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Ein Aufprall, ein Schrei und dann die Sirenen.

Nun sind drei Jahre vergangen und ich kann sagen, dass ich vergessen habe, was geschehen ist. Natürlich habe ich Albträume und ich weine noch, doch es ist besser. Zumindest nicht so schlimm wie es einmal war. Ich kann wieder lachen und habe Trost gefunden. Man kann sagen, dass es mich am schlimmsten getroffen hat. Ich bin hier auf der Erde und ich lebe, auch wenn es für mich wie der Tod ist. Ich habe alle verloren, die ich liebte. Sie sind alle gestorben, bei einem Autounfall.

Ich sehe es noch genau vor mir. Das Handy viel herunter und mein Dad hob es auf. Meine Mum sagte ihm noch, dass er aufpassen sollte, doch er tat es nicht und schaute einen Moment nicht auf die Straße. Das Auto kam ins schleudern, kam von der Fahrbahn ab und fuhr gegen einen Baum. Mama und Papa waren sofort Tod und ich saß hinten und schrie. Ich war 14 und bin mit einem Schrecken davongekommen. Ich konnte es nicht begreifen. Auf der Beerdigung wurde ich gehalten und von allen in den Arm genommen, dabei wollte ich alleine sein. Ich wollte weinen und an meine Eltern denken, doch ich musste stark sein und sollte am besten alles vergessen.
Ich wurde zu meiner Tante und meinem Onkel gebracht. Sie lebten im Luxus und waren darauf bedacht, das alles Perfekt ist. Sie konnten keine Kinder bekommen und waren darum umso froher, dass ich zu ihnen gekommen war. Sie behandelten mich, wie eine Puppe. Ich durfte Kleider tragen, die Teurer waren, als mein gesamten Kleiderschrank denn ich bei meinen Eltern hatte. Natürlich war ich auf einer privaten Schule. Ich fühlte mich eingeengt. Hatte keine echten Freund und war eigentlich immer allein.
Eines Tagens kam meine Tante und sagte das es Zeit war einen jungen Mann kennen zu lernen. Ich machte ihr auf meiner Art und weise zu verstehen, dass ich es nicht wollte und schloss mich in mein Zimmer ein. Das war der Tag, wo ich wieder so vertieft war und nur einte. Alles kam zusammen. Mein Leben war gezwungen, dabei wolle ich Abenteuer, ich liebte es frei zu sein. Meine Mama hatte es immer verstanden und mein Dad auch. Sie ließen mir Freiheit. Ich hatte mich selber immer als freier Vogel bezeichnet. Ich liebte es draußen zu sein, doch jetzt war es höchstens der Park der nur wenig Rasenfläche bot. Ich durfte nicht in den Wald, ich wurde in meinem Zimmer festgehalten. Ich sollte lesen und mich weiterbilden, um irgendwann mal das Haus meiner Tante zu übernehmen, doch das wollte ich nicht. Ich wollte Polizistin werden. Meine Tante fand es abstoßend und zwang mich zu lernen.


Die Begegnung

Ich war in der Stadt, mit meiner Tante. Sie hatte James mit, denn Diener. Wieso mussten alles Leute, die Diener waren James oder Edgar heißen? Es war einfach nur merkwürdig, doch ich nahm es hin.
„Süße, würdest du bitte hier warten, ich will noch etwas besorgen.“ sagte sie und ich seufzte. Was das wohl wieder war. Ich schaute zu, wie James hinter ihr hertrottete. Nun war ich allein und schaute mich um.
Ich sah ein Kind, was hinfiel und ihr Eis auf den Boden vorfand. Schnell ging ich zu ihr und half dem heulenden Kind auf. „Hay, alles halb so schlimm. Soll ich dir eine Neue Tüte Eis kaufen?“ fragte ich und sie strahlte wieder.

