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Prolog

 

Der Bote stürzt durch die Türe: „Krieg! Wir haben Krieg!“
Der Mann in dem prunkvollen Raum mit den hohen Fenstern dreht sich um, sein Blick wirkt traurig: „Jetzt ist es also passiert, wir haben Krieg...“
Der Bote schaut ihn an: „Sie erwarten Entscheidungen von ihnen...“
Der Mann blickt ihn nur an, dann seufzt er: „Heute um vier werden die Glocken zum letzten mal läuten, sie werden schweigen bis dieser verdammte Krieg vorbei ist.
Lass die mutigen Männer die ihrem Land dienen wollen sich als Soldaten eintragen und sag den
Militärakademien Bescheid ihre Rekruten werden gebraucht.“
Er seufzt und sieht wieder aus dem Fenster, was für ein schönes Land, was für ein schönes und friedliches Land. Wie es wohl nach dem Krieg aussieht? Dieses Land das ihn geboren und behütet hat will er beschützen, das Land und all seine Bürger. Koste es ihm sein Leben.
Die Nachricht das es Krieg gebe, verbreitet sich wie ein Lauffeuer durchs Land überall hört man es leise flüstern: Krieg, wir haben Krieg!
Was?
Ja! Schick deine Söhne in die Kaserne und lass sieh Ehre für ihr Land bringen.
Bald gab es nur noch ein Thema und zwar das. Man hört zum letzten mal für lange Zeit alle Glocken läuten, die sonst so fröhlichen Klänge klingen heute dunkel und schwer... Heute haben sie kein fröhliches Ereignis zu feiern, heute läuten sie für den Tod.

 

 

 

Kapitel 1

Hobo:

Ich gehe durch die Gänge dieser verdammten Akademie, auf der ich jetzt seit zwei Jahren bin. Auf die mich meine Eltern abgeschoben haben, als ich einen Schritt zu weit gegangen bin. Aber ich meine es wurde ja niemand verletzt...
Die Leute drehen sich um wenn sie mich sehen, sie flüstern hinter meinem Rücken, aber mir ist es egal, ich meine, scheiss drauf was die über mich denken.
Ist er das? Der Junge der...
Dieses Geflüster begleitet mich auf Schritt und tritt, dumme steife Soldaten.
Jedes Internat wäre ja okay gewesen aber eine Militärakademie? Nur weil mein Vater auch hier war, mein Vater, der mich schon vergessen hat, für ihn bin ich tot. Eine Schande, das schwarze Schaf, über das sie nicht reden wollen. Ich bin ihnen peinlich. Vielleicht wenn ich hier Karriere mache, vielleicht wenn ich ein verdammter Kriegsheld werde, vielleicht bin ich dann wieder ihr Sohn... Sollen sie doch, mir ist es egal, Eltern die ihren Sohn nicht akzeptieren können wie er ist, kann ich nicht brauchen. Ich brauche niemanden, ausser Emily...
Ausserdem ist es hier gar nicht so schlecht, ich kann das machen was ich liebe, fliegen. In diesen wunderschönen Einmannflugzeugen. Wenn ich mit der Hand die Steuerungskoppel umschliesse, dann werde ich so seltsam ruhig und alles was mir sonst so wichtig erscheint ist dann, unwichtig, klein.

 

„Korporal Lully die Rekruten warten.“, ein aufgeregter Junge, vielleicht dreizehn steht vor mir.
Ach ja, die Rekruten, scheisse, die habe ich ganz vergessen...
Natürlich nehmen sie mich, ich muss die Arbeit für die hohen Tiere machen. Korporal, den dümmsten Rang den man haben kann. Gut genug zum die neuen einzuweisen, aber füür auch nicht mehr. Ich ziehe das Bild aus der Hosentasche und betrachte es, meine kleine Schwester, der selbe feine Körperbau, die selben schmutzig blonden Haare, die selben grossen blauen Augen.
Wie lange ist es her?
Emily, die kleine Tänzerin, die die immer zu mir gehalten hat, auch als heraus kam das ich Schwul bin, das ich auf Jungen stehe, ihr war es egal, sie schreibt mir jede Woche einen Brief, im Gegensatz zu meinen Eltern. Ich schliesse die kurz die Augen und küssen das Bild, dann stecke ich es wieder ein und gehe auf die Rekruten zu, auf meine berühmte Rede schwingen, eine Rede an die ich selber nicht glaube. Eine Rede über Rum und Ehre, über das Vaterland und den Krieg.

