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Seelenruf

 

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Wenn der Wind weht und sich nach Norden dreht,

dann streicht er durch die Mähne des Pferdes

und dann wird wunderschön es sein,

so klar und rein, so schwarz wie die Nacht.

Und wenn alles schläft, es zu neuem Leben erwacht.

Doch wird es keiner sehen, denn der Wind wird alle Spuren verwehen.

 

(Autor Unbekannt)

 

~~*****~~

 

Riesige, weiße Wolken rasten am Himmel entlang und tauchten die Welt in Licht und Schatten. Wind rauschte durch das hohe Gras und den riesigen Tannen, die den Round Pen umzäunten. Mit geschlossenen Augen saß Micah Peterson in der Mitte des kreisrund umzäunten Geländes und lauschte der Stille. Der blonde, schlanke Mann zählte seinen Herzschlag und verbannte all seine Gedanken aus dem Kopf. All seine Sinne richtete er auf den schwarzen Hengst, der mit ihm hier eingeschlossen war. Seine Ohren nahmen das leise Scharren von Hufen wahr, der Wind trug den würzigen Geruch des Pferdes an seine Nase und an seiner Haut spürte er die Hitze, die der nervöse Hengst ausstrahlte. In Micahs Gedanken formte sich das Bild des Pferdes. Ein riesiger schwarzer Hengst, ungebunden, frei, nicht zähmbar. So wild, wie der Wille, der in seinen dunklen Augen glühte. Micah formte in seinen Gedanken eine Leinwand der Ruhe und des Friedens und schickte sie dem Hengst, der ihn nervös beäugte. Hin und wieder wenige Schritte in seine Nähe trat, nur um sich gleich darauf wieder von ihm zu entfernen. Micahs Gedanken waren erfüllt von Ruhe und Frieden und diese Energien schickte er dem Hengst. Mit einem leichten Schmunzeln erinnerte sich der Blonde an die Worte seines Großvaters. „Micah“, hatte er damals gesagt, als Micah gerade mal acht Jahre alt war. „Pferde sind sehr empfindliche Tiere. Sie kommunizieren über Energien und Bilder. Sie reagieren auf die Bilder, die du ihnen schickst. Sendest du ihnen Angst, bekommen sie selbst Angst. Sie sind, wie dein Spiegelbild.“

 

 

Bis heute hatte Micah sich diese Worte eingeprägt und arbeitete nach dieser Lehre mit den Pferden. Viele nannten ihn Pferdeflüsterer, einige Schläfer oder Seelenwandler. Micah wusste nicht, warum, aber keiner dieser Begriffe sagte ihm zu. Er verstand die Pferde einfach, weil er sie ebenbürtig behandelte, genauso wie die Pferde ihn. Sanft strich der warme Wind über seinen Körper und wirbelte durch seine blonden Haare, als Micah spürte, dass sich die Abwehrhaltung des Pferdes langsam in Neugier verwandelte. Der Blonde wusste nicht, wie lange er schon mit dem schwarzen Hengst hier drin war, aber so langsam schien das Tier ihn zu akzeptieren. Micah spürte es am sanften Auftreten der Hufen und am leichten Schnauben des Tieres. Der Blonde schickte wohlwollende und neugierige Energien. Er wollte den dunklen Hengst endlich kennen lernen. Leise bebte die Erde, als der schwarze Hengst immer näher zu ihm kam. Wie jedes Mal, wenn es geschah, dass ein Tier das Band des Vertrauens mit ihm aufbaute, stockte sein Atem. Diese Phase war die schwierigste, denn das kleinste Geräusch, die kleinste Erschütterung könnte dieses Band sofort wieder zerreißen lassen, war das Band jedoch von beiden akzeptiert, so konnte es keiner mehr trennen. „Es sind Seelenbänder“, hatte sein Großvater gesagt. „Und Seelenbänder vermag keine Macht der Welt zu trennen.“ Der Blonde konnte die warme Luft spüren, die den sanften Nüstern des Tieres entströmte. Der Dunkle stand nun genau vor ihm. Mit einem sanften Lächeln öffnete Micah seine azurblauen Augen und blickte das riesige, schwarze Tier an. Mit neugierigem Blick wurde der Blonde betrachtet und schließlich vergrub der Dunkle seine Nüstern in den weichen Haaren des Menschen. Langsam streckte Micah seine Hand aus und berührte die warme Stirn des Tieres. Mit kreisenden Bewegungen massierte er die Blesse und schickte dem Hengst in Gedanken freundschaftliche Bilder. Langsam zog er seine Knie an, den Hengst dabei weiter beobachtend und erhob sich. Endlich stand er in voller Größe dem Hengst gegenüber, der sich immer näher an ihn presste. Es schien, als hätte der Dunkle sich nach Liebe und Geborgenheit gesehnt.

 

 

Langsam entwand Micah das Halfter, das er sich ums Handgelenk gewickelt hatte, damit es seinen Geruch aufnahm. Gerade als der Dunkle den Kopf senkte und Micah ihm das Halfter überziehen wollte, durchdrang der schrille Laut eines klingelnden Handys die Lichtung. Erschrocken zuckte der schwarze Hengst zusammen, stellte verängstigt seine Ohren auf und stieg auf seine Hinterhand. Micah versuchte, den Hengst zu beruhigen, doch der war vollkommen in seiner Angst gefangen und galoppierte aus seiner Nähe. Innerlich fluchend, wandte sich Micah ab und marschierte wütend zum Ausgang des Round Pen. Das Pferd würde ihn vorerst nicht in seine Nähe lassen. Es war noch zu sehr gefangen in seiner Angst und ihr Band war noch zu dünn. Micah hoffte nur, dass es nicht ganz zerrissen war. Langsam öffnete er das Tor und ging schnurstracks auf die dunkelhaarige Frau zu, die mit ihrem Handy rum hantierte. Dabei ignorierte er vollkommen die anderen, die ihn ebenfalls beobachteten. Nur der Blick aus mitternachtsschwarzen Augen brannte sich geradezu in seinen Rücken, aber Micah versuchte, sie zu ignorieren.

 

 

Ein letzter Schritt und schon stand Micah genau vor der hübschen Frau, die einen Kopf kleiner war als er. Höflich wartete er ab, bis diese sich endlich dazu herabließ, ihn anzusehen und dann sprach Micah mit beherrschter, aber eiskalter Stimme, „Ich habe gesagt, dass Sie gerne mit zum Round Pen kommen dürfen, wenn sie für vollkommene Stille sorgen, aber Sie haben nichts besseres zu tun, als Ihrem Handy schrille Töne zu entlocken, die das Tier völlig verängstigen. Entweder unterlassen Sie das oder ich erteile Ihnen das Verbot, sich in der Nähe der Tiere selbstständig bewegen zu dürfen.“ Empört plusterte die hübsche Frau ihre Wangen auf, aus ihren grünen Augen schossen wütende Blitze, aber Micah ignorierte sie und wandte sich ab. Das hier war seine Ranch, sein Leben. Hier war sein Wort Gesetz. Sich innerlich beruhigend, ging er langsam zurück zum Round Pen, an dessen Eingang blieb er stehen und wandte sich halb zu dem Mann mit den mitternachtsschwarzen Augen. „Sorgen Sie gefälligst dafür, dass Ihre Freundin meine Arbeit nicht behindert, in dem sie die Tiere verschreckt“, meinte der Blonde mit kühlem Tonfall und ging dann langsam zurück ins Round Pen. Er wusste selbst nicht, warum er so eifersüchtig reagierte, aber irgendetwas an diesem Mann zog ihn einfach an und versetzte seine sonst so ruhigen Gefühle in Aufruhr. Micah verstand sich selbst nicht mehr und jetzt war auch nicht der richtige Augenblick, um sich damit auseinander zu setzen. Mit einem leisen Seufzen ließ er sich wieder in die Mitte des Round Pen nieder und schloss seine Augen. Leise zählte er seinen Herzschlag und versuchte sich zu beruhigen. Er empfing die nervösen Energien des verängstigten Hengstes. Müde lächelte Micah und schickte freundliche, friedliche Energien zu dem Hengst. Zurück auf Anfang...

 

 

~~*****~~

 

 

Mit gemischten Gefühlen starrte Noah auf den wunderschönen, blonden Mann, der sich in der Mitte des Round Pen befand. Bereits seit den frühen Morgenstunden saß der blonde Mann dort nahezu regungslos. Es schien beinahe, als würde er schlafen oder meditieren, aber wenn man genau hinsah, dann konnte man das beeindruckende Spiel seiner Mimik sehen. Noah konnte in diesem Mann lesen, wie in einem Buch. Mit einem Schmunzeln erinnerte sich der Dunkelhaarige an ihre erste Begegnung. Am Anfang hatte Noah es gar nicht glauben können, dass so eine zierliche Person, wie Micah es war, mit so großen Tieren arbeiten konnte, aber der Blonde hatte ihn schnell vom Gegenteil überzeugt, als der zierliche Mann Blackburst aus dem Pferdewagen geholt hatte. Obwohl sich der schwarze Hengst erst ein wenig sträubte, hatte Micah den Dunklen doch recht schnell unter Kontrolle gehabt, was Noah sehr erstaunt hatte, galt Blackburst seit dem Tod seiner geliebten Großmutter doch als unberechenbar.

