Prolog
Die Geschichte beginnt in einer kalten Januarnacht des Jahre 1979. In dieser Nacht bringt die erst achtzehnjährige Phoebe ein kleines Mädchen zur Welt. Seit drei Jahren lebt sie zusammen mit der Hauselfe Dinky im herrschaftlichen Haus der Zauberfamilie Crabbe und ist dort Mädchen für alles. Phoebe stammte wie ihrer Herrschaft aus einer Zauberfamilie, wurde aber von ihren Eltern aus Geldnot an die Familie Crabbe verkauft. Neben der Hausarbeit musste sie Crabbe und seinen Freunden als Lustsklavin dienen. Von einen dieser Freunde, einen Todesser, wurde sie schließlich geschwängert. Lange gelang es Phoebe ihrer Schwangerschaft mit Hilfe von ihrer einzigen Freundin Dinky zu verheimlichen. Doch schon wenigen Stunden nach der Geburt wurde das kleine Mädchen von den Hausherren entdeckt. Mrs. Crabbe, die vermutete das ihr Gatte der Vater des Bastards war, lieferte Phoebe an den Werwolf Fenri Greyback aus, der sie noch in derselben Nacht tötete. Doch Dinky konnte das Baby rechtzeitig retten. So gut sie konnte, zog die Elfe das Baby groß. Als das namenlose Mädchen alt genug war, bekam es der Sohn des Hauses, Vincent, als Geburtstag Geschenke, damit er aufhörte, den Hund der Familie zu quälen. Obwohl Vincent nur ein Jahr älter als das Mädchen war, quälte er sein "Spielzeug" und versuchte mehrmals, sie zu töten, was Dinky aber zu verhindern wusste. Jeder älter das Mädchen wurde, umso mehr Aufgaben musste sie erledigen. Die Hausherren sahen in den Mädchen nur einen weiteren Hauself. Violett Crabbe, die den Bastard am liebsten aus dem Haus geschmissen hätte, hatte ihr den verächtlichen Namen "Pumpkin" gegeben. In der Anwesenheit der Herrin passierten ihr immer die meisten Fehler. Pumpkin versuchte in der Nähe der Herrin alles richtig zu machen, doch vor lauter Angst vor ihr, unterliefen ihr dann die Fehler. Als Pumpkin das Teenageralter erreicht hatte, sollte ihr das gleich Schicksal zuteilwerden wie ihrer Mutter. Der alte Crabbe versuchte sie zu vergewaltigen, doch du ein magische Schutzschild, das sie immer wieder umgab, wenn sie große Angst hatte, hielt den gierigen Crabbe von ihr fern. . Zwei Monate musste sie warten, bis sich endlich die Chance ergab, ihrer Gefangenschaft zu entkommen. Als das Anwesen der Crabbe's von Auroren des Zaubereiministeriums durchsucht wurde, gelang es Pumpkin im Trouble zu fliehen
Der Meister der Zaubertränke
Die erste Nacht in Freiheit verbrachte sie einer Scheune einer verlassenen Farm. Im Heu zu schlafen war tausendmal angenehmer als auf einen kalten Kerkerboden. Frisch ausgeschlafen, das erste Mal in ihren Leben, machte sie sich auf die Suche nach anständiger Kleidung, den sie trug nur mehrere zusammengenähte Küchentücher, die sie von Dinky erhalten hatte. Wehmütig dachte sie an Dinky, die sie hatte zurücklassen müssen. Doch Dinky war an die Crabbe's gebunden. In diesem Moment gab es einen lauten Knall und plötzlich stand die Elfe vor ihr.
"Dinky, was machst du hier?", fragte Pumpkin erstaunt.
"Sie suchen nach dir und sind ganz in der Nähe. Ich werde dich nach London bringen. Da werden sie dich nicht finden."
Dinky hielt ihr die Hand hin.
"Mach schon. Sie sind bald da."
