Das Telefon, die Erfindung
Das Telefon, eine geniale Erfindung.
Im Privatleben, im Berufsleben, in der Wirtschaft ist das Telefon unverzichtbar.
Die Technik die Gestaltung hat sich laufend über die Jahre seit ich es benutze geändert.
Das erste mal benutzte ich ein Telefon Anfang der 60ger Jahre. Ein großes schwarzes Telefon mit Wählscheibe. Mein Großvater war Bürgermeister in unserem Dorf, und war einer der ersten der in den 50ger Jahren ein Telefon besaß.Mein Großvater benutzte es dienstlich. Für meine Eltern war es überlebenswichtig, besonders für meinen Vater. Er war Diabetiker und öfter unterzuckert. Er bekam dann einen Schock und musste ins Krankenhaus. Ohne das Telefon meines Großvaters, der in der Nähe von uns wohnte, hätten wir nicht so schnell Hilfe bekommen. Mein Vater wurde dadurch mehr als einmal mit dem Krankenwagen ins Krankenhaus gefahren und überlebte.
Daran hat sich bis heute nichts geändert. Bei Unfällen, im Krankheitsfall ist das Telefon der schnellste Weg um Hilfe zu holen. Nach dem feststehenden Apparat mit Wählscheibe gab es das Tastaturtelefon mit langer Schnur, damit konnte man sich in einem Raum bewegen. Das war schon ein Fortschritt.
Vor 25 Jahren, am 13. Juni 1983, brachte Motorola das erste Mobiltelefon auf den Markt. Die waren sehr groß und passten in keine Hosentasche, da war eine kleine Antenne dran für den besseren Empfang. Die Mobiltelefone wurden immer kleiner.
Handy... wie die Zeit vergeht: Am 30. Juni 1992 wurde in Deutschland das erste GSM-Netz frei geschaltet. Zum ersten Mal gab es hierzulande Handys im Hosentaschenformat. Es dauerte nicht lange und ich bekam mein erstes Nokia. Für mich ist das Handy sinnvoll um in Notfällen auch unterwegs Hilfe zu holen. Erreichbar muss ich nicht immer sein, dafür gibt es das Festnetz.
Internet Telefonie, über Skype in der ganzen Welt erreichbar mit einem Bildtelefon. Heutzutage hat man im ganzen Haus Telefone verteilt die an einer Station angeschlossen sind.
Es gibt Tage da klingelt das Telefon viel zu oft, aber es gibt auch Tage da ist Ruhe die man genießt.
Im Urlaub bleibt mein Handy stumm. Da melde ich mich am ersten Tag ab und am letzten Tag wieder an. Meine Handynummer haben nur meine Kinder und wenige Freunde, die dürfen mich auch stören.Manchmal frage ich mich doch, was hat man ohne Telefon gemacht?Heute ist es selbstverständlich.
Fast jeder Erwachsene und Kinder haben Handys und Smartphon. Eine Flaterate macht das Telefonieren günstig. Auch in den ärmsten Ländern in Afrika wird nicht mehr getrommelt.
Aber es gibt auch zuviel des Guten wenn man sich nicht in die Augen schaut und das persönliche Gespräch übers Telefon zur Routine wird und man keine Wärme spürt.Schaut man sich in Stadt und Land um, begegnen uns ständig Menschen die telefonieren mit ihrem Handy am Ohr.
Das Smartphone in der Hand wird nicht mehr hoch geschaut, gerade stand es in der Presse bei uns. Ein Radfahrer benutzte sein Handy und fuhr mit dem Fahrrad gegen ein geparktes Auto. Er fiel mit dem Kopf gegen die Frontscheibe und verletzte sich schwer.
Auch die folgende Geschichte soll sich tatsächlich ereignet haben. Eine junge Frau sitzt im Zug und ruft ihren Freund an. "Ich bin gleich da und steige aus, holst du mich ab am Bahnhof ?" Sie steigt aus, telefoniert noch immer mit ihrem Freund, er begrüßt sie und beide laufen nebeneinander mit dem Handy am Ohr und reden immer noch bis einer von beiden merkt, sie können sich auch ohne Handy unterhalten, sich anfassen. Insbesondere das (An-)Sehen – ist in diesem Moment nicht mehr ausgeschlossen.
