ACT 1
Ich kam in die Klasse und wurde(wie immer)als erste von Cilla gegrüßt, die alle heimlich Godzilla nannten(die dumme Furie)."NA, du Depressives kind?Heute morgen schon geritz?" Ich warf ihr einen unbeteilligten Blick zu -ich war es leid, mich über diese Barbie aufzuregen. Stattdessen durchquerte ich den Raum und setzte mich auf meinen Platz. "Morgen...", murmelte ich.
"HALLU, Sara!" Brittany aka Britt verpasste mir einen Schmatzer auf die Wange und strahlte mich an. "Hast du Mathe verstanden?? Ich auch nicht!?",regte sie sich auf, bevor ich was sagen konnte- ich musse grinsen.
"Das war Sowas von EINFACH!", meinte Tsubasa aalglatt von der anderen Seite des Tisches und gähnte demonstrativ- für sie war ja uch alles einfach,sie war ein Genie mit fotografischem Gedächtnis. Ihre beste Freundin Rosy schüttelte ebenfalls den Kopf und sah uns mit leuchtenden Bambiaugen an.
"Habt ihr's schon gehört?? Heute soll ein unangekündigter Neuer in die klasse kommen!"
Ich verdrehte die Augen.
"Rosy,wenn du's uns doch gerade erzählst,ist es nicht mehr unangekündigt..."
Rosy wurde rot und Britt lachte ihr glockenhelles Sopranlachen, als Mr.Burn in die klasse kam- schnarch.
Die Trantüte würde uns für einen Doppelstunde in Beschlag nehmen, also hatten wir theorethisch zur dritten, weil der Alte echt voll...langweilig war^^ Die Jungs bewarfen sich mit Schnee(den sie von draußen mitgeschleppt hatten), die Mädchen versuchten aufmerksam ausszusehen oder schminkten sich, wie Cilla, nach... Wir brauchten dringend Abwechslung! Und die kam...
Als die Stunde fast vorbei war, öffnete sich plötzlich die Tür und ein Junge betrat den Raum.. er war der schönste, vollkommenste Junge, den ich je gesehen hatte.
Er hatte vom Schnee leicht gewelltes, dunkles haar das einen starken Kontrats zu seiner krankhaft hellen haut bildete.Die Augen waren von einem merkwürdig hellen, intensivem eisblau und die weiteren Gesichtzüge waren gerade und perfekt. Seine lippen waren hübsch geschwungenn und durchaus küssenswert. Das musste ich zugeben, wenn auch nicht gerne.
Er war groß, schlank und trug ausgewaschene Jeans und Motoradstiefel. Dazu eine Lederjacke und ein verwegenes Grinsen im Gesicht.
"Hallo- Entschuldigen Sie die Verspätung Mr.Burn, aber wegen des Schnees liegen sämtliche Züge lahm- ich musste mit dem Motorrad kommen..."Alle starrten ihn an. Ich tat es ebenfalls, er fesselte mich und ich konnte nichts dagegen tun... Während er nach vorne zum Pult ging, folgten ihm alle blicke- die der Jungen feindseelig und misstraurisch. Die der Mädchen waren einheitlich verzaubert und schwärmerisch...
Britt beugte sich zu mir: "Wetten wir, Cilla's Freund Bred Anderson ist bald wieder solo?", zischte sie und wies auf Cilla, die ihre Haare schwang und ihr Luxuslächeln übte. Würg. Ich verdrehte die Augen und kramte nach meinem i-Pod. Es war sowiso fast Pause und ich war die Hälfte meines Lebens verkabelt, da mich der gossip und das Gelaber der anderen nervte. Plötzlich wehte ein angenehm frischer,anziehender Geruch an mir vorbei- als ich den Kopf drehte sah ich den Neuen,der neben Cutty (eigentlich Jim Cutty) Platz genommen hatte...
Er lächelte mich zur Musik von The Killers an und der Augenblick war so....seltsam vertraut, dass ich beinnahe zurückgelächelt hätte- beinahe. Ich wandte das Gesicht wieder ab...
Mr.Burn stand plötzlich auf und verteilte Arbeitsbögen. Wir sollten uns in Gruppen zusammenfinden und etwas ausarbeiten über den Stand der Queen und dem desEenglischen Parlaments.Gähn.
"So...Miss, Sie gehen zu Mr. Cutty und Mr.Nicols. Loslos, die Stunde ist bald zu Ende!"
Ich starrte ihn an, dann schob ich meinen Stuhl an das kopfende ihres Tisches. Alles in mir wandte sich förmlich dagegen, als Erste mit dem Neuen in Bekannschaft zu tretetn. Ich beobachtete normalerweise lieber aus der Ferne. "Hallo...Ich bin Sara.", sagte ich todernst. Cutty schob seine Brille die Nase hoch und lächelte wie ein verschrecktes Kaninchen- wie immer.
Der Typ grinste schief und sagte mit rauer Stimme, als hätte er sie lange nicht mehr benutzt : "Hallo,Sara. Angenehm.", er schüttelte mir die Hand.Seinen Namen hatte er nicht genannt. "Kennt ihr euch aus über das englische Parlament? Und den Stand der Queen?", fragte der Junge und sah seltsamerweise einschließlich mich an.
"Nein.",sagte ich.
"Ja.",meinzte Cutty- Idiot.
Der Junge lachte leise und nahm sich de Zettel zur Hand. "Gut, Jim- dann bearbeite doch schonmal den Part... Ich erklät Sara sie Grundsachen. "Er drehte sich wieder zur mir, ich zog abwartend die Augenbrauen hoch und warf dann ein: "Ich bin nicht besondes lernfähig und deinen Namen weiß ich immer noch nicht... ", an den Kopf. Es folgte ein:" Tut mir Leid,dass ich so...bin."
Er starrte mikch irritiert an -ich konnte es ihm nicht verübeln...
Ich war ein seltssames, braunhaariges Mädchen mit schwarzen Klamotten und Nasenringchen dass hier unbeteiligt rumsaß und monoton sprach. Emotionslos. So war ich nun mal. Äußerlich...
"Nicht jeder Mench muss seine Gefühle so öffentlich darstellen, da hast du Recht.", murmelte er plötzlich und sah an mir vorbei ins Leere. Ich runzelte die Stirn. "Jaaah...und- Wie war jetzt dein Name?", fragte ich ungeduldig.
"Damain.",erwiederte und lächelte mich an. Seine unnatärlich hellen Augen funkelten. Ich blinzelte und schüttelte den Kopf. "Hi,Damain." "Hi,Sara. Ich dachte, wir hätten uns heute schon begrüßt?"
Er lachte. Ich verdrehte die Augen und dann grinste ich auch. "Ich wollte nur wissen, wie sich dein name in meinem Mund anhört..." "Gut. Sehrt gut."
Er grinste breiter. Ich erwiederte es. "Das hoffe ich doch. Also- was ist mit der Queen?" Also öffnete er den Mund und erzählte mir Dinge über das englische Parlament. Sehr interessant. Viel interessanter fand ich seine Gestik und Mimik währemnd er sprach... Er war so unnatürlich- schön. Fast kränklich blass und mit der Andeutung von Muskeln und seine Augen... Sie schienen das Neonlicht zu refLektieren! Es war nie dieses Aufblitzen der Erkenntnis in seinen Augen, es war stets diese Reflexion, die mich sehr verwirrte. Er verwirrte mich allgemein, wo kam er mitten im Schuljahr her, warum benahm er sich, als würde er mich schon kennen und sprach so offen mit mir? Seltsamer Typ.
PlötzLich riss mich der 'Seltsame Typ'aus meinen wirren Gedanken. "Wer ist seltsam?", fragte er verwirrt. Ich stöhnte- hatte ich mal wieder lautgedacht? Peinlich!
"Das... tut mir Leid... Ich..-" Sein BLick bohrte sich in meinen- "Ich sage oft laut, was ich denke.", sagte ich dann plötzlich wie ferngesteuert.
