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Kapitel 1

Julia

 

„Schatz du musst aufstehen! Du kommst sonst noch zu spät zur Schule!“,rief meine Mutter zu mir hoch.

Genervt schob ich die Decke von mir uns schwang meine Beine elegant aus dem Bett.

Dann schaute ich auf den Wecker. Er zeigte 7:30!

„Was? Oh nein, nein, nein, nein das darf nicht wahr sein“, rief ich und rannte zu meinem Kleiderschrank.

Ich durfte nicht zu spät kommen! Nicht heute! Heute war mein Tag! Denn heute wollte mich der coolste Junge aus der Schule zu seiner Party einladen! Seit Wochen redeten die Leute von nichts anderem und ich war so blöd und hatte vergessen mir meinen Wecker zu stellen! So ein Mist!!

Egal Julia! Konzentrier dich, was ziehst du heute an?

Verweifelt stand ich vor meinem Kleiderschrank und wusste nicht was ich anziehen sollte! Dabei hatte ich eigentlich nicht gerade wenig Klamotten. Nur was zieht man bitte bei einer Einladung zu einer Party an? Ein Kleid? Oder doch lieber Jeans und ein T-Shirt?

Nach langer Überlegung entschied ich mich für ein eng anliegendes Top und einer Röhrenjeans.

Schnell rannte ich ins Bad und war nach rekordverdächtigen 15 Minuten fertig und bereit für die Schule.

Ich rannte die Treppe hinunter und traf auf meine Mutter die mit meiner Jause in der Hand auf mich wartete.

„Du musst dich beeilen der Bus fährt genau“, wir sahen gerade beide den Bus vor unserem Haus, der gerade losfuhr, „jetzt los“, sagte sie noch und ich sah sie nur verärgert an.

„He es ist nicht meine Schuld du hast verschlafen, nicht ich“,sagte sie mit einem Grinsen.

Entschuldigend sah ich sie an.

„He Julia war das nicht gerade dein Bus?“, fragte mich Mason. Mason war mein großer Bruder. Er war 20 mit brauenen kurzen Haaren und eisblauen Augen. Die Mädels fuhren voll auf ihn ab, was sein Ego nur noch mehr verstärkte. Trotzdem ist er immer freundlich und hilfsbereit und würde auch nie ein Mädchen verarschen. Im Ganzen war er eigentlich der perfekte großer Bruder.

„Ja das war meiner.“

„Nun wenn du willst kann ich dich in die Schule fahren.“,sagte er.

Ich stieß einen Freudenschrei aus.

„Ja das wäre toll! Los komm wir müssen gleich los!“

Er lachte nur und holte sich seine Autoschlüssel. Währenddessen lief ich zu meiner Mutter, nahm meine Jause von ihr entgegen und gab ihr ein Küsschen. Dann folgte ich meinem Bruder hinaus zu seinem Auto.

Mein Bruder hatte einen Landrover, was in meinen Augen das perfekte Auto war. Die Sitze waren fein und der eingeabute CD-Player war einfach der hammer.

Immer wenn mich mein Bruder zur Schule fuhr, was ziemlich häufig der Fall war, drehten wir die Musik immer auf volle Lautstärke, sodass wir fast einen Hörschaden bekamen, und sangen aus voller Kehle mit.

Das machten wir heute wieder, aber als mein Bruder gerade um eine Ecke bog, die zu meiner Schule führte, könnte ich schwören, dass ich irgendetwas Schwarzes an meiner Tür vorbei flitzen sehen habe.

Aber ich verdrängte den Gedanken sofort und sang wieder mit meinem Bruder mit. Dann erreichten wir meine Schule. Ich stieg aus dem Auto aus und bedankte mich bei Mason, dann lief ich schnell Richtung Schule. Vor dem Eingang wartete mein bester Freund Kole und meine beste Freundin Jessica auf mich.

„Wo warst du? Harry hat schon nach dir gefragt!“, schnautze mich Jessica an.

„Es tut mir leid, ich habe verschlafen.“

Sie grinste mich nur an und umarmte mich. Jessica war wirklich eine Traumfrau.

Sie war immer nett, höflich und ehrlich zu einem, jedoch konnte sie auch sehr launisch werden. Jeder hier liebt sie und die Jungs noch mehr.

Das hat mit ihrer Figur auch zu tun. Sie hat schöne weibliche Rundungen und ist nicht so abgemagert wie die meisten. Wegen ihr wurden schon viele Herzen gebrochen. Und dann kamen die Jungs alle zu mir und weinten sich bei mir aus. Tja bei so was waren wir eben das perfekte Duo. Ich kümmerte mich um ihre herzgebrochenen Jungs und sie sich um meine.

Kole dagegen konnte uns beide nicht verstehen. Er fand es ekelhaft wie die meisten Jungen uns anschauten und wollte sie am liebsten ins Gesicht schalgen. Vorallem seit er mit Jessica zusammen ist, hat er richtige Beschützerinstinkte für mich und sie entwickelt.

„Mit dem hatte ich schon gerechnet.“, meinte Kole und umarmte mich ebenfalls.

„Wieso?“, fragte ich.

„Du verschläfst doch fast jeden Tag.“

Wie lachten und gingen in die Klasse.

Heute war Freitag,also hatten wir in der ersten Stunde Mathe.

„Also, meine lieben Schüler! Löst bitte folgende algebraische Gleichung die auf der Tafel zu sehen ist!“ Ich schaute von meinem Heft auf und versuchte die Aufgabe zu lösen, jedoch erfolglos. Ich konnte mich keine einzige Sekunde konzentrieren, da meine Gedanken sich nur um die heutige Party bei Harry drehten. „Komm schon Julia, versuch es wenigstes!“, ermahnte ich mich stets selbst. Nach einer gefühlten Ewigkeit gab ich es endlich auf und ließ meinen Blick durch die Klasse schweifen. Jeder meiner Mitschüler war merklich überfordert mit dieser Gleichung, einige taten es mir gleich und ließen ihre Blicke ebenfalls umher schweifen. Die Luft um uns war wie elektrisiert von der Langeweile. „Wann ist die Stunden endlich vorbei?“, fragte mich Jessica, die neben mir saß.

„Keine Ahnung.“, gab ich ihr zur Antwort, ich hörte, dass sie mir etwas sagte doch meine Aufmerksamkeit gehörte einer Fliege die träge ihre Runden im Klassenzimmer zog. Als sie zum Fenster flog und immer wieder gegen die Scheibe krachte, machte sich ein kleines Grinsen auf meinen Lippen breit. „Wie dämlich Fliegen eigentlich sind!“,sagte ich spöttisch. Als ich aus dem Fenster blickte erkannte ich eine Schemenhafte Gestalt. Bei näherer Betrachtung stellte ich fest das es ein Mensch war, ein Mann, nein ein Junge, sogar ein sehr hübscher Junge. Interessiert blickte ich genauer hin, doch plötzlich war er verschwunden. „Komisch., dachte ich mir, vielleicht hab ich mir ihn ja auch nur eingebildet.“ Gerade als ich mir eine logische Erklärung einfallen lassen wollte reist mich die verärgerte Stimme meines Professors aus meinen Tagträumen: Frau Johnson, haben sie etwa schon ,die auf der Tafel stehende, Gleichung gelöst?“Ich wollte ihm gerade sagen, dass ich noch nicht fertig sei, als er schon weiter sprach: „Das ist ja fantastisch! Kommen sie bitte vor und lösen Sie sie mit der gesamten Klasse.“

„Na toll, das kann ja nur schief gehen!“, dachte ich mir während ich vor zur Tafel schlenderte. Dort angekommen blickte ich verzweifelt auf die Tafel, das Wirrwarr aus Zahlen und Buchstaben ergab für mich keinen Sinn. Hoffnungsvoll blickte ich meinen Lehrer an, doch der sagte nur: Fangen sie endlich an Frau Johnson, wir haben nicht den ganzen Tag Zeit!“ Genervt blickte ich wieder zur Tafel. Gerade als ich meinen Blick auf die Tafel lenkte, bewegten sich die Zahlen. Verblüfft rieb ich mir die Augen.

