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Ich stand mit ihm vor einer Klippe. Wir wurden verfolgt. Ich sah ihn an und meinte: „ Wenn wir zusammensein wollen, müssen wir springen.“ Er nahm meine Hand, sah mich an und sagte: „ Ich liebe dich und spring mit dir.“ Also schloss ich meine Augen und sprang. Er ließ meine Hand los, ich öffnete meine Augen und sah nach oben. Dort stand er noch, im liefen die Tränen über die Wangen. „Tut mir leid, ich liebe dich, aber ich bin noch nicht bereit zu sterben.“ meinte ich noch zu hören. Jetzt liefen auch mir die Tränen über die Wangen, Tränen der Wut, der Angst und der Enttäuschung. Ich machte mich schon mal auf den harten Aufprall gefasst. Gleich würde mein Leben ein Ende nehmen. Und ich würde noch Jahrzehnte auf meinen Geliebten Lyonel warten. Nach einiger Zeit war ich verdutzt, denn so langsam sollte der harte Boden kommen. Ich machte meine Augen auf und befand mich auf einer Wiese, auf der anderen Seite der Schlucht, von deren Klippe ich gerade gesprungen war. Dort stand noch immer Lyonel. Er starrte mich mit aufgerissenen Augen an. Ich drehte mich um, hinter mir stand ein gutaussehender Junge. Er hatte schwarze Mittellange Haare und klare, liebe blaue
Augen. „ Wer bist du?“ fragte ich verwirrt. „ Mein Name ist Finn, ich habe dich gerade gerettet, du solltest mir Danken“ antwortete er mir. Zu meinem Glück schien mich ein Macho gerettet zu haben. „ Danke, dass du mich gerettet hast, wärst du noch so freundlich meinen Freund zu retten?“ ich versuchte nicht zu aufdringlich zu klingen. „ Nein er ist nicht reinen Herzen, er hat es nicht verdient.“ er lief los. Ich stand auf um ihm zu folgen. Mein langes weißes Kleid war nun grün, durch das Gras. „ Was meinst du damit, er sei nicht reinen Herzens?“ ich war aus der puste, so wie der rannte. „ Erinnere dich, er hat dich einfach so fallen lassen, er hätte dich sterben lassen.“ er schaute mich nicht an während er sprach. Ich blieb stehen, drehte mich um und sah wie Lyonel von den Wachen des Königs verhaftet wurde. „Wie konntest du mich retten und warum hast du mich gerettet?“ jetzt wollte ich alles wissen. „ Du bist die Auserwählte, die auf die mein Volk schon lange gewartet hatte. Von was sprach er da bitte? Ich war die Prinzessin dieses Königreiches, gut, aber Auserwählte niemals. „ Hallo, würdest du bitte jetzt mal stehen bleiben?“ ich konnte einfach nicht mehr. „ Nein.“ Er drehte sich um und hob mich hoch. Jetzt trug er mich auf seinen starken Armen. Habe ich schon erwähnt wie Bildhübsch er war? „ Was meinst du mit Auserwählte?“ fragte ich Neugierig. „ Das erfährst du wenn wir in meinem Dorf ankommen.“ Sagte er. Das war das letzte was er sagte. Er trug mich den ganzen Weg bis in sein Dorf. Dieses Dorf hatte ich noch nie zuvor gesehen oder von ihm gehört. Er brachte mich in eine kleine Hütte. „ Hier, leg dich schlafen. Ich werde über dich wachen und dich zu unserem Anführer bringen sobald er es verlangt.“ Meinte er kühl. „Ich? Hier schlafen? Niemals. Was wenn du mir etwas antust?“ ich versuchte nicht in seine Augen zu schauen, ich hätte das Gefühl, das sie mich sonst bannen würden. „ Dann schlaf nicht. Mir ist es egal.“ Er schaute auch mich nicht an. „ Kannst du mir dann wenigstens erklären was das hier alles soll?“ ich wurde so langsam echt sauer, er ließ mich bis jetzt im ungewissen. „ Wie gesagt du bist die Auserwählte, du wirst zusammen mit einem aus dem Volk, den Frieden wieder herstellen.“ Warum sprach er immer so in Rätseln?
Ich verglich Finn mit Lyonel. Im Gegensatz zu Lyno war Finn eher Muskulös. Lyonel hatte braune Augen, nichts besonders. Finns Augen, waren blau wie das Meer, wie der Himmel. Lyonel war nichts gegen diesen schönen Mann. „ So jetzt erzähl doch mal was von dir. Ich sehe zwar, dass du blonde Lange Haare hast, fantastische grüne Augen und im gesamten sehr hübsch bist. Aber wie ist dein Name?“ meinte Finn mich? „ Mein Name ist Jelana und ich bin die Prinzessin des Königreich Greeden.“ Ich klang hochnäsig. Er sah mich abwertend an. „ Du bist keine Prinzessin, du bist Adoptiert. Der König ist nicht dein Vater“ er redete und redete und bemerkte dabei gar nicht wie sehr er mich verletzte. Ich versuchte diesem Gespräch aus dem Weg zu gehen. „ Hast du vielleicht etwas anderes zum Anziehen, ich sehe schrecklich aus.“ Finn hielt mir sogleich ein Oberteil hin, es war aus schwarzem Leder und Träger los. Das zweite war ein schwarzer sehr langer Stoffrock. Ich zog mich um, drehte mich dabei weg von ihm. Trotzdem bemerkte ich, dass er mich beobachtete. „ Du siehst umwerfend aus.“ Sagte Finn als ich mich ihm präsentierte. Das Oberteil war hauteng und es betonte meinen Busen, gab ihm sogar ein wenig fülle. Der lange Rock saß auch wie angegossen. „ Danke.