Pumpkin nahm ihrer Hand und zusammen apparieten die beiden. Dinky apparierte direkt in die Nokturn Gasse.
"Ich muss jetzt wieder gehen. Pass bitte auf dich auf."
"Das mache ich und danke für alles."
Dann verschwand die Hauselfe mit einem lauten Knall wieder. Viele Zauberer waren an diesen Tag nicht unterwegs. Die wenigen, denen sie begegnete, sahen sie verächtlich an. Sie wusste, sie konnte hier nur überleben, wenn sie so schnell wie möglich einen Job fand. Und zu ihrem großen Glück fand sie recht schnell einen Arbeitsplatz. Der Inhaber der Apotheke hatte Mitleid mit ihr und gab ihr einen Job. Und schon nach wenigen Tagen bei ihm, entdeckte er, welch ein Talent in den Gör lag. Sie war geradezu meisterhaft im Brauen von Zaubertränken und Mixturen. Pumpkin lernte recht schnell und schon nach einen Monat kannte sie alle Rezepte der Tränke und Mixturen, die Barry Bobbin im Laden verkaufte. So ließ er sie dann alleine in seinem Kellerlabor die Artikel seines Geschäftes alleine brauen, während er sich um die Kundschaft kümmerte. Schnell sprach sich in der Nokturngasse und auch in der Winkelgasse herum, wie günstig und ausgezeichnet seine Tränke waren. Die Einnahmen seines Ladens schnellten in die Höhe. Pumpkin bekam davon nichts mit, das sie nur eine Galleone im der Woche als Lohn bekam. Eisern sparte sie das Geld um sich davon ein Buch mit neuen Rezepturen zu kaufen. Keiner der Kunden wusste, das Bobbin nicht selbst seine Tränke braute, den Pumpkin durfte während der Geschäftszeiten keinen Fuß in den Laden setzen. Bobbin war sich sicher, dass niemand merken würde, das er nicht selbst der Braumeister war. Doch einen Zauberer fiel das sofort auf, war Bobbin vor Jahren ein Schüler von ihm gewesen. Und zu dieser Zeit war Bobbin eine totale Niete gewesen, obwohl er aus einer Familie voller talentierter Braumeister stammte.
Professor Severus Snape ließ sich an diesen Tag viel Zeit mit seinen Einkäufen und wartete bis auch der letzte Kunde den kleinen Laden verlassen hatte.
"Sie haben sich heute aber viel Zeit gelassen, Professor."
"Ich wollte mit ihnen über ihrer Tränke sprechen. Sie sind deutlich besser geworden."
"Sind sie damit nicht zufrieden?", fragte Bobbin und wurde sichtlich nervöser. Er kam sich wieder vor wieder Schüler, erwartete eine Standpauke und Nachsitzen. Aber er war kein Schüler mehr und musste auch nicht mehr nachsitzen.
"Sie haben und Ach und Krach meiner Kurs geschafft. Wenn ich mich recht erinnere hatten sie nur ein Annehmbar."
"Ja, Sir. Aber ich habe mich fortgebildet."
"Lügen sie mich nicht an, das konnten sie noch nie, Bobbin. Das können nicht ihre Mixturen sein. Sie tragen nicht ihre Handschrift."
"Es sind meine Tränke."
Snape holte seinen Zauberstab aus seinen Umhang und zielte damit auf Bobbin.
"Raus mit der Sprache, wer macht ihrer Tränke."
"Ein Mädchen."
"Das Mädchen, das hier öfter gesehen wird, wie es durch die Gassen schleicht."
"Welches Mädchen?"
"Du fängst wieder schon wieder mit Lügen an. Ich hab das Mädchen gesehen. Wie sie in deinen Laden ging. Und war ganz sicher keiner Nutte. Dafür war sie zu jung."
"Pumpkin", rief er durch den Laden. "Komm her. Mach schon."