Damain sah mich so erferut an, als hätte ich etwas sehr entscheidenes gesagt. Woher kam diese plötzliche Ehrlichkeit? Ich kannte den Typen doch gar nicht!
"Was grinst du denn so?", zischte ich gereizt, doch er lachte nur, immer noch mit diesem irren Blick, als wäre etwas weltbewegendes passiert!
Plötzlich schrillte die Glocke und die Außenwelt drang wieder auf mich ein, meine Mitschüler, Mr.Burns, Cutty... Dann war die Stunde beendet.
ACT 2
Ich öffnete seufzend die Haustür."Bin wieder da...",flüsterte ich und hoffte, ich kam unbemerkt in mein Zimmer. Ich hasste meine Familie. Nein- ich verachtete sie! Meine Mutter war wie meine Schwester: Blond, dumm und ein Luder. Anders konnt ich mir nicht erklären, dass sie meinen Vater verlassen hatte. Und mich jetzt hasste, weil ich ihm wie aus dem Gesicht gerschnitten war. Als ob ich etwas dafür konnte,cdass ich schön und braunhaarig war,cwährend sie eine langweilige Barbie war...
Ohne zu zögern schlich ich in mein Zimmer und schloß ab. Dann machte ich das, was ich jeden Tag machte. Ein nie endener Kreislauf, ein Teufelskreis, aus dem es kein Entkommen gab...
Ich nahm die Rasierklinge aus der Schublade und setzte mich auf meinen schrecklichen weißen Plüschteppich. Unterm Bett zog ich das rote Handtuch hervor, auf dem die Flecken nicht auffielen.
Dann atmete ich tief ein und öffnete mein verschlossendes Herz...
Hunderte von Bildern und Errinerungen schossen auf mich ein, aus früherer Zeit, als meine Mutter und mein Vater noch meine Familie gewesen waren ...
Ein Schnitt, ein paar Tränen, die auf den ekelhaften Teppich tropften. Der Schmerz schoss meinen Arm hoch und verwischte das BiLd in meinem Kopf.
Meine Schwester, wie sie aLs 6- jährige auf der Schaukel saß, in unserem Sommerhaus in South Dakota. Meine Mom, wie sie lachte und uns beiden ein Eis brachte. Während Dad mir zeigte, wie man mit seiner Kamera umging...
Ein tieferer Schnitt lies auch dieses Bild verschwinden, doch er zog mich auch aus meiner Trance...
Schweißgebadet und mit Tränen in den Augen starrte ich auf die zwei Schnitte. Der eine war eindeutig etwas zu tief. Nicht gefährlich tief, aber unübersehbar. Ich wischte langsam mit dem Handtuch darüber und verzog keine Miene. Dannn wischte ich mir die Tränen weg, säuberte die messerscharfe, rot verfärbte Klinge und legte sie sorgfältig wieder an ihren Platz, bevor ich die schwarz-weißen Stulpen überzog.
Wie immer.
Am Nachmittag ging ich spazieren. Ich ging immer durch das kleine Wäldchen am Stadtrand, der einzige schöne Fleicken hier. Es war still und die Luft roch nach Gras, Mos, Bäumen und Regen. Nicht nach dem Co2-asustoß in der Stadt.
Als ich gerade wieder zurück auf die Straße wollte, bemerkte ich hinter mir einen schwarzen Schatten. Erschrocken fuhr ich herum und qietschte- es war eine Katze. Ich seufzte und bückte mich."Na, Süße..oder Süßer? Was machst du denn hier?"
Das Etwas kam näher und miaute fröhlich, es war ein schönes Tier. Schwarz mit glattem, gLänzenden Fell, das in der schwachen Sonne rostrot glänzte, die Augen waren von einem seltsamen blau... waren katzenaugen meist nicht grün?Naja... "Na, Dickerchen? Willst du mit mir kommen? Scheinst mich ja zu mögen!"
Es rieb sich an meinen Beinen udn schnurrte wie ein aufgemotzter Automotor. Ich lachte leise und nahm es vorsichtig hoch. Es weherte sich nicht und kuschelte sich sogar an meine dicke Jacke. Ich kicherte und trat meinen Nachhauseweg wieder an, mit meinem neuen Freund (ja,es wa ein er^^) im Arm... er schnurrte die ganze zeit und starrte mich durchdringend an.
Es war kein unangenehmer Blick, es war der Blick einer Katze... Aber irgendetwas stimmte mit ihr doch nicht. Katzenaugen reflektieren normaLerweise Licht, diese taten das nicht. Bei keinem Auto oder dem Licht einer Straßenlaterne... Außerdem fürchtete sie sich nicht vor kläffenden Hunden, Auto's und sogar vorbeifahrende Laster waren kein ProbLem.
Seltsam...
Zuhause angekommen steckte ich den Kleinen in meine Jacke und schlich auf mein Zimmer zu- "Sara? Bist du das?", ertönte die Quietschestimme meiner nervigen Schwester.
"Wer sonst, du .." Ich verdrehte die Augen und stieß auf dem Flur mit ihr zusammen. Sie betrachtete ausgiebig meinen etwas angeschwollenden bauch. "Bin gestolpert. Jetzt hab ich 'ne Beule.", flunkete ich (sehr originell!).
Sie verdrehte die Augen. "Mom und Dad sind heute auf einer Party von Daddy's Chef... sie kommen spät wieder..."
Ich funkelte sie an. "ER ist NICHT Dad! Und es ist mir egal. Ich will meine Ruhe." Wütend rauschte ich in mein Zimmer und schloss ab. Der Kater sprang rasch ab und rollte sich auf dem Bett zusammen, den Kopf auf die Pfoten gelegt beobachtete er mich.
"Tja,Das war meine arschige Schwester Candis. Meine Ma und der angebliche Daddy John sind ausgefLogen...", schnaubte ich und riss meinen Kleiderschrak auf.Meine Jacke warf ich in die Ecke, dann zog ich den Pulli aus, doch als ich auch das T-shirt auszog, miaute der Kater hinter mir empört. Ich drehte mich um, er sah weg. Fast so, als ob er verLegen wäre... O man. Wie absurd.
"Na, kleiner Schelm? Musst nicht weggucken, wir sind noch nicht einmal dieselbe Spezies... Naja. Säugetiere, aber trotzdem."
Ich Lachte, doch der Kater warf mir nur einen missbilligenden- 'Du Arsch'-BLick zu. Na dann. Ich Legte mich zu ihm ins Bett, es war zwar erst halb 10, meine Lieblingssoaps waren zu Ende... und ich war ungLaubLich müde.
Also schloß ich die Vorhänge. Gähnend legte ich mich wieder ins Bett uns starrte wie immer die Wand an, eine Hand auf dem Rücken des Katers, der behaglich schnurrte... Bald schlief ich ein...
Draußen brach der Vollmond durch die Wolken und ein dünner Strahl fiel zwischen den Vorhängen auf's Bett, der Kater hob den Kopf. Dann sah er auf das Mädchen herunter...
In dieser Nacht träumte ich wirres Zeug... Das war bei Vollmond nichts Besonderes, aber diesmal war es anders. Es war so... realistisch!
Ein Mädchen, das aussah wie ich, saß auf einem Dach, dass zweifellos unseres war. Sie trug nur ein schwarzes Sommerkleid in der kalten Nacht und saß verdächtig nah am Rand. PlötzLich stieß sie einen seLtsamen, rabenähnLichen Schrei aus und ließ sich fallen! Doch bevor sie am Boden aufschlug, splitterte und zerriss ihre Haut über den SchuLterblättern und schwarze gefiederte FlügeL rissen sich an die Oberfläche- es sah grausam und sehr schmerzhaft aus, sie zitterte und zuckte. Mit rasender Geschwindigkeit und eher schwebend als fliegend fegte sie über dem Boden entlang und wirbelte Müll und Blätter auf... Über einem dreckigen Kanal blieb sie in der Luft stehen und ließ sich mit einem Seufzer, der leichter als der Wind war, ins Wasser fallen. Schwärze umspühlte sie und die Flügel schrumpften und zogen sich unter abstrakten Zuckungen des Mädchens wieder in ihre Schulterblätter.
