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Prolog

 

 

Egal ob Barren oder Reck,

sie alle dienen einen Zweck.

 

Den Turnern das Gefühl zu geben

eines sinnerfüllten Leben.

 

Doch nicht nur Sport steht in der Gunst.

Es ist das weite Feld der Kunst.

 

Auf dem der Mitmensch sät und jätet.

Wobei sich mancher auch verspätet.

 

Ich selbst gestehe und bemerke,

schreibe als Rentner späte Werke.

Wieso, warum?

 

 

 

Der Turnkunst haben zu verdanken
wir Felgaufschwung und Fechter Flanken.

Zwar in der Praxis kaum vonnöten,
doch denk ich mir, die beiden böten
Gelegenheit hier zu betonen,
dass sich auch solche Dinge lohnen.

Die exotisch uns erscheinen.
So zum Beispiel auch das Reimen.

Niemand braucht das Wortgewände.
Doch sprechen Verse manchmal Bände.

Und wie bei mancher guten Kür
spricht dann doch einiges dafür.

Schon möglich

 

 

 

Wenn am Reck die Recken schwingen
scheint tatsächlich zu gelingen,
Flieh und Schwerkraft auszuschalten.
Und Luft durch Muskelkraft zu spalten.

Doch kurz nur ist die Heldentat.
Abrupt landet der Akrobat.

Dem Leser ist, bis hier nicht klar
was an dem Kunststück Lyrik war.

Und ein Verdacht zu Recht jetzt keimt,
das alles hier ist nur gereimt.

In bester Absicht

 

 

An den Ringen Kraft zu zeigen,
die Kunst ist wenigen zu eigen.

Und der Handstand zwischen Seile
ist der schwerste aller Teile.

Solch Turngerät ist zuzumuten
nur den Besten aller Guten.

Manch einer, dem sein Ego drängt,
spürt, wenn er in den Seilen hängt,
dass es nicht ausreicht nur zu wollen.

Was sich auch Schreiber merken sollen!

Leicht gesagt

 

 

 

Der Schwebebalken ist zu Recht
beliebt beim männlichen Geschlecht.

Hier zelebriert sich nur für ihn,
Turnkunst die ganz feminin.

Zumindest ist dies sein Kalkül
im maskulinen Hochgefühl.

Denn hier ein Meter über Grund
gilt Eleganz noch als Befund.

Mit Leichtigkeit wird vorgetragen
an was sich Wenige nur wagen.

Fast so, um im Vergleich zu bleiben,
wie gute Feuertons zu schreiben.

Zum Vergleich

 

 

 

Dem Trampolin sei Dank und Ehre.

Denn ohne dem Gerät da wäre,

die Erfahrung nie gemacht,

wie man große Sprünge macht.

 

Huch zu springen recht verstanden,

setzt voraus auch gut zu landen.

 

Um das Ergebnis nicht zu trüben,

bedarf es daher stets zu üben.

 

Zum gleichen Eifer ist zu raten

auch so manchen Literaten.

Raritäten

 

 

 

Dem Rhönrad ist ganz ungewollt
der Zug der Zeit davon gerollt.

Ganz ähnlich geht es der Ballade.
Um beide ist es wirklich schade.

Doch Abgesang ist oft verfrüht
auf das, was im Verborgenen blüht.

Fern vom Trend und Massenware
schätzen Kenner stets das Rare.

Hier zumindest im Gedicht
scheint die Zukunft beider licht.

 

Ein weiterer Vergleich

 

 

 

Zwischen Holme eines Barren
ist ein längeres Verharren
seitens des Athleten peinlich
und der Punktabzug wahrscheinlich.

Auch des Dichters Schreibblockaden
empfinden diese oft als Schaden.

So führt der Halt einer Bewegung
zu Trübsinn oder zur Erregung.

Dem Leser aber sei empfohlen
jetzt eine Pause zum Erholen.

Grußwort

 

Das Bodenturnen ist zu Recht
Domäne beiderlei Geschlecht.

Beide sind gegebenen Falls
hier sportlich in aktiver Balz.

Mit Beine spreizen Arme schwingen
will jeder hier um Punkte ringen.

Man überschlägt sich,
man zeigt Posen,
solch Turnkunst ist nichts für Mimosen.

Hier ist das Wagnis kühn und toll.
Daher geb ich zu Protokoll:

Ob mittels Sport, ob mit der Feder,
Artist sein kann nun mal nicht jeder.

All jenen daher hier mein Gruß,
die Durchschnitt sind und gut zu Fuß.

Fürs Protokoll

 

Kunstrad fahren scheint beliebt
auch dort, wo es kein Radweg gibt.

Ohne jegliche Bedenken
übt mancher armlos Rad zu lenken.

Spendet sich innerlich Applaus
und lässt bewusst das Bremsen aus.

Er mutmaßt, das sein Sportgerät
mittels Suggestion bald steht.

Das hier der blanke Wunsch nicht reicht,
zeigt Luft, die zischend jetzt entweicht.

Denn sein Rad ist aufgeprallt
und der Vorderreifen knallt.

Mit Blessur an Kopf und Bein
tritt nun ein Sinneswandel ein.

Fachmännisch nun in Gips fixiert
ist er an Bücher interessiert.

Der Turmspringer

 

An eines Turmes Kante steht
ei n Mensch, mit dem es abwärts geht.

Sobald nun vom Entschluss begleitet
er die Markierung überschreitet.

Sich die Übung zuzumuten,
stürzt er sich mutig in die Fluten.

Rein aus sportlichem Interesse,
wissend um des Wassers Nässe.

Taucht wieder auf
und sieht sich um.

Wie reagiert das Publikum?

Verhalten ist die Reaktion!

Wer Lyrik schreibt,
der kennt das schon.

Eine alte Geschichte

 

 

Senioren die Gymnastik treiben
sind als „Mobile“ zu beschreiben.

Mittel gegen manches Kranke
ist der olympische Gedanke.

Er führt, als Kollektiverlebnis
zu einem Positiv-Ergebnis.

Solch Optimismus ehrt sie sehr.
Ist doch die Zukunft stationär.

Applaus für solche Leute.
Und wenn sie nicht gestorben sind,
dann leben sie noch heute.

Verbundenheit

 

 

 

Mit Sport den eigenen Körper stärken
ist löblich und zählt zu den Werken,

die wohl zu Recht der Fachmann lobt.
Auch, wenn er selber dies nicht probt.

Ebenfalls als Zugewinn
stiftet Lesen einen Sinn.

Kombiniert man beide Fälle,
liest sich ein Sportteil in der Presse
jetzt mit höherem Interesse.

So gestärkt an Geist und Glieder
entdeckt man auch den Stammtisch wieder.

Nr.13

 



Die Turnstunde,
sie ist nun um.

Aktive sowie Publikum
nehmen Ausgangsstellung ein.

Sport frei!
Es muss geschieden sein.

Es trennen sich jetzt Charaktere
deren Vita wert es wäre,

hier oder in anderen Zeilen,
hauptsätzlich noch zu verweilen.

Wir lassen es dabei bewenden.
Es muss mit Nr.13 enden.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 09.06.2019

Alle Rechte vorbehalten

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