Mein e-Book hat ein Eselsohr.
Geknickter Text kommt dort nur vor.
Zwar leserlich, durchaus mit Würze,
jedoch in Eselsohren-kürze.
Aus Novellen und Berichte
werden daher meist Gedichte.
Auch lugt hinter manch Eselsohr
oft nur ein Aphorismus vor.
Solch Eselsohr für e-Book Reader
schenke ich hier für all und jeder.
Ich hoffe das man beim Erblicken,
nicht sagen wird:
"Das kannst Du knicken.“
Das frische Grün der Frühlingswiese
wird gekürzt.
Denn auf diese,
mühen Schafe sich beim Weiden,
nebst ein Traktor
beim Gräser schneiden.
Das Resultat ist höchst banal.
Er siegt!
Trotz ihrer Überzahl.
Ein unbeschriebenes Blatt begrübelt
seinen Zustand und verübelt
den nicht erfolgten Schreibversuch.
Es wäre doch so gern ein Buch.
Hier irrt das Einzelexemplar.
Es lässt sich nicht bestreiten.
Am Anfang aller Bücher stehen
zuerst nur leere Seiten.
Land auf, Land ab
seit Jahr und Wochen
erscheinen Bücher übers Kochen.
Wenig Beitrag zur Erbauung
leisten da Bücher zur Verdauung.
Hier klafft schmerzlich eine Kluft.
Zwischen WC und dicke Luft.
Es trägt Geschichten durch die Zeit.
Erkenntnisse und Thesen.
Es deklariert: ‚So wird es sein!‘
und:So ist es gewesen!
Es illustriert der Welten Lauf.
Und was der Mensch gefunden.
Sein Widerspruch,
sein Ab und auf,
wurden in ihm gebunden.
In Zeiten tiefster Barbarei
tat man es verbrennen.
Jetzt wo es elektronisch ist
darf man das Löschen nennen.
Seifenblasen sind bisweilen
bunte Träume die enteilen.
Auch wenn sie alle, alle platzen.
So freut es Kinder doch
und Spatzen.
Ein Luftballon mit Helium
trieb sich in großer Höhe rum.
Doch dieses nicht aus Eitelkeit.
Seine Schnur wurde per Schnitt „befreit“.
An deren Ende ein Karton.
Nebst Absender und Gruß.
Nun ja,
manch Wunsch fliegt hoch hinaus.
Die Hoffnung aber geht zu Fuß.
Ein Kiesel, seines Zeichens Stein,
lässt sich mit seines Gleichen ein.
Da Sympathie und Lust vorhanden
werden sie wohl im Kiesbett landen.
Ein Gänseblümchen, unbeachtet,
steht am Wiesenrand und schmachtet.
Zu Unrecht meint ein Weidetier
und lässt es sich gut munden.
So ähnlich haben alle wir
beim letzten Steak empfunden.
Da Lügen kurze Beine haben,
gilt es als erwiesen,
das ihre dicksten Stelzen tragen.
Sie laufen auch auf diesen.
Das Resultat von meinem Grübeln
sind oft Verse zum Verübeln.
Ich muss mich öfters daher grämen.
Dann schreibe ich noch ein Gedicht.
Jetzt lohnt es sich, dafür zu schämen!
Ein Poet wird wohl aus Dir
nie letztendlich.
Denn was Du Reim um Reim da schreibst.
Ist ja jedermann verständlich.
Ein Fragezeichen fragt betroffen:
„Darf ich auch mal auf Vorne hoffen?“
Denn ständig stellt mich Jedermann
bei einer Frage hinten an.
Die Antwort ist hier sehr konkret.
Das bleibt so,
weil es im Duden steht.
Obwohl die Frage nicht mehr offen,
das Fragezeichen will noch hoffen.
Ein Lindenbaum wurde besungen.
Mit einem Brunnen vor dem Tor.
Weil diese Melodie gelungen
sang man sie solo und im Chor.
Das alte Lied, es klingt noch heute.
Der Lindenbaum ist längst verdorrt.
Das Tor wurde des Holzwurms Beute.
Und auch der Brunnen ist längst fort.
Die Verse und die Noten bleiben.
Des Dichters Feuer geht nicht aus.
Ein nächster wird erneut beschreiben,
die Sehnsucht nach des Vaters Haus.
Texte: Hartmut Gelhaar
Tag der Veröffentlichung: 13.06.2016
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