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Der Blutmond

Teil 1

(aus der Blood Force Reihe, Nachfolger der Dark Craving Reihe)





© 2012 T. J. Hudspeth




Wie besessen rannte Luna durch den dichtbewachsenen Wald und kannte nur ein Ziel. Geschickt wich sie den massiven Bäumen aus, die sich aus dem Nichts vor ihr auftaten und ihre Schnelligkeit nicht verminderten. Hinter sich hörte sie ihre Verfolger, wie sie bei jedem Schritt mit ihren schweren und massiven Pranken, in den weichen Waldboden versanken. Der seit Tagen anhaltende Regen hatte den Waldboden so sehr aufgeweicht, dass Lunas Verfolger es schwer hatten ihr Tempo beizubehalten. Dieser Umstand verschaffte ihr einen bedeutenden Vorsprung, der ihr das Leben rettete. Mit Zwölf ausgewachsenen und erfahrenen Werwölfen, die ihr im Nacken saßen und ihr mit blinder Wut folgten, hätte sie es nicht aufnehmen können. Selbst mit ihrer Gabe, ihre Opfer mit einem einzigen Hauch in Eisstatuen zu verwandeln, wäre Luna im Falle eines Kampfes, den Werwölfen unterlegen gewesen.

Doch wonach die Werwölfe aus waren, war nicht Luna selbst, sondern das, was sie ihnen entwendet hatte. In ihrer Hand hielt sie eine Schriftrolle, mit wichtigen Informationen, die in den falschen Händen großes Unheil verursachen konnten. Immer wieder drehte sich Luna um und vergewisserte sich, dass ihr Komplize, der ihr dabei geholfen hatte, den Werwölfen die Schriftrolle zu entwenden, noch hinter ihr war.

„Luna, was hast du vor?

Noch länger können wir dieses Tempo nicht beibehalten.

Ich hoffe du hast einen Plan!“, sagte Onyx zu ihr und warf einen besorgten Blick über seine Schulter, denn die Werwölfe holten langsam auf.

„Ich hätte dich nie darum gebeten mir zu helfen, wenn ich mir für diese Aktion keinen Plan zu Recht gelegt hätte. Vertrau mir“, versicherte ihm Luna.

„Wie sieht dein Plan aus? Weih mich doch bitte ein, damit ich mir weniger Sorgen um unser beider Leben mache“, bat Onyx sie.

„Warts ab. Das wirst du gleich sehen“, erwiderte Luna und warf Onyx ein vielversprechendes Lächeln zu.

„In Ordnung.
Du hast mich seit wir uns kennen noch nie enttäuscht, dann werde ich dir auch bei dieser Angelegenheit vertrauen“, sagte Onyx und blieb dicht hinter ihr.

„Aber du musst zugeben, dass diese Aktion bis jetzt deine Verrückteste war. Kein anderer sonst, außer dir, würde auf die Idee kommen, sich in ein Werwolfslager hineinzuschleichen und sie zu bestehlen. Wir hatten Glück, dass sie geschlafen hatten, als wir bei ihnen eingebrochen sind“, meinte Onyx.
„Und hättest du sie nicht durch deine Tollpatschigkeit aus Versehen geweckt, wären wir jetzt nicht auf der Flucht.

Du weißt doch was das Sprichwort besagt. Schlafende Hunde, soll man nicht wecken. Das gilt auch für Werwölfe“, erwiderte Luna und zwinkerte Onyx keck zu.

„Ja, ja, tut mir leid. Das nehme ich gerne auf meine Kappe, dass wir jetzt meinetwegen auf der Flucht sind“, gestand Onyx schuldbewusst.

„Das ist doch jetzt auch vollkommen egal. Die Hauptsache ist, dass wir dort heil und in einem Stück wieder raus gekommen sind“, antwortete Luna, da sie nicht wollte, dass Onyx sich mit Gewissensbissen herum plackte.

„Ich verstehe auch überhaupt nicht, weshalb ich mich immer wieder von dir breit schlagen und zu solch waghalsigen Aktionen überreden lasse?

Das hat bis jetzt immer in einem Desaster geendet!“, meinte Onyx kopfschüttelnd.

