,,Hau ab! Lass mich in Ruhe! Ich will dich nie wieder sehen!'',schrie ich Phineas entgegen. Verzweifelt versuchte er mich zu beruhigen:,,Isabella, bitte. Es war ein Fehler dich zu verlassen. Das ich mich dann auch sofort an die Schulschlampe rangemacht habe war der noch viel größere Fehler. Ich liebe dich und das wird auch immer so sein! Das mit Mariana war ein Fehler! Du weißt doch, dass diese Schlampe jedes glückliche Paar auseinanderbringt, weil sie einfach nichts besseres zu tun hat! Und glaub mir, ich bin nicht mit ihr im Bett gewesen. Das hat sich mit ihr alles falsch angefühlt. Bitte, glaub mir!'' Ich wollte nichts glauben, seine leeren Aussagen nicht mehr hören. Die Monate ohne Phineas waren schlimm gewesen. Einfach nur die Hölle. Glauben würde ich ihm nie wieder was und vertrauen erst recht nie mehr. Wir waren beide mittlerweile 16 und keine 12 mehr. Jetzt kann er nicht einfach so wieder ankommen, wenn es ihm gerade passt und das wollte ich ihm direkt ins Gesicht sagen, doch ich konnte nicht. ,,Isabella, bitte. Du bist mir unglaublich wichtig. Ich liebe dich einfach!'',flüsterte er in den langsam aufkommenden Regen. Eigentlich wäre es doch egal, wenn ich ihm verzeihen würde. Lange hatte ich so oder so nicht mehr Zeit, aber ich konnte Phineas nicht verzeihen. Ich wollte auch gar nicht. Er hatte mich für Mariana verlassen und jetzt ging es ihm anscheinend schlecht. Es sollte ihm genauso schlecht gehen, wie mir. Aber ich hatte meine Gründe, warum es mir schlecht ging. Davon wusste nur keiner was. Es sollte auch niemand wissen. ,,Isabella, ich bitte dich! Ich liebe doch nur dich'',flüsterte Phineas. Mir wurde es zu viel. Ich hatte es die ganze Zeit geschafft nicht zu weinen, doch jetzt konnte ich nicht mehr. Unter Tränen schrie ich:,,Phineas hör auf! Ich kann deine lügen nicht mehr hören! Wir sind keine 12 mehr. Keine Kinder, die in den Sommerferien irgendwas gebaut haben! Du kannst nicht immer von mir verlangen, dass ich parat stehe, wenn du mich brauchst! Man, wir sind mittlerweile 16! Verdammt, du warst mir doch immer wichtig! Du warst das Wichtigste in meinem Leben! Doch, weißt du Phineas, das war einmal! Ich will dich wirklich nie mehr wieder sehen!'' Ich drehte mich um und rannte durch den Regen. Ach, Danville. So viele Erinnerungen gab es hier. Was würde passieren alles noch, wenn ich, wie von den Ärzten angekündigt sterben werde? Ich versuchte mich zu beruhigen. Es bestand eine Chance von 50 zu 50, ob ich sterben werde oder weiterleben kann. Dieser Tumor in der Lunge war eigentlich gutartig hatten die Ärzte gesagt. Doch was falsch gelaufen ist wusste keiner. Meine Familie und ich stellten sich auf meinen Tod ein. Und auch, wenn es unheimlich fies klang: Hoffentlich würde Phineas leiden, wenn ich nicht mehr da bin!
