Ich nahm einen tiefen Schluck von meinem Pils und lehnte mich abwartend gegen die Lehne der schwarze Theke. Genüsslich ließ ich meinen Blick über die wogende Menge wandern, die sich rhythmisch zu dem Beat eines Technosongs bewegte. Überall blitzte nackte Haut hervor und man sah Pärchen, bei denen es jetzt schon recht heftig zur Sache ging. Der Geruch von Schweiß und Testosteron hing in der Luft – ich ließ ein raubtierhaftes Grinsen über mein Gesicht huschen. Genau so mochte ich es. Hier war meine Welt – zwischen Frischfleisch, süßen Twinks und heißen Beats. Ich war ein Player und ich liebte es. Jeden Tag einen anderen, heißen Kerl im Bett. Wilder, leidenschaftlicher Sex, ohne Verpflichtungen, ohne Gefühlschaos und ohne Beziehungsstress. Ich bekam jeden, den ich wollte und sie wussten alle, worauf sie sich bei mir einließen. Für Kuscheln war ich nicht zu haben, ich wollte den Körper und nicht die Persönlichkeit. Und mal ehrlich – wetten, dass das der Traum von 95% aller Männer war?
Mein Blick blieb an einem jungen Typen hängen. Sehr schmal, mit einem tollen Hintern. Wie gemacht dafür, dass ich ihn mit meinen Händen umfassen und kneten würde. Der Twink bewegte sich heiß zum Rhythmus des Songs, der gerade lief. Mit lasziven Hüftschwung brachte er mein Blut zum Kochen und als sich unsere Blicke trafen, grinste ich ihm verführerisch zu. Ich sah das lustvolle Aufblitzen in seinen Augen und spürte beinahe, wie seine Blicke über meinen trainierten, schlanken Körper wanderten, der durch die enge Lederhose und das beinahe durchsichtige, weiße Shirt betont wurde. Lasziv grinste mich das süße Kerlchen an und mit einer eleganten Handbewegung forderte er mich auf, zu ihm zu kommen und ich folgte nur zu gerne.
Ich stellte meine Flasche auf den Tresen und stieß mich geschmeidig von der Theke ab. Das war der schwierige Teil. Jetzt durfte einfach nichts mehr schief gehen. Ich wollte endlich mal wieder zum Zug kommen und heute würde mir auch nichts im Wege stehen!
Ich ließ den süßen Kerl nicht eine Minute aus den Augen und er schien sich nur zu bewusst darüber zu sein, welche Pläne ich mit ihm hatte, denn seine Bewegungen wurden immer lockender – er wusste sehr genau, was er war. Mein erwählte Beute und ich würde sie mir jetzt holen. Endlich war ich bei ihm und presste meinen Körper eng an seinen, ließ ihn spüren, wie sehr ich wollte, was er mir anbot. Innerlich stieß ich erleichtert die angehaltene Luft aus. Vielleicht war Fortuna mir heute endlich mal wieder hold und es würde doch noch ein vergnüglicher Abend für mich werden.
Der Kleine brachte mich zurück in die Gegenwart, als er verstohlen seine Hand auf meine Mitte legte und begann, mich mit einem stetig wachsenden Druck zu massieren. Der Süße ging ganz schön ran, aber mich sollte das nicht stören – ich mochte es, wenn sie das Gleiche wollten, wie ich. Ich ließ ein heiseres Stöhnen verlauten und zog seinen Kopf zu mir.
„Du machst mich ganz schön an“, flüsterte ich in sein Ohr.
Sein leises Kichern schickte mir einen erregten Schauer über den Rücken und ich beuge mich runter, um ihn zu küssen.
Grummel.... Genervt seufzte ich auf. Ich wusste, dass es irgendwann kommen würde. Darf ich vorstellen, Teil Eins meines kleinen Problems. Vielleicht hatte ich aber auch Glück und das Schnuckelchen hatte es nicht gehört. Wieder beugte ich mich ihm entgegen, beinahe berührten sich unsere Lippen... Grummel. Erneut ließ mein Bauch ein lautstarkes Knurren ertönen und als ich den amüsierten Blick des Kleinen sah, wusste ich, dass Fortuna mir nicht hold sein würde.
„Kann es sein, dass du vielleicht etwas Hunger hast?“, brüllte der Kleine in mein Ohr.
In der Absicht, ihn von dem Gegrummel abzulenken, zog ich ihn wieder enger an mich.
„Das ist der Hunger nach dir“, raunte ich ihm zu und verschloss unsere Lippen endlich.
Sein Geschmack war hinreißend, auch wenn seine Zungentechnik etwas zu wünschen übrig ließ, aber davon wollte ich mich jetzt nicht stören lassen. Ich wollte den Kleinen unter mir haben, egal, in welcher Position.
Mein plötzlich aufgetauchtes Grummeln hatte genauso schnell wieder nachgelassen und ich konzentrierte mich ganz auf den heißen Kerl in meinen Armen. Streichelte seine Seiten, knabberte an seinem Hals und knetete fest seinen hübschen Hintern. Sein verhaltenes Stöhnen ließ mich grinsen. Langsam löste ich mich von ihm. Er sah mich aus glasigen, lustvollen Augen an. Ich wollte ihn mit mir ziehen, als ich plötzlich gegen etwas stieß. Nur einen Augenblick später spürte ich, wie sich eiskalte Flüssigkeit über meinen ganzen Körper ausbreitete. Ich hörte Entschuldigungen und das leise Kichern des süßen Kerlchens. Ich stöhnte ungehalten. So ging es mir mittlerweile schon seit vier Wochen. Immer, wenn ich einen heißen Typen abschleppen wollte, passierte mir irgend etwas peinliches, so dass die Stimmung dann vorbei war und sich meine ausgesuchten Typen mit einem fadenscheinigen Grund verabschiedeten. Dabei stand ich sozusagen unter Dauerregung.
