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Inhaltsverzeichnis

 Im Moment zwei Kurzgeschichten

 

- Trauer um eine Katze

- Die letzten Stunden einer Weihnachtsgans

Trauer um eine Katze

Meine Tochter Sandy wünschte sich schon seit sie 3 Jahree alt war eine Katze. Sie war total vernarrt in diese Tiere, jedoch wollte ich einfach kein Tier im Haus haben. Nicht das ich keine Tiere mochte oder mein Kind damit ärgern wollte. Ich hatte als Kind selber eine sehr süße Katze, die jedoch etwas Grausames passiert ist. Seit dem konnte ich Katzen nicht mehr in meiner Nähe ertragen und meiner Tochter wollte ich den schmerzhaften Verlust des Todes eines Tieres ersparen. Mein Mann und meine Tochter haben es immer verstanden und akzeptiert. Aber nun wird Sandy 15. Jahre alt und noch immer ist ihr Wunsch eine Katze zu haben unglaublich groß, so das auch mein Mann mich überredet hat ihr endlich eine zu kaufen.

Ich selber kann zwar noch immer nicht wirklich den Gedanken ertragen bald wieder eine Katze im Haus zu haben, aber ich muss auch mal über die Sache hinweg kommen, schließlich ist es schon 30. Jahre her. Ich war 5. Jahre alt als ich meinen Kater Zorro bekommen habe. Meine Großeltern haben ihn mir zum Geburtstag geschenkt. Ich habe diesen Kater unglaublich doll geliebt!

Da wir ein Haus mit Garten hatten und auch kaum Autos auf der Straße fuhren, konnte er sogar für ein paar Stunden raus. Er ging eigentlich nie weit weg von unserem Haus, so das er sofort kam, wen man ihn ruft.

Später als ich zur Schule ging, ließ ich ihn morgens immer raus und wen ich wieder Heim kam, saß er schon vor der Tür und wartete, dass ich ihn wieder ins Haus ließ und ihn etwas zum Essen mache. Eines Tages, es war kurz vor meinen 8. Geburtstag, kam ich von der Schule und er saß nicht vor der Tür. Ich hatte mich zwar etwas gewundert, aber ich dachte mir, dass meine Mutter ihn vielleicht schon rein gelassen hatte. Aber als ich sie fragte, sagte sie nur, dass sie ihn heute noch gar nicht gesehen hatte.

Ich lief raus in den Garten und rief ihn, wie gesagt weit vom Haus war er ja nie, daher musste er mich hören und gleich kommen. Aber er kam nicht. Ich stellte mir sofort das schlimmste vor, z.b. das er von einem Auto überfahren wurde, oder jemand Fremdes ihn einfach mitgenommen hatte. Meine Mutter versuchte mich zu trösten und meinte, dass er vielleicht mein Rufen nicht gehört hatte oder mit Mäusejagden zu beschäftige ist und daher keine Lust hätte zu kommen. Aber ich merkte, dass sie sich genauso um Zorro sorgte wie ich.

Als Zorro am nächsten Tag noch immer nicht da war, suchten meine Eltern die Gegend ab. Sie klopften an jeder Tür und fragten die Leute, ob sie Zorro gesehen haben. Auch im Tierheim und verschiedene Tierarztpraxen rufen sie an, in der Hoffnung jemand hätte Zorro dort abgegeben. Aber niemand hatte ihn gesehen oder gefunden.

Eine Woche verging, es war die schlimmste Woche meines Lebens, da bekamen wir einen Anruf von einer Tierarztpraxis. Sie hätten einen Kater gefunden, der in seinem Halsband unsere Adresse und Telefonnummer drin zu stehen hatte. Meine Mutter war im ersten Moment glücklich, als sie das hörte, doch plötzlich fing sie an zu weinen, denn der Tierarzt teilte ihr mit, dass unser treuer und geliebter Zorro tot gefunden wurde. Wir sollten aber trotzdem hin, damit wir sicher sein konnten das es auch wirklich unser Kater war und auch um einiges zu klären.

Ich wollte mich unbedingt von Zorro verabschieden, ihn leb wohl zu sagen, aber ich durfte es nicht.

Meine Eltern gingen allein mit dem Arzt in den Raum, wo unser toter Kater war.

Ich war wütend! Ich wollte ihn doch so gerne noch einmal sehen und ich verstand es nicht, dass ich ihn nicht leb wohl sagen durfte.

Als meine Eltern wieder aus dem Raum kamen, war meine Mutter total aufgelöst, sie konnte einfach nicht aufhören zu weinen. Auch mein Vater sah kreide bleich aus und sagte zum Arzt, dass es Monster wären, die so was taten.

Als wir aus der Praxis raus waren, tat ich so, als ob ich mein Haargummi vergessen hätte und ihn wiederholen wollte. In wirklichkeit wollte ich mich von Zorro verabschieden. Ich wünschte, ich hätte es nie getan! Ich schlich mich in den Raum. Zum Glück, oder sollte ich besser sagen Pech, war keiner da. Ich sah gleich eine abgedeckte Kiste. Da musste Zorro drin sein! Ich nahm die Decke langsam runter und schaute hinein.

Ich sah das schlimmste, was man je sehen konnte. Dieser Anblick verfolgt mich noch heute in meinen Albträumen.

Da lag unser Kater, denn man aber nur noch durch das Halsband identifizieren konnte. Der Anblick war so schlimm, dass ich rückwärts lief und so laut ich konnte schreite. Meine Eltern und auch der Tierarzt standen plötzlich hinter mir. Meine Mutter nahm mich in ihre Arme und flüsterte mir ins Ohr, warum ich nicht hören konnte. Ich merkte, dass sie es nicht böse meinte, da ich ja jetzt wusste, dass sie mir einfach den Anblick ersparen wollte. Da ich Zorro schon so gesehen habe, wollte ich natürlich die ganze Wahrheit erfahren und somit erzählten mir meine Eltern die schlimme Horror-Geschichte.

