Wurzeln fest und stark gewachsen oder ein zartes kleines Pflänzchen
Wurzeln sind der Beginn allen Lebens,
fest verwurzelt auf beiden Beinen stehend,
zeugen sie von Kraft und Beständigkeit.
Zu wissen woher man kommt ist für die Menschen wichtig.
Es gibt Menschen, die nicht wissen wo ihre Wurzeln sind, woher sie kommen.
Es beschäftigt sie ein ganzes Leben und wenn sie Glück haben finden sie ihre Wurzeln
Sie sind auf der Suche nach ihrer Herkunft, Heimat, Eltern, Ahnen, da wo sie geboren sind
Die Erde gibt uns Nahrung, Pflanzen wurzeln in der Erde und wachsen.
Bäume sind und werden gepflanzt, ihre Wurzeln breiten sich aus bis sie irgendwann sterben, meistens durch Menschenhand, selten an Altersschwäche.
Ein Gemüse wächst bei mir im Garten, dass mag ich besonders gern und ist gesund.
Man nennt es Möhren oder schlicht und einfach Wurzeln bei uns in der Gegend. Ich esse sie roh, gekocht und als Salat. Aus den Wurzeln habe ich auch schon einen Kuchen gebacken.
Die Quadratwurzel ziehen in der Mathematik nicht bei jedem Schüler beliebt,
da geht in der Schule kein Weg dran vorbei.
Ich ziehe sie auch lieber in meinem Garten aus der Erde.
Klaerchen Sept.2013
Foto Klaerchen
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Wurzeln - und meine Gedanken dazu
Wenn mich als kleines Kind jemand gefragt hätte, was sind Wurzeln, hätte ich geantwortet: "Wurzeln, das sind Möhren, die wachsen bei uns im Garten." In einigen Gegenden heißen sie auch Karotten.
Ein wenig älter wusste ich, dass Wurzeln der im Boden befindliche Teil einer Pflanze sind. Noch ein paar Jahre später, lernte ich in der Mathematikstunde, dass die Wurzel aus 81 gleich 9 ist. Ich lernte das Wort "Wurzelziehen " kennen, und wusste, dass das in der Mathematik die Umkehrfunktion zum Potenzieren ist.
Dann gibt es noch die Zahnwurzel, das ist der Fortsatz des Zahnes. Und die Nervenwurzel ist ein aus dem Rückenmark austretendes Nervenfaserbündel. Die Haarwurzel ist laut Wikipedia der innere Teil des Haares, der in der Haut liegt. Er ist von Schutzhüllen umgeben, dessen Gesamtheit man Follikel nennt.
Der Begriff " Wurzel " begegnet uns in vielen Lebenslagen. Das Wort taucht in vielen Zusammenhängen auf.
Wurzel bedeutet auch : Ursprung, Anlass, Ausganspunkt, Basis, Hintergrund, Quelle.
Wenn aus einem Ort oder einer Sache etwas oder ´jemand hervorgegangen ist, dann hat es oder er seine Wurzeln dort. Wenn z. b. ein Einwanderer in unserem Land, der aus der Türkei eingewandert ist und die deutsche Staatsbürgerschaft angenommen hat, so ist er ein deutscher Staatsbürger, der seine Wurzeln in der Türkei hat. Sollte er dennoch einmal wieder in die Türkei umsiedeln, so würde er zu seinen Wurzeln zurückkehren, folglich zu seinem Ursprung.
Ich habe von einem Künstler aus Sri Lanka gelesen, der schon seit 25 Jahren in Deutschland lebt. Doch seine Wurzeln sind immer noch in Sri Lanka. Er bekannte, dass er noch nie auf Deutsch geträumt habe. Sein Kopf arbeitet in Deutschland, seine Seele lasse jedoch die Füße in Sri Lanka baumeln.
Auswanderer, die schon über 20 Jahre in einem fremden Land leben, sogar dessen Staatsbürgerschaft angenommen haben, erinnern sich auf einmal an ihr Heimatland und kehren zurück zu den Wurzeln. Andere wiederum sind so verwurzelt in ihrem Heimatland, dass sie nie und nimmer auswandern würden. Dahei könnte der Begriff "Wurzel schlagen " herrühren. Sie sind selbst mit ihrem Heimatort so verwurzelt, dass für sie ein Umzug in eine andere Stadt schon einer Entwurzelung gleich käme.
Dann gibt es aber noch die ....zig Flüchtlinge und Heimatvertriebene, die ihre Heimat verlassen mussten, nun heimnatlos sind, und die dadurch entwurzelt wurden.