„Eine Kugel Erdbeere.“ sagte ich und gab sie dem Mädchen. Sie schaute glücklich, als sie das riesen Eis sah. „Sydney.“ rief eine Stimme und das Mädchen wurde hellhörig. „Mika!“ rief das Mädchen freudig und lief in die Arme des Jungen. „Schau mal ich habe ein großes Eis.“ sagte sie und ich schaute mich um. Meine Tante suchte mich bereits. „Ich danke dir, dass du meiner kleinen Schwester ein neues Eis gekauft hast, doch lass mir dir das Geld wiedergeben.“ sagte der Junge und schaute mich mit seinen braunen Augen an. Er hatte etwas längeres braunes Haar. Er war braun gebrannt, als sei er den ganzen Tag in der Sonne und er hatte Muskeln, die nicht von dieser Welt waren, doch am schönsten waren seine Augen und das Lachen. „Schon gut. Es war nur ein Eis.“ sagte ich und lächelte ihn an. „Alin!“ rief mich meine Tante. „Ich muss los.“ Sagte ich und verschwand.

„Wo warst du?“ fragte sie mich und ich lächelte sie lieb an. „Nur kurz ein Eis kaufen.“ Versuchte ich sie zu beruhigen. „Was hast du da eigentlich gekauft?“ fragte ich und sie lächelte mich nun an. „Also diesen Samstag, also morgen, wird eine Feier bei uns stattfinden. Es ist deine Verlobungsfeier. Der Junge von unseren Nachbarn. Anthony, so hieß er. Er findet dich toll und will dich heiraten. Ich habe ihnen die Erlaubnis erteilt und morgen werden wir feiern. Das hier ist das Kleid, was du an dem Abend tragen wirst.“ Erklärte sie. „Das ist nicht dein Ernst oder? Ich werde diesen Spinner nicht heiraten. Ich liebe ihn nicht. Du bist nicht mal meine Mutter, was fällt dir ein, so über mein Leben zu bestimmen?“ schrie ich und Tränen liefen meiner Wange herunter. „Du bist noch nicht Volljährig junges Fräulein. Ich habe das Sorgerecht.“ sagte sie und schnippte mit dem Finger. James packte mich und zog mich aus der Stadt. „Nein, ich will nicht.“ schrie ich und wehrte mich mit Händen und Füßen.

„Lass sie los.“ sagte eine Stimme und ich drehte mich zu ihr um. James fiel zu Boden, er hatte wohl einen schlag abbekommen. Dann wurde ich an die Hand genommen und in die nächste Gase gezogen. „Hier bist du sicher.“ sagten mir braune Augen.

Die Flucht

„Ich habe mitbekommen, was deine Tante machen will.“ sagte Mika. „Schön, was willst du denn machen?“ fragte ich und zog die Augenbraun hoch. „Dich mitnehmen.“ sagte er. „Das geht nicht, meine Tante wird dir die Polizei auf den Hals hetzten. Sie haben dich gesehen, das du James geschlagen hast.“ sagte ich und verschränkte die Arme vor der Brust. „James der Taschenträger?“ fragte er und zog die Augenbraun auch hoch. „Ja James der Butler.“ sagte ich und wollte mich zum gehen abwenden, auch wenn er verdammt heiß war. Er packte mich am Arm. „Halt warte. Wo wohnst du, du wirst abhauen.“ sagte er. „Du bist echt toll und wohin soll ich abhauen?“ fragte ich ihn. „Ja zu mir nach Hause. Ich glaube, das du dort ein falsches Leben führst.“ sagte er. „Ach ja, du kennst mich nicht. Ich könnte euer Haus ausrauben.“ sagte ich. „Ich glaube nicht, das du so etwas tun würdest, dafür hast du glaub ich zu viel Geld.“ lachte er und ich musste auch grinsen. „Ich weiß nicht recht.“ sagte ich und mein lachen verschwand. „Okay, dann willst du also morgen deine Verlobungsfeier haben.“ grinste er. „Nein, ich werde diesen Schnösel Anthony nicht heiraten.“ sagte ich entschlossen und seufzte. „Dornenallee 8“ sagte ich und schaute ihn an. Er konzentrierte sich. „Was in der Villa?“ fragte er mich und ich nickte. „Ja leider. Es ist schrecklich.“ sagte ich und schaute ihn an. „Was hast du vor?“ fragte ich. „Also ich bin dafür, das du deinen Koffer packst und dann in der Nacht abhaust. Ich warte vor dem Eingang und werde dich zu mir bringen.“ sagte er.
„ALIN!“ schrie meine Tante und sie spiele einen Trauerkloß, dass die Leute ihr ja halfen. „Wir sehen uns.“ sagte Mika. Er verschwand.

