Cover

Jukka's little Sister

Jukka's Little Sister

Oktober 2013

 

Heute hatte er sie zum ersten Mal bewusst als junge Frau war genommen. Es fiel ihm auch auf, wie sehr sie sich in den letzten Jahren verändert hatte. Aus dem kleinen pausbäckigen Teenager war eine schöne junge Frau geworden. Sie war längst nicht mehr das kleine Mädchen mit den wilden blonden Locken, das Jukka damals mit ins Studio mitgebracht hatte. Jukka hatte sie damals mitgebracht, weil sie Musik liebte. Das merkte auch Samu recht schnell. Immer wenn sie sich unbeobachtet fühlte oder die Jungs Pause hatten, saß sie am Klavier und spielte. War das jetzt schon neun Jahre her? Im Gegensatz zu ihren zwei wilden Brüdern war Kaisa sehr ruhig und in sich gekehrt. Sie war der weibliche Raúl. Aber mit ihrer ruhigen Art tat sie der Band gut und holte sie immer wieder von kleinen Höhenflügen herunter. Sie war Teil der Bandfamilie und keiner konnte sich noch erinnern, wie es ohne sie war. So viel hatten sie mit Jukkas kleiner süßer Schwester erlebt.

"Erde an Hapa Haber. Sind sie noch da?", fragte Jukka lachend und riss ihn aus seinen Gedanken.

"Was ist kaputt?", fragte er verwirrt.

"Nichts. Hast du überhaupt gerade mitbekommen, worüber wir gesprochen haben?

"Nein, sorry war in Gedanken."

"Das haben wir alle gemerkt", meine Riku lachend.

"Da bringen wir unseren Frontmann mal auf den neusten Stand: Kaisa hat ihr Studium erfolgreich bestanden. Sogar mit Auszeichnung."

"Kein Wunder. Sie hatte ja gute Lehrer", sagte Sami lachend.

"Danke", sagte Kaisa schüchtern.

Sie saß auf den Schoß ihres großen Bruders und war heute Mittelpunkt des Geschehens . Aber man sah auch, dass es ihr nicht so behagte.

"Und was willst du jetzt machen?", fragte Raul.

"Weiß noch nicht? Vielleicht mit Jukka produzieren. Aber ich habe ein Angebot als Konzertpianistin."

"Das hört sich doch toll an", meinte Riku.

"Aber erst mal gönne ich mir eine kleine Pause."

"Die hast du dir verdient."

Jukka knuddelt seine kleine Schwester herzlich.

"Und heute Abend feiern wir das", meinte Sami.

"Das muss nicht sein Jungs", versuchte Kaisa Sami von seiner Idee abzubringen.

"Doch. Unser Sonnenschein verdient eine Party", meinte jetzt auch Riku.

"Hilf mir Ju?" sah sie verzweifelnd ihren Bruder an.

"Prinsessa das hast du verdient. Es sind doch nur wir, die Familie und ein paar enge Freunde. Mehr nicht."

"Na schön", gab sich Kaisa geschlagen.

"Und damit du heute Abend schön aussiehst, gehst du jetzt mit Riku einkaufen", sagte Jukka, als wäre es schon beschlossene Sache.

"Mit Riku?", fragte Kaisa und sah nicht etwas irritiert aus.

"Ja, mit mir. Ich hab drei Schwestern. Glaub mir, ich bin ein Shopping-Profi."

"Das werden wir sehen."

Riku zog Kaisa von Jukkas Schoß und gleich aus dem Proberaum. Samu sah den beiden kurz hinterher.

"So. Ich kümmere mich jetzt um die Location. Sami organisiere bitte ein anständiges Buffet das nicht nur aus Wodka, Bier und Wein besteht. Es darf ruhig auch was zum Essen geben."

"Ja ist klar."

"Raul, Samu, das Musikprogramm bitte."

"Geht klar", sagte Raul.

"So ich telefonierte mich mal durch mein Büchlein. Ich dürft natürlich eure besseren Hälften mitbringen. Und Samu."

"Ja, was Jukka."