Macht das Telefon abhängig in der heutigen schnelllebigen Zeit, nimmt es Einsamkeit? Für alte Menschen ist es sicher auch ein wichtiges Kommunikationsmittel in Alltagssituationen und zum Teil auch überlebenswichtig, gerade wenn sie alleine leben in ihrer Wohnung oder Haus. Für mich ist das Telefon eine Top Erfindung, wie man damit umgeht, ob viel oder wenig telefonieren im privaten Bereich bleibt jedem selber überlassen. Firmen, Krankenhäuser und Industrie sind abhängig von Internet und Telefonie, würden die Leitungen zusammenbrechen gebe es sicher einen hohen wirtschaftlichen Schaden nicht nur das, die Welt veränderte sich erschreckend. Man denke an das rote Telefon wenn es versagt.
© Klärchen
Wir hatten erst in den 80er Jahren Telefon. Als Kinder waren wir gern bei einem Onkel, der ein großes, schwarzes Telefon hatte. Dort durften wir die Zeitansage anrufen. Das war kostenlos. Ich erinnere mich, wie es Spaß machte, die Nummer zu wählen und dann der Stimme zu lauschen.
In dem 6-Familienhaus, in dem wir wohnten, hatte niemand ein Telefon. Wenn unsere Verwandten uns dringend erreichen wollten, riefen sie in unserem Nachbarhaus an. Die Nachbarin klingelte dann bei uns, blieb im Treppenhaus stehen und schrie laut nach oben: "Telefon!" Unsere Mutter hastete sofort die Treppe hinunter, und wir warteten ganz aufgeregt auf ihre Rückkehr.
Wenn wir aus wichtigen Gründen telefonieren mussten, gingen wir zur Post und meldeten ein Gespräch an. Da musste man dann warten, bis man dran war. Später gab es dann auch bei uns im Dorf die ersten Telefonzellen. Das war natürlich praktischer.
Telefonische Verabredungen waren damals gar nicht nötig. Die ganze Verwandtschaft traf sich zu Feiertagen bei unseren Großeltern. Dort wurde besprochen, wann und wo es besondere Anlässe wie Hochzeiten oder Kommunion geben sollte. Damals wurden auch noch viele Briefe geschrieben. Meine Eltern schafften sich erst ein Telefon an, als wir Kinder alle aus dem Haus waren.
(Monirapunzel)
Wenn ich an die Kindheit denke, fällt mir sofort das Wandtelefon meiner Großeltern ein. Sie hatten ein Geschäft und waren damals schon sehr fortschrittlich.Das Wandtelefon befand sich auf dem Korridor. Es war schwarz und hatte eine große Wählscheibe. Seitlich hing an einem Haken der Hörer mit einer langen Schnur.In herrschaftlichen Häusern gab es besonders schmuckvolle Telefone, wie beispielsweise dieses:
Bis zu den 60er Jahren musste man Ferngespräche noch über das Amt anmelden. Dort vermittelte das „Fräulein vom Amt“ die Gespräche, indem es auf einer für Laien unübersichtlichen Tafel die Verbindung zusammen stöpselte.Oftmals war das eine längere Prozedur.
Die Entwicklung schritt schnell voran und bald gab es auch die öffentlichen Telefonzellen, wo jeder durch Einwerfen von Münzen und Wählen auf der Scheibe telefonieren konnte.
Die Wählscheibe wurde bald durch ein Tastenfeld abgelöst. Auch die Telefonapparate wurden moderner und farbiger.
Die Geräte für Festanschlüsse sind mittlerweile so zahlreich und werden von diversen Herstellern angeboten. Das nahm einen rasanten Lauf mit der Aufhebung des Monopols. Die Vielfalt ist so groß, dass man gar nicht mehr weiß, für was man sich entscheiden soll.
Durch die Entwicklung der Handys, die mittlerweile so verbreitet sind, dass nahezu alle ein Telefon bei sich tragen, sogar Kinder, kann man von jeder freien Wiese, im Zug, im Flugzeug oder wo immer man will, telefonieren.