Plötzlich ertönte ein Knall über mir und nur einen Augenblick später war ich über und über bedeckt mit schillernden Pailetten in allen Farben, die aufgrund der klebrigen Getränke, die nur wenige Sekunden vorher über mir ausgeschüttet wurden, an mir hafteten, wie eine zweite Haut. Der Kerl neben mir fing an, heftig zu lachen und hielt sich den Bauch, während ich da stand, wie ein begossener Pudel. Keine Ahnung, was derzeit in meinem Leben schief lief, aber sowas hatte ich echt nicht verdient. Ohne noch auf die kichernden Menschen um mich herum zu achten, verließ ich den Club. Meine Stimmung war echt absolut im Eimer. So langsam hasste ich mein Leben.
Endlich daheim – nachdem sich der Taxifahrer dreimal davon überzeugt hatte, dass ich sein Auto auch in keinster Weise irgendwie befleckt hatte – streifte ich mir noch im Flur die eingesauten Klamotten vom Leib und stieg unter die Dusche. Die warmen Wasserstrahlen entspannten mich und ich stützte mich erschöpft an der Wand ab. Ich hatte keine Ahnung, was los war. Seitdem ich mit Freunden vor vier Wochen auf diesem Felsen im Wald gecampt hatte, lief jeder Flirtversuch für mich auf eine Peinlichkeit nach der anderen hinaus. Entweder ich wurde mit Schlamm bespritzt oder ich hatte plötzlich diverse Magen- und/oder Hautprobleme. Mein absoluter Favorit der Peinlichkeiten war jedoch mein plötzliches Stottern und das Herausplatzen von peinlichen Kindheits- und Jugenderinnerungen (als ich damals ganz ungewollt anfing, über meine Akne zu reden, die ich als Jugendlicher zu bekämpfen hatte, besonders an Stellen, die keinem was angingen, hatte ich mich lieber schnell von dannen gemacht).
Ich hoffte einfach, dass es schnell wieder vorbei war, denn da war ja auch noch Teil Zwei meines Problems – sozusagen der Grund meiner verrückt spielenden Libido und Auslöser meiner Dauerregung. Denn, obwohl ich seit diesem verhängnisvollen Tag nur noch meine rechte Hand hatte, um mir Erlösung zu verschaffen, plagten mich beinahe jede Nacht Träume.
Keine Albträume, sondern viel mehr feuchte Träume von einem hübschen, schmalen Mann mit unglaublich fliederfarbenen Augen und entzückenden roten Minihörnern auf dem Kopf. Mein Gehirn fand diese Aufmachung noch nicht mal irritierend – im Gegenteil: Mich törnte die Vorstellung des Mannes so sehr an, dass ich jeden anderen mit meiner Fantasie verglich. Gleichzeitig spielte mein Körper jedoch so verrückt, dass ich gar nicht anders konnte, als mich an den erstbesten, hübschen Mann zu werfen – ich hatte zwar vorher schon nichts anbrennen lassen, aber dadurch, dass niemand so wirklich an meine Vorstellung heran reichte, hatte das Ganze doch eher einen fahlen Beigeschmack.
Seufzend drehte ich die Dusche aus und schnappte mir ein Handtuch. Vielleicht sollte ich ja doch etwas in meinem Leben ändern. Vielleicht ein Zölibat ablegen, um zu mir selbst zu finden. Leise lachte ich auf – so langsam wurde ich wirklich verrückt. Ich, Devon Macintosh, sollte ein Zölibat ablegen... Die Vorstellung hatte etwas sehr groteskes an sich. Eher würde die Hölle zufrieren, als dass ich jemals auf Sex verzichten würde. Leise lachend ging ich in mein Schlafzimmer. Das feuchte Handtuch schmiss ich in eine Ecke. Nackt, wie Gott mich schuf, ließ ich mich bauchwärts auf die weichen Laken fallen. Gerade noch so schaffte ich es, mir die Decke über den Körper zu ziehen, ehe ich im Schlaf versank.
~*~
Ich war dabei, zu sterben. Okay, vielleicht war das ein wenig übertrieben, aber durch mein Keuchen könnte man durchaus davon ausgehen, dass ich gleich abkratzte. Die Franzosen sagten ja auch, dass sie bei der schönsten Nebensache der Welt ständig den kleinen Tod starben und irgendwo dazwischen befand ich mich gerade.
Mir war extremst heiß, als die glatten Hände des Fremden über meine Muskelpartien strichen. Leicht begannen sie meinen Rücken zu massieren und ich spürte den warmen Atem an meinem Ohr.
„Ich liebe es, dich keuchen zu hören“, flüsterte der Fremde in mein Ohr und verfolgte mit seinen zarten Lippen die Spur meines Halses zu meinem Schulterblatt.
