Untamed Beauty – 1. Kapitel
„Mum, hast du mein rotes Top gesehen?“, rief ich meiner Mutter zu, die gerade damit beschäftigt war, im Badezimmer meine restlichen Sachen zusammen zu suchen.
Denn heute war der große Tag. Heute würde ich mich auf den Weg nach Amerika machen. Warum?
Na, weil ich bei meiner Tante Samantha für ein Jahr auf ihrem Pferde Hof lebe. Keine Sorge, die Schule schwänze ich natürlich nicht. Vor 2 Wochen habe ich die 10te Klasse fertig gemacht, und zu Freuden meiner Mutter, mit dem gymnasial Abschluss. Sie hätte es zwar besser gefunden, wenn ich nun mein Abi machen würde, doch da hab ich nicht wirklich Lust zu. Naja, und so kam es halt, das mein liebes Tantchen meine Mutter überzeugen konnte, zu ihr gehen zu dürfen.
Für meine Mutter war das alles andere als leicht. Sie musste sich die ganze Zeit zusammen reißen, nicht in Tränen auszubrechen, obwohl ich ihr 1 Million mal versichert habe, das wir jeden Tag telefonieren und sie mich ja auch besuchen kann.
Außerdem, war für mich sowieso schon immer klar, das ich später mit Pferden arbeiten möchte.
Meine Tante hat mir versprochen, das wenn ich mir wirklich ganz sicher bin, ich ihren Hof übernehmen könnte.
Falls ihr jetzt denkt „och, schon wieder so'n oller Pony Hof“ liegt ihr falsch.
Denn Sam arbeitet mit seelisch erkrankten Pferden, den sogenannten „Problempferden“, bildet Pferde und Fohlen aus und zähmt sogar Mustangs. Ja, ihr habt richtig gehört, Mustangs.
Denn ein paar der Wild Pferde, die zwar eingefangen aber nicht verkauft werden, übernimmt Sam, reitet sie ein und verkauft sie. Viele finden die Arbeit mit den Mustangs zu gefährlich. Doch ich finde es fantastisch.
„Ja Schatz, das habe ich dir schon in deinen Koffer getan“, schrie meine Mutter aus dem Bad zurück.
Ich seufzte und ließ mich auf mein Bett fallen.
Noch 2 Stunden bis zu dem Tränen reichsten Abschied, den die Welt je erlebt hatte.
Ich wollte meiner Mutter ja nicht weh tun, aber es war schon lange mein Wunsch, mal länger als 2 Wochen bei Sam zu bleiben. Das musste sie halt verstehen, auch wenn es ihr weh tut.
Die restliche Zeit packten meine Mum und ich alle restlichen Sachen zusammen, tranken Kaffee und futterten alle Kekse, die man in unserem Haus finden konnte.
Die Leidenschaft für Süßes hatte ich eindeutig von ihr geerbt. Doch trotz unserer regelmäßigen Fressorgien sah man es uns glücklicher Weise nicht an. Wir waren beide schlank, aber mit Kurven.
Der einzige Unterschied war, das sie rot-blondes und ich dunkelbraunes Haar hatte. Sonst glichen wir uns wie ein Ei dem anderen. Sogar die Klamotten teilten wir uns. Sie war einfach wie eine beste Freundin.
Um 16 Uhr kam mein Vater von der Arbeit zurück. Er war eher das Gegenteil von meiner eher kleinen und zierlichen Mutter. Er war geschätzte 4 Meter groß, doch in Wirklichkeit war er „nur“ 1,98 m groß. Doch nicht nur seine Größe konnte einen einschüchtern. Mit seinem viel zu bemuskeltem und bulligem Körper könnte er glatt als Bodyguard eines Mega-Stars durchgehen.
Beim Shoppen war dies von Vorteil, bei Dates eher nicht. Ich hatte bisher zwar gerade mal 2 oder 3 Jungs bei mir zu Hause gehabt, doch denen schlotterten schon beim Anblick meines Vaters die Knie. Vor allem, wenn er seinen bösen Vernichtungs Blick machte. Dann widersprach ihm wirklich niemand mehr. Das war wohl einer der Gründe, warum kein Junge zu mir nach Hause wollte.