“ Ich errötete. Langsam kam Finn auf mich zu. Jetzt sah er mir tief in die Augen. „ Ich weiß ich dürfte das nicht tun, aber…“ bevor er den Satz beenden konnte, fing er an mich zu küssen. Ich schloss die Augen, gab mich ihm hin. Plötzlich klopfte es und er schupste mich unsanft von sich. „ Finn, Botan will sie jetzt empfangen.“ Eine fremde Männerstimme klang durch die Tür. „ So jetzt wirst du unseren Anführer Botan kennen lernen.“ Sagte Finn. Ihm lief eine Träne über seine Wangen. „ Was ist los?“ fragte ich ihn mitfühlend. „Finn, heute noch.“ Die andere Männerstimme klang aufgeregt. Er brachte mich zur Tür, öffnete die Tür und schob mich hinaus. Gerade als er die Tür schließen wollte, sagte der andere Mann, der sehr alt schien: „ Du sollst natürlich mitkommen“. „ Er will mich also demütigen und verletzten!“ murmelte Finn. Der alte Mann brachte uns zu einer sehr großen Hütte. Er klopfte und sofort rief eine Stimme:“ Wer ist da?“ die Stimme klang sehr weich und noch nicht sehr reif. „ Ich bin es Herr, Morten. Ich habe sie dabei, dürfen wir eintreten?“ er verbeugte sich vor dieser Tür. „ Finn und sie, bringt sie rein, Morten du bleibst draußen.“ Ein Sklave öffnete uns die Tür. Ich trat zu erst in das schwach erleuchtete Haus, direkt hinter mir war Finn. „ Hallo!?“ rief ich. „ Ja lauft durch und ihr werdet mich finden.“ Wir liefen einen langen Flur entlang. Bis ich einen Stuhl sah. Auf dem ein etwa 14 Jähriger Junge saß. Er stand auf und verbeugte sich. „ Mein Name ist Botan My Lady. Finn, Brüderchen du kennst mich ja schon.“ Hatte er wirklich Brüderchen gesagt? Ich fing an zu lachen. „ Was amüsiert euch so Mailady?“ sagte er empört. „ Finn ist doch mindestens 18 Jahre alt und du nennst ihn Brüderchen? Das ist einfach viel zu Amüsierend.“ Ich konnte einfach nicht aufhören zu lachen. „ Finn hast du ihr etwa noch nichts über unser Volk erzählt?“ er klang wütend. „ Nein Botan, nichts“ Finn klang leise und sehr verängstigt. „ Na gut, dann werde ich sie aufklären. Mein und Finns Großvater war derjenige, der den Jungbrunnen fand. Er trank daraus und blieb für immer Jung. Aber er musste eine große Last mit sich tragen. Er konnte nicht mehr normal essen, er wurde Untot. Fort an konnte er sich nur noch von Blut ernähren. Seine Nachkommen wurden auch solche Bluttrinker. Man bezeichnet uns auch als Vampire. Aber es stimmt nicht alles mit den Erzählungen überein. Wir verwandeln uns nicht in Fledermäuse. Nur wenn wir in Not sind oder helfen wollen, dann wachsen uns schwarze Flügen wie dir von Engeln. Auch das mit dem beißen stimmt nicht. Es wird vererbt. Zeugt ein Mann, der vom Jungbrunnen getrunken hat ein Kind, so wird dieses auch zum Youngdrunker, so wie wir uns nennen. Somit ist unser gesamtes Dorf unsterblich. Nur bleiben wir für immer Äußerlich gleich alt.“ Erzählte mir der kleine Junge. „ Wie kommt es dann, dass du 14 bist und Finn 18
?“ Fragte ich nach. „ Ach so, dass vergaß ich zu erwähnen. Das ist immer Zufall wie alt du „Äußerlich“ wirst. Erst alterst du ganz normal, dann bleibt deine Entwicklung plötzlich stehen. So gibt es einige in unserem Dorf die für immer im Körper eines Babys feststecken oder auch welche, die im Körper eines Alten Opas leben.“ Meinte Botan noch. „ Ah ja, schön zu wissen.“ Sagte ich. Warum wunderte mich das nicht? Warum glaubte ich ihm? Warum rannte ich nicht weg? „ Ihr dürft jetzt gehen, morgen erzähle ich dir mehr über deine Mission, Jelana.“ Er setzte sich wieder. „ Warte mal, woher kennst du meinen Namen?“ ich war verängstig klang trotzdem sehr bestimmend. „ Telepathie.“ Sagte Botan, es war sein letztes Wort. Finn geleitete mich wieder zurück in sein Haus. „ Warum hast du es mir nicht erzählt?“ Ich war sauer. „ Ich hatte Angst, du würdest wegrennen.“ Er schämte sich. „ Und warum hast du vorhin geweint?“ ich klang stiller. „ Weil jeder Youngdrunker, sehr lange auf die Frau mit der er die Ewigkeit verbringen darf warten muss und es gibt auch immer nur eine Frau.“ Sagte er. „ Ah ja und was hat das bitte mit mir zu tun?“ fragte ich unsicher. „ Ich weiß, dass du die Frau für mich bist. Nur deshalb konnte ich dich retten. Aber es ist vorbestimmt, dass du Botan heiraten sollst.“ Er klang sehr traurig. „ Erst mal, liebe ich immer noch Lyonel, egal was er getan hat, zweitens werde ich hier niemanden Heiraten, wollte ihr mich verarschen?“ ich war aufgebracht, Finn durfte noch so hübsch sein, aber das ging zu weit. „ Ich wollte dich nicht erschrecken oder so. Es ist nur vorher bestimmt.“ Er drehte sich um und legte sich in sein Bett. „Ach und vergiss Lyonel. Du wirst ihn nie wieder sehen.“ Mit denen Worten drehte er sich entgültig von mir weg und versuchte einzuschlafen. „ Und wo bitteschön, soll ich jetzt schlafen?“ meine Stimme schwand, da ich doch müder war, als ich mir eingestehen wollte. Da ich keine andere Möglichkeit sah, legte ich mich neben Finn.

