Achtung
Meistens kommt Kritik verfrüht
wenn jemand ein Gedanken sprüht.
Betrachtet man die Sache milder
ergeben sich oft hübsche Bilder.
Tradition
Hoch interessant, schon Höhlenwände
wurden bemalt durch Menschenhände.
Die Uhr-Uhrenkel und so weiter
pflegen diese Künste weiter.
Doch ab und an zeigt manche Wand,
hier mühte sich ein Dilettant.
Auch Du
Bei seinem Wandbild ward entdeckt
was hinter der Fassade steckt.
Jene, die noch nicht betroffen,
dürfen jetzt bangen oder hoffen.
Ansichtssache
Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte.
Doch manche sind von jener Sorte,
die auch nach längerem Beäugen
sich anbieten als stumme Zeugen.
Das so verblüffte Publikum
ringt mit dem Kunstwerk
und bleibt stumm.
Dem Maler bleibt es vorbehalten
sein Werk mit Worten zu gestalten.
Und siehe da, der Kniff gelingt.
Denn es ist Beifall der erklingt.
Ein spontanes Anerkennen
dessen was wir Kunstwerk nennen.
Schlussfolgerung
Ein Bild aus Formen und Acryl
Ist voller Leben und doch still.
Ganz Gegenteil von dieser Kunst
ist Rockmusik mit Nebeldunst.
Artverwandt sind beide nicht.
Nur hier als Reime im Gedicht.
Im Rahmen dessen
Ein Farbklecks hatte sich beschwert
das man ihn nicht als Kunst verehrt.
Leider hat er nicht kapiert
wie man sich richtig präsentiert.
Denn zu jedem schönen Schein
muss auch der Rahmen passend sein.
Rahmenbedingungen sind wichtig.
Ansonsten ist die Kunst oft nichtig.
Substanz
Manche Fassade schillert bunt.
Obwohl schon morsch ihr Untergrund.
Der öffentliche Glanz und Stiel
verdeckt was intern instabil.
Manch altes Haus scheint jedenfalls
durch solche Buntheit in der Balz.
Der so umgarnte Interessent
wird schnell zum Kläger der bekennt.
Er beschreibt mit Weh und Ach
die Falschheit unter diesem Dach.
Über den Wolken
Manch Farbe wünscht sich ins geheim
nicht gerade hier vermischt zu sein.
An dieser Gegend der Fassade
empfindet sie sich als zu schade.
Und wenn an dieser Stelle schon,
dann bitte nicht in diesen Ton.
Mit den Verweis auf andere Gründe
hält sie das Jetztwerk hier für Sünde.
Ihr ist die reine Farbenlehre
Richtschnur für Würde und für Ehre.
Daher ihr sehnlichstes Bestreben
im Regenbogen mit zu kleben.
Doch dieser Traum, er soll nichts nützen.
Sie soll ja nur vor Regen schützen.
Schöne Aussicht
Des öfteren muss man im Leben
den Dingen neuen Anstrich geben.
Doch wenn einst alles mal verglichen,
war längst das meiste schon gestrichen.
Denn alles was der Mensch erwirbt
wird ihm gestrichen wenn er stirbt.
Doch bleibt er optimistisch und
malt sich seine Zukunft bunt.
Bei Lichte betrachtet
das Handwerk bunter Farbenspiele
betreiben auf der Welt sehr viele.
Doch lohnt der ganze Aufwand nicht
bei Ermangelung an Licht.
Erst das Licht macht beim Beäugen
aus einen Seher einen Zeugen.
Manch kluger Mensch ist nur verschwiegen
weil Wahrheiten im Dunkeln liegen.
Ein Schönfärber der viel versprich,
dem nützt kein noch so helles Licht.
Vorsicht!
Beim Haupthaar gehen Farbpigmente,
falls nicht verloren, mit in Rente.
Daher gelten manche Greise,
obwohl farblos, als recht weise.
Bei jenen die das Gestern schönen,
bitte Vorsicht, denn die tönen!
Kurz angemerkt
Bis heute weiß man nicht genau.
Ist alle Theorie auch grau?
Man stelle sich nur einmal vor.
Die Theorie ganz in Kolor.
Solch These wird sofort gestrichen.
Da durch Erkenntnis schon verblichen.
Der Zukunft bleibt es vorbehalten
wie farblich wir die Welt gestalten.
Ein Versehen
Ein Automobilist erstarrt,
weil sein Kraftwagen verharrt.
An eines Hauses Mauer und
aus bisher ungeklärten Grund.
Das Gutachten zu diesem Fall
beschreibt den unverhofften Knall.
Bedingt nur war der Wagenlenker
schuld, obwohl sein eigener Henker.
Ein Trugbild an der Hauswandseite
war schuld an der mobilen Pleite.
Würdigung:
Der Scharfsinn konnte teils obsiegen.
Doch bleibt der Rest im Dunkel liegen.
Texte: H.Gelhaar
Bildmaterialien: H.Gelhaar
Tag der Veröffentlichung: 09.08.2015
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