„Tja, das kann ich dir beantworten.
Du liebst es einfach deine Zeit mit mir zu verbringen und dich mit mir zusammen in tollkühne Abenteuer zu stürzen. Ohne mich wäre dein Leben sonst ziemlich trostlos und außerdem ist uns nie etwas passiert“, erwiderte Luna frech und streckte Onyx die Zunge heraus, der sich mittlerweile mit ihr auf gleicher Höhe befand und neben ihr her rannte.

„Was ist? Machst du etwa schon schlapp?
Du bist sonst immer um eine Handbreit schneller als ich“, merkte Onyx an und warf Luna ein breites Grinsen zu, um sie zu necken.

„Nein, daran liegt es nicht.
Wir sind gleich an unserem Ziel und die Werwölfe trauen sich bis auf ein paar hundert Meter nicht näher ran. Du wirst sehen. Ihr Abstand auf uns wird sich gleich vergrößern“, erklärte Luna ihm den Grund, weshalb sie ihre Geschwindigkeit etwas gedrosselt hatte. Sie behielten ihr verringertes Tempo bei und wie Luna es prophezeit hatte, fielen die Werwölfe immer weiter zurück, bis sie endgültig stehen blieben und ihnen nicht mehr weiter folgten.

„So, jetzt können wir den Rest des Weges gemütlich gehen“, verkündete Luna.

„Ich verstehe das nicht. Wieso verfolgen sie uns nicht mehr?
Vor was haben die Werwölfe Angst?“, fragte Onyx ungläubig und beobachtete die Werwölfe, wie sie unruhig auf einer imaginären Grenzlinie auf und ab trabten und vor lauter Wut, über ihr Misslingen die Schriftrolle wieder in ihren Besitzt zu bringen, Schaum vorm Maul hatten, doch sie wagten es nicht noch einen Schritt weiter zu gehen.
„Das hier ist der Grund!“, antwortete Luna erfreut und zeigte mit ihrem Finger an Onyxs Nase vorbei. Onyx folgte der Richtung, die Luna ihm zeigte und erblickte ockergelbe Gemäuer, die immer höher wurden, je mehr sie sich ihnen näherten.

„Was ist das für ein Ort?“, fragte Onyx überrascht.

„Das ist ein Kloster.

Der Unterschlupf der geheimnisumwobenen Ältesten und ihrer Familie. So nennen sich die Vampire, die sich ihnen angeschlossen haben und ihnen dienen. Nur sie wissen, wie die Ältesten aussehen und nur die klügsten und nützlichsten Vampire werden in die Familie mit aufgenommen.

Außenstehende kommen niemals in diesen Genuss unter deren Schutz zu stehen und unglaublichen Luxus zu genießen.

Doch damit wird sich das ändern. Das hier ist unsere Eintrittskarte ins gelobte Land!“, informierte Luna ihn und wedelte optimistisch mit der Schriftrolle in der Hand vor seinen Augen herum.

„Und weil es hier vor Vampiren nur so wimmelt, trauen sich die Werwölfe nicht weiter. Das ganze Gebiet um das Kloster herum ist in deren Händen und wird rund um die Uhr bewacht. Sie haben uns bestimmt schon ins Visier genommen und beobachten unser Kommen“, klärte Luna ihn weiter auf.

„Jetzt, wo du es sagst, fühle ich mich schon irgendwie beobachtet“, meinte Onyx und sah sich um.

„Vergiss es. Du wirst keinen von ihnen entdecken. Sie verstehen es wie niemand sonst, mit ihrer Umgebung eins zu werden. Du kannst dich noch so sehr anstrengen, doch wirst nicht fündig werden“, sagte Luna und machte sich gar nicht erst die Mühe eines der vielen Augenpaare aufzuspüren, mit deren Blicke sie durchbohrt wurde.

„Woher weißt du das alles bloß?

Ich wusste nur, dass es irgendwo einen geheimen Ort geben soll, an dem sich ein paar sehr alte Vampire aufhalten sollen.

Nie hätte ich mir erträumen lassen unter diesen Umständen, tatsächlich jemals an diesen Ort zu gelangen und jetzt werde ich nicht nur vor dem Kloster stehen, nein, ich werde es sogar betreten“, sagte Onyx und war völlig aus dem Häuschen.

