Ob Opti- oder Pessimist,
man freut sich das bald Sommer ist.
Gelöst wird der Erwartungsstau
durch ein sattes Himmelblau.
Und schon erscheint die trübe Welt
an solchen Tagen aufgehellt.
So inspiriert vom schönen Schein
fällt folgendes dem Dichter ein:
Ein Kandidat mit Namen Prahl
stellt sich den Mitmenschen zur Wahl.
Sein Text sowie sein Redestiel
schießen ins Kraut und übers Ziel.
Die Hörerschaft ist fasziniert
da eigene Meinung dominiert.
Und zollen Beifall einem Mann
der ihren Wunsch benennen kann.
Dieser Wunsch, er klingt vernünftig.
Statt stürmisch grau
möchte man künftig
den Himmel sonnen-warm und blau.
Der Redner verspricht es
für Peanuts und lau!
Geschätzter Wähler,
hör doch auf die Spötter.
Zur Wahl stehen Menschen
und keine Götter.
Er hofft, wenn er ins Blaue fährt,
das ihn dann frische Landluft nährt.
Das Wald nebst Wiese sich erböte
zu lindern seine Alltagsnöte.
Er hofft auf frohen Müßiggang.
Aufs Landgasthaus und Vogel-sang.
Will neue Wege ausprobieren
und die Pflichten suspendieren.
Also packt und bucht er prompt.
Jetzt hofft er
das der Zug auch kommt.
Da nun beim höchsten Sonnenstand,
zur See, in Lüfte und zu Land,
nebst Hochdruck und bei lauen Winden
sich wieder Glückshormone finden.
Beschließt der größte Teil der Leute,
ein schöner Tag ist hier und heute.
Lässt dabei völlig außer Acht
Sonnenbrand und Mückennacht.
Der Wettermann hat seit zwei Wochen
für demnächst Himmelblau versprochen.
Noch rechtzeitig zum Urlaubsende
erscheint die avisierte Wende.
Die Wissenschaft hat Wort behalten.
Nur die Gefühle sind gespalten.
Er träumt sich einen Hauptgewinn
in einer Lotterie.
In dieser aber immerhin
spielen auch er und sie.
Alle spekulieren wild
und auf die Gunst der Stunde.
Sich sicher ihres eigenen Fleiß
und mit dem Glück im Bunde.
Fortuna aber,wie man weiß,
hält niemanden die Treue.
Jetzt tauscht er seinen ersparten Fleiß
gegen ein Sack voll Reue.
Wenn, mir das Wetter ungemütlich
dann träume ich mich weiter südlich.
Samoa aber ist sehr weit.
Der Ozean so riesig breit.
Und äußerst schmal die Reisekasse.
Weshalb ich diese Reise lasse.
Deshalb empfehle ich mir sehr,
ein Ausflug ans Steinhuder Meer.
Auch hier fernab von Alltagsenge
verzaubern Sonnenuntergänge.
Und Fischbrötchen statt Kokosnuss
ist ebenfalls ein Hochgenuss.
Wem also Südseeträume wachsen,
dem rate ich zu Niedersachsen.
Ein Bussard, hoch im Sommerhimmel,
entdeckt im Feld dort ein Gewimmel.
Doch bleibt sein Werktag mager,
denn es sind keine Nager.
Die dort im reifen Weizen
sich gegenseitig reizen.
Der Vogel nennt aus Höflichkeit
weder Bube noch die Maid.
Der Schreiber wird hier gleiches tun
und lässt die zwei auf sich beruhn`.
Der Vogelflug, er fasziniert
den Mensch,
der dies nicht praktiziert.
Da von Natur aus nur zu Fuß
entbietet er daher den Gruß
an all die Künstler, die gefiedert.
Doch bleibt sein Gruß meist unerwidert.
Solch ein Verhalten ist betrüblich.
Nur war das früher auch schon üblich.
So beschloss er sein Verehren,
einiger Arten, durch verzehren.
Zuneigung scheint gut zu geraten
bei Hähnchenbrust und Gänsebraten.
Altweibersommer hängt an Spinnenfäden.
Manch später Apfel hängt auch noch am Baum.
Der Weihnachtsstollen liegt schon in den Läden.
Und Astern grüßen herbst-bunt hinterm Zaun.
Der Sommer ging.
Er war nur kurz gekommen.
Wahrscheinlich war es ihm zu kühl.
In Biergärten und auf Terrassen
langweilt sich jetzt schon das Gestühl.
Man trägt nun wieder dickes Tuch
um Sein ICH zu schützen.
Wünschen wir dieser Versuch
möge ein jeden nützen.
Wenn an regen-trüben Tagen,
der Frohsinn nicht so richtig mag.
Dann denke Dir ein Himmelblau.
Nicht ganz perfekt und nicht genau.
Doch gerade so das es Dich freut.
Sieh an,
welch schöner Tag ist heut!
Konservierter Sonnenschein
in Flaschen roter Weine
fühlt sich im kühlen Kellerraum
ganz unter sich alleine.
Er vermisst das Himmelblau,
die Blattlaus und die Stare.
Zwar lobt man seine Würze aus.
Doch ist er hier nur Ware.
Jedoch vereinzelnd wehrt er sich.
Dann wird manch Tröpfchen
säuerlich.
Jetzt ist es Zeit dem Sommer
nachzutrauern.
Die Kartoffel muss vom Feld.
Das Freibad schloss und mit Bedauern,
wird auch manch Grillfest eingestellt.
Die Gärten zeigen wieder nackte Beete.
Auch Baum und Strauch sind demnächst kahl.
Ach, wenn man doch noch mal im Urlaub
schwitzen täte.
Aus und vorbei.
Es war einmal!
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Texte: H.Gelhaar
Bildmaterialien: H.Gelhaar
Cover: H.Gelhaar
Tag der Veröffentlichung: 11.09.2017
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