Begegnung
Dunkle, ja beängstigende Wolkenberge dräuen sich zusammen. Böige Frühlingswinde fegen um die Hausecken.Fast mit einer Regelmäßigkeit wechseln Regen, Schnee und Graupelschauer.Verdrießlich gehen die Menschen ihre Wege.Einander nicht beachtend eilen sie mürrisch, nur um möglichst schnell ins Trockene zu gelangen.
An der Kreuzung zeigt die Ampel rot.
Autos fahren, rücksichtslos, die Spritzer welche die Passanten abbekommen nicht beachtend ,durch die Pfützen auf der regennassen Fahrbahn.
Mit tropfenverschleiertem Blick luge ich unter dem Rand meines Regenschirms auf die Ampel und bemerke dabei den intensiven Blick aus strahlend blauen Augen meines Gegenübers,funkelnden Diamanten gleich.
Wie sollte ich diesen Blick einordnen, galt er wirklich mir-?
Ein Schauer der mir den Rücken entlangläuft und zugleich ein Gefühl von der Sonne geküsst worden zu sein überkommt mich.
Bisher hatte ich diesen Menschen noch nicht bemerkt, doch so lange lebte ich noch nicht in dieser Stadt. Er musste ein Einheimischer sein, denn viele grüßten ihn beim vorübergehen freundlich.
Ein Konglomerat der Gefühle überwältigt mich. Bilde ich mir da etwas ein oder konnten es im Schein der Straßenlaternen Vorboten einer neuen Freundschaft sein-?
Eine Illusion im wabernden, verregneten, grauweißen Nebel, oder doch nur ein streng reglementiertes Zeichen der Freundlichkeit welche Abstand und Nähe zu neu Zugezogenen andeutete-?
Wie kann ich meine Position ergründen, wie einordnen-?
Ist er vielleicht der Teil welcher mir noch fehlte um ein ausgeglichenes glückliches Leben zu führen in dieser Stadt-?
Ist es nur ein kurzer Augenblick einer Begegnung, oder kann es länger dauern-?
Ein scheues Lächeln meinerseits, ein weiterer warmer Blick von der anderen Seite.
Die Ampel zeigt mittlerweile grün. Beim Vorbeigehen ein Gruß von ihm mit sanfter Stimme. Darin ein warmer Klang, eine Stimme welche unter die Haut geht.
Sein Blick der gefangen hält. Ein Augenblick der Sinne welcher mein Herz zum pochen bringt.Wir blicken uns gebannt an und doch gehen wir aneinander vorbei. Ein Kribbeln und knistern erfasst mich als seine Hand die meine flüchtig berührt.
Im beinahe letzten Moment, bei dem wir uns aufschauend anlächeln, zuckt ein Blitz von einem zum anderen.
Wissend auf einen neue Begegnung gehe ich meinen Weg versonnen,träumend weiter.
Weder der Regen noch der Wind konnten mir nun etwas anhaben.
©BM
Texte: die Rechte bleiben beim Autor
@bruni_M
Tag der Veröffentlichung: 22.05.2009
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