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Prolog

In Wiesen und in Feldern steckt

manch Verskraut welches unentdeckt.

 

Ich zeig Euch mein Herbarium.

Wer mag, der schau sich darin um.

Wachstum

 

Auf Feldern

und in jeden Garten

gedeihen

Kraut und Rübenarten.

 

Doch dort

wo Menschenträume blühen,

muss sich ein Körnchen Wahrheit mühen.

 

Das Gute an der Sache ist

manch Wahrheit braucht zum Wachsen Mist.

Vaterschaftsklage

Ei altes Feld, legt sich in Falten,

um neue Saaten zu erhalten.

 

Der Landwirt hat bisher verzichtet.

Nun steht ein Schreiber da und dichtet.

 

Ergänzend sei hinzu gefügt

das wohl demnächst ein Anderer pflügt.

 

Der, da zu Vaterschaft gewillt,

mit aller Gründlichkeit auch drillt.

Perspektive

 

Auf eines Dammes gerader Länge

führt ein Fußweg in die Enge.

 

Jedoch geht man besagten weiter

wird dieser wieder sichtbar breiter.

 

Solch ein Fall lehrt uns verstehen

die Dinge nicht zu eng zu sehen.

 

Wandel

Es wandelt zwischen Streuobstwiesen

ein Luftzug.

Dieser zählt zu diesen

oft genannten frischen Winden,

wie wir sie meist im Spätherbst finden.

 

In diesem Fall, der anders liegt,

ist es die Milde, die obsiegt.

 

Es hat den Luftikus gereut

das hier die seinen Obst gestreut.

 

Und so empfiehlt er bitte schön

sich aller-wärmstens jetzt als Fön.

Mildernde Umstände

.Ein Kieselstein geht auf die Reise.

In einem Stück geschmolzenen Schnee.

 

Sie rutschen tauperiodenweise

vom Hang zum Bach.

Dann Richtung See.

 

Die letzterwähnte Strecke aber

bereist der Kiesel unter Wasser.

 

Der Sache wegen solch Palaver

betreibt allein hier der Verfasser.

 

Doch sollten wir nicht vorschnell grollen

bringt ein Fantast ein Stein ins Rollen.

 

Trugbild

Die Sonne malt im Wassergraben

silbern schillernd Spiegelfarben.

 

Es liegt ein heller schöner Schein

über Bach und Uferstein.

 

Hier wird mittels Sonnenfülle

ein Stück Landschaft zur Idylle.

 

Doch just an gleicher Stelle heute

wird ein Fisch des Anglers Beute.

 

Aus all dem folgert unbegrenzt

„Es ist nicht alles Gold was glänzt!“

Genüsslich bemerkt

Ein Koppelzaun der drahtbespannt

trennt Wanderweg von Weideland.

 

Die rechts verzehrte Futtermasse

wird links, dort auf der Wandertrasse,

nach dem als Braten sie verzehrt

zu Stoff der Wandervögel nährt.

 

So kommt dies Beispiel zum Ergebnis

Verdauung fördert das Erlebnis.

 

Doch nicht ein jeder der da geht

hält lange Schritt oder

 

Diät.Dank Koppelzaun und Weidedraht

sind die Genüsse separat.

Nutzwert

 

Inmitten eines Rübenacker

hält sich die Zuckerrübe wacker.

 

Bis das Sie und Ihres gleichen

den höchsten Süßegrad erreichen.

 

Dann kommt die Herbstzeit

und der Roder.

 

Zu Zucker wird die Rübe

oder

zu Saft der Frühstücksbrote ziert.

 

In jedem Fall jedoch verliert

sie bitterlich ihr süßes Leben.

 

Nach dem ihr wir „Verbraucher“ streben.

 

Solch ein Beispiel macht betroffen.

Mögen wir auch das Beste hoffen.

 

Wenn sich solch guter innerer Wert

abrupt ins Tragische verkehrt,

dann ist nicht nur dies Beispiel schlecht.

 

Mir scheint, die Welt ist ungerecht!

Zuneigung

Ein Feldberg, ziemlich unbekannt,

steht fest in einem Hügelland.