Jetzt begannen ihr im dreckigen wasser Kiemen zuwachsen, knapp unter ihren Ohren riss die Haut auf und sie sog gierig das dreckige Wasser ein. Mit den Schwimmhäuten an den Händen und ihren floßenartigen Füßen schwamm sie rasch durch die mir so bekannten Gewässer und scheuchte im Park Enten auf...
Wie ferngsesteuert kletterte sie aus dem Wasser, nass und barfuß durch den Schnee.Ihre Füße zerrten sich wieder zusammen und die Schwimmhäute verschwanden.
Was jetzt passierte, war krank.
Sie stand plötzlich ganz steif da, dann wurden ihre Finger lang und ihre Nägel spitz- Klauenähnlich. Ess waren meine eigenen Hände, die sich verformten und als ich in das dreckige Kanalwasser sah, blickten mich zwei glühende, rote Augen an. Silbrigweiße Eckzähne ragten ein Stück zu weit aus dem Mund heraus, ihr Gesicht war verzerrt und abstrakt! Das war alles andere als menschlich! Das Wesen schrie ekelhaft schrill und wirbelte herum, die Flügel bohrten sich erneut noch schneller durch die Haut und sie flog davon, dicht über dem Boden, Loopings und wirre spiralen fliegend nur weg von dem verzerrten, grausamen Spiegelbild...
Dann stieß sie mit einem ekelhaftem Reißen ihrer Flügel in einen Maschendrahtzaun, der ein altes Fabrikgelände einkreiste- er riss ihre Flügel förmlich auseinander, spaltete ihre Haut, alles brannte, überall Schmerz und Blut- !?
Schweißgebadet und keuchend wachte ich auf und stetzte mich mit einem Ruck auf. Ich versuchte verzweifelt meine Gedanken zu ordnen, die Bilder aus meinem Truam festzuhalten, doch sie entglitten mir...
Der Kater war verschwunden, soviel konnte ich im schwachen Mondlicht erkennen. Ich spürte etwas warmes am Arm... ängstlich senkte ich den Blick: Blut rann über meine bettdecke aus Rissen und den verblassten Narben auf meinen Armen, auch meine Beine und mein restlciher Körper war mit Rissen und Wunden übersäät- all das Blut... ich schrie erneut!
Act3
Mein Wecker piepte ohrenbetäuebnd laut, ich stöhnte und schlug einmal auf den Knopf, dann rollte ich mich herum. Wieso hatte ich mir für Samstag einen Wecker gestellt? Ich Idiotin...
PlötzLich riss ich die Augen auf. Irgendetwas stimmte hier nicht- ganz unf gar nicht! Meine Arme schmerzten...Meine Beine taten weh... Und meine Schulterblätter fühlten sich auch sehr mitgenommen an... Ich traute mich nicht, es anzusehen,doch schließlich riss ich die Bettdecke weg. Ich betrachtete mit großen Augen meinen rechten Unterarm- nichts!
Außer der Narben und den Wunden am Vortag- nichts.
Ich atmete tief ein und wieder aus und stand auf, um die Vorhänge aufzureißen. Die Sonne schien auf den Schnee, wunderbar! Ich Lächelte leise und ging zum Schrank. Dann fiel mir auf, dass die Katze weg war- WHOM!
All die Erinnerungen, mein Traum, die Wunden, die Katze -ICH... Die Bilder der letzten Nacht brachen aus meinem Unterbewustsein und fluteten mein Hirn, dass stillstand. Minutenlang stand ich einfach nur da, die Hände auf meine koode gestützt... Orientierungslos hob ich den Kopf und sah in den SpiegeL -OH MEIN GOTT!?
Mein schönes, rostbraunes Haar mit den leichten Locken war WEIß! Fast schneeweiß, mit leichter Tendenz zu einem goldigen hellblond!
Wo kam das her?
Was hatte ich da für einen scheiß geträumt!?
Und wo war die Katze??
Ich setzte mich kurz auf den Boden um mich zu sammeln... das war einfach verrückt!
Haare färbten sich nicht von einen Tag auf den anderen, Katzen verschwanden nicht über Nacht und man war nicht durch den Mond so kirre geworden,dass man sich so'n Scheiß zusammen träumte! Das war unmöglich... es war alles so realistisch gewesen. So wirklich. Beängstigend.
Ich stand auf und besah mir mein heiliges Haar erneut. Shit happens! Was sollte ich den Leuten erzähLen?! Meinen Freunden... meiner Familie! Das war total verrückt... hatte ich eine selten dämliche Haarkrankheit, die bisher nirgendwo bekannt war? Ich berührte das platinblonde Haar und staunte. Es war so weich wie vorher, fast noch weicher, fast wie... Federn.
Ich verdächtigte meine Furie von Schwester, schnappte mir wutschnaubend meinen Morgenmantel und rauschte aus dem Zimmer. Die Katze, die unter dem Bett hervorkroch und aus dem geöffneten Fenster huschte,s ah ich nicht mehr...
"DU!? Findest du das witzig?", fauchte ich und funkelte meine Schwester hasserfüllt an. Sie wandte sich gelangweilt vom TV ab und starrte mich mit großen Barbieaugen an- dann lachte sie hoch und hämisch, ich fluchte. "Was hast DU gemacht, Sasa?", fragte sie breit grinsend, stand auf und zog an meinen Haaren, ich stieß sie wütend weg und zischte: "Nenn mich nicht Sasa! Ich hab gar nichts gemacht, das warst du! Findest du das echt witzig?", stellte ich erneut in Frage und sah abfällig zu ihr herunter. Sie verzog die Mundwinkel und verdrehte die Augen. " Ich bitte dich, Sasa. Was hätte ich davon, deine Strubbelfrisur mit 'n bisschen Ordnung und Farbe aufzufrischen? Nichts. Und außerdem- wenn du es nicht selber warst, wer soll's sonst gewesen sein? Der heilige Geist? Du siehst doch sowiso Gespenster.."
Ich unterbrach ihren Vortag mit aufgerissenden Augen:"Wieso Gespenster? Das hab ich nie getan!" Meine reizende Schwester kicherte und setzte sich ladylike auf ihre 4 Buchstaben. "Klar. So, wie du die letzte Nacht rumgekreischt hast und im Schlaf geredet hast... bei deinem einen Schrei dachte ich, du wirst ermordet, oder einfach nur bekloppt." Sie kicherte schon wieder dieses ekelhaft mädchenhafte Quitschen und sah mich mit hochgezogenen Brauen an. Ich starrte versteinert zurück und Röte kroch über meine Wangen. Ich drehte mich um und sah mein eigenes Spiegelbild in ihrer Schranktür. Ich schloß die Augen und flüsterte: "Schon gut. Ich... ich bin etwas seltsam in letzder Zeit,ich weiß. Erzähl Mama und John nicht, dass ich dich beschuldigt habe, ja?" Ich drehte mich flehendlich wieder zu ihr um. Sie grinste und fragte zuckersüß: "Was bekomme ich dafür?" Meine Miene verdunkelte sich."Keinen Tritt in den süßen Arsch, Zuckerstange.", sagte ich mürrisch und ging zurück in mein Zimmer, wo ich mich geistesabwesend anzog. Wenigstens musste ich mich nicht um die Farbkombination kümmern, war sowiso nur schwarz. Als ich eine schwarze Röhrenjeans und die schwarze große Kapuzenjacke anhatte, trampelte ich nach unten. Ich huschte an der Küche vorbei zur Garderobe und zog mir eine Mütze über den Kopf. Das haar stopfte ich in die schwarze Regenjacke. Dann atmete ich tief durch, rief: "Bin mal eben spazieren!" und verließ das Haus, bevor mir jemand antworten konnte.
