Leon lief nach Hause. Sein Schultag war mal wieder schlecht verlaufen, er hatte seine Französischarbeit zurückbekommen mit einer 4- und er wurde wieder von seinen Jahrgangskollegen verprügelt. Kurz bevor er daheim war, schaute er auf sein Handy. "Gut, keine Nachrichten", dachte er sich. Kaum war er im Haus angekommen, nahm sein Vater ihm das Handy ab. "Sag mal, was fällt dir ein, dich schon wieder mit anderen zu prügeln! Die Schulleiterin hat angerufen!", Leons Vater schrie durch das ganze Haus. "Ach ja? Hat sie dir auch erzählt, das die anderen angefangen haben? Oder das ich öfters schon im Sani-raum lag? Oder auch einmal im Krankenwagen? Was denkst du wie ich mir den Arm damals gebrochen habe. Ich bin damals NICHT die Treppe runtergefallen, sondern ich wurde von Manuel geschubst!" - "Leon, hör auf zu lügen! Dein Handy behalte ich jetzt erst einmal! Du strengst dich an, bessere Noten zu bekommen oder du landest auf einem Internat!!"
1 Jahr später
"Leon, deine Noten haben sich schon erstaunlich gebessert.", seine Französischlehrerin legte ihm seine Arbeit hin. Er hatte eine Eins. "Schau mal die Kleine an. Die starrt diesen scheiß Streber schon den ganzen Unterricht lang an. Entweder du strengst dich an, sie zu bekommen oder dieser Arsch bekommt sie!" - "Du hast recht! Nur weil unser super Streber so gute Noten hat kann er sich nicht alles leisten. In Musik werd ich den beiden mal zeigen wer der bessere von uns Jungs ist!" Justin und Manuel schauten Leon vorwurfsvoll an. Die Lehrerin bemerkte ihr Getuschel und sagte: "Justin, Manuel, kommt doch mal bitte vor und schreibt uns mal ein paar wichtige Matheformeln an." Die beiden erschraken, taten aber was die Lehrerin von ihnen verlangte. Doch Manuel war zu gedankenverloren und malte ausversehen ein Herz mit dem namen Meike an die Tafel. Alle lachten, außer Leon, Manuel und Meike. In der Pause ging Leon zu Meike, die weinend in einer Ecke stand. "Alles in Ordnung?", Leon klang besorgt. "Nein, nichts ist in Ordnung. Ich hab angst, wegen Manuel! Ich find ihn schon süß, aber ich darf nicht mit ihm zusammenkommen. Meine Mutter bekommt sonst einen Anfall.", Meike fing wieder an zu weinen und Leon tröstete sie. Justin und Manuel betrachteten das ganze aus der Ferne. Als die Pause vorbei war, ging Leon zu Manuel und erzählte ihm, was Meike ihm gesagt hat. Manuel schwor, nichts davon weiter zu erzählen. Doch Manuel hielt sein versprechen nicht und ging zu Meike um alles mit ihr zu klären. Die beiden waren nun heimlich zusammen und um Leon trotzdem eins auszuwischen, verwickelte Justin ihn wieder in eine Prügelei.
"MIR REICHT ES!! DU GEHT JETZT ENDGÜLTIG AUF EIN INTERNAT! PACK DEINE SACHEN UND NIMM AUCH DEINEN BASS MIT!", Leons Vater war richtig sauer. Kaum hatte Leon seine Sachen gepackt und seinen Bass in seine Tasche gepackt, fragte sein Vater von unten, wann er denn endlich mal fertig sei. Leon eilte die Treppen mit seinen zwei Koffern und seiner Basstasche runter, packte die Koffer draußen ins Auto und stieg ein. Schnell zog er die Tür zu, denn sein Vater fuhr schon langsam los.