 

 

Mit wehmütigem Lächeln betrachtete Noah das schöne, stolze Tier. Seine Großmutter hatte ihm so viel bedeutet und jetzt war dieser Hengst alles, was ihm von ihr geblieben war. Seine Granny war eine sehr stolze Frau gewesen, deren Loyalität immer der Familie galt. Sie war die Einzige gewesen, die ihn genauso akzeptiert hatte, wie er war, während die meisten seiner Familienmitglieder, die die Wahrheit kannten, ihm den Rücken zu gekehrt hatten. Er hatte seine Großmutter sehr geliebt und aus diesem Grund hatte er entgegen aller Meinungen, den Hengst nicht verkauft. Sondern hatte seinen Berater und treuen Freund Jack, nach einem Pferdeflüsterer suchen lassen und so hatte es sie hierher verschlagen. Nach Montana. Auf die Farm von Micah Peterson und dessen Bruder. Wieder betrachtete Noah den zierlichen Mann, der immer noch regungslos in der Mitte des Round Pen saß. Irgendwie zog ihn dieser Mann an und ließ seine Gefühle Achterbahnen fahren.

 

 

Der Dunkelhaarige wurde aus seinen Gedanken gerissen, als Daniel, Micahs Bruder, in seinen Blickwinkel trat und sie leise aufforderte, zur Ranch zurück zu kehren. Mit einem Nicken und einem letzten Blick auf Micah drehte sich Noah um und nahm Mirella am Arm, um sie beim Gehen zu geleiten.

 

 

Nach einer Weile erreichten sie ihr Zimmer und die dunkle Schöne ließ sich seufzend auf das Bett niedersinken. „Ah, tut das gut!“, stöhnte sie wohlig auf und rekelte sich verführerisch auf dem dunklen, seidigen Laken. „Nach dem langen Stehen dort draußen, brauche ich jetzt unbedingt meine Ruhe. Ich meine, was will dieser Zwerg schon damit erreichen, dass er sich auf den Boden setzt und das Pferd machen lässt. Außer uns die Beine in den Bauch zu stehen, ist nun wirklich nichts passiert.“ Entrüstet schnaubte Noah auf und meinte dann kühl, „Hättest du auch nur einen Augenblick von deinem Handy aufgeschaut, so hättest du gesehen, das Micah etwas geschafft hat, was vielen in Monaten nicht gelungen ist. Blackburst hat sich ihm genähert und er durfte ihn sogar berühren.“ Mit einem unergründlichen Blick starrte die dunkelhaarige Schönheit zu Noah auf und fragte dann misstrauisch, „Warum nimmst du diesen Zwerg auch noch in Schutz? Bist du etwa an ihm interessiert?“ Schnaubend wandte sich Noah ab. „Ich wüsste nicht, was dich das angeht. Meine Familie bezahlt dich dafür, dass du in der Öffentlichkeit meine Freundin spielst. Nicht mehr. Nach deiner Meinung hat niemand gefragt.“ Leise auflachend, erhob sich Mirella und kam mit schwingenden Hüften auf Noah zu. „Ich kann gar nicht verstehen, was du an ihm findest. An ihm ist doch nun wirklich nichts dran“, meinte sie leise flüsternd und schmiegte sich mit ihrem ganzen Körper an Noah. Mit hinterhältigem Grinsen sah sie zu ihm auf und strich mit ihrer linken Hand über seinen Schritt. Mirella wurde nicht nur bezahlt, um seine Freundin zu spielen. Noahs Vater hatte ihr nach einem kleinen Stelldichein versprochen, dass, wenn sie es schaffen würde, Noah wieder auf den richtigen Weg zu bekommen, sie für ihr gesamtes Leben ausgesorgt hätte. Natürlich hatte sie zugestimmt. Sie war schon immer eine pragmatische Frau gewesen und sie war sich für keine Intrige zu schade. Männer waren so leicht zu manipulieren – diesen hier würde sie auch noch knacken. Mit einem gespielt unschuldigem Blick streckte sie sich auf ihre Zehen und versuchte, nach Noahs Lippen zu haschen. Aber Noah wandte sein Gesicht ab, so dass Mirella nur die Wangen traf. Entrüstet schnaubte sie auf und presste ihren Körper noch näher an Noahs. „Ich verstehe gar nicht, dass du dich nicht für mich interessierst. Jeder Mann träumt doch von einer Frau, wie mir“, meinte Mirella flüsternd und presste ihren Körper noch näher an ihn. Sanft küsste sie seinen Hals. Angewidert verzog Noah das Gesicht und stieß sie von sich. Voller Verachtung rieb er die Stelle an seinem Hals, an der Mirella noch gerade eben saugend und küssend gehangen hatte. So stark, als würde er ihre Berührung auslöschen wollen.

 

 

„Willst du es nicht verstehen?“, wollte Noah mit dunkler Stimme wissen. „Ich bin in keinster Weise an Frauen interessiert. Ich ziehe Männer vor. Wie oft denn noch?“ Mirella zog die Augenbraue hoch und wandte dem Dunkelhaarigen dann den Rücken zu. Langsam begann sie sich zu entkleiden und meinte dann über die Schulter, „Der Zwerg hat keinerlei Interesse an dir, Noah. Vielleicht solltest du dich endlich von deiner Absurdität verabschieden und der Realität ins Auge blicken. Nur Mann und Frau können zusammen glücklich werden.“ Sie ließ die letzte Hülle fallen und wandte sich in ihrer vollkommenen Nacktheit zu Noah um. Mit kühlem Blick musterte der dunkelhaarige Mann den Körper der Frau vor ihm. Viele mochten diesem Körper nicht widerstehen können, aber bei ihm rührte sich nicht die kleinste Erregung. Für ihn war eine flache, helle Männerbrust, die übersäht mit Sommersprossen war, viel erregender, als es jeder Frauenkörper sein könnte. In seine Gedanken schlich sich das Bild von milchig weißer Haut, goldenen Sommersprossen, hellen Haaren und azurblauen, strahlenden Augen. Micah war der Mann seiner Träume. Er war alles, was er sich wünschte.

 

 

Noah wandte seinen Blick ab und reichte Mirella ihren seidenen Bademantel. „Ich will mit keiner Frau glücklich werden und du reizt mich in keiner Weise. Verstehe das endlich.“ Krallenartig entriss die dunkle Schöne Noah den Bademantel und bedeckte sich halb. Rau lachte sie auf, als sie Noahs kühlen Blick empfing. „Mit diesem Zwerg wirst du es ganz sicher nicht“, meinte sich hämisch lachend und wandte sich dann ab. „Der will absolut nichts von dir.“ Mirella sah, wie sich Noahs Miene versteinerte und schnaubte dann verächtlich. Noah wandte sich zur Tür und wollte gerade gehen, als Mirella ihm lachend hinterher warf, „Dieser Micah wird dich genauso widerlich finden, wie der Rest der Welt.“ Mit versteinerter Miene trat Noah auf den Flur und schloss ruhig die Tür hinter sich. Noch immer konnte er Mirellas helles Lachen vernehmen. Die Worte schmerzten ihn nicht, hatte er sie doch schon so oft gehört. Aber die Vorstellung, Micah würde ihn für seine Liebe verabscheuen, schmerzte ihm umso mehr.

 

 

~~*****~~

 

 

Leise seufzend strich Micah dem Dunkeln noch einmal durch die seidige Mähne und wandte sich dann seufzend ab. Mit einem leisen Geräusch schloss er die schwere Boxen Tür hinter sich und streckte sich genüsslich. Nachdem Daniel die anderen weggeschickt hatte, dauerte es eine Stunde bis sich der Hengst soweit beruhigt hatte, dass er wieder zu ihm kam. Schließlich hatte Micah es geschafft, dem Dunklen das Halfter über zu ziehen. Anschließend hatte er ihn noch ein wenig an der Longe arbeiten lassen. Das Tier war perfekt ausgebildet und es schien, als hätte der Hengst richtig Spaß daran, mit ihm zu arbeiten. Seine Unberechenbarkeit kam also nicht daher, dass man den Dunklen zu früh oder falsch ausgebildet hatte. Der Blonde würde also einmal mit diesem Noah reden müssen, um in Erfahrung zu bringen, warum der Hengst so schlecht auf Menschen reagierte.

 

 

Mit einem Seufzen wandte sich Micah in Richtung Futterküche. Ihm tat alles weh. Das lange Sitzen hatte dazu beigetragen, dass seine Glieder völlig steif waren. Und Hunger hatte er ebenfalls. Aber bevor er an sich denken konnte, musste Micah erst einmal die Pferde versorgen. Einige gehörten ihm und waren seine treuen Freunde, andere hatten Kunden vorbei gebracht, die sich Hilfe erhofften. Die meisten waren nach der Übergabe wieder abgefahren. Viele akzeptierten, dass er seine vollkommene Ruhe brauchte, wenn er mit den Tieren arbeitete, aber einige wollten auch bleiben. Aus diesem Grund hatte Daniel damals das Haupthaus erweitert und mehrere Gästezimmer eingerichtet. Auf ihrem weitläufigen Grundstück hatte sein Bruder auch hier und dort kleine Häuschen erbauen lassen, um den Gästen, die es wünschten, ein wenig Privatsphäre zu spenden. Sein Bruder übernahm die Finanzen und Micah kümmerte sich um die Tiere – diese Schiene hatte sich als erfolgreich ergeben. Micah war zufrieden mit seinem Leben. Er war ein introvertierter Mensch, der die Ruhe und den Umgang mit Tieren vorzog, als den Umgang mit Menschen. Seither hatte er sich nie zu einem Menschen hingezogen gefühlt, hatte meist nichts anderes, als Freundschaft empfunden, doch seit dieser Noah Grayson bei ihnen wohnte, schien seine Gefühlswelt vollkommen daneben geraten zu sein.