"Sieh zu, das Vivi heute mal nett zu Kaisa ist. Sonst setzte ich sie persönlich wieder vor die Tür."

"Ja. Ich werde mit ihr reden."

"Sie kann doch auch zuhause bleiben. Wir wissen doch, dass sich die beiden nicht leiden können", sagte Sami.

"Sie würde trotzdem auftauchen, um Samu im Auge zu behalten", meinte Jukka nur. "Also Jungs. Deadline ist 18 Uhr."

"Jo", sagte Sami und verließ den Proberaum.

"Hier zwei könnt ja noch schnell heimfahren. Bis siebzehn Uhr müsste ich den Raum fertig haben."

 

Samu fuhr nach Hause, um sich für die Party zu Recht zu machen. Er freute sich für Kaisa, das sie nun endlich ihren Abschluss geschafft hatte. Er hatte sie immer büffeln sehen, wenn sie im Studio war. Der Aufenthaltsraum war dann voll mit Büchern gewesen und sie hatte mitten drin gesessen. Samu musste bei dem Gedanken lächeln. Vivi kam aus dem Wohnzimmer, als sie hörte, dass ihr Freund wieder zuhause war.

"War heute aber ein kurzer Arbeitstag", stellte sie verwundert fest.

"Wir haben gar nichts gemacht. Heute Abend ist eine Feier."

"Cool. Und was ist der Grund dafür?"

"Kaisa´s Abschluss."

"Ach, hat's die doch tatsächlich geschafft."

Samu schmerzte es ein bisschen, wenn seine Freundin so über Kaisa sprach. Er wusste nicht, was sie gegen Kaisa hatte.

"Ja, hat sie und heute Abend feiern wir sie. Denn das hat sie sich verdient."

"Und du gehst natürlich hin."

"Aber sicher. Sie ist eine Freundin"

"Dann komme ich mit. Ich muss sicher gehen, dass sie ihre Finger von dir lässt."

"Finger von mir lässt? Sie hat noch nie versucht mich anzumachen."

Samu schüttelte nur ungläubig den Kopf. Er ging an Vivi vorbei ins Schlafzimmer und suchte sich aus dem Schrank ein paar Sachen für den Abend. Nach langen Suchen, er sollte mal wieder seinen Klamotten ausmisten, entschied er sich schließlich für eine schwarze Jeans und ein weißes Hemd. Er legte die Sachen aufs große Bett, danach ging es ins Bad.

Eine halbe Stunde später war er fertig mit der Körperpflege. Samu hatte sich frisch rasiert, versucht seine Haare irgendwie zu richten, hatte es dann aber gelassen. Nachdem er sich angezogen hatte, kam er wieder ins Wohnzimmer, wo Vivi gelangweilt auf der Couch lag.

"Wenn geht eure Feier los?"

"Deadline ist 18 Uhr."

"Gut, ich komm dann nach", sagte sie und konzentrierte sich dann wieder auf den Fernseher.

"Bis Später, Schatz."

"Ja, bis später."

Er drückte ihr noch einen Kuss auf die Wange und verschwand dann.

 