Nachdem er mich und meine Mutter begrüßt hatte, packte er meine Koffer in das Auto, und dann ging's los. Da wir knappe 20 Minuten Fahrt vor uns hatten, beschloss ich, mir die Zeit mit Musik zu vertreiben. So hatte meine Mutter auch keine Gelegenheit schon mal anzufangen sich von mir zu verabschieden und musste sich wohl nun mit meinem Vater unterhalten.
Ich hatte meiner Mutter zwar gesagt, ich wolle keine Abschieds Orgie, doch am Flughafen warteten alle meine Freunde und Verwandten auf mich, von denen ich mich eigentlich schon Gestern verabschiedet hatte.
Ich warf meiner Mutter noch meinen Todesblick zu und begrüßte dann alle.
Meine beste Freundin Kim fing als erstes an zu heulen. Dannach brachen auch Sarah, Julia, Laila und mein eindeutig schwuler aber bester Freund Tim in Tränen aus.
„Ach Mensch, ihr Süßen, ich bin doch nicht aus der Welt“, versuchte ich zu trösten.
„Aber am anderen Ende der Welt! Das ist genauso schlimm!“, heulte Laila.
Nun kullerten auch bei mir die Tränen.
Tim holte seine Taschentücher mit Rosenduft raus, und gab jedem eins.
„So, nun sag ich dir mal was, Schätzchen“, begann er immer noch verschnieft. „Falls du mich nicht mindestens 4 mal in der Woche anrufst, komm ich zu deinem komischen Bauernhof und hol dich wieder hier her. Auch, wenn ich dich hier fest ketten muss.“
Ich übersah freundlicher Weise die Bemerkung mit dem Bauernhof und umarmte ihn.
„Ist gut, Chef.“
Ich verabschiedete mich noch von allen und versuchte zu trösten.
Ich verstand einfach nicht, wie sie so ein Theater daraus machen konnten.
Als die Durchsage kam, die alle Passagiere meines Fluges aufrief, wurde meine Mutter hektisch. „Oh, Kyra. Dein Flug geht in 10 Minuten!“, kreischte sie fast. Nun wurde auch ich etwas gestresst. Noch einmal verabschiedete ich mich von allen, nahm meine Koffer und ging nur mit meinen Eltern zu meinem Flugzeug.
Nachdem wir alles organisatorische hinter uns hatten und ich vor dem Eingang stand, fing meine Mutter an zu weinen. Ich umarmte sie und verabschiedete mich von ihr und meinem Vater. Als ich mich abwendete nahm mein Vater meine Mutter in den Arm und ich winkte ihnen noch einmal zu. Sie lächelten traurig und winkten zurück. Mit einem komischen Gefühl im Bauch stieg ich in die Maschine ein.
Ich stand etwas hilflos in dem Flugzeug, da ich noch nie alleine geflogen war.
„Kann ich dir helfen?“, fragte mich freundlich eine Stewardess.
„Öhm ja.“, stammelte ich etwas verlegen. „Ich finde meinen Platz nicht.“
Die Stewardess lächelte freundlich. „Lass mal sehen.“ Sie nahm mein Ticket und ging mit mir zu meinem Platz. Zum Glück hatten meine Eltern mir einen Fensterplatz gebucht. Wenn ich schon fliegen musste, dann wollte ich auch am Fenster sitzen.
Die beiden Sitze waren noch frei. Ich atmete erleichtert auf. Es war mir immer ziemlich unangenehm, neben fremden Menschen zu sitzen.
„Dankeschön“, bedankte ich mich mit meinem liebsten Lächeln bei der Stewardess.
„Kein Problem. Falls noch irgendwas sein sollte, kannst du mir ruhig Bescheid sagen.“
Ich nickte und setzte mich auf meinen Platz. Ich verstand nicht, wie jemand mit so einem anstrengendem Job, immer so freundlich bleiben konnte.
Ich war so in Gedanken versunken, das ich mich total erschrak, als etwas großes schweres neben mich fiel. Ein kleiner Schrei kam aus meinem Mund, weshalb sich nun alle Blicke auf mich richteten. Der Typ, der sich so unsanft neben mich geschmissen hatte, fing nun an zu lachen. Er war ziemlich groß, dunkelhaarig und trug ein schwarzes T-Shirt zu einer dunklen ausgewaschenen Jeans. Er sah aus, wie ein typischer Bad-Boy. Einer, mit Sonnenbrille und so.
„Warum so schreckhaft?“, fragte er lachend. Die Leute lösten nun langsam ihre Blicke. Doch ein paar jüngere Mädchen guckten noch etwas neidisch. Warscheinlich, weil dieser Proll mir gerade seine Aufmerksamkeit schenkte.
Ich wandte meinen Blick von ihm ab und antwortete nicht.
„Du kannst schreien, aber nicht reden?“ Man, der hatte ja echt Probleme.
„Schon mal drauf gekomm, das ich einfach nicht mit dir reden will?“, hörte ich mich sagen. So viel zu meiner Ausdauer.
„Oha, ganz schön bissig. Gefällt mir“, grinste er provokant.
Was sollte der Quatsch?! Denkt der, ich hab nichts besseres zu tun, als mit ihm irgendwelche dummen Spielchen zu spielen?
„Pass bloß auf. Ich knurr nicht nur, ich beiße auch“, zischte ich.
Er lachte. „Rawrr.“
Ich beschloss, noch einmal die Augen zu verdrehen und ihn dann – komme was wolle – zu ignorieren.
Das war allerdings ziemlich schwer, denn er starrte mich regelrecht an.
Nur noch 9 Stunden, sagte ich immer wieder zu mir selber. Nur noch 9 Stunden, dann bin ich ihn los.
Leider musste ich ihn dann doch ansprechen. Aber nur, weil ich auf die Toilette musste.
„Lass mich mal bitte durch“, sagte ich kalt
„Wow, das Kätzchen spricht“, entgegnete er und machte mir Platz.
Es war nicht so, das er schlecht aussah. Ganz im Gegenteil. Aber ich wollte mit solchen Macho -Typen einfach nichts zu tun haben.
Als ich zurück kam, sah ich, das er mein Handy aus meiner Handtasche geklaut hatte.
Auch als ich vor ihm stand, dachte er nicht daran es mir zu geben.
„Hallo? geht’s noch?!“, fuhr ich ihn an. „Ja, alles klar. Und bei dir?“
Wollte der mich verarschen?! Ich wurde sauer. „Gib mir mein Handy zurück!“
„Was bekomm ich dafür?“ Der wurde ja immer frecher!
Ich beugte mich ein Stück zu ihm runter. „Du bekommst einen Tritt in deinen eingebildeten Hintern. Mehr nicht.“ Obwohl ich leise gesprochen hatte, drehten sich ein paar Passagiere zu mir um. Mensch, muss ich interessant sein.
Der Proll sah etwas erschrocken aus, fing sich aber bald wieder.
„Ey, Kätzchen, fahr deine Krallen ein. Ich hab nur meine Nummer eingespeichert.“
Der zwinkerte mir jetzt nicht ernsthaft zu, oder?! Wenn das so weiter geht, bekomme ich noch einen Nervenzusammenbruch. „Wie kommst du darauf, dass ich deine Nummer haben will?“
„Nur für den Fall, das dir mal langweilig wird.“ Langsam gingen ihm wohl die Sprüche aus.
Ich nahm mein Handy an mich und setzte mich wieder auf meinen Platz.
Nun stand in meinem Telefonbuch die Nummer von einem David. Hinter dem Namen stand „(der süße Idiot aus dem Flugzeug)“. Tja, damit hatte er Recht. Er war süß, aber ein Idiot.
Ich behielt trotzdem seine Nummer. Er schien es zu bemerken, denn er grinste vor sich hin.
4 Toiletten Gänge, 3 ungenießbare Flugzeug Mahlzeit und 2 Stunden Schlaf später landeten wir endlich.
Als wir aussteigen durften, konnte ich es nicht fassen. Der Proll umarmte mich! Ich war zu geschockt um zu reagieren. Doch er ging nur grinsend davon.
Ich holte, noch etwas verwirrt, meine Koffer ab und ging nach draußen, wo die Taxis und Buße standen. Sam hatte mir gesagt, sie wollte mich hier abholen. Doch bisher sah ich sie nicht. Ich ließ meinen Blick über die Straße schweifen und sah eine junge Frau mit einem Schild wo „Welcome Kyra“ draufstand.
Ich seufzte und ging auf sie zu. Noch mehr fremde Menschen.
Sie lächelte mich an. „Kyra?“ „Yes“, lächelte ich unsicher.
„Hi. Sorry, my English is not so good.“ Sie wurde etwas rot.
„Oh, no problem. My English too.“ Nun musste sie lachen. Ihr lachen war so ansteckend, das man einfach mitlachen musste.
Endlich jemand nettes. Erleichtert atmete ich auf, als wir die Koffer in den großen silbernen Pick-Up luden und uns auf den Weg zur Ranch machten.
Untamed Beauty - 2. Kapitel
Die Fahrt war angenehmer als ich mir vorgestellt hatte. Die Frau, die mich vom Flughafen abgeholt hatte hieß Clara und war Spanierin. Sie lebte mit ihrem Mann Julío und ihrer Tochter Molly seit einem halben Jahr bei meiner Tante auf dem Hof, da Julío nicht nur ein guter Freund meiner Tante, sondern auch der Tierarzt war.
Sie sind nach Amerika gekommen, weil Julío, genau so wie meiner Tante, die Mustangs sehr am Herzen liegen. Denn in Spanien gibt es keine Mustangs. Und diese zu importieren wäre zu teuer und kompliziert. Als er dann auf die Website meiner Tante gestoßen ist, hat er sich sofort mit ihr in Kontakt gesetzt. Sie verstanden sich von Anfang an, also bat meine Tante ihm an, mit ihr zusammen zu arbeiten.
Dieser Julío musste also ein netter Mann sein, wenn meine Tante schon mit ihm arbeitet.
Auch Clara machte auf mich einen sehr herzlichen und offenen Eindruck. Auch wenn ich sie wegen ihres Spanischen Akzentes nicht so gut verstehen konnte, lachten wir viel während der Fahrt.
Ich wusste nicht genau wo wir waren, bis ein Schild mit der Aufschrift „Smith Valley“ an uns vorbei zog. Die Landschaft war wirklich wunderschön.
So etwas kannte man aus der Stadt gar nicht. Weite Felder und Berge erstreckten sich bis zum Horizont und einige Kühe fraßen von den saftigen Wiesen.
Als ein neuer Windstoß durch das Fenster stieß und meine Haare zerzauste kam ein Gefühl von Zufriedenheit in mir auf. Der ganze Abschieds und Flug Stress war vergessen.
Jetzt zählte nur noch die Landschaft und die sandige Landstraße die wir hinunter fuhren. Es hätte ewig so bleiben können.
Nach einigen Minuten jedoch bogen wir in eine asphaltierte Hauptstraße ein. Nach einigen Metern konnte man Häuser und fahrende Autos sehen.
Auch an einigen Geschäften, einer Schule, Spielplätzen und einem kleinen Park fuhren wir vorbei.
„Das hier ist das Wohngebiet“, sagte Clara. „Hier wohnen alle Leute, bis auf ein paar Farmer, die auf dem Land leben. Denn hier gibt es normale Strom und Wasserversorgung. Auf dem Land ist es wie im Mittelalter, ganz ohne Strom und fließend Wasser. Deswegen wohnt Sam auch relativ nah an der Stadt dran. Stell dir mal vor wie schrecklich es wäre, das Wasser für die Pferde aus einem Brunnen zu holen. Da muss man ja Herkules Arme bekommen!“ Sie schüttelte sich während sie das sagte.
Ich musste anfangen zu lachen. Ihre Reaktion und ihr Entsetzen war einfach zu komisch.
Sie stimmte in mein Lachen mit ein.
Wir ließen die kleine Stadt hinter uns, und fuhren wieder eine Landstraße hinauf.
Der Unterschied fiel mir dieses mal auf. Denn hier standen Strom Masten, was auf der anderen Landstraße nicht der Fall war. „Wir sind gleich da“, verkündete Clara und grinste mich an. Ich freute mich, denn ich konnte wirklich nicht mehr sitzen. Das würde bestimmt ein Muskel Kater werden, falls man im Hintern überhaupt Muskelkater haben konnte.
Wir bogen um eine kleine Ecke und da sah ich schon den Hof.
Als wir durch das hölzerne Tor fuhren, konnte ich schon ein paar Menschen erkennen, die vor dem Wohnhaus auf der Veranda standen. Sie winkten uns fröhlich zu. Sam erkannte ich mit ihren roten Haaren sofort. Daneben stand ihr Mann Steve, der beste Freund von Sam -Paul, dessen Haare noch grauer schienen als sowieso schon und der schwarzhaarige Mann mit dem kleinen Mädchen auf dem Arm musste wohl Julío mit Molly sein.
Kaum hatten wir das Auto geparkt, kam Sam schon auf mich zu gestürmt und riss meine Tür auf. „Endlich bist du da, mein Schatz! Ach Gottchen, nachdem du mir erzählt hast das du kommst, hab ich die Tage gezählt! Nein die Stunden, Quatsch – Sekunden! Ach egal, Hauptsache du bist da! Wie hübsch du geworden bist! Wie geht’s dir überhaupt?“
„Sam, atme erst einmal durch und lass das Kind ankommen, okay?“, kam nun von Steve, der Sam so zu sich gedreht hatte das sie ihn anschauen musste.
Ich lachte und begrüßte die anderen. Ich liebte meine Tante, doch manchmal war sie wirklich stürmisch. Als Steve sie wieder los ließ, kam sie zu mir gerannt, umarmte mich und wir sprangen quietschend auf und ab wie zwei kleine Kinder.
„Na, das kann ja was werden“, sagte Paul schmunzelnd.
Clara kam nun mit einem Tablett mit Sektgläsern aus der Küche und gab jedem eins.
Wir stießen zusammen an und freuten uns alle einfach.
Nach einer halben Stunde verabschiedete ich mich von den anderen. Ich war unglaublich müde und wollte einfach nur meine Sachen auspacken und dann schlafen gehen.
Ich schlief diese Nacht total gut.
Am nächsten Morgen wurde ich von den Sonnenstrahlen die durch mein Fenster fielen geweckt. Anscheinend wollten die anderen mich ausschlafen lassen, denn es war schon 10 Uhr. Ich nahm mir frische Kleidung aus dem Schrank den ich gestern noch eingeräumt hatte und ging ins Bad um zu duschen.
Nach dem was Clara mir gestern erzählt hatte, war ich richtig froh warmes Wasser zum duschen zu haben. Ich wusste nie, wie das hier mit der Wasser und Strom Versorgung war. Wenn ich mit meinen Eltern bei Sam zu Besuch war, haben wir immer in dem kleinen Hotel in der Stadt gelebt. Denn mein Vater hatte trotz seiner Größe, totale Angst vor Pferden und wollte diesen auch nicht über den Weg laufen. Wenn wir dann Tags über zu Sam fuhren, blieb er entweder in der Stadt, oder es musste dafür gesorgt werden, das er keinem Pferd begegnete.
Als ich geduscht und umgezogen war, ging ich nach unten in die Küche. Dort unterhielten sich gerade Sam und Paul, doch als ich reinkam unterbrachen sie ihr Gespräch.
„Guten Morgen“, sagten beide gleichzeitig, weshalb Sam anfing zu lachen.
„Guten Morgen ihr beiden“, strahlte ich zurück.
„Kyra Schätzchen, wäre es okay für dich, wenn du bis heute Abend alleine wärst? Weil ich und die anderen wollten uns ein paar Pferde angucken und dann noch mal in die Stadt zum einkaufen. Und Julío wollte heute mit Carla und Molly zu ihrer Groß Mutter nach Wellington.“ „Klar, kein Problem. Soll ich dann den Stall übernehmen?“
„Ach, ausmisten musst du nicht. Ethan, der Stallbursche kommt nachher. Aber wenn du willst, kannst du die Pferde putzen oder mit ihnen arbeiten oder ausreiten. Mach was du willst, Liebling.“ „Okay, Dankeschön“, grinste ich Sam an.
„Hey, ich muss dir danken, das du hier bist. Wir müssen jetzt auch los. Ich hab dich lieb, viel Spaß heute!“ „Dankeschön, euch auch!“ rief ich noch, bevor sie und Paul aus der Tür gingen.
Tag der Veröffentlichung: 14.02.2011
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