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Ne vous affligez pas, car la joie de l`Éternel sera votre force. (Einleitung der Abschrift Gottfried de Molas)



Im Sommer des Jahres 1866 verstarb auf einem Dorf zwischen Weißenfels und Zeitz der Reisende Gottfried de Mola und wurde an die Universität Leipzig gebracht, weil nicht klar wer, woher er kam und wer seine Angehörigen waren.

De Mola hatte sich vier Tage vorher, an einem dritten Juli, in einer Wirtschaft einquartiert und verbrachte die letzten zwei Tage seines Lebens auf einem Rittergut, zu dem er eingeladen worden war, nachdem bekannt wurde, daß der Reisende unglaubliche Geschichten erzählen konnte, welche die Bauern des Dorfes in Windeseile verbreiteten.

Gottfried de Mola war von großer, hagerer Gestalt, sprach ein betont – gepflegtes Deutsch und trug offensichtlich exquisite, ausgesuchte Kleidung. Nicht nur bezahlte er am Abend jeder der zwei Tage reichlich für Kost und Logis, es machte ihm offensichtlich auch Freude, im Gespräch mit den Bauern seine wuchtige Erzählweise zu offenbaren, die niemanden außer Acht ließ in ihrer Impression.

Am dritten Tage lud ihn der Gutsbesitzer Bodo Körner auf sein Rittergut, um dort für den Rest deines Aufenthaltes zu wohnen. Gottfried de Mola befand sich auf dem Weg zur Universität nach Leipzig. Als großer Bewunderer Gottfried Gellerts wußte er, daß dieser hundert Jahre vor ihm häufig Körners Rittergut besucht hatte. Es erschien de Mola wie ein Geschenk Gottes, und er nahm freudig Körners Angebot an.

De Molas Vater hatte unter Napoleon in der Völkerschlacht bei Leipzig 1813 gekämpft und war selbst schon an dem kleine Dorf mit einer riesigen Armee vorbei gezogen. Nach dem Kongreß zu Wien war das damalige Europa neu strukturiert worden und kam Gottfried de Molas Intention als freiheitsliebenden Mann entgegen, mit seinem Sprachtalent den Kontinent zu bereisen und zu verstehen. Offensichtlich befand er sich nicht in finanziellen Nöten und beharrte nicht auf überschwänglicher, wohl aber gediegener Lebensführung, die sich gewiß kein Bauer zur damaligen Zeit hätte leisten können.

Am Tage vor seinem Tode machten de Mola und Körner einen Ausritt zu dem Weg, den die Truppen Napoleons marschiert kamen und der Heerstraße heißt. Von dort aus schauten sie in Richtung Leipzig, und Gottfried de Mola erzählte von der dortigen Handschriftenabteilung der Universität. Er selbst wäre vor zehn Jahren im ägyptischen Katharinenkloster gewesen, an dem Platz, an dem 1844 Konstantin von Tischendorf den Codex Sinaiticus entdeckte, einer wichtigen Handschrift des Neuen Testaments.

Am Abend des Tages holte de Mola ein Tischendorf`sches Neues Testament aus seinem Gepäck hervor und zeigte es Bodo Körner. Dieser, selbst ein tiefgläubiger Mann, zeigte sich äußerst beeindruckt

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Tag der Veröffentlichung: 29.11.2012
ISBN: 978-3-7309-0017-8

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