Heiß presste sich der schmale Körper an mich und ich konnte spüren, dass der Fremde ebenso erregt war, wie ich. Das hier war dann wohl eindeutig Teil Zwei meines Problems – wahrlich mein Lieblingsteil davon. Obwohl ich dadurch zwar fast dem Wahnsinn in die Fänge lief, konnte ich von dem Fremden wirklich nicht genug bekommen. Manchmal, ganz tief in mir drin wünschte ich mir, dass der Fremde wirklich existieren würde, denn bei ihm hatte ich Gefühle, die noch keiner vorher bei mir ausgelöst hatte. Spielerisch begann er seine Hüfte gegen meine zu stoßen und riss mich damit zurück in die Gegenwart. Heiser stöhnte ich auf und wölbte mich ihm entgegen, als sein hartes Glied in meine Spalte glitt und immer wieder sanft über meinen zuckenden Muskel strich. Es kam mir alles viel realer vor, als in meinen vorherigen Träumen, aber ich hatte mir vorgenommen, es einfach zu genießen. Es war die einzige Art, diesem schönen Fremden näher zu kommen – ich würde jede Sekunde in Erinnerung behalten.
Sanft küsste er sich meinen breiten Rücken hinab, packte meinen Po und begann, ihn zu kneten. Hilflos vor Lust zuckte ich zusammen und rieb mich an Ermangelung an Alternativen an meiner Matratze. Ich brauchte Erlösung und ich brauchte sie jetzt. Der Fremde ließ ein leises, fast schon dämonisches Kichern ertönen.
„Das ist jemand aber sehr ungeduldig“, flüsterte er heiser.
Seine Stimme klang rau und viel tiefer, als ich sie mir vorgestellt hatte, aber sie war so sexy, dass sich eine Gänsehaut auf meinem ganzen Körper ausbreitete.
„Du reagierst immer so empfindlich auf mich. Ich liebe das.“
Plötzlich riss er mich mit einem Ruck herum, schnappte sich meine Hände, die sich schon auf Erkundungstour machen wollten und streckte sie über meinen Kopf aus. Überrascht wimmerte ich auf, als ich das raue Seil an meinen Handgelenken spürte, einen Augenblick später war ich gefesselt und ihm völlig ausgeliefert.
„Nanana, meinst du wirklich, dass du dir das heute verdient hast, Devon?“, böse kichernd starrte der Dämon, wie ich ihn in meinem Kopf immer nannte, auf mich herunter.
Heftig nickte ich und wollte anbringen, dass ich brav gewesen war, aber er legte fest seine Hand auf meinem Mund.
„Lüg mich nicht an. Ich weiß, welche Pläne du heute Nacht eigentlich verfolgt hast.“
Mit großen Augen starrte ich ihn an und meinte einen traurigen Schimmer in seinen Augen zu sehen, der aber schon einen Moment später von etwas dunklerem abgelöst wurde.
„Nein, das hier ist heute nur für mich“, flüsterte er dunkel.
Ich musste hart schlucken. Der Fremde war heute auf eigenartige Weise dominant und obwohl ich das eigentlich gar nicht mochte, zog es mich bei dem Fremden doch gerade zu an. Die Vorstellung, dass der Dämon mir seinen Willen aufzwang, sich nahm, was er wollte, weil ich ihn mit meiner Art verletzt hatte, machte mich an. Heiße Erregung durchströmte mich und ich stöhnte laut auf. Er sollte endlich anfangen, sich alles nehmen, was er wollte – mein Innerstes zog sich zusammen. Ich hatte keine Angst. Ich vertraute ihm vollkommen, denn da war soviel mehr zwischen uns. Hätte mein Verstand noch richtig funktioniert, hätte ich über meine Gefühlsduseleien gelacht – vor allem, da dieser Mann ja nicht mal existierte. So aber fühlte es sich einfach perfekt – es war der perfekte Augenblick und tief in mir wollte ich, dass er nie endete.
„Die Vorstellung gefällt dir“, schnurrte er gerade zu und nahm seine Hand von meinem Mund.
Einen Augenblick starrte er mir in die Augen. Ich meinte einen liebevollen Ausdruck in seinen Augen erkennen zu können und auf meinen Lippen breitete sich ein kleines Lächeln aus. Kurz erwiderte der Fremde es, ehe seine Mimik wieder der alten Arroganz Platz machte. Mit einer geschmeidigen Bewegung rückte der Dämon zu mir hoch und zum ersten Mal sah ich seinen harten Schwanz ganz genau vor mir. Sah jede Ader, sah, wie er vor Erregung zuckte – ich schluckte hart. Ich wollte ihn schmecken.
„Öffne deinen Mund“, befahl der Fremde und wie in Trance folgte ich.
Sanft glitt sein Schwanz immer tiefer und ich nahm ihn fast vollständig auf. Heiser stöhnte er auf und krallte sich beinahe schmerzhaft in meinen Haaren fest.
„Ja...“, stieß der Fremde aus. „So unglaublich gut...“
Sanft leckte ich über seine feuchte Eichel, ich begann, an seinem Glied zu saugen. Ich konnte ein Keuchen nicht unterdrücken, als er seinen Kopf in den Nacken warf. Sein ganzer Körper zitterte aufgrund der glühenden Erregung, die ihn durchfuhr. Er sah so verdammt heiß aus, dass mein Glied in Erwartung auf noch viel mehr freudig zuckte.
Noch fester packte die Hand mein Haar und ich meinte fast schon Krallen zu spüren, aber seine rhythmischen Bewegungen lenkten mich zu sehr ab. Sanft, aber bestimmt stieß er sein hartes Teil immer wieder in mich hinein, achtete dabei aber immer darauf, dass es nicht zu doll wurde. Ich saugte und leckte an ihm, wollte, dass er sich endlich gehen ließ.