„Jetzt sehe ich auch schon Gespenster“, sagte ich mit noch immer geschlossen Augen. Als ich meine Augen öffnete konnte ich es immer noch nicht glauben: die Gleichung war fertig gelöst! Schnell nahm ich die Kreide in die Hand, aus Angst die Lösung könnte verschwinden, und schrieb alles genau so auf wie es da stand. Ich sah meinen Professors an, der mir kurz zunickte. Entspannt legte ich die Kreide wieder zurück und lief zurück zu meinem Platz. Gerade als ich mich setzten wollte klingelt die Schulglocke, die erste Schulstunde war geschafft nur noch vier weitere und das Wochenende steht vor der Türe. Unsere zweite Stunde, Biologie, war schnell vorbei auch Französisch war dieses mal nicht der Horror gewesen. In der Pause redeten ich und meine Freundinnen ununterbrochen über Harry`s Party. Als ich zum Mülleimer lief, um meine Flasche wegzuschmeißen, sah ich nach draußen und konnte schon wieder diesen Jungen sehen. Diesmal konnte ich ihn genauer betrachten: er hatte braunes Haar und eine gutgebaute Brust, wie ich von hier erkennen konnte. Ich ging zu Jessica und zeigte ihr wo ich den Jungen gesehen hatte, doch er war wieder verschwunden. Irritiert ging ich zur nächsten Stunde. Nach weiteren drei Stunde, hatte wir nur noch Musik. Musik war eines meiner Lieblingsfächer und zu meinem Glück, sah ich den jungen Mann nicht mehr. Du hast wahrscheinlich nur Harry oder einen anderen Jungen gesehen, der in der Pause nach draußen gegangen ist, dachte ich mir.

 

Als Musik dann vorbei war freuten wir uns und beschlossen alle zusammen in den Park zu gehen. Das war unser Lieblingsplatz, da er ein wenig abgelegen lag und man nie von Erwachsenen gestört wurde.

Wir machten uns also auf den Weg und unsere Clique war fast vollständig.

Zu der Clique gehörten Kole, Jessica, Ralph, Dominic, Maggie und Laura.

Als wir dann Richtung Park liefen, lief ich ganz hinten.

Es war ein wenig komisch zur Zeit, da ich mir ein bisschen überflüssig vorkam was daran lag das alle einen Freund aus der Clique hatten.

Also Jessica und Kole waren nun schon seit einem Jahr ein Paar, Ralph und Laura seit ein paar Monaten und Dominic und Maggie seit zwei Jahren und ich? Ich war single und ganz ehrlich? Es war toll! Nun da Jessica aus dem Spiel war, kamen die meisten zu mir was wiederum nervig war. Der einzige der mich interessierte war Harry. Für mich der coolste Typ an der Schule. Und aufeinmal lief er neben mir.

„Hei Julia.“

„Hei Harry.“ Er hielt mich am Arm fest und ich blieb stehen.

„Hör zu, ähm ich wollte dich fragen ob du Lust hast heute auf meine Party zu kommen? Es wird sicher toll wenn du da bist.“

Ich schaute ihn an und ich merkte das er unsicher wurde.

Als er dann gehen wollte sagte ich:

„Klar gerne. Um wieviel Uhr?“

Er strahlte mich an. „Um 8 Uhr bei mir zu Hause. Ich freu mich auf dich.“

Und dann ging er zu seinen Freunden zurück und ich schaute ihm nach.

Dann wunderte ich mich wo meine waren. Sie sind wohl weitergegangen, dachte ich mir und lief wieder los.

Als ich dann kurz vorm Park war, sah ich einen Jungen, ganz in schwarz gekleidet, der mich anschaute. Ich fühlte mich unwohl und beschleunigte meine Schritte. Dann lief er plötzlich los.

Ich weiß nicht warum aber ich hatte so ein komisches Gefühl und dann fing ich an zu rennen.

Ich rannte einfach los und drehte mich nicht mehr um. Als ich bei meinen Freunden ankam, lächelten sie alle, aber als sie dann mein ängstliches Gesicht sahen verwandelte sich das Lächeln in Sorge.

„Was ist passiert?“, wollte Kole wissen und kam zu mir.

„Da war so ein komischer Junge. Er, er ist mir nachgelaufen und ich habe so ein komisches Gefühl gekriegt. Dann habe ich angefangen zu rennen und dann war er glaube ich weg.“

Die anderen sahen mich besorgt an.

„Und was ist mir Harry? Hat er dich gefragt?“

Dankbar für den Themawechsel schaute ich zu Jessica.

„Ja hat er.“ Die Mädchen kreischten und wir setzten uns alle auf eine Bank und fingen an über unsere Outfits zu diskutieren, während die Jungs über andere Dinge redeten.

 

Als ich dann Zuhause ankam, traf ich in der Küche auf meine Mutter.

 

„Hallo Julia, wie war dein Tag?“, fragte mich meine Mutter gleich als ich zur Tür herein kam. „Ähm.... gut wieso fragst du?“ „Nur so. Darf eine Mutter nicht fragen wie es ihrer Tochter geht?“ „In was für einer verrückten Welt leben wir eigentlich!?“, fragte sie eher sich selbst. „Ja ja.... schon okay Mum. Ich geh hoch in mein Zimmer und komm gleich wieder runter zum Essen“, sagte ich während ich schon die erste Treppenstufe betrat. „Mhm“, hörte ich noch die Stimme meiner Mutter sagen, als ich meine Zimmertüre schloss.

 

Erschöpft schmiss ich meine Schultasche in die Ecke, zog mir einen bequemen Jogginganzug an und schlenderte schon wieder in Richtung Küche. Dort duftete es herrlich nach Lasagne. Ich setzte mich auf meine Stuhl und wollte geraden fragen ob mein Bruder nicht schon da sei, als er durch die Tür in die Küche trat. „Hi, Julia!“, sagte er knapp und nahm sich auch schon ein großes Stück Lasagne. „Hi,Mason“, entgegnete ich ihm während ich meinen Teller mit dampfender Lasagne entgegen nahm. Das Mittagessen nahmen wir schweigend ein. Plötzlich fragte meine Mutter: „ Was haben wir heute eigentlich für ein Datum?“ „Der 12. Juni“, antwortete mein Bruder ihr schnell. Die Stirn meiner Mutter legte sich in Sorgenfalten. „Das sind drei Monate nach deinem Geburtstag, Julia.“

 

„Ja und?“, fragte ich irritiert. „Ach nur so, ist mir gerade eingefallen!“, gab sie mir zur Antwort. Schnell wechselte sie das Thema: „Euer Vater kommt heute früher nach Hause, das heißt, dass er dich und deine Freundinnen zur Party fahren kann!“ „Toll! Dann komm ich zu Fuß nach Hause und hinbringen wird mich Dad“, sagte ich immer noch misstrauisch was das mit dem Datum betraf. Als ich fertig war mit essen und zur Treppe ging fiel mir ein, dass ich mein Handy in der Küche liegen gelassen hatte. Schnell lief ich die paar Schritte zurück und hörte meine Mutter meinen Namen geheimnisvoll flüstern. „Was gibt’s den so wichtiges, dass man es vor mir verheimlichen muss?“ fragte ich neugierig. „Du musst nicht immer alles wissen Schwesterherz!“, gab mir mein Bruder zur Antwort. Genervt stellte ich fest, dass sie es mir nicht sagen werden und ging aus der Küche, aber nicht ohne meinem Bruder vorher die Zunge heraus gestreckt zu haben.

 

 

 

„Du solltest wirklich das schwarze Cocktail-Kleid anziehen. Das betont deine Figur.“,meinte Jessica.

Wir diskutierten bereits seit über einer Stunde was ich heute zur Party anziehen soll. Jessica hatte es sich auf meinem Bett gemütlich gemacht und ich probierte jedes Kleid das ich in meinem Kleiderschrank fand.

„Meinst du? Ist das Rote nicht schöner?“,fragte ich sie.

„Nein du solltest wirklich das schwarze anziehen.“

„Also gut. Du bist die Modeexpertin, nicht ich.“,sagte ich grinsend.

Sie lachte nur und ich zog das schwarze Kleid an. Danach schminkten wir uns gegenseitig. Ich hatte zwar nicht so eine große Ahnung von Mode, doch andere Schminken konnte ich wirklich gut. Nach einer Stunde waren wir fertig und Kole holte uns mit seinem Auto ab.

