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Karim und der Djinn







Es war einmal ein arabischer Kaufmann, Namens Omar, der lebte mit seinem Sohn in der Nähe von Marsa Alam an der Küste des roten Meeres. Er besaß ein paar Handelsschiffe, die wertvolles Gut aus den fernen Ländern nach Ägypten schifften. Der Kaufmann liebte seinen Sohn über alles, denn Karim hatte ein freundliches und kluges Wesen. Seine Frau war schon vor langer Zeit verstorben, und so musste der Kaufmann das Kind, wegen seiner geschäftlichen Reisen, oft in die Obhut fremder Menschen geben.
Weil Karim so hübsch war, wurde er überall Al-Jamil (der Schöne) genannt, und den Menschen in dem kleinen Dorf war der Junge stets willkommen. Gerne übernahm der weise Ahmed die Erziehung des Kindes, und unterrichtete ihn mit viel Freude im Herzen, da Karim sehr wissbegierig und gelehrig war. Er wuchs zu einem stattlichen jungen Mann heran und bald schon zog er die Aufmerksamkeit der hübschesten jungen Frauen auf sich. Diese wurden allerdings höflich, aber bestimmt abgewiesen, und Karim sagte jedes Mal, dass er noch nicht bereit sei, den weisen alten Ahmed zu verlassen.
Eines unheilvollen Tages aber ging die gesamte Flotte des Vaters samt ihrer Fracht unter, und er fiel in größte Armut. Der Kaufmann musste sein Haus in dem Dorf aufgeben und zog in die Wüste, wo er in einer Oase ein einfaches Leben führte. Der Sohn begann ohne viel Aufhebens, sich um ein neues Haus zu kümmern, und für sich und den Vater zu sorgen. Der Vater war ihm sehr dankbar dafür, und gelobte ihn reich zu belohnen, sollte das Schicksal es wieder gut mit ihm meinen.
Nach vielen Monaten schien sich das Geschick des Vaters wieder zum Besseren zu wenden, und somit zog er in ein Häuschen, das an der Küste gelegen war, da er sich erneut um die fernöstlichen Geschäfte kümmern wollte. Mit einem neuen Schiff segelte er auf das Meer hinaus, in der Hoffnung als reicher Mann zurück zu kehren. Leider verliefen diese Geschäfte nicht gut für den Kaufmann, und entmutigt machte er sich wieder auf, um mit seinem Schiff vor Einbruch der Nacht die heimatliche Küste zu erreichen.
Doch ein heftiger Sturm hinderte ihn daran, den richtigen Kurs zu finden. Als es dunkelte, blies der Wind so stark, dass er die Küste verfehlte, und auf das offene Meer hinaus getrieben wurde. Das Schiff zu navigieren war aussichtslos und so überließ der Kaufmann es den Elementen, die tausend Mal stärker waren als er und seine Besatzung an Bord.
Wie eine Nussschale schaukelte das Segelschiff in den Wellen bis es plötzlich auf ein Riff prallte und der felsige Untergrund den Segler aufschlitzte. Sofort lief das Schiff voll mit Meerwasser und drohte zu sinken. Bevor das kleine Beiboot zu Wasser gelassen werden konnte, überrollte eine riesige Welle das Schiff und es kenterte kreischend und krachend, bis es in den Fluten versank.
Der Kaufmann rettete sich auf eine Kiste, die vor dem Untergang über Bord geschwemmt wurde.
Schützend klammerte sich Omar an die Kiste und hoffte, dass er vor dem Ertrinken verschont wurde. Seine Besatzung schien mit dem Schiff untergegangen zu sein, denn niemand schrie um Hilfe oder taumelte wie Omar, an einem Stück Holz geklammert, auf den Wellen durch die Weite des wütenden Meeres.