Ich lag auf meinem Bett und konnte einfach nicht mehr. Zu tief saß der Schmerz. Ich hatte Phineas wirklich geliebt und das über Jahre! Und in dem Moment, als er wegen Mariana Schluss machte zeriss es mich. Es war, als würde ich in ein tiefes Loch fallen. Immer tiefer war ich gefallen. So langsam wünschte ich mir auf dem Boden aufzuschlagen und, dass einfach alles vorbei wäre, aber es ging nicht. Ich fiel noch immer. Und das schon seid Monaten. Mom kam in mein Zimmer. ,,Isabella, Schätzchen? Willst du nicht mal eben runterkommen? Du hast Besuch'',flüsterte sie ruhig. Verwirrt stand ich auf und ging die Treppe runter ins Wohnzimmer. ,,Candace? Was machst du hier?'',fragte ich, als ich den Besuch sah. ,,Ich wollte mit dir über Phineas reden. Er meint wirklich alles ernst, was er gesagt hat. Du weißt es genauso gut, wie ich. Ich hab Monate verschwendet um Phineas und Ferb auffliegen zu lassen und jetzt lass ich Phineas in der Hinsicht auffliegen. Er liebt dich wirklich. Das ist mein Ernst, als seine große Schwester'',meinte Candace. ,,Ich will ihm aber nicht glauben. Und ich meine, das ist ja gar nicht das Problem'',begann ich und brach aber abrupt wieder ab. Candace zog eine Augenbraue hoch. Ich überlgte kurz, ob ich ihr davon erzählen sollte. Zögernd meinte ich:,,Ich sag erzähl dir was, aber du darfst es nicht Phineas sagen. Das musst du schwören.'' Sie versprach es hoch und heilig. Ich atmete tief ein und begann zu erzählen:,,Vor drei Monaten wurde im Krankenhaus in meiner Lunge ein Tumor festgestellt. Eigentlich gutartig, aber irgendwie ist was schiefgelaufen und jetzt hab ich nur noch eine Überlebenschance von 50%. Es ist so, dass ich eventuell operiert werde, aber ich stell mich trotzdem auf meinen Tod ein, auch, wenn es hart klingt.'' Einige Minuten sah Candace mich schweigend an. ,,Du darfst es wirklich nicht Phineas sagen. Vergiss nicht, du hast es geschworen'',flüsterte ich. Zu meiner Erleichterung schwor Candace ein zweites Mal niemandem etwas zu erzählen. ,,Aber bitte, tust du mir den gefallen und überlegst dir die ganze Sache nochmal?'', begann Candace, ,,Er ist mein kleiner Bruder und ich will nicht, dass er so sehr leidet, wie ich damals, als Jeremy weggezogen ist. Aber du weißt ja, dass wir wieder zusammengefunden haben. Und jetzt sind wir zusammengezogen. Das tut jetzt aber nicht zur Sache. Isabella, er liebt dich wirklich. Selbst Ferb erzählt er nichts mehr und Phineas redet bei Ferb sonst pausenlos über dich.'' ,,Das mag ja wohl alles sein, aber ich kann einfach nicht vergessen, dass er wegen Mariana mit mir Schluss gemacht hat. Du weißt schon, Schulschlampe und so oder so Schlampe in Danville. Ich weiß doch auch, dass er mit ihr im Bett war. Warum sagt er es nicht einfach?'',flüsterte ich. ,,Weil ich dich nicht noch mehr verletzen möchte, als ich es ohnehin schon getan habe'',wisperte eine Stimme hinter mir. ,,Phineas, was machst du hier?'',fragte ich ohne ihn anzusehen. Er antwortete:,,Ich bin mit Candace mitgekommen und wollte unbedingt hören, was du zu Candace sagst.'' Erschrocken sah ich ihn an. Er war leichenblass. Verdammt, er hatte wirklich alles gehört. ,,Du wirst sterben, Isabella? Warum hast du mir das nicht gesagt? Ich meine zu dem Zeitpunkt sind wir ja noch zusammen gewesen'',meinte Phineas entsetzt. Weitere Tränen liefen mir über die Wangen. Candace stand wortlos auf. Ich hörte, wie sie in der Küche mit meiner Mom redete. Phineas schloss die Tür zur Küche. ,,Isabella, warum hast du mir nichts gesagt?'',fragte er gekränkt. Ich stotterte:,,Ich...ich konnte einfach nicht. D...d...du warst immer so stolz auf mich und hast immer davon geredet, dass wir ewig zusammenbleiben würden und da wollte ich deine Illusion nicht zerstören. Es fiel zwar immer auf, dass es mir nicht so gut ging, aber ich