ACT 4
Als ich in die Statd lief,fiel mir das Käterchen wieder ein, das ich nicht mehr gesehen hatte. In der Nacht war es ja schon weg gewesen, aber ich war mir nicht sicher, ob das auch nur zu meinem abstrakten Traum gehörte... Mh, würde schon nicht verhungern, der Kleine. Er hatte gestern immerhin den Rest meines Salamibrots bekommen. In der Innenstadt nahm ich den Bus in Richtung West, wo ich austieg und zu meinem Lieblingsfrisör stapfte. Mein Atem hing als Rauchwolke in der Luft und meine Wangen waren gerötet von der Kälte. Ich betrat den Laden, der leer war und zog die Jacke und die Mütze aus. Dann setzte ich mich und Judy, die Neue kam. Sie fragte was ich wollte. Natürlich färben, kastanienbraun. Es dauerte ca.4 Stunden (bei meinen Haaren) und zwischendurch spürte ich das Handy in meiner Hosentasche vibrieren- doch ich ging nicht ran. Als ich fertig war ging das Taschengeld eines Monats drauf und der Rest für die Busfahrt nach Hause. Aber es hatte sich gelohnt- mein Haar war wieder braun, die leichte Tendenz zu Bronze würde niemandem auffallen.
So war es- beim Mittagessen sagte keiner ein Wort darüber. Mama, weil sie sich aufregte, dass ich solange spazierte und nicht ans Handy ging, meine Schwester aus Angst vor 'nem Arschtritt in ihr süßes Popöchen und Josh, weil es ihn nicht interessierte. Wunderbar! Wieder zurück in meinem Zimmer, sah ich einen schwarzen Schatten am Fenster- die Katze! Sie starrte mich aus ihren seltsam blauen Augen an zuckte mit den Schnurrhaaren. Als ich lächelnd auf sie zuging, um sie zu streicheln, huschte sie davon und sprang auf den Ast des Baumes, der vor meinem Zimmerfenster stand. Ich schüttelte den Kopf, doch die Katze drehte sich immer wieder um und miaute mich an, als ... sollte ich ihr folgen. Und ohne zu zögern rannte ich nach unten und zog meine Sachen wieder an. Ohne ein Wort huschte ich nach draußen und folgte der Katze in den Wald...
Nachdem ich ihr etwa 2 km ins Tief des Waldes gefolgt wat uns es allmählich dunkel wurde, begann ich an meiner Entscheidung zu zögern. Die Katze wollte mir nichts sagen, die erlaubte sich nur einen Spaß! ...Oder? Es dämmerte bereits, als sie endlich stehenblieb und sich umdrehte. Sie setzte sich vor mich hin, sah mich voller Intensität an (eine Intensität, die ein Kater niemals besitzen kann!) und miaute leise. Dann schloß sie die augen und sakte zusammen. Ich schrie leise und stützte zu ihr: Sie war warm und atmete ganz normal, als würde sie schlafen- doch sie ließ sich nicht wecken! Verzweifelt sprach ich auf sie ein und rüttelte an ihr, doch es passierte nichts. Plötzlich öffnete sie leicht das maul- und ein heißer schauer fuhr mir in alle Glieder, meine Sicht wurde mir genommen, während ein ekelhaftes Kribbeln sich von den Fußspitzen zu meinem Haaransatz faß! Ich riss verzweifelt die Augen auf, doch ich sah nichts als Schwarz! Mit rasselndem Atem wandt ich mich gegen das Gefühl, als würde man mir Schmirgelpapier über den Körper ziehen und dann sammelte sich die Hitze in meinem Kopf, er drohte zu zerschmettern! Ich schrie ohrenbetäubend und das Echo hallte mir in den eigenen Ohren, als ich das Bewusstsein verlor und ins Dunkle glitt...
ACT 5
Ich wurde davon geweckt, dass ein kaltes Etwas an meinem Hals entlangfuhr und meinen Puls fühlte. Es waren die Finger meines Hausarztes, wie ich unschwer erkennen konnte. Herr Altrichter sah aus wie der Weihnachtsmann höchstpersönlich. "Aha. Sie wacht auf...geht es dir gut, Sara?" Sein rundes Gesicht kam besorgt näher und unter dem schwarzen Himmel erkannte ich noch die Gesichter meiner Eltern, unserer Nachbarn und der Polizei. OMG- was war denn hier los?? Ich stöhnte und versuchte mich aufzurichten, mein Schädel dröhnte und ich hatte keine Ahnung, wie ich hierhergekommen war... Allgemeines Getuschel began, während sich ein Polizist durchdrängelte. "Sie hatte einen Kreislaufzusammenbruch- zu wenig getrunken, junge Dame!"Tadelnd sah mich Herr Altrichter an, meine Mutter schimpfte leise vor sich hin und schickte Josh mit Candis schon mal nach Hause. Der Polizist begann mir Fragen zustellen, die ich mit monotoner Stimme beantwortete. Mein Hirn war total leergefegt, wie ein Nebel, der mein Denken betäubte, fühlte es sich an. "Sind Sie von allein hierhergegangen?" "Ja..." Nicken. "Fühlten Sie sich vorher schon schlecht? War Ihnen übel, fühlten Sie sich krank?" Ich überlegte verzweifelt..."Ich...ich weiß nicht. Ich weiß nur noch, wie ich in den Wald ging... und das ich es aus eigenem Willen tat. Mehr nicht...." Der Polizist warf Altrichter einen Blick zu. "Mhhm." Jetzt wandt auch ich meine geweiteten Augen Altrichter zu. Der lächelte verständnisvoll. "Sie hat vielleicht eine leichte Gehirnerschütterung. Darf ich?"Er holte ein Lämpchen aus seinem Koffer. Ich nickte schweigend, er leuchtete in beide Augen, das grelle Licht war schmerzhaft im Gegensatz zu der Dunkelheit, die nur von den Lichtern der Autoscheinwerfer durchbrochen wurde. Mein Arzt nickte ernst und wandte das Wort an meine Mutter, der Polizist verabschiedete sich und schüttelte mir die Hand. Ich war aufgestanden... doch ich hatte das Gefühl, als wäre das alles nur ein Traum. Langsam setzte ich eine Fuß vor den anderen, als ich eine Runde um die Lichtung ging, gefolgt von den besorgten Blicken der anderen und versuchte mich zu erinnern... Was hatte ich hier gewollt? Plötzlich griff meine Mutter nach meiner Hand, unsere Nachbarn stiegen grade wieder ins Auto und winkten ein letztes Mal, die Polizei war schon weg. Herr Altrichter wandte das Wort an mich. "Sag mal, Sara...nimmst du vielleicht Drogen?Ecstasy? Deine Pupillen waren unnatürlich groß und weiteten sich beim Lichteinfall nicht..." Ernst sah er mich an. Meine Mutter schnappte nach Luft und funkelte mich an. Ich schüttelte wild den Kopf. "NEIN! Ich nehme keine Drogen. Warum sollte ich sowas tun? Von wem soll ich die haben? Ich war noch nie fett feiern oder so, also? Ich bin vielleicht doll auf den Kopf gefallen...?", riet ich und sah Altrichter zweifelnd an. Der zog die Augenbrauen hoch, nickte aber. "Mh- ja, soetwas in der Art wird es wohl sein...", mutmaßte er und verabschiedete sich.
