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Können Orks küssen?

Alle Orks sind von Natur aus hässlich, aber wenn du so hässlich und wiederwertig wie Exron bist, hast du es geschafft, beliebt zu sein. Er wurde regelrecht von den Männern beneidet und von den Frauen angeschmachtet. Da er auch noch kämpferisch begabt war, hatten die anderen Orksmännchen in seinem Dorf keine Chance in zu übertrumpfen. Außerdem war er der Sohn des Häuptlings der Orks. So wurde von ihm erwartet, dass er die hässliche Tochter eines anderen Häuptlings der Orks zu seiner Frau nimmt. Doch es kam alles anders:

>> Was meinst du, wie sieht sie aus? << fragte mich mein Freund Ozzagar, der mit mit mir zu meiner Verlobten Offelia ritt. Ich hatte sie noch nicht gesehen, da mein Vater mit dem Häuptling Wulthan der Terion einen Pakt geschlossen hatte, dass ich die Tochter von Wulthan heiraten soll. >>Ich hoffe sie ist genauso wie ich. Verfilztes,
zottiges Haar, schleimige grüne Haut und einen Geruch nach verwesten Tieren.<<
Ozzagar lacht und sagt >>Ja das hört sich nach dir an !<<
Wir ritten durch das Dorf, wo uns viele bewundernde Blicke zugeworfen wurden.
In der Häuplingshütte wurde uns ein prächtiger Empfang geboten. Doch plötzlich klappte Ozzagars Mund auf. Exron drehte sich um und erblickte die ekeleregenste Frau die er seit langen gesehen hatte. Sie entsprach fast genau seinen Vorstellungen. >>Das ist meine Tochter Offelia<< stellte mir Wulthan die hässlichkeit vor. Mir viel ein Stein vom Herzen, sie war zumglück nicht schön! Ich glaube mit ihr kann ich mich blicken lassen. Ich kniete mich vor ihn und küsste ihre aufgeschwollene, picklige Hand. >>Ich bin sehr erfreut dich kennen zu lernen, meine Hässlichkeit. Mein Name ist Exron ihr zukünftiger Mann.<< Sie warf mir ein Lächeln zu, bei dem alle ihre schiefen, schwarzen Zähne zu sehen waren. >>Die Freude ist ganz meiner seits.<< sagte sie mit einer dunklen, kratzigen Stimme. Ozzagar beugte sich zu mir rüber und flüsterte mir ins Ohr >>Da hast du aber einen echt guten Fang gemacht!<<
Und mit einem schmierigen lächeln wandte er sich an meine verlobte und raunte >>Schlechten Tag meine Hässlichkeit. Da hat mein Freund mit ihnen ja wirklich Glück gehabt. Ich bin Ozzagar.<<
Das Fest dauerte bis in die Nacht und als ich im Morgengrauen durch die leeren Straßen zurück in mein Quartier ging, stolperte ich über etwas. Ich wollte mich gerade umdrehen und los brüllen, als ich bemerkte, wer da auf der Straße lag. Sie war tausendmal hässlicher als jede Frau die ich je gesehen habe. Ihr schwarzes, verfilztes Haar viel in fettigen Strähnen um ihr eckiges Gesicht, das voller Pusteln war. Ihre Körperproportionen passten so überhaupt nicht zueinander, dass ich erst dachte, ich wäre über ihr Bein gestolpert, dabei war es ihr Arm. Als sie erkannte wer ich war, fing sie an zu stottern >>Ähhh, es tut mir leid! Ich wollte Blumen für die Schweine pflücken.<< Ich starte sie nur an uns brachte kein Wort heraus. Als sie mich einige Sekunden verwirrt anstarrte, sagte ich schnell >>kein Problem, es ist ja nichts passiert! Dürfte ich noch ihren Namen erfahren, Hässlichkeit?<< Sie schaute mich verdutzt an. >>Ich bin Sydenia. Die Tochter des Bauern.Und sie sind Exron, der verlobte von Prinzessin Offelia<< Ich lächelte >> Oh was für ein hässlicher Name, Sydenia. Dürfte ich sie zu einem Schmutzdrink einladen?<< Sie viel aus allen Pfitzen. >> Mit mir? Aber ich bin doch nur die Tochter eines Hässlichmachers, eines Bauers und sie sind ein Prinz!<< >>Aber dafür sind sie so hässlich, dass der Dreck vor ihnen verblasst.<< Sagte Exron mit einem unwiderstehlichen hässlichen Blick. Syndia wurde noch grüner, als sie sowieso schon war. >>Oh danke. Ich würde gerne mit ihnen was trinken kommen.<< Ich bat ihr meinen Arm an und führte sie zum nächsten Pup.
Nach dem sechsten Schmutzeimer vorderte ich sie völlig betrunken zum Armdrücken auf. Nachdem ich zum dritten gewonnen hatte, schaute ich ihr tief in die Schlamm braunen Augen. Sie lächelte und lenkte meinen Blick damit auf ihre aufgeschwollenen, warzigen Lippen. Ich konnte dem Drang sie zu küssen nicht mehr widerstehen. Ich beugte mich vor und presste meine Lippen wie ein Schraubstock auf ihre. Erst zuckte sie zurück, doch dann erwiderte sie meinen feuchten, schleimigen Kuss.
Als ich am nächsten Tag mit Ozzagar nachhause ritt, schaute er mich immer wieder von der Seite an. >>Was ist mit dir los, du wirkst so abwesend?<< fragte er nach einigen Kilometern. Doch ich wusste nicht ob ich ihm trauen konnte und so sagte ich nur >>Ach nichts ist alles gut.<< Und so ritten wir den ganzen Weg still nebeneinander her.
Abends im Bett grübelte ich noch Stunden vor mich her. Mir wurde klar, dass ich nie mit Syndia zusammen sein könnte, doch ich vermisste sie so sehr. Also beschloss ich etwas zu unternehmen und brütete einen Plan aus.
Erschrocken fuhr Syndia aus dem Schlaf, als ich leise an ihr Fenster klopfte. >> Komm mit mir! Las uns abhauen damit wir zusammen leben können.<< Zuerst wollte sie nicht mitkommen, doch nachdem ich einige Zeit auf sie einredete, schwang sie sich hinter mich aufs Pferd und ritt mit mir davon.
Und so lebten wir glücklich und zufrieden bis an unser Lebens Ende.

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Tag der Veröffentlichung: 16.07.2011

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