Cover

Frohe Botschaft

 

Mann tummelt sich, sowie auch Frau

in aller Arten Bäder.

 

Der Sommerhimmel schenkt sein Blau

für Alle und für Jeder.

 

Jetzt ist Sommer-Ferienzeit.

Gelegenheit zur Bräune.

 

Zum Schützenfest und Sänger-Streit

unter Lindenbäume.

 

Auf Borkum, Rügen oder Sylt

hört man die gleiche Klage:

 

„Alles völlig überfüllt!“

Dank der Hochdrucklage.

 

Was macht der Mensch jetzt im Büro?

Er kann noch nicht verreisen.

 

Er beschließt erwartungsfroh

sein Fernweh zu vereisen.

 

Sein Ziel, das nächste Eiskaffee,

ist in der Mittagspause

 

20 Minuten Strand und See.

Nebst einer Seemanns-Klause.

 

So hat des Sommers hoch ganz tief

der Menschen Kern getroffen.

 

Dies Beispiel lässt uns intensiv

für die Zukunft hoffen.

 

Freibad-Idyll

 

Dies hier ist nicht die Adria,

kein Strand auf den Azoren.

 

Hier ist man noch dem Ort sehr nah

in dem man einst geboren.

 

Hier trifft sich, wer einander kennt,

aus Schule und Betrieb.

 

Man wässert seine Reiselust,

die brav zu Hause blieb.

 

Karibisch heiter gibt sich hier

das lokale Wetter.

 

Hier wirkt der Bademeister auch,

durch seinen Bauch,

viel netter.

 

Per Anschlag wurden kund getan

die Luft- und Wassergrade.

 

Und das Vanille-Eis jetzt aus.

Um letzteres ist s` schade.

 

Doch kann den Badespaß nicht trüben

dieser oder jener Makel.

 

Hier dürfen Jung und Alt sich üben

im lokalen Schwimmspektakel.

 

Spät, schon weit nach Mitternacht,

dort im Schwimmerbecken.

 

Kann man den gelben Junimond

beim Tauchversuch entdecken.

Aber bitte mit Sahne

 

Erstaunlich ist am Eisverzehr

man will am Ende

immer mehr.

 

Durch das kühle Süß geblendet

wird neuer Wunsch

eiskalt vollendet.

 

Das nächste Eis verstärkt den Glaube

mit Ananas und Sahne-Haube.

 

Man hat sich Freude einverleibt

die unterkühlt Minuten bleibt.

 

Auch Speiseeis geparkt in Därme

fördert mitunter Herzens-Wärme.

 

Warme Gedanken

 

Man möchte einfach nicht mehr schwitzen.

Man transpiriert jetzt auch nach innen.

 

Einfach nur im Schatten sitzen

und über Gletscherschmelze sinnen.

 

Dann denkt man auch an Klimawandel.

Und daran was demnächst passiert.

 

An Schuldenlast und Schadstoffhandel.

Man denkt und denkt

und

transpiriert!

Feierabend

 

Der Julitage ihrer Länge

würzen oft Sonnenuntergänge.

 

Gleiches kann man, wenn man will,

auch behaupten vom April.

 

Doch hier bleibt es bis auf weiter

Juli, sommerlich und heiter.

 

Womit dieses Gedicht auch endet.

Da jetzt die Abendsonne blendet.

Gastfreundschaft

 

In jeden Vor- und Schrebergarten

blüht und wächst was man erhofft.

 

Die Sonne wärmt unser Erwarten

wieder einmal, wie so oft.

 

Sie lässt sich dieses Jahr nicht lumpen.

Und strahlt wie lange schon nicht mehr.

 

Kohlegrill und Wasserpumpen

kommen fast nicht mehr hinterher.

 

Das Jahr hat seine allerbesten Zeiten.

Die Eisverkäufer haben Konjunktur.

 

Der Sommer zeigt nur Sonnenseiten.

Und junge Damen knapp verhüllt Figur.

 

Gesucht wird jede Art von Schatten.

Nebst Luft, die bitte schön nicht steht.

 

Wir lieben ihn,

den Sommer, den wir hatten.

 

Und sind erleichtert,

wenn er schließlich geht.