Kole war bereits 18. Er ist in der neunten Klasse sitzen geblieben, wo er dann Jessica kennengelernt hat. Mich kannte er ja bereits seit meiner Geburt, sodass ich wie eine kleine Schwester für ihn war. Er begrüßte mich und gab Jessica einen Kuss. Dann fuhren wir zur Party.

Als wir an Harry`s Haus ankamen, war die Party schon in vollem Gange.

„Die wichtigsten kommen eben immer etwas später.“, sagte Kole und grinste uns an.

Wir gingen zur Tür hinein und schon konnte man den ganzen Alkohol und den Zigarettenrauch wahrnehmen. Wir flüchteten in das Wohnzimmer, wo wir auf Dominic und Maggie trafen.

„Wo sind Ralph und Laura?“, fragte ich ihn.

Er grinste. „Die haben sich ein Zimmer genommen.“

Ich lachte nur und ging in die Richtung in der ich dachte, dass dort die Getränke standen. Ich musste quer durch den Raum gehen und wurde immer wieder angetanzt von einigen Freunden, was bedeutete das ich erst nach einer Viertelstunde bei den Getränken ankam. Dort fragte ich die Barkeeperin nach 2 Bier. Sie gab sie mir und lächelte mir zu, dann machte sie sich an die nächste Bestellung. Komisch der Typ neben mir musste für sein Getränk zahlen und ich nicht.

Ach was solls? Bei mir hat sie es halt vergessen und bevor es ihr vielleicht noch einfallen könnte, war ich schon weg. Doch ich konnte Jessica und die anderen nicht mehr finden, dabei war das Wohnzimmer nicht mal so groß. Während ich also meine Freunde suchte, hatte ich die Gelegenheit das Haus beziehungsweise das Wohnzimmer genauer zu betrachten.

Die Couch hatte man an die Wand geschoben, wo lauter Paare darauf saßen und wie wild rumknutschten. Der Fernseher hatte man wohl aus Sicherheitsgründen weggestellt und ein Kasten, wo wahrscheinlich teure Gläser drinnen waren, hatte man ausgeräumt und in eine Ecke gestellt. Das einzige was wohl an seinem Platz geblieben ist war der Glastisch in der Mitte. Dort stellten viele ihre Gläser ab und es wunderte mich, dass er noch nicht kaputt war, denn die Leute stellten sie nicht hin, nein sie erschlugen den Tisch fast damit.

Als ich nun das Wohnzimmer genauer betrachtet hatte, fielen mir die großen Fenster auf. Das Wohnzimmer befand sich links von der Haustür im unteren Stock. Die gesamte Wand waren nur zwei riesige Fenster und als wir vorher gekommen sind, hatte ich bemerkt, dass der Raum über uns auch eine völlige Glaswand hatte.

Das muss doch stören, dachte ich mir, es kann ja jeder hier rein sehen.

Aber was solls? Es ist ja nicht dein Haus, Julia.

Dann endlich sah ich den Hinterkopf von Kole. Ich ging zu ihnen und erzählte ihnen, dass ich sie nicht mehr gefunden habe. Sie lachten mich nur aus und sagten, dass so etwas wieder einmal nur mir passieren könnte. Dann zog mich Jessica beiseite.

„Harry war vorhin da und du hast ihn wieder einmal verpasst! Er sagt, dass er später noch einmal vorbei kommt.“

„Na toll. Da will der coolste Typ der Schule was von mir und das Einzige was ich mache ist, ihn zu verpassen.“

Jessica lachte nur und ich zog sie auf die Tanzfläche. Es lief gerade mein Lieblingslied, Call me maybe und wir sangen aus voller Kehle mit.

Wir tanzten lange und irgendwann wurde es mir zu anstregend. Als dann ein langsames Lied kam, sagte ich, dass ich schnell aufs Klo gehe, aber Jessica bekam das Ganze gar nicht mit, da sie mit Kole nun ganz eng zusammen tanzt. Ich schüttelte lächelnd den Kopf und machte mich auf die Suche nach dem Klo.

Ich fand es im oberen Stock und musste gar nicht lange warten. Als ich wieder herauskam, bemerkte ich, dass in dem oberen Stock hauptsächlich Zimmer waren und aus jedem dieser Zimmmer kamen keine jugendfreien Geräusche.

Ich machte mich auf den Weg nach unten, als mich plötzlich jemand an der Hand festhielt und ich stehen bleiben musste. Ich dachte schon das es irgendsoein betrunkener Kerl war, aber als ich aufschaute, sah ich in wunderschöne braune Augen. Es war Harry.

„He ich hab dich schon überall gesucht. Wo warst du denn?“

„Na auf der Tanzfläche.“,antwortete ich ein wenig verlegen.

Er lächelte mich an und führte mich vor eine verschlossene Tür.

„Ich habe uns extra ein Zimmer freigehalten“,sagte er während er die Tür mit seinem Schlüssel aufsperrte. Er schubste mich vorsichtig hinein und schloss die Tür hinter uns. Im Zimmer war zwar kein Licht an, jedoch spendete die Straßenlaterne von draußen genug Licht, denn dieses Zimmer, hatte auch eine Wand nur aus Glas.

„Wir sollten lieber kein Licht machen, es sei denn du willst, dass die da draußen alles mitkriegen.“

„Nein so passt es gut.“

Ich ging im Raum umher und bemerkte, dass es das Zimmer von Harry sein musste. Das Zimmer war wirklich schön, aber das einzige was ich genau ansah, war das Bett.

Es war ein Doppelbett und stand mitten im Zimmer.

„Und gefällt dir mein Zimmer?“

„Ja es ist wirklich sehr schön.“

Er grinste mich an und kam auf mich zu. Als er mich erreichte führte er mich zu dem Bett und setzte mich auf seinen Schoss.

Dann fing er an mich zu küssen. Gott konnte dieser Junge gut küssen, das er allerdings auch stark nach Alkohol roch, entging mir allerdings nicht.

Er küsste mich immer heftiger und dann spürte ich seine Hand, die langsam an meinem T-Shirt nach oben kroch. Seine Hand war eiskalt, was mich schaudern ließ. Dann erreichte seine Hand den Rand meines BHs und ich fühlte mich plötzlich ziemlich unbehaglich. Ich mochte Harry, mochte ihn sogar sehr, aber ich wollte nicht heute meine Jungfräulichkeit verlieren.

Ich drückte mich von ihm und versuchte aufzustehen, aber er hielt mich fest und starrte mich wütend an.

„Wo willst du denn hin?“

„Ich möchte das nicht Harry. Vielleicht ein anderes Mal aber nicht heute.“

Er starrte mich böse an.

„Ich will aber heute.“

Dann packte er mich und zerrte mich auf sein Bett. Ich versuchte wieder aufzustehen aber er lag schon auf mir und versuchte mich zu küssen. Seine Hände waren überall und ich hätte am liebsten geschrien.

„Harry lass mich los! Harry bitte, du hast zu viel getrunken!“

Aber er ließ nicht nach. Ich schaute mich panisch um und sah seinen Wecker, der neben mir auf dem Nachtisch stand.

Ohne genauer zu überlegen, nahm ich den Wecker und schleuderte ihn Harry an die Schläfen.

Dieser schrie und rutschte leicht von mir herunter. Mehr brauchte ich nicht. Ich stieß ihn ganz von mir weg und stand auf, dann rannte ich Richtung Tür.

Ich hörte noch wie Harry die ganze Zeit meinen Namen rief, dann schloss ich die Tür und rannte nach unten. Ich kam mir so blöd vor. Ich wollte am liebsten losweinen und einfach nur noch nach Hause.

Als ich Kole aber nicht finden konnte, entschloss ich mich nach Hause zu laufen. Ich holte meine Jacke und ging zur Tür hinaus und bemerkte einen Jungen, der neben dem Tor an seinem Motorrad lehnte. Ich lief an ihm vorbei und blickte ihn unauffällig an. Er sah gut aus. Sogar sehr gut.

Als ich an ihm vorbei lief, merkte ich wie er mir nachsah und dann konnte ich ihn wegen einem blöden Busch nicht mehr sehen.

Der Weg nach Hause dauerte zum Glück nicht lange. Jedoch lange genug um mich abzureagieren. Ich hatte vorhin gar nicht gemerkt, dass ich so wütend war, doch nun da ich allein war bemerkte ich es.