Jukka hatte den Proberaum in eine Partyarea verwandelt. Zum Glück, wie Samu fand, hatte er auf Luftballons und Luftschlagen verzichtet. Der Raum glich eher einer chilligen Lounge. Samu war erstaunt, wie Jukka es geschafft hatte, zwei weiße Sofas und etliche passende Sessel zu besorgen. Aber für seine kleine Schwester tat Jukka alles. Es standen auch einige Tische herum, auf den Vasen mit weißen Rosen standen. Er wusste, dass Kaisa die Farbe Weiß liebe. Zusammen mit Raul baute Samu die Musikanlage auf. Kurz vor 18 Uhr wurde dann alles fertig und die ersten Gäste trafen ein. Sogar Tapio hatte es noch geschafft, sich frei zu schaufeln. Vivi hatte sich an diesen Abend besonders in Schale geworfen, anscheinend um mal wieder im Mittelpunkt stehen zu können. Zum Schluss fehlte nur noch die Hauptperson. Diese erschien pünktlich um 18 Uhr im Arm von Riku. Samu, der gerade noch in ein Gespräch mit Mikko, ihren Manager vertieft war, merkte sofort das Kaisa da war, weil alle sich nach ihr umdrehten. Als er sie sah, verschlug es ihm die Sprache und er musste zweimal hinsehen, um sich zu vergewissern, dass es wirklich Kaisa war. Sie trug ein dunkelgrünes Chiffon Kleid mit nur einem Träger der über ihre linke Schulter ging. der Träger war mit Perlenstickerei verziert. Kaisa zeigte in dem Kleid ungewöhnlich viel Dekolleté als sonst. Der fließende Stoff des Kleides reichte bis zu den Knien. Ihre langen blonden Haare hatte sie zu einem Wasserfallzopf geflochten. Samu fand sie einfach nur wunderschön. Sie hatte sogar Vivi die Show gestohlen. Unauffällig beobachtete Samu sie den ganzen Abend. Sami hatte es sogar geschafft, Kaisa zum Tanzen zu bringen. Zum Glück bekam Vivi nicht mit, das ihr Freund den ganzen Abend nur Augen für Kaisa hatte.

Samu stand vor dem Studio und blies den warmen Rauch aus seiner Lunge. Die Mitternachtssonne stand hoch am Himmel und er hatte es sich auf einer der Sonnenliegen bequem gemacht. Fetzen der Musik drangen nach draußen, als die Terrassentür geöffnet und leise wieder geschlossen wurde. Samu saß im dunklen, so dass die Person, die gerade heraus kam, ihn nicht gleich sehen konnte.

"Du und dein Laster", sagte Kaisa leise.

"Woher wusstest du, dass ich es bin?"

"Dein Aftershave. Vergessen, es war ein Geschenk von mir, weil das, was Vivi dir da gekauft hatte, stank wie die Pest."

"Ich habe es nur benutzt, um ihr einen Gefallen zu tun."

"Mhm."

Kaisa kam näher und setzte sich auf die frei Sonnenliege neben ihm. Mit ihren Füßen streifte sich ihrer High Heels ab.

"Endlich. Wie konnte ich mich nur überreden lassen, das Riku mir die Dinger kauft."

"Sie sind schön und passen zu dem schönen Kleid."

"Es war das schönste im Laden. Riku musste mich nicht mal dazu überreden."

Sie schwiegen sich wieder an. Er sah aus den Augenwinkeln, wie Kaisa gen Himmel blickte.

"Ich mache das heute nur wegen Jukka", sagte Kaisa nach einer Weile.

"Ihr wisst genau, dass ich solche Veranstaltungen hasse wie die Pest."

"Warum?"

"Weil ich so viel Rummel um meine Person nicht mag. Ich bin nicht wie Ju oder Tapi."

"Das haben wir schon lange gemerkt", sagte Samu lachend.

Samu fühlte sich wohl in ihrer Nähe und heute sprach sie mehr als sonst in seiner Gegenwart.

"Schatz, wo steckst du?", rief Vivi und kam auf die Terrasse.

"Ach hier bist du."

"Jo. Wollte drinnen nicht rauchen."

"Fahren wir heim? Mir ist langweilig."

"Wieso denn, drinnen ist doch super Stimmung."

"Finde ich nicht."

"Was ist, wenn aber ich nicht gehen will. Mir gefällst nämlich."

"Ach was. Die Party oder die Person der die Party gilt."

"Beides."

"Jetzt kommt schon."

"Hallo, du bist nicht meine Mom. Es nicht mal 22 Uhr und du willst mich schon heimschleppen."

"Ja."

"Dann bestell dir ein Taxi und fahr heim. Ich komme später nach."

Er merkte, dass Kaisa sich ein Lachen verdrückten musste. Aber auch Vivi merkte es.

"Was gibst zu lachen?"

"Ach nichts."

"Glaubst du ich bin blind. Jeder sieht doch, wenn du anschmachtest. Aber du wirst ihn nicht bekommen. Dich nimmt doch keine, du kleines Mauerblümchen."

