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Schmerzliche Erinnerung

 

Es ist jetzt 13 Jahr her als die Katastrophe passierte, aber ich kann mich an diesen Tag erinnern als ob er gestern gewesen wäre.

Ich war noch ein kleiner Junger und mit meiner Mutter beim Einkaufen als es passierte.

Man hörte einen großen Knall. Meine Mutter hatte mich sofort an sich gedrückt, ihren Körper schützen um mich geschlungen. Alles war ungewöhnlich still. Man spürte die Ahnungslosigkeit der anderen, auch in den Augen meiner Mutter sah ich Verwirrung als ich kurz zu ihr hoch schaute. Dann hörte man die ersten tuscheln, irgendwas mit einer Bombe, der erste Gedanke den man nach einen solchen Knall vermutet. Einige gingen zum Fenster, in der Hoffnung draußen etwas zusehen. Andere taten als ob nichts wäre und fuhren mit ihren Einkauf weiter. Wieder andere blieben einfach stehen und schauten sich verwirrt um.

Meine Mutter hielt mich weiter im Arm und führte uns langsam in eine kleine Ecke vom Laden. Ich verstand den Grund in diesen Moment nicht, den es schien doch alles in Ordnung zu sein. Doch dann brach plötzlich Panik im Laden aus. Wieder ein Knall, diesmal noch lauter. So laut, dass ich nur noch ein rauschen in meinen Ohr hörte. Viele fingen plötzlich an zu schreien und die Masse rannte los. Sie rannten zu den Ausgängen, rannten andere dabei einfach um. Ich kann mich noch gut an die junge Frau erinnern, die in der Menge einfach umfiel und liegen blieb. Die anderen rannten einfach über sie hinweg und ihre kalten Augen sahen zu uns. Noch vor einigen Minuten waren diese mit Leben gefüllt und hatten uns angestrahlt als sie meine Mutter fragte ob sie weiß wo Müsli stand, dessen Marke ich inzwischen vergessen habe.

Meine Mutter jedoch blieb mit mir ganz ruhig in der Ecke stehen, ihre Augen waren fest geschlossen und obwohl ich sie nicht hören konnte, sah ich wie ihre Lippen die Worte „Alles wird gut“ bildeten.

Es war als ob wir für die anderen unsichtbar waren, niemand sah uns und rannten einfach an uns vorbei.

Ich werde niemals vergessen wie beschützt und sicher ich mich in den Armen meiner Mutter Gefühlt habe. Ein solches Gefühl der Geborgenheit habe ich danach nie mehr gespürt.

Noch am selben Abend verstarb meine Mutter im Krankenhaus. Sie wurde getroffen von Bombenteilen, an diesen Tag in diesen Einkaufsladen.

Sie hatte ihr Leben aufs spiel gesetzt um mich zu retten, denn hätte sie sich nicht so ruhig verhalten und mit mir in dieser Ecke vom Laden nicht gewartet bis der Sturm der Panik sich legte, wir wären von der Masse vermutlich ebenfalls tot getrampelt wurden, wie das junge Mädchen.

 

Mollys Schicksal

 

Da stand er nun vor ihr. Sie hätte nie gedacht ihn jemals in ihren Leben noch einmal zu sehen. 25.Jahre ist es nun her und er sieht ganz anders aus als sein Vater.

Molly konnte es kaum glauben, dass er sie gefunden hatte. Am liebsten hätte sie ihn die Tür vor der Nase wieder zu geschlagen, aber da sie Krebs in Endstadion hatte und er sie trotz allen gefunden hatte, war sie der Meinung, dass er die Wahrheit erfahren sollte. ... Die Wahrheit, warum sie ihn damals zur Adoption frei gegeben hat!

Molly wunderte sich sehr, dass er noch immer den Namen trug den sie ihn damals gab. Sie hatte vermutetdas seine neuen Eltern, die ihn nach einer Woche seiner Geburt zu sich aufnahmen, ihn einen anderen geben würden. Aber er trug den Namen Ben, den Namen den sie ihn ausgewählt hatte. Molly musste deswegen einwenig lachen, da sie nicht nur das Blut mit ihn verbannt, sondern auch noch ihren gewählten Namen.

Ben, war wirklich ein hübscher junger Mann, sehr ordentlich gekleidet und schien viel Geld zuhaben. Jedenfalls trug er einen teuren Anzug und fuhr ein teures Auto.