 

Als ich mich noch einmal umdrehe sehe ich zwei grüne Augen hinter einer der viel zu hohen Säulen hervor blitzen. Sie gehören einem Jungen, vielleicht zwei Jahre älter als ich, mit dunklen Haaren und dem Abzeichen eines Leutnants. Ich kenne ihn ein wenig, einer dieser Hochadligen, die die schon nur wegen ihrem Namen Leutnant werden. Einer dieser arroganten Schnösel die sich für was besseres halten.

 

Schnell wende ich den Blick von ihm ab und wende mich den Rekruten zu, man sind die jung...
Wollen die wirklich ihr leben jetzt schon für Amerika aufs Spiel setzten? Wollen die wirklich alles was sie haben für einen unsinnigen Krieg verlieren? Dummköpfe.

 

 

 

 

 

Mino:
Die blauen Augen des anderen bohrten sich in die meinen, nur um dann unbeteiligt wegzusehen. Eine Spur Gehässigkeit hatte in ihnen gelegen. Stirn runzelnd wand ich mich ab. Das sollte also der jüngste und begabteste Korporal der Geschichte sein.
Die Schritte in dem langen Gang hallten, wie Regentropfen in einer stillen,verlassen Welt. Einer ,metallenen, hoffnungslosen Welt.
Jung war er, gewiss.
Ein paar Soldaten salutierten schlagartig, als sie mich sahen und milde lächelnd, nickte ich ihnen zu, um sie zum Weitergehen zu bewegen. In ihren Gesichtszügen sah man die pure Aufregung schlechthin, als sie schnellen und nervösen Schrittes davongingen. Krieg. Schon seit heute Morgen murmelte jeder über diesen. Aus jeder Ecke bekam man ängstliche und dennoch freudig aufgeregte Blicke zu fassen. Wie kleine Kinder, die sich auf ein unbekanntes Spiel gefasst machten. Sich heimlich freuten. Dumm. Lächerlich. Wussten sie den nicht, wie viele sterben würden? Auf beider Seiten? Wie viele Familien, Mütter, vor Kummer umkommen würden? Ihre eigenen womöglich? Da sah man mal, was die Reichen von ihren Leben hielten. Wie sie es schätzten.
Doch das Leben konnte man mit keinem Geld der Welt ersteigern. Kaufen wie ein Stück Brot. Solche lächerlichen Tölpel . Aber gut. Für die Feinde wäre es nur gerade recht. Wie auch für mich. So lange war ich schon hier... drei Monate? Nein,vier. Ich konnte mich noch genau erinnern. An das riesig wirkende, fremde Gebäude ,im dem ich mich so klein und angreifbar fühlte. An die Angst. Das es nicht klappen würde. Das die höheren Leute mir nicht vertrauen würden. Natürlich war das alles umsonst. Ich wusste doch, welche Schritte man durchgehen musste, um Leutnant zu werden. Um angesehen zu werden. So leicht war das alles. Man musste nur auffallend gut sein. Aber nicht zu gut. Das hatte man mir die ganzen 21 Jahre nur allzu oft eingeschärft. Damit öffnete ich die Türe des Saales, wo schon die ganzen hohen Tiere sassen.
"Meine Herren." Ehrwürdig und gehobenen Hauptes salutierte ich ,sah dabei aber keinen von ihnen an. Nicht in die Augen. Zu respektlos. Als alle Blicke sich von mir genommen hatten, stellte ich mich leise in die Ecke,in der ich immer zu stehen hatte. In der ich schon viele Informationen erhielt. Nützliche und manchmal viel zu nachlässige Informationen. Die Obersten waren auch nicht mehr die Jüngsten. Und so fingen sie an zu reden. Über die Gerüchte,die leider keine Gerüchte mehr waren. Hätte ich mir eigentlich denken können. Sie redeten über den Krieg. Den Krieg mit ihrem grössten Feind.