Text Dora
Baumwurzel Klärchen
Als erstes denke ich dabei an die Botanik, an das Wurzelgemüse in den Gärten, wie z. B. Möhren, Pastinaken, Petersilienwurzeln, Merrettisch, Ginseng, Rote Beete, Rettich etc..
Sie alle sind essbar, gesund und werden vielfältig in der Küche verwendet.
Ich denke auch an die Wurzeln klein , groß oder riesig, die unseren diversen Pflanzen in aller Welt Halt im Erdreich verschaffen. Da gibt es Flachwurzler, wie Tannen beispielsweise und auch Tiefwurzler, die sich ihre Nahrung, das Wasser, aus tieferen Erdschichten holen müssen.
Dann kennen wir die Luftwurzeln in den Auenwäldern, die Lianen in den Urwäldern.
In unseren Bereichen kennen wir das Efeu, das außerhalb des Erdbodens rankt und sich verzweigt und dort, wo es mit seinen kleinen Wurzeln Halt findet einwächst.
Die Wurzeln im übertragenen Sinne sind ebenso breit gefächert. Da fallen mir die Wurzeln meiner Herkunft, Familie, Verwandten und Ahnen ein. Auch die Wurzeln meiner Heimat, wo ich aufgewachsen bin.
Die Begriffe "verwurzelt sein", wie "angewurzelt irgendwo stehen" oder "irgendwo Wurzeln schlagen" haben alle diesen Ursprung.
(Text und Bild von Clara)
Müde und erschöpft verlässt Gertrud ihr Büro. Wieder gab es Ärger. Wie lange kann sie das noch aushalten? Auf dem Weg nach Hause erledigt sie einige Einkäufe. Wie immer hetzt sie durch die Stadt und nimmt ihre Umgebung kaum wahr. Aber irgendetwas ist heute anders. Die Blätter fallen! Warum hat sie das nicht schon eher bemerkt?
Gertrud hält inne und schaut nach oben. Die alten Bäume am Kirchplatz leuchten gelb und rot. Bevor die Sonne untergeht, will sie diesen schönen Anblick noch eine Weile genießen. Sie geht langsam um die Kirche herum und sucht nach einer Bank. Verwundert bleibt sie stehen. Was ist das für ein merkwürdiger Stuhl? Neugierig kommt sie näher und betrachtet das Kunstwerk. Der Stuhl sieht aus wie ein Königsthron aus einem Märchen. Aus Steinplatten geschaffen wurde er mit zahlreichen farbigen Mosaiksteinen und spielerischen Knäufen verziert. Auf der Sitzfläche lockt eine Gravur: "Nimm Platz und erinnere Dich." Diese Einladung nimmt Gertrud zögernd an und setzt sich vorsichtig auf den Stuhl. Zuerst bleibt ihr Blick noch in den prächtigen Baumkronen hängen, dann schließen sich langsam ihre Augen. Sie lauscht in sich.
Vor vierzig Jahren hatte sie als junges Mädchen in der Firma ihre Ausbildung begonnen. Nie hätte sie damals gedacht, dass sie so lange bleiben würde. Es hatte sich einfach so ergeben und meistens hat sie sich bei der Arbeit wohlgefühlt. Seitdem aber der alte Chef im Ruhestand ist, hat sich alles verändert. Mit dem jungen Chef gibt es ständig Auseinandersetzungen. Wegen jeder Kleinigkeit. Gertrud seufzt. Sie muss die letzten Jahre bis zur Rente irgendwie durchstehen. Auch wenn sie sich respektlos und ungerecht behandelt fühlt. In ihrem Alter wird sie keine neue Arbeitsstelle mehr finden.
Der alte Chef war der beste Chef, den man sich vorstellen kann. Er hat sie von Anfang an gefördert und ihr sehr viele Weiterbildungen ermöglicht. Damals war die Firma noch sehr klein. Gertrud arbeitete in allen Bereichen, kannte sich überall aus und entwickelte bald zusammen mit einem Programmierer eine individuelle Firmensoftware. Sie liebte diese Herausforderung und wuchs mit der Firma, die immer größer wurde. Als Abteilungsleiterin fühlte sie sich geachtet. Überstunden auch am Wochenende waren für sie stets eine Selbstverständlichkeit. Gertrud lächelt. Während andere sich auf Partys vergnügten, versuchte sie Computerprobleme zu lösen. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Ihre Arbeit gefällt ihr ja weiterhin, aber der Umgang mit den vielen neuen Kollegen ist auch schwierig. Vielleicht liegt es einfach nur an ihrem Alter?