Ben schaute sich etwas verlegen in Mollys Wohnung um. Alles so schlicht, keine Fotos, kaum Licht. Er traute sich kaum Molly anzukucken.

„Du möchtest bestimmt wissen warum ich dich nicht haben wollte.“, Sagte Molly plötzlich sehr kühl zu ihn. Ben war überrascht, er hatte nicht gedacht das seine leibliche Mutter so hart ist. Er konnte nur nicken. „Ich wollte damals kein Kind, ich war zu jung. Außerdem bis du das Produkt von hass!“. Diese Worte trafen Ben ins Gesicht. Er fand, dass er nicht mehr wissen sollte. Diese Frau, sie war so kalt, dass hatte er einfach nicht erwartet. „Ich danke dir für deine Ehrlichkeit. ... Und vielen Dank, dass du mir ermöglich hast in einen guten Haus aufzuwachsen, wo man mich liebt.“ Dann nahm Ben seine Jacke und ging aus der Tür. Molly wollte ihn eigentlich gehen lassen, doch dann bekam sie plötzlich doch ein schlechtes Gewissen. Sie war ihn die ganze Wahrheit schuldig, daher ruft sie ihn zurück. „Es tut mir leid.“, Sagte sie. „Ich rede aber nicht gerne über meine Vergangenheit, aber ich möchte das du die Wahrheit erfährst. ... Warum ich dich nicht lieben kann.“ Molly liefen tränen in den Augen. „Glaub mir, ich hätte dich gerne geliebt!“ Ben sah sie verwirrt an. War seine Mutter doch nicht so kalt?

Er setzte sich hin und ließ Molly erzählen.

Molly war damals 10.Jahre alt, als ihre Mutter ebenfalls an Krebs starb. Sie zog zu ihrem Vater, den sie bis dahin kaum kannte. Er war auch nicht grade ein Kinderfreundlicher Mensch. Ständig meckerte er über Molly und schlug sie. Molly wurde dadurch ein ruhiger und zurückhaltender Mensch, so das sie auf ihrer neuen Schule keine Freunde fand. Sie hätte eh keine Zeit für Freundschaften gehabt, denn nach der Schule musste sie nach hause und sich um den Haushalt kümmern. Ihr Vater saß dabei in seinen Sessel und schaute fern, dabei besauft er sich.

Mit 11.Jahren bekam Molly langsam einen Busen. Sie fühlte sich dabei total unwohl, da keiner aus ihrer Klasse schon so einen großen Busen hatte. Damit erweckte sie auch das Interesse ihres Vaters. Er wurde plötzlich netter zu ihr, dann schlug er ihr etwas vor. „Wenn du möchtest kannst du dir etwas Taschengeld verdienen.“ Sagte er. „Du braust dafür nur ein paar Fotos machen.“ Molly wollte es nicht, aber ihr Vater drohte ihr mit Schlägen. Zuerst waren es auch ganz harmlose Bilder, in Unterwäsche oder Bikini. Dann sollte sie ihr Oberteil ausziehen. Und später war sie ganz nackt.

Molly weinte oft und fehlte ihren Vater an damit aufzuhören. Sie wollte diese Fotos nicht mehr machen! Besonders als ihr Vater eines Tages ihr plötzlich sagte das sie sich Gegenstände wie eine Gurke in die Scheide schieben sollte. Aber ihren Vater war es egal. Er sagte ihr, dass sie froh sein kann das es nur Bilder sind und nicht mehr! Dann schlug er sie, manchmal bis sie unmächtig wurde. Das erregte ihn noch mehr, wenn sie hilflos dalag.

Mit 13.Jahren lernte Molly dann einen Jungen kennen, der John hieß. Er war schon 26.Jahre alt. Sie schlicht sich oft nachts aus dem Haus um bei ihn zu sein. Sie konnte ihn alles anvertrauen, sogar die Sache mit ihrem Vater. Sie war sehr verliebt in ihn. Durch ihn fand sie auch den Mut von ihrem Vater weg zu laufen, aber somit öffnete sie eine weitere Tür zur Hölle!

Die erste seid mit John war wie im Traum für Molly. Irgendwann sagte John dann zu ihr, dass ihr Vater sie suchte und sie schnell Geld verdienen müsse, um in eine andere Stadt zu gehen, vor ihren Vater zu fliehen.