 

Kapitel 2

 


Hobo:
Die Rekruten stehen vor mir, stolz.
Jetzt ist es an der Zeit ihre Begeisterung zu dämpfen, jetzt kommen wir zum ehrlichen Teil: „Aber denkt immer daran, wir haben Krieg, er ist hart und unnachgiebig. Er lässt keinen Platz für so menschliche Regungen wie Mitleid oder Güte. Ihr müsst härter sein, härter als der Krieg, denkt immer an diese Worte: 'Der Krieg ist hart, aber Soldaten sind härter'.
Ihr werdet in den nächsten paar Wochen unter meiner Aufsicht stehen, glaubt mir ich werde euer Leben zur Hölle machen. Aber glaubt nicht, dass es nachher vorbei ist, nach meiner Einweisung. Dann wenn ihr Soldaten werdet, dann fängt die Hölle erst richtig an.

Wenn ihr euch nicht gewachsen fühlt, wenn ihr nicht wollt, dann geht jetzt, dann könnt ihr euch jetzt umdrehen und gehen. Das hier ist eure letzte Chance.“
Ich schaue in die Menge, so viele Gesichter und auch wenn die meisten grösser sind als ich, männlicher, stärker aussehend, schauen sie alle eingeschüchtert aus, aber keiner geht. Sie alle sind so dumm und naiv. Es wäre intelligenter gewesen zu gehen. Ich habe diese Chance nicht gehabt, mir hat keiner gesagt ich solle mich umdrehen und gehen, denn wenn, dann wäre ich gegangen. Dann hätte ich mich umgedreht...
Nachdem ich sie ein wenig mit den Waffen spielen und ein paar Liegestützen habe machen lassen, dürfen sie gehen und ich bin endlich erlöst. Müde drehe ich mich um und gehe in Richtung meines Zimmers.
Ich mache einen Umweg um den Anderen nicht zu begegnen, ich bin zu müde um ihre Sticheleien zu ertragen.
Dann kommt mir der Leutnant von heute Morgen über den Weg, er kommt von Richtung Versammlungssaal. War ja klar, dass er der Liebling des Generals bei der Verschlammung dabei sein darf.
Spöttisch salutiere ich vor ihm und schaue ihm provozierend mitten in die Augen.
Grün...
Ein seltsames sattes Grün, und aus irgend einem Grund beginnt mein dummes Herz schneller zu schlagen.
Ich spüre wie sein Blick an mir herunter gleitet. Er ist stehen geblieben. Ich spüre wie er mich von meinen Schuhen an, langsam nach oben betrachtet, ich fühle mich unbehaglich.
Bis sein Blick an meinem Ohrring hängen bleibt, ein Peace-Zeichen im rechten Ohr.
Er lächelt kurz, nicht gemein oder spöttisch wie ich es mir sonst gewohnt bin, sondern eher neugierig, es ist ein schönen lächeln das mich noch mehr durcheinander bringt als ich eh schon bin, mein Herz fühlt sich an als ob es aus meiner Brust springen will.
Dann geht er weiter, erleichtert nehme ich die Hand runter.
Was war das denn?
Verdammtes Herz, hör auf so schnell zu klopfen. Es war nur ein Moment mehr nicht und doch hat dieser kleiner Moment mich vollkommen durcheinander gebracht. Nach diesem einen Moment ist meine Müdigkeit vollkommen verschwunden.

Mino

Seufzend und die Schultern kreisend trat ich aus diesem verdammten Saal. Das Gespräch hatte doch länger gedauert,als es eigentlich hätte sollen. Glücklicherweise, wurde ich aber fast nicht beachtet. Zu sehr waren sie in das Thema Krieg und Ordnung und Frieden unter den Adligen sichern, beschäftigt. Ich meinte, was nützte diese Planung, wenn die Adligen sowieso in ihren Burgen,Schlössern und Villen ,umgeben von tausenden Wachleuten, sassen und Wein tranken.

Doch der krieg würde auch an ihnen nicht einfach so vorbeiziehen. Bald würden die russischen Heere ihre ersten Schritte tun. Und darauf musste insbesondere ich gut aufpassen.

