Ich kann dem Tot
nicht böse sein.
Er tut nur seine Pflicht.
Ich selber,
Ich gestehe ein,
tat diese manchmal nicht.
Das alles
was entsteht auch endet,
ist natürlich
und verständlich.
Alle Zeit
ist nur gespendet.
Nur die Dummheit
ist unendlich.
Ist ein Lächeln
in der Trauer
schicklich oder deplatziert?
Dieses weiß man
erst genauer
wenn der Anlass
Ist passiert!
Skrupellose Menschen wagen
Ihre Zeit
selbst tot zu schlagen.
Gelegentliche Mordgedanken
lassen auch meine Tugend
wanken.
Daher bin ich interessiert,
das man die Sünder
amnestiert.
Wir wissen von der Endlichkeit
unendlich wenig Sachen.
Und
können auf die Ewigkeit
uns keine Reime machen.
Wir wissen Nichts von dem Danach.
Wir rätseln oft im Heute.
Doch Freunde,
das ist keine Schmach.
Wir alle sind nur Leute.
Es ist so mancher Ehestand
psychologisch interessant.
Nach körperlicher Nähe
Erstrebt man oft die Ehe.
Doch leider ist schon längst bewiesen,
sie freut nicht jenen oder diesen.
Höchst unterschiedlich ist nun mal
der Mensch beim gleichen Ritual.
Der Optimist verfolgt sein Ziel
in Treue und er leidet.
Der Pessimist probiert sehr viel.
Bis das der Tot sie scheidet.
Die Solisten aber sind
auch nicht zu beneiden.
Sie sind wie ein Blatt im Wind.
Vom Stamm der Trauerweiden.
Soll man das Schlachtvieh
selig sprechen?
Die Frage finde ich nicht daneben.
Es hat genau wie Gottes Sohn
für uns sein Leben hingegeben.
Zwar schlägt man Schnitzel
nicht ans Kreuz.
Man schlägt sie sich in Bäuche.
Verfeinert haben außerdem
sich auch die Tötungsbräuche.
Doch man geniert sich irgendwie.
Und spricht daher vom „Lieben Vieh“
Ein Wort, und ist es noch so nett,
reanimiert noch kein Kotelett.
So lasst uns unterdessen
stets segnen was wir essen.
Es schwimmt ein Ding
im Toten Meer.
Das interessiert die Forschung sehr.
Man hat heraus gefunden,
es taucht auch ein paar Stunden.
Zwar nicht unter, sondern rauf.
Und nimmt von dort Verbindung auf.
Wohin, wozu?
Man spekuliert.
So mancher hat sich schon blamiert.
Es verdichten sich die Thesen.
Hier schwimmt bestimmt ein Sternenwesen.
Das, da es stets im Meere,
kosmohydrologisch wäre.
Doch dadurch wurde nichts gebessert.
Die Faktenlage bleibt verwässert.
Die Forschung, sie kommt zum Erliegen.
Das Dings da wird jetzt tot geschwiegen.
Wer trauert, der bedenkt bewusst
Konsequenzen und Verlust.
Er erkennt und er empfindet
was ihn in Zukunft nicht mehr bindet.
Er geht im Kummer scheinbar unter.
Doch macht ihn bald das Leben munter.
Es nimmt ihn wieder in die Pflicht.
Und zwar gleich hier,
nach dem Gedicht.
Habe Mut mit Recht zu trauern.
Schließlich ist es Dein Verlust.
Sich aber selber zu bedauern
ist herzlos,
Dies sei Dir bewusst!
Im Augenblick des Anschied nehmen,
ist reden meistens fehl am Platz.
Zuvor soll jeder sich bequemen
zu sprechen einen rechten Satz.
Denn so meidet man bei Zeit
beim Abschied manche Traurigkeit.
Wenn ein Abschied fröhlich stimmt.
Kann das sehr viel bedeuten.
Zum Beispiel das jetzt Zeit beginnt.
Frei von fremden Leuten.
Kann auch sein die Sympathie
wuchs in den letzten Stunden.
Und es haben er wie sie
gemeinsames gefunden.
Oder nach erfolgten Streit
trennte man sich gütlich.
Man freut sich herzlich auf Daheim.
Und macht es sich gemütlich.
Es ist ein Abschied still und leise.
Blatt für Blatt fällt Zeit vom Baum.
Es steigen wieder Heizungspreise.
Und Sonnenbrillen trägt man kaum.
Altweibersommer lässt uns hoffen.
Auf viel Steinpilz und Marone.
Wer bisher keinen Sonnenbrand,
der ist auch noch im Winter ohne.
Ein wenig Trauer färbt den Wald.
Das Bunt ist nur Fassade.
Bald wird es windig und nasskalt.
Und um manche Sandburg schade.
Verständlich ist der Trauerdrang
wenn auf Dauer nichts gelang.
Doch ist Ermutigung in Sicht
wenn man sich weniger verspricht.
Oft ist man dann persönlich
milder bis versöhnlich.
Mitunter kommt auch der Humor
uns ab und an als hilfreich vor.
Auch maßvoll seinen Ehrgeiz stutzen
spendet jeder Seele Nutzen.
Letztlich kommt es darauf an
welches Maß man halten kann.
Das Gartenjahr ist nicht mehr jung.
Bald legt es sich zum Sterben.
Wir werden die Erinnerung
und Eingemachtes erben.
Doch bis zur Trauer ist noch Zeit.
Der Grünkohl muss noch frieren.
Und der alte Apfelbaum
sein letztes Blatt verlieren.
Wir dürfen wieder dankbar sein.
Für Ernte und für Feste.
Ins Kondolenzbuch schreib ich rein:
„ Mir warst Du doch das Beste! „
Tag der Veröffentlichung: 05.10.2016
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