Am nächsten Morgen:

Ich wachte in Finns Armen auf, der mich schon anschaute. „ Haben wir schon die ganze Nacht so gelegen?“ fragte ich schockiert. „ Nicht nur das, du hast auch im Traum gesagt das du mich liebst“ er fing an zu lachen. „ Nein habe ich nicht“ ich sprang auf ihn und fing an ihn zu kitzeln. Er lachte. Dann sahen wir uns an. Mein ganzer Körper zitterte. Er setzte sich auf, mit mir auf seinem Schoss. „ Du hast wundervolle Augen“ um uns herum war es still. „ Ach komm schon, so schön sind sie auch nicht“ ich wurde wieder rot. „ Doch das sind sie, sie erinnern mich an die Freiheit.“ Seine Stimme wurde leise. „ Danke.“ mehr wollte ich nicht sagen, nur diesen Augenblick genießen. Wir kamen uns wieder näher. „ Wie alt bist du eigentlich?“ ich musste ihn es jetzt einfach fragen. „ Ich bin 18.“ Sagte er. „ Nicht älter?“ „ Nein, genau 18. Jahre alt.“ Er ließ es sich nicht anmerken, aber er wünschte sich wieder die stille, die er von mir dann auch bekam.
Ich konnte jetzt nicht mehr anders, ich küsste ihn. Legte sanft meine Lippen auf seine. Ich schloss meine Augen. Er öffnete mit seiner Zunge liebevoll meinen Mund. Jetzt wusste ich, dass es um mich geschehen war. Ich liebe Finn. Nicht mehr wünschte ich mir als das dieser Moment ewig dauern würde. Jetzt bemerkte ich auch, dass er anfing meine schwarze Ledercoursage zu öffnen. Ich wehrte mich nicht, bis es wieder an die Tür klopfte. „ Finn, lass ja die Finger von der Kleinen. Aufreißer du.“ Die Stimme klang nach der von Morten. „ Aufreißer?“ ich beendete unseren Kuss. „ Ach hör nicht auf den alten Trottel.“ Er wollte da weiter machen, wo wir aufgehört hatten, doch ich ließ es nicht zu. „ Was meinte er mit Aufreißer?“ fragte ich ihn abermals. „ Als ich 16 war, da hatte ich viel mit Mädchen zu tun, aber das ist vorbei.“ Er versuchte sich rauszureden. „ WAS? Ja genau und ich bin nur eine weitere Trophäe in deiner Sammlung oder was? Nein da mache ich nicht mit und ich dachte du liebst mich.“ Ich fing an zu weinen. „ Aber Jelana ich liebe dich, du bist keine weitere Trophäe, glaub mir bitte.“ Ich drehte mich von Finn weg, zog mich wieder an und verließ die Hütte. Tränen liefen mir über meine Wange. Wie konnte ich nur so blöd sein und denken, dass er mich liebt. Ich rannte wieder in Richtung Klippe. Wieder stand ich da, wie gestern. Ich sah auf die andere Seite. Da stand Lyonel. Er starrte auf die Seite, auf der ich stand. „Lyonel, Lyonel, ich bin hier drüben. Hier drüben bin ich“ doch er bewegte sich nicht. Ich rannte in seine Richtung, bemerkte gar nicht, dass gleich der Abgrund kommen würde. „STOP“ hörte ich jemanden aus der ferne rufen. Gerade noch rechtzeitig blieb ich stehen. Aus der ferne kam Finn angerannt. „ Jelana, er kann dich nicht sehen. Wir sind versteckt, hinter einer unsichtbaren Mauer.“ Ich weinte und weinte. „ Hinter einer Mauer, aber ich will zu ihm. Will ihm sagen, dass er ein Arsch ist, dass er mich hat fallen lassen.“ Ich schluchzte. „ Ich sagte dir doch, dass du ihn nie wieder sehen wirst.“ Finn versuchte mich in seinen Arm zu nehmen, doch ich wehrte mich. „Lass mich. Ich hasse dich, dass du so was tuten konntest.“ Ich wurde sauer. „ Jelana ich liebe dich und das wird niemand auf der Welt ändern können.“ Er setzte seinen Hundeblick auf. „ Ja wie lange, wie lange kann das keiner ändern? Bis die nächste kommt?“ ich wurde fies, aber ich konnte nicht anders. „ Denk was du willst, lieber bleibe ich die Ewigkeit allein, als sie mit einer Zicke wie dir zu verbringen.“ Er dreht sich um und ging. Ich stand auf und folgte ihm zurück in sein Dorf. Dort klopfte ich an Botans Tür. „ Herein.“ Hörte ich von drinnen. Ich öffnete die Tür und folgte wieder diesem Flur. „ Habt ihr noch eine Freie Hütte für mich?“ ich fing wieder an zu heulen. „ Nein, tut mir leid. Wir haben nur die Möglichkeit dich bei Finn unterzubringen.“ „ Danke.“ Ich ging, klopfte an die Haustür von Finn. Er öffnete die Tür. „ Was willst du, mich noch mehr zur Sau machen?“ er war sauer, sah aber wie immer Sexy aus. „Nein, ich will nur reinkommen. Ich muss mir mit dir die Hütte teilen.“ Ich beachtete ihn nicht und ging einfach in die Hütte. Dort setzte ich mich auf das Bett, in dem wir eben noch fast zusammen geschlafen hätten. Wieder fing ich an zu weinen. Finn setzte sich neben mich und nahm mich in seine Arme. Diesmal lies ich es zu. „ Jelana, ich liebe dich, bitte vertau mir doch.“ Sagte er. Ich antwortete nichts, ich heulte nur, wollte einfach nur in seinen Armen liegen und seinen wundervollen Geruch in der Nase haben.