Im Auto legte meine Mom los: "Bist du des Wahnsinns, Kind!? Erst färbst du dir die Haare und gehst dann abends in den Wald, damit wir dich mitten in der Nacht suchen können, ja?", schnaubte sie und raaste auf die Hauptstraße. Ich starrte sie an, dann riss ich den Schattenspender herunter um in den Spiegel zu sehen: Mein sorgsam gefärbtes Haar war wieder platinblond. Und weich wie Federn. Ich hätte heulen können! Was ging hier ab? Was passierte mit mir? Wurde ich verrückt?, fragte ich mich zum x-ten Mal und schluckte eine Welle der Tränen herunter, die mich zu überwältigen drohte. Ich hatte schreckliche Angst vor mir selbst und wusste selbst nicht, wo das Gefühl herkam. Ich wandte mich wieder mit verschloßenem Gesicht meiner Mutter zu und murmelte: "Ich wollte euch nicht erschrecken, also bin ich kurz spazieren gewesen. Dann wollte ich dich anrufen, um dir zu erzählen, dass ich die Haare gefärbt habe und... dann weiß ich auch nicht. Aber es geht mir gut. Ich mach's auch nie wieder.", versprach ich monoton, während meine Mutter das Tempo drosselte. "Sag mal... was ist mit dir los? Warum bist du so??", fragte meine Mutter plötzlich mit großen Augen. Und in diesem Moment, indem sie mich wieder besorgt und voller Liebe ansah, war sie wieder meine Mom. Ich schluchzte auf, sofort bremste meine Mom und nahm mich in den Arm. Ich heulte und heulte und sie strich mir einfach nur über den Rücken, küsste mein helles Haar und flüsterte: "Schsch... es wird alles gut, Kleines...Alles wird gut!" Dann riss ich mich los und sie wischte mir vorsichtig die Tränen aus dem Gesicht. Matt lächelnd meinte sie: "Tut mir Leid. Ich mache mir nur Sorgen um dich." Ich nickte schwach lächelnd und sagte rau und hicksend: "Ich...ich glaub ,ich verkrafte eure Trennung einfach nicht so gut. Aber ich werde versuchen, mit Josh klar zukommen. Ich... ich hab dich so lieb, Mom!" Sie lächelte matt zurück. "Ich dich auch, Sara." Dann fuhr sie nach Hause. Wir lächelten beide unentwegt.
Am nächsten Morgen konnte ich schon wieder zur Schule. Mein Schädel hatte einen Teil dieses unerträglichen Nebels beibehalten, der Nebel des Vergessens. Beim Frühstück war ich nichts desto Trotz sehr fröhlich und ich trug sogar zwei blutrote Stulpen um die Arme. Im Bus setzte ich mich ans Fenster und genoss den leichten Schneefall. Plötzlich tippte mir jemand auf die Schulter. Ich wantde den Kopf- es war Damain! OMG!? Ihn hatte ich ganz vergessen, den gutaussehenden Neuen!
"Ist hier noch Platz?", fragte er durch den Lärm meines iPod's und lächelte auf eine so intensiv- vertraute Weise, dass mir ganz warm wurde. "Ähm- Klar...", stotterte ich und schmiss meinen Rucksack vor mir auf den Boden. Er setzte sich dankbar grinsend und sagte nach einer Weile:"Das mit dem seltsamen Unfall tut mir Leid. Dass du nicht mehr weißt, was los war..."Ich starrte ihn an."Woher...?" Sein Grinsen wurde schief- nichts desto trotz sah es immer noch göttlich aus. "Du wohnst doch auch in dem Villenviertel- ich wohne auch dort und die Nachbarn haben davon erzählt..." "Du wohnst in meiner Nähe?", platze ich peinlicherweise heraus und wurde rot. Damain's Grinsen verteifte sich."Jepp. Direkt nebenann, könnte man sagen. Es ist die Villa am See." Ich machte große Augen. Hatte der ein Glück. Mehr sagte ich nicht, sonst hielt er mich noch für aufdringlich. Außerdem war er mir nicht ganz geheuer...
Plötzlich schob er seine Finger in meinen Jackenkragen und wickelte sich eine platinblonde, federweiche Strähne um den finger. "Was..." ich starrte von seiner Hand zu seinem Gesicht. Dieser intensive Blick.. den kannte ich. Aber mein Gedächnis schwieg, ich wusste dass ich ganz nah dran war, wo ich diesen Blick schoneinmal gesehen hatte... doch da war eine Lücke. Ein Puzzleteil, das Fehlte...Verdammt! Ich wandte scheu den Blick von seinen wunderschönen blauen Augen.
"Haare gefärbt?",fragte er mit rauer Katzenstimme.
Das Bild eines Kater's flammte in dem NebeL meiner Gedanken auf. Doch es war genauso schnell wieder weg. Ich nickte stumm, er bewegte sich nicht, was mir den Anlass gab, ihn erneut anzusehen...
Er starrte mich nun mit so bohrendem Blick an,als wollte er durch mich hindurchsehen. Echte Wut und Frustration lagen darin, als wüsste er die Antwort genauso wenig, wie ich um mich Bescheid wusste...
Ich stand rasch auf, drängelte mich an ihm vorbei und verließ, von ihm gefolgt den Bus, da wir endlich bei der Schule waren. Damain lief neben mir, doch ich ignorierte ihn. Irgendetwas stimmte mit diesem Typen nicht. Und ich würde nicht diejenige sein, die es herausfand!
In der Klasse wurde natürlich von allen angegafft. Schweigend und mit roten Wangen schob ich mich an Cilla und ihrer Gang vorbei, die mich an- oder eher auslachte ("Ver-saaaa-ger!"). Wütend ging ich zum Gruppentisch meiner Freunde- die kein bisschen besser waren. Brittany schwieg, dann platze sie heraus:"Machst du jetzt einen auf Dark Angel?!" Ich setzte mich hin und sah sie irritiert an."Dark Angel?" Sie verdrehte die Augen."Schwarze Klamotten und helles Haar... wie diese Dark Angels in der Oberstufe." Ich musste lachen. Rosy sah Brittany an, Tsubasa hob die Augnebrauen. Dann sprach sie Klartext: "Wir verstehen's einfach nicht. Für wen soll das sein?! Du änderst dich für NIEMANDEN!" Sie warf einen Blick auf Damain und runzelte die Stirn. Ich ignorierte das. "Ich ändere mich auch für Niemanden, da hast du recht. Aber... es war Zeit für eine Veränderung. Das heißt nicht, dass ich jetzt jemand Anderes bin. Gewöhnt euch einfach dran." Ich lächelte sie an und schob meinen Stuhl an den Tisch. "Hat jemand Mathe?", fragte Britt nach einer halben Minute Schweigen.
Als die Schule endlich zuende war, hatte ich es doch tatsächlich geschafft, die Ver-saaa-ger- Serenade Cillas, die Blicke meiner Freundinnen und Damain's seltsame Blicke zu ignorieren. Seufzend setzte ich mich im Bus auf einen Platz und steckte die Kopfhörer meines iPod's in die Ohren. Nachdem ich die Lautstärke aufgedeht hatte, sodass mir Jared Leto (30 seconds to mars) in die Ohren brüllte, legte ich den Kopf zurück und nickte ein...
Eine Reihe undefinierbarer Bilder schossen durch meinen Kopf: Ein langer, dunkler Steinkorridor mit Steinwänden, an denen Fakeln prankten, in denen blaues feuer züngelte...
Das Auge eines Greifvogels, eisblau und scharfsinnig. Berechnend starrte es mich an...
Ich saß im Bus, doch plötzlich geriet der ins Schleudern, ein gräßliches Splittern, Reißen und das Geräusch brechendem Metalls und Knochen war zu hören...
Schweißgebadet schreckte ich hoch, um zu sehen, dass ich meine Haltestelle verpasste- na toll! Fluchend stand ich auf und wankte bendebelt zur Hintertüt... Was hatte ich gerade noch mal geträumt? Ich konnte mich an NICHTS erinnern. "Hey, musstest du nicht schon raus?", hörte ich eine raue , belustigte stimme zu meiner Rechten. Sie war nicht schwer zu erkennen. "NEIN, Damain, ich habe verpennt.", meinte ich schroff und vermied es ihn anzusehen, weil ich dann wohl oder über in seinen klaren Augen versinken würde. Er lachte leise. "Ich begleite dich nach Hause.", sagte er dann unvermittelt. Jetzt riss ich den Kopf herum und starrte ihn an. "WAS!? Warum?" Er lächelte ein unwiederstehliches Grübchengrinsen und zupfte an einer meiner Haarsträhnen. "Denkst du, ich lass dich ganz allein durch den Schnee und durch' s Industrigebiet latschen?", fragte er belustigt und stieg aus. Ich folgte ihm schweigend. Er lief schon in die richtige Richtung. "Ähm... was sagen deine Eltern, wenn du etwas später kommst?",fragte ich und versuchte, mit ihm mitzuhalten- warum rannte er so?