"Aber Herr, ich kann den Trank jetzt nicht alleine lassen. Sonst gelingt er nicht."
"Hörst du nicht, du dummes Gör. Komm nach vorne", sagte Bobbin wütend. Hinten aus dem Laden kam ein junges Mädchen, das kaum sechzehn Jahre alt war. Ihr Haar war kunterbunt und sie trug dreckige Kleidung. Sie wirkte total verwahrlost, aber Snape erkannte sofort ihrer Schönheit.
"Ist sie nicht schön, Sev", hörte er Lily's Stimme in seinen Kopf.
Severus ignorierte die Stimme, denn sie rief schmerzliche Erinnerungen an eine unerfüllte Liebe in ihm wach. Aber er konnte nicht ignorieren, dass das Mädchen trotz ihrer äußeren Erscheinung wunderschön war. Und tief in seinen Inneren spürte er eine ihm lange verwehrte Wärme. Aber er konnte kaum glauben, dass diese Mädchen, das so aussah, als hätte sie nie eine Schule besucht, tatsächlich solche Tränke brauen konnte.
"Bobbin, du lügst mich an. Diese Mädchen kann unmöglich solch einen perfekten Trank zubereiten, wie du ihn mir verkauft hast."
"Doch mein Herr. Soll ich Ihnen einen Trank machen?", fragte sie schüchtern.
"Nein, aber du kannst mir ein paar Fragen beantworten."
Dann stellte er die Fragen, die er seine Erstklässler im deren ersten Unterrichtsstunde abfragte.
"Was bekomme ich, wenn ich einen Wemutaufguss geriebene Affodilwurzel hinzufüge", fragte mit öliger Stimme.
Doch anders als seine Schüler zeigte sie nicht eine Spur von Angst.
"Sie bekommen einen Schlaftrunk, auch der Trank der Lebenden Toten genannt."
Das war richtig. Snape war erstaunt.
"Wo würdest du einen Bezoar suchen?"
"Im Magen einer Ziege."
Auch diesmal wusste sie die richtige Antwort.
"Was ist der Unterschied zwischen Eisenhut und Wolfswurz?"
"Es gib einen, Sir. Beides ist die gleiche Pflanze, aber ich sage dazu Aconitum."
"Stehen sie, sie hat ihren Test bestanden."
"Das heißt gar nichts. Das haben ich ihnen in der ersten Klasse auch beigebracht, Bobbin."
"Glauben sie mir nicht, Sir?", fragte Pumpkin schüchtern, aber keine Angst zeigend.
"Nein, er schiebt sich nur vor, um seinen wahren Braumeister zu verstecken.""Dann kann ich ja weiter an dem Vielsafttrank arbeiten. Wenn ich jetzt nicht weitermache, kann ich wieder einen Monat warten."
Pumpkin ging zurück in ihrer kleines Kämmerchen in dem sie lebte und schlief, um weiter am Trank zu brauen. Sie war gerade dabei Baumschlangenhaut klein zu schneiden. Snape folgte ihr und sah ihr bei der Arbeit zu. Was er da zu sehen bekam, erstaunte ihn. Nirgends war ein Buch zu sehen, sie lass nirgends etwas ab, obwohl Snape bezweifelte, ob sie auch wirklich lesen konnte. Pumpkin, wer hatte ihr diesen fürchterlichen Namen verpasst, ging sehr geschickt um, schnitt de Baumschlagenhaut in feine Streifen. Sie wandte eine Schneidetechnik an, die er noch nie gesehen hatte, aber die durchaus erfolgreich aussah und als sie fertig war, schüttete sie die Streifen in den Kessel vor sich. Für Snape bestand in diesem Moment kein Zweifel mehr, das es tatsächlich das Mädchen war, das die Tränke herstellte. Und ihm wuchs der Wunsch, sich das Talent dieses Mädchen anzueignen. Unbemerkte verließ er den kleinen Raum wieder.