„Ohh Alin.“ sagte meine Tante und fiel mir um den Hals. „Ich dachte du wärst Entführt worden.“ sagte sie „Ja von dir.“ flüsterte ich so leise. „Komm mit, zu Hause werde ich dir erst einmal eine heiße Wanne vorbereiten.“ sagte sie und wir gingen in den Wagen.
Ich musste ständig an Mika denken. Er war wirklich hübsch. So einer wie er musste schon eine Freundin haben. Na ja, wenigstens würde er mich aus der Hölle holen. James fuhr schnell und ich hatte plötzlich Panik. Ich hasste Autofahren, seid dem Unfall hatte ich vor Tempo angst. Wenn etwas zu schnell ging, hatte ich den Überblick über die Dinge nicht mehr im Kopf. Durch denn Unfall vor drei Jahren, ging ich alles langsam an. Doch im Auto war die Situation mit dem schnelleren fahren oder Handeln extrem. Darauf waren Panikanfälle programmiert. Meine Atmung war schwer. „JAMES.“ schrie ich nach vorne und er verstand sofort. Ich konnte wieder aufatmen. Ich war viel Ängstliche als vorher. Ich war leicht zu erschrecken und ich mochte es nicht, lange in kleinen Räumen eingesperrt zu sein, ohne etwas zu tun zu haben, da ich immer an meine Eltern dachte und an den Unfall. Es war die Hölle.
Wir fuhren auf die Hofeinfahrt. Sobald das Auto zum stehen kam, sprang ich raus und lief zu der Bank, neben der James sofort parkte. Ich setzte mich und atmete tief durch. „Es tut mir Leid, dass ich mal wieder zu schnell war. Es ging einfach mit mir durch.“ sagte James. Er hatte nur 80 km/h gefahren und er entschuldigte sich. „Sie können nichts dafür James, ich habe nun mal Angst. Ich werde nie wieder so Richtig Autofahren können.