Es wurde Abend, ich war während meinem endlosen Geheule eingeschlafen, genauso wie Finn. Ich sah ihn an. Er lag so friedlich da. Ich war überzeugt davon, dass er mich auch liebte. Ich küsste ihn auf die Stirn, wovon er aufwachte. „ Ah ja Kleine, jetzt wieder schleimen?“ Er lachte mich an. Doch ich blieb ernst. „ Ich liebe dich.“ Sagte ich. „ Ich dich auch.“ Erwiderte er. Ich war froh, dass er mich aufgefangen hatte, mich in dieses Dorf gebracht hatte. Finn setzte sich auf. Sah mir wieder in die Augen. Küsste mich. Dann stand er auf, und brachte mir etwas Fleisch und Gemüse. Mehr habe ich leider nicht, da ich ja nichts esse. Tut mir leid.“ Er klang enttäuscht, dass er mir nicht mehr geben konnte. „ Schon in Ordnung. Das reicht erst mal.“ Ich lachte ihn an. Dann legte ich den Teller beiseite und schupste ihn wieder ins Bett. Wo wir nun kuschelnd lagen. „Was ist das für eine Mission?“ fragte ich Finn neugierig. „ Du wirst einen aus unserem Dorf als Sterbliche heiraten, damit die Menschen uns wieder annehmen und aufhören uns zu jagen. Wenn es nicht klappt, wirst du unsere Truppen in den Krieg führen.“ Finn sah mich dabei nicht an. „ Krieg, ich bin keine Kriegerin. Ich bin als Prinzessin aufgewachsen, glaub mir ich kann nicht viel.“ Sagte ich und schämte mich dafür. „ Du bist eine wundervolle Frau, du schaffst das und ich werde dich um jeden Preis beschützen. Das verspreche ich dir.“ Ich küsste ihn wieder. Ich war froh, das Finn da war um mich zu beschützen. „Wie meinst du das mit dem Jagen? Ihr seid doch unsterblich!?“ ich wunderte mich. „ Ja, da hast du recht, aber trotzdem können wir getötet werden. Es ist nicht unmöglich uns zu töten.“ Sagte er, ich sah, dass er Angst hatte. Also kuschelte ich mich wieder in seine Arme, schaute ihn wieder an. „Jelana!! Jelana!!“ hörte ich von draußen einen Jungen Mann rufen. „Jelana wo bist du?“ ich stand wiederwillig auf und ging an die Tür. Draußen war Lyonel mit einem Haufen Wachen, aus dem Palast. Sie hatten keine normalen Waffen dabei, nur ihre Goldenen Speere. „ Draußen ist Lyonel, wie konnte er das Dorf finden?“ ich schaute Finn verwundert an. „Er sieht das Dorf nicht, er denk, das hier sei nur eine Lichtung.“ antwortete mir Finn. „Ich muss zu ihm raus. Immerhin hat er mich gesucht.“ Ich sah wie Finn mich enttäuscht anschaute. „ Geh nur zu deinem Macker, ich wusste, dass du mich für ihn hängen lassen würdest. Geh wieder in dein Schloss und lass dich verwöhnen.“ Er weinte. „ Wenn du das so siehst, bleibe ich hier. Ich liebe dich und ich würde niemals in das Schloss zurückkehren.“ Ich versuchte ihn zu trösten. „ Ja ja, komm mach mir nichts vor, du liebst ihn immer noch.“ Er schluchzte und leider hatte er Recht. Lyonel war mir immer noch sehr wichtig, immerhin waren wir 3 Jahre ein Paar gewesen, gegen den Willen meines Vaters. Ich konnte ihn nicht so einfach vergessen. Wie denn auch? Aber ich liebte Finn mehr als alles andere. Was sollte ich tun? Ich entschied mich für das Falsche. Ich ging raus, zu Lyonel. „Lyonel, ich bin hier!!“ rief ich während ich in seine Richtung rannte. Er dreht sich zu mir, lachte. „Endlich, wir haben dich gefunden!“ rief er. Er schloss mich in seine Arme, küsste mich auf die Stirn. „ Dein Vater hat unserer Hochzeit zugestimmt.“ Sagte er freudestrahlend. „ Lyonel, ich kann dich nicht heiraten.“ Erwiderte ich. „ Komm du weißt nicht was du sagst. Wir bringen dich erst mal ins Schloss zurück.“ Er packte mich am Arm und zog mich mit sich. „Nein ich will nicht, ich will hier bleiben, so lass mich doch bitte los.“ Doch er reagierte nicht auf das was ich sagte. Wir kamen an der Schlucht an, wo jetzt ein dicker Baumstamm hinüber führte. „ Bitte, ich will hier bleiben.“ Flehte ich Lyonel abermals an. Doch er hörte nicht auf mich. Plötzlich nahm ich all meine Kräfte zusammen und riss mich los. Ich rannte so schnell ich konnte wieder in Richtung Dorf. Zurück zu Finns Haus. Ich wollte zu Finn, zu meinem Finn. Ich öffnete schnell die Tür und verschloss sie sogleich wieder hinter mir. Ich drehte mich völlig aus der puste um, ich erschrak und fing sofort an zu weinen. Da lag Finn, mit einer mir unbekannten Frau. „ Das nennst du liebe ja?“ schrie ich ihn an. „ Wer hat hier wen verlassen?“ sagte er kühle und küsste die Fremde. „ Danke, mir reicht was ich hier sehe.“ Ich öffnete die Tür und rannte raus.

Gleichzeitig bei Finn:

Was habe ich da gerade getan? Ich liebe Jelana und nicht Alexa. Ich schupste Alexa sofort aus meinem Bett. „Ziehst du dich bitte an?“ fragte ich sie. Beleidigt zog sie sich ihr Kleid wieder an und verließ mein Haus. Ich zog mich schnell an und rannte Jelana hinterher.