wollte es dir anders sagen. Ich hätte nie gewollt, dass du es so erfährst. Und jetzt nebenbei, du bist ein verdammter Lügner!'' Phineas sah zu Boden. Eine Träne kullerte ihm über die Wange. ,,Ich weiß. Und es tut mir wirklich leid. Ich versuche dich seid zwei Wochen wieder zurück zu gewinnen und du lässt mich abblitzen. Ich hab es ja auch wohl verdient. Aber das hier musst du sehen'',meinte Phineas und zog die Ärmel seines Pullovers hoch. Narben. Und das ganz viele. Ich riss die Augen weit auf. Die Sache war wirklich sehr hart für ihn. Candace und auch er hatten in dieser Hinsicht nicht gelogen. Total entsetzt stand ich auf um mir die Narben von Nahem anzusehen. Einige bluteten noch. Wenn Phineas wüsste. Aus Reflex griff ich an meinen linken Unterarm. ,,Isabella, ich bin am Boden. Ich weiß nicht mehr, was ich machen soll um dir zu beweisen, dass ich alles, was ich sage ernst meine. Anscheinend hast du dichauch geritzt. Ich kenne dich und deine Reflexe'',flüsterte er. Ich ließ zu, dass er meinen Ärmel hochschob. Kurz sah er auf den Buchstaben, den ich in meinen Arm geritzt habe. ,,Das P steht für Phineas, nehme ich an.'' Ich zog meinen Arm weg und nickte. Es war hart, aber da mussten wir durch. ,,Phineas, geh bitte jetzt. Ich kann im Moment nicht neben dir stehen ohne, dass ich gleich das Gefühl habe, dass ich jeden Moment in Tränen ausbrechen könnte'',bat ich ihn. Er zog seine Ärmel wieder runter und ging zur Küchentür um Candace zu holen. Bevor er die Tür öffnete drehte Phineas sich noch einmal um und flüsterte:,,Ich liebe dich und werde dich immer lieben, egal, was kommt.'' Er verschwand in der Küche und ich stand verzweifelt im Wohnzimmer. Die große Frage war jetzt, ob ich ihm verzeihen sollte oder nicht.
Ich wollte eigentlich nicht, dass er davon erfährt. Na gut, ich konnte ja auch nicht ahnen, dass Candace ihn gleich mitbringt. Jetzt war es halt raus und ich konnte mich auf einen deprimierten Phineas einstellen. Es würde weh tun ihn morgen in der Schule zu sehen, doch es musste sein. Wegen so etwas konnte ich nicht die Schule schwänzen. Das waren so die Hauptthemen, die mir die ganze Nacht durch den Kopf gingen. Ich hatte das Gefühl, dass ich die ganze Nacht wach sein würde, doch irgendwann konnte ich nicht mehr und schlief langsam ein.
Als ich wieder aufwachte war es noch dunkel, aber im Winter wurde es ja erst ab acht Uhr so langsam hell. Ich stand auf und suchte mir etwas zum Anziehen aus dem Schrank. Noch schnell im Bad herumwuseln und dann erstmal frühstücken. ,,Isabella, Schätzchen, wie geht es dir? Du siehst ein wenig krank aus'',sagte Mom besorgt, als sie mich sah. Ich setzte ein falsches Grinsen auf und meinte, dass alles in bester Ordnung sei. Ich wollte mir gerade meine Jacke anziehen, als es klingelte. Mom macht auf. ,,Isabella? Baljeet, Phineas und Ferb wollen dich zur Schule abholen'',meinte Mom in dem fröhlichen Tonfall, den ich im Moment total hasste. Ich hörte Phineas flüstern:,, Baljeet, ich glaube das ist keine sehr gute Idee gewesen.'' ,,Ach, was! Isabella? Bist du schon weg oder muss ich dich aus der Küche holen?'',fragte Baljeet. So aufgedreht, wie er war ging er mir jetzt schon auf den Zeiger, aber was sollte man machen? Es war eben Baljeet und er war nunmal immer so. Ich verabschiedete mich noch schnell von Mom und dann ging ich den drei Jungs entegen. Es war schwer Phineas nicht einmal anzusehen und auf gute Laune zu machen, aber es gelang mir. ,,Baljeet, du müsstest mir das in Mathe und Physik alles nochmal genauer erklären. Ich komme nicht mehr mit'',meinte ich, als wir eine Weile schweigend nebeneinander her liefen. Er grinste und willigte ein. Ferb sah kurz zum Himmel und meinte:,,Wenn wir noch langsamer laufen sind wir gleich nass, bevor wir in der Schule sind.'' Total genervt meinte