Ich wurde als Poet bestellt
,um Ungereimtes dieser Welt,
in allen seinen Dingen,
durch Reime zu besingen.
Humor scheint mir ein guter Kitt
für solch Gedankenscherben.
Und oftmals schwingen Töne mit
die für Verständnis werben.
Doch schreibt die Feder allzu spitz,
dann zwing ich mich zum Fasten.
Ich wechsele zum Computersitz
und hau dort in die Tasten.
Er hat jetzt, weils ihn interessiert
die Datenautobahn probiert.
Sofort ergreift ihn ein Endzücken
beim Surfen und beim Tasten drücken.
Was die Menschheit denkt und macht,
wird mittels Klick ins Haus gebracht.
Indes, auch diese These stimmt,
er ahnt noch nicht, was man ihm nimmt.
Denn, es ist auch nur eine Reise
mit allerlei versteckter Preise.
Er fragte eine Suchmaschine,
ob sie ihm bei der Suche diene?
Die Selbige hat sich erboten
und lieferte ihm Trefferquoten.
Angesichts all der Adressen
hatte die Frage er vergessen.
Beschloss daher mit Unbehagen
sich zuerst selber zu befragen.
Trojaner waren kluge Leute.
Scheinbar leben sie noch heute.
Per Anhalter in Datenfluten
tarnen sie sich als die Guten.
Es sind nur kleine Zahlenstränge,
doch sorgen sie für Datenenge.
Gelegentlich auch für Verluste.
Was damals schon ganz Troja wusste.
Vermutlich ist von Fall zu Fall
mancher PC ein Pferdestall.
Ein Laptop der verklemmten Art
ging mit mir im Bus auf Fahrt.
Blockierte dann im Reisebus
mir MP3 und Filmgenuss.
Auch stimmten mich die Landschaftsbilder
als Programmersatz nicht milder.
Mein Technikhass,
er war erwacht
und draußen war es tiefe Nacht.
Eine Maus der guten Art
kommt nachts auf meinem Tisch in Fahrt.
Sie lässt mich mit exaktem Klicken
am Bildschirm hören und erblicken.
Ab und an auch dirigieren.
(Gott schütze mein PC vor Vieren!)
Des Rechners Lüfter summt ganz leise.
Die brave Maus zieht ihre Kreise.
Doch auch solch nützliches Gerät
hat ein Gebrauswert, der vergeht.
Schon längst hat man an Maus gespart.
Bald klickt die letzte ihrer Art.
Und wieder stirbt, ohne Applaus,
langsam eine Spezies aus!
Ein Megabyte, das ist nicht schwer.
Ein Gigabyte wiegt auch nicht mehr.
Zumindest aus heutiger Sicht
fällt beides kaum noch ins Gewicht.
Der Unterschied im Digitalen
ist die Verknüpfung gleicher Zahlen.
Gewichtet wird in unserer Zeit
nach Brisanz und Schnelligkeit.
Nur den Klatsch und den Skandal
gewichtet man wie dazumal.
Was immer wir auch wissen täten.
Oft fehlen uns Kapazitäten!
Ein Byte trifft auf ein Megabyte
und ist schnell zur Fusion bereit.
Vereitelt wird das Zukunftsglück
durch eines Users schnellen Klick.
Hier wurde, wie im Analogen,
auch um den Zugewinn betrogen.
Das Fazit lautet wohl daher.
Der Kopf war voll,
der Speicher leer!
Auf den Datenautobahnen
sollte man stets mit Umsicht fahren.
Denn wie im analogen Leben
kann es viel Ungemach hier geben.
Zum Beispiel wird ganz ungeniert
mittels Tastendruck kopiert.
Datenströme umgelenkt
und Programme aufgehängt.
Daher der probate Rat,
Stift und Notizbuch stets parat!
Das Netz, in dem der User handelt,
beäugt auch, welchen Pfad er wandelt.
Manch Klick bleibt oft die Antwort schuldig.
Papier hingegen ist geduldig!
Es gibt so mancher Lebenslauf
sein virtuelles Leben auf.
Teils, weil Reue ihn bewogen
teils weil sein Schwindel aufgeflogen.
Oder, und dies ist wahrscheinlich,
weil Jugendsünden später peinlich.
So gibt es ungezählte Gründe,
warum ich Dich im Netz nicht finde.
Ein Datenknoten wird entwirrt.
Man hat sich im Programm geirrt.
