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Sie logen ihr ins Gesicht
und sie nahm die Lüge an.
Sie konnte die Stille in ihrem Herzen hören.
Sie wollte lieber mit der Lüge leben.
Das Leben mit der Wahrheit erschien ihr zu einsam.
Die Unbeschwertheit ihrer Kindheit war verflogen.
Ihr fehlte das Lachen und Beisammen sein.
Heute war es von Falschheit und Regeln umzäunt,
die ihr die Entfaltung nahmen
und ihren Geist lähmte,
damit sie teilnehmen konnte.
Zu wider waren ihr die Worte beim genauen hinhören
und zu wider waren ihr Gesten
und Floskeln die folgten und verfolgten,
doch allein wollte sie auch nicht sein.
Sie fügte sich,
immer und überall.
Glücklich wurde sie dabei nicht, aber wenigstens gehörte sie dazu.


2
Sie wollte nicht daran denken,
zu groß waren die Schmerzen dabei.
Es war kaum Platz für andere Gedanken,
es ging ihr um die Liebe.
Sie sah das Ende und das nahm ihr den Mut,
schon am Anfang.
Sie wollte jeden Moment genießen,
doch war oft nicht im Moment.
Die Sorgen hielten sie ab
und die Angst vor dem Verlust,
der sie eines Tages ereilen würde ,
nahm sie aus dem Leben,
das sie noch führen konnte.
Sie sprach zu sich selbst,
doch konnte sich nicht befreien.
Die Sorge hatte sie fest im Griff
und schnürte ihr den Hals zu.
Die Liebe ,
die sie empfand spielte sich nur noch in ihrem Kopf ab,
ihre Taten zeugten ihrer Angst.
Es war eine Krankheit geworden.
Sie konnte die Gefühle nicht abstellen ,
aber auch nicht herauslassen.
Sie war gefangen.
Die Angst isolierte und entfernte sie,
obwohl sie so nah war.
Bis eines Tages der Tod vor der Tür stand
und ihr die Nachricht brachte,
die sie seit Beginn ihrer Liebe nie kriegen wollte.
Sie bereute das sie ein Leben in Angst geführt hatte.
Die Nachricht hätte sie eines Tages erhalten,
aber sie hätte vorher leben lieben und lachen können.


3
Durcheinander saß sie da
Die Beine verschränkt
Der Kopf dem Boden geneigt
Nicht viel nahm sie auf, verstand kaum ein Wort
Gedanken ließen sich nicht sammeln
Zerstreut war die Welt
Die sie begreifen wollte
Wo war das Licht geblieben
Im Dunkeln stolperte sie in sich
Streckte verzweifelt ihre zarten Hände
Dem Morgen entgegen
Sie traf auf keine Antwort
So blieb der Durst ungestillt
Ließ sie austrocknen

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Tag der Veröffentlichung: 10.01.2010

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