"Ich wohne nicht bei meinen Eltern. Ich bin mündig." Ich staunte- "Echt? Wie ist das?" Es interessierte mich, wie man ohne Eltern als Minderjähriger wohnte und arbeiten musste- nebst Schule! Er grinste nur milde und zog mich an der Hand weiter. "Ganz nett. Komm, wir müssen und beeilen." Ich runzelte die Stirn, meine Hand in seiner- das fühlte sich komisch an. Aber.. schön. "Aha... und warum müssen wir uns beeilen?", fragte ich irritiert. "Es wird schneien.", sagte er schlicht und blickte zum Himmel, seine Augen waren von der selben Farbe und klar wie Wasser... "Wie kommst du darauf? Es ist keine Wolke am Himmel!" Er lachte und bog sogar in die richtige Straße ein. "Ja. Aber ich weiß es einfach." Ich schüttelte verwirrt den Kopf... da viel mir etwas ein: "Ähm- ich dachte, du wohnst in meiner Nähe?" Immer noch lächelte er- unbeiirt und unverbesserlich, wie er war.
"Jepp. Da wohnt meine Tante. Ich besuche sie manchmal oder helfe ihr im Garten. Deswegen. Ich bin oft bei ihr... So, wir sind gleich da... Tu mir einen Gefallen:" Und plötzlich blieb er in der Gasse zweier hausmauern stehen und sah mich intensiv und besorgt an, seine Augen waren so glühend, dass es mir den Atem nahm und ich ihn nur gebannt anstarrte. Endlich sagte er: "Was auch immer in dir vorgeht oder mit dir passiert- ich bin da! Du weißt, wo du mich finden kannst!" Und er legte eine Hand auf sein herz und die andere auf meinen Kopf, dann ging er. So schnell, dass ich ihm nicht hätte folgen können, selbst wenn ich gerannt wäre.
In dieser Nacht konnte, wollte ich nicht einschlafen. Ich hatte Angst. Vor mir selbst und meinen absurden Träumen, die alles andere als normal waren, sie waren viel zu realistisch... Als ob ich des Nachts draußen herumirren würde... mit Flügeln.... und einer Horrorfratze... Ich schauderte und rannte zum Lichtschalter, um das große Licht anzumachen - dann lachte ich verbittet über mich selbst- was war ich doch für ein Angsthase!? Ich konnte jetzt nicht die restliche Nacht hier herumsitzen und mich am Schlafen hindern mit einem Wecker oder Klebeband an den Augenlidern. Ich verzog erneut den Mund zu einem säuerlichen Grinsen, dann stieg ich ins Bett, löschte das Licht und legte mich hin. Eine geschlagene Stunde mindestens starrte ich an die Decke, beobachtete die Lichtreflexe und langsam aber sicher übermannte der Schlaf mich...
Es begann genau wie der letzte Traum. Ich saß gefährlich weit übergebeugt auf der Fensterbank, ich wusste, dass ich dieses Mädchen war, ich war mir plötzlich todsicher. Und ich wusste auch, wozu ich im Stande war - was mein Nutzen war. Wir in Trance lies ich mich fallen und kurz bevor ich aufschlug rissen sich die Flügel aus meinen Schulterblättern- ich spürte den Schmerz kaum, war zu siegestrunken, so sicher in dem was ich heute Nacht tun würde...
Ich stieg an und orrientierte mich erstmal, dann jagte ich auf den Kirchturm zu...
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Der Kirchplatz war zu dieser nachtschlafenden Zeit leer, menschenleer und eine bedrückende Ruhe lag in der Luft... diese Ruhe, bei der man sich sicher ist, dass gleich etwas Schreckliches passiert!
Im Glockenturm stieg gerade ein Junge die Leiter hoch. Er hatte schwarzes, ins Gesicht hängendes Haar und trug aussschließlich schwarz. Sein gesicht war im Schatten, doch als er oben angekommen war, beschien ihn der Mond. Seine Augen huschten verängstigt und verwirrt über die Seile und das brüchige Treppengeläner, streiften kurz die riesige Glocke, bis er das fand, was er suchte: Das Turmfenster. Ein riesiger Schlund, der ihm entgegenschrie... Die Verzweiflung in seinen Gesichtszügen machte einer traurigen Sicherheit platz und er ging, rannte fast darrauf zu, um sich vorzubeugen und hinunterzusehen. Es war der höchste Turm in der Umgebung.
Er zögerte nicht lange. Es war nicht das Zögern der Unsicherheit, dafür war es zu spät. Es war das Zögern, in dem man alles noch einmal durchdenkt, seinen Plan, sein Leben, seine Chancen...
Dann schloß sich sein Gesicht es wurde kalt aber auch befreit. Er hievte sich an der brüchigen Steinkante hoch und hockte sich auf den Fenstersims. In tiefen Zügen atmete er die kalte Nachtluft ein und sah zum Mond hoch- wie gebannt starrte er ihn an. Dann stand die Gestalt auf, bis sie sie aufrecht mit ausgebreiteten Armen über dem abgrund stand, wie ein König! Seine augen glänzten und ein Lächeln huschte über sein Gesicht.
Dann fiel er.
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Ich beugte mich über den zerschmetterten Körper und strich mit den Fingern über den gebrochenen Kiefer. Blut klebte an meinen Fingern, als ich mich bückte und seinen Kopf in meinen Schoß bettete. Tränen vielen auf sein erstarrtes Gesicht, ich fuhr mit der Hand über seine Augen, damit sie sich schlossen- ich wollte diesen irren, leeren Blick des Selbstmörders nicht sehen...
Dann drückte ich den Daumen auf den punkt der Nasenwurzel zwischen den Augen, um ihm seine Seele zu rauben.
Eine feine Substanz sonderte sich ab und sammelte sich als silbernder Rauchwirbel in meiner Handfläche. Dann nahm der Rauch die Form eines Vogels an. Verwundert strich ich über sein Köpfchen, während er sich duckte und mich mit seinen großen Rauchaugen anstarrte...
ACT 7
Und als hätte man einen eimer kaltes Wasser über meinen Kopf gegossen, wusste ich plötzlich, dass DAS kein Traum war.
Das war echt.
Ich saß im weißen Nachthemd neben einer Leiche und hielt ihre Seele, die sich verformt hatte, in meiner rechten Hand.
Ich spürte keine Kälte, obwohl es leise schneite . Als der Mond kurz durch die Wolken brach, sah und spürte ich, dass ich in der Blutlache saß- und eben doch nicht! Ich stand erschrocken auf und die Seele flatterte empört mit den Flügeln! Ich starrte auf meine Füße, sie hinterließen keine Abdrücke...
Und durch meine Zehen konnte ich Schnee sehen! ICH WAR EiN GEiST!?
Ein Monster, ein Engel, was wusste ich- NICHTS!
Ich war Niemand mehr!?
Ich setzte mich wieder- brach in Tränen aus und weinte lautlos, während ich immer wieder schrie: "HÖR AUF DAMIT, ICH WILL DAS NiCHT!?" Ich wollte, konnte das nicht. All meine Gefühle brachen auf mich ein, während ich hier saß- formlos mitten in der Nacht neben einer Leiche. Was macht man in so einer Situation?
Das ging eine ganze Weile so, bis mein Hirn drohte zu platzen und ich gierig die Nachtluft einsog. Der rauchige Vogel hatte sich in meine hand gekuschelt und sah mich missbilligend an- ich starrte böse zurück.
.Und dann landtete dicht neben mir eine Gestalt ganz in schwarz- ich schrie auf!
Es war....
... Damain.
