Cover

Der Rabe und der Wolf


Ein Rabe hoch im Baume hockt,
vom bleichen Mondlicht angelockt.
Er spreizt die Flügel, ach so weit,
er zu den Sternen in die Höhe steigt.
Am Himmel zieht er große Kreise,
sein Ruf ertönt auf sonderbarer Weise.

Einsam in der Dunkelheit,
ein Wolf durch Wald und Wiesen streift.
Er hört den Raben in der Nacht,
der Wind hat ihm sein Lied gebracht.
Der Wolf, er schaut hinauf zum Raben,
sein Herz, es will den Vogel haben.
So heult und winselt dieses Tier,
ach, könnt ich fliegen, empor zu dir.


Der Rabe nun den Wolf erblickt,
sein Herz jedoch sich nicht erschrickt.
Er fliegt hinab den Wolf zu grüßen,
und landet sanft zu seinen Füßen.
Ein Flügel streift ganz zart sein Fell,
der Mond am Himmel scheint gar hell.


Des Wolfes Nase stubst den Freund,
so liebevoll er dieses meint.
Der Rabe ist vom Glück entzückt,
das Vogelherzchen pocht verrückt.
Er pickt nur leicht des Wolfes Haupt,
weil der Vogel ihm vertraut.


Der Mond schaut zu und freundlich lacht,
in dieser stillen, dunklen Nacht.
Es funkeln nicht nur tausend Sterne,
vier Augen funkeln in die Ferne.
Zwei Herzen, die zusammen finden,
sich in Liebe inniglich verbinden.
Unzertrennlich wird man diese sehen,
gemeinsam werden sie durchs Leben gehen.


So ungleich sind doch diese Beiden,
und dennoch sind sie zu beneiden.
Keinen Unterschied die Liebe macht,
in dieser stillen, dunklen Nacht.


Von dann ziehen sie als Paar,
ein kleines Wunder wurde wahr.
Der Rabe in die Lüfte steigt,
dennoch bei dem Wolfe bleibt.
Der Wolf, er streift im Walde weiter,
als des Rabens Wegbegleiter.




Impressum

Texte: Coverbild by Google
Tag der Veröffentlichung: 01.04.2010

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Der Gemeinsamkeit

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