„Devon...“, hauchte er schon fast verzweifelt, als seine Bewegungen krampfhafter, unkontrollierter wurden.
Immer schneller stieß er zu, versuchte, keuchend zu Atem zu kommen. Sein ganzer Körper spannte sich an, jeder Muskel an ihm wurde stahlhart und ich konnte die kleinen Tropfen schmecken, die Vorboten auf etwas viel Allgewaltigeres waren. Ich erkannte es daran, wie sein ganzer Körper sich noch mehr verkrampfte, wie er ein letztes Mal in mich stieß und er mit einem fast animalischen Schrei endlich kam. Ich nahm alles auf, was er mir gab und wollte noch soviel mehr, als er sich schon zurück zog. Leise wimmerte ich auf, wollte, dass er mir wieder näher kam.
Mit einem sanften Lächeln beugte er sich zu mir und legte sanft seine Lippen auf meine. Mir blieb kaum Zeit, zu reagieren, als sich auch schon seine Zunge einen Weg in mein Inneres bahnte und mich mit einer Wildheit erkundete, dass ich nur in den Kuss stöhnen konnte.
„Du gehörst mir“, hauchte er und sah mich mit einer Entschlossenheit an, dass ich nur aufkeuchen konnte.
Unsere Blicke verhakten sich ineinander, ich tauchte immer tiefer in seine dunkelvioletten Iriden ein.
„Willst du mein sein?“, fragte er wispernd und ich konnte nur nicken.
Ich war voller Freude und gleichzeitig wurde mein Inneres von Schmerz durchzogen – das hier war nicht die Wirklichkeit und trotzdem... In meinen Träume konnte ich zumindest das erleben, was mir in der Realität für immer verwehrt sein würde. Eine Zukunft mit ihm.
„Dann sei es so“, ein fast erhabener Ausdruck machte sich auf seinem Gesicht breit, ehe sich seine sündigen Lippen teilten und mir den Blick auf spitze Eckzähne lieferte.
Wieder bildete sich eine Gänsehaut und ehe ich wirklich reagieren konnte, beugte er sich hinunter zu mir. Sanft verteilte er eine Spur von Küssen halsabwärts, ehe er an der Stelle Halt machte, die durch ihr stetiges Pochen verriet, wer schnell mein Herz pumpte. Ein sanfter Kuss... und ich schrie auf. Mit einer geschmeidigen Bewegung hatten seine Zähne meine Haut durchbrochen. Ein kurzer brennender Schmerz breitete sich von meinem Hals aus. Hart keuchte ich auf, als dieser Schmerz durch brennende Lust ersetzt wurde. Kräftig begann der Dämon an der Wunde zu saugen, ich wollte ihn noch näher spüren und verkrallte mich deshalb in seinem Haar. Rau spürte ich die Beschaffenheit seiner roten Hörner auf meiner Haut und packte eines davon, um ihn weiter an mich zu pressen. Ich wand mich unter ihm, wusste nicht, wohin mit meinen Gefühlen und wollte endlich Erlösung. Ich spürte sein Grinsen an meinem Hals und als hätte er meinen Gedanken gespürt, umfasste seine warme Hand meinen stahlharten Schwanz und begann ich zu pumpen. Wieder schrie ich auf. Sein Griff war so fest, so hart, dass ich nicht lange brauchen würde, um zu kommen. Mit einem Schmatzen löste er sich von mir, sanft schimmerte eine dünne, rote Spur auf seinen Lippen, doch ich hatten keine Chance, darüber auch nur nachzudenken. Mit einem diabolischen Grinsen packte er meinen Schwanz, um ihn in gerader Position zu behalten. Keuchend hielt ich den Atem an, als er seine Hüften leicht anhob und sich mit einer einzigen, glatten Bewegung regelrecht an mir aufspießte.
Hart stöhnte ich auf und riss an meinen Fesseln – ich wollte seine Hüften packen, wollte meine Fingernägel in seine Haut graben. Seine Hitze brachte mich um den Verstand, seine Enge melkte mich hart. Sein Anblick war so verdammt heiß, dass ich mir auf die Lippen biss, um nicht zu wimmern. Er war so verdammt perfekt – und er gehörte mir. Der Dämon begann sich zu bewegen, heiß und sündig ließ er seine Hüften kreisen. Erst langsam und dann immer schneller. Keinen Augenblick ließ er mich aus den Augen, als er seinen Schwanz umfasste und begann, sich selbst hart zu pumpen. Dieser Anblick war so verflucht heiß, dass ich hilflos zuckte und meine Hüften nach oben stieß. Ein heiserer Laut kam über seine Lippen, wieder verkrampfte sich sein ganzer Körper und erneut kam er mit einem leisen Seufzen. Heiß verteilten sich seine Schübe auf meinem Bauch. Er engte mich noch mehr ein, so dass ich fast kam, aber es war nicht genug, noch lange nicht. Wieder stieß ich meine Hüften nach oben, in dem hilflosen Versuch, mich noch tiefer in ihn zu graben, aber der Dämon packte meine Hüften und hielt sie mit einer unglaublichen Kraft unten.
Ich wimmerte auf, als er sich von mir erhob. Leicht kniete er über mir, sein Gesicht wieder Spiegel seiner Arroganz.
„Heute nicht“, flüsterte er unerbitterlich. „Das hast du dir nicht verdient.“
„Bitte“, flehte ich. „Bitte... Ich kann...“
„Schlaf!“, zischte er.