Molly wollte nicht zurück zu ihrem Vater und sie wollte John nicht verlieren!

Sie fragte ihn, was sie tun könnten, da sagte John, dass sie ein wunderschönes Mädchen wäre und er einige Freunde hätte, die für gutes Geld gerne eine Nacht mit ihr verbringen würden. Molly wollte das nicht, da sie Angst hatte, mit den Männern ins Bett zu gehen, aber John versicherte ihr das es nicht der Fall wäre, daher stimmte Molly ein, obwohl ihr dabei sehr unangenehm war.

Zwei Tage später kamen dann drei ältere Männer in etwa von 30-40.Jahren zu ihnen.

Molly war sehr froh darüber das John beim Treffen bei war, doch sie sollte sehr schnell merken was für ein verlogenes Schwein John wirklich war!

Den nach gut einer Stunde meinte einer der Männer, dass er endlich anfangen wollte. Molly frage verwundert mit was? Daraufhin meinte John, dass die Männer etwas mehr Geld gezahlt hätten, für Sex. Molly war schockiert, da John wusste das sie so was nicht machen wollte. „Ach komm, du hast doch auch die Fotos gemacht!“, Lachte John.

Molly fing an zu weinen und wollte weg laufen, aber einer der Männer packte sie und warf sie auf das Bett. Bevor sie etwas machen konnte, packte einer der anderen Männer ihre Arme und hielt sie fest. Ein anderer Ries ihr die Bluse auf. Molly schrie und fleht John um Hilfe an. Dann, als einer der Männer ihr auch die Jeans und den Slip runter Ries, sah sie John, er grinste und hielt eine Videokamera in der Hand. In den Moment wo dieser fremde Mann in sie eindrang hörte sie John noch sagen „Mach weiter so, du bist so geil!“.

Molly wusste nicht mehr wie oft diese Männer mit ihr schliefen, aber sie wurde irgendwann unmächtig. Als sie wieder aufwachte lag sie irgendwo im Wald. Se war halb nackt und ihr tat alles weh. An ihren Beinen lief Blut. Sie versuchte aufzustehen, aber es gelang ihr nicht und sie wurde wieder unmächtig.

Beim zweiten mal erwachte sie in ein Krankenhaus. Eine besorgte Krankenschwester und eine Polizisten standen an ihr Bett.

Molly musste sich viele unangenehme fragen stellen lassen.

Sie erzählte der Polizisten alles über John und dessen Freunde, doch über ihren Vater sagte sie kein Wort. Molly hatte nämlich mitbekommen wie die Polizisten zu einen ihrer Kollegen sagte, dass sie sich wunderte, dass der Vater sie nicht mal vermisst gemeldet hatte.

Nach zwei Wochen kam Molly wieder zurück zu ihrem Vater. Sie erwartet das schlimmste, doch er ignorierte sie vollkommen. Molly wusste nicht, dass die Polizei es merkwürdig fand das sie von ihn weg gelaufen war und ihn deswegen beobachteten.

Vier Monate später musste Molly wieder ins Krankenhaus, da sie starken Unterleib schmerzen hatte. Im Krankenhaus stellten die Ärzte fest, dass Molly in vierten Monat Schwanger war und fast eine Fehlgeburt hatte. Molly konnte das kaum fassen und war gezwungen dieses Kind auf die Welt zu bringen. Diesmal aber stand das Jugendamt hinter ihr. Sie kam in eines dieser neuen Projekten wo sie auf das Mutter sein vorbereitet wurde, aber ihr war von Anfang an klar das sie das Kind nicht wollte.

Als ihr Kind dann auf die Welt kam und ihr dieses kleine hilflose Wesen auf den Bauch gelegt wurde, empfand sie nichts. Sie schrie die Leute an, das man ihr das „Ding“ vom Bauch nehmen sollte. Molly wollte das Kind weder stillen, noch sehen. Das Jugendamt entschloss sich ziemlich schnell das Kind bei einer Pflegefamilie unter zu bringen, die ihn später dann auch Aptotierte.