Ich starrte ihn an, er sah seelenruhig zurück. Sein schönes Gesicht war so blass, dass es im Modlicht fast leuchtete. Ein steile Falte hatte sich zwischen seinen Augenbrauen gebildet, als er den Vogel auf meiner Schulter saß. "So weit schon...? Das darf eigentlich nicht sein. Du bist erst Level A.", murmelte er. Ich verstand rein gar nichts! Doch... eines schien jetzt immer klarer zu werden. Wann hatte das alles noch gleich angefagen? An dem Tag, andem dieser Junge unsere Klasse betretet hatte. Seitdem er hier war, war ich so abnormal geworden, hatte Träume, die wahr wurden und Haare, die weiß und fedrig wurden. Ich hatte ein Gedächnis wie eine an alzheimer leidenen Großmutter und es ging mir kurzgesagt: Scheiße! Jetzt wusste ich, wer damit zusammening. Es war-
"Damain! WAS HAST DU GETAN? Warst du das? LASS DAS,WAS AUCH IMMER DU MIT MIR MACHST, LASS ES!?", schrie ich und die Tränen flossen wieder, während ich hicksend das Gesicht in die Hände legte. Er kam auf mich zu und streckte die Hand aus- erschrocken wich ich zurück! "Es ist alles in Ordnung. Berühr meine Hand, dann bist du wieder matriell und ich erklär dir alles." Ich schluckte. Misstraurisch starrte ich ihn an. "Matriell?" Er nickte genervt. "Wieder fest. Jetzt bist du formlos, naja FAST formlos, du bist rauchförmig. Komm schon, ich beiße nicht!"
Ich streckte langsam die durchsichtige Hand aus und berührte mit den Fingerspitzen sacht seine Handfläche. Meine Finger bekamen wieder eine eindeutige Farbe und ich sah, wie sie wieder undurchsichtig wurden- rasch griff ich mit beiden Händen nach seiner. Er lachte und zog mich hoch, ich lehnte mich erschöpft gegen ihn. Dann sah ich ihn ernst und herausfordernd an.
"Jetzt erklähr mir- was stimmt nicht mit mir? Was hast du gemacht!?"
Damain schüttelte den Kopf. "Ich habe nichts gemacht, ich bin lediglich dein Mentor. Du hast dich von ganz allein zu einem Todesengel gemacht! Zu einem halben...
Indem du dir selbst Schmerz zugefügt hast- das ist eine Sünde!" Ich riss die Augen auf . "WAS? Todesengel? Das ist lächerlich! Es gibt keine Engel!" Er nickte nur beharrlich. "Doch. Es gibt Engel da oben und es gibt sie unten. In der 'Hölle'." Er lachte. Ich runzelte die Stirn, immer noch verstand ich rein gar nichts- das war alles nur ein böser Traum! Natürlich war es das nicht, das wusste ich inzwischen...
"DAMAIN, ich verstehe rein gar NICHTS! Bitte!?" Augenverdrehend zo er mich zu der nächsten Bank und setzte sich. Ich sezte mich vorsichtig neben ihn, der Schnee berührte mich, berührt mich doch nicht- ich ognorierte es vorerst.
. "Okay, pass jetzt gut auf...
Vor langer Zeit, als Gott die Erde erschuff, war er natürlich nicht der einzige Mitwirkende. Es wird gesagt, er ist Herr über Leben und Tod, aber das stimmt nicht! Es gibt noch einen anderern Gott, den des Todes! Er wird seit jeher verachtet wegen seiner Bestimmung, allem Lebenden das Leben eines Tages zu nehmen. Aber so war es abgemacht. Wenn Gott sich eine Erde mitsamt eigenständigemLeben erschuff, durfte er- Gott des Todes- bestimmen, wann er es zu sich nahm. In die sogenannte Hölle, bei und bekannt unter dem Namen: 'Hallen der Verdammnis.' "
Ich zog die Augenbrauen hoch.
"Das klingt abgedroschen, ist aber so!", bestätigte er und redete weiter.
"So. Eines tages traf unser Gott des Todes auf eine unreine Seele, einen Verdammten, einen Sündiger. Er hatte sich selbst das Leben genommen und somit die Entscheidung selbst gefällt. Das missfiel dem Tod! Und er beschloß ihn zur Strafe ewig leben zu lassen und ihn zu seinem Diener zu machen! So entstanden die Todesengel, die schönen verdammten Engel des Todes.", schloss er und machte ein feierliches, aber auich trauriges Gesicht. Ich öffnete und schloss den Mund wieder. Das klang unmöglich. Wie ein Märchen.
"Aber... aber... das ist UNGLAUBLICH!?", wiedersprach ich und trotzdem wusste ich, dass ich nicht anders konnte als ihm zu glauben. Nachdem was alles passiert war...
"Und außerdem- muss ich nicht tot sein, um so ein Engel zu werden? Und wo ist der Tod dann? Ich seh' den Sensemann nirgendwo!"
Damain schüttelte erneut den kopf. "Das weiß ich nicht. Irgendwas stimmt mit deiner Entwicklung nicht, als wärst du schon gestroben... Und der Tod sieht nicht aus wie der Sensemann. Keiner weiß, wie er aussieht."
Der Vogel auf meiner Schulter flatterte kurz und ich sah ihn an, er schien blasser zu werden- "HEY, ist das hier nicht so eine Seele? DA DRÜBEN- er ist einfach runtergesprungen- ich konnte nichts mehr machen! Ich.. ich..."
Er seufzte und tätschelte mir die Hand. "Ist ja gut... er wird auch einer der Engel. Das ist LvL A= Der Todesengel. Dann kommt B= Vampyr und aLs drittes C = UnsterbLicher. Obwohl man als Engel schon unsterblich ist... Naja, das wirst du schon noch erfahren, wenn du zu uns trittst.... Ich nehme ihn dir ab."
Er streckte die Hand aus aber der Vogekl pickte nach seinen Fingern. Ich wurde rot. "Uups. Er will wohl nicht..." Damain lachte und stand auf, immernoch meine Hand haltend und zog mich wieder zu der Leiche. Das Mondlicht schien immer noch durch die Wolkenfetzten und es schneite leise vor sich hin. Die Ruhe war fast gespenstisch, als ob alles auf den Tod des Jungen abgestimmt war.
"Bringst... bringst du seine Seele jetzt in die Hölle?", flüsterte ich und starrte den Vogel an. Tränen brannten in meinen Augen. "Nein, du begleitest mich bis kurz davor und dann werden wir sehen, wann dein Todestag ist und ich werde dich vor Tagesanbruch wieder zurückbringen. Allerdings werde ich dann nicht mehr in die Schule gehen." Ich sah ihn erschrocken an, mein Blick war fragend. Er lächelte beruhigend. "Ich bin nur hier gewesen um dich zu finden. Ich bin vor Kurzem zum Mentor befördert worden!", meinte er stolz, ich zog die Augenbrauen hoch. "Ich würde dir gerne ehrlich gratulieren, aber ich verstehe das nicht, Mentor, ist das nicht sowas ähnliches wie ein Lehrer?" Er nickte. "Jah. Und du bist mein erster Schützling. Ich bin übrigens LvL D- ein unsterblicher Mentor. Unsterbliche sind soetwas ähnliches wie Vampire, nur dass wir nicht dach Blut verlangen und verbrannt werden können. Wir gelten als Dämonen, weil wir unter anderem Gestaltwandler sind..." Er kicherte plötzlich. Ich runzelte die Stirn.
"Was ist daran so witzig?" Er zog eine Augenbraue hoch und plötzlich verzerrte sich seine Gestalt, er flimmerte, wie die Luft über dem Feuer und ich hörte seine Knochen bis hier hin rumoren und knacken. Er schrumpfte, ihm wuchs Fell und seine Klamotten verschluckten ihn, während ich aufkeuchte. Aus seinem Hosenbein kroch eine geschmeidige schwarze Katze, die mir sehr bekannt vorkam...