Schon spürte ich, wie mein Körper schwerer wurde und es mir immer schwere fiel, meine Augen offen zu halten. Das Letzte, was ich wahrnahm, war sein sanfter Kuss.
„Wir werden uns sehr bald wiedersehen, mein Liebling“, flüsterte er, doch ich nahm es nur noch halb wahr. Schwärze umfasste mich und zog mich tiefer in den Schlaf.
~*~
Verdammt, schoss es durch meinen Kopf. Was für ein Traum! Noch müde setzte ich mich in meinem Bett auf und rieb mir über die müden Augen. Ich fühlte mich wie erschlagen, mein Kopf dröhnte und die Haut an meinem Hals spannte ein wenig – wahrscheinlich hatte ich in einer komischen Position geschlafen und mir einen Nerv eingeklemmt. Frakturhafte Erinnerungen meines Traums schossen durch meinen Kopf und ich spürte, wie mir unglaublich heiß wurde und mein kleiner Freund sich erneut meldete. Mit einem müden Grinsen pumpte ich ihn kurz, ehe ich seufzend aufstand. Mein Kopf hatte wirklich eine Macke. Solche realen Träume zu produzieren, war wirklich ein seltenes Talent, auf das ich gerne verzichtet hätte. Leise schlurfte ich in mein Bad und streckte mich ausgiebig, ehe ich den Wasserhahn am Waschbecken aufdrehte, um mir mit kaltem Wasser den Schlaf aus den Augen zu waschen. Es half ein wenig. Während ich mich abtrocknete, starrte ich müde mein Spiegelbild an. Abgesehen von meinen vom Schlaf geschwollenen Augen und den Bartstoppel sah alles gut aus. Vielleicht sollte ich mich rasieren, ich war nicht wirklich der Typ für einen Dreitagebart.
Ich schmiss das Handtuch über den Rand der Badewanne und wollte nach meinem Rasierzeug greifen, als mich das kleine Zeichen an meinen Hals aufhielt. Ungläubig starrte ich auf die kleine, blutrote Lilie, die sich genau an der Stelle befand, an der mich der Fremde im Traum gebissen hatte. Erneut rieb ich mir die Augen, hoffte, dass das Zeichen verschwand, aber egal, wie oft ich es wiederholte, die Lilie blieb an Ort und Stelle. Mein Herzschlag beschleunigte sich von Null auf Einhundert und ich schluckte hart.
War das gestern gar kein Traum gewesen? War es Wirklichkeit? Oder nur ein Trugbild meines Verstandes und meiner inneren Wünsche, die ich nichtmal mir selbst eingestand? Nämlich, dass ich mir nichts sehnlicheres wünschte, als dass der Traum Wirklichkeit wurde. Dass es den Fremden wirklich gab und er mich zu dem Seinen gemacht hatte.
Wie erstarrt hob ich meine Hand zu der Stelle. Ich ließ sie über dem Mal schweben, als plötzlich ein dämonisches Kichern hinter mir ertönte. Ich wirbelte herum. Das Kichern klang ganz nach dem Fremden. War er etwa hier? Was spielte er da für ein bizarres Spielchen? Ich folgte dem Kichern und fand mich einen Augenblick später in meinem Wohnzimmer wieder. Langsam näherte ich mich dem kleinen, gläsernen Couchtisch. Darauf stand mein schwarzer Laptop geöffnet. Ein seltsames Gefühl breitete sich in mir aus, als ich nach ihm griff. Ein Fenster war geöffnet. Es zeigte eine schwarze Website, die mit Pentagrammen gemustert war.
Samantha Valensí – dunkle Wicca, Medium und Geisterbeschwörerin
Darunter befand sie eine Adresse, die ganz in der Nähe meines Apartments lag. Langsam ließ ich den Laptop zurück sinken, ehe mich Entschlossenheit packte. Schnell zog ich mich an und schnappte meine Schlüssel. Was hatte ich schon zu verlieren?
°
Fünfzehn Minuten später stand ich vor einem baufälligen Haus, dessen Reklameschild immer wieder in einem hellen Grün aufflackerte. Wahrscheinlich ein Wackelkontakt, dachte ich mir. Ich schüttelte den Kopf und vergrub meine Hände in meinen schwarzen Locken. Nicht aufregen, beschwor ich mich innerlich. Alles wird gut. Hier bekommst du sicher Hilfe. Wie ein Mantra wiederholte ich diese Worte, als ich den kleinen, schon ziemlich schäbigen Laden betrat. Am liebsten hätte ich sofort kehrt gemacht beim Anblick der im Glas schwimmenden Augen, die mich anzustarren schienen, aber ich versuchte, mich zusammen zu reißen. Ich war ein gestandener Mann von 28 Jahren. Ich würde das schon irgendwie hinkriegen. Es gab nichts, wovor ich mich fürchten müsste. Rein gar nichts!
Plötzlich knarrte es hinter mir und ich wirbelte herum. Gerade noch rechtzeitig konnte ich verhindern, dass ein unmännliches Quieken meine Lippen verließ. Reiß dich zusammen, Macintosh!, schrie ich mich innerlich zur Räson. Du willst ein Player sein und hast Angst vor gruseligen Augen? Was bist du? Eine Maus?