Als der Morgen graute, beruhigte sich die Wetterlage und sanfte Wogen trieben den Kaufmann an einen unbekannten Küstenstreifen. Erschöpft und dankbar, dass Allah ihn vor dem Tod bewahrte, schleppte er sich mit letzter Kraft aus dem Wasser und stolperte über den Sand, bis er in sicherer Entfernung, jedoch von Schwäche gezeichnet, unter einer Palme liegen blieb. Wie lange er schlief, schien ihm nicht bewusst zu sein, nach all der Strapaze, doch die Sonne stand hoch am Himmel, seine Kleider waren bereits getrocknet und quälender Durst weckte seinen Lebensmut. Omar beschloss sich auf den Weg zu machen, um Unterkunft und Verpflegung zu finden. Als er die Anhöhe vor seinen Augen erklomm, schien es ihm, in einer fremden Welt angekommen zu sein. Es war so still, kein Vogel am Himmel, kein Strauch und kein Baum trug Blüten oder Früchte, außer dem Wind, der heiß über das Meer wehte und sein Gesicht streifte, bemerkte er keinen Menschen. Oben angekommen, erblickte er in der Ferne einen Palast, das wohl auch das einzige Haus weit und breit war. Omar nahm seinen ganzen Mut zusammen und lief geradewegs auf den Palast zu, in der Hoffnung, man möge ihm gnädig und behilflich sein.
Er war verwundert über diesen Ort und über den Palast, er konnte sich nicht erinnern, jemals davon gehört zu haben. »Ich denke, in einer solchen Situation werde ich hier in Sicherheit sein«, überlegte Omar, als er den Palasthof betrat. Er wollte sich durch Rufen bemerkbar machen, doch niemand antwortete ihm.
So betrat er den Palast ohne Aufforderung und ohne Erlaubnis. Der Kaufmann schritt von Raum zu Raum, bis er zu einem Speisesaal kam. Dort war der Tisch appetitlich gedeckt und im Kamin brannte ein helles Feuer. Auch dieses Mal antwortete niemand auf sein Rufen. Da der Ort so warm und einladend wirkte, setzte er sich, um zu essen. Als Omar seinen Hunger gestillt hatte, fühlte er sich sehr müde und machte sich auf die Suche nach einem Zimmer, in dem er schlafen konnte. »Es scheint, dass man mich erwartet hat«, dachte er, während er sich in einem warmen Schlafzimmer in ein frisch gemachtes Bett legte. Omar fiel in einen tiefen Schlaf und träumte von seiner Heimat und seinem Sohn. Als der Kaufmann erwachte, fand er anstelle seiner staubigen Kleider vom Vortag frische Gewänder vor, und das Frühstück war für ihn zubereitet wie für einen willkommenen Gast. Hungrig wie er war, aß er reichlich und stopfte sich seine Taschen voll, in der Absicht, sofort nach dem Frühstück den Palast zu verlassen. Sein Drang bald nach Hause zu gelangen, wuchs stetig in ihm. Weil die Sonne so schön schien, begab er sich, bevor er den Palast verließ, in den Garten, um dessen Schönheit zu bewundern.
Es gab aber nichts zu bewundern, nur Steine und Gestrüpp taten sich vor seinen Augen auf.




Plötzlich fiel sein Blick auf einen herrlichen Stein, auf dem der Tau in der Morgensonne glänzte. »Diesen Stein muss ich für meinen geliebten Sohn mit nach Hause nehmen«, beschloss er, und somit streckte der Kaufmann seine Hand aus, um den Stein aufzuheben. Doch in diesem Moment ertönte ein drohendes Gebrüll und ein Djinn erschien vor ihm. »Wie könnt Ihr es wagen, meinen Stein zu stehlen«, brüllte der Djinn. »Dankt Ihr mir so für meine Gastfreundschaft? Dieses Vergehen müsst Ihr mit dem Leben bezahlen."
Der verängstigte Kaufmann fiel auf die Knie und flehte: »Es tut mir sehr Leid, dass ich Euch beleidigt habe. Ich dachte nicht an Diebstahl, als ich meinem geliebten Sohn dieses kleine Geschenk mitbringen wollte.“ »Ihr solltet euch besser überlegen, was Ihr tut«, knurrte der Djinn. »Ihr müsst eure Strafe haben. Wenn ihr jedoch nach Hause geht und mir den Sohn an eurer Stelle schickt, sollt ihr mit dem Leben davonkommen. Andernfalls müsst ihr eure Familie verlassen und in drei Monaten zu mir zurückkehren.«
Der Kaufmann verließ den Palast und machte sich traurig auf den Heimweg. Am Ufer lag ein kleinen Boot, und in der Ferne ankerte ein Schiff, dass ihn in seine Heimat zurückbringen sollte. Mit hängendem Kopf setze er sich in das Boot und paddelte hinaus auf die See, wo in den weichen Wellen das Schiff zur Abfahrt bereits auf ihn wartete. Nicht sehr lange dauerte die Seereise und die heimatliche Küste tauchte vor seinen Augen auf. Mit Wehmut im Herzen suchte Omar nach seinem Sohn, den er alsbald im Haus des alten Ahmed fand.
Beide hießen ihn voller Freude willkommen, doch ihre Freude verwandelte sich in Schrecken, als sie hörten, was sich zugetragen hatte. Der Sohn zögerte keinen Augenblick und war bereit, an seines Vaters Stelle zu dem Djinn zu gehen. Davon wollte dieser jedoch nichts wissen. »Du darfst nicht um meinetwillen leiden«, beschwor er den Jungen. »Ich will mich noch eine kleine Weile Eurer Gesellschaft erfreuen, dann werden wir uns Lebewohl sagen und ich werde in den Palast des Djinns zurückkehren.« Doch Karim war fest entschlossen, an Stelle seines Vaters zu dem Djinn zu gehen. »Ich kann ohne dich nicht leben«, sagte er, »und so werde ich dich begleiten, wenn du mich schon nicht allein gehen lassen willst. Das ist mein fester Entschluss.«
Gemeinsam machten sie sich nun auf den Weg, und schon bald erreichten sie den Palast des Djinns. Wie auch zu anfangs fanden sie einen gedeckten Tisch und frisch gemachte Betten vor, und zu ihrer größten Verwunderung fielen sie in einen erholsamen Schlaf und erwachten erfrischt am nächsten Morgen.





