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Olympischer Eid

 

Sponsoren ermuntern die Jugend der Welt.
Streitet olympisch und mehrt unser Geld !

 

Im fairen Wettkampf sollen die siegen,
die die besseren Mittel kriegen.

 

Wetteifert um Platzierung und Ehre.
Dankt den Geschäftssinn eurer Funktionäre.

 

Begeistert die Völker mit olympischen Siegen.
Und die Welt schießt Salut,
mit all ihren Kriegen.

Hürdenlauf

 

Ein Hürdenlauf ist höchst beschwerlich.
Der Hürden wegen schon gefährlich.

 

Wie leicht kann man sich da verrenken.
Und außerdem ist zu bedenken,

 

warum die 100 m hecheln?
Nur um den Sieger zuzulächeln?

 

Solch eine Aussicht ist nicht heiter.
Ein Seitensprung wäre gescheiter!

 

Stabhochsprung

 

Es schnellen mittels langer Stäbe
Männer hoch und in die Schwebe.

 

Um dann der Schwerkraft nachzugeben.
Indem sie wieder erdwärts streben.

 

Folgt ihnen eine Latte nach,
so ernten sie statt Ruhm nur Schmach.

 

Hier sind schon einige von allen
trotz Übung auf den Kopf gefallen.

 

Für alle die man hier wird loben
liegt stets die Latte ganz weit oben.

Weitsprung

 

 

Die langen schritte eingeteilt,
dann immer schneller, weil es eilt.

 

Hebt der Athlet, der nun auf Trapp,
mit Schwung und Tritt vom Balken ab.

 

Sein Parabelflug, er endet.
Im Sand, der einen Abdruck spendet.

 

Nach vermessen der Distanz,
glättet man das Sandbett ganz.

 

Um Gruben schnell zu überwinden,
muss man da solch ein Sport erfinden?

 

Ein Steg scheint hilfreich bei der Lücke.
Noch besser, eine Eselsbrücke.

Hammerwurf

 

 

Dem Hammerwerfer ist nicht wohl.
Die Lieblingsspeise, Wurst mit Kohl,

 

trainiert harmonisch mit ihm mit.
Zumindest bei dem ersten Schritt.

 

Doch mit jeder neuen Drehung
steigert sich auch seine Blähung.

 

Die ihn so gar nicht motiviert.
Worauf er seinen Schwung verliert.

 

Das Sportgerät legt er zur Seite.
Sucht zunächst Halt
und dann das Weite.

 

Präziser noch er kommt zu Pott.
Die Trainingsstunde war mal flott.

Kugelstoßen

 

 

Die Kugel von sich abzuweisen
und dabei um sich selber kreisen,

 

diese Kunst können nicht viele.
Erst recht nicht die, die sehr grazile.

 

So klebt die Kugel, fast magnetisch,
an Wangen deren Rest athletisch.

 

Um dann durch Stoß von starken Händen,
nach kurzen Flug im Gras zu enden.

 

Bemerkenswert an der Geschichte,
die Kugeln, das sind Schwergewichte.

 

 

Dies setzt sich beim Athleten fort.
Nun ja, es ist kein leichter Sport.

Speerwurf

 

Im Altertum benutzten Heere
bei Streitigkeiten meistens Speere.

 

Diesen Brauch hat man gezähmt.
Und seinen Kern als Sport verbrämt.

 

Heute tritt Mann gegen Mann
nur noch hintereinander an.

 

Stets siegt nicht der Gescheite.
Nein, es zählt nur die Weite.

 

Anders herum wäre nicht schlecht.
Wer gar nicht wirft, hat erst mal Recht.

Marathonlauf

 

 

Der Griechen Sagen sind uns heilig.
Die von Marathon nun freilich

 

Ist besonders zu gebrauchen.
Denn man darf ihr zu Ehren laufen.

 

Helden werden hier gesucht.
Und auch manch Drama wird verbucht.

 

Die Qual des Laufens wird besungen
und Opfermut strömt aus den Lungen.

 

Hier zeigt sich groß olympias Name.
Und je nach Sponsor auch Reklame.

 

Das Läuferfeld, jetzt weit zerrissen,
beginnt die „Cola“ vermissen.

 

Doch ist das Ziel noch nicht in Sicht.
Im Gegensatz zu dem Gedicht.