Am Tag, als ihr Kind zur Pflegefamilie gebracht werden sollte, wurde sie noch ein mal gefragt, ob sie ihn sehen wollte. Aber sie schüttelte den Kopf. Auf die Frage, ob sie einen Namen für ihn hätte, hörte sie kaum hin und sagte, mit den Gedanken woanders, ganz leise Ben.

Ben stand mit offenem Mund vor ihr, als sie fertig war mit erzählen.

Er bekam nur ein schweres stöhnen raus. „Verstehst du nun, warum ich dich lieber weg gegeben habe?“, Sagte sie zu ihn. „Ich war selber noch ein Kind und nach dem, konnte ich dich einfach nicht lieben.“

Ben sah sie an und sagte, dass er in ihrer Situation vermutlich auch so gehandelt hätte. Er fragte sie noch, was mit John und den anderen passiert war. Molly schaute starr in die leere und antwortet, dass man sie nie gefunden hätte. Ben sag sie mitleidig an und er traute sich kaum ihr seine letzte frage zu stellen. Er fand das irgendwie Unpassen, aber er wollte es einfach wissen. Ihn kam die frage kaum über die lieben. „Hast du ab und zu an mich gedacht?“

Molly sah ihn an, dann lächelte sie. „Natürlich!“, Antworte sie. „Ich habe so gehofft, dass du an einen wundervollen Ort kommst mit Menschen die dich lieben.“ Dann machte sie eine kleine pause. „Nach all dem konnte ich keine vernünftige Beziehung mehr aufbauen, außerdem wollte ich keine Kinder mehr. Ich fand es nicht richtig, mein erstes Kind weg zu geben und das nächste zu behalten.“

Molly und Ben unterhielten sich noch eine weile und sie erkannten eine menge Gemeinsamkeiten.

Am Abend, legte sich Molly in ihrem Bett und ließ ihre Gedanken noch einmal in die Vergangenheit schweifen. Sie erinnerte sich zurück an Bens Geburt, wie ihr dieser kleine Junge auf den Bauch gelegt wurde und in ihren Gedanken ließ sie die Liebe zu, die eine Mutter für ihres kleine Baby hatte. Dann schloss sie die Augen und schlief ein.

 

Ein sanftes Lächeln

Ich schloss die Augen und ließ die warme Sonne auf meiner Haut kitzeln.

Die Geräusche des Bahnhofs, auf dem ich stand, blendete ich für einen Moment aus.

Dann eine Bahn durchsage, der nächste Zug auf meinem Gleis ist nur eine Durchfahrt.

Ich riss meine Augen auf, & schaute mich um. Neben mir stand ein Mann.

Unsere Blicke trafen sich. Ein Lächeln zeichnete sich in seinem Gesicht.

Ich lächelte schüchtern zurück. Plötzlich rennt er los.

Es passierte so schnell, ich konnte es gar nicht richtig fassen.

Aber er rannte los und stürzte sich direkt vor dem Zug, der Grade durch fuhr.

Reflexartig streckte ich meinen Arm nach ihn und schrie.

Das Quetschen der Bahn war Ohrenbetäuben.

Die Leute um mich herum wurden aktiv und rannten zur Bahn.

Einige um zu helfen, andere nur zum Gaffen.

Ich ließ mich zu Boden sacken.

Ich schaute auf und sah eine Frau, die ihr Kind fest im Arm hielt, damit es nichts sieht.

Tränen füllten meinen Augen. Ich verstand es nicht.

Er war fremd, ich kannte ihn nicht und doch, in diesen Moment war mir seinen Tod so nahe, das mein Herz weh tat.

Warum tat er das?

Sein Lächeln war so freundlich und warm.

Hätte ich irgendetwas tun können, um es zu verhindern?

Mein Kopf war plötzlich voller fragen. Fragen die nie beantwortet werden.

Wach auf Mami!

„Ich hab es geschafft!“, ruft der kleine Junge und hält sein Werk stolz hoch in die Luft.

Die Finger noch voller Farbe, doch keine Linie hat er übermalt. Stunden hat er daran gesessen und bei jeden Fehler neu begonnen. Perfekt musste es!

Um ihn herum stapelte sich Papierknollen und Schnipseln. Betrübt sah er auf sie hinunter und holte dann ganz schnell das Kehrwerk. Sorgfältig macht er alles sauber, kein schnipseln noch so klein lies er liegen. Den Tisch wischte er auch gründlich ab und legte die Stifte alle wieder an seinen platz.