"Bobbin, wie viel kostest sie?", fragte Snape mit öliger Stimme.
"Sir, sie ist nicht zu verkaufen."
"Wie viel Galeonen kostet sie", fragte Severus erneut, als hätte Bobbin's Antwort bewusst überhört.
"Sir sie ist unverkäuflich."
Snape war mit dieser Antwort unzufrieden.
"Ich komme morgen wieder und bis dahin hast du dir einen Preis überlegt."
Severus nahm seinen Einkauf und verließ den Laden, in der Vorfreude, das ihm morgen das Mädchen und deren Talent gehörte.
"Du willst doch mehr als ihr Talent, Sev. Du willst sie", sagte wieder Lily's Stimme in seinen Kopf.
Kaum hatte Snape den Laden verlassen, schloss Bobbin die Ladentüre ab und zog die Vorhänge zu. Er wütend darüber, dass Pumpkin nicht einfach ihr Talent verschwiegen hatte. Niemals würde er Snape das Mädchen verkaufen. Sie war seine Entdeckung, der Schlüssel zu seinen neuen Reichtum. Unten hörte er das Polten des großen Kessel. Bobbin ging nach unten in den Keller, wob dieses dumme Gör gerade dabei war, ihren Arbeitsplatz sauber zu machen und den Trank mit den Vielsafttrank in den Vorratsraum zu bringen. In nächsten Vollmondzyklus würde sie ihn endlich zuende bringen können. Sie bemerkte nicht, das Bobbin zu ihr in den Keller gekommen war.
"Konntest du dich nicht einfach dumm stellen. Musstest du seine Fragen richtig beantworten."
"Herr, es tut mir leid", sagte sie unterwürfig.
"DU DUMMES DING", schrie er laut.
Er zog den Gürtel aus seiner Hose. Pumpkin, die ahnte, was er vorher hatte, wich zurück. Doch Bobbin wollte nicht über sie herfallen, sondern schlug kräftig mit den Gürtel zu. Er traf sie auf den Rücken, wobei sie laut aufschrie.
"SEI STILL. Das ist die Strafe für deinen Fehler."
Wieder traf sie ein Schlag. Diesmal gelang es ihr, den Schmerzensschrei zu unterdrücken. Blind vor Wut schlug Bobbin auf das wehrloses Mädchen ein. Pumpkin wimmerte lautlos, so schlimm die Schmerzen auch waren, sie wussten wenn sie schreien würde, trafen sie seine Schläge noch härter. Dann mit einem Mal gab es einen lauten Knall und Bobbin riss es von den Füßen, der knallte gegen die Wand des kleinen Zimmers und blieb bewusstlos liegen. Pumpkin nutzte den Augenblick und floh. Doch weit kam sie nicht, denn schon in der nächsten Gasse lief sie geradewegs Vincent Crabbe Sr. in die Arme.
Ein neuer Meister
"Meister Crabbe", sagte sie unterwürfig und ging sofort auf die Knie, so wie man es ihr beigebracht hatte.
"Wenn haben wir denn da? Unsere dumme Pumpkin. Ich dachte, du bist inzwischen tot."
Mehr bekam sie nicht mehr mit, den Crabbe hatte ihr einen Fluch auf den Hals gejagt und sie spürte nur noch Schmerzen, die erst aufhörten, als sie ohnmächtig zur Seite fiel. Als sie wieder langsam zu Bewusstsein kam, lag sie auf etwas kalten. Als sie ihre Augen wieder richtig aufbekam, erkannte sie weißen Mamor. Sie war wieder bei den Crabbes. Wie hoch hatte sie diesen Boden putzen müssen. Plötzlich hörte sie, wie Schritte näher kamen. Es waren zwei Personen, die sich auf die zu bewegten, eine davon war weiblich.
"Nein, dieser Bastard kommt mir nicht mehr ins Haus", schrie Violett Crabbe mit schriller Stimme, entsetzt darüber, als sie Pumpkin auf den Boden liegen sah.