Wenige Stunden später war Leon in seinem Zimmer im Internat. Er hatte ein Doppelzimmer bekommen, da keine Einzelzimmer mehr frei waren. Ihm wurde aber gesagt, das er vielleicht bald noch einen Zimmernachbarn bekommen würde. Den bekam er auch bald. Nur es stellte sich heraus, das sein Zimmernachbar eine Sie war, lange braune Haare mit roten Strähnchen hat, etwas rockiger gekleidet ist und E-Gitarre spielt. "Hi, ich bin Melle. Du musst Leon sein.", Melle stellte sich kurz vor, bevor sie ihre Sachen abstellte. "Hi. Etwas seltsam das die Internatleitung nichts dagegen hat, das ein Junge und ein Mädchen ein Zimmer zusammen haben.", Leon lachte. Melle antwortete: "Das ist echt seltsam. Zufall? Egal, was hast du da eigentlich in deiner Tasche? Einen Bass?" - "Ja ich spiele Bass. Ich hab auch noch einen Verstärker irgendwo zwischen dem Kram hier liegen. Ich hoffe es macht dir nichts aus, wenn ich ab und zu mal übe." Melle lachte laut auf. "Solang es dir nichts ausmacht, dass ich ab und zu mal Gitarre übe, macht es mir auch nichts aus. Was spielst du momentan?" Melle klang sehr interessiert. Leon bemerkte es kaum und erwiederte: "Momentan übe ich Holiday. Und du?" - "Was für ein Zufall. Ich spiele das auch gerade. Den Rhythmus kann ich, das Solo übe ich momentan." Leon grinste. "Wir können es ja zusammen üben." - "Ja das können wir." Leon war froh, so schnell jemanden gefunden zu haben, mit dem er sich so gut versteht. Leon packte weiter seine Koffer aus. Melle verstaute währendessen ihre Kleidung im Schrank. Mittlerweile war es draußen schon dunkel.
Am nächsten Tag, es war Samstag, gab es morgens eine Durchsage: "Am Montag gehen bitte die neuen Schüler als erstes in die Aula. Ich wiederhole am Montag gehen bitte die neuen Schüler als erstes in die Aula." Melle und Leon wachten davon auf. Leon schaute Melle kurz an und als sie auch schaute fingen beide an zu lachen. "Ich glaube wir haben viel gemeinsam. Freunde?", Leon schaute Melle dabei an, als er es sagte. "Ja klar warum nicht.", Melle klang froh. Am Mittag übten Leon und Lelle zusammen Holiday und es klappte perfekt. "Jetzt fehlt nur noch Schlagzeug, Gesang und Keyboard.", meinte Melle. "Ich kenn einen guten Schlangzeuger, aber der wohnt etwas weiter weg...", Leon war traurig. Ihm war gerade eben erst klar geworden, was es bedeutete, in einem Internat zu wohnen.
Am Montag morgen weckte Melle Leon. "Leon, steh endlich auf! Sonst verpasst du noch den Termin in der Aula." Als Leon endlich die Augen aufschlug, sah er, das Melle schon angezogen war. Schnell stand er auf und zog sich an. Melle hatte er vorher natürlich aus dem Zimmer geschickt. Nachdem Leon fertig war, holte er Melle wieder ins Zimmer. Beide packten ihre Schultaschen und gingen Richtung Aula.
Die Aula war ziemlich klein, denn es standen gerade einmal zwanzig Stühle darin. Melle zeigte auf zwei Stühle in der ersten Reihe. Sie vermuteten dass noch andere Schüler kommen würden. Doch sie waren die einzigen. Die Schulleiterin, die auch die Internatsleiterin war, trat auf die Bühne und begrüßte die beiden Neuankömlinge, dannach las sie erst einmal die Schulregeln vor. "Regel Nummer 1: Pünktlichkeit! Regel Nummer 2: Kein Essen und Trinken im Unterricht! Regel Nummer 3: Keine Gespräche während dem Unterricht! Regel Nummer 4: Bei der Begrüßung eines Lehrers stehen ALLE Schüler auf! Regel Nummer 5: Jeder hält seinen Arbeitsplatz sauber!" Melle und Leon schrieben alles mit. Nach der langen Verkündung der Schulregeln, teilte die Schulleiterin Raum- und Stundenpläne aus. Leon hatte dieselben Stunden wie Melle, denn beide sind in die Klasse 9 A gekommen. Die Schulleiterin schickte beide wieder in ihr Zimmer, da sie momentan keine Schule hatten. Es waren nämlich Ferien.
Leon lief ein bisschen durch das Internat um es zu erkunden. Über die Ferien durften alle Schüler mit Einverständniserklärung nach Hause, doch Leon und Melle hatten keine, also mussten sie im Internat bleiben. In den Ferien machte Leon sich Gedanken darüber, eine Band zu gründen. Nach den Ferien setzte er es in die Tat um. Er fragte Melle, ob sie in der Band Gitarre spielen will. Melle stimmte zu. Jetzt brauchten sie nur noch jemanden der Schlagzeug spielt und jemanden der Keyboard spielt. Melle hatte sich bereit erklärt zu singen. Leon und Melle erstellten am Abend noch ein paar Zettel, auf denen sie darauf hinwiesen, das sie noch ein paar Bandmitglieder brauchen könnten.