 

 

Mit einem Seufzen wandte sich Micah zum Futtertisch und belud die Schubkarre mit Hafer, Möhren und Äpfel, Pellets und Zusatzfutter. Jedes Pferd hatte seine spezielle Futtermischung, die sich auch auf ihre Zufriedenheit und ihre innere Ruhe auswirkte. War ein Pferd zu ruhig, bekam es etwas Hafer, war es zu lebendig, Baldrian. Mit natürlichen Kräutern versuchte Micah zur geistlichen Heilung beizutragen. Ebenfalls eine Methode, die er von seinem Großvater übernommen hatte. Bei dem Dunklen angekommen, fertigte Micah die Futtermischung an und gab sie ihm in den Futtertrog, der neben dem Wassertrog in jeder Box hing. Der Anblick des schwarzen, stolzen Hengstes brachte Micah unweigerlich zurück zu dem großen, dunklen Mann, dem der Hengst gehörte. Innerlich seufzte Micah tief auf. Er fühlte sich so sehr zu diesem Mann hingezogen. Ohne Frage fand Micah ihn attraktiv, aber da war einfach mehr. Es war, als hätte Micah sich auf den ersten Blick in diesen geheimnisvollen Mann verliebt. In sein Lachen, die ausdrucksvollen Augen, seinen Charme. Der Blonde konnte es nicht genau beschreiben, aber da war einfach das Gefühl, dass sie miteinander verbunden waren. Es schien fast so, als hätten sie ein Seelenband.

 

 

„Hallo, Micah! Alles in Ordnung mit Ihnen?“ Erschrocken zuckte Micah zusammen, als die tiefe Stimme des Mannes erklang, über den er eben noch so intensiv nachgedacht hatte. Mit einem Lächeln wandte er sich um. „Hallo, Noah! Ja, es ist alles in Ordnung. Ich war gerade nur in Gedanken“, meinte er und wollte seine Fütterung fortsetzen, als sich Noah neben ihn stellte. „Dann ist ja alles gut“, meinte Noah und strahlte ihn an. „Brauchen Sie noch Hilfe beim Füttern?“ Micah kicherte und meinte dann leise, „Sie wohnen jetzt schon seit einem Monat hier, Noah. Wollen wir uns nicht duzen?“ Noah nickte lächelnd und lief dann weiter mit dem zierlichen Blonden den Gang entlang. Hier und da blieben sie stehen und Micah reichte dem Dunkelhaarigen die Futtermischung für das jeweilige Pferd. Sie sprachen über belanglose Dinge und redeten über Gott und die Welt. Micah spürte, dass er sich immer mehr zu dem großen, dunkelhaarigen Mann hingezogen fühlte. Er wusste, dass seine Wangen leicht rot schimmerten und spürte, dass sein Herz in Noahs Nähe laut pochte. So laut, dass Micah glaubte, Noah müsste es hören. Micahs Libido spielte vollkommen verrückt und der Blonde hoffte, dass Noah es nicht bemerken würde. Weder sollte Noah die Gänsehaut bemerken, die der Blonde in der Nähe des Dunkelhaarigen bekam, noch dass sich sein Atem beschleunigte, wenn Noah ihm auch nur wenige Zentimeter näherkam. Für Micah war es Folter und Himmel zugleich, Noah so nah bei sich zu haben. Mit ihm zu lachen, ihn zu spüren, ohne ihn wirklich haben zu können, denn auch wenn der zierliche Mann die Freundin Noahs nicht leiden konnte, so würde er sich dennoch nicht dazwischen drängen. Micah wusste ja noch nicht einmal, ob Noah überhaupt Gefühle in dieser Richtung hatte. Also versuchte er seine körperlichen Reaktionen auf den Dunkelhaarigen so gut es ging, zu verstecken.

 

 

Ein leises Knurren unterbrach Micahs Gedanken und mit einem Kichern wandte sich der Blonde Noah zu, der sich seinen Bauch rieb. „Ich glaube, da hat jemand Hunger“, meinte Micah lächelnd und wies mit einem Nicken auf Noah. „Am besten gehst du schon mal ins Haupthaus. Daniel wird bestimmt schon das Abendessen fertig haben. Wartet nicht auf mich. Ich mache das hier nur schnell fertig und dann werde ich nachkommen.“ Micah war einerseits ganz froh, aus Noahs verwirrender Nähe zu entkommen, andererseits ärgerte er sich. Der Blonde hätte gerne noch etwas Zeit mit dem großen Mann verbracht. „Ach Quatsch!“, winkte Noah jedoch ab und Micah konnte sich ein leises Lächeln nicht verkneifen. „So groß ist mein Hunger nicht, dass ich dir nicht bis zum Ende helfen könnte.“ Micah lächelte Noah nun ganz offen an und der strahlte zurück. „Okay, dann komm!“, meinte der Blonde und ging eine schmale Treppe hinauf, die zum Heuboden führte. Noah folgte ihm und unweigerlich blieb sein Blick an Micahs wohlgeformten Apfel Po hängen, der in der engen, schwarzen Jeans, die der Blonde trug, gut zur Geltung kam. „Wir müssen noch Heu hinunter werfen für morgen.“

 

 

Als sie oben angekommen waren, begannen die beiden nacheinander verschieden große Haufen Heu durch ein Loch im Boden nach unten zu befördern. Sie arbeiteten schweigend, immer wieder unterbrochen durch einen langen Blick oder ein Lächeln. Nach einer ganzen Weile meinte Micah schließlich keuchend, „So, ich glaube, das reicht erstmal. Danke, für deine Hilfe.“ Sanft lächelte der Blonde Noah an, der das Lächeln sanft erwiderte. Schluckend wandte der zierliche Blonde seinen Blick ab. Dieses sanfte Lächeln war einfach zu anziehend für ihn. Micah spürte, dass er errötete und hoffte, dass Noah es im dämmrigen Licht der Scheune nicht sah. Mit einem gespielt forschen Lächeln meinte der Blonde dann, „Lass uns essen gehen. Ich glaube, das haben wir uns nun wirklich verdient.“ Er wandte sich zum Gehen, als er von Noah aufgehalten wurde. Der Dunkelhaarige drehte Micah zu sich um. „Warte, du hast ganz viel Heu in den Haaren“, flüsterte Noah fast und begann mit leichten, sanften Bewegungen das Heu zu entfernen. Micah stockte der Atem, als Noah ihm so nah kam. Sein Herz stolperte in einen ungleichmäßigen Rhythmus, nur um gleich darauf heftig und laut gegen seinen Brustkorb zu hämmern. Unwillkürlich beschleunigte sich sein Atem, als er Noahs große Hände spürte, die sanft durch seine Haare strichen. „So, fertig. Kein Heu mehr im Haar“, wisperte Noah leise und blickte Micah in die Augen. Als er die Sehnsucht in den großen, strahlend blauen Augen sah, setzte sein Herz für einen Moment aus, nur um dann seine Arbeit doppelt so schnell wieder aufzunehmen. Sein Atem stockte, als Micah ihm unwillkürlich immer näher kam. Heiße Schauer liefen dem Dunkelhaarigen über den Rücken. Micah befeuchtete seine trockenen Lippen und glaubte vor Sehnsucht zu vergehen, als sich Noah ihm millimeterweise näherte. Ein kleines Keuchen glitt über Noahs Lippen und es war mit seiner Selbstbeherrschung vorbei. Mit einer schnellen Bewegung überwand Noah die wenigen Millimeter, die sie noch trennten und presste seine heißen Lippen auf Micahs weiche.

 

 

Für Micah hielt die Welt in ihrer Bewegung inne, als er endlich Noahs Lippen spürte. Ein Seufzen floss aus seinem Mund und wurde von Noahs Lippen gefangen. Wie ein Feuerwerk breitete sich der Funken durch seinen Körper aus. Immer schneller pumpte das Blut durch seine Venen und Micah wurde ganz schwindelig von all den Gefühlen, die er plötzlich spürte. Mit einem leisen Stöhnen umschlang der Blonde Noahs Nacken und presste seinen Körper an Noahs starken, muskulösen Leib, während der Dunkelhaarige schwer atmend Micahs schmale Hüften umfasste und ihn noch näher an sich zog. Keuchend lösten sie sich voneinander und blickten sich tief in die Augen. Liebe, Leidenschaft, Hoffnung – all das sahen sie im Blick des Anderen. Wieder presste Noah seine Lippen auf Micahs und küsste ihn geradezu verzweifelt, wollte all seine Gefühle, all seine Ängste damit zum Ausdruck bringen. Mit einem Stöhnen öffnete der Blonde seinen Mund und beinahe sofort verstärkte Noah den Kuss. Leise keuchend nahm Micah die fremde Zunge in Empfang und stöhnte tief auf, als er Noah noch intensiver schmecken konnte. Wild spielten ihre Zungen miteinander und Noahs Hände tanzten an Micahs Seiten auf und ab. Mit einem festen Griff umschloss der Dunkelhaarige den zarten Po des Blonden, um ihn noch näher an sich zu pressen und Micah warf den Kopf in den Nacken, als diese heißen, lustvollen Gefühle durch seinen Körper schossen.

 

 

Mit glänzenden Augen betrachtete Noah das vor Lust verzogene Gesicht des zierlichen Blonden und bedeckte dessen schlanken Hals mit sanften Schmetterlingsküssen. Wimmernd presste sich Micah noch näher an Noah. Es schien beinahe so, als wollte der Blonde ganz in Noah hineinkriechen. Leicht neigte Micah seinen Kopf, so dass der Dunkelhaarige noch besser an dessen zarten Hals gelangte und lehnte seinen Kopf schweratmend in die Kuhle zwischen Schlüsselbein und Hals. Tief sog er Noahs Geruch ein. Vanille, Wald, Regen – für Micah eine wundervolle Mischung.