Wie konnte Harry so etwas nur tun? Und ich dachte, dass er ein echter Gentleman wäre. Tja Julia, so kann man sich in Menschen täuschen, dachte ich mir.

Als ich dann nach 10 Minuten zu Hause ankam, brannte kein Licht.

Ich sperrte also die Tür mit dem Ersatzschlüssel hinter dem Stein auf und ging sofort in die Küche.

Ich ging zum Kühlschrank und holte mir einen Orangensaft. Dann bemerkte ich den Zettel auf der Theke. Er war von meiner Mutter:

 

Hallo Schatz, ich hoffe du hattest viel Spaß auf der Party.

Dein Vater und ich sind bei Freunden eingeladen und werden wahrscheinlich erst so um 4 nach Hause kommen.

Bussi Mama

 

Ich lächelte. Ich fand es immer so süß, wenn sie mir solche Nachrichten hinterließ. Ich schaute auf die Uhr und sah, dass es erst 1 Uhr morgens war.

Also nahm ich meinen Orangensaft und meine Tasche und ging ins Wohnzimmer um ein wenig fern zu schauen.

Als ich jedoch das Licht anmachte, standen ein Dutzend schwarz gekleiderter Menschen im Raum.

Meine erste Reaktion war zu schreien. War vielleicht nicht gerade meine beste Reaktion aber egal.

Ich wollte wieder aus dem Raum rennen, aber als ich mich umdrehte, stand ich vor einer riesigen harten Brust.

„Sie müssen wohl Julia sein.“, sagte eine Stimmte hinter mir.

Ich drehte mich um und sah den Mann an der eben aufstand.

„Sie müssen wissen, dass wir sie bereits seit einer Stunde erwartet hatten.“, sagte er noch, dann wurde es plötzlich schwarz und ich verlor das Bewusstsein.

 

Jessica

 

 

Ich und Kole tanzten gerade zusammen auf der Tanzfläche, als Harry mit angsterfülltem Gesicht auf mich zustürmte.

Er nahm mich am Arm und zerrte mich förmlich von der Tanzfläche.

Kole nahm meine Hand und folgte uns.

„Wisst ihr wo Julia ist“, fragte er uns als er uns in eine Eckte zerrte.

„Nein? Wir dachten sie wäre bei dir.“

„Ja das war sie aber es ist etwas Dummes passiert und sie ist weggerannt. Seitdem kann ich sie nicht mehr finden.“

Harry klang sehr verzweifelt was meine Angst um Julia nicht gerade beruhigte.

„Was meinst du mit „es ist etwas dummes passiert“?“,fragte Kole und ich konnte in seinem Blick Wut als auch große Sorge um Julia herauslesen.

„Ich hatte viel getrunken und dann….dann habe ich sie angefasst, obwohl sie es nicht wollte. Sie hat sich gewehrt aber ich war stärker als sie, doch dann hat sie mir meinen Wecker an den Schädel gehauen und ich war ganz benommen.

Dann ist sie aus dem Zimmer gestürmt und seitdem kann ich sie nicht mehr finden.“

Ich schaute ihn schockiert an. So etwas hätte ich nie von ihm erwartet.

Ich sagte zu ihm, dass ihr sicher nichts passiert ist, aber er bekam das gar nicht mit, da Kole ihm einen Kinnhaken verpasste.

„Spinnst du eigentlich? Was ist denn los mit dir?!“,schrie Kole und ging auf ihn los.

Sofort kamen Dominic und Ralph und zerrten ihn weg von Harry.

Dieser lag auf dem Boden, eine Hand hielt er an seine blutende Nase.

„Beruhige dich! Es ist nicht deine Schuld!“, schrie Dominic Kole an.

„Doch das ist es. Ich bin für sie wie ein großer Bruder und konnte sie vor diesem Mistkerl nicht beschützen. Jetzt rennt sie wahrscheinlich weinend draußen herum und ich weiß nicht wo sie ist!“

Ich hörte die Verzweiflung in seiner Stimme und nahm ihn in den Arm.

Dann versuchte wir Julia zu erreichen, aber sie nahm nicht ab und zu Hause war sie auch nicht, sagte Mason als ich ihn anrief.

Dann bildeten wir mit den anderen Partygästen Suchtrupps und machten uns auf die Suche nach ihr.

Nach ein-einhalb Stunden vergaß ich meine Selbstbeherrschung und brach vor lauter Sorge auf der Straße zusammen.

Kole kam zu mir und setzte mich auf den Gehsteig, dann nahm er mich in den Arm.

„Keine Sorge ihr ist bestimmt nichts passiert. Wir finden sie.“

Doch als ich in seine Augen sah merkte ich ,dass er sich, als er das sagte, selbst nicht sicher war.

 

Kapitel 2

Julia

 

 

Ich wusste nicht genau wie lange wir schon fuhren. Es kam mir aber wie eine Ewigkeit vor, obwohl sie mich wahrscheinlich erst vor wenigen Augenblicken in einen Sack gestopft und mich in irgendeinen Koffenraum gelegt hatten.

Nun lag ich da, konnte nichts sehen und auch fast nichts hören. Manchmal schnappte ich einige Worte auf wie *Der König* oder *sie ist es*, was die ganze Sache irgendwie noch verrückter machte. Ich meine wie sind diese Verrückten bitte in mein Haus gekommen, ohne das die Nachbarn etwas bemerkten? Und warum hatte ich sie nicht gehört als ich nach Hause kam? Sie konnten doch nicht die ganze Zeit im Raum gestanden haben, ohne zu husten oder mal etwas umzustossen, oder doch? Ich schüttelte den Kopf. Das kann doch alles nicht wahr sein! Und wieso musste es ausgerechnet wieder mir passieren? Hatte es etwa nicht gereicht was auf der Party passiert ist? Musste ich jetzt auch noch von Kriminellen entführt werden?, dachte ich wütend.

Was nur aus meinen Freunden wird? Und meiner Familie? Als ich an meine familie dachte, kamen mir die Tränen. Hoffentlich ging es ihnen gut und ich hoffte auserdem sie schnell wieder zu sehen.Plötzlich wurde ich aus meinen Gedanken gerissen, als der Wagen quitchend stehen blieb. Ich wurde gegen die Rüchlehne der Sitze geknallt und schlug mir hart den Kopf an. Was ist das denn bitte für ein schlechter Autofahrer?

Doch bevor ich anfangen konnte zu schimpfen, wurde die Kofferraum Tür aufgemacht und ich konnte spüren wie sich zwei Hände um mich legten. Unglücklicherweise konnte ich durch diesen Stoff des  Sackes nichts sehen, was mich allerdings nicht davon abhielt mich zu wehren und blind um mich herum zu schlagen. Zu meinem Erstaunen konnte ich meinen Entführer, auch wenn ich nicht genau wusste welcher es von den allen war, am Kopf treffen, doch dieser gab nicht einen Laut von sich und warf mich einfach auf seine Schulte. Auf der Schulter mit mir beladen, ging er dem anderen hinterher. Ich versuchte von seiner Schulter herunterzufallen, doch sein Griff war zu star. Dann gab ich es schliesslich auf und versuchte ruhig zu bleiben. Nach einigen Minuten, hörte ich wie eine Tür aufgemacht wurde. Ich wurde einfach achtlos auf den Boden und blieb solange liegen, bis ich hörte wie die Tür ins Schloss fiel. Dann versuchte ich so schnell wie möglich aus diesem Sack zu gelangen. Nach längerem ringen schaffte ich es schliesslich aus diesem Sack zu entkommen, doch es war so dunkel,dass  ich nicht einmal mehr meine zusammengebundenen Hände sehen konnte.

Vorsichtig tastete ich den Boden unter mir ab, auf der Suche nach etwas scharfem um mich von meinen Fesseln zu lösen.

Ich fand einen kantigen Stein den ich aufnahm. Verzweifelt versuchte ich mich irgendwie  zu befreien, erfolglos.

Plötzlich vernahm ich eine männliche Stimme, die immer näher kam.

Instinktiv kroch ich ,so gut ich konnte, in eine Ecke des Raums. Gerade als die Türe aufging, kauerte ich mich in einer Ecke zusammen.

Die Person schloss sofort die Tür hinter sich und schaltete das Licht an.