"Aber Weib, sie gehört immer noch uns. Sie hat immer gute Dienste verrichtet und die alte Dinky schafft es nicht mehr alleine."
"Dann schaffen wir uns eine neue Elfe an und lassen die andere töten. Aber das dreckige Ding kommt mir nicht mehr ins Haus. Es reicht, dass sie ein verdammter Bastard ist. Ich weiß genau, was du immer mit ihr angestellt hast. Und wenn ich wieder Pech habe, bekommt sie auch einen Bastard, so wie ihrer Mutter."
"Ich werde sie nicht mehr anrühren", versprach Crabbe Sr.
"Du bist nur ein Mann mit seinen abartigen Trieben, die du bereits an ihre Mutter ausgelebt hast."
Das laute Geschrei der Eheleute war bis zum Salon vorgedrungen, wo die Abendgesellschaft sich nach den Abendessen zurückgezogen hatte. Einige Gäste kamen aus dem Zimmer um den Schauspiel beizuwohnen. Jeder wollte sehen, was der Grund für den heftigen Streit der Eheleute war. Unter ihnen war auch Professor Snape. Er war überrascht, das Mädchen aus Bobbin Laden hier zu sehen. Er hatte nicht gewusst, dass sie in Crabbes Dienst gestanden hatte.
"Ich will sie nicht mehr", schrie Violett Crabbe immer wieder.
"Wenn ich mich einmischen darf", sagte Snape mit seiner öligen Stimme und hatte sofort die Aufmerksamkeit der zankten Eheleute.
"Verkauft sie. Dann bekommt ihr noch Geld."
Violetts Augen begannen zu leuchten, als sie daran dachte, noch Geld für das dreckige Mädchen zu bekommen. Doch Crabbe Sr. war andere Meinung. Er zog seinen Zauberstab aus seiner Umhanginnentasche und zielte auf das verängstige Mädchen. Pumpkins sah nur eine Chance ihr Leben zu retten. Sie kroch zu der Stimme, die vorgeschlagen hatte, sie zu verkaufen.
"Herr, ich kann putzen, kochen und waschen. Ich bin sehr fleißig und verschwiegen. Ich werde ihnen keine Schande machen."
Als erst sie nach oben blickte, sah sie direkt in die dunklen und eiskalten Augen von Professor Snape. Dieser sah seine Chance, das große Talent des Mädchens anzueignen.
"Crabbe, was willst du für sie haben?", fragte er.
"3000 Galeonen", sagte Violett Crabbe gierig.
"Einverstanden", sagte Snape. Er hatte sie billiger bekommen, als er dachte. Aber anscheinend wussten die Crabbes nicht, was für ein Talent ihr Hausmädchen war. Snape kramte in seinen Umhanginnentaschen nach etwas. Als er es gefunden hatte, warf er es Crabbe Sr. zu.
"Eine kleine Anzahlung. In den nächsten Tagen bekommst du den Rest."
Crabbe fing den Beutel, doch seine Frau riss ihm die Münzen sofort aus den Händen.
"Viel Spaß mit der kleinen dumme Göre", sagte sie lachend.
"Nachdem das nun geklärt ist, können wir ja wieder den restlichen Abend genießen", sagte sie und die Abendgesellschaft folgte ihr zurück in den großen Salon. Dankbar ihr Leben gerettet zu haben, küsste Pumpkin seinen schwarzen Mantel.
"Danke Herr, Ihr werdet euren Kauf nicht bereuen. Ich bin jede Galleone wert."
"Sei still. Geh nach oben und richtet mein Zimmer her. Und bereite alles für meine Abreise morgen früh vor. Ich werde in einer Stunde nach oben kommen und möchte dass alles zu meiner Zufriedenheit gesehen ist.
"Ja, Meister", sagte Pumpkin und senkte den Kopf nach unten.