„Beruhig dich wieder! Noch sind wir nicht drin“, ermahnte Luna ihn. Nur noch das Nötigste redend, gingen sie ansonsten eher schweigsam den restlichen Weg weiter, bis sie vor dem riesigen Stahltor des Klosters standen.
„So und jetzt? Hier gibt es keine Klingel.

Willst du etwa Klopfen und darauf hoffen, dass es jemand hört?“, fragte Onyx und betrachtete staunend das Stahltor.

„Psst, sei einfach ruhig! Du wirst gleich sehen, was passiert“, wies Luna ihn an. Plötzlich öffnete sich neben ihnen in der Wand ein kleines Guckloch, das vorher nicht zu sehen war und nahtlos ins Gemäuer überging.

„Wer seid ihr und was wollt ihr?“, wurden sie von einer männlichen Stimme gefragt. Onyx stellte sich auf die Zehenspitzen und streckte seinen Hals so weit wie möglich in die Höhe, um etwas zu sehen, doch er konnte das Gesicht des Vampires, der mit ihnen sprach, nicht erkennen.

„Lass das Onyx!“, zischte Luna und zog ihn am Ärmel, damit er sich wieder normal hinstellte.

„Schon gut!“, erwiderte Onyx gereizt und verschränkte seine Arme vor der Brust.

„Mein Name ist Luna und das ist Onyx.
In unserem Besitz haben wir eine Schriftrolle, mit überaus wichtigen Informationen, die wir den Ältesten zukommen lassen wollen.

Wir sind uns sicher, dass die Ältesten wissen wollen, was darin geschrieben steht!“, rief Luna in das kleine Guckloch hoch, dass sich einige Meter über ihren Köpfen befand und hielt die Schriftrolle in die Luft. Ohne weitere Worte der Erklärung, schloss sich das Guckloch wieder, sodass keine Spur mehr davon zu sehen war.

„Das war’s? Kein „tretet bitte ein“ oder ein kleines „ihr seid uns willkommen“?“, gab Onyx unzufrieden von sich.

„Mensch Onyx, sei nicht immer so vorschnell. Du bist viel zu ungeduldig!“, blaffte Luna ihn an. Plötzlich öffnete sich das Stahltor einen Spalt, der groß genug war, dass sie durch die Öffnung schlüpfen konnten. Dann trat ein Vampir heraus, der eine Mönchskutte trug und sein Gesicht hinter der tief sitzenden Kapuze versteckte.

„Mitkommen!“, forderte der Vampir sie auf. Luna und Onyx kamen der Aufforderung nach und folgten ihm ins Innere des Klosters. Schweigend gingen sie hinter ihm her und staunten nicht schlecht über die großzügige Anlage.

„Hier entlang, bitte“, sagte der Vampir diesmal in einem etwas freundlicherem Ton und ging ihnen voraus. Er führte sie einen langen Korridor entlang, bis sie an einen Raum gelangten, der als Wartebereich fungierte. Der Raum war mit Tischen, Stühlen, Teppichen, ein paar grünen Pflanzen, mit alten und kostbaren Ölgemälden an den Wänden und mit ein paar Zeitschriften, um sich die Zeit zu vertreiben, gemütlich eingerichtet. Luna und Onyx nahmen Platz.

„Darf ich ihnen etwas zu trinken bringen?“, fragte der Vampir höflich.

„Ja ich hätte gerne Blutgruppe A+ und bitte eine große Portion, ich hab einen Bärenhunger!“, antwortete Onyx.

„Sag mal spinnst du! Manieren sind ein Fremdwort für dich!“, fauchte Luna und schämte sich für Onyxs plumpes Verhalten.

„Was denn? Er hat gefragt, ob wir was wollen und ich nehme das Angebot einfach an. Das solltest du auch tun und etwas zu dir nehmen, um dich zu stärken“, meinte Onyx. Luna überlegte und musste sich eingestehen, dass Onyx recht hatte, denn die Flucht vor den Werwölfen hatte sie geschwächt.

„Was hätte die Dame gerne?“, fragte der Vampir sie.

„Ich hätte gerne eine Mischung aus 0 +, B+ und A- zu gleichen Teilen“, erwiderte Luna nur widerwillig.