ich:,,Wenn man bedenkt, dass wir Winter haben müsste doch eigentlich schon Schnee liegen, oder liege ich da falsch?'' Die drei Jungs pflichteten mir bei. Wir kamen pünktlich zum klingeln ins Gebäude rein und liefen dann hoch zu unseren Klassen. Baljeet und Ferb mussten zu den naturwissenschaftlichen Räumen und Phineas und ich hatten Klassenunterricht. Warum zum Teufel waren Phineas und Ferb überhaupt getrennt worden? Und warum zum Teufel musste Phineas bei mir in der Klasse sein? Das machte die Sache nur noch unnötig schwerer. Meine allerbeste Freundin Kira erwartete mich schon vor dem Klassenraum. Sie sah kurz böse zu Phineas und zog mich dann weit von ihm weg. ,,Es ist wirklich besser für dich, wenn du nicht mit ihm rumhängst'',meinte sie. Ich seufzte:,,Ich konnte da auch nichts gegen machen, aber er, Ferb und Baljeet haben mich halt eben, wie jeden morgen abgeholt. Was sollte ich anderes machen?'' Schon war sie ruhig. Ein Lehrer schloss uns die Klasse auf und schnell stürmten Kira und ich rein. Kurze Zeit später kam unsere Klassenlehrerin und der Unterricht begann.
Die letzte große Pause war fast vorbei und jetzt hatte ich nur noch zwei Stunden Sport vor mir. Ich stand mit meinen Mädels vor der Sporthalle und versuchte fröhlich zu wirken. Es mislang mir total. ,,Isabella? Alles in Ordnung?'',fragte Kira, ,,Du bist so still.'' Ich schob alle Gedanken beiseite und meinte, dass alles gut wäre. Kurz sah ich zu Phineas rüber. ,,Vergiss ihn! Er war mit Mariana im Bett!'',flüsterte Kira. Ich seufzte. ,,Er war gestern bei mir.'' ,,Ja, und?'',fragte sie verwirrt. Ich holte tief Luft, bevor ich weitersprach. ,,Er hat mir seine Arme gezeigt. Alles voller Narben und die meisten davon waren noch frisch.'' Mit weit aufgerissenen Augen starrte meine allerbeste Freundin mich an. ,,Nicht dein ernst?'',fragte sie. Doch leider musste ich ihr sagen, dass es mein ernst war. ,,Oh Gott. Echt schon hart. Naja, komm erstmal. Nach Sport sieht die Welt bestimmt anders aus'',meinte Kira und zog mich mit in die Sporthalle. Als wenn Sport mir je geholfen hätte. Zu allem Übel hatten wir auch noch Ausdauer-Training. Keiner hatte so richtig Lust darauf. War ja auch verständlich. Schon in der ersten Sportstunde ging das alles nicht so gut mit der Ausdauer. Ich hätte mich wahrscheinlich sofort hinsetzen sollen, aber dann wäre folgendes nicht passiert: Wir sollten in der Halle mehrere Runden laufen und schon nach der dritten Runde blieb mir von den vorherigen Ausdauerübungen die Luft weg. Dennoch quälte ich mich so lange, bis es einfach nicht mehr ging und ich in der Halle zusammenbrach. Vage drangen Stimmen zu mir durch, denen ich antworten wollte, aber es ging nicht. ,,Isabella, antworte doch bitte! Ich liebe dich!'',hörte ich Phineas jammern. Eine weit entfernte Stimme sagte, dass ein Krankenwagen da wäre und nach ein paar Minuten war alles still um mich herum. Doch irgendwann drang wieder Phineas' Stimme zu mir durch. ,,Isabella, bleib bitte bei mir. Ich liebe dich! Du bist das wunderschönste Mädchen auf der Welt und das wirst du immer sein. Du warst schon immer für mich die wunderschönste. Ich war schon mit 12 in dich verliebt, ich wusste nur nicht, wie ich es dir sagen sollte und dann war es urplötzlich irgendwann raus. Du bist wunderschön, klug, witzig und einfach nur toll und darum liebe ich dich.'' Ich wollte antworten, ihm sagen, dass ich ihn auch liebte, aber die Stimmen entfernten sich immer weiter. Das letzte, was ich mitbekam war die Stimme eines Mannes, die sagte:,,Wenn im Krankenhaus nicht sofort operiert wird verlieren wir sie!'' Was Phineas in diesem Moment durchmachte wollte ich gar nicht wissen. Es tat mir leid, dass ich gestern noch unbedingt wollte, dass er im Falle meines Todes litt. Das wollte ich nicht. Das sollte niemand!
