Es war mitten in der Nacht. Fay lag in ihrem Bett und war Hellwach. Sie zog die Decke über ihren Kopf.
Plötzlich hörte sie ein Geräusch. Es klang wie ein leises klicken.
Fay zitterte am ganzen Körper und stand langsam auf. Dann hörte sie Schritte. Ohne zu überlegen rutschte sie unter ihr Bett. Kurz darauf schwang die Tür auf. Fay wagte nicht zu atmen. Aus ihrem Versteck konnte sie Schwarze Damenschuhe erkennen, blitzsauber und glänzend.
Wer auch immer das war ging geradewegs auf ihren Schrank zu und stöberte darin herum. Danach ging er zum Schreibtisch und Durchsuchte die Schubladen. Fay wurde langsam hysterisch.
Sie überlegte nicht lange und langte still nach ihrem Handy. Oh nein! Ihr Akku war leer. Ins Wohnzimmer konnte sie einfach nicht gehen ohne das der Einbrecher sie sah, und das Handy von Mey war kaputt. Fay‘s Herz raste vor Angst. Sie konnte sich nicht mehr rühren. Es gab nur noch die Möglichkeit die Nachbarn zu holen.
Dann holte Fay tief Luft und schrie aus Leibeskräften.
Kapitel 1
Fay stand vor dem Haus und war in eine Decke gehüllt. Neben ihr stand Savjé und trug Mey, die schlief. Es schien eine Ewigkeit zu dauern bis die beiden Polizisten kopfschüttelnd aus dem Haus kamen. „Sie haben ein echt großes Haus aber“, sagte der kleinere der beiden, „da ist kein Dieb drin, das is mal sicher!“ Fay schüttelte den Kopf und sagte: „Das KANN nicht sein, ich habe doch ganz sicher Schuhe -“
„Dann hat er sich aus dem Staub gemacht und da du sein Gesicht nich gesehn hast isser wohl unauffindbar für uns. Also dann, sollte ihnen wieder etwas Ungewöhnliches auffallen wenden sie sich gerne wieder an uns, bla bla. Bis dänne also!“ Als die Polizisten in ihrem kleinen Auto davonfuhren spürte Fay Wut in sich aufsteigen. Das war einfach ungerecht! Ein Glück, das es bereits hell wurde, sie hätte bestimmt nicht wieder einschlafen können.
Also gingen alle rein und gingen ihrem normalen Alltagserledigungen Nach; Savjé setzte sich in ihr Büro und kümmerte sich um ihren Papierkram, Mey, die mittlerweile auch wach war spielte Wii und Fay ging in ihr Zimmer und setzte sich aufs Bett. Es war unmöglich das der Einbrecher fort war. Und wenn die Polizei das nicht einsehen wollte, musste Fay das eben alleine Regeln. Sie sprang auf und sah in ihrem Schrank nach. Der war immer noch offen von der vergangenen Nacht. Aber es war nichts ungewöhnliches daran zu entdecken. Also ging Fay zu ihrem Schreibtisch um ihn zu untersuchen. In der Schublade fehlte nichts, auch nicht ihre Goldene Kette, die sie aus Japan hatte. Also hatte der Dieb nichts mitgenommen oder dagelassen. Das hätte Fay auch schon davor wissen müssen, aber sie war momentan zu durcheinander dafür. Nun ging sie in Mey`s Zimmer und suchte alle Verstecke ab die es gab. Kein Dieb, nichts fehlte, keine Hinweise. Das gleiche Ergebnis gab es auch in der Küche, im Wohnzimmer, im Zimmer ihrer Mutter, im Gästezimmer, im Bad, im anderen Bad und auf dem Dachboden.
Vor dem Keller stoppte sie kurz. Keiner aus ihrer Familie war je lang im Keller gewesen und es war der dunkelste Raum im Haus. Der Dachboden war auch ziemlich Dunkel, aber sehr klein und komplett leer. Der Keller war voll mit Zeugs das keiner brauchte. Fay betrat den modrigen Raum. Und suchte nach... egal was. Plötzlich viel ihr ein Bild an der Wand auf, worauf sie nie geachtet hatte. Es war ein kleines Gemälde einer blassen Frau mit wehenden dunklen Haaren und roten Lippen. Sollte wahrscheinlich Schneewittchen sein. In der Hand hielt sie einen Apfel. Dann blinzelte die Frau. Was??
Fay sprang rückwärts vor Schreck und landete im Wäschekorb.
Sie hing das Bild lieber ab bei der weiteren Suche, sonst drehte sie noch völlig durch. Dabei viel ihr auf das Dahinter die gelbe Tapete eingerissen war. Sie zog sie zur Seite und es fiel Licht durch. Fay schrie vor Schreck auf.
Das war zu viel! Eilig hing sie das Bild davor und rannte die Treppe hinauf. Es war unmöglich das dahinter keine Holzwand oder wenigstens Erde war! Sie war doch im Keller, oder nicht?
Als Fay ganz aus der Puste gekommen oben ankam stand ihre Mutter schon vor der Treppe. "Da unten war ein..ne Spinne!", rief Fay. Sie hatte eigentlich die Warheit sagen wollen, aber es wäre wohl besser wenn sie es komplett vergessen würde. "Ach Gott wenn es nur eine Spinne war... Komm Fay wir essen zu Mittag."
"Ja, ich komm schon."
Als Fay am Abend im Bett lag lies sie der Gadanke an das Bild und das was dahinter war nicht los. Sie wollte es vergessen, sie wollte das alles vergessen! Doch egal wie sie es drehte und wendete es gab nur eine Möglichkeit:
Sie musste nochmal in den Keller.
Und zwar noch in dieser Nacht...
Tag der Veröffentlichung: 12.01.2011
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