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Herzlich willkommen bei TextArt!



Sie wollen Kreatives Schreiben lernen?




Sie wollen mehr aus Ihrem Talent machen? Sie möchten wissen, wie man professionell Geschichten, Gedichte, Drehbücher, journalistische Texte oder sogar Romane schreibt? Sie möchten großen Schriftstellern über die Schulter schauen und erfahren, woher sie ihre Ideen nehmen, wie sie arbeiten und wie sie "es geschafft" haben?
Sie wollen an Ihrem Schreibstil feilen und lernen, wie man gut schreibt und Beamtendeutsch vermeidet? Dann ist TextArt genau das Richtige für Sie. TextArt ist die einzige Zeitschrift in Deutschland, die sich umfassend dem Thema Schreiben widmet. Sie enthält praktische Tipps, Interviews, Rezensionen aktueller Ratgeber rund um das Schreiben, Berichte über die internationale Literaturszene, Artikel über geeignete Schreibgeräte vom Füller bis zum Computer und vieles mehr zu einem jahrtausendealten Kulturgut der Menschheit, dessen Beherrschung in der heutigen Medienflut immer wichtiger wird.
Für TextArt schreiben Fachleute, die sich allesamt einig sind: Talent mag angeboren sein - die Fähigkeit, aus seinem Talent etwas zu machen, ist lernbar. Genau wie in anderen kreativen Bereichen wie der Musik, der Malerei, der Architektur oder der Schauspielerei muss zur Begabung das Handwerkszeug kommen, damit sich das Talent entwickeln kann. TextArt vermittelt Ihnen dieses Handwerkszeug - und eröffnet Ihnen den Weg zu einer ganz neuen Selbsterfahrung.

Auf den folgenden Seiten bieten wir Ihnen einige Leseproben aus den bereits erschienen TextArt-Ausgaben. Weitere Informationen finden Sie unter http://www.texartmagazin.de.

Viele Freude beim Lesen - und Schreiben!

Oliver Buslau

TextArt-Chefredakteur und Mitherausgeber




Zeitmanagement für Autoren



Auf der Suche nach der verlorenen Schreibzeit



Sylke Hörhold

Wir sind Helden. Romane, Gedichte, Kurzgeschichten wollen wir schreiben, Erzählungen, Essays, Drehbücher oder unsere Autobiografie. Dazu ziehen wir beherzt an unseren Schreibplatz, um uns dem Schrecken des leeren Blattes oder des erwartungsvoll blinkenden Cursors zu stellen. Doch wer klopft da nicht alles an die Tür unseres gar nicht so einsamen Elfenbeinturms: eine stramme Vierzig-Stunden-Arbeitswoche, Familie, Freunde, Lebensentwürfe, die verwirklicht werden sollen, Ansprüche einer komplizierten Wirklichkeit an uns – die Liste ließe sich fortsetzen. All das drängt hinein, stellt sich mit ungeduldig trommelnden Fingern zwischen unseren Wunsch und das Ziel. Jeder von uns kennt die unzähligen Hindernisse, die sich auf dem Weg der Schriftstellerei vor uns aufbauen. Der stete Kampf um Schreibzeit ist eines der größten davon.
Nur dem Anschein nach ist dies ein Kampf gegen äußere Widerstände. In Wahrheit kämpfen wir ihn ganz allein gegen uns. Wir sind uns dabei ein zäher und trickreicher Gegner. Die gute Fee des Zeitmanagements jedoch schenkt uns Autoren ein Rüstzeug, in diesem Kampf zu bestehen.

Eins-Drei-Fünf

Bevor wir uns auf diesen Weg begeben, machen wir uns klar, wohin er uns führen soll. Eine möglichst bildhafte Vorstellung von unserem Ziel als Horizontlinie, als Leitstern formulieren wir selbstverständlich schriftlich. Je ausführlicher und plastischer wir dieses Ziel formulieren, umso größer wird dessen Leuchtkraft auf unserem Weg dahin sein. Für jedes Ziel, das wir so ins Auge fassen, empfiehlt es sich, die 1-3-5-Regel anzuwenden: Ein Ziel (Was wollen wir erreichen?), drei Gründe (Warum wollen wir es erreichen?), fünf Maßnahmen (Wie erreichen wir es und bis wann?).

1 Ziel
Ob es sich um das Ziel handelt, von der schriftstellerischen Arbeit leben zu können, einen Roman zu veröffentlichen oder einen Artikel zu schreiben – immer ist es nur ein Ziel, für das wir unsere Kraft gerade einsetzen. Konkret benannt und notiert wird es das Banner sein, dem wir folgen.