In Gebieten der Erde, die dünn besiedelt sind und das Funknetz nicht jeden Teil unserer Länder erfasst, greift man auf Satelliten-Telefone zurück.
Text und Bilder von Clara
Das Telefon kam erst später.
Heute kann ich mir ein Leben ohne Telefon kaum noch vorstellen. Es gehört zu meinem Leben wie der Kühlschrank, die Waschmaschine, der Fernseher, das Auto und der Computer.
Und genau so ist die chronologische Reihenfolge der Anschaffungen, bis auf das Telefon, bei mir gewesen. Zwischen Fernseher und Auto haben wir uns 1966 das Telefon angeschafft.
Mein Mann und ich haben 1960 geheiratet, und wenn wir, meine Eltern oder Schwiegereltern zu der Zeit und auch noch drei Jahre später ein Telefon gehabt hätten, wäre vielleicht einiges in unserem Leben anders ausgegangen. Vielleicht würde dann meine Schwägerin noch leben, oder besser ausgedrückt, wäre sie nicht mit 20 Jahren schon gestorben.
Es war im März 1963, genau am 3. März. Es war der erste warme Frühlingstag, ein Sonntag. Ich hatte mit meinen beiden Kindern Michael 17 Monate und Ulrike 2 Monate alt , nachmittags einen Spaziergang gemacht und schaute auf dem Nachhauseweg bei meinen Schwiegereltern rein, die direkt gegenüber von uns wohnten. Meine Schwägerin Ulla, 20 Jahre alt, war die Patentante von unserem Michael. Sie freute sich ihn zu sehen und beschäftigte sich mit ihm, bis es Zeit für mich wurde, die Kinder ins Bett zu bringen.
Meine Schwägerin war Asthma krank und sollte zwei Tage später für einige Wochen zur Kur zur Nordseeinsel Spiekeroog. Der Koffer war schon so gut wie gepackt.
An dem Sonntag wurde abends im Fernsehen die Übertragung eines Handballspiels gezeigt.
Da wir noch kein Fersehgerät besaßen, ging mein Man rüber zu seinen Eltern, um es sich dort anzuschauen.
Die Schwägerin hatte sich im Nebenzimmer schon schlafen gelegt. Plötzlich klopfte sie an die Wand. Als mein Schwiegervater zu ihr ins Zimmer ging, um zu fragen, warum sie geklopft hat, konnte sie nur noch sagen: " ich bekomme keine Luft mehr." Dann warr sie auch schon bewusstlos.
Weder meine Schwiegereltern noch wir besaßen zu der Zeit ein Telefon, um einen Arzt anrufen zu können. Auch die Nachbarn waren alle ohne Telefon. Die nächste Telefonzelle war 10 Minuten entfernt. Mein Mann lief so schnell er konnte dahin und rief den Arzt an. Mein Schwiegervater versuchte in der Zeit die Schwägerin zu reanimieren, vergeblich. Als der Arzt kam, war es zu spät. Meine Schwägerin lebte nicht mehr. Der Arzt konnte nur noch den Tod feststellen. Durch die vielen Medikamente, die sie wegen ihres Asthmas seit Jahren einnehmen musste, war ihr Herz wahrscheinlich geschwächt und hatte einfach aufgehört zu schlagen.
Inzwischen hat das Telefon unsere Gesellschaft radikal verändert. Es hat das Geschäftsleben erheblich beeinflusst und zur Globalisierung beigetragen. Wir können uns über Kontinente hinweg mit anderen Menschen telefonisch in Verbindung setzen. Es gibt kaum einen Haushalt mehr ohne Telefon.
Früher wurde das Festnetz noch durch das Fräulein vom Amt manuell verbunden. Das Telfon hing zuerst an der Wand, dann stand es auf dem Tisch. Und heute ist es größtenteils mobil.
Weitere einschneidende Veränderungen kamen hinzu:
Vom Einzeltelefon zur Telefonanlage,
Der Anrufbeantworter kam dazu.
Die Umstellung von der Wahlscheibe auf eine Nummerntastatur,
die Umstellung von Analog- zum Digital, zum schnurlosen Telefon, Mobiltelefon, zum Smartphone und Kontakt zum Internet, und es kann geskypt werden. Beinm Skypen kann man den Gesprächspartner beim Telefonieren sogar sehen. Das Gerät, mit dem man Skype nutzen will, muss eine Kamera integriert haben.