 

 

Langsam verebbte die Leidenschaft und machte Zärtlichkeit Platz. Sanft wiegte Noah den Blonden im Arm. Ganz nah aneinander gepresst standen sie da und umklammerten sich. Der Dunkelhaarige hatte sein Gesicht in den Blonden, wunderbar weichen Haaren Micahs vergraben und konnte sein Glück kaum fassen, dass er den geliebten Mann im Arm halten durfte. Dass er Micah liebte – daran zweifelte Noah keine Sekunde mehr. Der Kuss, ihre Umarmung, all das fühlte sich einfach perfekt an. Wie nach Hause kommen. Er hatte den Menschen gefunden, der für ihn bestimmt war und Noah würde ihn nie mehr hergeben. Langsam löste Noah die Umarmung, hielt sie aber dennoch ganz nah aneinander. Er wollte Micahs Nähe nicht aufgeben. Mit einem glücklichen Lächeln sah er auf den Blonden hinab, erschrak aber sofort, als er die Tränen sah, die Micahs Wangen benetzten.

 

 

„Ich wollte dir nicht wehtun“, flüsterte Noah und wollte ihre Umarmung lösen, aber Micah umklammerte ihn nur noch fester. „Du hast mir nicht wehgetan, Noah“, wisperte Micah leise. „Aber warum weinst du dann?“ Noah umfasste sanft das Gesicht des Blonden und strich ihm zärtlich die Tränen aus dem geliebten Gesicht. „Gibt es für uns eine Chance, Noah?“, wollte Micah flüsternd wissen. Mit diesem einen Satz brachte er seine ganze Angst, seine ganze Sehnsucht, seine ganze Liebe zum Ausdruck. Mit einem sanften Lächeln sah Noah ihn an. „Du bist alles, was ich mir je erträumt habe. Alles, was ich je wollte. Du gehörst zu mir, wie ich zu dir.“ Bei diesen Worten begann Micah zu strahlen und presste sein Gesicht an Noahs starke Brust. „Micah, ich l...“, begann er seinen Satz, wurde aber durch lautes Rufen unterbrochen.

 

 

„Micah? Noah? Seid ihr hier irgendwo?“, erschallte Daniels Stimme unter ihnen. „Wir sind auf dem Heuboden, Daniel“, rief Micah zurück. „Wir haben noch Heu für morgen runtergehauen. Wir sind gleich da zum Essen.“ Ein leises Lachen scholl zu ihnen hoch und Micah konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Gut, aber beeilt euch, sonst ist nicht mehr viel für euch übrig.“ Leise, sich entfernende Schritte zeugten bald darauf, dass Daniel den Stall verlassen hatte. „Micah, ich...“, setzte Noah erneut an, aber Micah legte ihm eine Hand auf dem Mund. „Noch nicht, Noah. Jetzt ist weder der richtige Zeitpunkt, noch der richtige Ort. Wir reden später, sonst bekommen wir heute wirklich nichts mehr zu essen.“ Still nickte Noah und entließ den Blonden nur widerwillig aus seiner Umarmung. Als ihm Micah jedoch seine Hand hinhielt, ergriff er sie schnell. Ohne sich loszulassen, stiegen sie die schmale Treppe hinab und schlossen die große Stalltür. Erst, als sie am Eingang des Haupthauses standen, ließen sie sich widerwillig los. Leicht lächelten sie sich an und Noah konnte einfach nicht widerstehen. Sanft und voller Zärtlichkeit raubte er Micah einen weiteren Kuss. Micah erwiderte ihn voller Inbrunst und löste sich einen Moment später. Mit einem sanften Lächeln öffnete Micah die Tür und Noah folgte ihm glücklich.

 

 

Mit einem wütenden Zischen stieß Mirella die Gardine zurück und wandte sich vom Fenster ab, von dem aus sie alles hatte beobachten können. Es lief so gar nicht nach Plan, denn scheinbar schien dieser Zwerg Noahs Gefühle zu erwidern. Wenn sie wirklich an ihre lebenslange Versicherung kommen wollte, musste sie sich etwas einfallen lassen. Dieser Zwerg musste weg, vielleicht würde sich Noah dann von ihr trösten lassen. Mit einem hämischen Auflachen ließ sie sich auf das Bett plumpsen und begann an ihrem Körper auf und ab zu streichen. Überlegend zog sie die perfekten Augenbrauen zusammen und nur wenige Augenblicke später bildete sich ein boshaftes Grinsen auf ihrem Gesicht. Ihr Plan war einfach perfekt. Freudig funkelten ihre dunklen Augen im Dunkeln. Jetzt musste er nur noch durchgeführt werden…

 

 

~~*****~~

 

 

 Sehnsüchtig betrachtete Noah den zierlichen Blonden, der seinen üblichen Platz im Round Pen eingenommen hatte. Er selbst lehnte am weißen Zaun und beobachtete seinen dunklen Hengst, der neugierig an Micah schnupperte. Aufseufzend glitten seine Augen über die schöne Gestalt und der Dunkelhaarige wünschte sich, dass Micah seine wunderschönen blauen Augen öffnen und ihn ansehen würde. Es war eine Woche seit ihrem unglaublichen Kuss vergangen und bis auf wenige flüchtige Berührungen, lange Blicke und ein sehnsüchtiges Lächeln war nicht viel zwischen ihnen geschehen. Sie hatten in den letzten Tagen kaum Zeit gehabt miteinander zu sprechen, da Micah ein neues Problempferd bekommen hatte. Einen weißen Hengst. Blizzard. Er war früher als Turnierpferd ausgebildet worden und hatte viele Preise gewonnen. Jetzt sollte er als Zuchtpferd eingesetzt werden, jedoch war der Hengst plötzlich verhaltensauffällig geworden. Hatte kaum Menschen in seiner Nähe geduldet und schon gar keine Artgenossen. Micah hatte in den letzten Tagen alle Hände voll zu tun gehabt, um den Hengst an sich und seine Tiere zu gewöhnen, so dass er abends meist todmüde ins Bett gefallen war. Noah hatte ihm jeden Abend beim Füttern der Tiere geholfen, jedoch hatte er sich zurück gehalten, weil er Micah nicht noch mehr belasten wollte. Heute war der erste Tag, den Micah wieder etwas entspannter anging. Blizzard machte es mittlerweile kaum noch etwas aus, zusammen mit seinen Artgenossen auf der Weide zu stehen, so dass der zierliche Blonde nur noch die Angst vor Menschen behandeln musste. Die anstrengende Zeit der letzten Tage sah man dem Blonden nur an den dunklen Augenringen an, aber ansonsten schien seine körperliche Verfassung ganz in Ordnung zu sein.

 

 

Mit einem Lächeln beobachtete Noah, wie Micah langsam aufstand und dem dunklen Hengst das Halfter überzog, der das ruhig mit sich geschehen ließ. Plötzlich sah Micah ihn mit unergründlichen Augen an und Noah spürte, wie ihm ein Schauer über den Rücken lief. Es schien, als würden alle Gefühle, die Micah für ihn besaß, in diesem Blick sein. „Komm doch mal bitte in den Round Pen, Noah“, bat der Blonde ihn, Noah öffnete das weiß gestrichene Tor und betrat langsam den Round Pen. „Ich möchte, dass du Blackburst das Halfter jetzt wieder abmachst. Anschließend wirst du ihm den Rücken zukehren und deinen rechten Arm an winkeln, so dass dein Unterarm auf deinem Bauch liegt.“ Mit einem Nicken befolgte der Dunkelhaarige die Anweisungen und nahm dem Dunklen das Halfter ab, anschließend wandte er sich ab und winkelte seinen Ellenbogen an. Er ging einige Schritte und als er leichtes Hufgetrappel hinter sich wahrnahm, begann er zu lächeln. Immer wieder zog er Kreis um Kreis im Round Pen und Blackburst folgte ihm. Vollkommen entspannt. Der dunkle Hengst versuchte auch nicht ihn zu überholen, so dass sich Noah sicher war, dass Blackburst ihn vollkommen akzeptierte.

 

 

„Ich möchte, dass du jetzt wieder zu mir kommst. Anschließend drehst du dich zu Blackburst und streifst ihm das Halfter über“, erklang Micahs ruhige Stimme und Noah ging in langen Schritten auf den Blonden zu, der ihn regelrecht anstrahlte. Schließlich blieb er stehen und wandte sich zu Blackburst um, der seinen Kopf leicht senkte. Noah konnte ohne Probleme das Halfter überziehen und Micah reichte ihm eine blaue Führleine, die der Dunkelhaarige in das Halfter einhakte. Gemeinsam verließen sie den Round Pen, Blackburst lief ruhig und entspannt neben ihm her. Als Micah das Tor schloss, spürte er schon einen Augenblick später Noahs festen Körper an sich, der ihn umarmte. „Danke, dass du uns so geholfen hast.“ Micah strahlte ihn an und erwiderte seine sanfte Umarmung. „Das habe ich sehr gern gemacht. Blackburst ist ein tolles Pferd. Es war leicht mit ihm zu arbeiten.“ Noah nahm Micahs rechte Hand in seine und küsste ihm die Hand. „Ich danke dir“, flüsterte er und Micah errötete leicht, ehe er ihre Hände miteinander verschlang. „Lass uns zum Stall gehen. Die Tiere werden hungrig sein“, meinte Micah leise und händchenhaltend gingen sie langsam zu dem großen, hellen Gebäude, in dem die Tiere untergebracht waren. Sanft küsste Noah nochmals die Hand des Blonden, bevor er ihn losließ. Mit einer charmanten Handbewegung ließ er dem zierlichen, jungen Mann den Vortritt.