"Vivianne, hör auf."

"Ist doch wahr. Sie ist ein Mauerblümchen, das nie jemand bemerken wird."

Diese Worte hatte Kaisa anscheinend hart getroffen. Sie stand auf und verließ eilig die Terrasse.

"Toll gemacht, Vivi."

Samu stand auf und wollte Kaisa hinterher laufen. Doch Vivi hielt ihn am Arm fest.

"Warum willst du ihr hinterher. Lass sie. Sie verträgt nur die Wahrheit nicht."

"Vivi, du bist manchmal, nein meistens ein richtiges Biest. Ich werde heute nacht woanders pennen. Dann hast du genug Zeit, mal darüber nachzudenken, wie du mit meinen Freunden umgehst."

Mit diesen Worten ließ er sie stehen und rannte Kaisa hinterher. Doch diese war schon der Nacht verschwunden. Samu rannte den Kiesweg hinunter zu Hauptstraße. Er entdeckte sie im Wartehäuschen der Bushaltestelle, wo sie auf der Bank saß, die Füße an ihren Oberkörper gezogen hatte und mit ihren Kopf auf ihren Knien lag. Samu kam näher.

"Lass mich alleine."

"Tut mir Leid wegen Vivi."

"Es ist nicht deine Aufgabe, sich für deine bescheuerte Freundin zu entschuldigen. Aber selber wird sie das nie machen."

"Komm doch wieder zurück. Es ist deine Party."

"Keine Lust mehr. Ich fahr heim."

"Dann begleite ich dich, damit du sicher heimkommst. Jukka reißt mir sonst den Kopf ab, wenn dir was passiert."

"Meinetwegen. Der Bus kommt gleich."

 

Eine halbe Stunde später stand er mit Kaisa vor ihre Wohnungstür.

"So, du hast deinen Auftrag erfüllt. Du darfst jetzt brav heimfahren, damit sich Vivi keine Sorgen machen muss."

"Ich hab eigentlich keinen Bock, mich heute noch mit ihr auseinander zu setzen. Ich frag nur ungern, aber kann ich heute nach mein Lager auf dein Couch ausbreiten."

Er sah sie mit seinen Dackelblick an. Überraschenderweise funktionierte er heute auch.

"Komm rein. Wir können ja noch eine Flasche Wein köpfen. Die ist von Mom."

Erst jetzt merkte Kaisa, das sie ihrer Handtasche nicht dabei hatte.

"Mist...mist. Durch den Stress mit Blondchen habe ich meine Tasche vergessen."

"Dann nehmen wir uns ein Hotelzimmer. Ich hab zum Glück meine Geldbörse dabei."

Zum Glück wohnte Kaisa nicht weit von einen kleinen zwei Sterne-Hotel entfernt und sie konnten die Strecke zu Fuß laufen. Naja, Kaisa lief barfuß, weil sie ihre Schuhe am Studio zurückgelassen hatte.

Zwanzig Minuten später ließ sie Kaisa auf das riesige Doppelbett fallen. Das Hotel war wegen irgendeiner Messe fast ausgebucht und nur noch das eine Doppelzimmer war frei.

"Ehrlich. So schön weich. Ich hab eindeutig das falsche Bett zu Hause", sagte Kaisa lachend.

"Das ist ein bisschen zu groß, um es heimlich aus dem Hotel zu schmuggeln", meinte Samu schmunzelnd.

"Spinner."

Kaisa war eines der Kissen nach ihm. Samu wich geschickt aus.

"Daneben."

Das kam ein Welle der Kissen, die auf dem Bett lagen, geflogen. Die meisten verfehlten Samu, doch eines traf ihn mitten ins Gesicht.

"Ja, getroffen", rief Kaisa begeistert.

"Na warte."

Samu kam auf sie zu gestürmt und ehe sie sich versah, saß er auf ihr und kitzelte sie aus. Er ließ Kaisa keine Chance sich zu wehren. So etwas hatte er nie mit Vivi gemacht. Sie würde das kindisch finden.