Meine Enkelin, die in den Herbstferien miit ihrem Papa in Kaliforniien war, hat mehrere Male mit ihrer Mama zuhause geskypt.
Text und Foto Dora
Meine Liebe zur Telefonie fing schon sehr früh an
Schon als Kind faszinierte mich die Vorstellung, meilenweit weg und doch ganz nah beieinander zu sein. Wenn unser altes Bakelit-Telefon klingelte, schallte es durch das ganze Haus. Unsere Telefonnummer war die 57 - diese Nummer war schnell gewählt. Im Zeitalter der Tastatur oder des Touch … (lächel, damit kann ich gar nicht gut umgehen) konnte man sich nur noch unschwer vorstellen, wie aufwendig es war, bis man eine Nummer auf der Wählscheibe angewählt hatte. Am Besten ging das mit einem Kugelschreiber, und wehe, man drehte nicht bis zum Anschlag, dann hatte man sich ruckzuck verwählt.
Da nicht alle im Dorf ein Telefon besaßen, wurde man mitunter auch schon mal zur Telefonvermittlerin. Es klingelte, man hob den Hörer ab, bekam eine Sprachnachricht in Form von: Hier ist die Marie aus Mittenstadt. Hol doch mal die Käthe ans Telefon, ich ruf in 5 Minuten wieder an. Na klar, kein Problem. Rasch die Füße in die Hand genommen und zu Nachbars gesputet. Käthe ließ alles stehen und liegen und kam sofort mit. Das waren noch Zeiten.
Das schwarze Bakelit wurde dann in den 70gern durch ein graues Telefon ersetzt. Hässlich, das Ding. So tolle Farben wie Grün oder Orange kosteten einen Aufpreis, den man nicht gewillt war zu zahlen.
Ich bekam mein erstes Telefon 1976 und gönnte mir eine Schnur von sechs Metern Länge. Klasse, denn die reichte bis zur Badewanne. Luxus pur - ein Schaumbad und mit der Freundin telefonieren. Wichtig war nur, dass sie sich im gleichen Ortsnetz befand, sonst konnte es teuer werden.Telefonieren hieß immer: Fasse dich kurz, denn die Einheiten ratterten nur so durch und der Blick auf die Uhr war ein Muss. Im Ortsnetz konnte man für eine Einheit (23 Pfennig) 8 Minuten telefonieren. Ansonsten galt, je weiter die Entfernung, desto teurer das Gespräch. Da ratterten die Einheiten nur so durch.
In den 80gern gönnte ich mir dann ein Telefon mit Wählscheibe in Grün. Nicht wirklich schön, aber zweckmäßig. Schon bald löste ein wunderschönes, schnurloses Telefon in bordeaux/schwarz die grüne Hässlichkeit ab. Plötzlich konnte man in allen Lebenslagen telefonieren und war jederzeit, auch im Garten erreichbar. Nun begann die ewige Suche nach dem Telefon, nie wusste man, wo man es gerade mal wieder hingelegt hatte. Im Keller, im Garten oder im Kühlschrank... ja, auch dort fand ich es einmal wieder.
Immer und überall erreichbar.
Das Zeitalter des Mobiltelefons begann im Hause K. Anfang der 90ger Jahre. Groß und unhandlich mit einer Ladestation wie ein Damenschuhkarton. Der Herr des Hauses, im Außendienst tätig, kam schnell auf den Geschmack und gönnte sich in Abständen von 2 Jahren immer das neueste Modell.
Ich war mir sicher, so ein Gerät niemals für mich in Betrieb zu nehmen. Nun ja, ich gebe zu, mit den Jahren änderte ich meine Meinung. Ich übernahm im Jahre 2000 das gebrauchte Handy meines damaligen Lebenspartners – ein Siemens G 35. Ein tolles Teil. Telefonieren ging überall, SMS konnte ich schreiben und empfangen. Fotos … hmm, war echt nicht vorgesehen, doch ich besaß ja eine Kamera. Das Handy begleitet mich auch heute noch. Meine Jungs finden ihre Mutter ätzend altmodisch. Nix mit Apps, Whats App und all dem Schnickschnack, den ich eh nicht wirklich kapierte.