Gertrud taucht tief in ihre Erinnerungen ein. Damals gab es Zusammenhalt in der Firma. Jeder half jedem. Gemeinsam stellte man sich neuen Aufgaben. Gertrud lernte zu kämpfen und aus einem schüchternen Mädchen wurde eine starke Frau. Wie sehr die Arbeit in dieser Firma ihr Leben geprägt hat, wird ihr erst jetzt richtig bewusst. Ist das in anderen Firmen oder in anderen Berufen auch so? Darüber hat sie noch nie nachgedacht.
Sie hat so viel Eifer und Herzblut in diese Firma gesteckt und fühlt sich als ein Teil davon. Gertrud ist mit der Firma verwurzelt. Merkwürdig. Bei Wurzeln denkt man doch meistens an Familie und Heimat. Bei Gertrud ist das anders. Die Firma ist der Mittelpunkt ihres Lebens. Sie wird sich ihre Wurzeln nicht kappen lassen. Fest entschlossen öffnet sie ihre Augen, steht auf, streichelt den Stuhl, bedankt sich bei ihm und geht beruhigt nach Hause. Wenn man seine Wurzeln spürt, ist das Leben leichter.
(Text und Bild Moni Rapunzel)
Du brauchst deine Tränen
Genau wie die Freude.
Denn Sonnenschein allein,
läßt dich vertrocknen.
bis der tiefste Brunnenschacht versiegt.
Blüten ohne Wurzeln sind nicht haltbar
Drum achte auf die Schmerzen die dich treffen,
auch wenn sie dich im Augenblick verwunden.
Sie drängen dich in deine eigene Tiefe,
und die Tränen laben deine Lebenswurzeln.
Gedicht und Bild von Waltraud
Glockengeläut... Sonntag... Ausschlafen... dachte Lotta und drehte den Kopf ein wenig unwillig zur Seite.
Heute war Bundestagswahl und sie hatte überlegt, ob sie nicht vorher zur Kirche gehen und um Erleuchtung bitten sollte. Aus der Erinnerung wußte sie, dass der brennende Dornbusch schon vergeben war. Den Berg Horeb würde sie nicht erklimmen, Moses war Geschichte und der Name Merkel tauchte dort auch nicht auf.
Doch was hatte das mit Wurzeln zu tun?
Man sollte den Politikern den Zahn ziehen, Wurzel inbegriffen. Glaubten die wirklich, was sie den Wählern versprachen. „Ich geh einfach nicht hin“, murmelte Lotta. Sah so wie sie ein Gewinner aus? 8 Euro 50 bekam sie sowieso schon an der Kasse bei AlLi.... was also würde sich ändern.
Sollten die Oberen mal tagelang die gleiche Suppe essen statt Filetchen oder gar Hummerschwänzen. Nun ja, immerhin hatte sie 6 Kilo Wurzeln geerntet und würde so vielleicht über den Winter kommen, wenn sie sparsam damit umging.
Mutter sagte immer: Kind, du darfst deine Wurzeln nicht verleugnen. Hallo, sollte sie jedem erzählen, dass ihr Vater als Hausmeister und ihre Mutter als Putze... Plattenbau in Sommerborn...
Hauptschule, Mofa geklaut und 60 Sozistunden, da wußte doch gleich jeder, wie der Hase lief.
Für sie würde sich nicht mal mehr ein zurück zu den Wurzeln lohnen. 8qm hinter dem Bad mit dem Bruder zu teilen war kein Zuckerschlecken und überhaupt. Eine wie sie träumte von Mallorca. Ab in die Sonne, der Heimat den Rücken kehren. Nur, wer zahlte in Spanien, wenn nichts mehr rein kam. Arbeitslos im Ausland, nein danke. Da blieb sie doch lieber im schönen Deutschland. Hier gab es Hartz IV und die Rente war sicher, das hatte der Blüm versprochen.
Lotta würde erst mal nachdenken. Und wenn es nicht zu lange dauerte,mit dem Denken, dann würde sie schaun, ob die Wahllokal noch geöffnet hatten, denn wer zu spät kam, den bestraft das Leben.
So oder so.... eure Lotta von der Linde
© 2013 sissi kallinger
Der alte Baum
Da liegt er nun auf dem Boden, der schöne, alte Baum. Ich traue meinen Augen kaum. Wie hab ich ihn doch immer bewundert und wie gerne an seinem langen Stamm nach oben geblickt, durch seine dichten Zweige in das Blau des Himmels gelinst. Seine Krone ist weit und ausladend, dicht belaubt und sieht noch frisch und gesund aus. Was ist denn nur geschehen? Gestern bin ich doch noch an ihm vorbei gegangen, habe ihn in Gedanken still gegrüßt und er streckte seine Zweige geradewegs ins Himmelblau, grüne Blätter bildeten ein dichtes, schattenspendendes Dach, heute liegt er dort auf dem Waldboden.
Er war so ein stolzer, schöner Baum. Eine alte, wunderschön gewachsene Buche! Nicht mehr viele seiner Art sind nun hier so alt und schön wie er es war!
Mich umfängt Trauer.
Mein Hund schnüffelt am Stamm und an der Krone. Der Baum liegt weit über den Weg. Schließlich ist er gut 40 Meter lang. Sein Alter ist sicher um die 100 Jahre. Was hat er alles gesehen und erlebt?! Ich liebe ihn, so wie ich alle seine Verwandten hier im Wald liebe. Es ist mir so wehmütig, ich fühle mich, als ob mich ein Freund verlassen hätte.
Wie kann ein solch stolzer, schöner, gesund aussehender Baum nur so einfach umfallen?
Ich gehe an ihm entlang…erst zu Krone, dann runter zu den Wurzeln.
Und da sieht man den Grund für seinen plötzlichen Tod, seine Wurzeln sind abgefault. Er fand keinen Halt mehr in der Erde. Ein Baum ohne Wurzeln kann nicht leben. Er ist nicht mehr verankert in der Erde, mal abgesehen davon, dass er nicht mehr mit Nahrung versorgt werden kann. Er starb eines natürlichen Todes, wenigstens durfte er sein Leben bis zum Ende auskosten. Das stimmt mich versöhnlich. Ich nehme Abschied von ihm und werde ihn in Erinnerung behalten.
Mein Freund, der Baum, ist tot… Seine Wurzeln hatten ihn nicht mehr halten können.
© GaSchu Oktober 2013
von Angelface
„Vati, guck mal, warum ist der Elefant hier?“.
Das kleine blonde Mädchen, keine 5 Jahre alt aber schon so gescheit, dass es kluge Fragen stellt, blickt durch die eisernen Gitterstäbe in das schmucklos trostlose Gelände in dem das entzückende Elefantenbaby liegt das noch keinen Namen trägt.
Die Mutter versucht das Kleine vor den Blicken und den Lauten so vieler fremder Menschen zu schützen. Es gelingt ihr nicht, die Sicht ist frei bis zum Wassergraben, kein Baum, kein Strauch schützt vor neugierigen Blicken, dahinter liegt eine hohe Begrenzungsmauer. Sie beide haben nur eine Alternative zu flüchten, das steinerne Innengehege. 10 Meter Enge.
Dunkelheit und wieder eiserne Ketten und Gitter. Man muss diese riesigen Tiere ja im Zaum halten - einzäunen, damit sie nicht ausbrechen um die Freiheit zu suchen.
Während die Kameras erbarmungslos blitzen, erfüllt Geschreie und Gemurmel laut und nah die Luft, Händeklatschen, Begeisterung. Reporter drängen sich dicht nebeneinander, klettern übereinander um das beste Foto abzuschießen.
Eine Sensation im Opel Zoo, eines der letzten Tiere Afrikas wurde geboren.
Man will jede Bewegung wie bis in die Ewigkeit festhalten, was macht es, geht es schon ans Wasser, spielt es?
Nie wird es die endlosen Steppen Afrikas durchziehen, nie den Staub der Wüste durch den kleinen Rüssel atmen, niemals Früchte direkt vom Baum genießen, nie in friedlicher Gesellschaft von Mutter und Tanten tage und wochenlang von einem Wasserloch zum anderen wandern. Jeder Reiseabschnitt der Blick in eine fremde neue schöne Welt.
Es ist entwurzelt, es wurde seiner Wurzeln beraubt.
Stellt man ihn nicht zur Besichtigung aus, stirbt der afrikanische Riese als Rasse aus, so wird es unseren Kindern erzählt.
Das Mädchen weint, es ist traurig, so hat es sich nicht die Heimat des Elefanten vorgestellt, als ihm die Mutter davon aus einem wunderschönen Bildband aus Afrika vorlas. Dort war der Blick frei in eine schöne Welt.
Gleich nebenan sind die Löwenkäfige, man riecht und hört es, die klagenden Rufe nach Freiheit die irgendwann verstummen und in dumpfe Resignation übergehen. Tiere die in Freiheit nie friedlich nebeneinander her leben würden, hier müssen sie es, können dem Blick des Feindes nicht entgehen. Da will es mit dem Vater nicht mehr hingehen.
Ein kluges Kind, man wünscht sich, die nächste Generation hat das Glück solche Tiere im Land seiner Wurzeln einmal, nur einmal - frei zu sehen.
Texte: Alle mit Namen genannten Autoren
Bildmaterialien: Autoren
Tag der Veröffentlichung: 14.10.2013
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