3 Gründe
Dreimal fragen wir uns, warum wir diesem Banner folgen wollen. Ein wichtiger, nicht zu unterschätzender Arbeitsschritt, denn aus dieser Quelle der Motivation ziehen wir unsere Kraft für den Kampf gegen die Hindernisse auf unserem Weg. Dabei bedarf es schonungsloser Erforschung unserer wahren Gründe für dieses Ziel. Unbedingte Ehrlichkeit ist vonnöten, wollen wir uns nicht im Nebel des Selbstbetruges verirren.

5 Maßnahmen
Jetzt wird es ernst. Wir machen uns auf den Weg, und zwar sofort. Fünf Maßnahmen sind unser Rüstzeug zur Zielerreichung. Das kann ein Stundenplan sein, ein Verzicht auf etwas, ein Termin, eine Weiterbildung etc. Jede Maßnahme ist klar formuliert, zeitlich limitiert und vor allem realistisch. Und hier schimmert schon das erste mögliche Hindernis. Ausgerechnet in der Machbarkeit unserer Maßnahmen liegt die größte Tücke. Wir sind hoch motiviert und ganz beseelt von unserem Ziel. Doch: „Die besten Ideen werden uns von der Wirklichkeit gestohlen“, sagt St. J. Lec. Lassen wir diese Wirklichkeit – nämlich unsere Rahmenbedingungen – außer Acht, wird jede Maßnahme zum Scheitern verurteilt sein und bleibt nicht mehr als ein weiterer Vorsatz, mit denen bekanntlich der Weg zur Hölle gepflastert ist und nicht der, der uns zu unserem Ziel führt.
(Den gesamten Beitrag finden Sie in der TextArt-Ausgabe 4-2008!)

Wie Ortswechsel inspirieren



Schreiben unterwegs



Sylvia Fritz

Es gibt viele Orte zum Schreiben: den bequemen Sessel neben dem Bücherregal, einen Tisch im Arbeitszimmer oder in der Küche, den wohltuenden Raum einer Schreib- gruppe. Meist sind es Orte, die wir eigens fürs Schreiben ausgewählt und eingerichtet haben. Orte, die uns vertraut sind, die uns ein Gefühl von Sicherheit geben und Ruhe ausstrahlen.

Und dann gibt es Orte, die anders sind: ungewöhnlich, ganz und gar ungeeignet zum Nachsinnen und Schreiben, es sind laute Orte mit unaufhörlicher Bewegung oder solche, an denen man noch nie Stift und Papier hervorgeholt hat. Orte, an denen es vielleicht keinen Sitzplatz gibt und keinen Tisch. Orte, von denen die meisten sagen würden: Nein, hier ist es mir unmöglich, zu schreiben.

Aber ist das wirklich so? Sylvia Fritz berichtet über Erfahrungen mit dem „Schreiben am anderen Ort“.

Spurensuche I: Figuren

9:45 Uhr: Wir treffen uns auf der Bahnsteigkante. Es ist Samstag. Der kalte Novemberwind kriecht in unsere Jacken und Mäntel, pustet unsere Köpfe frei. Ich verteile farbige Briefumschläge mit Namen darauf. Einen Schreibauftrag für jeden, einen ersten Impuls für die Reise, die wir heute gemeinsam machen wollen. Schreibend werden wir auf Spurensuche gehen: in der S-Bahn die Spur von Menschen aufnehmen und in der Stadt die von Geschichten, die dort auf der Straße liegen.
Die Bahn rollt heran und bleibt stehen. Wärme dringt aus den Waggontüren auf den Bahnsteig heraus und lässt uns schnell einsteigen. Jetzt heißt es, einen guten Platz zum Beobachten finden. Einige setzen sich nebeneinander, andere für sich allein.

10.02 Uhr: Der Zug setzt sich in Bewegung und wir uns mit ihm. Wir lassen den geliebten Platz zum Schreiben und den gewohnten Blick auf den Alltag hinter uns. Hier im Zug riecht es anders, hört es sich anders an, schmeckt es anders auf der Zunge. Auch unsere Art, den Stift zu halten, wird eine andere sein, zwischen all den Reisenden, dem Gepäck, den am Boden liegenden Hunden, bei sich öffnenden und schließenden Türen und der Fahrtzeit im Nacken. Es sind 40 Minuten bis in die Mitte Berlins. Stifte, Papier und Schreibbücher werden hervorgeholt. Und der Schreibauftrag:

Nimm in der S-Bahn gedanklich die Spur von Menschen auf, die du siehst, drinnen im Zug oder draußen auf dem Bahnsteig. Betrachte sie genau, ihre Frisur, ihren Augenaufschlag, die Form ihrer Nase und ihres Mundes, ihre Ohren, ihr Lächeln. Gibt es etwas, dass dir an einer Person sofort ins Auge sticht, das vielleicht ganz typisch für diese ist?
Wohin geht der Blick dieser Person, nach innen oder zum Fenster hinaus? Oder richtet die Person die Augen auf ihr Gegenüber, mit dem sie gerade spricht? Worüber sprechen die beiden?
Welche Art von Kleidung trägt die Person? Hat sie eine Tasche dabei, ein Handy, eine Zeitung, ein Buch? Was liest sie? Und: Was vermutest du über sie? Wie könnte die Person heißen, wo könnte sie wohnen, wie lebt sie, mit wem lebt sie zusammen oder lebt sie allein? Wohin fährt die Person? Was hat sie in den nächsten Stunden vor?
Schreibe über eine Person von innen heraus (innerer Monolog) und von außen (Beschreibung). Erschaffe eine Figur!