Nach etwa einer Minute ging ich dann hoch in mein Zimmer. Ich legte mich ins Bad und hatte Zeit über meine Flucht nachzudenken. Ich würde so gegen zwölf Uhr fliehen. Halt warte, wann sollte ich den fliehen? Hatte Mika eine genaue Uhrzeit gesagt? Nein.
Egal, ich wollte es trotzdem probieren. Ich würde um punkt zwölf da sein und warten.
Als ich mit Baden fertig war, ging ich in mein Zimmer. Ich packte mir schnell ein paar T-Shirts ein. Einen Pullover und noch ein paar Jeans. Unterwäsche und Socken landeten auch noch drin. Super, da hatte ich mir natürlich auch noch den kleinsten Koffer für das Gepäck ausgesucht.
Ich quetschte alles zusammen, bis mir einfiel, dass ich meine Schminke und meine Zahnbürste nicht dabei hatte. Ich verdrehte die Augen und lief schnell ins Bad um mir das nötigste auszusuchen. Ich nahm mir eine extra Tasche, dann versteckte das Gepäck dann unter meinem Bett.
„Alin? Kommst du? Abendbrot ist fertig.“ sagte meine Tanke und ich lief nach unten. Mein Onkel las die Zeitung. „Ich weiß, das es dir missfällt, das du morgen deine Verlobungsfeier hast, doch ich finde, das du dich Glücklich schätzen solltest. Wenn es nach deinem Onkel gegangen wäre, dann würdest du den Leo heiraten.“ sagte sie. Leo war zwar ein reicher Junge, doch er war hässlich. Er hatte Pickel und es stank immer und seine Haare waren immer voller Gel. Bei mir bildete sich allein schon bei den Gedanken an ihm Gänsehaut. „Findet ihr nicht, das es nicht fair ist, das ihr darüber entscheidet dürft, wenn ich heirate?“ versuchte ich noch einmal meine Tante und meinen Onkel davon zu überzeugen, es zu lassen. „Mädel, du wirst nie einen besseren wiederbekommen als den Anthony.“ mischte sich nun mein Onkel ein. „ Doch, da bin ich mir sicher.“ schrie ich und stand von Tisch auf.
Nun würde ich sicher gehen, versprach ich mir. Ich war zwar noch nicht Volljährig, doch durchaus alleine in der Lage um sich um mich selber zu kümmern, sogar besser, als meine Tante und mein Onkel es je hätten machen können.
Tick, tack, tick, tack, machte die Uhr und ich wartete nur darauf, das es fünf vor zwölf schlagen wurde. Die Zeit verging einfach nicht. Ich lag in meinem Bett und hatte meinen Schlafanzug an, doch darunter trug ich eine Hose und ein T-Shirt mit Strickjacke.
Nun war es so weit. Fünf vor zwölf. Ich sprang aus dem Bett, zog mir mein Schlafanzug aus und schmiss ihn in die Ecke, dann griff ich unters Bett und holte mir die Tasche und den Koffer. „Na dann mal los.“ sagte ich zu mir selber und nahm mir meine Bettdecke um sie zusammenzuknoten und dann auch noch den Schlafanzug. Als ich meinte, das alles zusammen lang genug war, schmiss ich die Taschen aus dem Fenster. wir waren im ersten Stock. Zwar nicht sehr hoch, doch ich wollte mir ja auch nicht meinen Fuß verstauchen.
Nach einen geschätzten Ewigkeit, war ich unten. Ich nahm mir meine Sachen und lief los. Ich war schon am Tor, als das Licht des Gartens durch eine Bewegung von mir anging. „Mist.“ fluchte ich leise. Schnell sprang ich ins Gebüsch, bis ich meinte, dass James wieder ins Haus gegangen war.
Ich kroch weiter und kam am Tor an. „Mika?“ fragte ich und meine Stimme klang voller Hoffnung. Ich bekam keine Antwort.
Die Zeit verging und ich hoffte, dass es noch erscheinen würde, doch es wurde eins. Ich seufzte und wollte mich wieder auf den Rückweg machen, als ich eine Stimme hörte.
„Sorry, musste noch etwas machen.“ sagte die Stimme und ich drehte mich mit einem Lachen um. „Mika, du bist doch gekommen.“ sagte ich freudig und schaute mich um, weil ich etwas zu laut war. Bei ihm bildete sich ein Lächeln. „Klar, was denkst du denn?“ fragte er und ich schaute weg. „Dann gib mal deine Koffer her.“ sagte er. Ich schmiss den ersten über das Tor, dann das zweite und zum Schluss kletterte ich selber drauf.
Als ich auf den Boden kam, hatte Mika meine Koffer schon in den Kofferraum verstaut. „Darf ich bitte?“ fragte Mika und hielt mir ganz Gentleman like die Tür auf. Mir kam es vor, als würde ich ihn schon lange kennen, obwohl ich nichts über ihn wusste, das Einigste war, das er eine Schwester hatte, die Sydney hieß. Ich schüttelte über mich selber den Kopf.
Als ich saß und er auch, schnallte ich mich an und er startete den Wagen. Sofort fuhr er mit vollem Tempo los.
Panik machte sich wieder in mir breit. Ich sah ein Auto schleudern, sah den Baum und dann hörte ich das Geschrei. „Fahr bitte langsamer.“ sagte ich unter Tränen. „Was ist denn los mit dir?“ fragte Mika besorgt. „Nichts!“ heulte ich und vergrub mein Gesicht. Die Bilder vom Umfall traten vor mein Auge. „Bitte.“ schrie ich jetzt panischer. „Schon gut.“ sagte Mika schnell und fuhr jetzt ganz langsam. Ich atmete tief ein und aus und weinte leise vor mir her.
Wir schwiegen die ganze Fahrt.