Karim hatte von einer schönen jungen Frau geträumt, und nach diesem Traum fühlte er sich weniger ängstlich. Er erzählte dem Vater von dem Traum und sagte zu ihm: »Nun musst du mich meinem Schicksal überlassen. So soll es geschehen.« Schweren Herzens küsste der Vater seinen Sohn und ließ ihn dann allein zurück. Karim winkte ihm noch nach und wanderte dann durch die zauberhaften Gärten und prächtigen Räume des Palastes. In einem besonders hübschen Zimmer stand sein Name an der Tür. Dort setzte er sich nieder und weinte um seinen Vater. Doch als Karim aufblickte, sah er in einem Spiegel vor sich an der Wand, wie sein Vater wohlbehalten zu Hause ankam, und da fühlte er sich schon viel besser.
Als es Mittag war, deckten unsichtbare Hände ihm den Tisch, und während er aß, erklang eine sanfte Musik, die seiner Seele wohl tat. Als er sich abends wieder zum Essen niedersetzte, hörte er ein Brüllen wie von einem wilden Tier, Karim zitterte, als der Djinn erschien. Doch seine Angst verwandelte sich in Erstaunen, als er mit sanfter Stimme fragte: »Lieber Karim, darf ich hier bleiben, während du speisest? Wenn es dir lieber ist, werde ich wieder gehen, doch ich würde mich freuen, dir eine Weile Gesellschaft leisten zu dürfen.« Karim fürchtete sich, doch er nickte zustimmend, und der Djinn blieb und unterhielt sich mit ihm, während er sein Abendessen zu sich nahm. Am nächsten Tag spielte sich alles genauso ab wie am ersten, und so verging die Zeit, ohne dass der Djinn dem jungen Mann etwas angetan hätte. Er ängstigte sich immer weniger, und wie die Tage vergingen, fasste er immer mehr Zutrauen zu ihm. Nach einiger Zeit stellte Karim mit Erstaunen fest, dass er sich schon auf die Mahlzeiten freute, bei denen der Djinn ihm Gesellschaft leisten würde. Eines Abends nach angeregten Unterhaltung schaute der Djinn dem schönen Jüngling mit traurigen Augen an und bat ihn, ihm zu helfen wieder ein Mensch zu werden.
Eines Tages hatte der böse Zauberer Djaffa ihn in einem Krug eingeschlossen und mitgenommen, fern der Heimat lebte er schon lange als Geist in diesem trostlosen Gemäuer, ohne Menschen, Tiere und Pflanzen. Alles was er hatte war die Zeit, die nicht vergehen vermochte. Niemand hatte bislang den Weg hierher gefunden, aber nun schien es, dass die Zeit für eine Rückreise in sein altes Leben gekommen war. Der Djinn hatte sehr großes Heimweh. Karim fragte mitleidsvoll, wie er behilflich sein könnte, denn er war jedem Wesen freundlich gesinnt und hatte stets Gutes im Herzen.
Der Djinn entgegnete: „Du musst mir deine Treue und Ehrlichkeit beweisen, Al-Jamil, du darfst zu deinem Vater gehen, aber vergiss mich nicht und komm nach einer Woche zu mir zurück. Nimm diesen Ring, er wird dich an mich erinnern. Sobald du bereit bist zurückzukommen, musst du ihn nur an den Finger stecken und du wirst sofort wieder hier sein. Doch gib acht, auf deinen Heimweg wird dir eine Frau begegnen, von deren Schönheit du magisch angezogen wirst, widerstehe ihr, sonst sind wir beide verloren. Solltest du nicht zurückkehren, werde ich dich mit einem Fluch bestrafen, der großes Unheil über dich und deine Lieben bringen wird.“ „Ich werde dich ganz bestimmt nicht vergessen. Ich werde nur wenige Tage fort sein und ich verspreche dir zurückzukehren, bevor die Woche um ist“, versprach Karim und begab sich sofort auf den Weg.
Nun begegnete ihm schon kurz nach seinem Aufbruch die schöne Frau, die ihn in ihren Bann ziehen sollte. Ihre anmutige Gestalt, die sinnlichen Augen und Lippen, ihre warme freundliche Stimme, nichts konnte Karim von seinem Vorhaben abbringen. Die sanfte Berührung ihrer Hände auf seinem Gesicht ließ ihn erschaudern, doch Karims Versprechen konnte sie nicht brechen





Er ließ von ihr und bestieg das Schiff, dass noch immer vor der Küste ankerte. Auf dem Schiff begrüßte ihn wieder diese wundervolle Schönheit, führte ihn in die Schlafkammer unter Deck zog ihn in das weiche Bett und küsste Karim leidenschaftlich. Ihr Duft und die langen seidigen schwarzen Haare, die über seinen Körper streiften, ließen Karim vor Lust und Begierde schwer atmen, doch auch dieses Mal blieb er standhaft, er wehrte sich gegen ihre Annäherungsversuche, drehte sich willensstark um und schlief ein. Am Morgen segelte das Schiff bereits in den Hafen, als Karim erwachte. Voller Freude wieder in seiner Heimat zu sein, lief er eilig nach Hause. Der Kaufmann war überglücklich, als sein Sohn plötzlich vor seiner Tür stand. Sie verbrachten so glückliche Tage miteinander, dass Karim völlig vergaß, wie lange er schon fort war. Karim bat seinen Vater, ihn daran zu erinnern, wenn die Woche um war, doch insgeheim hegte der Kaufmann nicht die Absicht, dieses zu tun, er hoffte, der Djinn möge vergessen und alle in Ruhe lassen.
Doch als Karim eines Nachts allein war, dachte er: »Wie undankbar ist es von mir, so lange weg zubleiben und den guten Djinn so zu enttäuschen.« Fortan schlief er schlecht, und in der zehnten Nacht sah er sich im Traum im Garten des Palastes wo der Djinn krank vor Kummer zwischen den Steinen lag und nach ihm rief.
Karim erwachte schweißnass, und da wurde ihm bewusst, wie sehr der Djinn seinem Gefährten vertraute, und wie gerne er erlöst werden wollte. Da fiel ihm der Ring ein und er steckte ihn sich an den Finger.
Im selben Augenblick fand er sich am Strand des fremden Ortes wieder, wo die wunderschöne Frau schon auf ihn wartete. »Wo warst du nur?«, wunderte sie sich, als sie ihr langes Haar kämmte, und ihre Schönheit in einem Spiegel betrachtete. Karim schaute sich um, hoffte, dem Djinn zu begegnen und sagte: »Vielleicht ist er böse auf mich und wird mir nie mehr Gesellschaft leisten.«
Er machte sich auf den Weg zum Palast. Hier begab er sich auf die Suche, konnte ihn jedoch nirgends im Palast finden. Da erinnerte er sich an seinen Traum. Er eilte in den Garten, und tatsächlich fand er ihn verlassen und sterbend zwischen den Steinen. »Lieber, lieber Djinn«, rief Karim und warf sich neben ihm auf den Boden. Er nahm seine kalten Hände. »Wie habe ich dich enttäuscht! Bitte vergib mir und sei mir wieder gut.« Doch er blieb bleich und bewegungslos liegen. Karim streichelte sein raues Gesicht mit seinen zarten Händen, und da öffnete der Djinn die Augen. »Al-Jamil ich dachte, du hättest mich vergessen.“ »Lieber Djinn! Bitte stirb nicht. Ich werde dich nie mehr verlassen, sondern dir helfen wieder ein Mensch zu werden, sag mir, was ich tun muss.“





Da war der Palast plötzlich von tausend Lichtern und Musik erfüllt, der Djinn erhob sich, schwebte durch die Luft und verwandelte sich wieder zu einem menschlichen Wesen. An seiner Stelle stand eine junge Prinzessin im Garten, die ihn freudig anlächelte. »Ich war der Djinn, erklärte sie, »ich war verzaubert, denn vor langer Zeit versprach mein Vater einem bösen Zauberer, für Frieden und Reichtum in seinem Land, seine Erst geborene Tochter zur Frau. Meine Mutter gebar aber viele Söhne, und somit vergaß mein Vater den Tribut, den er zu zahlen hatte. Eines Tages erblickte ich das Licht dieser Welt, und als meine Geburt gefeiert wurde, störte der Zauberer die Festlichkeit und erinnerte meinen Vater an sein Versprechen. Seit dem hing ein böser Schatten über den Palast, in dem wir lebten. Ich wuchs heran und bald erreichte ich das heiratsfähige Alter. Mein Vater erfand jedes Mal neue Ausreden, damit Djaffa, der böse Zauberer ohne mich den Palast wieder verlassen musste. Viele Male ging das so, bis der Zorn des Djaffa über die Unehrlichkeit meines Vaters so groß war, dass er mich eines Nachts in meinem Schlafgemach aufsuchte, mich mit einem Fluch belegte und in einen Djinn verwandelte. Dann sperrte er mich in den Krug und verließ mit mir das Reich des Padisha.
Nur die Treue und Ehrlichkeit eines guten Freundes oder liebenden Menschen konnte mich erlösen. Jetzt bin ich von diesem Zauber befreit und ich kann in Frieden leben.«





Als Karim der Prinzessin ins Gesicht sah, erkannte er die schöne Frau, die die betörende Versuche unternahm, um ihn von seinem Versprechen abzubringen. Verdutzt verlangte er eine Erklärung von ihr. Die Prinzessin entschuldigte sich und erklärte, dass es eine Prüfung war, die er bestanden hätte, verneigte sich höflich vor Karim und wünschte ihm alles Glück der Welt. „Mein größtes Glück wäre“, antwortete Karim, wenn sie ihm diese Prüfung noch einmal auferlegen würde, jedoch ohne wieder ein Djinn zu werden.“
Das Entzücken der Prinzessin über diese Worte war groß. So schritt sie auf ihren Auserwählten zu, schmiegte sich an ihn, strich mit den Händen über sein Gesicht und küsste süß und hingebungsvoll seinen Mund. Der junge Mann konnte der Schönen Frau nicht widerstehen, umschlang ihren schlanken Körper, presste sie an sich und erwiderte den Kuss heiß und leidenschaftlich.
Da ertönte wieder dieses Gebrüll, dass Karim hörte, bevor er dem Djinn zum ersten Mal begegnete, doch es klang gequält und entfernte sich mit jedem Laut weiter von dem Palast, bis es ganz verstummte.
Als die Beiden glücklich und vereint das innere des Palastes betraten, erblickten sie ihre Familien.
Der Kaufmann war vom Glück seiner Sohnes ganz überwältigt und umarmte ihn und seine Prinzessin voller Freude.
Der Vater der Prinzessin, der Padisha (islam. Fürst) dieses Landes verkündete die Hochzeit seiner Tochter mit ihrem Befreier Karim.





Als Dank für diese Tat, füllte er die Kiste, die dem Kaufmann das Leben rettete, mit Gold und Edelsteinen, und überreichte ihm diesen Schatz.
Viele Tage und Nächte feierten sie, und während dieses Festes kehrten die Tiere zurück, die Blumen erblühten, und die Bäume trugen wieder Früchte.

Ein langes glückliches Leben führten von nun an die Beiden liebenden, und Allah schenkte ihnen viele kluge und schöne Kinder.


Impressum

Texte: Coverbild von Fotosearch
Tag der Veröffentlichung: 27.09.2009

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