"Hapa, aufhören, ich kann nicht mehr", sagte Kaisa schwer atmend.

"DU hast angefangen."

"Ja, aber mit Kissen werfen und nicht mit Kitzeln."

"Das ist die Rache für den Wurf ins Gesicht."

Er sah sie lachend an. Ihre grüne Augen strahlend vor Freunde. Er liebte diese Augen. Sie strahlten so viel Wärme aus. Es war als würden sie sich stundenlang ansehen. Und dann wagte Samu es. Er beugte sich zu Kaisa herunter und küsste sie sanft. Kaisa riss erschrocken die Augen auf. Anscheinend hatte sie damit nicht gerechnet. Samu richtete sich wieder auf.

"Sorry, ich wollte dich nicht überrumpeln."

Er stand auf und ging hinüber zum Sofa. Kaisa blieb auf dem Bett sitzen und sah ihn nur an. Dann stand sie plötzlich auf, griff sich an den Rücken und zog den Reißverschluss ihres Kleides herunter. Das Kleid rutsche von ihren Schultern zu Boden. Sie stieg aus dem Kleid, das schon am Boden lag und kam auf ihn zu. Sie trug eine weiße Corsage und dazu ein passendes Höschen. Er hoffte nur, das Riku ihr nicht diese Wäsche gekauft hatte. Kaisa setzte sich auf seinen Schoß, nahm sein Gesicht in ihre Hände und beugte sich zum ihm. Dann fühlte er ihre weichen Lippen wieder, die nach Erdbeersekt schmecken. Sie forderten Einlass, die er ihr nur zu gerne gewährte. Ihre Zungen begannen ein Spiel, liebkosten, kämpfen miteinander. Es erregte ihn und er stöhnte in den Kuss.

"Ich will dich", hauchte er ins Ohr.

Kaisa nickte nur stumm. Zusammen mit ihr stand er auf und trug sie zum Bett zurück. Dort legte er sie sachte auf die Bettdecke.

"DU hast zu viel an", sagte sie kichernd.

"Das kann ich ändern."

Er knöpfte sein Hemd auf, und warf es zu Boden. Dann öffnete er den Gürtel seiner Hose und streifte sie ab. Als letztes folgten seine Boxershorts. Kaisa ließ ihn dabei keinen Augenblick aus den Augen und legte sich unbewusst über die Lippen. Man merkte, dass ihr gefiel was sie sah. Er kam auf sie zu.

"Du hast auch noch zu viel an."

Kaisa griff hinter sich und zu zog langsam den Reißverschluss nach unten. Dann legte sie das Korsett ab. Sie ließ sich nach hinten aufs Bett, stemmte ihren Oberkörper und schlüpfte aus ihren Höschen. Sie ließ es um die Finger kreisen und warf es neben das Bett. Samu kroch zur ihr ins Bett und legte sich sanft auf sie. Sie sahen sich an und versanken in einen leidenschaftlichen Kuss. Dann begann er, ihren Körper mit Küssen zu bedecken. Kuss für Kuss arbeite er sich zur ihrer Körpermitte herunter. Kaisa spreizte ihre Beine. Sie schloss die Augen, als er begann, ihre empfindlichste Stelle zu liebkosen und entlockte ihr ein wohliges Stöhnen. Als er mit zwei Fingern in sie eindrang, keuchte sie vor Lust auf. Er hob ihr Becken leicht an und drang sanft in sie ein. Er spürte einen leichten Widerstand. Kaisa war noch Jungfrau. Er sah, dass sie kurz die Augen zusammengekniffen hatte, anscheinend wegen des Schmerzes. Also beschloss er, es langsam angehen zu lassen, damit sie sich an das Gefühl gewöhnen konnte. Sie schlang ihre Arme um ihn und zog ihn zu sich herunter. Sie zärtlich küssend, bewegte er sich langsam in ihr. Ihr Becken zuckte bei jedem seiner Stöße und ihr Stöhnen wurde von seinen Küssen unterdrückt. Als er merkte, dass sie ihrer Erlösung näher kam, steigerte er das Tempo und wenig später stöhnte sie ihrer Erlösung raus. Auch er fand einen Augenblick später seine Erlösung. Ein blieb noch eine Minuten in ihr, bevor er sich schwer atmend auf die Seite rollte. Als er Kaisa ansah, hatte sie ein seliges Lächeln auf den Lippen. Sie hatte ihr erstes Mal genossen.