Auf uns liegen fragende, teils misstrauische Blicke. Sie wollen wissen, was man denn da so schreibe. Jutta überkommt ein komisches Gefühl. Unsicherheit und ein bisschen Angst schwingen darin und Zweifel, ob man andere einfach so beobachten und über sie schreiben kann.

10:43 Uhr: Der Zug fährt in die Friedrichstraße ein, bricht das Gefühl und das Schreiben ab, spuckt uns aus in den Bahnhof. Mit den Figuren unterm Arm gehen wir hinein in die Stadt. Tragen sie in die Mitte Berlins, in der der November ebenso kalt ist. Sein Grau jedoch wird hier vertrieben, von den vielen Menschen und Autos und den hell erleuchteten Geschäften. Auf der Friedrichstraße suchen wir uns eines der Cafés aus. Wer will, kann hier das Geschriebene vorlesen. Zuvor bestellen alle noch warmen Kaffee und Tee.

(...)

(Den gesamten Beitrag finden Sie in der TextArt-Ausgabe 1-2009)




Ohne Kontrolle der Vernunft



So funktioniert "Automatisches Schreiben"



Axel Klingenberg


Wer kennt das nicht? Man sitzt vor dem Schreibblock oder dem Monitor und will losschreiben – und es fällt einem nichts ein! Die Gründe hierfür können vielfältig sein, oft ist es jedoch so, dass man viel zu hohe Erwartungen an sich hat. Man möchte nun endlich auch große Literatur schaffen, so wie der Lieblingsschriftsteller, der aktuelle Bestsellerautor oder der diesjährige Literaturnobelpreisträger. Dass man unter diesen Voraussetzungen nichts zustande bringt, von dem man nicht selbst enttäuscht ist, dürfte klar sein. Was ist in so einem Fall zu tun?


Ganz einfach: Wenn die Erwartungen zu hoch sind, müssen sie ganz einfach heruntergeschraubt werden. Oder in den Worten des Künstlers und Schriftstellers André Breton: „Sehen Sie ganz ab von Ihrer Genialität, von Ihren Talenten und denen aller anderen.“ Breton war es auch, der das spontane oder – wie er es nannte – „Automatische Schreiben“ („écriture automatique“) systematisierte. Er bezeichnete es als ein „Denkdiktat ohne jede Kontrolle der Vernunft“. Hier eine von ihm im „Ersten Surrealistischen Manifest“ (1924) zur Nachahmung empfohlene Anweisung:


„Versetzen Sie sich in den passivsten oder den rezeptivsten Zustand, dessen sie fähig sind. (...) Schreiben Sie schnell, ohne vorgefasstes Thema, schnell genug um nichts zu behalten, oder um nicht versucht zu sein, zu überlegen. Der erste Satz wird ganz von allein kommen, denn es stimmt wirklich, dass in jedem Augenblick in unserem Bewusstsein ein unbekannter Satz existiert, der nur darauf wartet, ausgesprochen zu werden. (...) Fahren Sie so lange fort, wie Sie Lust haben. Verlassen Sie sich auf die Unerschöpflichkeit des Raunens. Wenn ein Verstummen sich einzustellen droht, weil Sie auch nur den kleinsten Fehler gemacht haben: einen Fehler, könnte man sagen, der darin besteht, dass sie es an Unaufmerksamkeit haben fehlen lassen – brechen Sie ohne Zögern bei einer zu einleuchtenden Zeile ab. Setzen Sie hinter das Wort, das Ihnen suspekt erscheint, irgendeinen Buchstaben, den Buchstaben I zum Beispiel, immer den Buchstaben I, und stellen Sie die Willkür dadurch wieder her, dass Sie diesen Buchstaben zum Anfangsbuchstaben des folgenden Wortes bestimmen.“


(...)

(Den gesamten Beitrag finden Sie in der TextArt-Ausgabe 2-2008!)

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Texte: TextArt Verlag GbR Gierather Mühlenweg 15 51469 Bergisch Gladbach www.textartmagazin.de
Tag der Veröffentlichung: 25.03.2009

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