Ein Leben ohne Telefon, unvorstellbar. Ein Leben ohne Handy, im Bereich meiner Vorstellkraft.
Im Notfall leistet es gute Dienste und die Suche nach einer Telefonzelle entfällt. Das wiederum gibt mir ein gutes Gefühl.
© 2014 sissi kallinger
Telefon ist Kommunikation. Es verbindet.
Während die Schar der Kraniche über unsere Häuser zieht und sie mit Krächzen ihren Flug in den Süden ankündigen, stehe ich mit dem schnurlosen Telefon und der Kamera bewaffnet im Garten und Grün und sehe ihnen mit sehnsüchtigen Gefühlen nach. Ihr Flug in die Freiheit, ins Unendliche beweist auch das Vorhandensein des Telefons.
Hielte ich dieses moderne Kommunikationsgerät nicht in der Hand, müsste ich zu den Nachbarn laufen um sie darauf aufmerksam zu machen welch Erlebnis uns bevorsteht.
Es ist erhebend, berührend, tief zu Herzen gehend den Flug der Vögel zu beobachten.
Über den großen Teich, der Länder verbindet, können sie frei fliegen ohne sich anzumelden. Das nenne ich Freiheit pur ohne Einschränkung.
Das Telefon bietet uns die Möglichkeit uns mit allen Herren der Länder zu verbinden. Ist dies also auch im weitesten Sinne Freiheit pur im Leben?
Doch ist es deshalb ein Vogel mit Flügeln? Oder eher ein krächzendes Gerät das die Stimmen frei überträgt?
Über mehr Kilometer als Vögel je fliegen könnten.
Man betrachtet es und wundert sich, dass da ein Ton heraus kommt.
Und ist der ferne Geliebte dran, flötet man sich sehnsüchtige Gedanken ans Ohr.
Ehen wurden schon am Telefon durch Versprechungen geschlossen, Verbindungen gelöst, denn man musste sich dabei nicht in die Augen sehen. Es war und bleibt einfach nur der Ausdruck unendlicher Bequemlichkeit. Wie der Pc der ebenfalls Welten miteinander verbindet.
Sehnsüchte und das Wunder der Technik erreichen die Menschen überall auf der Welt.
Sehe ich Jugendliche auf den Straßen, in Kneipen, in der Straßenbahn, der Schule und auf den Sportplätzen, keiner von ihnen ist ohne Telefon. Nicht der Schüler, der Geschäftsmann, noch die Hausfrau, nicht der Gärtner der den nächsten Auftrag annimmt.
Ob man das gut finden kann, ist eine andere Frage. Doch verlieren wir damit nicht auch die letzte Chance uns in die Augen zu sehen, zu spüren, zu hören, zu fühlen? Empfindungen zu übertragen, sind wir übertechnisiert?
Ein Telefon ersetzt weder Stimme, Gefühl noch Gespür, das erreicht man nur, wenn man sich unmittelbar gegenüber steht.
Ich wundere mich oft wenn ich die Nachrichten verfolge wo es überall mittlerweile Telefone in Form von Handys und Smartphone gibt. Arm und Reich benutzt es zur Kommunikation.
Es hat sicher schon viele Leben gerettet, viele Diskussionen hervorgerufen wozu man überhaupt ein Telefon braucht, es ist uns ein Partner und Begleiter des alltäglichen Lebens geworden, wir haben uns daran gewöhnt damit erreichbar für viele zu sein und andere Teilnehmer genau so schnell zu erreichen..
Kaum denkbar ein Haushalt heutzutage in dem es keine Telefone gibt. Selbst auf dem flachen Land, wo es unabdingbar ist eines zu haben, um den Arzt zu rufen, sich den Freunden mitzuteilen, dringende Verabredungen zu treffen, Essen per Telefon zu bestellen, wenn ein Tier ernsthaft und unvermittelt krank wird den Tierarzt erreichen und so sind unendlich viele andere Möglichkeiten auszunutzen.