Abwesend die Pläne in meinem Kopf aufbauend, bemerkte ich die Person die mir entgegenlief , erst als genau diese vor mir salutierte. Kurz blickte ich auf und blieb abrupt und gebannt stehen. Herrlich himmelblaue Augen, die schon fast provozierend in die meinen blickten. Sah ich da eine Spur von Erstaunen aufblitzen? Leicht lächelte ich und betrachtete ihn mir etwas genauer. Genau wie jeder Korporal hatte auch dieser vor mir eine bräunlich,graue Uniform. Eine etwas zierliche Statur, für einen Korporal, jedoch stand es ihm. Im ganzen sah er ja auch sehr feminin aus. Mit seinen dunkelblonden Haaren und den fesselnden blauen Augen, die jetzt eher Verwirrtheit und leichtes...Unbehagen audrückten. Langsam glitt mein Blick zu seinem einen Ohr, den ein sogenannter Peace- Ohrring schmückte. Hatte er den von irgendwem geschenkt bekommen? Den eigentlich trugen Korporals ja keine Ohrringe. Soweit ich das wusste. Und ich hatte auch keinen mit einem gesehen.. Aber auch dieses Schmuckstück stand ihm. Noch ein letztes Mal sah ich...Hobo... in die Augen und lies ihn dann Laufen. Vorerst natürlich.

 

"Na, die Versammlung heil überlebt?" neckte mich mein bester Freund Kirianol Raleigh, als ich ins Zimmer trat.

"Wie jedes Mal eigentlich. Der Krieg steht bevor. Da sind die alten Männer noch diskutierswütiger als sonst. Aber danke für deinen Beistand, liebster Freund." antwortete ich darauf. Auch wenn er mein bester Freund war...Alles hatte ich ihm nicht verraten. Und das würde ich auch nicht. "Ja...Krieg...Also stimmt es wirklich..." nachdenklich lies er sein Buch über Pistolen und Co sinken. 

Langsam nickte ich. Kirian war genauso wie Hobo ein Korporal, doch weitaus nicht so verhasst und dennoch berühmt. Schliesslich war dieser hier, schon glatte 22 alt und der liebe junge Korporal mit den Himmelsaugen erst zarte 17.

Leise seufzte ich auf. Wie gerne würde ich in diese Jungen Jahre zurück...Obwohl..schöner als hier, war es dort wo ich war auch nicht.. dennoch. Eine Quelle des Glücks und der Liebe gab es immer. Leicht traurig sah ich zur Wand. Keine Erinnerungsstücke. Gar Nicht, durfte ich mitnehmen. " Wir sollten jetzt schlafen gehen..Es ist spät. Und morgen kriegen bestimmt alle mit, das wir endlich Krieg haben." leicht verzog mein Zimmernachbar sein Gesicht zu einer gequälten Grimasse. "Die Kleinen werden ganz sicher außer Rand und Band sein...Vielleicht sollte ich ja morgen eine Peitsche mitnehmen.." scherzte Kirian und verzog meinen Mund zu einem Lächeln. Wie auch ich wusste er, dass wir die Jüngeren nicht Schlagen durften. Schliesslich waren alle aus höheren Familien. Jedoch...gab es hier oder da so manche Ausnahme. Zum Beispiel Korporal Hobo....

Bei dem Gedanken daran, dass man den Kleineren schlug, zog sich mein Herz schmerzvoll zusammen.  Wieso nur? Was hatte das zu bedeuten? Sicherlich alles, aber nichts gutes.

