Ein einziges Wort, ein einziges Wort bringt meine Gefühlswelt auf den Punkt. Einsamkeit. Ja ich fühl mich einsam, einsam und verloren. Ich bin anders und weil ich anders bin, schließen sie mich aus. Sie denken ich will ihr Glück zerstören, weil ich keines mehr habe, aber ich will nur dazugehören, einen Platz in der Welt finden. In der kalten Welt, mit ihren kalten Menschen, ihren kalten Gefühlen. Ich laufe durch überfüllte Straßen, bleibe stehen und sehe mich um. Leute rempeln mich an, meckern und beleidigen mich. Dort an der Straße steht eine alte Frau, mit vollgepackten Einkaufstaschen, versucht über die Straße zu kommen, schafft es nicht. Die Leute laufen an ihr vorbei, beachten und sehen sie nicht. Helfen nicht. Das Kind an der nächsten Straße, alleine auf einem Kinderroller unterwegs. Es wird angerempelt, fällt hin, schlägt sich Knie, Ellbogen und Hände auf, keine entschuldigt sich. Das Kind fängt an zu weinen, keiner dreht sich nach es um, keiner tröstet das Kind oder will ihm helfen. Keiner hilft. Sie telefonieren lieber, kommunizieren über ein kleines digitales Gerät, dass keine Nähe spenden kann, es kann nicht trösten, geschweige denn denken oder sich von Gefühlen leiten lassen. Sie starren auf Dokumente die sie im Laufen lesen, oder tratschen über die neuste Mode. Denken nicht, dass es anderen schlecht geht, nehmen keine Rücksicht auf andere, haben die Gabe verloren, hinter die Masken mit dem falschen Lächeln zu sehen. Die Leute sind traurig und einsam, jeder von ihnen, doch diese Maske verdeckt ihre wahren Gefühle gut, zu gut. Sie selbst bemerken das Leid der anderen nicht mehr, weil sie zu sehr mit sich selbst beschäftigt sind. Die Straßen sind voll, lebendig und laut. Die Menschen sind rücksichtslos, kalt und herzlos. Ich stehe inmitten einer überfüllten Straße, um mich herum hunderte von Menschen.
Und ich fühl mich einsam und verloren. Ich fange an zu frösteln, schlinge die Arme um meinen Körper, schaue zum Himmel hinauf und schließe die Augen. Blende den Lärm aus und spüre nur noch die Kälte und Einsamkeit in mir. Es fängt zu regnen an. Harte und Eiskalte Nadelstiche treffen auf meine noch warme Haut. Die vielen Menschen suchen einen Unterschlupf, einen Schutz vor dem Regen. Die Straße leert sich, ich stehe alleine dort, rühre mich kein bisschen. Der Regen wird stärker, ich stehe noch immer. Die Welt ist kalt. So kalt wie die eisigen, stechenden Nadelstiche auf meiner Haut.
Tag der Veröffentlichung: 20.01.2010
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