Tief holte ich Luft und versuchte mich zu entspannen, als sich der dunkle Vorhang, den ich vorher gar nicht richtig wahrgenommen hatte, teilte und eine doch recht junge, korpulente Frau betrat. Ihre scharfen, katzenhaften Augen erfassten mich und ich trat unwillkürlich einen Schritt zurück. Das sollte eine Hexe sein? Sie sah eher aus, wie eine Menschenfresserin! Mit entschlossenem Schritt kam sie mir näher und ich hielt den Atem an. Mein Herz verdoppelte seine Geschwindigkeit. Bloß keine Angst zeigen, Devon. Reiz sie ja nicht.
Mit einem gezielten Griff zog sie den Kragen meines Shirts nach unten und legte die blutrote Lilie frei.
„Diese verfluchten Dämonen“, meckerte sie los und ich zuckte zusammen, als sie mir einen Schubs gab und ich mich Augenblicke auf einer alten, staubigen Couch wieder fand. Über mir befand sich das Regal mit den schwimmenden Augen – keine sehr beruhigende Umgebung hier.
„Immer muss ich deren Drecksarbeit machen“, fluchte die Wicca weiter und kramte in ihren Theken herum. Plötzlich blickte sie mich scharf an. „Wie heißt dein Gefährte?“ Gefährte?
Ein Wort formte sich in meinem Kopf und noch ehe ich richtig reagieren konnte, sprach ich bereits, „Sein Name ist Bilou.“
Ich hatte keine Ahnung, woher das plötzlich gekommen war, aber wieder lenkte mich die komische Frau ab.
„Ah, der kleine Freche. Hat er auch endlich seinen Einen gefunden.“ Seinen Einen?
Irgendwie klang sie jetzt viel sanfter und ein verträumter Ausdruck machte sich auf ihrem Gesicht breit, ehe ihre grummelige Aura zurück kehrte. Die Frau war mir wirklich nicht geheuer. Die hatte stärkere Stimmungsschwankungen, als meine Großtante Erna, die als verrückt galt. Sie war eine richtige Grummelziege!
Plötzlich warf sie mir etwas zu und ich fing es automatisch auf. Es handelte sich um ein kleines, rundes Amulett, in dessen Mitte sich die blutrote Lilie befand. Das gleiche Zeichen, wie auf meinem Hals.
„Wenn du zuhause bist, legst du das Amulett um, dann kannst du deinen Gefährten immer sehen, selbst dann, wenn er sich durch einen Zauber versteckt – das machen diese blöden Dämonen leider ziemlich gern. Sind ein wenig schüchtern, besonders, wenn es um ihre Gefährten geht. Nimm es ja nicht ab, sonst verliert es seine Wirkung“, erklärte die Wicca grummelig und sah mich scharf an.
„Noch Fragen?“, wollte sie wissen.
„Äh... .“ Einen ganzen Haufen, aber die Wicca ließ mir keine Chance, auch nur einen vernünftigen Satz zu Stande zu bekommen, sondern zog mich hoch und hinaus aus ihren Laden, mit einer Kraft, die ich ihr gar nicht zugetraut hätte.
„Bei Problemen frag deinen Dämon, ich hab nämlich keine Lust, mich auch noch um ihre Gefährten zu kümmern!“, sprach sie und knallte dann schimpfend ihre Tür zu.
Verwirrt stand ich da. Was genau war das gerade gewesen? Ich glaube, ich war dabei, den Verstand zu verlieren. Ganz klar... In irgendeinem vorherigen Leben hatte ich was falsch gemacht und das war jetzt die Konsequenz – verrückte, alte Hexen, komische Dämonen und seltsame Gefährtenmale! Willkommen, in meinem neuen Leben! Ich schüttelte den Kopf und versuchte, wieder klar im Kopf zu werden. Fest umschloss ich das Amulett. Wenn das alles wahr war, dann würde mir der kleine Dämon jetzt mal Rede und Antwort stehen! Ich spürte, wie sich Wut in mir aufbaute. Verdammt, ich wollte jetzt wirklich wissen, was hier für ein Spielchen mit mir getrieben wurde!
°
Auf dem Weg nach Hause hatte ich versucht, mich zu beruhigen, aber das hatte nur suboptimal geklappt. Leise öffnete ich meine Haustür und zog mir die Schuhe aus. Unentschlossen starrte ich auf das kleine Amulett. Die Lilie funkelte aufgeregt und in meinem Bauch machte sich ein seltsames Gefühl breit. Wenn ich es jetzt umlegte, dann gab es kein Zurück mehr, dann würde ich in diese seltsame, neue Welt eintauchen. Ich würde mich diesem Bilou stellen und meine Welt wäre niemals wieder, wie vorher. Ich seufzte auf und nahm all meinen Mut zusammen. Ich wollte die Wahrheit wissen und das hier war meine Chance – die würde ich nutzen. Ohne noch einmal darüber nachzudenken, legte ich mir die Kette des Amulettes um. Sobald es meine Haut berührte, glühte die Lilie auf und mein Mahl kribbelte. Das dauerte nur Sekunden, danach war es, als wäre das Amulett lebendig, denn es wurde seltsam warm.
Noch einmal holte tief Luft. Du schaffst das, Macintosh, sprach ich mir Mut zu. Du bist ein Player, du wirst auch mit einem komischen Dämon fertig, der dich für seinen Gefährten hält. Mit entschlossenem Schritt ging ich direkt in mein Wohnzimmer und blieb wie erstarrt stehen. Der Fremde, Bilou saß elegant auf meiner weißen Couch. Genau, wie in meinen Träumen – Waren es überhaupt Träume gewesen? - starrte er mich aus ängstlichen, aber hoffnungsvollen, violetten Augen an. Mein Herz raste und zog sich zusammen. Er war so wunderschön. Mühsam schluckte ich den Kloß hinunter, der sich in meinem Hals manifestiert hatte und verschränkte die Arme.