Nach einer halben Stunde kamen wir in ein kleines Dorf. Es war sehr abgelegen von der Zivilisation. Ein großer Wald umschloss das Dorf und nur ein Laden zeigte sich mir. Es war so eine Art Allesladen. Wir fuhren ans Ende des Dorfes, dort hielt er. Er stieg aus und öffnete den Kofferraum um mein Gepäck herauszuholen.
Langsam, ja fast schon Ängstlich stieg ich aus. Unbeholfen stand ich herum und schaute mich im Dunkeln um. Bei mir drehte sich alles, doch ich fühlte mich wieder gut. Ich war frei. Endlich war ich frei genug um alles machen zu können. Ich war draußen, wo ich hin wollte, dieser Ort war das Paradies.
„Kommst du?“ fragte er mich. „Alle warten schon auf meine neue Bekanntschaft.“ sagte er und strahlte übers ganze Gesicht.
Ich zögerte. Ich sollte in ein Haus gehen, wo viele Fremde Leute waren.
„Wieso bist du so nett zu mir?“ fragte ich und schaute ihn an, weil ich eine Antwort in seinem Gesicht lesen wollte, doch ich sah nichts, als sein liebes Lachen, was ich so fantastisch fand. Da konnte dran liegen, dass ich gern Leute lachen sah. Ich mochte es, wenn sie glücklich waren.
„Ich konnte dich einfach nichts so unglücklich sehen.“ sagte er und zuckte die Schultern, während ich hinter ihm hinterher ging. „Du bist ein komischer Kauts.“ sagte ich und grinste, während ich den Kopf schüttelte. „Ach und du nicht, ich könnte ein Bösewicht sein, der nur Sex von dir will, doch du vertraust mir.“ sagte er genauso im scherzenden Ton wie ich.
„Na und, kann man dir denn nicht vertrauen?“ fragte ich und schluckte, weil ich hoffte das zu hören, was ich erhoffte. „Glaub mir, ich mag dich, du bist sehr nett, auch wenn du bestimmt ne Mille hast und wir nicht.“ sagte er, als er die Tür aufschloss. „Was soll das bitte schön heißen? Es müssen nicht gleich alle eingebildet sein, nur will sie Geld haben. Ich wünschte ich hätte es nicht. Meine Tante ist besessen, genau wie mein Onkel. Ich allerdings brauche es nicht.“ sagte ich und trat nach ihm in das Wohnzimmer ein.
Die Wände waren allesamt aus Holz, genau wie der Boden. Es war eine Richtige Holzhütte, das Innere, war jedoch freundlich und sehr modisch eingerichtet. Na ja, so wie es nicht zu viel Geld kostete. Es war zwar Mitternacht gewesen, doch auf dem Sofa saßen eine Frau und ein Mann, die älter waren als ich, doch viel jünger als meine Tante. Ich vermutete, dass das die Eltern von Sydney und Mika waren. „Mama, Papa, dass ist Alin.“ stellte er mich den beiden vor.
Okay, das ist wirklich seltsam. Nun kam mir meine Aktion so seltsam und unüberlegt vor. Was machte ich hier eigentlich. Ich war verrückt geworden. Ich kannte Mika nicht und wie seltsam wäre es, dass die Elter Mika erlauben würden mich mit nach ihnen zu nehmen und bei sich wohnen zu lassen? Er kannte mich nicht und ich fragte mich, wieso mein Gehirn da nicht früher drauf gekommen ist. Er würde mich Vergewaltigen oder mich benutzen um an mein Geld zu kommen.
Nun wurde mir echt mulmig zumute. Ich biss mir auf die Unterlippe und schaute die beiden an. „Alin, es freut mich dich kennen zu lernen, fühle dich wie zu Hause.“ sagte Mikas Mutter. Sie hatte langes braunes, lockiges Haar. Ihre Augen waren wie die von Mika und sie zogen mich in einen wundevollen Bann. Mika sah seiner Mutter in so vielerlei Hinsicht total ähnlich.
„Ich bin übrigens Beate.“ sagte sie und umarmte mich. Sofort wurde mir warm ums Herz und ich dachte an meine Mutter. Sie war auch sehr warmherzig, nicht so kalt wie meine Tante. „Ich bin Bernd.“ stelle sich eine raue Stimme vor und ich sah in seinem Gesicht die Züge – die Männlichenzüge- von Mika.
„Danke.“ sagte ich als Bernd mir die Hand reichte. „Ich seid wirklich alle so nett. Ich schätze, dass ich euch nicht verdient habe.“ sagte ich offen und ehrlich, wie ich war. „Mach dich nicht schlecht.“ sagte Beate.
Ein Herzhafter Gähne kam mir über die Lippen. „Mika Schatz, ich glaube du solltest sie in das Schlafzimmer bringen, um sie zur Ruhe kommen zu lassen.“ sagte Beat und ich wurde nach oben geführt.
„Hier ist dein Zimmer.“ sagte Mika und ich kam in einem, etwas schmutzigen Raum. Kleidung lag überall herum und Bücher belegten den Schreibtisch. „Morgen werde ich aufräumen.“ versprach er. „Das ist dein Zimmer.“ stellte ich etwas entsetzt fest. Er wollte mir doch nicht sein Zimmer geben und auf dem Sofa schlafen. „Doch, es tut mir Leid für die Unordnung, das meiste habe ich vorhin schon aufgeräumt.“ sagte er. „Wo schläfst du?“ fragte ich und schaute ihn durch meine grünen Augen an. „Ich, ach ich gehe nach unten aufs So…“ wollte er sagen, wurde aber von mich unterbrochen. „Nicht, das werde ich machen, es gefällt mir nicht, wenn ich umstände mache, ich bin keine Prinzessin, der man hinterher räumen muss und bei der man alles auf extra toll machen muss. Glaub mir ich habe schon das ein oder andere durchgemacht und auf dem Sofa schlafen ist das kleinste übel bis jetzt.“ sagte ich und wollte mich umdrehen. „Okay, dann hole ich mir ne Matratze und schlafe, wie bei einer Übernachtunsparty auch hier, wenn es dich Glücklicher macht, doch das Bett gebe ich dir.“ sagte er und ging.
Ich setzte mich aufs Bett und schaute mir das Zimmer noch einmal genau an.
Als sich ein Poster an der Wand sah, musste ich lachen. Er stand also auf Cascada. Ich musste grinsen.
Als die Tür aufging schaute ich ihn an. „Cascada also. Sie ist hübsch:“ sagte ich und stachelte ihn an. Er wurde rot. „Das hat mir meine kleine Schwester gegeben.“ sagte er nur, doch dafür war sie zu klein, sie hörte noch Befour oder wie die ganzen anderen Band von Super RTL hießen. „Ja und ich kenne den Osterhasen persönlich.“ sagte ich nur und er deutete auf eine Tür. „Da ist das Bad, wenn du dich fertig machen möchtest.“ ich nickte und nahm mir den Koffer.