Sie quälte sich unter Schmerzen auf die Beine und wankte zur Treppe. Jeder Schritt tat ihr weh, doch sie bis die Zähne zusammen und ging nach oben. Sie hatte schon schlimmere Schmerzen durchgestanden. Als sie zum Gästezimmer kam, das Snape bewohnte, öffnete sie langsam die Türe und schlüpfte hinein. Sofort begann sie mit ihrer Arbeit. Sie nahm einen großen Koffer, stellte sie auf das Bett und räumte sorgfältig die Sachen des Professors in den Koffer. Als sie damit fertig war, hievte sie den Koffer vom Bett und stellte ihn neben die Tür, danach richtete sie das Bett her. Mit einem Mal als sie das Bett herrichtete wurde ihr klar, das Snape wahrscheinlich auch noch mehr wollte. Pumpkin würde sich dem Schicksal beugen müssen, den sie hatte ihn ihr Leben zu verdanken.
Pünktlich nach einer Stunde kehrte Snape aus dem Salon zurück. Als er das Zimmer betrat war er zufrieden, denn das Mädchen hatte ihre Arbeit verrichtet. Sie lag in einer dunklen Ecke und schlief. Als er sie sich näher ansah, konnte er eine gewisse Ähnlichkeit mit seiner großen Liebe entdecken. Selbst unter diesem verwahrlosten Äußern war zu erkennen, dass sie eine Schönheit sein musste. Er bereute es nicht, so viel Galeonen für sie ausgeben zu haben. Zu sehen, wie sie einen Zaubertrank zubereitete faszinierte ihn. Obwohl sie keine Ausbildung hatte, ging sie äußerst geschickt um. Anscheinend war sie rein blutig, obwohl er noch nichts Magisches an ihr entdeckt hatte. Das einzige was er wusste war, das sie ein Metamorphmagus war, das ihr Haar so kunterbunt aussah und ihrer Augen inzwischen dunkelschwarz gefärbt waren. Als er sie das erste Mal gesehen hatte, waren sie wunderschön grüne gewesen. Snape kniete sich hin und hob das schlafende Mädchen vorsichtig hoch. Er hätte auch einen Zauber benutzen können, doch irgendwie hatte er das Verlangen, ihr nah zu sein. Vorsichtig legte er sie ins Bett, wo sie kurz aufstöhnte. Erst jetzt bemerkte er, dass sie Wunden auf den Rücken hatte. Mit dem Zauberstab tippte er sachte auf ihrer Schultern und das Kleid, das mehr aus Fetzen bestand, verschwand. Ihr junger Körper war über und über mit Narben versehen. Viele waren verheilt, doch die Striemen auf den Rücken waren frisch. Sie waren ihr wahrscheinlich von Bobbin zugefügt worden. Neben der linken Brust entdeckte er ein Muttermal, das die Form eines Mondes hatte. Snape deckte sie zu und beschloss, am nächsten Morgen ihrer Wunden zu versorgen. Er verließ leise das Zimmer und ging hinüber in das kleine Wohnzimmer, um dort die Nach auf der Couch zu verbringen.
Als Pumpkin am nächsten Morgen erwachte, merkte sie sofort, dass sie auf dem Bett des Meisters lag. Wie war sie auf das Bett gekommen. Es war ihr nicht erlaubt, im Bett zu schlafen. So schnell sie konnte stand sie auf, machte das Bett, damit nicht auffiel, das sie darin genächtet hatte. Erst dann viel ihr auf, das sie völlig nackt war. War er im Schlaf über sie hergefallen. Pumpkin suchte nach ihrem Kleid, konnte es aber nicht finden. Nun ein weißes Kleid, das auf den Stuhl neben dem Bett lag. Sie wollte es gerade anziehen, als eine ölige Stimme sagte:
"Nichts da. Das Kleid bleibt aus. Ich werde deine Wunden reinigen. Ein Dienstmädchen mit Schmerzen kann ich nicht gebrauchen."