Nur so


Am Horizont im Abendrot
versinkt ein Tag,
samt seiner Schwüle.

Vom See her
streift ein lauer Wind
und bringt
ein wenig Kühle.

Er spielt mit einem Lindenblatt
nur so,
ganz ohne List.

Weil er ein sanfter Sommerwind
und nicht der Herbststurm ist.

 

Unterm Julimond

 

Weil der Junikäfer schwirrt,

hält man ihn einfach für verwirrt.

 

Doch hier irrt man beim Betrachten.

Er sucht nur Platz zum Übernachten.

 

Und außerdem noch seines gleichen

in dieser Mondnacht zu erreichen.

 

So schwirren jetzt in großer Dichte

die Käfer unterm Vollmond-Lichte.

 

Was Du und ich indes getrieben,

das wurde hier nicht aufgeschrieben.

Eilmeldung

 

Das Korn steht reif, bereit zur Mad.

Aus Gräsern wird bald Heu.

 

Und manches Stück weit Autobahn

wird dieser Tage neu.

 

Im Juli restauriert sich auch

das große Volk der Mücken.

 

Hoffen wir das ihnen nicht

die Sticheleien glücken.

 

Ein alter Brauch wird jetzt gepflegt.

Man feiert Schützenfeste.

 

Und mein Buch wurde verlegt.

Das ist das Allerbeste!

Reisefieber


Ein Liegestuhl beschwert sich sehr.
Er stände gerne nah am Meer
und nicht auf der Terrasse
die er schon kennt und hasse.

Warum das Fernweh im gepackt
ist bisher unergründlich.
Fakt ist, das er vor Sehnsucht knackt.
Und das stets viertelstündlich.

Von Fall zu Fall


Nicht wohl gelitten hier im Land
sind Mückenstich und Sonnenbrand.

Ihr Dasein jedenfalls belegt
das auch in einem Sommerloch
(und dessen Tiefe kommt erst noch)


das Schicksal blindlings um sich schlägt.

Trost spendet dann,

wenn auch nicht viel,
von Fall zu Fall ein Eis am Stiel.

Lieber Leser

 

Es ist der fünfte Julitag

und äußerst sommerlich.

Weil ich ihn mit Dir teilen mag,

schreibe ich jetzt an Dich.

 

Da Du und ich wohl absehbar

vereint in Trennung bleiben,

werde ich Dir hier und da

ein Stückchen Tag beschreiben.

 

Dem Wasser huldigt man jetzt sehr.

Es ist begehrtes Gut.

Manch einer gönnt sich gleich ein Meer.

Indem er baden tut.

 

Ein anderer, schon welterfahren,

pflegt das Idyll in seinem Garten.

Ihm lehrt Erfahrung all der Jahre,

auf seinen Glücksmoment zu warten.

 

Die Menschen tragen jetzt mehr Hut.

Schon der Sonne wegen.

Und durch beachtliche Tattuns

will man sein Mut belegen.

 

Der Biergarten hat Konjunktur.

Feucht-fröhliches Gewimmel.

Gemütlicher wäre es nur

vielleicht im 7. Himmel.

 

Weil auch der schönste Sommertag

am Ende sich verdunkelt,

hänge ich hier ein Glühwurm an.

Der Dir zum Abschied funkelt.

Noch ein Wunsch

 

Nur Sonnenschein scheint mir fatal.

Ich komme zu dem Schluss,

das es im Sommer öfter mal

auch kräftig regnen muss.

 

Ich habe zwar kein Ackerland

und keinen Schrebergarten.

Doch kann auch ich im Ruhestand

auf warmen Regen warten.

 

Der käme mir nicht nur ganz recht.

Nein, er ist ideal.

Der vielen Wünsche wegen hätte

ich dann die Qual der Wahl.

 

Bildhinweis

 

 

 

Damit hier mehr als Text passiert,

wurde das Büchlein illustriert.

 

Mit Fotografien von Elbe und Neckar

 

https://www.yumpu.com/de/document/view/58989951/eiszeit

 

 

 

Impressum

Bildmaterialien: H.Gelhaar
Tag der Veröffentlichung: 29.06.2017

Alle Rechte vorbehalten

Nächste Seite
Seite 1 /