 

Kapitel 3

Hobo:

 

Ich liege da und starre an die Decke, ich bin völlig erledigt und müde, aber der Schlaf will nicht kommen. Ich spüre sie die Müdigkeit, aber nicht den Schlaf, dafür kreisen mir zu viele Gedanken im Kopf herum. Immer wieder muss ich an diesen Leutnant denken, an seine Augen, an sein Lächeln. Das ist nicht gut, ich weiss was das zu bedeuten hat und es ist nichts gutes.Denk nicht an deine Schwester, nicht an die Anderen hier, nicht an die furchtbar naiven Rekruten, nicht an deine Eltern und vor allem nicht an diesen Leutnant. Trotzdem schwebt sein Bild immer wieder vor mir, und es will einfach nicht verschwinden.Irgendwann wird es mir zu doof und ich stehe auf, langsam, leise. Schnappe mir ein Blatt Papier und einen Stift und hocke leise unter den grossen Baum der in der hinter dem Schlafgebäude steht.Und beginne einen Brief zu schreiben, einen Brief an meine Schwester, ich erzähle ihr alles, von den dummen Rekruten bin zum Leutnant, ich sage ihr das ich sie liebe und das ich sie viel zu sehr vermisse, ich sage ihr aber auch das es mir gut hier geht, das ich durchkomme und das die Leute eigentlich ganz nett sind. Das ist die einzige Lüge die ich ihr auftische, aber ich will nicht das sie sich sorgen macht, aber vor allem will ich nicht, dass sie weiss wie sehr ich leide, dass sie weiss das jeder Tag eine Qual für mich ist. Ich will nicht, wie müde ich bin vom ständigen kämpfen. Ich will das sie das Bild vom rebellischen grossen Bruder behält, ich will das sie immer noch glaubt ich sei stark und immer noch derselbe. Ich will für sie immer noch ein Vorbild sein, der auf den sie sich verlässt, der der sie Rettet wenn sie mal unten liegt und nicht sieschon lange die ist die mich retten.Als ich am Morgen völlig erledigt aus dem Bett steige ignoriere ich die Blicke der Anderen in denen nichts als Verachtung, Ekel und vielleicht auch Angst zu lesen sind. Ich bin schwul und das ist schon längst kein Geheimnis mehr, die alle wissen es und die alle habe Angst das ich auf eine von ihnen stehen könnten. Die müssen alle ihre Arschbacken zusammen kneifen, die müssen alle drauf achten das ich sie nie von hinten sehe. Tja die Adligen haben alle angst vor dem was anders ist, vor dem was nicht so ist wie sie.Ich bin mit meiner „speziellen Vorliebe“ (nicht meine Worte), konnte nur hier aufgenommen werden weil ich erstens, ein wirklich begabter Pilot bin, und zweitens, meine Eltern den Schulleiter bestochen haben.Die Uniform noch zuknöpfend gehe ich nach draussen, ich will nicht schon wieder zu spät zum Frühstück kommen, sonst habe ich wieder den ganzen Morgen Hunger und die Rekruten müssen unter meiner Gereiztheit leiden.Plötzlich höre ich eine Stimme hinter mir: „Hey Schwuchtel!“Ich drehe mich um und schon fliegt mir eine Faust entgegen: „Habe ich gesagt sieh mich an?“Mein Kopf fliegt nach hinten und ich spüre wie ein pochender Schmerz rechts über dem Auge einsetzt.Aber ich Grinse ihn nur spöttisch an, soll er doch machen was er will, soll er mich so oft schlagen wie er will, ich bin schwul und seine Schläge werden nichts daran ändern können.Der Typ vor mir zwei gute Köpfe grösser, hat ein grobschlächtiges Gesicht und ist etwa dreimal so breit wie ich, Korporal Cord. Hinter ihm die beiden Gorillas die natürlich fehlen dürfen, die wenn das überhaupt möglich ist, noch hässlicher sind als er selbst.„Na los schlag mich! Komm schon, Cord. Schlag mich! Aber es wird nichts daran ändern was ich bin.“, ich weiss das meine Worte völlig unnötig sind, dass er ihnen mit vergnügen nachgehen wird.Und schon trifft mich seine Faust in den Bauch, ich spüre wie mir die Luft genommen wird und ich keuchend zu Boden falle. Ich sehe Cords Silhouette die sich über mich beugt nur noch verschwommen, aber trotzdem richte ich mich wieder auf, wenn er mich schlägt dann sollte ich nicht am Boden liegen, dann werde ich stehen. Verdammter Stolz.„Sieh einer an, die Schwuchtel will mehr.“, er holt mit seiner Faust noch mal aus und schlägt mir ins Gesicht immer wieder und wieder, aber mich kriegt er nicht klein, denn ich wische mir nur Grinsend das Blut aus dem Mundwinkel. Ich werde mich nicht wehren weil ich keine Chance habe, aber ich werde auch nicht klein bei geben. Nicht ich.Plötzlich höre ich eine Stimme hinter mir: „He, was tut ihr da?“Erstaunt drehe ich mich um, und sehe in die grünen Augen des Leutnants von Gestern. Dann wird die Welt um mich schwarz und ich merke wie ich falle. Scheisse ich liege doch.