Als die Glühbirne aufflammte blendete mich zunächst ihr greller Schein, doch ich gewönte mich schnell daran.

Ich hatte mir vorgestellt, dass es sicher einer dieser muskelbepackten Gangster war, die so oft in Filmen dargestellt wurden, aber es war ein Junge, ungefähr in meinem Alter, der in das Zimmer trat.

Langsam entspannte ich mich etwas, doch eine leise Stimme in meinem Kopf riet mir ihm nicht zu trauen und ich tat es auch nicht.

„Hallo Julia. Du brauchst keine Angst vor mir zu haben!“, sagte der Junge, „Ich bring dich jetzt zu den anderen, einverstanden?“

Ich blickte ihn arrogant an. Ist der behindert oder so? Als ob ich freiwillig mit einem meiner Entführer mit gehen würde!

Er ignorierte meinen Blick jedoch und kam näher auf mich zu.

Als er mein Gesicht in seine Hände nahm, fühlte ich mich sehr unbehaglich. Was hat der jetzt vor mit mir?

Seine rechte Hand glitt in seine Hosentasche, als er sie raus zog war in seiner Hand ein Messer!

Langsam führte er die Klinge näher an mein Gesicht. Die Panik war mir sicher ins Gesicht geschrieben. Ich zappelte wie ein Fisch im Netz und versuchte ihn zu treten.

„Halt endlich still!“, schrie er mich an.

Komischerweise gehorchte ich ihm, ich konnte mich nämlich vor Angst nicht mehr bewegen.

Ich kniff meine Augen fest zu und mein ganzes Leben spielte sich wie ein Film vor meinen Augen ab.

Dann hörte ich in der totenstille das Geräusch eines zerschnittenen Seils.

Mein erster Gedanke war ich lebe noch!

Unsicher öffnete ich meine Augen, der Junge befreite mich von meinem Knebel. Endlich konnte ich meinen Mund wieder spüren.

Immer noch misstrauisch beobachtete ich ihn wie er meine restlichen Fesseln löste.Als er fertig war stand er auf, ging Richtung Tür und liess sie dann hinter sich ins Schloss fallen. Ich atmetet erleichtert auf, froh darüber, dass ich nun seine Anwesenheit nicht mehr ertragen musste. Nun, da ich alleine war, konnte ich mich endlich in diesem Drecksloch, in das sie mich gesteckt hatte, umsehen.

 Ich befand mich in einer Art Kerker. Die Wände waren kahl und der Boden bestand aus einem kalten, feuchten Steinboden. In einer Ecke erkannte ich einen Heuhaufen, der wohl mein Bett darstellen sollte. Ich hätte sicher darauf geschlafen, wären da nicht diese ganzen Ratten auf dem Heu herumgerannt. Angwidert wendete ich den Blick ab und betrachtet den  Kerker genauer. Jedoch konnte ich nicht gerade sehr gut sehen, da die Fackel an der Wand langsam ausging, und auch das kleine Fenster spendete nicht gerade viel Licht. Ich konnte aber einige Ketten an der Wand erkennen, mit denen man wahrscheinlich andere angekettet hatte, damit man sie foltern konnte.

Ich erschauderte. Das hier war einfach grauenvoll, ich wollte nichts als weg hier. Schnell rannte ich zu der grossen Tür und versuchte sie aufzumachen aber sie war verschlossen.

„So ein Mist!!!“

Ich rüttelte, aber die Tür bewegte sich nicht einen Milimeter. Aus Wut fing ich an zu versuchen die Tür mit meinem Fuss einzutreten, aber der einzige der sich dabei wehtat war mein Fuss.

Ich lehnte mich gegen die gegenüberliegende Wand und lies mich langsam zu Boden gleiten. Ich starrte eine halbe Ewigkeit einfach nur auf den kahlen Boden und bewegte mich sonst nicht. Ich dachte an meine Eltern und an meine Freunde. Wie fühlen sie sich wohl gerade? Ob sie nach mir suchen?  Wahrscheinlich werden sie mich nie finden und ich werde sie nie wieder sehen.

Dieser Gedanke war so schmerzhaft für mich, dass ich anfing zu weinen. Ich weinte und weinte und konnte gar nicht mehr aufhören. Irgendwann überkam mich dann endlich die Müdigkeit und ich sah nur noch einen Adler und einen Falken auf dem Kerkerfenster hocken, als ich auf dem kalten Steinboden einschlief. Als ich aufwachte, spürte ich etwas feuchtes auf meiner Wange. Als ich dann die Augen aufschlug zuckte ich erschrocken zusammen. Vor mir standen 3 Katzen und starrten mich an. Die vierte Katze sass auf meinem Schoss, es war eine wunderschöne weiße etwas dickere Katze ,und leckte mich an der Wange ab. Als es merkte das ich wach war, kuschelte es sich in meine Arme und ich fing an es zu streicheln.

„Wo kommt ihr denn aufeinmal her?“ Doch wie erwartet bekam ich keine Antwort. Dann kamen die anderen drei Katzen auch her und wollten alle getreichelt werden. Es war toll, jemanden zum Kuscheln zu haben.

Dann aufeinmal schaute ich zum Fenster und sah, dass der Adler und der Falke immer noch da waren und mich anstarrten. Ich bekam ein wenig Angst undwünschte mir sie würden wegfliegen. Als hätten sie meine Gedanken gehört flogen sie mit lautem Geschrei in die Nacht davon.

Dann hörte ich ein leises Lachen. Ich wunderte mich und versuchte herauszufinden woher es kam, doch es war weit und breit niemand hier ausser mir und den Katzen. Und ich glaube kaum das Katzen lachen. Ich habe es mir wahrscheinlich nur eingebildet. Doch ich wusste,  dass dem nicht so war und stand auf und ging zu Tür. Ich legte mein Ohr an die Tür und versuchte so zu erkennen, ob da draussen jemand vor meiner Zelle war. Aber ich hörte niemanden. Verwirrt ging ich zu den Katzen zurück.

Ich schaute sie an.

„Ihr habt wahrscheinlich keinen Schlüssel mitgebracht oder? Wie seit ihr eigentlich hier rein gekommen?“

Als hätten sie mich gehört, drehte alle den Kopf in Richtung Fenster.

„Ihr seit durchs Fenster reingekommen?“

Sie starrte mich nur an.

Schnell ging in zu dem Fenster, aber ich konnte nicht viel erkennen, es war zu dunkel. Ich schaute zurück zu den Katzen aber sie hatten die Ratten entdeckt und versuchten sie zu jagen.

Mit einem Seufzer sass ich mich wieder an die Wand und starrte die Tür an.

Geh auf!, dachte ich.

Du kannst es. Ich weiss das du es kannst. Konzentriere dich!, hörte ich eine leise Stimme in meinem Kopf.

Und da geschah es. Als ich weiter die Tür anstarrte und ihr in Gedanken befahl aufzugehen, hörte ich plötzlich wie sich das Schloss drehte und ich sah wie die Tür aufschwang.

Ohne zu überlegen was da gerade geschehen ist, sprang ich auf und rannte mit den Katzen im Schlepptau zur Tür hinaus.

 Als ich dann einen Gang erreichte, wunderte ich mich warum ich bisher noch keinem Wachen begegnet war. Wäre ich der Entführer, hätte ich schon vor der Tür mindestens 3 Wachen aufgestellt.

Aber mir solls nur Recht sein, dachte ich mir und rannte weiter.

Ich rannte eine Treppe hinunter und dann einfach geradeaus.

Ich konnte schon die haustüre erkennen, als ich in einem Zimmer neben mir Stimmen vernahm.

Ich weiss jeder andere normale Mensch wäre jetzt einfach zur Tür hinausgerannt, aber ich war zu neugierig. Ich stoppte also und ging zu dieser Tür.

Als ich sie näher kam, erkannte ich das es ein riesiges Tor war. Als ich dann darauf zuging, um es näher zu betrachten, fingen die Katzen hinter mir wie wild an zu fauchen. Ich hatte meine Hand noch nicht an dem Türknauf, da ging sie schon von selbst auf und ich stand wieder meinen ganzen Entführer gegenüber.

