Wenn die Augen Bilder malen,
sehend das was einst mal war,
oder formen aus Antikem,
sonderbare Wesen gar.
Alte Brunnen, Wasserspiele,
magisch ziehen sie dich an,
auch der alte Baum spricht weise,
die Wahrheit steckt in seinem Stamm.
Dann das Haus von gegenüber,
hat sich längst der Zeit gebeugt,
ächzend lächelt es herüber,
während du es dir beäugst.
Leisen Schrittes gehst du weiter,
Kopfsteinpflaster ziert den Weg
und am Ende dieser Straße,
liegt wartend hier ein morscher Steg.
Er hat so manche Last getragen,
treu dem Bache stets gelauscht,
er trotzte oft dem Wind und Wetter,
auch wenn der Bach zum Fluss aufbauscht.
Von dem Duft der alten Zeit,
ist nur der Traum von einst geblieben,
all' die Blumen und die Bäume,
sie durften sich im Wind nicht wiegen.
Neue Häuser, neue Formen,
die alte Stadt ward jäh ersetzt,
tief in der vertrauten Seele,
hat die Neuzeit sie verletzt.
Schleichend sterben alte Künste,
mit dem Winde längst verweht,
nur wenn die Augen Bilder malen,
bleibt der Traum, der Stadt, die geht.
Texte: Petra Ewering
Bildmaterialien: Henri Switzer - Vor Medina
Tag der Veröffentlichung: 01.06.2012
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