Mino:

 

"He,Was tut ihr da?" Mit Entsetzen sah ich zu dem blutenden Hobo runter,der jetzt ohnmächtig am Boden lag. Sein erstaunter, verwunderter Blick hatte sich in meinen Kopf gebrannt. Was hatten sie ihm angetan? Und zum Teufel, wieso?! Mit einem zu Tode wünschenden Blick sah ich den ....das etwas.... an und musste tief ein und ausatmen um ihm nicht an die Gurgel zu springen. Mit einem Messer. Mechanisch ging ich auf Hobo zu, einen metallenen Geschmack im Mund habend. Wie konnte man nur.... Vorsichtig hob ich ihn hoch und achtete dabei auf keinen. Auch nicht auf das sinnlose Geschwätz dieses hässlichen Balges. " .....Schwuchtel! Wieso lassen sie ihn nicht liegen, Leutnant! Er ist es nicht..."Ohne überhaupt eine Emotion zu zeigen, sah ich ihm in seine grässlich matschfarbenen Augen in denen sich ein Anflug von Angst erkenntlich zeigte. " Name!" Verlangte ich mit tiefer , autoritärer Stimme zu wissen. Keine Emotion. Reis dich zusammen....Innerlich brodelte ich. Wie konnte so etwas unbestraft davonkommen! Liebend gerne würde ich auch ihn genauso windelweich schlagen wie er Hobo." C....corporal cord...s...Sir." stotterte der Führer der Idiotengang während er stramm wie ein Brett vor mir stand und nicht einmal mit der Wimper zu zucken wagte. Weichei. Alles solche Weicheier.

 

" Cord! Du wirst nach dem Frühstück mit deinen beiden Freunden zu mir kommen und eure Strafe abholen! " zischte ich mit tiefer Stimme und wand mich von ihnen ab. " A...aber Leutnant! Wieso sollen wir bestraft werden, wenn wir nur eine Schwuchtel an ihren Platz gewiesen hab..." fuhr er auf und mit schleppenden Bewegungen drehte ich mich zu diesem verwöhnten Balg um. " Hast du was auf den Ohren Cord! Oder willst du so liebend gern deine Strafe erhöhen? Ich wüsste nicht, was Mami und Papi zu meinem Brief an sie sagen werden."Schwer schluckte der Brocken und mit einem eiskalten Blick auf die Umstehenden wand ich mich,mit dem bewusstlosen Hobo auf dem Arm ab. " Frühstück fortsetzen!" Ich hörte nur noch wie hastiges Gechirrklappern den Raum hinter mir erfüllte."

 

Er hat ein leichtes Gehirntrauma und viele Prellungen im Bauch- und Gesichtsbereich. Keine Brüche oder Verstauchungen." Rezitierte der Arzt und sah mich unter seiner Brille hinweg an. " Der Junge hatte nochmal Glück gehabt, das sie vorbei gekommen sind. Er ist jetzt nicht das erste Mal hier und er kam nicht einmal mit Knochenbruchen bei mir an. Armer junge." Mitleidend sah er zu Hobo hinunter und ich nahm die Hand des Kleineren in meine. " Ich werde jetzt auf ihn achtgeben. Also werden sie wohl nicht mehr so viele Besuche von ihm bekommen, Herr Doktor." Lächelte ich ihn an und er lächelte etwas erleichterter zurück und zog sich dann zurück.Nicht das erste mal. Schwuchtel.Diese zwei Wörter schwirrten in meinem Kopf herum. Dann war Hobo also....schwul. Was für dumme Menschen es doch gab.