"Damain?", quietschte ich atemlos. Der Kater miaute und seine Augen funkelten schalkhaft. Ich schreckte zurück und stieß mit dem Fuß gegen die Leiche, schnell wich ich zurück. "Du.. bist die Katze? Aber... aber...DU!?".kreischte ich auf und wurde knallrot. "Ich hab mich vor dir AUSGEZOGEN!? Warum bist du mit zu mir gekomen??"
Die Katze machte einen Buckel und fauchte missbilligend, bevor sie sich hinsetzte und sich die Pfote Leckte.
Wie hätte ich sonst in deine Träume eindringen können? Das geht nur auf kurze Distanz. Und jetzt komm mit, du kannst das alles nicht in 5 min. verstehen, das braucht Zeit. Nimm meine Pfote...
Ich packte meinen Kopf- ich hörte seine Stimme darin! Ich schluckte und tat einfach, was der Kater sagte. Als ich seine Samtpfote mit meinem Finger berührte, spürte ich ein ekelhaftes Gefühl im Magen und alles um uns herum wurde zu einem wirbelnden Tornado! Ich klammerte mich fest an das Tier und schloß die Augen! Meine Fresse. Was sollte noch alles auf mich zukommen??
Als ich die Augen öffnete, wehte ein schwüler wind um mich herum... Ich stand auf hartem Seinboden und irgenwie hatte ich das Gefühl, weiter oben zu stehen- die Luft war so dünn hier oben!
Als ich die Augen aufschlug sah ich als erstes Damain, der sein T-shirt richtig anzog- allein dieser göttliche Anblick (mehr als göttlich! Seine Brust war glatt und schlank mit einer leichten Andeutung von Muskeln und dazu diese Blässe...) hätte mich umhauen sollen, doch dann bröckelte rechts von mir ein Stein weg und ich sah zu, wie er langsam in die Tiefe fiel und in einem kleinen roten Felck verschwand, der sich als das Innere eines Vulkans erwies.Ich schire wie am Spieß und konnte nicht mehr aufhören- einen Schritt zu Seite und ich war tot!?
"HEY, es ist alles in Ordnung, hörst du?? SARA!?" Er packte mein Gesicht mit seinen kalten Händen und drehte es zu seinem, um mich intensiv anzustarren. Ich hörte auf zu schreien und atmete heftig, bis ich ihn nur noch geschockt anstarrte- Gott. Ich dachte gleichzeititig: Ich hasse es, ich will nicht mehr und : Er ist so unglaublich schön, ich will ihn...
Den Rest verkniff ich mir. Seine Augen wurden sanfter, seine Stimme war leise und rau, wie Schmirgelpapier. "Es ist alles in Ordung. Selbst wenn du da runterfallen würdest, würde ich dich auffangen und wir würden verschwinden, wie wir es gerade getan haben- das wird allerdings nicht nötig sein, weil das unser Eingang ist. Und diesmal halt die Kalppe!?", schloss er knapp, schlang einen Arm von hinten um meine Taille und hielt mir mit der anderen Hand den Mund zu, dann- sprang er! Ich schloß die Augen und war mir sicher, dass ich vor unserem sicheren Tod noch in Ohnmacht faleln würde! Es wurde mit jedem Millimeter heißer und wir flogen, schwebten fast 500 Meter oder mehr in die Tiefe, bis wir plötzlich die Oberfläche des Lavasees durchbrachen.
...Und dann wurde ich leicht, so leicht wie ein Vogel-achwas,leichter als Luft! Damain nahm meine Hände und linste über meine Schulter nach unten, wo ein großer Steinsaal war...
Als ich nach oben blickte, sah es so aus als wären wir in einen See gefallen. Eine glatte, blaue und durchsichtige Oberfläche die sanfte Wellen schlug. Müssten wir dann nicht unter Wasser sein? Nein. Und ich verstand, das hier so einiges möglich war, das ich immer für unmöglich hielt. Sanft glitten wir an zerbrochenden, uralten Steinsäulen vorbei, an denen der Efeu hochwuchs und die Blätter sich zur schwachen Lichtquelle reckten...
Es war so wunderschön hier, fast überirdisch, sodass ich einfach nur schwieg und staunte. Dann berührten meine Füße den kalten Stein und Damain ließ meine Hände los...
Wie ein großer runder Brunnen sah es hier aus, ich blickte nach oben wo immer noch die glatte stille Oberfläche war. Kein Lava, kein Blubbern und kein Dampf. Nur diese sanfte traurige Stille in der Luft und es war kalt- ich fröstelte. Damain nahm meine Hand wieder und ich folgte ihm zur Mitte des Raumes, wo mich noch ein Wunder erwartete- dort war eine Insel, eine kleine Insel in einem See aus- war es Blut?
Ich atmete heftig ein und sah erschrocken zu Damain hoch, der mich wortlos weiterzog und dann blieben wir am Rand der Insel stehen. Sie war groß, aber seltsam klein im Vergleich des Raumes. Ich bemerkte voller Staunen, dass es anfing zu schneien , obwohl dort eben noch Blumen geblüht hatten. Der Vogel auf meiner Schulter begann wild mit den Flügeln zu schlagen, ich sah zu ihm herunter und er schaute zurück, ein seltsames Funkeln in den Augen.
Ich streckte die Hand aus und er landete sanft und rauchig auf ihr. Still sah er mich an, mit diesen seltsamen Augen die so viel verstehen zu schienen. Dann rieb er kurz den Kopf an meiner Hand und flatterte munter über den Blutsee zu der kalten Insel, wo er immer dünner und durchsichtiger wurde, bis der Rauch schließlich verschwand. Eine Träne lief mir über die Wange und ich wischte sie verlegen weg. "Das verstehe ich nicht. Was ist das für eine Insel?", fragte ich leise. Er drückte meine Finger und antwortete genau so leise: "Die Insel der Widergeburt. Hier bringen wir die verirrten Seelen der Sündiger hin, damit sie hier ein Jahr verbringen, dann werden sie wiedergeboren als Todesengel. So wie du bald." Ich riss die Augen auf und krallte mich an seine Hand. "Was heißt BALD?" Meine Stimme wurde schrill udn hysterisch. Er strich mir beruhigend übers Haar und flüsterte:"Sehr bald, aber glaub mir- es wird alles gut. Ich bin hier und werde auf dich warten." Ich schüttelte wild den Kopf- "Woher weißt du das?" Er lächelte traurig. "Ich sehe es in deinen Augen- Aber es ist zu spät, du musst gehen!", sagte er plötzlich bestimmt und ich bemerkte, wie der Schnee auf der Insel langsam schmolz. Und dann schlang er die Arme um mich und wir rauschten durch die Luft, immer weiter nach oben der stillen Oberfläche endgegen und ich presste das Gesicht in sein Hemd und schlug die Augen erst wieder auf als die Hitze des Vulkans und das Gefühl im Magen weg war. Wir standen im Garten, als ich die Augen aufschlug. Mit großen,angstlichen Augen sah ich Damain an- "Wirst du wieder kommen? Ich schaffe das alles nicht allein! Sag mir wenigstens, wie es passiert!?", verlangte ich weinerlich. Er schüttelte nur den Kopf mit diesem traurigen Lächeln und schlang wieder die Arme um mich, ich drückte mich an ihn. "Du schaffst das! Ich muss jetzt gehen und wir werden uns erst wiedersehen, wenn ich deine Seele hole... reicht dir das nicht?" Er lächte als ich wild den Kopf schüttelte. Dann strich er mir die Tränen von der Wange und sagte leise: "Es wird alles gut. Ich bin immer bei dir, denk daran Sara. Ich bin da." Und dann war er verschwunden. Wie ein böser Traum... oder ein wunderschöner.
Texte: Ich habe mich hier & da inspirieren lassen, aber ansonsten liegen natürlich alle Rechte bei mir.
Tag der Veröffentlichung: 11.08.2010
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Ich widme dieses Buch Allen, die sich die Mühe machen es zu lesen.Danke.(: