Des Rabens Museum
Aus einem schwarzen Mauerwerk schaut das Himmelsblau wie das Auge der Vergangenheit in die aufgehende Sonne. Die wandelbare Seele des Raban Nabar spiegelt die Sehenswürdigkeiten seines Lebens wider. Sie ist ein Museum seiner Vergangenheit.
Heute bleibt nur die Erinnerung von dem Glanz von einst, entsprechend von dem Empfinden und dem Geschmack des Erlebens. Seine Existenz ist seit seiner Geburt in alten Chroniken dokumentiert. Nicht zufällig haben Poeten und Schriftsteller sein innerstes Leben durchdrungen, in dem sie seiner geheimen und inneren Melodie lauschten. Sein Name ist von unsicherer Herkunft und ein wenig geheimnisvoll. Raban Nabar hat sich die Anmut eines mittelalterlichen Kämpfers bewahrt, mit Stolz und Kraft, eines sich an das andere anlehnend, nichts hat die magische Atmosphäre der Vergangenheit angegriffen.
Wie der Duft einer sich gerade geöffneten zarten Blüte, öffnete sich sein Geist und die ans Licht gebrachten Erinnerungen. Sie bezeugen die Anwesenheit seines Seins in längst vergangenen Zeiten. Er durchlebte Glut und Trockenheit, Flut und sturzbachartige Regenfälle, er war Handwerker, Seefahrer, und Krieger, durchlebte seit Anbeginn des Lebens viele Perioden der Völker, deren Kulturen und Politik, sowie den künstlerischen Glanz vieler Hauptstädte und deren Mächte. Ein Zeuge der Passion Christi, ein Ritter im Mittelalter, er weilte im Norden, im Süden, erlebte den Westen und den Osten. Raban trotze der Not und dem Elend, der Ungerechtigkeit und sogar dem Tod. Es folgten dunkle Jahrhunderte, in denen seine blühenden Aktivitäten verfielen, die alten Herrscher gingen und wurden durch neue ersetzt. Von der griechischen und römischen Anwesenheit sind nicht nur Eindrücke zurückgeblieben, sondern vielmehr Narben und Trauer, denn plötzliche unangekündigte Veränderungen konnten einen ruhigen Tag in eine Tragödie ohne Wiederkehr verwandeln. Die lange Zeit der Streifzüge von Piraten, Normannen, Skandinavier und Sarazenen war von Unsicherheit geprägt.
Sein Leben ein eindrucksvolles Spiel von Formen und Farben im Bereich der Grenze zwischen Traum und Wirklichkeit bleibt beunruhigend und rätselhaft, sowie seine Gewänder und der echte persische Säbel, behütet in einem geheimen Schrein, der in seinem Innersten bestattet ist.
Ein Leben aus Dornen und Gestrüpp, sowie aus Blüten und Korallen, eine Unzahl von Grotten, die durch ein Labyrinth in Verbindung stehen, aber auch gekennzeichnet von Ausgeglichenheit und Harmonie.
Wenn der Wind vom Meer aus kommt, füllen sich unsere Gedanken mit dem Duft des Lebens, er gibt uns das Gefühl als befänden wir uns in einer noch unberührten Oase, weit entfernt von Leid und Schmerz und von den Giften der Macht.
Der Ruf des Raben, der den gleichen Namen trägt und der auf wunderbarer Weise durch die Jahrhunderte hindurch unverändert geblieben ist. Sein Ursprung geht weit zurück und entschwindet in einem Wirrwarr aus Zauberei. Sein Ruf und sein Flügelschlag ist das Echo seiner Schritte und der Klang seiner Stimme.
Noch immer auf dem Pfad der Tugenden wandelnd, suchend nach dem Paradies um an das Ziel seiner Bestimmung zu gelangen.
Und so sprach er: „Auf dem höher gelegenem Weg, dort wo meine Träume wandeln, Träume, die ich träumte, irgendwann in melancholischen Stunden, beginnt das Ende meiner Reise. Irgendwo über dem Regenbogen, dort, wo bunte Vögel fliegen, und geträumte Träume Wahrheit werden, wird mein Weg zum Ziel.
Einst werde ich ankommen, wache auf, irgendwo über dem Regenbogen, dann liegen graue Wolken hinter mir, dort, wo Pein und Leid wie Schneeberge schmelzen.
Hoch oben, über den Dächern wirst du mich finden, irgendwo über dem Regenbogen, dann spiegeln sich die schönen Farben in den Gesichtern der Menschen wider. Begegnungen der Freundschaft werden entstehen, hilfsbereite Hände, überall, nur liebe Worte dringen in mein Ohr. Kinder, die sorglos leben und wachsen dürfen, Gewalt, die verstummt, aus Waffen werden grüne Bäume, rote Rosen aus dem vergossenen Blut. Frieden im Herzen, Frieden in jedem Haus, irgendwo über dem Regenbogen.“
Texte: Coverbild by Google
Tag der Veröffentlichung: 27.11.2010
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Den Täumen und der Phantasie