 

Aber wenn man es so sah, waren alle Menschen dumm. Verletzten Menschen, die anders waren als die Norm. Stießen sie aus. Dabei war Hobo so talentiert und schlecht sah er auch nicht aus. Dazu war er keck und.... Schockiert zuckte ich zusammen. Schon wieder. Wieso musste ich so viel über ihn nachdenken? Wieso....Nah, wieso wohl.Aber das war so unpassend. Endlich war Krieg und doch..." Ach verdammt..." fluchte ich leise und sah wieder zu dem jungen Flieger. Die ,die ihn so zugerichtet hatten, würden bezahlen. So leicht würden sie nicht davonkommen. Besonders dieser Cord nicht.Ich hatte nicht den geringsten Zweifel,das es nicht das erste Mal war, das er ihn geschlagen hatte. Gedankenversunken über die schlimmsten, legalen Strafen nachdenkend sah ich auf meine und seine Hände, als seine Finger sich langsam anfingenzu bewegen. Schnell zog ich meine Hand von seiner und beugte mich etwas über ihn, als er endlich seine Augen aufschlug und mir dieses unfassbar, fesselndes blau entgegenblickte.

Kapitel 4

 

 

 

 

 

 

Hobo

 

 

 Ich starre ihn an, man diese Augen...

„Scheisse hast du mich erschreckt! Was machst du überhaubt noch hier?“, fahre ich ihn an ehe mir einfällt wer er ist: „Tschuldigung Koporal.“ 

Ich versuche mich aufzusetzten aver eun stechender Schmerz durzugt mich und mein Kopf fängt an zu dröhnen, ich lasse mich schnell wieder ins Kissen zurückfallen.Er lacht nur, und streckt mir seine Hand hin: „Ich bin Mino freut mich dich kennen zu lernen.“

 

„Hobo.“, murmle ich, mache aber keine anstallten seine entgegengestreckte Hand zu ergreifen.

Ich schaue ihm direkt in die Augen, und ignoriere das klopfen meines Herzens, so einigermassen: „Aber sag mal was machen sie mal hier, Koporal. Haben sie nicht mitbekommen das ich die Schwuchtel hier bin?“

 

 

 

 

Er zuckt nur mit den Achseln: „Nenn mich Mino." 

Ich schüttle den Kopf und drehe mein Gesicht weg, er sollt nicht sehen wie ich rot werde. Wieso tut er das?

Wieso, Spielt der mit mir?

 

 

Oder ist er nur aus mittleid, von der verhassten Schwuchtel?

In beiden fällen werde ich sicher nur verletzt.

„Verschwinde!“, fahre ich ihn an, das Gesicht immer noch zur Wand gedreht, sie klingt härter als ich beabsichtig hatte.

Ich spüre seinen Blick in lange in meinem Rücken, ehe ich höre wie es rumpelt und er ist gegangen.

Mein verdammtes Herz klopft immer noch wie verrückt, was macht dieser Idiot nur?

 

 

Wieso bringt der mich so durcheinander.

Wütend boxe ich in mein Kissen, was ich sofort wieder bereue, da ein stechender Schmerz durch mein Körper fährt und ich kurz einfach stocksteif da liegen kann.

Ich seufze, ich muss wohl noch mindestens zwei Wochen in diesem beschissenen Bett liegen und das alles wegen diesem Wichser von Cod, wenigstens lassen die Anderen mich jetzt in ruhe. 

Hoffendlich lässt mich jetzt dieser Mino in ruhe.

Aber will ich das wirklich?

Verdammt! Wieso vermisse ich ihn plötzlich?

Ich sollte mal ein wenig schlafen, vielleicht kann ich dann wieder klarer denken. 

 

 

Mino: 

 

Auf den Boden starrend lief ich in Richtung meines Raumes. 

Er wollte keine Hilfe. Das war klar. Aber das hieß nicht, das ich ihm nicht helfen konnte.  Und wollte. 

 " Leutnant!" Und das konnte ich wohl auch gleich tun. Stramm wie Bretter standen Cord und seine Companen vor mir und versuchten mich ernst und bereuend anzusehend. 