Doch wollen sich zwei Zahlenreihen
keines Falls per Klick entzweien.
Ein Kompromiss wird unausweichlich.
Man schickt jetzt Briefe.
Und zwar reichlich!
Die Zeit, sie wird bald neu bemessen.
Vor und nach dem Internet.
Doch gegenwärtig unterdessen
vermischen wir die Zeit komplett.
Wir haben uns Datenhighways gespurt.
Datieren noch immer nach Christi Geburt.
Und dort wo christliches Handeln von Not,
ist oft Profit das erste Gebot.
Wir begradigen Ströme und liegen oft schief.
Wie immer wir messen,
es bleibt relativ!
Die Nachricht, digital verschickt,
wird begierig angeklickt.
Ihr Korrektiv wird kaum beachtet,
weil man nach neuer Nachricht schmachtet.
Das Publikum verlangt nach mehr.
Die Zeit kommt kaum noch hinterher.
Bald ist das Morgen landesweit
schon jetzt die gute alte Zeit.
Ein E-Mail wurde umgeleitet.
Der Bösewicht, der dies bestreitet.
Hat dessen Inhalt, so entstellt
dass der, den Adressat verprellt.
Was folgte war ein langer Streit.
Indem das Misstrauen zu zweit.
Der Dritte, stets incognito,
war beider Freund
und herzlich froh.
Es kauft der Mensch im Internet.
Dinge, die er gerne hätt.
Schnell kommt man zu Besitz und Tand.
Doch erst nach Jahren zu Verstand.
Die Datenströme münden nicht im Ozean der Zeit.
Ihre Fluten tragen nicht in die Unendlichkeit.
An beiden Ufern stehen wir.
In Tatkraft wie in Sünde.
Für Deine Reise wünsch ich Dir
weiter feste Gründe.
Heute wird digitalisiert, auch wenn ansonsten nichts passiert.
Banales wird zur Sensationmittels Wackelbild und Ton.
Millionen, die ins Boxhorn tuten,sorgen im Internet für Fluten.
Besorgnisvollem wird indessenmeist wenig Anteil beigemessen.
Wir sehen mehr dank Internet.Nur ist die Umsicht nicht komplett.
Die Einsicht, auch im Netz vorhanden,wird oftmals gründlich missverstanden.
Weil auch im größten DatenflussMan gegen Strömung schwimmen muss.
Das Grundprinzip daher beim Surfen,nicht alles tun, was alle dürfen.
Er wandelt ein Dateiformat
sich in eins einer anderen Art.
Zwecks umfangreicherer Verbreitung
und digitaler Weiterleitung.
Erhaltenswert bleibt so die Fülle
bei wandelbarer Außenhülle.
Betrachtet man mach Lebenslauf,
so fallen Parallelen auf.
Ein Datenstrom gestauter Art
träumt digital von freier Fahrt.
Doch ist oftmals nicht lobenswert
die Nachricht, die am schnellsten fährt.
Manch Botschaft wird erst mächtig
wenn sie im Kern bedächtig.
Durch null und eins wird interpretiert,
was in dieser Welt passiert.
Um zu gewichten, wünsche ich,
dazu noch ein Gedankenstrich.
Doch ahne ich es irgendwie.
Solch Herzenswunsch
bleibt Fantasie.
Die Homepage ist Dein Eigenheim.
Hier treten Gäste aus und ein.
Doch kommen durch die Hintertür
manch ungebetene Gesellen, die Dir die Häuslichkeit vergellen.
Dann gilt es, ohne zu verzagen
auf zum großen Kammerjagen.
Forsch bist Du mittels Tastatur
den Bösewichten auf der Spur.
Doch wechselt stündlich der Verdacht.
Inzwischen ist es Mitternacht.
Die Treibjagd dauert bis zum Morgen.
Nun hat der Nachbar Deine Sorgen.
Der Speicherstick ist deprimiert.
Ein Virus hat ihn infiziert.
Kurz nach den er eingesteckt
wurde der Defekt entdeckt.
Man macht ihm eine Szene.
Er muss in Quarantäne.
Betrübt zieht er sich nun zurück.
Trauert um sein kurzes Glück.
Jetzt lästern sie und necken.
Denn er darf nicht mehr stecken.
Bildmaterialien: Cartoon:H.Gelhaar
Tag der Veröffentlichung: 20.11.2014
Alle Rechte vorbehalten