Lieben wir unser Telefon, betrachten wir es als Kommunikationsbegleiter, stört es uns nicht auch oft in unseren Tagesabläufen?
Ich erinnere mich dunkel, als mich vor Jahren ein Besuch beglückte auf den ich mich freute. Doch kaum war sie da, hing sie schon am Telefon und entwickelte sich während ihres dreitägigen Besuches als regelrechte Quasselstrippe, sie fand weder Punkt noch Komma wenn sie telefonierte bis ich mich aufraffte und ihr freundlich sagte, dass ich das nicht so gut fand, weil ich mich eher als zuhörender Statist und nicht mehr als Gastgeber empfand.
Erst als das in ihre Gehirnwindungen eindrang, wurde sie wieder normal und wir konnten uns aufeinander einlassen und unterhalten. So kann das Telefon und auch der PC ebenso ein Trennungsgrund sein, wenn man ihm zu sehr Bedeutung beimisst.
Manchmal wünschten wir uns nicht so leicht erreichbar zu sein, doch im Wandel der Zeiten haben wir gelernt die Neuerungen und Wunder der Technologie zu schätzen.
Ich kann mich nicht mehr daran erinnern wann ich mein erstes Telefon hatte, habe es irgendwann als Selbstverständlichkeit angenommen, aber ärgere mich auch oft darüber wenn es nicht tadellos funktioniert.
Da ist mal der Akku leer, ich hab es schlicht und ergreifend verlegt und finde es nicht mehr, die Übertragung ist mit anderen Teilnehmern gestört und man versteht sich nicht mehr.
Funkloch heißt es dann.
Als lebenswichtig und lebensnotwendig wird es wohl mittlerweile von jedem empfunden.
In Notlagen erreichbar für andere zu sein ist eine feine Sache, aber ich habe mir oft schon überlegt, muss ich mit dem Telefon auf dem Nachttisch schlafen, nur für den Fall, dass mir nachts etwas passiert, ein Einbrecher kommt, ich die Polizei, den Nachbarn oder Krankenwagen rufen müsste, ich weigere mich, gehe das Risiko ein, "strahlungsarm" sind ja mittlerweile viele Geräte, aber so nah und immer da, ist sicher nicht besonders gesund.
Für mich ist und bleibt es - wie die Reifen an meinem Wagen - die mich sicher von A nach B tragen, eine Notwendigkeit und nicht viel mehr.
Als ich noch der täglichen Fron nachging, von frühmorgens bis spät abends unterwegs war, hatte ich immer das Handy dabei, es hätte bei meinem alten Wagen ja etwas auf dem Weg passieren können und so gab mir die Anwesenheit dieses kleinen Gerätes die Sicherheit, selbst wenn ich liegen bleibe, Hilfe kann ich damit immer herbei rufen.
Heute ist es anders, zuhause genügt mir das Festnetz und meine Stimme, die lasse ich dann auch ohne Telefon ertönen das ist persönlicher für mich.
Aber auch ich mag manchmal stundenlanges quatschen mit der Freundin am Telefon bis ich rau im Halse bin, den Austausch und die Kommunikation mit ihr, ja, das mag ich sehr und meine guten Freunde damit erreichen.
Ich streichle mein Telefon, frage hinein, gehts dir gut, kann ich etwas für dich tun...wenn du mich brauchst, sags - ich komme.
Angelface
Falsch verbunden…
„Ring, ring ring, riiiiing…..“
„Ja, ich komme ja schon“, schnell läuft Anne zum Telefon. „Immer diese Störungen!“
Sie seufzt und hebt den Hörer ab.
„Anne Bernholm“, meldet sie sich.
„Oh, Entschuldigung! Da habe ich mich wohl verwählt! Ist dort nicht die Nummer 0238714569?“, fragt am anderen Ende der Leitung eine tiefe, unglaublich harmonisch und nett klingende Stimme.
„Aber das macht doch gar nichts! Nein, hier ist die Nummer 0238741596“. Anne lächelt, die Stimme hat allen Ärger und Stress einfach verweht.
„Oh, dann entschuldige ich mich nochmals, soll nicht wieder vorkommen!“ Die Männerstimme dringt durch den Hörer direkt in Annes Herz.
