„Schatz, aufstehen. Du musst zur Schule die Sommerferien sind vorbei“, ertönte eine Stimme von unten. Die Sommerferien sind vorbei ich muss zur Schule. Wie konnte ich das nur vergessen. Weg von der Grundschule und nun zum Max-Meier-Gymnasium. „Jetzt steh endlich auf du willst doch nicht etwa an deinem ersten Schultag zu spät in der Schule sein“, ertönte die Stimme meiner Mutter nun ein bisschen schärfer. Ich wälzte mich noch einmal in meinem Bett herum, bevor ich ins Badezimmer ging um meine Zähne zu putzen, mich zu waschen und meine Karotten farbenen Haare zu kämmen. Ich stand auf und als ich mich fertig gemacht hatte ging ich zurück in mein Zimmer um mich anzuziehen. Aber was soll man an seinem ersten Schultag in der weiter führenden Schule anziehen? Nach einem Blick in meinen Kleiderschrank entschied ich mich für meine Jeans und mein blaues T- Shirt mit einem kleinen Hasen darauf. Ich schnappte mir meinen lilanen Rucksack und rannte nach unten. Kaum saß ich am Tisch, da kam meine kleine Schwester Carola auf mich zu gerannt. Sie sprang auf ihren Stuhl und dabei kippte sie ihren heißen Kakao über mich. „Oh Carola, kannst du nicht mal einmal aufpassen“, motzte ich meine sieben jährige Schwester an. Plötzlich kam meine Mutter ins Zimmer und fragte entsetzt: „Was ist denn hier los? Amelie wie sieht denn dein T-Shirt aus? Willst du etwa so in die Schule gehen?“ Tja, so ist das Mütter motzen anstatt etwas in die Hand zunehmen und es zu ändern. Sauer stapfte ich in mein Zimmer um mich um zuziehen. Aber gerade als ich in mein Zimmer gekommen war klingelte es an der Haustür. „Schatz beeilst du dich bitte ein bisschen? Carlotta, Jasmin und Lisa sind da. Du willst doch nicht etwa dass ihr alle vier zu spät zu eurem ersten Schultag in die neue Schule kommt oder?“, klang die Stimme meiner Mutter wieder herauf. Carlotta, Jasmin und Lisa sind meine besten Freundinnen. Wir kennen uns schon seit der Krabbelgruppe. Die drei hatten alle ältere Geschwister. Nur ich hatte eine kleine, nervige Schwester. Ich rannte runter nahm meinen Tornister und schnappte mir mein grünes Fahrrad. „Da bist du ja endlich. Wir wollten schon ohne dich losfahren“, rief Jasmin genervt. „Ja, ja ich bin ja jetzt da. Alles ist gut“, antwortete ich mürrisch und fuhr los. Doch dann rief meine Mutter: „Schätzchen, viel Spaß in der Schule. Aber bevor du los fährst brauch ich noch ein Küsschen.“ Meine drei Freundinnen fingen an zu lachen und ich fuhr sie an: „Was ist mit euch los? Ihr habt doch sonst nie gelacht?“ Jetzt mussten meine Freundinnen noch mehr lachen. „Wir sind jetzt in der neuen Schule. Da ist alles anders. Hendrik hat gesagt alle Sachen wie Schätzchen, Mausbacke und so weiter sind jetzt total out. Ok? Hast du das etwa nicht gewusst? Oh, man Amelie“, stöhnte Lisa. Ich antwortete: „Nein ich habe das nicht gewusst weil ich keinen sechzehn jährigen Bruder wie du habe. Ich weiß nur das wir jetzt los müssen, sonst kommen wir zu spät.“ Gleichzeitig sprangen Jasmin, Lisa, Amelie und Carlotta auf ihre Räder. Nach einer viertel Stunde kamen die vier am Gymnasium an. Der Schulhof war wie leer gefegt. Auch in der Schule brannte kein einziges Licht. Da fiel Jasmins Blick auf die große, langweilig graue Turnhalle. „Seht nur“, rief sie. „In der Turnhalle ist Licht. Vielleicht sind sie ja dort. Kommt lasst uns an der Klingel klingeln.“ Hastig sprangen sie von ihren Rädern und liefen zur Halle. Lisa drückte dreimal die Klingel und dann öffnete ihnen eine Frau mit blonden Haaren die Tür. „Gehört ihr etwa auch zu den Neuen Schülern hier“, sagte sie mit einer schrillen Stimme. „Ich bin eure Direktorin Frau Müller-Stiegenwitz. Folgt mir!“ Während die vier Frau Müller-Stiegenwitz folgten flüsterte Carlotta den anderen zu: „Die ist wirklich ein Witz. Dumme Gewitterziege!“ „Wie bitte?“, fragte die Direktorin. „Ach nichts“, brummte Carlotta. Als die fünf in der richtigen Halle ankommen waren starte die ganze Halle die Freundinnen an. „Hey“, sagte die selbstsichere Carlotta grinsend. Schon begann die ganze Halle an zu lachen. Nach einer Hand Bewegung der Direktorin verstummte die ganze Halle. Sie deutete an den Rand. Dorthin setzten sich dir vier. „Also, jetzt werden die Schülerinnen und Schüler zu ihren Lehrern gerufen. Die Lehrer und Lehrerinnen heißen Frau Ulrich, Frau Petzke, Herr Klaas und Herr Wiesengrün. Ich rufe jetzt alle Schüler auf“, erklärte sie. Bei dem Namen Herr Wiesengrün musste Carlotta so lachen, dass sie sich einen giftigen Bick von Frau Müller-Stiegenwitz einfing. Die Frau fuhr fort: „In die Klasse von