 

Als er am nächsten Morgen wach wurde, was das Bett verlassen. Samu richtete sich auf und blickte sich im Zimmer umher. All ihre Sachen waren verschwunden. Sie war geflohen. Samu schlug die Bettdecke zur Seite, stand auf und ging ins Bad. Gedankenverloren stand er ein paar Minuten später unter der Dusche. Ihm war klar geworden, das Kaisa ihn mehr bedeutete. Nach dieser wunderschönen Nacht war ihm bewusst geworden, dass er sich in sie verliebt hatte. Und er fasste einen Entschluss.

Zwanzig Minuten später stand er an der Rezeption um das Zimmer für die Nacht zu bezahlen. Der Mann bat ihn noch einen Moment zu warten, da er anscheinend einen Brief für Samu hatte. Er händige ihn einen Brief aus.

"Ihre Begleitung hat mich gebeten, ihn diesen zu geben."

"Danke."

Samu bezahlte die Rechnung mit seiner Kreditkarte und ging kurz in die Hotellouge, um den Brief zu lesen.

 

 

Lieber Samu,

danke für die wunderschöne Nacht mit dir. So hab ich mir mein erstes Mal immer vorgestellt: Mit einen Mann, den ich liebe. Aber ich bin nicht dumm. Ich weiß, dass ich dich nicht haben kann. Und ich werde dich auch nicht zwingen, alles für mich aufzugeben, was du dir mit Vivi aufgebaut hast. Ich werde es ihr auch nicht sagen. Leb wohl Samu. In meinen Herzen wirst du immer die Nummer 1 sein.

Kaisa

 

Samu las den Brief ein paar mal durch. Nun war er sich ihrer Gefühle für ihn bewusst. Vor dem Hotel nahm er sich das erste Taxi, das dort stand und ließ sich nach Hause fahren. Als er die Wohnungstür aufschloss, kam Vivi angerannt und schmiss sich in seine Arme.

"Da bist du ja endlich. Wo hast du heute Nacht geschlafen? Keiner der Jungs wusste Bescheid."

"In einen Hotel."

"Jukka hat vorhin angerufen. Der machte sich sorgen um seine Schwester. Weil sie gestern Abend so plötzlich verschwunden ist."

"Woran du nicht ganz unschuldig bist", murmelte Samu.

"Ich hab sie vor ihrer Haustür abgesetzt."

"Jukka meinte, sie war nicht zuhause, als er gegen Mitternacht angerufen hat."

Samu befreite sich aus ihrer Umarmung, ließ sie dastehen und ging ins Schlafzimmer. Er musste aus seinen Klamotten raus. Er zog Hose, Hemd und Unterwäsche aus und war sie in den blauen Wäscheeimer, der hinter der Tür stand. Dann suchte er im Kleiderschrank nach frischen Sachen. Er merkte nicht, das Vivianne ihm gefolgt war.

"Samu, was hast du da auf deinen Rücken und deinen Hintern?"

"Siehst du doch. Leberflecke und Kratzer von Fingernägeln."

"Die sind aber nicht von mir", sagte Vivi entrüstet.

"Ich weiß", meinte Samu trocken und zog sich weiter an.

"Warte mal... Du hast die Nacht mit Kaisa verbracht. Dieser kleinen Zicke."

"Die Zicke bist ja wohl du", murmelte Samu.

"Was hat sie denn bitte, was ich nicht habe", fragte sich Vivianne.

"Herz", kam es leise von Samu.

"Sie ist doch nur ein Mauerblümchen, an ihr ist nichts Besonderes."

"Ich finde sie schön. Sie ist eine natürliche Schönheit."