„Ach, das ist aber schade!“, hört sie sich sagen und ihr Herz stolpert.
‚Meine Güte! Bin ich verrückt geworden? So kann ich doch nicht mit einem wildfremden Menschen reden?’ Ihre Gedanken überschlagen sich.
Doch die Stimme am anderen Ende scheint es überhaupt nicht übel zu nehmen, denn es ertönt ein wunderbares Männerlachen und dann kommt die Retourkutsche.
„Ach, das ist ja interessant! So eine großzügige Person würde ich gerne kennen lernen! Das erlebt man nicht oft!“ Wieder erklingt das Lachen und Anne laufen angenehme Schauer über den Rücken.
„Warum nicht?“, hört sie sich sagen und guckt sich selbst erschrocken im Spiegel an. ‚Bin ich nun total verrückt geworden? Ich muss wohl den Verstand verloren haben!’
„Na, dann schlage ich mal schnell vor, dass wir uns morgen Nachmittag um 17.00Uhr im Cafe Kleber in der Stadtmitte auf einen Kaffee treffen. Nicht dass Sie sich es noch mal anders überlegen können!“ Der junge Mann hat sofort die Initiative ergriffen.
Anne wird wohlig ums Herz und sie lächelt, während sie antwortet.
„Okay! Aber wie werden wir uns erkennen?“
„ Kein Problem. Sie werden sicher die hübscheste junge Frau im Raum sein und ich bin der Tölpel, der bestimmt über einen Stuhl stolpern wird, wenn er Sie sieht. Aber zur Sicherheit, ich werde das Buch „ Der Fänger im Roggen“ in der Hand halten, dann können Sie mich erkennen und selbst entscheiden, ob Sie sich zu mir setzen wollen oder nicht. Schließlich ist es für eine junge Dame immer ein schwieriges Moment.
Ich freue mich auf Sie! Bis morgen, leider muss ich nun weiter arbeiten! Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag und warte schon ungeduldig auf morgen Nachmittag!“
„Danke“, stammelt Anne, doch der unbekannte Anrufer hat schon aufgelegt.
War DAS etwa wirklich eine falsche Verbindung gewesen? Anne lacht…..
© GaSchu
Oktober 2014-10-24
Bild Klaerchen
Das Geschäft mit dem Telefon.
Es ist doch so. Früher war es eine
Erleichterung für die Menschen,
als endlich die Telefone von der Post
ausgebaut und installiert wurden.
Wir hatten kein Telefon und mussten
in dringenden Fällen einen Fußmarsch
ins Tal machen. Als mein Vater starb,
war es nicht möglich Hilfe zu holen.
Im Dorf gab es auch kein Telefon,
darum war ein Arzt spätestens in einer
Stunde erreichbar, da der Marsch bis
zur Telefonzelle eine halbe Stunde war.
Ich war 12 Jahre alt und bangte mit
meiner Mutter und meinen Geschwistern
um das Leben meines Vaters. Als der Arzt
nach 2 Stunden kam, war es für meinen
Vater zu spät. Er starb an Lungen-Embolie.
So ähnlich ging es auch anderen Menschen,
die sich ein Telefon nicht leisten konnten.
Die Entwicklung ging schnell voran und es
wurden überall diese gelben Telefonzellen
aufgestellt. Es hat nicht viel gekostet. Allein
die Möglichkeit Kontakte mit Freunden
herzustellen war ein „Erlebnis“!
Da konnte man noch so richtig ruhig und
mit Freude für wenig Geld „Tratschen.“
Wir machen uns, nein wir sind ja schon vor
lauter Lärm in Straßen, Bussen , Kaufhäusern
und Kaffeehäusern wegen der Geräuschkulisse
krank. Das Geschäft blüht mit den Handys , die
sich förmlich überschlagen mit noch billigeren
Angeboten. Man muss mithalten mit unserer
Konsum-Gesellschaft. Ohne Telefon möchte
heute sicher niemand sein.
Waltraud
Texte: bei den Autoren
Bildmaterialien: Cover Gestaltung mit Photoimpakt, Klärchen
Tag der Veröffentlichung: 30.10.2014
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