Dann nahm er sein Bild und klopfte an die Schlafzimmertür seiner Mutter. Ganz zögerlich und zaghaft, denn er wusste sie ist noch böse auf ihn. Die Mutter sagte kein Ton, doch er wusste genau mit diesem perfekten Bild, da kann sie nicht mehr böse auf ihn sein!

Vorsichtig öffnet er ihre Tür und flüstert ganz leise „Mami bis du wach?“, doch sie regte sich nicht.

Die Vorhänge waren noch immer zu gezogen, nur ein kleiner Lichtstrahl kam von draußen herein, ansonsten war alles dunkel. Auf Zehenspitzen lief er auf ihr Bett zu und flüsterte immer ganze leise „Mami?“ Vor ihren Bett blieb er stehen und drehte sein Bild ganz stolz zu ihr, doch ihr Kopf war in die andere Richtung gedreht. Dann erzählte er ihr, wie lange er daran saß und wie viel mühe er sich gab, aber sie reagierte nicht. „So böse bist du noch?“, sagte er schließlich traurig. „Es tut mir wirklich leid das ich so frech war!“, schrie er los und lies sein schönes Bild fallen und rannte aus ihr Zimmer.

Er verkroch sich unter seine Bettdecke und überlegte was er noch tun könnte, damit sie nicht mehr böse auf ihn ist. Aus Erschöpfung schlief er ein und wachte irgendwann in der Nacht auf. Hunger plagte ihn und er ging zur Küche. Auf dem Tisch stand noch Obst, schon fast vergammelt. Der Kühlschrank ebenfalls fast leer. Er nahm sich eine Scheibe Wurst und noch eins für seine Mutter.

Schniefen steht er vor ihre Tür und fragte leise „Mami hast du auch Hunger?“, doch sie rührte sich wieder nicht. Ihr Kopf war noch immer von ihn gewendet und ihre inzwischen trüben Augen schauten aus dem Fenster.

Er senkte den Kopf und ging zurück in sein Zimmer.

Woher sollte er denn auch wissen was mit seiner Mutter ist? Viel zu klein ist er um das zu verstehen. Er wusste nur, wenn seine Mutter böse auf ihn war, dann legte sie sich ins Bett und wenn sie wieder aufsteht, ja dann ist alles wieder gut. Nur diesmal, diesmal wird sie nicht mehr aufstehen.

 

Die letzten Sekunden

 

Es war soweit.

Der Anruf vom Krankenhaus war gekommen. "Ihn geht es schlechter, er musste ans Atmungsgerät. Kommen sie?" Natürlich komme ich. 

Ich hoffte so, dass er noch Lebte wenn ich komme und zugleich hatte ich Angst ihn so zusehen. 

Ich zitterte und mein Herz war ganz schwer als ich ihn sah.

Er sah so fremd aus, mit dem Gerät in sein Gesicht und denn nassen Lappen auf seiner Stirn. Der Tropf ging ganz schnell, ich hörte ihn schwer Atmen, seine Augen waren geschlossen. Ich nahm seine Hand vorsichtig und streichelte ihn. 

Am liebsten hätte ich ihn gesagt "Es wird alles gut, ich liebe dich.", doch ich konnte nur leise vor mir her schlurzen. 

Irgendwann brauchte ich eine pause und wollte eine Rauchen. "Denken sie daran, vielleicht ist er nicht mehr wenn sie jetzt gehen. Überlegen sie es sich.", sprach die Schwester leise zu mir und ich schenkte ihr ein lächeln. "Er wird warten." Und ich hatte recht.

Als ich zurück war, mein Gesicht ganz verquollen vom weinen, da Atmete er noch.

Ich nahm wieder seine Hand, streichelte sie und küsste seine Stirn. Plötzlich sah er mich an, lächelte mir zu. Es waren nur Sekunden, aber Sekunden was mich erstrahlen ließ. Als er seine Augen wieder geschlossen hatte, Atmete er langsamer. Immer mehr brauchten seine Atemzüge, bis keine mehr kamen. 

Ganz kalt fühlte er sich an, doch ein Lächeln war noch immer auf seinen Lippen zusehen.

Nun wird es ihn besser gehen. Er wird keine schmerzen mehr haben, sich nicht mehr vom Krebs quälen lassen.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 06.01.2019

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