„Ahh Miss Johnson. Nett von ihnen uns hier zu besuchen. Bitte nehmen sie Platz.“,sagte der Anführer der ganzen Leute. Er sass auf einem riesigen Sessel, der mich an einen Thron erinnerte. Während er ganz ruhig und gelassen war, sah ich wie die anderen ihn Kampfstellung gingen. Ha! Als ob ich irgendeine Bedrohung darstellen würde! Ich wollte mich eigentlich  umdrehen und zur Tür hinausrennen, aber meine Beine gehorchten mir nicht mehr. Wie von selbst gingen sie in den Raum und liefen vor einen Stuhl. Dann setzte ich mich. „Ach wie schön das wir uns endlich einmal kennenlernen. Ich hatte mich schon gewundert, warum sie solange brauchten“, tadelte er mich.

Ich schaute ihn nur verwirrt an.

„Ach wo bleiben denn meine Manieren. Wenn ich mich vorstellen darf, ich bin Ilja und das ist meine reizende Gemahlin Aida.“

Er zeigte zu seiner Rechten, wo eine schlanke junge Dame sass. Sie war wirklich wunderschön und sie hatte wundervolles langes Haar.

Und als sie mich so ansah, könnte ich schwören sah sie nicht älter aus als 25 und das obwohl Ilja, wie mein Entführer also hiess, mindestens wie 40 aussah.

„Und zu meiner linken mein Sohn Ash.“

Als ich nun zu Ash sah verschlug es mir den Atem. Ash sah einfach umwerfend gut aus. Er hatte auch schwarzes Haar wie Aida, die wohl seine Mutter war und seine Augen waren so schwarz das ich das Gefühl hatte in ihnen zu versinken.

Als er nun aufstand und eine leichte Verbeugung andeutete konnte ich seine Muskeln erkennen. Gott dieser Junge war ein Traum! Schade nur das ich wohl nie etwas mit dem Sohn meines Entführers anfangenen werde.

Ich schaute wieder zu Ilja der mich voller Erwartung anstarrte.

Was sollte ich jetzt nur machen? Da mir nun nichts einfiel was ich hätte sagen können, fragte ich einfach das was mich am meisten interessierte.

„Wieso haben sie mich entführt?“,platze ich heraus.

Ilja fing an zu lachen. Komisch ich wusste gar nicht das diese Frage so witzig war, dachte ich verärgert.

Nach kurzer Zeit beruhigte er sich wieder und antwortete mir.

„Ich brauche dich. Du bist sehr stark und du wirst mir helfen diesen Krieg zu gewinnen“,sagte er todernst.

Ich starrte ihn nur verwirrt an.Da lächelte er.

„Ich erklär dir mal alles von Anfang an.

Vor vielen Jahren wurde mein Vater Aulus in der Parallel Welt Wave König. Sein Vater starb und er war der rechtmässige Thronerbe. Die Leute lebten unter seiner Herrschaft in Glück und Harmonie und die Menschen in Wave verehrten ihn. So auch eine junge Frau namens Tanja, die dann später seine Gemahlin wurde. Nach 2 Jahren glücklicher Ehe bekamen der König und die Königen Nachwuchs. 2 Söhne, besser noch 2 Zwillingssöhne. Das blöde daran war nur das nur einer den Thron übernehmen kann, wenn der König nicht mehr lebt.

Das verursachte einen Streit zwischen den zwei Brüdern. Der jüngere Bruder sah nicht ein, warum er nicht den Thron bekam, obwohl er doch nur 30 Sekunden jünger war. Er bat seinen Bruder ihm den Thron zu überlassen.

Doch der Bruder weigerte sich und beendete daher die Diskussion. Doch der jüngere Bruder weigerte sich, dieses Schicksal anzunehmen und ging fort.

Nach einigen Jahren kam er zurück und zwar mit den besten Soldaten ganz Waves. Er forderte seinen Bruder heraus und seither herrscht ein Krieg zwischen ihnen. Dieser Krieg hat schon zahlreiche Opfer gebracht und es wird ewig so weiter gehen. Doch nun habe ich dich. Und mit dir kann ich diesen Krieg endlich für meine Seite gewinnen.“

Ich schaute ihn nur mit offenem Mund an. von was redete der bitte? König? Wave? Krieg? Das konnte doch alles nicht wahr sein. Dieser Mann war eindeutig verrückt und das traurige war, dass niemand hier im Raum etwas dagegen sagte. Alle sahen mich nur mit dieser ausdruckslosen Mien an. Alle bis auf einen. Ash.

Ash schaute mir bewusst in die Augen und als er merkte das ich seinen Blick erwiderte schaute er nach unten zu meinen Füssen.

Verwirrt machte ich es ihm nach und bemerkte erst jetzt das ich immer noch das kurze schwarze Cocktail Kleid trug mit den schwarzen Highheel.

Wie konnte ich das vergessen haben? Schnell schlug ich die Beine übereinander und hörte ihm Raum einige entäuschende Seufzer.

Eklig, dachte ich nur, einfach nur ekelhaft diese Leute.

Nun sah ich wieder zu Ilja.

„Aber wie soll ich ihnen denn dabei helfen? Ich bin nicht gerade sehr aussergewöhnlich.“

Da fing der gesamte Raum an zu lachen. Selbst Aida die immer nur starr vor sich hin schaute lachte.

Was hatte ich denn gesagt?, dachte ich mir.

„Und ob du aussergewöhnlich bist. Du bist die stärkste Waffe überhaupt und mit deinen Fähigkeiten werde ich diesen Krieg gewinnen. Nur durch dich.“

Okay, jetzt wurde es wirklich merkwürdig. ich musste unbedingt hier raus.

„Tja aber da müsssen sie mich mit jemandem verwechselt haben. Ich…“

„Nein das habe ich nicht! Du bist die Tochter des grossen Bruders. Du bist die Auserwählte und du wirst mir helfen diesen Krieg zu gewinnen!“

Die letzten Worte brüllte er förmlich.

„Nein! Ich bin die Tochter von Mark Johnson, MEINEM VATER!“, rief ich und stand blitzschnell auf. Ich drehte mich um und rannte Richtung Tür. Da stellte sich mir einer der Männer entgegen.

Ohne zu überlegen, stiess ich ihm in heftig in seine Weichteile und er sank stöhnend zusammen, dann rannte ich Richtung Tür.

Wo die Katzen waren, wusste ich nicht ich hoffte nur das sie schon über alle Berge waren.

Ich erreichte die Tür und stiess sie auf. Schnell rannte ich nach draussen Richtung Tor, als ich hinter mir plötzlich Geschrei hörte.

„Bleib stehn, Miststück!“

„Komm sofort zurück!“, schrien die Männer.

Ich erreichte das Tor doch zu meiner Entäuschung war es verschlossen.

„Nein geh auf!!“, schrie ich aber es nütze nichts.

Ich drehte mich um und sah wie die Männer mit wutverzerrter Fratze auf mich zurannten.

 

Mason

 

 

Jessicas schluchzen erfüllte den gesamten Raum.

Jedem in unserem Wohnzimmer waren Angst und Sorge um Julia ins Gesicht geschrieben, mir eingeschlossen. Ich wusste das es bescheuert war, aber ich gab mir die Schuld an ihrem Verschwinden. Ich hätte sie beschützen sollen! Ich hätte mich um sie kümmern sollen!

Mein Dad versuchte meine Mum zu beruhigen, denn sie war mit Abstand die lauteste gefolgt von Jessica. „Mason, geh und hol das Telefon!“, befahl mir mein Dad.

Ohne auch nur zu fragen eilte ich in den Gang, wo unser Telefon war.

Als ich mit dem Telefon in der Hand das Wohnzimmer betrat sah ich erneut das die Entführer meiner Schwester unser Wohnzimmer verwüstet hatten.

Trotz der Trauer und des Zorns stellte ich fest das meine Schwester versucht hatte sich zu wehren.

„Hier Dad“,sagte ich zu meinem Vater während ich ihm das Telefon gab.

Sofort wählte er die Nummer der Polizei. Das Freizeichen ertönte mehrere Male bis eine männliche Stimme abnahm: „Örtliche Polizei von Denver. Officer Parker.“

„Hallo Officer, ich bin Mark Johnson“, mein Dad klang sehr gelassen, obwohl man ihm die Anspannung ansah, „ meine Tochter Julia Johnson wurde heute um ca. 1 Uhr früh nicht mehr gesehen. Wir befürchten das sie bei uns zu Hause entführt worden ist, da unser Wohnzimmer völlig verwüstet ist. Sie geht nicht mal mehr ans Handy!“, langsam verlor Dad dann doch seine Beherrschung.