Ich war mir jetzt nicht ganz sicher, ob ich Tod war oder nicht. Alles war dunkel und ich hörte keine Stimmen. Es war gruselg. Dann wurde es ganz hell und ich fand mich in einem Raum wieder, in dem nur meine Mom und Phineas standen. Mom weinte. Phineas stand am Fenster. Ihm liefen Tränen über die Wangen. ,,Isabella, Schätzchen, bitte tu uns das nicht an'',schluchzte Mom. Ich war wirklich gestorben! Am liebsten hätte ich Mom in den Arm genommen und Phineas auch. Sie sollten nicht leiden. Ich konnte mich ganz genau betrachten. Ganz blass lag ich da. Kein Anzeichen von Leben mehr. Ich schrie mich selber an:,,Wach endlich auf! Lass deine Freunde und deine Familie nicht so leiden! Tu ihnen das nicht an!'' Aus dem Flur hörte ich einen schmerzerfüllten Schrei und dann stürmte Kira ins Zimmer. So, wie ich sie kannte würde sie mich anschreien, dass ich aufwachen sollte und genau das tat sie auch. Aber nicht lange. Phineas zog sie von mir weg und nahm sie in den Arm. Ich ''schwebte'' zu den beiden und stand dann einfach nur da und sah zu, wie sie beide weinten. ,,Ich will euch nicht verlassen. Das kann einfach noch nicht sein'',flüsterte ich. Ich trat an meinen leblosen Körper. ,,Bitte! Ich will weiterleben! Bei Phineas, Kira und Mom! Bitte! Ich kann sie doch nicht alle allein lassen!'' Der Raum begann vor meinen Augen zu verschwimmen und dann war wieder alles schwarz. Es war wieder ganz gruselig. Dann hörte ich ein Schluchzen und einen Mann, der meinte sie sollten gehen, da es zu spät wäre. Ich konnte nicht zulassen, dass sie gingen. Am liebsten wollte ich schreien, doch alles was ich herausbekam war ein Flüstern:,,Wartet.'' Mit weit geöffneten Augen sahen mich alle an. ,,Isabella?!?!'',fragte Kira ungläubig. Ich versuchte leicht zu grinsen, aber es gelang mir nicht. Phineas stürmte sofort auf mich zu und umarmte mich vorsichtig. ,,Ich werde dich nie wieder gehen lassen, Isabella! Ich liebe dich, Schatz!'',wisperte er. Eine Träne kullerte mir über die Wange, als ich die Worte aussprach, die er sich von mir so ersehnt hatte:,,Ich liebe dich auch!'' Mit Tränen in den Augen drückte Phineas mir einen Kuss auf die Stirn. Erstaunt nahm der Arzt meinen Arm und wollte meinen Puls messen. Er grinste erfreut und wollte Mom auf dem Flur sprechen. ,,Ich habe gehört, warum du mich liebst, Phineas'',hauchte ich. Verlegen sah Phineas zu Boden. ,,Ich wollte das alles gar nicht. Es war alles ein riesengroßer Fehler!'',sagte er. Kira stand hinter Phineas und fragte leise:,,Soll ich euch alleine lassen oder kann ich bleiben?'' Ich versuchte zu lächeln, aber es sah bestimmt eher ein wenig gequält aus. ,,Bleib ruhig. Du hast mich ja auch fast verloren. Und dafür, dass du mich so geschüttelt hast, hab ich einen gut bei dir.'' Mit weit aufgerissenen Augen sah Kira mich an. Ich musste gähnen und Phineas empfand es, auch wenn es ihm schwerfiel mich jetzt alleine zu lassen, besser, wenn er und Kira mich ein wenig schlafen lassen würden. Ich war zwar ein wenig müde, aber nicht so müde, aber naja. Ein wenig Schlaf würde mir gut tun.