„Was soll das alles?“, wollte ich wissen und starrte Bilou finster an, dieser verschränkte nervös seine Finger und schluckte.
„Ich weiß gar nicht so genau, wie ich anfangen soll...“, seine sonst so dunkle Stimme klang ungewöhnlich hoch, er musste schrecklich unsicher sein.
„Wie wäre es mit dem Anfang?“, ich war ungeduldig und erneut kochte die Wut in mir hoch. Erst mischte er sich so dermaßen rotzfrech in mein Leben ein und dann hielt er es noch nicht mal für notwendig mir die Wahrheit zu sagen.
„Du hast mir in den letzten Wochen das Leben dermaßen zur Hölle gemacht... Glaubst du nicht, dass du mir da eine Begründung schuldig bist?!“
Bilou zuckte wegen meiner schneidenden Stimme furchtbar zusammen und starrte traurig zu mir auf.
„Ich sah dich damals mit deinen Freunden campen“, begann er leise und knetete seine Finger nur noch fester.
„Schon im ersten Augenblick wusste ich, dass du mein Einer bist, dass du mir gehörst, also folgte ich dir.“
Mühsam versuchte ich meinen Zorn unter Kontrolle zu bekommen, es brachte uns beiden nichts, wenn ich jetzt austickte.
„Also hast du mich gestalkt?“
„Man kann diesen Begriff dafür verwenden, ja“, beantwortete er meine Frage. „Ich sah, wie diese Männer dich anblickten, wie sie sich an dich ranmachten. Keiner hat dich zu berühren!“
Seine sanften, violetten Augen glühten rot auf und seine Stimme zischte die Worte mehr, als das sie eigentlich gesprochen wurden.
„Ich machte dich für sie unattraktiv und schickte dir gleichzeitig diese Träume, um dich für mich zu gewinnen.“
„Und was war das gestern? Ist dir da aufeinmal in den Sinn gekommen, dass du dich als mein Boss aufspielen solltest?“, meine Stimme zitterte vor unterdrückter Wut und ich ballte meine Hände zu Fäusten.
„NEIN!“, begehrte Bilou auf. Mit einer schnellen Bewegung, die ich so gar nicht wahrnehmen konnte, stand er auch schon vor mir. „Ich war rasend eifersüchtig auf den Typen und wütend auf dich, weil du einfach nicht eingesehen hast, dass ICH der Richtige für dich bin!“
„Du hast dich mir ja auch nie gezeigt!“, schrie ich ihn an.
„Und du hast nie nach mir gesucht!“
Keuchend standen wir uns gegenüber. Ich spürte, dass Bilou langsam wütend wurde, denn seine Augen begannen erneut, rötlich zu schimmern. Aber auch mein Zorn kochte langsam über. Was bildete er sich eigentlich ein!
„Und deshalb machst du mich einfach zu deinem Gefährten? Ohne mich auch nur zu fragen?“, ich wusste, dass mein Verhalten falsch war, aber ich konnte meine Wut nicht mehr zurück drängen. Sie übernahm mein Denken, mein Handeln.
Bilou riss die Augen auf und erstarrte, „Aber du hast zugestimmt, der Meine zu werden.“
„Ja, weil ich dachte, dass du nicht existierst! Sonst hätte ich dem nie zugestimmt. Wenn du mich so gut beobachtet hast, musst du doch festgestellt haben, dass ich nichts von Beziehungen halte und diese Gefährtenscheiße kannst du dir auch sonst wohin stecken. Ich will dich nicht!“
„Du...du lügst!“, Bilous Stimme zitterte, aber ich nahm es im Rauschen meiner Wut nicht wahr.
„Du willst mein Gefährte sein?! Du kannst ja nicht mal unterscheiden, wann ich die Wahrheit sage und wann ich lüge“, meine Stimme klang ganz fremd und die Worte purzelten nur so aus meinem Mund. Ich konnte sie nicht aufhalten, auch die nächsten nicht.
„Weißt du was, verschwinde einfach! Ich hab genug von dir und deinen Spielereien. Ich will dich nie wieder sehen!“
Ich konnte sehen, wie die Worte zu Bilou durchdrangen, wie er realisierte, was ich gesagt hatte und was ich damit meinte. Sein so sanftes Gesicht verschloss sich und machte einer arroganten Mine Platz.
„Wie du willst“, hauchte er und eine Sekunde später, war er verschwunden.
Nur langsam kam ich wieder zu mir, realisierte, was ich getan hatte. Voller Wut auf mich selbst, schlug ich einmal mit meiner Faust gegen die Wand.
„Verdammt!“, fauchte ich, als sich der Schmerz bemerkbar machte.
Das war doch genau das, was ich hatte erreichen wollen. Warum fühlte es sich dann an, als hätte ich den schlimmsten Fehler meines Lebens begannen?
~*~
Zwei Wochen war es her, seid Bilou mich verlassen hatte und jeder Tag fühlte sich einsamer ohne ihn an. Ich wollte ihn nur noch zurück, denn die Gefühle, die er mir geschenkt hatte, waren soviel mehr, als ich in meinem Player – Dasein jemals erlebt hatte. Genau deshalb befand ich mich jetzt auf dem Weg zu Samantha Valensí – ich hoffte so sehr, dass sie mir weiterhelfen konnte, obwohl sie gruselig war. Leise öffnete ich die Tür und blieb fast direkt erschrocken stehen, als ich die Wicca in einem komischen Kostüm entdeckte, über einen dampfenden Kesseln gebeugt.