„Beruhigen sie sich Mr. Johnson. Wir werden ihre Tochter finden!“, antwortete ihm der Polizeibeamte.

 

Jessica

 

Wir waren bereits seit mehreren Stunde bei Julia zuhause. Wir hatten Julias Eltern alles erzählt und sie waren geschockt gewesen. Ich konnte sie verstehen. Ich selbst war noch wie in Trance. Ich konnte einfach nicht glauben, dass Julia nicht mehr da war. Aber keiner hatte sie mehr gesehen und das seit 6 Stunden.

Wir machten uns alle ziemliche Sorgen, aber am meisten Vorwürfe machten sich Mason und Kole. Mason war Julias biologischer Bruder, während Kole einfach mit ihr zusammen aufgewachsen war. Trotzdem kannte er sie seit ihrer Geburt und er war auch wie ein Bruder für sie.

Mason und Kole sagten immer wieder das es ihre Schuld sei, dass sie mehr auf Julia hätten aufpassen sollen und das sie versagt hätten.

Keiner unsere Worte konnte sie trösten, doch als dann noch die Polizei sagte, das es nicht ihre Schuld sei, gaben sie sich wenigstens ncht mehr die Schuld.

Nun lag ich in den armen von Kole auf Julias Sofa und wartete bis sie endlich nach Hause kam.

 

Julia

 

Die Männer blickten mich zornig an.

Ich fühlte mich so unwohl in meiner Haut, ich bin allein und die sind 200! Ich wollte gerade anfangen zu beten, als plötzlich 5 Schatten über das Tor sprangen. Sie landeten direkt vor mir und ich erkannte das es vier Jungs und ein Mädchen war. Als die Männer sie erblickten, blieben sie auf der Stelle stehen. Ich wusste zwar nicht wieso aber es kam mir so vor als hätten sie Angst vor ihnen.

„Ihr lasst das Mädchen in Ruhe oder ihr kriegt es mit uns zu tun!“,sagte der äusserste von ihnen. Er hatte braunes kurzes Haar und trug eine enge schwarze Hose und ein schwarzes enganliegendesTshirt. Eigentlich trugen alle das gleiche, ausser das Mädchen. Das hatte nämlich ein braunes enganliegendes Tshirt.

„Oh ja und glaubt uns, nachher wird’s euch nicht mehr so gut gehen.“,sagte ein andere Junge, den ich aber nicht geanu sah, da er mit dem Rücken zu mir stand.

Die anderen konnte ich leider auch nicht genau erkennen es was einfach zu dunkel und dann ging es auf einmal los. Die schwarzen Männer stürmten auf uns zu. Die fünf rannten ihnen ohne zu zögern entgegen und sie fingen an zu kämpfen. Ich sah leider nicht gerade viel, doch ich hörte alles. Die schmerzensschreie der Männer wie Waffen auf den Boden fielen und das geächze und gestöhne. Dann sah ich wie plötzlich das Mädchen mit zwei Angreifern allein klarkommen musste, zwar hatte sie keine Probleme, aber als weiter 2 dazukamen wurde es kritisch.

„Samira!“, schrie sie und plötzlich sprang einer der Katzen von vorhin über das Tor und direkt einem Angreifer ins Gesicht. Dann konnte ich sie nicht mehr sehen, da sie sich von mir entfernt hatte.

Plötzlich spürte ich neben mir etwas flauschiges. Erschrocken zuckte ich zusammen bruhigte  mich aber wieder als ich erkannte, dass es nur die Katze war die mich vorhin abgeleckt hatte. Ich fing an sie zu streicheln in dem Versuche die Katze zu beruhigen, aber ich hatte eher das Gefühl das ich mich eher selbst damit beruhigte.

Dann hörte ich wieder dieses Krähen und wusste das der Adler und er Falke da waren. Auf einmal hörte ich wie jemand schrie:

„Scheisse! Der adler hat mir ins Gesicht geschissen!“

Und ich konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen.

Dann wurde es allmählich ruhig und der Letzte Mann fiel zu Boden. Da ich allerdings nichts sehen konnte, wusste ich nicht welche Seite nun gewonnen hat und wurde panisch als plötzlich jemand auf mich zukam. Doch nun erkannet ich sie. Es war das Mädchen und einer der Jungs, gefolgt von zwei Katzen. Und dann als ich auch das Gesicht des Jungen besser sehen konnte, war ich wie gelähmt. Ich kannte ihn! Er war der, der bei Harrys Party an seinem Motorrad gelehnt und mich angestarrt hatte! Als ich nun auch seinen Körper betrachtete, konnte ich überall Blut erkennen. Schnell sah ich zu Boden, damit mir nicht schlecht wurde, doch am Boden war nur noch mehr Blut. Zum Glück überkam mich wieder die Müdigkeit und ich schlief einfach im Stehen ein, bevor ich mich wegen des ganzen Blutes übergeben hätte müssen.

 

 

Elena

 

Der Kampf war beinahe beendet.

Die einzigen die noch kämpften waren Tony und Tyler. Matthew suchte das Gelände nach weiteren Schurken ab.

„Elena komm mit wir müssen sie finden!“, sagte Brandon und ich folgte ihm ohne Widerrede.

Als ich Ausschau nach Julia hielt übersah ich sie zuerst, doch nun konnte ich sie sehen. Das arme Mädchen. Völlig verängstigt stand sie am Tor und wusste wohl nicht das wir gewonnen hatte. Ich schaute zurück und sah das Brandon gerade seinen Letzten Gegener fertig machte, dann kam er zu mir und wir gingen zusammen, gefolgt von Samira und Shadow, langsam auf das Mädchen zu. Sie erschrak als sie uns kommen sah und schaute sich panisch nach einem Fluchtweg um. Doch bevor sie einen fand fiel sie um und Brandon rannte vor und fing sie auf. Er hob sie hoch als ob sie nicht mehr wie eine Feder wog. Als er dann mit ihr Richtung Tor lief kamen die anderen dazu.

„Was ist mit ihr?“, fragte Tyler besorgt.

„War wohl ein bisschen viel für sie.“,sagte ich und schaute ihn an.

„Los gehen wir. Ich hasse es hier.“, sagte diesmal Tony, Tylers Zwillingsbruder.

„Ach was ist doch ganz nett hier.“sagte nun Matthew und grinste mich an..

Ich lachte.

„Ihr seid alle sowas von bekloppt!“

Matthew kam zu mir und gab mir einen Kuss, dann machten wir uns auf den Weg nach Hause. Endlich. 

Kapitel 3

FOLGENDER TEIL FEHLT LEIDER WIRD ABER BALD ERGÄNZT!!!

 

 

Julia

 

 Ich ignorierte ihr Lächeln. „Und wie bin ich hergekommen?“

Sie hörte auf zu lächeln. Nach kurzem Zögern bekam ich endlich eine Antwort:

„Brandon und Ich haben dich hergebracht.“

O Gott hoffentlich ist Brandon nicht dieser gutaussehende Junge. Jetzt hält er mich sicher für einen Angsthasen und wahrscheinlich war ich ihm auch noch zu schwer!

Elena lachte. Ich schaute sie verwirrt an, doch sie schüttelte nur den Kopf.

Ich liess sie in Ruhe und schaute mich in dem Zimmer um. Vorher als ich aufgewacht bin, hatte ich gedacht, dass ich wieder in einem dreckigen Keller aufwachen würde, aber dem war nicht so. Das Zimmer in dem ich mich jetzt befand, war wirklich schön.

Ich liess meinen Blick durchs Zimmer schweifen und erkannte einige Kästen und Regale. Leider konnte ich nicht nach draussen sehen, da die Jalousien komplett heruntergefahren waren. Plötzlich stach mir ein besonderes Bild in die Augen.

Es war wie ein Bild aus meinen Träumen, die ich in letzter Zeit so oft hatte. Vorsichtig stand ich auf, da mir immer noch leicht schwindlig war, und versuchte das Bild genauer zu betrachten. Ich ging auf das Bild zu und blieb, kurz bevor meine Nasenspitze es berührte, stehen.

