Das Brauchtum hat die Eigenheit
es überdauert unsere Zeit.
Doch haben auch die neuen Zeiten
natürlich ihre Eigenheiten.
Was bei den Ahnen im Gebrauch
pflegt man zum Großteil heute auch.
Der Anlass wurde unterdessen
teils gewandelt, teils vergessen.
Und manches wieder neu entdeckt.
Was auch dies Büchlein hier bezweckt.
Eine von des Menschen Süchte
ist das Streuen von Gerüchte.
Andere sind Trunk und Prahlen.
Oder immer schwarz zu malen.
All dieses Treiben scheint doch gräulich.
Gesang dagegen höchst erfreulich.
Nicht jeder dem der Wald behagt
geht mit der Flinte auf die Jagt.
Vielen reicht es zu genießen,
wenn Pilze aus den Boden schießen.
Andere, zumeist in Balz,
schätzen die Wälder ebenfalls.
Je nach Interessen und nach Preise
geht der Mensch auf Bildungsreise.
Doch auch wer nur ins Blaue fährt
bekommt Erlebnisse von Wert.
In beiden Fällen wächst Genuss,
wenn man zu Haus berichten muss.
Dann trifft mobile Eitelkeit
oft auf stationären Neid.
das Osterfest war seiner Zeit
das höchste Fest der Christenheit.
Auch Atheisten schätzen sehr
diese zwei Feiertage mehr.
Ob auf dem Land oder in Städte.
Beglückt, doch meist ohne Gebete.
Es gibt diverse Jubiläen,
die wir zu Recht mit Stolz begehen.
Kein Loblied wird indes gesungen
auf Dinge, die uns nicht gelungen.
Bald finden wir dies ungerecht.
Denn früher war nicht alles schlecht!
Oft ist auch diese Schluss verfrüht.
Von einem Mensch, der sich bemüht.
Je weiter man sich rückwärts nährt,
kann sein das man sein Ziel verklärt.
Der Mensch versucht seit altersher,
mit Bogen, Armbrust und Gewehr,
im Vergleich mit seines Gleichen,
Ruhm und Ehre zu erreichen.
Seit jeher ist das Schützenfest,
ein Ort an dem sich prüfen lässt.
Ob Absicht und Ergebnis passen.
Wenn es die Schützen krachen lassen.
Aus diesem Ehrgeiz wurde schon
vor vielen Jahren Tradition.
Persönlich scheint mir solch Gehabe
nicht die allerbeste Gabe.
Mich imponiert ein Zeichenstift.
Der mit Humor ins Schwarze trifft.
Zum Zwecke des Zusammensein
gibt es für alles ein Verein.
Doch harmoniert man leider nicht,
trifft man sich manchmal vor Gericht.
Beides ist im Großen-Ganzen
eine Frage der Finanzen.
So gründet manchmal man zum Schein
für diese Fälle ein Verein.
Für einen höchst gesunden Zweck
turnt der Mensch an Pferd und Reck.
Mit der Passion nicht ganz allein.
Nein, zahlreich und meist im Verein.
So hat der Turner immerhin,
einschließlich auch die Turnerin,
das Privileg gesunder Glieder.
Sport hält fit!
Da sieht mans wieder.
P.S.
Falls dieses Beispiel motiviert,
manch Schachverein ist interessiert!
Und dieser Sport, nicht nur für Herren,
vermeidet jedes Muskelzerren.
Der Karneval als alter Brauch
ist höchst beliebt, sowohl als auch.
Ist Teil der närrischen Moral.
Hier Asket sein ist fatal.
Denn in der fünften Jahreszeit
ist man zur Nachsicht stets bereit.
Man toleriert die Unterschiede
und notfalls auch manch Verse-schmiede.
Das Wichtigste ist diesbezüglich
das das Zusammensein vergnüglich.
Wo sich Gelegenheiten zeigen
sich dem Mitmensch zu zu neigen.
Doch wenn der Aschermittwoch naht
wird der Frohsinn schnell privat.
Brauchtum lässt sich so beschreiben.
Menschen die das Gleiche treiben
oder selbe Absicht hegen.
Sich gemeinschaftlich bewegen.
Die das Erbe ihrer Ahnen pflegen
oder Neues planen.
In gemeinschaftlichen Bünden
ihre Handlungen begründen.
Oder einen Vorwand suchen
um ein Wirtshaus zu besuchen.
Um in Gemeinschaft sich zu nützen
und eigene Ansichten zu stützen.
All dieses, scheint mir, sind Belege
für motivierte Brauchtums-pflege.
Ein Geistesblitz
Ein Geist, zu Halloween geweckt,
hat höchst erstaunt für sich entdeckt,
Es gibt auch zu manch anderer Zeit
Schauriges und Gruseligkeit.
So will er Freundlichkeit jetzt wagen
und diese Nacht dem Spuk entsagen.
Gesunde Einstellung
In dieser Nacht, zu später Zeit,
wechselt soviel Süßigkeit,
Nicht ohne etwas Hinterlist.
Manch großer Spender ist Dentist!
Liederabend
Geister gehen auf die Reise.
Nicht sehr groß, doch scharenweise.
Masken von verwunschenen Seelen.
Die jetzt Klingelknöpfe quälen.
Egal an welcher Tür es klingt.
Der Chor der Klingelgeister singt.
Und wünscht nach vorgetragener Kunst,
möglichst reiche süße Gunst.
Zumeist wird diese dann gewährt.
Wenn auch manch Ton und Text verkehrt.
Doch schließlich ist die Freude groß
wenn man die Geister wieder los.
Im Nächsten Jahr zur gleichen Zeit
ist es dann wiedermal so weit.
Erneut wird dann vermummt gewandelt,
weil es sich ja um Brauchtum handelt.
Kochkunst, Mikrowellen-schnell,
ist leider nicht traditionell.
Thüringer Klöße aber haben
hierfür die allerbesten Gaben.
Auch Kohl mit Pinkel zählen schon
aus der Region zur Tradition.
Bei Weißwurst, Eisbein, Sauerkraut,
wird auch auf Tradition gebaut.
Und ebenfalls um viel Vertrauen
geht es beim gute Biere brauen.
Das Brauchtum rund um Herd und Küche
sorgt daher für Wohlgerüche.
Und vermehrter Speichelfluss fördert wiederum Genuss.
Welcher mit Lust den Esser packt.
Einschließlich sein Verdauungstrakt.
Ein Brauch, wohl von den ganz, ganz alten,
ist breit und lange Reden halten.
Doch lässt sich manchmal Weisheit zeigen.
Indem die Hörer hierzu schweigen.
Der Satz:
"Das war so immer schon."
ist kein Beweis für Tradition.
Zumeist wird damit oft verklärt,
ein Sachverhalt, der nicht von Wert.
Brauchtum pfleglich zu behandeln
und seinen Sinn nicht zu verschandeln,
gilt trotz aller Bürgerpflicht
für manche Zeitgenossen nicht.
Seit Beginn von Raum und Zeit
hält die Natur manch Brauch bereit.
Und wird, falls er Interesse weckt,
als Naturgesetz entdeckt.
Die Wissenschaft nimmt folgerichtig
daher die Brauchtumspflege wichtig.
Tag der Veröffentlichung: 03.03.2019
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