 

 

„Micah?! Noah?! Seid ihr hier?“, die aufgeregte Stimme Daniels ließ sie beide inne halten. Prustend kam Daniel bei ihnen an. „Blizzard ist nicht auf der Weide. Ich habe sie komplett abgesucht. Jemand muss ihn rausgelassen haben“, keuchte Daniel und Micah zog entsetzt die Luft ein. „Verdammter Mist“, fluchte Micah und obwohl es sich um eine ernste Situation handelte, musste Noah unwillkürlich schmunzeln, als er Micahs Fluch hörte. „Wer macht denn sowas? Wenn dem Pferd etwas passiert, dann sind wir schuld. Das Tier ist fast so viel wert, wie unser gesamter Hof.“ Noah fasste dem Blonden an dem Arm und versuchte, ihn zu beruhigen. Es schien zu funktionieren, denn Micahs schnelle Atemzüge verlangsamten sich ein wenig. „Dann müssen wir versuchen, ihn zu finden“, schlug Noah vor. Micah nickte und Daniel meinte, „Gut, ihr Sucht zu Pferde und klappert die Grenzen ab, während ich den Jeep nehme und die Straßen absuche.“ Aufgeregt wandte er sich um und ging in schnellen Schritten zum Auto und brauste wenige Sekunden später davon.

 

 

Micah drehte sich um und blieb im Stall vor der Box eines großen, braunen Pferdes stehen. Er öffnete die Tür, führte das Tier hinaus in den Gang und begann es zu satteln. „Du nimmst am besten Blackburst“, meinte Micah und Noah begann sein Pferd zu satteln. Er vertraute Micah und seinem Urteil und wenn dieser der Meinung war, dass Blackburst soweit war, dann würde es stimmen. Beide führten ihre Pferde auf den Hof und stiegen auf. Micah ritt mit leichtem Trab vor und Noah folgte ihm. Es war das erste Mal, dass er auf Blackburst ritt und es fühlte sich an, wie fliegen. Der Hengst reagierte auf die kleinsten Schenkelhilfen und war wunderbar zahm unter seinem Zügel. Er konnte Micah nur anstrahlen. So konnte er seiner Großmutter wieder nahe sein. Der Blonde erwiderte sein Lachen. Dann ritten sie schweigend die Grenzen ab.

 

 

Sie waren gerade ein Stunde unterwegs, als große, schwarze Wolken am Himmel aufzogen und es heftigst anfing zu regnen. „Und jetzt?“, fragte Noah, der bereits nach wenigen Minuten bis auf die Haut durchnässt war. „Am besten wir reiten zum...“, wollte Micah ansetzen, wurde aber durch das laute Klingeln seines Handys unterbrochen. „Daniel? Hast du ihn gefunden?“ Micahs Stimme war angespannt. „Ja, ich weiß, wo das ist, aber wie kommt er dahin? Okay, wir holen ihn, warte du auf dem Hof.“ Micah packte sein Handy weg und blickte dann Noah an, der die ganze Zeit abgewartet hatte. „Daniel hat Blizzard von der Straße aus gesehen, kommt aber mit dem Auto nicht ran. Wir müssen ihn holen.“ Noah nickte. Er spürte, wie angespannt Micah war und wollte ihn nicht weiter verunsichern, in dem er irgendetwas fragte. Wieder ritt Micah voran und schon bald gelangten sie an einen steilen Pass, der in einer Art Plateau endete. Schon von weitem konnte er das weiße Pferd sehen, das nahe an einem Baum stand. Am Rand des steilen Plateaus. Irgendwie hatte Noah das Gefühl, das hier etwas ganz und gar nicht stimmen konnte. Denn das Pferd bewegte sich kein bisschen. Ging immer nur ein wenig zur Seite, um dem steilen Rand etwas auszuweichen.

 

 

Ein Blick auf Micah bestätigte ihm, dass dieser das gleiche Gefühl hatte. Beide stiegen ab und Micah näherte sich langsam dem großen, weißen Hengst, der nervös mit den Hufen scharrte und seine Ohren nach hinten legte. Als Noah näher kam, bemerkte er, dass das Pferd mit einem Strick am Baum fest gebunden war. Noch ehe Noah etwas sagen konnte, hatte sich Micah dem Pferd ganz genähert, welches versuchte auszuweichen, dabei rutschte es ein wenig weg und stieß Micah an, der auf dem nassen, rutschigen Boden keinen Halt fand und hinfiel. „Micah!!!!“ schrie Noah verzweifelt und rannte zur Klippe. Der weiße Hengst spielte vollkommen verrückt und schlug mit den Hufen aus, doch das war Noah gerade sowas von egal, als er sich über den Rand der Klippe beugte. Er befürchtete, dass Micah abgestürzt sei. Langsam beugte er sich über den Rand und hätte beinahe vor Erleichterung geweint, als er Micahs blonden Schopf wenige Meter unter sich ausmachen konnte. „Micah?!“, brüllte der Dunkelhaarige gegen den Wind an. „Micah?! Ist alles okay? Bist du verletzt?“ Micah blickte Noah verzweifelt an und schrie dann, „Ich kann mich nicht mehr lange halten! Meine Finger rutschen ab.“ Ohne darüber nachzudenken rutschte Noah immer mehr über die Klippe, bis er die Kante an seiner Hüfte spürte und griff nach unten, um Micahs Hand zu packen. Verzweifelt streckte sich der Blonde, erwischte aber immer nur Noahs Fingerspitzen. Voller Panik spürte Micah, dass sich seine Finger immer wieder von der rutschigen Felswand lösten und schließlich glitten sie ganz ab. Völlig außer sich vor Panik starrte Micah nach oben, wollte noch einmal Noahs Gesicht sehen, als ein Ruck durch Noahs Körper ging und er mit letzter Kraft Micahs Hand packen konnte. Der Blonde sah erschrocken nach oben, Tränen liefen seine Wangen hinab und Noah blickte ihn verzweifelt an.

 

 

Mit aller Kraft versuchte Noah, Micah festzuhalten, aber immer wieder rutschten Micahs Finger weg. „Lass mich los, Noah!“, schrie der Blonde weinend. „Sonst sterben wir beide.“ Aber Noah schüttelte nur den Kopf und packte Micahs Hand fester. Er liebte Micah mit Leib und Seele. Entweder würden sie beide leben oder sie würden beide sterben. Adrenalin sauste durch den Körper des Dunkelhaarigen und Noah überlegte fieberhaft, was er tun sollte. Lange würde er Micah nicht mehr halten können. Langsam rutschte Noah ein Stück weiter vor, aber er spürte schon bald, dass er die Grenze erreicht hatte. Nur wenige Zentimeter und sein Körperschwerpunkt würde sich nach vorne verlagern. „Gib mir deine andere Hand!“, schrie Noah und Micah versuchte verzweifelt, Noahs Hand zu erreichen. Mit entschlossener Miene rutschte der Dunkelhaarige ein wenig mehr über die Kante und es gelang ihm, Micahs zweite Hand zu packen. „Versuche Halt zu finden und dich dann nach oben zu stoßen“, bat Noah mit dunkler Stimme und Micahs Füße fanden kleine Spalten, in denen er einigermaßen Halt finden konnte. Noch einmal sahen sich die beiden in die Augen. Wenn das hier jetzt schief gehen würde, wäre es vorbei. Mit aller Kraft stieß sich Micah nach oben und Noah nutzte den Schwung, um Micah zu sich nach oben zu ziehen. Mit aller Kraft zehrte und zog Noah und beförderte den zierlichen Mann schließlich über die Felsenkante.

 

 

Schweigend und sich anstarrend saßen sich die beiden gegenüber. Micahs Kopf war leer und sein Körper taub. Er hatte keine Ahnung, was gerade passiert war, als er schließlich von einem warmen, muskulösen Körper umarmt wurde. „Micah... Micah!“, schluchzte Noah verzweifelt und presste den zierlichen Körper Micahs noch näher an sich. Der Blonde umfasste Noahs Nacken noch fester und realisierte erst jetzt, dass er weinte und verzweifelt schluchzte. Micah vergrub sein Gesicht an der Brust des Dunkelhaarigen und zog ihn noch enger an sich. Er musste jetzt Noahs Wärme spüren, musste jetzt spüren, dass er noch am Leben war. Schließlich zog Noah den Blonden mit sich hoch. „Wir müssen zum Hof zurück, Micah“, sagte Noah. „Du holst dir sonst eine Lungenentzündung.“ Wie gelähmt stieg Micah auf sein Pferd und beobachtete Noah, der den weißen Hengst abband. Noah befestigte Blizzard an Micahs Sattel und nahm die Zügel von Micahs Pferd. Noah hatte Angst, dass Micahs jetzt zu unkonzentriert war. Er wollte nicht riskieren, dass Micah noch etwas zu stieß.