"Bist du eigentlich blind? Sie will sich doch nur in deinen Ruhm sonnen. Ihr Bruder ist ja nun nicht so erfolgreich wie du und die Jungs."

Samu sah Vivianne ungläubig an. Hatte sie das gerade wirklich gesagt. Er konnte es nicht glauben. Zeigte sie ihm ihr wahres Gesicht. Er wusste ja, dass sie Kaisa nicht ausstehen konnte, aber dass sie Jukkas Schwester so was unterstellte.

"Sie will sich also in meinen Ruhm sonnen", fing Samu an. "Komisch. Dabei war sie es, die uns immer auf den Boden der Tatsachen geholt hat, wenn wir abheben zu drohten."

"Samu liebst du mich noch?", fragte Vivianne plötzlich ernst.

Angesprochener drehte sich zur ihr um und blickte ihr in die Augen. Normalerweise konnte er stundenlang darin versinken, doch diesmal nicht. Auch das Kribbeln, das er früher gespürt hatte, war verschwunden. Ihm wurde klar, das sie sich auseinander gelebt hatten.

"Nein", sagte er. "Wir haben uns auseinander gelebt. Und gestern hast du mir mehr als deutlich gezeigt, was du von meinen Freunden hältst, vor allem von Kaisa."

Samu drehte sich um, ging zum Schrank, und suchte nach seiner Sporttasche. Als er sie gefunden hatte, packte er ein paar Sachen zusammen.

"Ich werde ein paar Tage bei Raul bleiben. Ich möchte dass du deine Sachen packst. Diese Beziehung hat keinen Sinn mehr."

Er schulterte die Tasche und verließ das Schlafzimmer.

"Samu bitte, bleib hier. Ich werde dier zuliebe auch versuchen, mich freundlicher zu verhalten."

"Vivi, ich hab dich betrogen und du willst mir verzeihen. Jede andere würde mich hochkant rausschmeißen."

"Du hast einen Fehler gemacht. Jeder Mensch macht Fehler."

"Ich hab dir vorhin gesagt dass ich dich nicht mehr liebe. Und deshalb will ich das du gehst."

Wieder ließ er sie stehen und ging Richtung Wohnungstür. Er nahm seinen Autoschlüssel, und öffnete die Tür.

"Bitte Samu. Geh nicht. Ich liebe dich doch."

"Tut mir leid, aber ich liebe dich nicht mehr", sagte er, drehte sich um und ließ die Tür hinter sich ins Schloss fallen.

 

Als er gegen Mittags vor ihrer Wohnungstür stand war er fest entschlossen sie von seiner Liebe zu überzeugen. Geschlagene fünf Minuten musste er warten, bis sie endlich die Tür ein Stück öffnete. Sie war überrascht, ihn zu sehen.

"Geh bitte."

Sie wollte die Türe gerade wieder schließen, doch er stellte einem Fuß zwischen die Schwelle.

"Bitte, es wichtig. Hör mir einfach nur zu."

Sie blickte ihn einfach nur an und er sah, das bis vor ein paar Minuten geweint haben musste.

"Mir ist endlich klar geworden, wem mein Herz gehört. Dir. Du hast dich langsam da rein geschlichen. Jeden Tag ein bisschen mehr, ohne dass ich Idiot das gemerkt habe. Bis heute Nacht. Kaisa, ich liebe dich."

"Es geht nicht. Vivi."

"Vivi ist Geschichte. Nein, nicht wegen dir. Es ist schon lange der Wurm drin zwischen uns. Und gestern hat sie übers Ziel hinaus geschossen und mir gezeigt, wem mein Herz gehört."

Samu kam näher, zog sie einfach an sich und küsste sie. Er spürte einen Widerstand, doch dann ließ sie sich in seinen Kuss sinken.

"Komm rein."

"In deine Wohnung?", fragte er.

"In mein Leben."

Als die Tür geschlossen wurde, war der Flur leer.

 

 

ENDE / FIN / THE END

 

 

 

 

 

Das atemberaubende Kleid von Kaisa

 

 

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 14.09.2014

Alle Rechte vorbehalten

Nächste Seite
Seite 1 /