Frau Ulrich kommen Meike Sukpe, Alex Marx, Jan Steinberg…“ Immer weiter redete die Direktorin und schließlich kam sie bei dem jungen Lehrer Herr Wiesengrün an. „… in die Klasse von Herr Wiesengrün kommen Carlotta Weidemann, Jasmin Bautsch, Amelie Amsbeck, Lisa Arnsmann, Tobias Kotke, Daniel Meier, Jana zur Straße, Katrina Künstler und…“ Bald war sie fertig und die Schüler folgten ihren Lehrern und gingen in die Klassen. In der Klasse von den vier Freundinnen waren die Tische zu Gruppentischen gestellt. Für die vier Freundinnen war sofort klar dass sie zusammen saßen. „So“, sagte Herr Wiesengrün. „Jetzt machen wir die Sitzordnung. Da ich euch noch nicht kenne dürft ihr euch jetzt so hinsetzen wie ihr wollt. Sofort ging ein Geschrei der Freude los. „Kommt wir setzen uns nach vorne“, rief Lisa durch das Geschrei. Leider gab es nur Sechser Tische. Also waren zwei Plätze an ihrem Tisch frei. Ausgerechnet ihre Erzfeindinnen Jana zur Straße und Katrina Künstler aus der Grundschule hatten noch keinen Platz gefunden. Da sagte Herr Wiesengrün: „Ihr beiden könnt euch noch zu den vier Mädchen setzen. Dann haben wir alle Erfolgreich unter gebracht. Jetzt basteln wir uns Namenschilder.“ Jeder nahm ein Blatt, faltete es und schrieb seinen Namen auf. Ich war als erstes fertig und blickte mich um. Eines war klar, die Jungs hatten sich sofort zusammen gesetzt und natürlich auch die Mädchen. „Hey“, zischte eine Stimme. „Hast du immer noch keine Ahnung von Mode.“ Es war Jana, sie deutete auf einen kleinen Fleck an Amelies T-Shirt. „Hahaha“, sagte ich. „Sehr witzig.“ Doch unser Lehrer der gerade über das Hausaufgaben vergessen sprach hatte es gehört und sagte: „Das Hausaufgaben vergessen findest du also witzig. Na das sehen wir dann ja wenn das bei dir auch so ist und deine Zeugnissnote dann anders aussieht als du es dir gewünscht hast. „Ach“; sagte ich keck. „Das wird eh nicht passieren.“ „Na, das werden wir dann ja sehen. Also ich unterrichte bei euch Deutsch, Biologie und Politik. Ihr habt immer sechs Stunden nur Dienstags nicht. Da habt ihr acht Stunden. Und nun erkläre ich euch jetzt euren Stundenplan.“ Nachdem der junge Lehrer ihnen den Stundenplan gesagt hatte, klingelte es zur Pause. Schnell stürmte die ganze Klasse in die Pause. Da das Max-Meier-Gymnasium die größte Schule war, war es sehr voll. Langsam nur konnten die vier Freundinnen auf den Pausenhof gelangen. „Puh, ist das voll hier“, stöhnte Lisa während sie ihr Pausenbrot auspackte und genüsslich herein biss. „Sollten wir uns nicht ein bisschen umgucken nach… du weißt schon was“, rief Jasmin. Lisa und Carlotta riefen im Chor: „Ja, klar!“ „Man redet endlich mal Klartext“, rief ich und wurde langsam sauer. „Na, nach süßen Jungs Ausschau halten“, rief Jasmin und stöhnte. Doch gerade als die vier los gehen wollten klingelte es zur dritten Stunde. „Schade“, sagte Jasmin als sie die Schule betraten. „Das die Pause immer so kurz sein muss.“ Allmählich wurden die Gänge leerer und leerer und die Freundinnen waren immer noch in einem der Gänge. Nach circa fünf Minuten fragte Lisa: „Wisst ihr eigentlich wo wir sind?“ Amelie, Carlotta, Lisa und Jasmin guckten sich an. Natürlich hatte keine der Mädchen Ahnung wo sie waren. „hey, lasst uns doch einfach im Sekretariat nach fragen wo unsere Klasse ist“, meinte Carlotta. Ich antwortete: „Und weißt du denn wo das Sekretariat ist?“ „Nein“, antwortete Carlotta ehrlich. Eigentlich hätte ich sie nicht fragen müssen. Die Antwort kannte ich. „Da, sind das nicht ein paar Kinder aus unserer Klasse? Ich glaube das sind Dennis, Max, Mia und Julia“, rief Jasmin. „Die können unseren Klassenraum bestimmt auch nicht finden.“ Die vier kamen mir und meinen Freundinnen entgegen gelaufen. Max sagte frech und erstaunt zu gleich: „Na, könnt ihr etwa euren eigenen Klassenraum nicht finden?“ Doch Carlotta sagte ebenso frech: „Nein, wir schwänzen nur den Unterricht und ihr? Was macht ihr noch hier?“ „Wir… äh…“, stotterte Max verlegen. „Ist doch egal. Du dumme Kuh!“ Da ging Lisa dazwischen: „Jetzt hört doch auf zu streiten. Lasst uns lieber Überlegen was wir als nächstes machen sollen.“ Kaum hatte sie diesen Satz aus gesprochen als neben ihnen eine Tür aufging. Ein Mann kam heraus und rief: „Was ist denn hier los? Seid doch mal bitte etwas leiser!“ Schnell ergriff Lisa das Wort: „Wir würden ja etwas leiser sein, aber wir wissen nicht wo unser Klassenraum ist und…“ Der eben noch so strenge Lehrer fing an schallend zulachen.
Tag der Veröffentlichung: 21.04.2012
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