Die Poesie ist nicht beschränkt
auf schöne Dinge die man denkt.
Manche Variante von Idyll
ist gut getarnter Sondermüll.
Worthülsen und oft viel Stuss
treiben in manch Redefluss.
In Rufweite solcher Gewässer
denkt mancher sich, das kann ich besser.
Und da es um die Wortkunst geht,
nennt sich der Schreiber jetzt Poet.
Naiv und voller Übermut
stürzt er sich in der Worte Flut.
Anfangs scheint er ja recht munter.
Doch Vorsicht!
Leicht geht man auch unter.
Das Freibad ist nun nicht mehr frei.
Hier sonnt man sich auf Lücke.
Es schwitzt ein buntes Allerlei
zur Freude mancher Mücke.
Des Weiteren schwirrt durch die Luft,
vom Grillplatz her, ein Bratwurstduft.
Und wird mit einem Ton vermählt
der sich aus einer Jukebox quält.
Inzwischen ist der sie gebraucht,
da protestiert wird, abgetaucht.
Auch als per Megaphon verkündet,
der Wunsch, das sich ein Vater findet
für einen Knaben namens Maik.
Denkt sich manch Badegast jetzt,
schweig.
Ein anderer, dem Sport ergeben,
beginnt beim Turmsprung aufzuleben.
Und vermag durch abzustürzen
den Tag durch freien Fall zu würzen.
Sie an, sein Kunststück provoziert
auch andere Akrobaten.
Ein feminines Publikum
bewundert solche Taten.
Ein Veteran der Turnerschaft
übt Bier-gesellig Nachbarschaft.
Mit einem alten Kamerad
im Angelkahn auf großer Fahrt.
Doch wie sie durch den Durst gelernt,
vom Ufer nie sehr weit entfernt.
Ein meterlanges Krokodil
lässt niemanden erbleichen.
Man planscht mit diesem Gummitier
so wie mit seines Gleichen.
Jetzt wird die Liegewiese kahl.
Es schwindet alles Leben.
Manch Abfallkorb muss wiedermal
sich mächtig übergeben.
Ein schöner Sommertag verglüht.
Das Strandbad macht jetzt Pause.
Der Bademeister war bemüht.
Nun ruht er aus zu Hause.
Still ruht der See, so lang wie breit.
Doch nicht in der Sommerzeit.
Hier sieht man an Badetagen
Wellen, wie sie höher schlagen.
Manch Schwimmer führt sie auch zum Munde.
Ganz praktisch als Gewässerkunde.
Wenn auf dem Deichen Schafe grasen,
dann interessiert nur frischer Rasen.
Weder Wasserlauf noch Kahn
haben es ihnen angetan.
Verständlich dieses Desinteresse.
Gott schütze den August vor Nässe!
Der Wassersport kennt viele Kniffe
bezüglich Steuerung von Schiffe.
Seemannschaft der gleichen Art
benötigt auch die Schlauchbootfahrt.
Doch zusätzlich noch zu gestalten
ist hier stabiles Luft anhalten.
Ein Angler, des Lateins nicht mächtig,
fabulierte dennoch prächtig.
Über sich und seine Fänge
mittels beider Arme Länge.
Als Beifang seiner Schilderungen
ist ihm auch noch Applaus gelungen.
Den er gerührt entgegen nimmt,
obwohl nur er weiß ob es stimmt.
Moral:
Oft lohnt sich Vorsicht als anstatt...
Da manches einen Haken hat!
Das Ufer ist halb See, halb Land
und für sein Wellenschlag bekannt.
Von hieraus sieht man ab und an
so manchen Sonnenuntergang.
Manch Sandkorn und manch Kieselstein
gingen hier auf Reisen.
Sowohl seewärts wie landein.
Nur nicht der Stein der Weisen.
Ein Frosch, noch immer Junggeselle
liebäugelt mit ner`Hausmann-stelle.
Bis dato hat er stets vermisst
das ihn eine Prinzessin küsst.
Gesetzt den Fall es träfe ein,
dann würde er auch adelig sein.
Kein Untertan, sondern saniert.
Vorausgesetzt der Fall passiert.
Der Frosch, der sich nach ihr verzehrt,
trifft auf die Maid, die er begehrt.
Doch wie halt manche Jungfern sind,
die hier war ein Hexenkind.
Sein schöner Traum, er war zerstoben.
Ja, auch im Märchen wird gelogen.
Ein Regen ohne Unterlass
bewässert Gartenland und Fass.
Es krault in einer Regentonne
ein Käfer, völlig ohne Wonne.
Im Gegenteil, der Kerl schwimmt eben
ängstlich um sein Käferleben.
Ihm rettet schließlich vorm Ersaufen
des Fasses eigenes Überlaufen.
Ins Biotop zurück gespült
wurde das Tier jetzt glücksgefühlt.
Dieses Beispiel zeigt uns klar
wer sich nicht rührt ist in Gefahr.
Der Regen krallt sich ans Geäst
und tropft von Blatt zu Blatt.
Wohl dem, der jetzt beim Sommerfest
beschirmtes Feiern hat.
Das dieser Tag nicht trocken bleibt,
das war wohl zu vermuten.
Doch das es heute regnen wird,
das ist zu viel des Guten.
Der Bergbach, der durch Wälder wandert
und dort im Wiesengrund mäandert,
ist für Forellen von Interesse.
Besonders wegen seiner Nässe.
Die Wiese nun, nebst Kraut und Blüte,
lebt auch von seiner nassen Güte.
Im Gegensatz zum Fotograf
der hier nur Motive traf.
Weit gereistes Sternenlicht
betupft den dunklen See.
An dessen Ufer stehe ich
und such eine Idee.
Vom Ufer gegenüber her
naht eine sanfte Brise.
Sie naht sich immerhin so sehr
das ich ergriffen niese.
Das Grübeln kurz nach Mitternacht
entwickelt sich zum Fluch.
Zwar finde ich so manchen Reim.
Doch nicht mein Taschentuch.
Gedanken können uns verbinden.
Falls wir die rechten Worte finden.
Ein Scheitern darf uns nicht betrüben.
Da hilft nur üben, üben, üben.
Der bibliophile Badeflegel
reist gerne unter Sonnensegel.
Bewaffnet mit dem neusten Buch
bequem auf seinen Badetuch.
Ohne finanzielle Mittel
reist er Kapitel um Kapitel.
Soweit ihn seine Augen tragen.
Durch Terra X mit Wohlbehagen.
Oder ist spontan verschreckt,
weil er in einen Krimi steckt.
Wie immer auch das Bucherlebnis,
ein Zugewinn ist das Ergebnis.
Beim Treibholz ist höchst unbestimmt
wie lange und wohin es schwimmt.
Auch findet keine Messung statt
welch Qualität sei Tiefgang hat.
Der mag nach Art des Holzes schwanken.
So wie manch lyrische Gedanken.
Texte: H.Gelhaar
Bildmaterialien: H.Gelhaar
Tag der Veröffentlichung: 06.07.2016
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