Wieder zurück zu Jelana:
„Wie konnte er mir das nur antun? So was nennt der Liebe? Wie konnte ich nur so Dumm sein und mich in so ein Macho verlieben? Ich hoffe der verreckt an seiner neuen Flamme. Ich war gerade mal 2 Stunden weg und schon hat man einen Ersatz für mich gefunden.“ Ich war so sauer auf Finn. Mir kam in dem Moment nur ein Gedanke: Hier in der nähe gab es doch einen See? Dort lief ich hin. Ging an den Rand. Setzte einen Fuß in das Wasser. Mein Entschluss war, dass ich in den See gehen würde. Ihr solltet wissen, dass ich nicht schwimmen kann. Ich ging immer weiter in den See. Bald reichte das Wasser schon zu meinem Bauch. Die Situation kam mir bekannt vor. Ich wollte wieder für bzw. wegen der Liebe sterben. „Jelana nicht!“ hörte ich aus der ferne rufen. Ich ignorierte die Stimme, alles verschwamm vor meinen Augen. Ich lief einfach weiter, vor mir war ein „Abgrund“ den ich nicht bemerkte. Ich ging einen Schritt weiter und stürzte ab. Nun segelte ich langsam Richtung Grund, ich machte keine Anstalten wieder an die Oberfläche zu kommen. Es hatte doch alles keinen Sinn. Meine Augen schlossen sich. Ich starb, bekam keine Luft. Doch bevor es zuende ging wurde ich Ohnmächtig. Was ich noch merkte, war wie jemand nach meinem Arm griff. Der Rest war verschleiert oder ich bekam es schon gar nicht mehr mit. Plötzlich befand ich mich in der Mitte eines Hellen Platzes. War ich etwa schon tot? „Jelana, Jelana wach auf.“ Hörte ich eine Leise Stimme. Ich öffnete meine Augen und sah verschwommen Finn. „Warum hast du mich gerettet?“ sagte ich noch benommen. „Weil die Welt dich braucht.“ Er war total nass. Er sah echt sexy aus. „Ja genau, weil die Welt mich braucht, sehr aufmunternd. Warum gibst du es nicht einfach mal zu.“ Ich kam zu Bewusstsein. „Was soll ich zugeben.“ Fragte er ahnungslos. „ Dass du mich brauchst.“ Erwiderte ich weinend. „ Ich brauche dich Jelana, weil ich dich liebe.“ Sagte er ebenfalls weinend. „Endlich.“ Sagte ich. Ich richtete mich auf und küsste ihn. Er hob mich hoch, trug mich zurück in seine Hütte. Dort legte er mir eine Decke um und zog sich sein Vollkommen durchnässtes Oberteil aus. „Finn, komm her.“ Befahl ich ihm. Er setzte sich neben mich. Wieder küsste ich in. Ich zog mir mein Lederteil aus. Legte mich auf den Rücken. Er küsste mich, zog sich seine Hose aus, legte eine Decke über uns. Das war die schönste Nacht, die ich je erlebt hatte. Völlig erschöpft lagen wir nun da. Er schaute mich an, ich auch ihn. „Danke, Jelana.“ Sagte er still. „Für was?“ fragte ich verwundert. „Dafür das du hier bist, dass du mich liebst.“ Ich verstand, antwortete nicht. Ich genoss es einfach nur neben ihm zu liegen und nichts zu tun. „Mein Leben scheint von Grund auf vorbestimmt zu sein oder?“ fragte ich ihn, ich starrte dabei an die Denke. „ Ja, es ist vorherbestimmt. Du wirst die Anführerin unseres Volkes, wenn du erst mal meinen Bruder geheiratet hast.“ Ihm bereiteten die Worte Unbehagen. Ich sagte nichts mehr und schlief ein. In meinem Traum sah ich zwei kleine Mädchen. Ich erkannte mich, spielend mit einem Jüngern Mädchen, die kleinen musste 4 Jahre alt gewesen sein. Ich war 6 Jahre alt. Die kleine braunhaarige mit den grünen Augen rief die ganze Zeit: „ Jelana, große Schwester nicht so Schnell. Nicht so schnell bitte!“

Ich wachte auf. Dieser Traum war so real, ich erinnerte mich. Ich war keine Prinzessin, nur ein kleines Bauernmädchen und ich hatte eine kleine Schwester. Ich versuchte mich an ihren Namen zu erinnern. Sie hieß Lou, früher hatte ich sie immer kleine Prinzessin Lou genannt.
Ich weckte Finn: „ Ich habe eine kleine Schwester. Wir müssen sie suchen.“
„Aber doch bitte nicht so früh.“ Sagte mein neuer Freund noch verschlafen. „Finn heute noch!“ schrie ich. „Schon gut.“ Er stand auf, zog sich was über und gab mir ein wunderschönes Knielanges hellblaues Kleid. Er nahm mich an der Hand und geleitete mich in die Stallungen. Wo ein schwarzes, bildschönes Pferd mir entgegen wieherte. „Das ist deiner.“ Sagte Finn und zeigte auf den schwarzen Hengst. „Er heißt Storm, und ist schneller als der Rest unserer Pferde. Auch er ist für dich bestimmt.“ Meinte Finn, bevor er sich sein Pferd holte, ein weißer Schimmel. Auch ich holte meinen Storm aus seiner Box. Sattelte ihn und saß auf. Kaum waren wir draußen galoppierte ich ihn an. Finns weiße Schönheit hatte Schwierigkeiten hinterher zu kommen. Wir galoppierten zu einem kleinen Ort Namens: Little Wendig. Dort wurde ich geboren. Mir kam alles bekannt vor, doch konnte ich mich kaum noch erinnern. Aus einem der Häuser kam eine Alte Frau, den Korb den sie in ihren Händen trug ließ sie fallen. „Jelana? Bist du es?“ fragte die alte Dame. „Ja, ich bin zuhause nicht? Aber es tut mir leid an sie kann ich mich nicht erinnern.“ Ich stieg von Storm ab. „Ich bin Jela, deine Großmutter.“ Sie fing an zu weinen und nahm mich in den Arm. Ich fühlte mich geborgen. „ Meine Großmutter?“ fragte ich noch mal zaghaft nach. „Ja deine Großmutter, deine Eltern und ich hatten dich schrecklich vermisst.“ Sie wischte sich ihre Tränen aus ihrem Gesicht. Aus dem Haus, aus dem eben noch Jela kam, kam nun ein Junges Mädchen. Mit braunen langen Haaren, sie hatte dieselben grünen Augen wie ich, auch sie ließ alles fallen was sie mit sich trug. „ Jelana? Große Schwester? Bist du es wirklich?“ fragte sie mich zögernd. Ich nicke, fing an zu weinen. „Lou?“ fragte ich. „Ja.. ich bin es.“ Sie fiel mir in die Arme, weinte. „Ich hatte die so vermisst. Wo warst du?“ fragte sie mich schluchzend. „ Ich lebte im Haus des Königs als seine Tochter. Ich wusste nicht das ich adoptiert worden war.“ Antwortete ich ihr. „ Unsere Eltern sind gestorben, auf der Suche nach dir, seither lebe ich bei meiner Großmutter.“ Sagte sie. Ich drehte mich um, hinter mir stand Finn. „Das ist mein Freund Finn.“ Erklärte ich. „Lou, du musst mit uns kommen in mein Dorf.“ Sagte Finn. „Ich kann nicht ich muss hier bei Großmutter bleiben und ihr helfen.“ Entgegnete sie ihm. „Ist schon in Ordnung Kind. Ich wusste schon lange, dass du geholt werden würdest, geh mit ihnen.“ Sagte Jela. „ Danke Oma.“ Lou umarmte sie. „Wartet kurz ich mache Jeffrey, meinen braunen Wallach fertig. Nach einiger Zeit kam Lou mit einem schönen braunen Pferd hinter dem Haus hervor. Sie umarmte noch mal die alte Dame. Genau wie sie tat ich es auch. Wir stiegen wieder auf. Die Pferde liefen langsam los. Wir winkten noch einmal zurück. Als wir aus dem Dorf waren galoppierten wir los. Jeffrey, der Wallach meiner kleinen Schwester war genauso schnell wie Storm, nur Schönheit und Finn hatten Schwierigkeiten Schritt zu halten.