 

 

Schweigend ritten sie zum Hof. Dort angekommen wartete bereits Daniel, der seine Miene sorgenvoll verzogen hatte. „Was ist passiert?“, fragte Daniel mit leiser Stimme, als er sah, wie still Micah sich um den weißen Hengst kümmerte. Kurz sah Noah zu dem Blonden und meinte dann, „Als wir das Plateau erreicht hatten, sahen wir, dass der Hengst an einem Baum gebunden war. Ganz nahe an der Klippe.“ Daniel nickte verstehend. „So, dass ich ihn perfekt von der Straße aus sehen konnte, aber nur ihr beiden ihn holen konntet“, warf Micahs Bruder ein. „Aber warum sollte jemand so etwas machen?“ Auch Noah konnte nur den Kopf schütteln und sprach dann weiter, „Als Micah sich dem Hengst nähern wollte, wurde Blizzard richtig nervös und machte eine unvorhergesehene Bewegung, so dass Micah von der Kante abrutschte. Ich konnte ihn gerade noch wieder hochziehen.“ Daniel war erschüttert und keiner Worte mehr fähig, als ihm bewusst wurde, was Micah gerade durchgemacht hatte.

 

 

Daniel drückte Noahs Arm und bat ihn dann, „Könntest du dich bitte um ihn kümmern? Ich denke, deine Nähe braucht er jetzt am meisten.“ Noah nickte nur und näherte sich Micah an, um ihn dann mit sanften Gesten ins Haupthaus zu bringen. Daniel blieb nachdenklich zurück. Wer wollte seinen Bruder loswerden wollen, so dass er dafür sogar sich selbst in Gefahr brachte, in dem er ein Problempferd stahl und es bei dem Plateau fest band? Daniel hatte da bereits eine Vermutung, aber die würde er vorher noch mit Noah besprechen müssen. Müde löschte er alle Lichter im Stall und schloss ihn schließlich ab. Nochmal würde er nicht riskieren, dass jemand Zugang zu den Pferden hätte, der seinem Bruder schaden wollte.

 

 

~~*****~~

 

 

Micah fühlte sich vollkommen leer. Ihm war eiskalt und seine Gedanken drehten sich im Kreis. Wer hatte ihm so schaden wollen, dass er deshalb sogar seinen Tod provozierte? Schon allein die Vorstellung, was geschehen wäre, wenn Noah nicht da gewesen wäre, versetzte Micah in heillose Panik. Willenlos ließ Micah sich von Noah mitziehen und bemerkte erst, dass sie sich seinem Zimmer näherten, als sie direkt davor standen. Mit einem schweren Seufzen öffnete Micah die Tür und ging hinein. Er spürte, dass Noah ihn nicht bedrängen wollte, aber er brauchte dessen Nähe jetzt einfach. Mit einem Blick und einer einladenden Geste bat er Noah hinein und der Dunkelhaarige folgte dieser Bitte. Während Micah sich duschte, schaltete Noah das Thermostat eine Stufe höher und schlug die Bettdecke auf dem Bett zurück, so dass sich Micah nur noch hinein legen musste. Noah selbst stellte sich vor die großen Fenster und blickte in den Regen, der draußen wütete. Er musste sich selbst erst einmal beruhigen. Innerlich hatte er Micah vorhin bereits kalt und geradezu grotesk verdreht auf dem steinigen Boden liegen sehen. Aber irgendwoher hatte er die Kraft genommen, um ihn nach oben zu ziehen. Er dankte allem, was da draußen war, dass er im richtigen Moment diese Kraft gehabt hatte. Nicht auszudenken, was er getan hätte, wenn er Micah verloren hätte. Müde rieb er sich das Gesicht. Jetzt, wo sich das ganze Adrenalin in seinem Körper verflüchtigte, bemerkte Noah, dass sein Körper total müde war, auch wenn sich seine Gedanken noch immer im Kreis drehten.

 

 

Ein leises Geräusch ließ ihn herum fahren und der Dunkelhaarige sah Micah, der nur mit einem Handtuch um die Hüften aus dem Bad kam. Hart schluckte Noah. Dieser Anblick war einfach zu verlockend und er konnte nichts dagegen tun, dass ihn glühend heiße Erregung durchfuhr. Sanft lächelte der zierliche Mann Noah an und dieser versuchte sich zusammen zu reißen. Jetzt war wirklich nicht der richtige Augenblick, um über Micah herzufallen. Noah beobachtete, wie sich der Blonde in sein Bett kuschelte und deckte ihn schließlich zu. Sanft küsste er Micahs Stirn. „Gute Nacht, Micah. Versuche etwas zu schlafen“, flüsterte Noah und wandte sich zum Gehen, als Micah ihn am Handgelenk packte und ihn mit riesigen, blauen Augen ansah. „Bitte... Bitte, Noah, lass mich jetzt nicht allein...“, bat Micah ihn stockend und Noah versank in den tiefen blauen Augen. Seufzend gab er nach und entledigte sich seiner feuchten Kleidung. Nur Shorts und T-Shirt ließ er an und verschwand dann noch einmal kurz im Bad, um sich etwas frisch zu machen. Kurze Zeit später schlüpfte er zu Micah unter die Bettdecke und ließ zu, dass sich der Blonde fest an ihn kuschelte. Sanft streichelte Noah über die blonden Haare seines Geliebten und spürte, wie dessen Atem gleichmäßiger wurde. Noah selbst konnte nicht einschlafen. Auch wenn sein Körper die Ruhe durchaus wollte, war sein Geist zu wach, um sich zu beruhigen. Noch immer verstand er nicht, dass jemand Micah schaden wollte. Dass dieser jemand sogar noch weiter gehen würde. Er war heilfroh, dass er es geschafft hatte, Micah zu retten. Er war so dankbar, dass Micah jetzt neben ihm lag und er dessen Wärme, dessen Duft und dessen Atem wahrnehmen durfte. Noah zog den Körper noch näher zu sich. Diese Wärme und Micahs unbeschreiblich süßer Duft machten ihn schläfrig. Müde schloss er die Augen und bemerkte kaum, dass er langsam in Morpheus Arme sank.

 

 

Er musste wohl eingeschlafen sein, denn der Sturm draußen hatte nachgelassen und die Wolken zogen nur noch vereinzelt am Himmel, so dass ab und zu Mondlicht durch das Fenster fiel. Doch Noah war nicht durch das Licht aufgewacht, sondern weil ihm so unglaublich heiß war. Jetzt erst bemerkte er auch, dass er keuchend atmete. Kurz rieb er sich über die Augen und versuchte sich zu orientieren. Der Dunkelhaarige wusste noch, dass er Micah zugedeckt und der Blonde ihn dann gebeten hatte, bei ihm zu bleiben. Noah musste dann wohl eingeschlafen sein. Dunkel stöhnte er auf, als er zaghafte Lippen spürte, die sich über seinen erhärteten Nippel stülpten und sanft zu saugen begangen. Noah konnte ein Keuchen nicht unterdrücken, als er den leichten Biss spürte und ein wohliger Schauer seinen ganzen Körper durchfuhr. Langsam schlich sich die Erkenntnis in seine von Lust benebelten Gedanken, dass es Micah war, der ihn so geschickt verführte, als der Blonde sich zu ihm hochschob und seine bebenden Lippen auf Noahs presste. Es war ein langsamer Kuss, voller Gefühl und Noah erwiderte ihn nur allzu gerne. Sanft umschloss er Micah mit seinen Armen und presste dessen zierlichen Körper noch näher an sich. Schließlich löste Micah den Kuss und der Dunkelhaarige sah in die blitzenden Augen des Blonden.

 

 

„Bist du dir wirklich sicher?“, fragte Noah mit heiserer Stimme. Noah wusste, dass sich Micah unsicher war und dass er zum ersten Mal mit jemanden intim werden würde. Er wollte ihn nicht bedrängen. Noah wollte, dass es ganz allein Micahs Wille war, wenn sie es taten. Mit einem sanften Lächeln nickte Micah und vergrub sein Gesicht im Nacken Noahs. Sanft leckte er über dessen Hals, so dass Noahs kompletter Körper von einer Gänsehaut überzogen wurde. „Ich will dich“, hauchte Micah. „Ich muss dich jetzt einfach spüren. Ganz nahe.“ Noah schluckte, als sich Nervosität in seiner Magengegend breitmachte. „Ich will dir nicht wehtun“, flüsterte Noah und verteilte sanft Küsse auf Micahs nackter Schulter. Noah spürte das Grinsen des Blonden an seiner Haut. „Ich vertraue dir. Du wirst mir nicht wehtun“, flüsterte Micah in das Ohr des Dunkelhaarigen. Wieder durchliefen ihn Schauer der Erregung. „Ich will nur dich“, setzte Micah fort und Noah spürte, wie dieser hart schluckte. Schließlich nahm Noah all seinen Mut zusammen und drehte sich, so dass Micah schließlich unter ihm lag. Leicht beugte sich Noah hinunter und stahl sich einen Kuss von den süßen Lippen Micahs. Als dieser seine Lippen leicht öffnete, vertiefte Noah den Kuss und ließ seine Zunge in die Mundhöhle des Blonden gleiten. Wild kämpften die Zungen miteinander, bis Noah den Kuss keuchend löste und sanfte Küsse auf Micahs nackter Brust verteilte.

 

 

Micah wusste nicht, wohin mit seinen ganzen Gefühlen. Noch nie hatte er sie so intensiv gespürt, noch nie waren sie so überwältigend gewesen, dass der Blonde befürchten musste, dass er sofort kommen würde, sollte Noah ihn auch nur einmal an seinem Schwanz berühren. Micah wand sich hin und her unter Noah, als dieser sich seinen Weg leckend und küssend immer weiter nach unten bahnte. Dunkel stöhnte der Blonde auf, als er diese sanfte Zunge an seiner gesamten Länge spürte. Keuchend wölbte er seinen Rücken. Wollte dieser süßen Qual entrinnen, wollte Noah noch näher sein. Mühsam unterdrückte er den Drang, seine Hüfte nach oben zu stoßen, als Noah seine gesamte Länge in den Mund nahm. „Noah...!“ keuchte er laut atmend. „Bitte, Noah... Ich... Ich kann... .“ Micah konnte keinen zusammenhängenden Gedanken mehr fassen, als der Dunkelhaarige sanft seinen Kopf auf und ab bewegte und immer wieder an seinem Schwanz saugte.