„Tut mir leid für die Umstände“, sagte sie anschließend.

„Das sind keine Umstände. Ihr seid unsere Gäste und Gäste werden bei uns dementsprechend behandelt. Wir wollen, dass es ihnen an nichts fehlt“, sagte der Vampir freundlich und machte sich daran Onyx und Luna ihre Blutbestellung zu bringen.

Nur wenige Minuten später erschien er wieder mit einem Tablett und zwei großen Kelchen, die randvoll mit Blut gefüllt waren.

„Mhm, das riecht lecker!“, sagte Onyx, als er den Kelch an sich nahm und den Geruch des Blutes genüsslich einsog. Dann nahm er einen kräftigen Schluck.

„Es hat sogar Körperwärme, Luna!“, gab er zufrieden von sich und leckte sich über die Lippen.

„Hätten sie zufällig einen Strohhalm für mich?“, fragte Luna zaghaft nach.

„Aber natürlich“, erwiderte der Vampir und zog aus seinem Ärmel einen Strohhalm hervor. Onyx verdrehte die Augen. Er konnte es nicht leiden, wenn Luna in der Gegenwart von anderen die feine Dame mimte, denn wenn sie unter sich waren, achtete sie nicht auf Manieren oder Etikette.
„Wenn sie noch Wünsche haben sollten, rufen sie einfach nach mir. Ansonsten machen sie es sich hier bequem, bis ich sie wieder für ihre gewünschte Audienz bei den Ältesten abhole“, sagte der Vampir abschließend und verschwand.

Als Luna sich sicher war, dass er weit genug weg war, um ihr Gespräch nicht heimlich belauschen zu können, wendete sie sich Onyx zu.

„Ok, hör zu.

Sobald wir bei den Ältesten sind, überlässt du besser mir das Reden.

Ein falsches Wort könnte sonst zu unserem Todesurteil führen.

Ich habe nämlich keine Lust, dass wir aufgrund einer dummen Bemerkung deinerseits, die Ältesten verärgern und uns sämtliche Chancen verspielen.
Halte dich einfach im Hintergrund“, befahl ihm Luna herrisch.

„Du musst immer die Chefin raushängen lassen. Nur weil du um ein viertel Jahrhundert älter bist als ich, bist du deswegen nicht besser als ich“, pflaumte Onyx sie beleidigt an.

„Darum geht es doch überhaupt nicht! Aber gut. Wenn du meinst du kannst das besser als ich, dann übernimm du doch das Reden. Heul mir aber später bloß nicht die Ohren voll, wenn wir dank deiner Sprachgewandtheit in einen Kerker gesperrt und gefoltert werden und auf unser klägliches Ende warten“, gab Luna genervt von sich und legt ihren Kopf in den Nacken. Onyx kaute auf seiner Unterlippe herum und zappelte unruhig mit seinen Füßen, während Luna scheinheilig das Blut durch ihren Strohhalm lautstark schlürfte.

„Na gut! Du hast ja Recht.
Ich bin nicht gerade die beste Wahl, wenn es darum geht Verhandlungen zu führen“, lenkte Onyx ein und überließ Luna den Part des Redens.

„Schön, dann wäre das auch geklärt“, gab Luna selbstgefällig von sich. Sie wusste, dass Onyx Einsicht zeigen würde, sobald sie die Schlagwörter Kerker und Folter aufbrachte, denn sie hatten sich beide einst in der Gefangenschaft von fanatischen Vampirjägern kennen gelernt.

Und dass er nicht gerade wortgewandt war, ließ sich nicht von der Hand weisen, dafür kannte Luna ihn mittlerweile zugut.

„Kannst du bitte damit aufhören!“, sagte Onyx gereizt.

„Womit denn?“, fragte Luna und war sich keiner Schuld bewusst.

„Na damit!

Tu nicht so scheinheilig, du weißt genau was ich meine! Bei jeder Gelegenheit drückst du mir eins rein und dann musst du auch noch ständig das letzte Wort haben. Das nervt!“, meinte Onyx verärgert und warf Luna einen missbilligenden Blick zu.