Wir kamen wieder in dem kleinen Dorf an. „So Lou, du solltest dich vielleicht erst mal bei Botan melden.“ Sagte Finn und zeigte auf das große Haus. „Gut dann werde ich mit ihr gehen.“ Warf ich noch schnell ein. Ich führte sie zu dem großen Haus. Klopfte an und sogleich rief Botan wieder: „ Herein.“ Ich öffnete die Tür und wir gingen in schnellem Schritte zu Botan. Ich verbeugte mich schnell und stellte ihm meine kleine Schwester vor. „Ah, Lou ist dein Name, richtig?“ fragte Botan noch mal nach. „Ja Sir, so heiße ich.“ Erwiderte Lou. Ich bemerkte sichtlich Botans Interesse an ihr. „Und wo wird meine Schwester nun schlafen?“ fragte ich nach. „Sie wird in meinem Haus schlafen, wenn es ihr recht ist!?“ sagte Botan, der Lou jetzt fragend ansah. „Ja klar, mir soll es Recht sein“ fügte Lou hinzu. Ich verließ jetzt das Haus. Ging zurück zu Finn, klopfte, öffnete die Tür. Da saß er wieder Oberkörper frei. „Finn, würdest du dir bitte etwas überziehen?“ fragte ich nach. „Sicher doch Herzchen.“ Er ging und holte sich sein getrocknetes Hemd. „So und was machen wir jetzt noch?“ Mir war langweilig. „Ich werde dir beibringen wie man mit Pfeil und Bogen umgeht.“ Sagte Finn, nahm mich bei der Hand und zog mich raus. Dort standen Ziele. Er gab mir Pfeil und Bogen und stellte sich hinter mich: „ So musst du den Pfeil festhalten, den Bogen spannen so weit du es schaffst und dann loslassen.“ Flüsterte er mir ins Ohr. Ich ließ los und traf sogar eine der Zielscheiben. „Das war doch schon mal gar nicht so schlecht.“ Lobte mich Finn. Plötzlich hörte ich Hufgetrappel. Es wurde immer Lauter. „Jelana, warte ich rette dich.“ Auf einem der Pferde saß Lyonel, der gerade einen Pfeil auf Finn losließ. „Nein!!!“ schrie ich und warf mich dazwischen, sodass der Pfeil mich traf. Ich fiel zu Boden. Finn kniete sich zu mir. „Warum hast du das getan?“ fragte er mich, während ihm die Tränen über die Wangen liefen. „Ich wollte nicht, dass du stirbst.“ Sagte ich sehr leise, da ich sehr geschwächt war. Finn stand auf, zog sein Schwert und rannte auf den noch Fassungslosen Lyonel zu. Auch Lyonel zog sein Schwert. Klinge traf Klinge. „Warum, warum hast du diesen Pfeil abgeschossen?“ schrie Finn Lyonel an. „Er sollte dich Youngdrunker treffen.“ Sagte Lyonel. Er wusste wer die Youngdrunker waren? „Du weißt doch sicher dass man uns nicht mit Pfeilen töten kann.“ Schrie Finn aus der puste. Die beiden lieferten sich eine Schlacht, beide Kämpften wegen mir. Lyonel schnitt Finn ins Bein, der jetzt Humpelte. Am Ende schlug Finn Lyonel das Schwert aus der Hand und schupste ihn zu Boden. Die Klinge am Hals sagte Lyonel: „ Wenn du mich tötest werden weitere kommen um die Prinzessin zu befreien.“ Finn warf das Schwert weg. „Ich bin nicht wie du.“ Sagte er und drehte sich um. Er kam wieder zu mir. „Jelana?“ fragte er ängstlich. „Ja Finn?“ ich war sehr schwach, das Reden fiel mir schwer. Das blaue Kleid musste Mittlerweile komplett rot sein. „Wir schaffen das. Glaub mir.“ Ich würde ihm nur zu gerne glauben. Er hob mich wieder hoch, diesmal fiel es ihm aufgrund seiner Verletzung sehr schwer. Auf der Hälfte des Weges brach er zusammen. Er weinte. „Geh!“ befahl ich ihm. „Ich lasse dich jetzt nicht alleine.“ Schluchzte er. „Geh, lass mich hier.“ Schrie ich ihn an. Wieder hob er mich und versuchte mich weiterzutragen. Ich schloss meine Augen, ich sah das berühmte weiße Licht, sollte ich rübergehen? Nein, ich wehrte mich, ich musste durchhalten, wir würden es sicher bis zum Dorf schaffen. Wieder brach Finn zusammen. „Geh jetzt, hol Hilfe, ohne mich bist du schneller.“ Befahl ich ihm. Er stand auf und rannte los. Mehrere Momente lag ich da. Bis ich bemerkte das jemand neben mir saß. Es war ein Junge, mit braunen Haaren. „Keine Angst du wirst das hier überleben.“ Sagte er kalt. „Du bist die Auserwählte, du musst den Frieden wieder auf die Erde bringen. Wir alle da oben zählen auf dich.“ Er zeigte auf den Himmel. Dann zog er den Pfeil aus meinem Körper, es waren unvorstellbare Schmerzen. Er legte seine Hand auf die Wunde, es brannte. Mir kamen Erinnerungen: Früher wie ich mit meiner Mutter gespielt hatte oder als sie ein kleines Baby auf den Armen trug, während ich mit meiner kleinen Schwester gespielt hatte, es war ein kleiner Braunhaariger Junge. Ich weiß, dass er nur zwei Jahre alt wurde. Er wurde von einem Pferd überrannt. Kurz darauf verschwand ich auch. Ich öffnete die Augen, ich spürte keinen Schmerz mehr. Neben mir saß immer noch der Junge. „Mom und Dad sind sehr stolz auf dich, Jelana.“ Sagte der Junge. „Wer bist du?“ fragte ich den Unbekannten. „Ich bin’s, dein kleiner Bruder Peer.“ Erwiderte der Kleine, er wandte seinen Blick nicht vom Horizont ab. Ich hörte Schritte die näher kamen. Ich schloss für einen Moment die Augen und Peer war verschwunden. Aus der Ferne sah ich Finn mit Botan und Lou, sowie einigen Kriegern kommen.
