Grillen
Durch Kohlenglut und einem Rost
entsteht so manche derbe Kost.
Neben Rauch und Brandgerüche
wabern auch manch derbe Sprüche
Kredenzt mit Bier entsteht zuweilen
manch Brenzliges wie diese Zeilen.
Durch Glut und Feuer wird verdaulich
was roh zumindest nicht erbaulich.
Manch Weidevieh,gleich welcher Art,
wird erst durch Hitze delikat.
Auch Wildbret wird erst zum Genuss
wenn es durch Feuer schwitzen muss.
Also ersann der Mensch das Grillen
um Lust und Heißhunger zu stillen.
Da beide ständig neu erwachen
haben die Viecher nichts zum Lachen.
Der Mitmensch aber ist entzückt
wenn ihm ein gutes Mahl geglückt.
Doch keine noch so krosse Wurst
stillt nachhaltig den Wissensdurst
Schweinerippchen und Zuchtforellen
kann man sich gegrillt bestellen.
Jedoch nur gegen deren Willen
kann man seinen Hunger stillen.
Dieses Beispiel zeigt anschaulich
das meiste Leben ist verdaulich.
Doch es ist ebenso erwiesen
wer es hat, der hängt an diesem.
So lavieren Grill und Küche
zwischen diese Widersprüche
Zusatz:
Mein Wunschmenü zur Osterfeier
sind bunte ungelegte Eier.
Gegen aller Tiere Willen
erfand der Mensch die Kunst des Grillen.
Die Verwandten der Primaten
rühmen seither sich dieser Taten.
Doch nicht jeder ist gewitzt
der des andern Fleisch erhitzt.
Die, die sich stets daran erbauen
sind Egoisten die verdauen.
Allen Tieren wohl getan
ist Speisekunst die strikt vegan.
Die Menschheit ist daher zerstritten.
Verehrt das Müsli und die Fritten.
Und stürzt begeistert sich in Wetten
auf Pferde, die demnächst Buletten.
Die Wurst, einst Teil von einer Sau,
beobachtet das Steak genau.
Obwohl verwandt seit Kindesbeinen
zählt es die Wurst nicht zu den Seinen.
Auch was man denkt ist wenig nett.
Man hält einander für zu fett.
Jeder schätzt sich mittlerweile
für das Beste beider Teile.
Bei solch ein Maß an Eitelkeiten
lässt es sich lange hitzig streiten.
Doch kurz nur wird der Drang gestillt.
Denn beide werden jetzt gegrillt.
So brutzelt nun im gleichen Fette
was sich zuvor gemieden hätte.
Der Schluss hier ist versöhnlich auch.
Die Zwei verdaut der gleiche Bauch.
Grillen soll gesellig sein.
Auf deutsch geht dies nur im Verein.
Als tugendhafte Esskultur
gilt kollektives Grillen nur.
Individuelles Grillen
kann höchstens nur den Hunger stillen.
Doch hier bedarf es der Geduld.
Get etwas schief ist einer schuld.
Zur Milderung von dem Malheur
kreist eine Flasche mit Likör.
Nebst je ein Freibier pro Person.
Die sorgen für den guten Ton.
Gesang beschallt den Grillplatz schief.
Jetzt ist man wieder kollektiv
Solch einen Verein gibt es.
Natürlich hat sich der Autor das Vereinsleben zusammen „gereimt“.
Hiermit erkläre ich ausdrücklich das die Handlung und handelnden Personen
frei erfunden sind.
Allerdings wünschte ich mir auch eine solche delikate Vereinsarbeit in meiner
Umgebung.
Für Interessierte Leser hier der Link zur Vereinsseite:
http://www.grillsportverein.de/
Mit Feuereifer dient er still
und eiserner Geduld, der Grill.
Bei jedem de die Welt befährt
ist er als Werkzeug heiß begehrt.
Man findet ihn oft auf Terrassen
als Möbel bei urbanen Massen.
Er ist ein Saisonarbeiter
und schafft nur meistens wenn es heiter.
Egal was je aufs Rost gekommen
sein Fett hat er stets abbekommen.
Jedoch ist er von jener Sorte
welche ohne große Worte
kühl ihr Tagewerk vollenden,
auch wenn sich Dinge um sie wenden.
Mir scheint es daher an der Zeit
für Respekt und Dankbarkeit.
Hab mich dem Thema zugewendet.
Womit dieses Gedicht hier endet.
Die Luft weht lau, die Nacht ist schwül.
Ein Liebespaar zeigt Mitgefühl.
Einander hinter Büschen.
Da stört ein lautes Zischen.
Nur weil der Autor es so will
warf sich ein Rindfleisch auf den Grill.
Um jetzt vor aller Ohren
zu brutzeln und zu schmoren.
Die Nacht ist jung, das Rind war alt,
das Liebespaar es bleibt im Wald.
Noch eine Zeilenlänge
in intimer Enge.
Vermählte haben diese Nacht
meist mit Verdauen zugebracht.
Ansonsten war nichts weiter los.
Der Autor selbst blieb teilnahmslos.
Gewichen ist des Tages Schwüle
einer milden Abendkühle.
Piano knistert glühend still
Kohlefeuer tief im Grill.
Oberhalb von seinem Rost
erwarten marinierte Kost,
sowie mit Mett gefüllte Därme,
das ein Gourmet von ihnen schwärme.
Auch das dem Mann der sie gewendet
man anerkennend Beifall spendet.
Nicht jeder der da schürt die Glut
ist Menschenfreund und daher gut.
So macht zur vorgerückter Stunde
ein Trinkspruch auf den Mann die Runde.
Und als das letzte Glas gehoben
schaute man auf und zwar nach oben.
Dort sah man fern ein Sternlein ziehn
auf den Weh zum „Michelin“.
Wie einst am Lagerfeuer sitzen
oder heut beim Grillen schwitzen
Der Mitmensch übt Geselligkeit
in alter wie in neuer Zeit.
So ist auch festes Ritual
man pflegt am Feuer Trank und Mahl.
Egal auf welchem Kontinent
dieses Brauchtum bleibt im Trend.
Allen Bürgern in jedem Land
wünsche ich ein Schlaraffenland.
Um Tatendrang und Durst zu stillen
erfanden Jäger einst das Grillen.
Inzwischen grillt mit Wohlbehagen
der Mitmensch ohne je zu jagen.
Doch mindert der ersparte Schuss
nicht im geringsten den Genuss.
Nur manchmal bringen Grillbestecke
den Homo Sapiens selbst zur Strecke.
Ein Grill, der für die Bratwurst schwärmt,
hat sich für diese schnell erwärmt.
Er tat an ihrer Pelle nippen.
Sie schmiegte sich an seine Rippen.
In der Hitze jener Nacht
schöpften sie noch kein Verdacht.
Doch leider neigte er zum Durst.
Und verfiel der Currywurst.
Im WWW.
http://www.richtig-grillen.com
Verse, das sei hier verraten,
sind meist bekömmlich kurz gebraten.
Ein guter Koch hält stets bereit
eine Priese Heiterkeit.
Niemand schätzt die Überlänge
magerer Gedankengänge.
Daher folgert jetzt der Schluss,
das dieses Buch hier enden muss!
Texte: Hartmut Gelhaar
Bildmaterialien: Cartoon: Hartmut Gelhaar
Tag der Veröffentlichung: 25.03.2014
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