 

Um ohne je zu klagen

sein Ackerstück zu tragen.

 

Ich finde dies bemerkenswert!

Da er ja Dich und mich ernährt.

 

Wir aber, wir verehren

meist die, die von uns zehren.

Hoffnung

Ein Birnbaum,kahl und alterskrumm,

steht einsam in der Feldflur rumm.

 

Den Feldweg, den er einst geziert

hat man zu Ackerland planiert.

 

Er ist der letzte seiner Rasse

die einst geziert die Ackertrasse.

 

Ein Grenzstein, den man schlicht vergaß,

hält abseits Wache unter Gras.

 

Die beiden sind Zeugen vergangener Zeiten.

Und stehen jetzt inmitten von Weiten.

 

Nun wurzelt der Birnbaum mit grauem Haupt

im Winterwind und unbelaubt.

 

Da ihm jedoch noch Knospen sprießen

darf man auf Optimismus schließen.

 

So wünscht er sich für sein Geäst

noch manches neue Vogelnest.

 

Auch ich wünsch ihm noch gute Tage.

Viel süße Frucht

und Wespenplage.

Schwarmverhalten

Eines Zaunes Lattenspitzen

dienen Sperlingen zum sitzen.

 

Bis auf die eine, die ist eitel.

Ein Nagel ziert spitz ihren Scheitel.

 

Schmerzhaft kommt manch Wunsch ins Stocken

sich auf diesen Platz zu hocken.

 

Der ganze Spitzenschwarm krakelt,

bis auf den einen der da fehlt.

Februarmorgen

Ein Schilfrohr, das im Wind sich neigt,

hat dessen Richtung angezeigt.

 

Erwähnte Luft weht aus Nord-Ost

und bringt dem Acker Bodenfrost.

 

Der Weiher trägt jetzt dünnes Eis.

Manch Nase hat einen Lauf.

Und für den Leser zum Beweis

der Lyriker dick auf.

In den Wind gesprochen

Der Kiefernwald steht stark zerzaust.

Ein Herbststurm hat in ihm gehaust.

 

Die Lage ist wie üblich

nach Windbruch sehr betrüblich.

 

Der Forstleut jahrelange Pflege

wird nun zum Fraß der Kettensäge.

 

Zu Bruch geht auch die nächste Zeile.

Ich schrieb sie hier in Windeseile.

 

Fazit:

Manch schöner Plan verweht im Wind.

Meist wenn die Zeiten stürmisch sind

Das Leben geht weiter

 

Im Astwerk vom Holunderstrauch

treiben zwei Vögel alten Brauch.

 

Nach dem besagte Tat vorbei

bebrütet sie ein Kuckucksei.

 

Es haben bald, wie man erzählt,

sich beide anderwärts vermählt.

Bekömmlich

Dem Zwetschgenkern gilt hier mein Gruß.

Ihm danke ich das Pflaumenmus.

 

Das mir manch Frühstücksbrot verziert,

als ich dereinst die Welt probiert.

 

Wenn auch manch Frucht einst voller Maden

so nahmen Mus und ich kein Schaden.

 

Ganz anders was sich heute böte.

Hier schluckt man ab und an manch Kröte.

Lebensabend

Ein alter Ast, teils Moos besäumt,

knackst wenn er von der Jugend träumt.

 

Erinnert sich an frisches Grün

und an sein allererstes Blühn.

 

Auch ihm und all die Nachbarbäume

reiften nicht alle Blütenträume.

 

So lehrte sie die Jahreszeiten

Hochgefühle, Frost und Pleiten.

 

Jedoch die Frucht die ihm gelungen

hat man sich extra ausbedungen.

 

Er gab ein Jedem der da kam.

Bis das die Zeit die Kraft ihm nahm.

 

Jetzt über seines Lebens Mitte

hätte ich für ihm die Bitte

 

wenn bald die Flamme von ihm nährt

das man dann seine Asche ehrt.

.

außerdem

Impressum

Texte: H.Gelhaar
Tag der Veröffentlichung: 21.02.2014

Alle Rechte vorbehalten

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