Bei mir angekommen umarmte mich erst mal Lou. Ihre heißen Tränen liefen auf mein Kleid. „Mir geht’s gut.“ Beruhigte ich sie. Ich setzte mich auf, erst jetzt sah ich, dass das Kleid hinüber war. Blau konnte man es nicht mehr nennen. Ich sah Finn an. „Peer hat mich gerettet, er sagte Mom und Dad seien stolz auf mich.“ Sagte ich Lou. „Peer?“ fragte sie mich. „Unser kleiner Bruder, weißt du noch mit den Braunen Haaren!“ erklärte ich. „Jelana, Peer ist schon lange nicht mehr da, er wurde damals von einem Pferd überrannt, erinnerst du dich nicht.“ Lou schaute mich ungläubig an, wie alle die um mich herum standen. Ich stand auf. Ging auf Finn zu und umarmte ihn. „Ich wollte dich schützen.“ Flüsterte er mir ins Ohr. „Können wir nun zurück ins Dorf gehen?“ drängte Botan. Wir liefen los. Ich Hand in Hand mit Finn und Lou mit Botan. „Unser neues Liebespärchen.“ Ich schaute Finn an. „Ja, Botan hat sich sofort in sie verliebt.“ Finn war froh, dass wir nun endlich zusammensein konnten, ohne in der Furcht zu Leben, dass wir irgendwann aufgrund einer Hochzeit getrennt werden würden. Wir gingen zurück ins Dorf, wo wir Chaos vorfanden. Alle Hütten waren in Brand gesteckt worden. Tote Krieger lagen überall auf dem Boden. „Was ist hier passiert?“ Lou und ich fragten es gleichzeitig. Wir waren alle schockiert. „Entweder, es waren die Wachen des Königs oder…“ Botan beendete seinen Satz nicht. „Oder wer?“ fragte Lou Botan. „Oder es waren die Wölfe.“ Beendete Finn den Satz seines Bruders. „Wölfe?“ ich war verwundert. „Ja die einzigen, die einen Youngdrunker töten können, ohne goldene Waffen, sind Wölfe. Jedoch keine Normalen Wölfe, man nennt sie Urwölfe. Sie sind größer als Menschen, ihre Zähne tödlicher als die eines Haies und sie sind viel Kräftiger als ein Elefant es je sein wird.“ In Botans Augen Leuchtete Angst. „Aber Wölfe hätten niemals die Hütten in Brand stecken können.“ Warf Lou ein. „Stimmt, wie hätten sie das machen sollen?“ ich drehte mich um, sah Morten nicht weit weg von uns auf dem Boden liegen. „Seht dort!“ rief ich und rannte auf Morten zu. „Jelana, bist du es?“ fragte mich der verletzte. „Wer hat eurem Dorf das angetan?“ versuchte ich aus ihm rauszubekommen. „Es waren die Wachen des Königs, sie ritten auf Urwölfen. Sie kennen unsere Schwächen.“ Seine Stimme versiegte. „Wo ist der Rest unseres Dorfes?“ fragte Botan schnell. „Sie sind in die Berge geflüchtet.“ Das war das Letzte was Morten uns sagen konnte. „Sie sind in die Berge, zu dem anderen Dorf. Wir müssen ihnen folgen.“ Finn drehte sich um und lief Richtung Wald. Ich rannte ihm hinterher, nahm seine Hand. „Alles wird gut werden.“ Beruhigte ich ihn. „Wir, ich und Lou, wir werden an eurer Seite kämpfen.“ Versprach ich. Doch er antwortete nicht. Wir gingen in den Wald. Ich erschrak, als ich ein jaulen vernahm. Ich ließ Finns Hand los und lief dem Jaulen entgegen. Ich spähte hinter einen Baumstamm und fand ein schwarzes Fellknäuel. Mit blauen Augen, sie waren wunderschön. Es blickte mich an. Ich erkannte es, es war ein kleiner Wolf. Ein Welpe. Plötzlich stand Finn hinter mir. „Das ist einer der Urwölfe.“ Sagte Finn und zog sein Schwert. „Nicht.“ Befahl ich. „Er ist doch noch so klein.“ Erklärte ich. „Das ist egal, wenn er erst mal erwachsen ist, wird er uns jagen.“ Finn war wütend. „Aber wenn er bei uns aufwächst, dann wird er sehen, dass wir nicht böse sind, und uns vielleicht beschützen.“ Ich hoffte, dass ich den kleinen behalten durfte. „Gut, behalte ihn, sobald er nur einen von uns verletzt, töte ich ihn.“ Finn steckte sein Schwert weg. Ich hob den kleinen hoch. Streichelte ihn. Sanft leckte der kleine meine Hand ab. „Ich werde dich Blue nennen.“ Flüsterte ich dem kleinen zu. Finn gab mir ein Strick den ich dem Kleinen um den Hals band. Er folgte mir brav. Wir kamen an dem See vorbei, wo wir erst mal rast machten. Blue stürzte sich sofort auf das Wasser, er hatte sehr großen Durst.