Die Wochen nach dem Zwischenfall waren relativ normal abgelaufen. Ich war anscheinend während die Ärzte mich wieder zugenäht hatten, nachdem der Tumor entfernt wurde, einfach weggestorben, wie Phineas es nett ausdrückte. Im Krankenhaus bin ich jeden Tag von Phineas und Kira besucht worden. Mal waren Candace und Jeremy, Baljeet, Ferb und Buford auch da gewesen, aber nicht so oft, wie die beiden. Ich genoss es richtig wieder mit Phineas zusammen zu sein.
Heute lag im Wohnzimmer auf dem Sofa und wartete darauf, dass Phineas mit den Hausaufgaben kam. Es lief nichts Gutes im Fernsehn und anscheinend bin ich eingeschlafen, denn als ich meinen Namen hörte schreckte ich auf und Phineas stand vor mir. Er grinste. ,,Du bist süß, wenn du schläfst, aber noch süßer, wenn du dich erschreckst.'' Ich kicherte und warf ein Kissen nach ihm. ,,Du Blödmann'',sagte ich grinsend. Für diese ''Beleidigung'' wurde ich gleich geküsst. Als er mich ansah meinte Phineas:,,Du bist wunderschön! Und übrigens, haben wir nichts auf und nochmal übrigens wollen Candace und Jeremy demnächst heiraten. Naja, mit 20 und 22 wäre mir das ein wenig zu früh, aber immerhin. Auf jeden Fall würde ich mich freuen, wenn du mich zur Hochzeit begleiten würdest.'' Lächelnd willigte ich ein. Als es klingelte zuckte ich zusammen. Mom machte auf und ich hörte eine aufgebrachte Mädchenstimme. ,,Mariana? Was willst du hier?'',fragte ich verärgert. Sofort zickte sie mich an:,,Ich darf doch wohl mit Phineas reden!'' Bevor ich etwas sagen konnte antwortete Phineas:,,Mariana, das mit dir war ein Fehler! Ich hab es dir in den letzten Wochen mehrmals gesagt und für alles Geld der Welt würde ich es nicht noch einmal machen und jetzt verschwinde aus meinem Leben! Isabella ist es, die ich liebe!'' Beleidigt drehte sie sich um. Ich konnte gerade noch sehen, wie Mom ihr die Haustür aufmachte und sie dann mit einem zuckersüßen Lächeln wieder ins Schloss fallen ließ. ,,Solche Mädchen können euch gestohlen bleiben'',meinte sie, als sie ins Wohnzimmer kam. Phineas und ich nickten. Jetzt würde so oder so alles besser werden. Wir waren wieder zusammen, ich wusste, dass ich noch lange leben würde und ich würde demnächst mit Phineas auf eine Hochzeit gehen. Es würde keine Probleme mit Mariana mehr geben und ich hatte die besten Freunde auf der Welt. Die Welt konnte wirklich nicht perfekter sein und das würde sie auch nicht mehr werden.
Meine Welt war eben perfekt und so sollte sie auch bleiben!
Texte: Tara-Sophie
Bildmaterialien: Tara-Sophie
Tag der Veröffentlichung: 11.12.2012
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