Ihre scharfen Augen sahen in meine Richtung und sie verengte sie kurz.
„Du schon wieder“, fauchte sie genauso grummelig, wie ich sie kennen gelernt hatte. „Hatte ich nicht gesagt, dass du hier nie wieder auftauchen sollst?“
„Ich brauche deine Hilfe“, meine Stimme klang piepsiger, als mir lieb war, aber zumindest hatte ich einen ganzen Satz rausgebracht. Sieg auf ganzer Linie, Macintosh!
Schließlich stellte sich die Wicca aufrecht hin und kam mir näher.
„Lass mich raten, es hat etwas mit deinem Dämon zu tun. Also, was willst du?“
Ihre Augen machten mir Angst – sie sah so aus, als würde sie mir am liebsten die Eier abhexen, um sie ebenso, wie diese gruseligen Augen in ein Glas zu tun. Mich schauderte es bei der Vorstellung und ich versuchte, mich zusammen zu reißen.
„Streit... Bilou ist weg... Weiß nicht, wo...“, piepste ich nun doch unmännlich. Waren zwar nur Wortgruppen, aber immerhin hatte ich meine Situation klar gemacht. Genervt stöhnte Valensí auf.
„Bei Hekate, warum gibt es nur immer so dümmliche Männer“, ich zuckte zusammen, weil sie das letzte Wort so verächtlich betonte. Eine Männerhasserin – hoffentlich hatte ich nicht eben mein persönliches Todesurteil unterschrieben.
„Such an dem Ort, an dem er dich das erste Mal gesehen hat, dort wartet er auf dich.“
Sprachs und schubste mich aus dem Raum. „Merlin, was bin ich? Seelsorgerin für Dämonen und dämliche Anhängsel?“
Ich überhörte ihr Gemecker – der Ort, an dem er mich das erste Mal gesehen hatte? Wie ein Geistesblitz durchschoss mich die Erinnerung und ich setzte mich in meinen Wagen. Ich glaube, so schnell unterwegs, wie jetzt war ich noch nie. Schon nach kurzer Zeit hatte ich den Felsen erreicht, auf dem meine Freunde und ich damals zusammen gecampt hatten.
Der Wind wehte ziemlich stark und es war eiskalt, aber ich musste Bilou jetzt unbedingt wieder haben.
„Bilou!!“, schrie ich. „Bitte, es tut mir Leid. Ich hab das alles nicht so gemeint. Bitte, komm zurück zu mir.
Ohne dich will ich nicht mehr sein!“
Ich drehte mich im Kreis und hoffte, dass ich ihm irgendwo sitzen sah, aber er erschien nirgends. Verzweifelt versuchte ich die Tränen, die sich in meinen Augen bildeten, zurück zu drängen. Hatte ich ihn wirklich verloren?
„Es tut dir also leid?“, schnarrte eine arrogante Stimme hinter mir. Ich wirbelte herum und erblickte Bilou.
Eine aufgesetzte, arrogante Mine war in seinem Gesicht, aber es war mein Bilou.
„Was genau tut dir leid?“
Ich sank vor ihm in die Knie und umarmte seinen Bauch, presste mich ganz nah an ihm. Wie ich ihn doch vermisst hatte.
„Alles...“, flüsterte ich. „Dass ich zu blind war, um zu bemerken, wie viel du mir bedeutest. Dass ich dir diese dummen Worte an den Kopf geworfen habe. Dass wir uns gestritten haben. Bitte, verzeih mir. Ich kann nicht ohne dich.“
Bilou schnurrte regelrecht.
„Nun gut. Aber es gibt nie wieder einen anderen für dich, außer mir“, begann er.
„Nie wieder...“ hauchte ich.
„Und ich will, dass du offen zu mir stehst und wir eine Beziehung führen.“
„Alles, was du willst, mein Hasi“, flüsterte ich und zog ihn enger zu mir. Ich spürte, wie er sich verkrampfte.
„Was hast du gerade zu mir gesagt?“, seine Stimme klang erstarrt. Hatte ich was falsch gemacht?
„Ähm... Hasi?“
„Nenn mich nie wieder so!“, grollte er dunkel.
„Sonst was, … Schnuckelchen?“
Wütend starrte er mich an. Seine Augen funkelten wild und ich spürte, wie mir heiß wurde. Er machte mich so an.
„Ich habe kein Privatleben ... und deswegen alle Zeit der Welt, deins zur Hölle zu machen, Macintosh", fauchte er regelrecht. „Also halt jetzt lieber die Klappe, wenn du nicht willst, dass ich dich nachher foltere!"
Versöhnlich grinste ich ihn an und zog ihn zu mir runter. Schmollend sah er noch viel süßer aus.
„Alles, was du willst, Bilou”, hauchte ich. „Alles, was du willst. Lass mich nur nie wieder allein”
“Werde ich nicht, denn du gehörst mir, so wie ich dir.”
Dann trafen sich unsere Lippen endlich zu einem Kuss. Er gehörte mir, so wie ich ihm. Mein Dämon, meiner ganz allein.
ENDE
Texte: alles meins^^ Stehlen ist verboten ;-P
Tag der Veröffentlichung: 08.05.2015
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Für Laurie^^ Weil sie schon immer eine Geschichte von mir, nur für sie wollte ;-******* Hab dich lieb^^