Auch um reinzuspringen war er sich nicht zu schade. Nur leider zog er mich mit. Noch im letzten Moment griff Finn nach meiner Hüfte und hielt mich fest. Ich zog Blue sanft zurück an Land. Er schüttelte sich und wurde fast wieder trocken. Wir gingen weiter, immer weiter Richtung Berge. Es war ein langer, langer Weg. Als ich nicht mehr konnte trug mich Finn ein Stück. Bei Lou und Botan war es genauso. „Werden sie heiraten?“ fragte ich Finn. „Ja, sie wurde von ihm ausgewählt als neue Auserwählte.“ Berichtete mir Finn. Ich freute mich für die beiden. War aber auch enttäuscht das Finn mich noch nicht gefragt hatte. Dann erinnerte ich mich an Lyonel, der mir schon einen Heiratsantrag gemacht hatte. Ich sagte ihm zur damaligen Zeit zu. Jetzt wo mein Vater einverstanden war, lehnte ich ab. Aber ich liebte ihn ja nicht mehr, also sollte ich auch nicht mehr an ihn denken.
„Alles in Ordnung?“ fragte mich Finn vorsichtig. Ich nickte. Im selben Moment fing Blue ganz schrecklich an zu heulen. Ich nahm sie auf den Arm, als im nächsten Augenblick ein Urwolf aus dem Gebüsch gesprungen kam. „ Nu na dak aloro bäe? (Das ist Urwölfisch und heißt: Was treibst du mit diesen Hitzköpfen?) Die frage war an Blue, die Fix antwortete: Ni anak ite jo turuk. (Sie haben mich gerettet und ich werde sie beschützen)
Der andere Graue Wolf fing an die Zähne zu fletschen. Blue sprang von meinem Arm und würde Urplötzlich genauso groß wie der andere Wolf. Sie gingen aufeinander los. Ich hoffte Blue würde nichts Schlimmes passieren. Mit einem gezielten Biss in den Nacken tötete Blue den anderen Urwolf. Sie kam zu mir zurück, legte sich hin. Ich stieg vorsichtig auf. Es war anfangs ein wenig holprig aber man gewöhnte sich daran.
Blue trug mich den gesamten Weg bis zu den Bergen. Dort fanden wir ein kleines Dorf vor. Die Einwohner begrüßten uns sehr erfreut. „Botan, mein Junge. Finn mein kleiner Schatz.“ Sagte eine Junge sehr attraktive Frau. „Das ist meine Mom“ sagte Finn. „Hallo mein Name ist Jelana.“ Stellte ich mich vor. „Schön dich kennen zu lernen.“ Die Frau umarmte mich sofort.
Plötzlich erschreckten sich alle und fingen an zu schreien:“ Ein Urwolf, Hilfe.“ Ich beruhigte sie schnell das dies mein Tier sei. „Komm Jelana, wir gehen Kämpfe üben.“ Finn zog mich hinter sich her. „Na inuk aller zu ti.“ (Ich komme mit) knurrte Blue, er schien Finn nicht zu vertrauen. Also gingen wir Schwertkampf üben, mit Holzschwertern. Ich bin eine Niete, wenn es ums Schwertkämpfen geht. Ich bat Finn ein anderes Mal mit mir zu üben. Er willigte ein. Ich setzte mich ins Gras. Schaute in den Himmel, Blue legte sich hinter mich. „Peer, wie geht es Mom und Dad? Ist bei euch alles in Ordnung?“ ich lächelte, trotzdem liefen mir die Tränen über die Wangen. „ Uns geht es gut, dir?“ wieder saß Peer neben mir. „Nachdem du mich gerettet hast, geht es mir super.“ Erwiderte ich. Ich umarmte meinen kleinen Bruder. „Ich muss dir was erzählen Jelana. Du bist das Verbindungsstück zwischen Himmel und Erde. Erinnerst du dich an den Erzengel Gabriel? Er hat dich beauftragt, die Erde im Einklang zu halten. Du bist seine rechte Hand. Engel Jelana. Du und Lou ihr seid unsterblich. Eure Aufgabe ist es auf die Erde aufzupassen. Das ist auch der Grund warum du mich sehen kannst.

„Ich soll auf die Erde aufpassen?“ fragte ich ungläubig.
„Ja, du sollst auf die Erde aufpassen.“ Wiederholte mein Bruder, kaum hatte er seinen Satz beendet war er auch schon weg. Ich legte mich ins Gras, Blue atmete flach. Ich schaute in den Himmel. Dachte nach. Aber wenn ich unsterblich war, dann würde ich Mom und Dad nie wieder sehen. Plötzlich spitzte Blue ihre Ohren. Es war nur Finn, der sich uns näherte.
„Die Leute aus dem Dorf haben Angst vor Blue.“ Sagte er leise.
„Ich weiß, aber sie wird uns beschützen.“ War meine antwort.
„Ani aller tu haken aju tut kina.“ (Ich werde mit euch in den Krieg ziehen.) meinte Blue dazu.
„Haga ti gerunu stukk omar.“ (Das weiß er, aber glaubt es aber nicht) antwortete ich, war aber gleichseitig darüber erschrocken, dass ich das Urwölfisch beherrschte.


Fortsetztung folgt...

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Tag der Veröffentlichung: 13.04.2010

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