„Nein, du nervst! Du schaffst es immer aus einer Mücke einen Elefanten zu machen und streitest mit mir wegen Lappalien. Du bist kindisch und engstirnig. Werd´ endlich erwachsen!“, erwiderte Luna zickig.

„Luna du bist total verklemmt. Zieh endlich den Stock aus deinem Hintern und werde etwas lockerer“, konterte Onyx und funkelte sie herausfordernd an.

„Das war ja klar, dass du wieder damit kommst!

Nicht jeder bevorzugt so ein unbeständiges Leben wie du und lässt keine Gelegenheit aus, die Gier nach sexueller Befriedigung zu stillen!“

„Ja, ja, du bist etwas Besseres und hebst dich für den Einen auf, ich weiß. Aber bis dir dein Traumprinz über den Weg läuft, könntest du dir die Zeit mit kleinen Affären versüßen. In deiner Zeit als Mensch warst du schließlich auch keine Nonne, eher das Gegenteil. Das hast du mir selbst erzählt“, sagte Onyx und zog eine Augenbraue hoch. Luna schnaubte wütend aus der Nase. Sie hatte dieses Thema so sehr satt, doch Onyx brachte es irgendwie immer wieder fertig, jeden Streit und jede Diskussion, die zwischen ihnen ausbrach, auf dieses eine Thema zu lenken und zu fixieren.

„Dieses Thema haben wir schon viel zu oft totgeredet. Ich tue was ich für richtig halte und du tust, was…nun ja…was du für richtig hältst“, erwiderte Luna und presste ihre Lippen fest aufeinander, denn eigentlich wollte sie etwas ganz anderes zu Onyx sagen. Etwas, dass ihn zu tiefst gekränkt und verletzt hätte, doch sie wollte ihre enge Freundschaft, die trotz der ständigen und heftigen Streitereien zwischen ihnen bestand, nicht mit Gemeinheiten überstrapazieren.

„Wenn das so ist, werde ich gleich einmal etwas tun, was ich für richtig halte“, verkündete Onyx und packte Luna an den Schultern. Noch bevor sie reagieren konnte, presste Onyx seine Lippen auf ihren Mund und küsste sie leidenschaftlich. Erschrocken drückte Luna ihn von sich.

„Wieso hast du das getan?“, fragte sie ihn verwirrt und flüsterte dabei. Sie führte ihre Finger an ihre Lippen und spürte noch immer den Druck von Onyxs rauen Lippen auf ihrem Mund.

„Weil es endlich an der Zeit ist, dass du dein Nonnenkostüm ablegst und dein wahres Ich zeigst. Jemand sollte dir die Spinnweben da unten weg machen und dich richtig rannehmen, damit du endlich wieder einen freien Kopf hast.

Gib es doch zu. Du bist doch nur so zickig, weil du seit Ewigkeiten nichts mehr zwischen die Beine bekommen hast!“, antworte Onyx herablassend. In diesem Augenblick wurde die Stille im Wartebereich, durch den Hall eines dumpfen Geräusches vertrieben. Luna hatte ausgeholt und Onyx eine kräftige Ohrfeige gegeben.

„Besitze nicht noch einmal die Dreistigkeit mich ungefragt zu küssen!“, gab Luna entrüstet von sich und würdigte ihn anschließend keines Blickes mehr.

„Aua! So fest hättest du nun auch wieder nicht zuschlagen müssen“, sagte Onyx eingeschnappt und rieb sich über die Wange.

„Jedem das, was er verdient“, erwiderte eine fremde Stimme. Erschrocken sahen Luna und Onyx auf und erblickten den Vampir, der sie zuvor bedient hatte.

„Ich habe sie gar nicht kommen hören. Wie lange stehen sie hier schon?“, fragte ihn Luna verdutzt.

„Lange genug, um zu erkennen, was ihr beiden euch nicht eingestehen wollt“, antwortete er.

„Ach, sie wissen ja wie die Frauen sind. Kratzbürsten, die selbst nicht wissen, was sie wollen“, gab Onyx lässig von sich und rieb sich

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Texte: copyright Augsust 2012 T. J. Hudspeth
Bildmaterialien: Yves Cosentino
Tag der Veröffentlichung: 27.12.2011
ISBN: 978-3-86479-071-3

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