Es war schon ungewohnt. Ich schaute in den Spiegel und sah ein kleines Mädchen. Sie war 14 und schaute mich mit traurigen Augen an. Was hast du denn? fragte ich sie in Gedanken. Sie weinte weiter. Kann ich dir helfen? fragte ich, doch sie sagte nichts. Nun mach doch etwas, zeige mir, dass es dir gut geht, dass du lebst? bat ich. Keine Antwort, da bemerkte ich, das ich das Mädchen war. Ich sah unglücklich aus und unzufrieden. Es war vor drei Jahren, nach dem Tod meiner geliebten Eltern.
Das Mädchen verschwand, an ihrer Stelle trat ein 17 Jahre altes Mädchen, das auch am weinen war, doch der unterschied war, dass das Mädchen älter aussah und echt war. Ich meine nicht, dass das kleine Mädchen nicht existierte, doch es war nicht in der Gegenwart. Es war Vergangenheit. Nur die Traurigkeit war die gleich geblieben, damals wie heute.

Es klopfte. „Alin, bist du eingeschlafen?“ fragte Mika von außen. „Nein warte, ich mache dir auf.“ sagte ich verheult.
„Was ist geschehen?“ fragte Mika besorgt, doch ich sagte nicht, wie das Mädchen im Spiegel, dachte ich.

Ich legte mich schlafen, deckte mich zu und schaute noch einmal auf die Gestalt auf dem Boden.
„Schlaf schön Mika.“ sagte ich und versank in einem Tiefen schlaf.

Impressum

Texte: Foto kommt von Googel und der rest von mir
Tag der Veröffentlichung: 05.09.2011

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