Genau deswegen hasste ich dieses Land. " Nun. Ich denke ihr hattet genug Zeit, über das Geschehene nachzudenken. Was war das Ergebnis dieser Überlegungen?" Fragte ich sie, die Arme verschränkend und mit ungnädiger Stimme.

 

Schwer schluckte Cord. Die Worte gingen ihm wohl wirklich gegen den Strich, wenn er sie nicht aussprechen konnte.

 "Ich habe verstanden das das, was wir getan haben falsch war. Es tut uns furchtbar Leid." quälte er die Worte aus sich heraus. In meinem Inneren grinste ich schadenfroh. " Und wieso tut es euch leid?" 

Kurz sah ich ein wütendes Funkeln in den Augen des  "Corporals" doch so schnell es gekommen war, so schnell war es auch wieder verschwunden. " Es tut uns leid, das wir Hobo als Schwuchtel bezeichnet und ihn geschlagen haben. Bitte verzeihen sie uns."ratterte er die Entschuldigung herunter, als ob er sie extra dafür auswendig gelernt hätte.

 

Mit gerunzelter Stirn sah ich ihn an.

"Nun. Das solltet ihr eher dem Verletzten sagen, anstatt mir. Aber davor, werdet ihr mir auf dem Platz 20 Runden rennen ,Plus 40 Liegestütze.Dazu kommt noch, das ihr für die nächsten zwei bis drei Wochen, vom Dienst entzogen werdet. Ich hoffe danach, werdet ihr nachdenken, wen ihr eurem Kameraden so etwas antut. " Zitierte ich und ein ungläubiges Japsen kam von den dreien.

"Das ist nicht fair!" rief einer protestierend und der andere stimmte zu. "Glauben sie etwa, sie können sowas mit uns machen, während der Krieg vor der Tür steht?Wir brauchen doch jeden Man! Und nur weil sie Hobo als ihren Liebling ausgewählt haben,  ist das kein Grund..." 

Ich tat wohl jetzt das, was jeder Leutnant und höher Gestellter tun würde, wenn die unter Gestellten sich viel zu viel erlaubten. Odermöglicherweise taten sie das auch nicht. Wütend und mit aller Kraft schlug ich gegen die Wand ,sodass ein krachendes Geräusch den Korridor erfüllte. 

"Ihr habt wohl vergessen, wo ihr steht." Verbesserte ich die drei mit vor Kälte triefender Stimme. 

 

"Wir brauchen auf dem Feld keine verwöhnten Bälger, die bei dem ersten Problem ihren Kameraden vors Fegefeuer stoßen und selbst wie Hasen davonlaufen! Verstanden? " 

 

 

Ein eingeschüchtertes Nicken folgte.

 "Gut. Und jetzt ab auf dem Platz! 40 runden und 80 liegestützen!" 

 

 

Völlig schlapp und triefend nass standen die drei vor Hobos Bett und dieser sah vollkommen ungläubig auf seine Peiniger und dann zu mir rauf. Ich grinste schadenfroh und spitzbübisch zugleich und schnell wand er sich wieder von mir ab.

"Und?" Jetzt wieder mit kalter Miene sah ich die drei an und wartete, während sie erschöpft die Köpfe hängen ließen. "Wir...es....es tut uns leid was wir zu dir gesagt haben und was wir dir angetan haben. Wir werden es ganz sicher nicht noch einmal tun."Entschuldigte sich Cord schlapp und die anderen zwei hinter ihm ,nickten ergeben. 

 

"Nun gut. Jetzt ist es an dem Corporal zu entscheiden,ob man euch verzeihen sollte oder nicht.  Ihr seid entlassen." 

Mit diesen Worten schleppten sie sich aus dem Lager und jetzt waren ich und Hobo wieder allein. 

"Was..." Setzte Hobo an, aber ich war schon an der Tür und zwinkerte ihm lächelnd zu. "Wenn du etwas brauchst... lass mich einfach rufen." Damit verschwand auch ich und ließ einen ziemlich perplexen Hobo zurück.

 

 

 

 

 

 

Impressum

Texte: alle Rechte bei Snowmoon und Natsu :*
Tag der Veröffentlichung: 11.11.2013

Alle Rechte vorbehalten

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