Ich hörte wie das Mädchen ebenfalls aufstand und löste meinen Blick von dem wundervollen Bild. Ich bemerkte wie sie an mir heruntersah und tat es ihr gleich. Dann bemerkte ich, dass ich gar nicht mehr das schwarze kurze Kleid trug, sondern ein bis zu den Knie reichendes blaues Nachthemd.

Mein erster Gedanke war: Wer hatte mich ausgezogen und wieder angezogen? Mein zweiter Gedanke war weitaus schlimmer: was wenn es Brandon getan hatte?

Entsetzt riss ich bei diesem Gedanken meine Augen weiter auf.

Das Mädchen hatte meine Reaktion bemerkt und kam zu mir.

„Es war nicht Brandon, der dich umgezogen hat. Ich war es.“

Erleichtert sah ich sie an, doch nun irritierte es mich, dass sie wusste, dass ich an Brandon gedacht hatte.

„Auf dem Stuhl liegen neue Sachen für dich, die du anziehen kannst.“ Ich schaute an ihr vorbei zu dem Stuhl wo ich meine Sachen entdeckte.

Das Mädchen wollte gerade zu Tür hinaus gehen, als sie sich noch mal umdrehte.

„Ich heisse übrigens Elena.“ Dann lächelte sie mich an und verliess den Raum.

Nun war ich alleine im Raum. Schnell ging ich zu dem Stuhl und zog mich rasch um. Das Nachthemd legte ich auf das Bett. Ich ging zu einem Spiegel an der gegenüberliegenden Wand und betrachtete mich darin. Die schwarzen Hotpants passten mir wie angegossen, so wie das braune Top. Wahrscheinlich hatten sie bei der Grösse nur geraten. Dann nahm ich einen Kamm und versuchte meine zotteligen Haare einigermassen zu bändigen. Ich hatte schon seit ich klein immer die gleiche Frisur, lange, volle, dunkelblonde, wellige Haare.

Gerade als ich den Kamm auf den Stuhl zurücklegen wollte und mich nachschminken wollte, hörte ich ein Klopfen an der Tür. Bevor ich überhaupt etwas sagen konnte, kam Elena mit zwei Jungen in Schlepptau hereingerauscht.

„Tut mir leid ich wollte warten bis du *Herein* sagst, aber die Jungs konnten es nicht erwarten dich zu sehen und hatten die Tür aufgestossen.“

Ich schaute zu Jungen hin. Es waren zwei sich ähnelnde Jungen, wahrscheinlich Brüder, Zwillinge wohl eher. Der hatte hellbraune, kurze Haare und dunkelblaue Augen. Der andere hatte die selbe Haarfarbe und den selben Haarschnitt, nur hatte er strahlende hellblaue Augen.

„Hei ich bin Tony und das ist mein Zwillingsbruder Tyler.“ Ich schaute zu Tyler der mir zuzwinkerte.

„Wir hörten das es dir besser geht und wollten dich unbedingt kennen lernen.“

Abe ich ignorierte ihn und schaute weiterhin zur Tür. Ob Brandon auch noch kommt?, dachte ich mir.

„Nein Brandon und Matthew kommen nicht. Wir gehen zu ihnen in die Trainingshalle.“

Nun konzentrierte ich mich ausschliesslich auf Elena und betrachtete sie genauer. Als sie vorhin hier war, hatte ich sie nicht richtig angesehen.

Nun bemerkte ich das sie mindestens einen Kopf kleiner war, als Tyler und Tony. Ausserdem hatte sie braune, dunkle Augen und Pinke Spitzen an ihren schwarzen Haaren. Sie hatte einen sehr weibliche Figur und ihre Rundungen hatte sie genau an den richtigen Stellen. Sie war wirklich sehr schön und erinnerte mich an Jessica. Elena schaute mich an und lächelte dankbar.

Hatte sie etwa meine Gedanken gelesen? Schnell schaute Elena weg, was mich etwas misstrauisch machte, aber bevor ich sie fragen konnte, wurde ich von Tyler daran gehindert. Er stand neben dem Bett und hielt das Nachthemd in der Hand, welches ich vorher getragen hatte.

„Ich hätte dich liebend gern in diesem Nachthemd gesehen.“, sagte er mit einem schelmischen Grinsen. Ich bemerkte, dass das Nachthemd einen ziemlich tiefen Ausschnitt hatte und war froh das nur Elena mich in diesem Nachthemd gesehen hatte.

„Aber das was du jetzt trägst, ist auch nicht ohne.“ Und sein Blick wanderte zu meinen vollen Busen. Empört zog ich den Ausschnitt meines Tops fast bis zum hals hinauf. Tyler kam lachend zu mir und gab mir ein Küsschen auf die Wange. Tony, der das ganze mit ansah, kam ebenfalls her und gab mir ein Küsschen auf die andere Wange. Ich lief rot an.

„Jetzt lasst sie doch endlich in Ruhe. Wir sind spät dran, wir müssen in die Trainingshalle!“

„Was für eine Trainingshalle?“

„Na in der Brandon und Matthew gerade kämpfen.“ Und ohne ein weiteres Wort ging sie zur Tür hinaus, gefolgt von mir und den zwei Romeos.

„He Elena warte!“ Schnell rannte ich Elena hinterher und brachte somit Abstand zwischen mich und den Zwillingen. Ich fühlte mich ein wenig unwohl zwischen ihnen zu laufen und wollte auch nicht mit ihnen alleine sein.

„He was gibt’s?“, fragte mich Elena, als ich sie erreicht hatte.

„Nichts. Ich wollte nur nicht mit denen allein sein. Sie machen mir Angst.“

Die Jungs hinten fingen an zu kichern.

„Ja ich versteh dich, aber keine Sorge du gewöhnst dich daran.“ Ich lächelte sie dankbar an und wir gingen schweigend weiter. Nach einer Weile hielt ich es nicht mehr aus. Ich musste einfach ein paar Fragen loswerden.

„Wo bin ich wirklich?“, platze ich heraus.

Elena sah mir verwirrt an. „Wie meinst du das?“

„Ich meine damit in welchem Land ich mich befinde! In dem Zimmer war ein Bild von einer Landschaft die ich aus einer meiner Träume kenne, aber das es davon ein Bild gibt ist eigentlich nicht möglich.“

Elena sah verzweifelt nach hinten zu Tyler und Tony, doch auch die schienen nicht zu wissen, wie sie reagieren sollten.

„Nun?“, fragte ich schon ein wenig gereizt.

Sie schaute weg und wollte wieder losgehen, doch als sie merkte das ich ohne eine Antwort nicht weitergehen würde, gab sie es schliesslich mit einem lauten Seufzer auf.

„Erinnerst du dich noch daran was dir Ilja erzählt hat?“

„Du meinst diesen Verrückten, der mich entführt hat? Sicher erinnere ich mich noch daran. Er hat von einem jahrelangen Krieg gesprochen und von einer Welt namens Wave.“

„Ja weisst du, so verrückt ist er gar nicht. Er hat dir nämlich die Wahrheit erzählt.“

Ich fing an zu lachen, doch die anderen fanden das gar nicht komisch. Als ich dann ihre ernsten Blicke bemerkte, wusste ich, dass sie die Wahrheit gesagt hatte, obwohl es noch so verrückt klang.

Nun hatte ich aufgehört zu lachen und starrte sie nur schockiert an.

„Das kann nicht sein!“

„Es ist aber so. Ich darf dir leider auch nicht mehr darüber sagen und jetzt komm, wir müssen dir noch Brandon und Matthew vorstellen.“ Und dann gingen wir ohne ein weiteres Wort einfach weiter. Ich brauchte eine Weile um zu begreifen was mir Elena gerade gesagt hatte, daher bekam ich nicht ganz mit wohin wir eigentlich gingen. Erst als wir vor einem riesigem Tor zum Stehen kamen, schaute ich wieder auf.

Elena öffnete das Tor und die Zwillinge rannten lachend in die grosse Halle die nun zum Vorschein kam.

Elena ging den Zwillingen hinterher und als sie merkte das ich immer noch im Eingang stand, drehte sie sich zu mir um.

„He kommst du?“

„Klar!“

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Tag der Veröffentlichung: 20.06.2013

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