Wo sich die Moleküle reiben.
Und ständig in Bewegung sind.
Da ist ein Mensch beim Verseschreiben.
Oder es weht ein lauer Wind.
Ein Fahrgast wurde ungewollt
am Gleis von Zugluft überrollt.
Der Zwischenfall, zwar skandalös,
macht aber niemanden nervös.
Bis schließlich die Empörung steigt.
Weil man die Zugverspätung zeigt.
Des Volkes Seele kocht zwar nicht.
Doch immerhin hier im Gedicht,
besteigt der Gast den Gegenzug.
Und hat von Bahnhöfe genug.
Nachtrag:
Zeitgleich, von besagter Stelle,
rollt pünktlich eine Grippewelle!
Ein Sommerwind weht sanft und lau
Durch reifes Korn im Tages-blau.
Das Letztere beginnt zu dunkeln.
Bei milden Föhn die Sterne funkeln.
Das Korn, jetzt nicht mehr zu beäugen,
kann dies durch Schwankungen bezeugen.
Jetzt ist es dunkel-laue Nacht.
Die Luft, die sich einst aufgemacht,
streift durch das Korn noch einmal wacker.
Und macht sich lautlos dann vom Acker.
Das ganze, sehr profane Treiben,
wird ein Poet zusammen schreiben.
Und begrübelt permanent,
wie er dies Gedicht nun nennt.
Ein Haarföhn, müde mit der Zeit,
ist zum Blasen nicht bereit.
Nur heiße Luft zu produzieren
geht, wenn man brav ist,
an die Nieren.
Stumm wollte sein Protest er zeigen.
Und tat ab daher eisig schweigen.
Ideen, falls es neue sind,
bekommen manchmal Gegenwind.
Doch nur im öffentlichen Raum.
Was still Du denkst indes stört kaum.
Denkst Du Dir dies im Stillen weiter,
ist lautes Denken doch gescheiter.
Ein Fahrradschlauch ist jüngst verblichen.
Da aus ihm die Luft entwichen.
Die Ursache von seinem Sterben
waren ein paar Flaschenscherben.
Die, so lässt sich spekulieren,
sich für Schläuche interessieren.
Was und warum, wie immer auch,
jetzt steht der Radler auf den Schlauch.
Fazit:
Die Konsequenz von bösen Streichen
müssen oft andere begleichen.
Die Presseluft fühlt sich eingeengt.
Weil man sie in Flaschen drängt.
Zum stählernen Behälter
wird ihr Verhältnis kälter.
Solch zwanghaftes Vermählen
kann nicht zum Guten zählen.
Unter lauten Zischen
trennt man sich inzwischen
Seitdem die Luft entwichen
wirkt sie auch ausgeglichen.
Dies Beispiel zeigt anschaulich,
Zwang ist nie erbaulich.
Bei unterlassener Luftbewegung
sind sie völlig ohne Regung.
Auch menschliche Kulturen sind
beweglich nur durch Gegenwind.
Nicht immer aber ist es gut
die Stürme zu bedichten.
So mancher tat im Übermut
manche Kultur vernichten.
Daher ist es angesagt,
man schaut aufs Barometer.
Denn wer jetzt die Prognose wagt,
schafft Sicherheit für später.
Ein Windrad stand mit gleicher Art
auf eines Berges Rücken.
Strom zu mahlen war sein Part.
Ohne Versorgungslücken.
So drehte sich sein Lebenszweck
um trüber Funzeln Nutzen.
Doch selber kam es nie vom Fleck.
Dafür langsam ins Stutzen.
Schließlich kam was kommen muss.
Inmitten einer Priese
machte es mit dem Malen Schluss
Sein Zorn führte ins Miese.
Die Folge war, die Spannung viel.
Kein Strom wurde gemahlen.
Das Windrad aber musste bald
mit der Verschrottung zahlen.
Ein anderes Beispiel scheint gelungen.
Beim Strom.
Der Streik von Sicherungen!
Ein Windlicht, längst schon sturmerprobt,
wird übern grünen Klee gelobt.
Es hat in windig, nasser Nacht
mit seinem Schein hindurch gewacht.
Sein Docht war es, der standhaft blieb.
Während das Wachs die Flamme mied.
Indessen gilt auch umgekehrt.
Das Wachs hatte den Docht genährt.
Da beider Zweck sein Ziel erreicht
verbietet sich hier ein Vergleich.
Das Licht erlischt mit leisen Zischen
und die Wahrheit liegt dazwischen.
Ein Fallschirm hatte sich gebläht.
Grundsätzlich gut, doch hier zu spät.
Statt im siebenten Himmel schweben,
kommt ein Wunsch abrupt ums Leben.
Dies ist nicht aller Träume Schluss.
Ängstigt Euch nicht!
Trotz Ikarus.
Manch Kapitän lässt Segel setzen
ohne den Wind vorher zu schätzen.
Weit entfernt vom fasten Land
begab er sich in Gottes Hand.
Jetzt, wo fremde Küsten nahn`.
Tritt er über zum Koran.
Ein kalter Wind bläst aus Nord-Ost
und bringt scharfen Dauerfrost.
Er weht vom Wald her übers Feld
worauf ein Hofhund ihn verbellt.
Doch dessen Tun, man ahnt es bald,
lässt den besagten Luftstrom kalt.
Sein Weg durchs Dorf ist laut und eisig.
Die Igel unter Laub und Reisig
bibbern jetzt in ihrem Schlaf.
Beängstigt blöken Kuh und Schaf.
Der Weiher ließ sich Eishaut wachsen.
In diesem Ort in Anhalt-Sachsen.
Die Dorfgemeinschaft eint ein Wunsch.
Genügend Vorrat für den Punsch!
Ganz ohne Chance sind sie nicht.
Denn hier ist Weihnacht im Gedicht.
Inmitten eines Pollenflug
beschließt ein Schwarm es ist genug.
Wir machen einen Zwischenstopp.
Der trifft die Nase von Karl Knopp.
Für diesen nistete das Übel
in jeweils beide Nasenflügel.
In denen Juck und Reiz sich kreuzen.
Karl muss unter Tränen schnäuzen.
Vermutlich hat der Mensch gut Lachen,
wenn Pollen anders Pause machen.
Auch zeigt dies Beispiel wieder mal,
oft wird auch Gastlichkeit zur Qual.
Man mutmaßt und man spekuliert.
Ist hoch erfreut, wenn es passiert.
Für Schwätzer ziehen Wohlgerüche
dann durch die Gerüchteküche.
Man bringt aus gähnend leeren Keller
bunte Gerüchte auf die Teller.
Ob sinnenfroh oder ob frömmlich
solch Schnellgericht scheint sehr bekömmlich.
Der Küchenchef selbst weiß es auch.
Sie kochen hier mit Schall und Rauch.
Der Gast hat trotzdem aufgegessen
und würgt an windigen interessen.
Texte: Hartmut Gelhaar
Bildmaterialien: Collage H.Gelhaar
Tag der Veröffentlichung: 02.09.2016
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