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Des Rabens Dach der Welt



In den vergangenen Jahren führte mich mein Weg ins Ungewisse. Als Reisender der Einsamkeit, von niemanden eingeladen, von niemanden geschickt. Keine Rosen blühten auf meinem Weg, kein Duft empfing mich.
Plötzlich angekommen am Horizont, eingesäumt von schneebedeckten Bergen, war es bereits nach Mitternacht. Der Mond hing hoch oben am klaren Sternenhimmel. Sein mattes Licht ließ die Schneegipfel am Horizont in bläulich weißem Licht hervortreten, in fast unwirklicher, bühnenhafter Schönheit. Die milde Luft war erfüllt von Blütenduft und einem zirpenden Grillenkonzert. Ich war überzeugt davon, das Paradies auf Erden gefunden zu haben.
Ein tiefer Schlaf übermannte mich, und in meinem Traum besuchte mich mein kleiner schwarzer gefiederter Freund. Mein Begleiter mit den kleinen listigen Augen war wieder da. Seine rauhe Stimme war wie eine wohltuende Melodie in meinen Ohren. Ich wusste, dass ich angekommen war, ich war am Ziel meiner Reise, auf dem Dach der Welt.
Und der Rabe berichtete folgendes: „Hier strahlt das Land vor Farbe und Schönheit. Blumen aller Art, frisches Gras und duftendes Gebüsch, farbenprächtig gekleidete Menschen, dadurch fiel die exotische Atmosphäre von „Tausendundeiner Nacht“ noch mehr ins Auge. Hier erheben sich blaue Kuppeln von Palästen in den Himmel, wie aus einer anderen Welt. Der Schnee der Berge war noch nie geschmolzen. Auf der anderen Seite der Berge, mögen sich die Menschen äußerlich nicht wesentlich von ihren Nachbarn unterscheiden, aber hier gehen alle Kinder ausnahmslos zur Schule. Die Gesundheit wird sorgfältig geschützt, für Bildung und Gesundheitsbetreuung bezahlen die Menschen hier kein Geld, Frauen und Männer habe alle die gleichen Möglichkeiten sich zu qualifizieren und etwas zu werden. Dies ist heute so, das war lange zuvor so,
es wird so bleiben. Ihr Kampf gegen Ungerechtigkeit war hart. Unter wildem Gestrüpp von Armut, Vorurteilen und Unwissenheit lagerten Schätze einer jahrtausendealten Kultur. Diese auszugraben erforderte große Kräfte. Und Umerziehung ist schwieriger als Erziehung. Doch die Menschen hier machten ihre Sache ausgezeichnet. Sie brauchten nur Zeit. Und sie brauchen den Frieden.“

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Texte: Coverbild by Google
Tag der Veröffentlichung: 29.08.2010

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Widmung:
Den Träumen und der Phantasie

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