Einige Jugendliche hätten unseren Kater in der Nähe unseres Hauses gefunden. Er war vermutlich grade auf den weg nachhause. Sie hatten anscheint Langeweile, daher haben sie unseren Kater gefangen und zu sich nachhause geschleppt. Zorro war ein wundervoller Kater und vertraute Menschen, daher hatten sie es auch leicht. Als sie ihn dann bei sich hatten, taten sie etwas, was für jeden unglaubwürdig und vor allem unmenschlich ist! Einer von ihn kam nämlich auf die Idee seine Zigaretten auf Zorro auszudrücken. Ein Anderer schnitt ihn den Schwanz ab. Außerdem hatte Zorro Spuren von Schlägen und Tritte. Seine Beine waren gebrochen und auch andere Knochen. Er musste unglaublich gelitten haben. Trotz allem lebte er noch, als ihn diese Jugendliche ihn in eine Mülltonne warfen. Eine alte Frau fand ihn, er musste schon ein paar Stunden drin gelegen haben und brachte ihn zum Tierarzt. Er konnte ihn aber nicht mehr retten, zu groß war seinen Verletzungen. Vielleicht ist es auch besser so, wer weiß wie sein Leben sonst gewesen wäre und ob er jemals wieder vertrauen zu uns Menschen gehabt hätte. Vielleicht hätte er uns auch die Schuld gegeben, für das was ihn angetan wurde, denn wir waren ja nicht für ihn da. Ich gebe mir jedenfalls noch immer die Schuld daran. Die Jugendlichen wurden damals sogar gefasst, aber wirklich bestraft wurden sie nicht, denn sie bekamen nur eine Geldstrafe. 100. Euro für jeden. Einer der Jugendlichen kam sogar einige Monate später zu uns nachhause. Ich versteckte mich auf der Treppe und lauschte, da meine Mutter zu Tür gegangen war.

Der Jugendliche hatte sich bei meiner Mutter entschuldigt. Er sagte, er hätte Zorro nichts getan, nur zugeguckt. Er hatte sogar eine Babykatze bei sich, als wiedergutmachung. Meine Mutter ist total ausgerastet und schrie ihn an, was er sich wohl einbildet hier her zu kommen. Ob er glaubte, dass er es mit einer Entschuldigung wieder gut machen könnte, was er Zorro angetan hat, der für uns ein Familienmitglied war. Und das er genauso viel Schuld hatte wie die anderen, da er Zorro nicht geholfen hatte.

Bevor er noch ein Wort sagen konnte, warf meine Mutter ihn die Tür vor der Nase zu.

Nun, dies ist der Grund, warum ich den Wunsch meiner Tochter, so lange nicht erfühlen konnte.

Aber jetzt, wo soviel Zeit vergangen war, muss ich mich stellen. Ich habe ja auch keine andere Wahl, denn in ein paar Minuten wird mein Mann und sie mit einer Katze nachhause kommen. ...

Die letzten Stunden einer Weihnachtsgans

 

Noch nie war ich von meinen Freunden weg und nun sitze ich allein in diesen kleinen Käfig.

Der Wind weht durch meinen Käfig, mir ist so kalt.
Ich weiß genau was mir passieren wird! Der Bauer, mein Herr, hat mit seiner Frau geredet und ich habe alles mit angehört. Er sagte, dass es morgen so weit wäre. Sie werden mir die Feder rupfen und wollen mein Fleisch panieren und braten.
Ich will weglaufen, aber ich kann es nicht.
Heute morgen war meine Welt noch gut. Ich habe mit meinen Freunden gespielt und plötzlich wurde ich von ihnen weggerissen und fort getragen.
In mir ist nur noch Angst.
Hoffentlich werden sie sich an mir den Magen verderben!
Mir wird langsam klar, nur für diesen einen Zweck haben sie uns auf dem Hof, nur um uns dick zu machen und uns dann zu essen.
Es ist schon mal passiert das eine Gans vom Hof fort getragen wurde. Die anderen freuten sich für ihn, denn sie glaubten, dass er frei gelassen wird oder irgendwo hin kommt wo es noch schöner ist. Aber es ist nicht so, wir werden alle in ihren Mägen landen!
Ich kann es nicht verstehen. Wozu tun sie sowas? Sie sehen zu wie wir aus den Ei kommen, erleben wie wir groß werden und dann essen sie uns?
Mir wird bei diesen Gedanken ganz anders zu mute. Ob die andere Gans das auch gedacht hatte? Und was ist wenn es denn anderen auch so ergeht?
Nein, ich kann hier nicht einfach sitzen bleiben und warten bis mein Ende kommt! Ich muss hier raus und zu meinen Freunden. Ich werde sie warnen und erzählen was mit uns Gänsen wirklich passiert! Kein schönes neues Leben wird uns erwarten, sondern der grausame Tod und ein Ende im Magen des Baurens und seiner Familie.
 Am nächsten Morgen fand der Bauer seine Gans, die er für das leckere Weihnachtsmahl ausgesucht hatte, Tod auf. Sein Kopf war zwischen den Gitter des Käfigs eingeklemmt.
Grinsen sah er das tote Tier an und murmelte leise: "Was für ein dummes Tier, aber gut, brauch ich das Vieh wenigsten nicht den Hals umdrehen!"

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Tag der Veröffentlichung: 08.01.2019

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