Am nächsten Morgen hatte sich schon jemand als Schlagzeuger gemeldet. Sein Name war Tom, er war groß, muskulös, hat blaue Augen und braune Haare. Leon meinte, er solle was vorspielen. Tom ging mit den beiden in den Probenraum und setzte sich an das Schlagzeug. Leon und Melle waren begeistert davon wie er spielte, also nahmen sie ihn in ihre Band auf. Jetzt fehlen nur noch ein Keyboarder und ein Backgroundsänger, dachte sich Leon. Er drehte sich um, um sich was zu trinken zu holen, als er die Tür ins Schloss fallen hörte. Melle schaute auf, als sie die Tür hörte. Ein paar Meter vor ihr stand ein Mädchen. "Willst du dich auch für die Band bewerben?", Leon klang neugierig. Das Mädchen nickte nur und sagte dann: "Ich heiße Nicola, aber bitte nennt mich Nicki. Ich wollte mal fragen ob ich noch Keyboarderin werden könnte. Ich kann auch singen, also könnte ich auch den Background gesang machen." - "Ja, die Plätze sind noch frei, spiel und sing uns was vor und dann überlegen wir ob wir dich nehmen.", Melle ergiff das Wort, bevor Leon auch nur einmal geblinzelt hat. Nachdem Nicki fertig war, waren Leon und Melle sich sofort einig. "Wir mussten nicht lange überlegen. Das hat uns schon gereicht.", Melle machten eine lange Pause, "Du bist dabei!" Nicki freute sich tierisch.
Am nächsten morgen war es soweit. Die erste Besprechung fand statt. "Also, Melle und ich sind gerade dabei, Holiday zu üben. Wenn ihr einverstanden seid, dann können wir das spielen.", Leon sah erfreut das die anderen nickten. Währenddem gingen Melle und Nicki in den Probenraum um schon einmal den Gesang zu üben. Es klappte perfekt. Nicki übte ein bisschen die Sachen die sie auf dem Keyboard spielen muss, als plötzlich Tom den Raum betrat. Nicki hörte auf zu spielen und schaute ihn an. "Hey, ich hoffe es macht nichts wenn ich ein bisschen Schlagzeug übe. Vielleicht können wir ja zusammen üben." Nicki betrachtete Tom lange. Dann antwortete sie: "Es macht mir nichts aus. Ich bekomme den Rhythmus sowieso ohne Schlagzeug nicht auf die Reihe." Beide fingen an zu lachen.
Abends, nachdem alle gemeinsam im Speisesaal des Internates gegessen hatten, gingen sie auf ihre Zimmer. Leon und Melle hatten mittlerweile mitbekommen, dass Tom und Nicki auch ein Zimmer gemeinsam hatten. Die Internatsleiterin scheint etwas verwirrt zu sein, sonst hätten wie niemals die Zimmer zusammen bekommen, Leon lachte kurz. Melle schaute ihn kurz an und fing im selben Moment auch an zu lachen. Später auf dem Zimmer packten beide ihre Taschen für den nächsten Tag, den ersten Schultag nach den Ferien.
Montag früh um 6 Uhr klingelte der Wecker von Melle. Leon wachte kurz dannach auch auf. Er kramte seine Klamotten aus dem Schrank und zog sich um. Er hatte in den Ferien mit Melle ausgemacht, dass sie, wenn ihr Wecker klingelt aufsteht und eine Runde Joggen geht und er sich in der Zeit umziehen kann. Bis jetzt klappte es immer, trotzdem klopfte Melle immer vorher an. Als Melle schließlich wieder in ihrem Zimmer war, schnappte sie sich ihre Schultasche und ging in das Schulgebäude. Leon ging hinter ihr her.
Am Ende des Schultages trafen sich Tom, Nicki, Leon und Melle wieder in ihrem Probenraum. Sie übten anfangs erst einmal den Einsatz vom Schlagzeug und dannach bis hin zum Basssolo. Leon konnte es zwar spielen, aber er wollte die anderen nicht aus dem Konzept bringen falls er sich doch verspielen sollte. Melle meinte, er solle das Basssolo trotzdem spielen. Nach ein paar Stunden spielten sie schon das ganze Lied fast fehlerfrei durch. Bis zum ersten Schulkonzert waren es noch etwa zwei Wochen.
Während dieser zwei Wochen veränderten sie noch die ein oder andere Stelle und übten es so oft wie sie nur konnten, damit es sich am Ende anhört wie von einer CD abgespielt.
Leon und Melle standen früh auf. Sie waren sehr aufgeregt, immerhin war an diesem Nachmittag das erste Konzert auf dem sie spielten. Der Band hatten sie den Namen "Black Flame" gegeben.
Tag der Veröffentlichung: 09.12.2013
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
An meine besten Freundinnen, ihr seid die coolsten Mädels.
Und an meine erste Leserin Myriam