 

 

Noah spürte, dass Micah nicht länger durchhielt, weshalb er seine Finger sanft massierend Micahs Damm hinunter wandern ließ und dessen Eingang sanft streichelte. Mit Erstaunen stellte er fest, dass dort bereits Gleitgel präpariert war. „Ich...“, stöhnte Micah stockend. „Schon vorbereitet...“ Noah nickte leicht und führte dennoch einen Finger in Micahs heiße Enge ein. Überwältigt stöhnte der Blonde auf und wand sich vor lauter Erregung hin und her. Noah umklammerte sanft Micahs Hüfte und nahm dann einen weiteren Finger hinzu, um Micah noch ein wenig weiter zu dehnen. Er wollte ihm nicht wehtun. Mit scherenartigen Bewegungen glitten Noahs Finger in einem sanften, aber stetigen Tempo ein und aus. Micah konnte nur noch Stöhnen. Sein ganzer Körper bestand nur noch aus Nervenbündeln, die mit jeder Bewegung von Noahs Fingern gereizt wurden. Es war zu viel und gleichzeitig nicht genug.

 

 

„Noah, bitte...“, keuchte Micah und der Dunkelhaarige küsste sich sanft aufwärts, um Micah nochmals einen sanften Kuss zu stehlen. Rau stöhnte der Blonde in den Kuss, als er die Spitze von Noahs Glied an seinem Eingang spürte. Mit beiden Beinen umschlang er Noahs Taille und presste dessen muskulösen Körper somit noch näher an sich. Sanft löste der Dunkelhaarige ihren Kuss. „Bist du dir wirklich sicher?“, fragte Noah den bebenden Blonden, der sich unter ihm wand. Laut stöhnte Micah auf, als Noah begann, sich an ihm zu reiben. „Noah, du bist der Erste und Einzige für mich“, keuchte Micah angestrengt. Er versuchte auszudrücken, was er fühlte, aber die Reibung von Noahs Körper machte es ihm nicht leicht, einen vernünftigen Gedanken zu fassen. „Ich will nur dich. Immer nur dich. Bitte, liebe mich jetzt!“

 

 

Noah blickte in Micahs verschleierte, blaue Augen, die im diffusen Licht des Mondes riesengroß wirkten. Der Dunkelhaarige sah, dass Micah die vollkommene Wahrheit sagte, dass er, Noah, wirklich der Erste und Einzige sein würde. Hart schluckte Noah, als diese Erkenntnis ihm einen erneuten Schauer der Erregung über den Rücken jagte. Sein Glied zuckte erwartungsvoll und wieder beugte sich Noah zu Micah und küsste ihn sanft auf die leicht geöffneten Lippen, ehe er sein Glied nahm und es sanft in Micah einführte. Micah stöhnte laut auf und krallte seine linke Hand in das Kopfkissen, mit dessen Zipfel er seinen Mund bedeckte, um den Laut zu dämpfen. Keuchend schnappte sich Noah die Hand des Blonden und verschränkte ihre Finger miteinander. „Ich will dich hören können“, bat Noah leise keuchend und Micah stöhnte, weil das Gefühl, das ihn durchlief so überwältigend war.

 

 

Vorsichtig drang Noah weiter in den bebenden Blonden ein, der sich vor lauter Erregung hin und her wand, bis sie komplett miteinander verschmolzen waren. Schwer atmend hielt der Dunkelhaarige komplett still. Micah war so eng, so heiß, dass Noah Angst hatte, die Kontrolle zu verlieren, als Micah jedoch begann mit der Hüfte zu rotieren, konnte auch Noah nicht länger an sich halten und versenkte sich immer wieder in den Blonden. Mal langsamer, mal schneller. Der Dunkelhaarige wollte ihren Orgasmus hinauszögern und den Blonden zum Betteln bringen, der keuchend nach mehr verlangte. Zu gerne erfüllte er Micahs Wunsch und versenkte sich tief und schnell in dessen enger Hitze. Beide spürten, wie die Welle des Orgasmus immer näher rauschte und so ergriff Noah das Glied des Blonden und begann es im gleichen Rhythmus zu reiben, in dem er sich auch in Micah versenkte. Nur Augenblicke später wurde er noch mehr von Micah eingeengt und Noah spürte, wie sich der Blonde schubweise und laut aufstöhnend zwischen ihnen ergoss. Durch diesen Reiz konnte auch Noah nicht länger. Nur wenige Male versenkte er sich noch einmal in Micah, bis auch sein Orgasmus ihn überrollte und er laut aufstöhnend kam.

 

 

Keuchend wollte er sich von Micah erheben, aber der umfasste ihn nur fester und presste sich eng an ihn. „Ich bin zu schwer für dich“, hauchte Noah. Aber Micah schüttelte nur den Kopf, so dass sich Noah so drehte, dass Micah schließlich auf ihm lag. Sanft streichelte er dessen Rücken, der noch immer leicht bebte und zog die weiche Decke über sie beide. Den gleichmäßigen Atemzügen lauschend, schliefen sie beide ein.

 

 

 

~~*****~~

 

 

Mit einem warmen Gefühl wachte Micah am nächsten Morgen auf. Er streckte sich ausgiebig und genoss das leichte Ziehen und das befriedigte Gefühl in seinem Inneren, das von der letzten Nacht zeugte. Lächelnd wandte sich Micah um und wollte Noah angrinsen, als er bemerkte, dass dessen Betthälfte leer war. Leicht erschrocken zuckte er zusammen und befühlte die glatte Wäsche, deren Kälte bezeugte, dass Noah schon lange nicht mehr im Bett lag. Mit einem flauen Gefühl im Magen stand Micah auf und begab sich ins Bad, um sich die Spuren von letzter Nacht ab zu waschen, ehe er sich schnell eine Jeans und ein Hemd überzog und runter in die Küche ging. Als er Daniel erblickte, der abwartend am Küchentisch sah, verstärkte sich das flaue Gefühl und wurde zu einem Eisklumpen.

 

 

„Wo ist Noah?“, wollte Micah flüsternd wissen. Daniel blickte auf und als der Blonde das Mitleid in den Augen seines Bruders sah, schossen ihm Tränen in die Augen. Hatte er sich so sehr in Noah getäuscht? Hatte er sich so sehr in seinen dummen Gefühlen verrannt, dass Noah so leichtes Spiel mit ihm hatte? „Was ist passiert?“, fragte Micah tonlos und Daniel schüttelte nur den Kopf. „Setz dich bitte, Micah“, bat Daniel ihn mit rauer Stimme und der Blonde folgte der Anweisung schweigend. Mit verschlossener Miene sah Micah seinen Bruder an und wartete auf dessen Erklärung. Fertig mit den Nerven rieb sich Daniel das Gesicht, ehe er zum Sprechen ansetzte. „Bitte, glaube mir, wenn ich dir sagen, dass Noah nicht freiwillig gegangen ist, aber wie er mir sagte, muss er noch einiges erledigen, ehe er frei sein kann. Frei sein kann für dich.“ Micah schnaubte belustigt und schüttelte ungläubig den Kopf. „Und das soll ich dir jetzt glauben? Nachdem er gegangen ist, ohne ein Wort zu sagen?“ Daniel schüttelte nur den Kopf und schob Micah über den Tisch hinweg einen Umschlag zu, auf dessen Vorderseite in eckiger Handschrift sein Name stand. „Noah wusste, dass du mir jetzt nicht glauben würdest, daher schrieb er diesen Brief. Ob du ihn liest, ist deine Sache, Micah, aber wenn deine Gefühle wirklich so tief sind, solltest du es tun“, meinte Daniel leise und stand dann auf, um die Küche leise zu verlassen.

 

 

Micah wusste nicht, wie lange er da saß. Die ganze Zeit den Brief anstarrend. Er wusste nicht, was er machen sollte. Seine Gedanken liefen Amok und seine Gefühle waren vollkommen durcheinander. Der Blonde wusste, dass er Noah von ganzem Herzen liebte, dass er ihn für immer um sich haben wollte, besonders nach dieser wunderschönen Nacht. Aber dass der Dunkelhaarige ohne ein Wort gegangen war, hatte ihn zutiefst erschüttert und sehr verletzt. Wenn Micah ehrlich war, dann hatte er Angst, furchtbare Angst, davor, dass Noah nur mit ihm gespielt hatte, dass dessen Gefühle nicht halb so tief waren, wie Micahs. Den Brief drehend betrachtete er das makellose Papier des Briefes und schließlich siegte seine Neugier. Mit zittrigen Händen öffnete er den Brief und zog das beschriebene Blatt Papier heraus. Mit verschwommener Sicht begann er zu lesen.

 

 

Geliebter Micah,

ich bin so froh, dass du meinen Brief liest. Mein Fortgang muss dir wie ein

Verrat vorkommen, besonders nach unserer wunderschönen, ersten Nacht. Bitte, glaube mir, dass

ich nicht freiwillig und ohne guten Grund gegangen bin. Ich konnte nicht riskieren, dass du noch

mehr verletzte wirst, nachdem sich herausgestellt hat, wer Blizzard an den Baum gebunden hat.

Es war Mirella – bitte denke nicht, dass sie meine Freundin sei, denn das ist sie nicht.

Mein Herz schlägt einzig und allein für dich. Schon als ich dich das erste Mal sah.

In meinem ganzen Leben habe ich bisher nur Abscheu und Ekel in den Mienen der Menschen lesen

dürfen, die mir nahe standen, weil ich so bin, wie ich bin. Nur meine Großmutter stand immer

hinter mir. Dafür habe ich sie so geliebt. Ihr Verlust war schwerwiegend, aber durch Blackburst

durfte ich dich kennen- und lieben lernen.

Meine Familie stand schon immer in der Öffentlichkeit und konnte daher mit meiner

Andersartigkeit nur schlecht umgehen. Mein Vater verbat mir, meine Sexualität

öffentlich zu machen und kaufte mir eine Freundin: Mirella.

Bisher war es mir egal, wie meine Familie damit umging, solange wir uns

arrangierten. Solange, bis ich dich traf und damit meine Liebe.

Micah, ich muss diese Dinge klären, bevor ich zurück zu dir kommen kann. Bitte warte auf mich.

Auch du bist für mich der Ein und Einzige.

Mein Herz gehört für immer dir.

 

In Liebe, Noah

 

 

 

Schweratmend legte Micah den Brief beiseite nachdem er ihn dreimal gelesen hatte. Wenn er ehrlich war, dann wusste Micah nicht wirklich, was er davon halten sollte. Was er von Noahs Familie halten sollte, aber als er tief in sich hinein lauschte, sagte sein Herz ihm, dass er warten sollte. Sein Großvater hatte immer gesagt, man sollte auf sein Herz hören, wenn es um Entscheidungen ging, die nicht mit dem Kopf getroffen werden konnten. Nur wenn man ein Risiko einging, konnte man glücklich werden. Mit einem lauten Seufzen faltete Micah den Brief und steckte ihn sich in die Brusttasche seines Hemdes. Mit einer Hand wischte er sich die Tränen ab und verließ dann mit leisen Schritten die Küche. Er würde warten und wenn es ein Leben dauern würde.

 

 

 

Zwei Monate später:

 

 

Mit schweren Schritten und einem riesigen Klumpen Nervosität im Magen näherte sich Noah dem Round Pen, in dem sich der blonde, zierliche Mann befand, für den sein Herz schlug. Mit sehnsüchtigen Augen betrachtete der Dunkelhaarige Micah und spürte, wie sein Herz schneller schlug. Jetzt, wo er vollkommen frei war, konnte er diese Gefühle auch richtig genießen, konnte Micah endlich in die Augen blicken und ihm sagen, dass er ihn von ganzem Herzen liebte. Einzig der Gedanke, dass Micah ihm die gleichen Gefühle entgegen brachte, hatte Noah die nötige Kraft gegeben, um alle Fäden seines vorherigen Lebens reißen zu lassen. Das hatte er gemerkt, als Daniel ihn am nächsten Morgen nach ihrer gemeinsamen Nacht mit seinem Verdacht konfrontiert hatte. Mirella hatte unter Tränen alles gestanden und das hatte Noah gezeigt, dass er handeln musste. Ein für alle mal und dass er endlich zu sich stehen musste. Noch zu gut erinnerte sich Noah an das Gespräch mit seinem Vater, als er ihm mitteilte, dass er nicht länger eine Lüge leben würde.

 

 

 

Du willst deine gesamte Familie für diesen Nichtsnutz von Pferdeflüsterer verlassen?“, bellte der korpulente Mann, dessen wenige Haare bereits graumeliert waren. Man sah ihm an, dass er ein Leben im Überfluss genoss, denn seine Augen waren rot umrandet und sein feistes Gesicht sprach Bände darüber, dass Alkohol und gutes Essen in seinem Leben im Übermaß flossen. „Für diesen Schwanzlutscher, über den bestimmt schon halb Montana drüber gerutscht ist?“ Noah zuckte wegen des rauen Tonfalls regelrecht zusammen, zwang sich aber seine Maske der Gleichgültigkeit aufrecht zu erhalten. Er wollte ein neues Leben beginnen und er ahnte mittlerweile, dass er dafür sein altes Leben vollkommen aufgeben musste. „Ja, ich will das Leben, dass ihr mir vorgeschrieben habt nicht länger. In Micah habe ich den Mann fürs Leben gefunden. Ich will nicht länger in dem Käfig leben, den ihr für mich errichtet habt.“ Hämisch grinsend verzog der feiste Mann das Gesicht, so dass es einer Fratze glich. „Große Worte, Noah! Und dabei wissen wir doch beide, dass du am Ende doch zu feige bist, um dazu zu stehen.“ Noah schüttelte ungläubig den Kopf. Sein Vater verdrehte die Tatsachen doch vollkommen!

 

Erbost knurrte Noah, „Ihr ward es doch, die bestimmt haben, dass ich nicht zu mir stehen darf. Nur Großmutter hat mich so akzeptiert, wie ich bin. Solange wir uns arrangiert haben, war ich auch immer zufrieden damit, aber jetzt habe ich Liebe gefunden und ich will dass jeder meine Liebe sehen kann.“ Bellend lachte sein Vater auf. „Liebe?“, fragte er verächtlich. „Liebe ist doch nichts wert in dieser Welt. Liebe existiert nicht. Das Einzige, was wirklich wert hat, ist Macht und das hier.“ Sein Vater zog einen Bündel Geldscheine hervor und warf ihn Noah vor die Füße. Noah konnte nur mit dem Kopf schütteln. „Du hast doch keine Ahnung, was es heißt zu lieben“, meinte Noah dann. Noch nie hatte seine Stimme so kalt geklungen, wenn er mit seinem Vater sprach. Aber auch das schien diesen nicht weiter zu beeindrucken. „Du kannst gar nicht lieben, oder? Deshalb kannst du mich auch nicht akzeptieren.“

 

Noah wandte sich um und wollte gehen, als ihn die wütende Stimme seines Vaters zurückhielt. „Du wirst nicht gehen und deine gesamte Familie bloßstellen, ansonsten enterbe ich dich!“ Noah spürte, dass das ein verzweifelter Versuch war, ihn zurück zu halten, aber er hatte seine Entscheidung getroffen. Und das Geld seiner Familie brauchte er nicht. Er hatte selbst genug. „Lebwohl, Vater“, waren seine letzten Worte, als er die schwere Eichentür hinter sich schloss. Mit einem kleinen Grinsen vernahm er die fluchende und brüllende Stimme seines Vaters, die hinter ihm wütete, aber all das war egal. Er war endlich frei. Frei für Micah.

 

 

Und jetzt stand er hier. Über alle Maßen nervös und darauf hoffend, dass Micah ihn noch immer genauso liebte und ihm verzeihen konnte, dass er einfach so gegangen war. Als hätte Micah gespürt, dass er beobachtet wurde, öffnete er seine wunderschönen, blauen Augen und blickte in seine Richtung. Noah, wie sich seine Augen ungläubig weiteten und seine Lippen ein Wort bildeten. Noah. Mit einer schnellen Bewegung stand Micah auf und ging mit schnellen Schritten zum Ausgang des Round Pen. Auf das Pferd, das ihm willig folgte, achtete er kaum. Leise schloss er das Tor wieder und strich dem braunen Pferd kurz über die Blesse, ehe er sich zu Noah umwandte und ihn aus dunklen Augen anstarrte. Der Dunkelhaarige starrte Micah ebenfalls an und sog dessen Anblick geradewegs in sich auf. Die weiche, weiße Haut, die von goldenen Sommersprossen bedeckt war, die sanft fallenden, blonden Haare, die vom Wind verweht waren, die zierliche Gestalt – all das ließen Noah seufzen vor Sehnsucht. Schließlich ging ein Ruck durch Micahs Körper und er warf sich in Noahs Arme, der ihn fest an sich presste. „Ich liebe dich so sehr“, flüsterte er immer wieder in Micahs Haare und hörte den Blonden leise aufschluchzen.

 

 

Noah wusste nicht, wie lange sie da standen. Sich fest umarmend und der Dunkelhaarige immer wieder über den bebenden Körper des Blonden streichelnd, als Micah leise fragte, „Wirst du mich wieder verlassen?“ Noah umfasste Micahs Gesicht mit beiden Händen und sah ihm lächelnd in die Augen. „Ich habe alles geklärt“, hauchte Noah ebenso leise zurück. „Jetzt bin ich frei, frei für dich. Solange, wie du mich willst, werde ich dich nicht verlassen.“ Micah strahlte und umfasste Noahs Gesicht dann ebenfalls. „Tja, das heißt dann wohl, dass du für immer bei mir bleiben wirst“, meinte der Blonde lächelnd. „Ich liebe dich nämlich auch.“ Ungläubig sah Noah ihn an, bis er endlich realisierte, was Micah ihm gerade gesagt hatte. Überglücklich zog er Micah ganz nah an sich heran. Lächelnd sahen sie sich in die Augen, als sich Noah ganz langsam seinen Lippen näherte. „Ich werde dich nie wieder gehen lassen“, hauchte der Dunkelhaarige an Micahs bebenden Lippen, die leicht geöffnet waren, ehe er sich einen langen, aber sehr sanften Kuss von ihm stahl. Sie würden für immer zusammen bleiben, denn ihre Seelen waren auf ewig miteinander verbunden.

 

 

 

ENDE

Impressum

Texte: Alle handelnden Personen und vorkommenden Orte, sowie die Idee gehören mir
Bildmaterialien: Das CopyRight für das Cover liegt ebenfalls bei mir. Bilder sind von Tumblr.com
Tag der Veröffentlichung: 07.09.2014

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Für den lieben Sven. Du hast mich zu dieser Geschichte inspiriert. Und auch einen großen Dank an meine Betaleserin^^.

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