Lob der Turnerschaft

 

Man muss, speziell in Turner-kreisen,
sich einander nichts beweisen.

 

Bezüglich des Gebrauchs der Glieder.
Denn man übt ja hin und wieder.

 

Wobei, wenn man genauer fandet,
man doch bei Defiziten landet.

 

Doch unvollkommene Ausgestaltung
ersetzen Disziplin und Haltung.

 

Matte, Barren, Reck und Ringe,
sind daher die probaten Dinge,

 

der Jugend ihren Schneid zu retten.
Für Partys, Internet und chatten.

Olympischer Gedanke

 

Es ändern sich von Zeit zu Zeit
wohl Datum und Gelegenheit.

 

Bei dem und der verkündet wird:
„Die These stimmt, die Praxis irrt!“

 

Auch Sommer- oder Winterspiele
lassen durch einzelne nebst viele,

 

ja selbst durch künftiges geschehen,
uns diesen Widerspruch besehen.

 

Geist und Kommerz sind hier am Ringen.
Es menschelt auch in diesen Dingen.

Gut Schuss !

 

 

Der Schütze schickt das Projektil
mittels Knall in Richtung Ziel.

 

Zuvor hat über Korn und Kimme
geprüft er, ob die Richtung stimme.

 

Sodann erreicht in Windes-schnelle
das Blei die anvisierte Stelle.

 

Bis hierhin trifft die Theorie,
ins Schwarze.
Manchmal jedoch nie!

 

Auch hier gilt wie so oft im Leben.
Gut gemeint geht mal daneben.

Radrundfahrt

 

 

Ein Radler, so wie Du und ich,
zumal nicht im Verein.
Hat mit dem Fahrradsport an sich,
nun wirklich nichts gemein.

 

Ganz anders schlägt ein Sportlerherz
beim Tritt in die Pedale.
Hier ist kein Platz für Ulk und Scherz.
Man strampelt fürs Finale.

 

Der Drahtesel wird malträtiert,
sein Lenker ist am Hecheln.
Er wird, falls er hier nicht verliert,
erst auf dem Podium lächeln.

 

Nun nährt mit Schwung er sich dem Ziel.
Weit hinter ihm der Tross.
Plötzlich ändert sich sein Stiel.
Er sitzt auf hohem Ross.

Schwimmsport

 

 

Es muss bei hohen Wasserständen
nicht unbedingt ein Leben enden.

 

Den Schwimmern gilt daher mein Gruß,
die im Wasser gut zu Fuß.

 

Für Kraulen, Brust- und Rückenlage
Kommen auch Du und ich in Frage.

 

Natürlich nur so im privatem.
Vom Leistungssport ist abzuraten.

 

Dort schwimmt man nicht nur um die Wette.
Man springt vom Turm oder vom Brette.

 

Schwimmt in der Staffel und synchron.
Ein wenig feucht ist das dann schon.

Zumal die Wettkämpfe stets enden


mit feuchtem Händedrücke spenden.

Rudern

 

 

Ein kleines Boot ist sehr autark.
Hier reicht synchroner Ruderschlag.

 

Um das Ziel schnell zu erreichen.
Bei großen Booten nichts der gleichen.

 

Dort zählt, je größer und je länger,
die Steuerkunst der Rudergänger.

 

Aus den Gewinn dieser Erkenntnis
erwächst, so hoffe ich, Verständnis.

Am Ball bleiben

 

Der Trillerpfeife schriller Ton,
er geht durch Mark und Bein,
beim Links-außen wirkt das schon.
Der stellt das Laufen ein.

 

Jetzt zeigt der Mann im schwarz ihm gelb.
Der Stürmer protestiert.
Weil die Erfahrung ihm gelehrt,
Bescheidenheit verliert.

Mehr Licht

 

 

In des Stadions großem Rund,
von niemanden beachtet,
grünt versteckt ein kleines Kraut.
Das nach mehr Sonne schmachtet.

 

Nun ja, es ist noch ziemlich jung.
Und schlecht im Kalkulieren.
Denn wenn der Platzwart es entdeckt,
was würde dann passieren?

Zum Abschied

 

Ein Siegerpodest geht in Rente.

Um eines sei daher gebeten.

Von jeden eine milde Gabe,
der auf ihm herum getreten.

Der Große Wurf

 

Impressum

Bildmaterialien: H.Gelhaar
Tag der Veröffentlichung: 01.08.2016

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