Erschrocken drehte sie sich um und sah in seine kalten Augen.
"Los, leg dich aufs Bett."
Doch Pumpkin zögerte. Sie wollte sich ihn nicht völlig ausliefern.
"Jetzt legt sich aufs Bett. Ich werde schon nicht über dich herfallen."
"Das würde ihnen nicht gelingen, Meister."
"Glaubst du", sagte er und seine Augen funkelten böse.
"Die Werte Herrin hatte Unrecht. Der Herr konnte mich nie berühren, wo wie er es wollte."
"Du hast deine Kräfte angewandt?"
"Nur weil ich keine Schule wie Master Vincent besucht habe, weiß ich doch wie man zaubert."
Snape sah sie erstaunt an. In diesen Mädchen schien noch viel mehr zu stecken.
"Jetzt legt dich hin. Ich werde nur die Wunden versorgen. Und du erzählst mir alles."
Pumpkin legte sich das das seidenen Bettlagen, das ihre Wunden ein wenig kühlte. Nie hatte sich jemand um ihrer Wunden gesorgt. Snape zauberte eine Schlüssel mit lauwarmem Wasser herbei und reinigte sie erst mal vom Schmutz, dann begann er, ihrer Wunden mit einer gelben Flüssigkeit zu benetzen. Es war Murtlap-Essenz, das konnte sie am Geruch erkennen. Obwohl sie wusste wie die Essenz hergestellt wurde, hatte ihr Bobbin nie erlaubt, um ihren Wunden und Narben selber zu versorgen.
"Dinky, die Hauselfe hat mir das Lesen beigebracht. Sobald ich alt genug war, musste ich Vincent bei den Hausaufgaben helfen oder ihn das Objekt zur Verfügung stehen, wenn seine Flüche ausprobierte."
"Naja, meine Meinung ist Crabbe nicht sehr begabt mit Flüchen."
"Das stimmt, die seines Vaters sind schlimmer."
Snape konnte sich das ganz gut vorstellen, wenn man die vielen Narben an ihren Körper betrachtete.
"Jawohl Herr."
Snape schickte sie ins Bad, wo sich das erste Mal seit langen wusch. Sie merkte, dass das weiße Kleid ins Badezimmer geschwebt kam und sich auf einen Stuhl niederließ. Nach dem Waschen zog sie sich an und ging ins Wohnzimmer.
"Gehe in die Küche und hole mein Frühstück. Verstanden."
"Jawohl Herr."
Pumpkin verließ das Gästezimmer und rannte hinunter in die Küche und war froh niemanden aus der Familie Crabbe über den Weg zu laufen. In der Küche herrschte bereits reges Treiben. Dinky war gerade dabei, einer neuen Hauselfe beizubringen, wie der Tagesablauf der Herrschaft aussah. Dinky freute sich ihre alte Freundin wiederzusehen.
"Es ist so schön, dich wieder zu sehen. Ich dachte du hast die Freiheit nicht überlebt", sagte sie mit weinerlicher Stimme.
"Hätte ich auch beinahe nicht. Aber mein neuer Herr hat mich gerettet."
"Du hast einen neuen Herrn?"
"Ja. Professor Snape und er wartet bereits auf sein Frühstück."
"Ist gleich fertig", sagte die andere Hauselfe.
"Das ist Dottie. Gott ich muss ihr noch so viel beibringen. Sie kam erst heute Nacht und muss noch die Gepflogenheiten des Hauses lernen."
"Du wirst das schon schaffen. Du bist eine gute Lehrerin. Du hast mir auch alles beigebracht. Aber jetzt muss ich wieder zu meinen Herrn."
Dinky stellte ihr das Tablett mit dem Frühstück hin und nahm dann wieder ihre andere Arbeit auf. Pumpkin nahm das Tablett und machte sich auf den Weg zurück zum Gästezimmer. Doch unterwegs traf sie ausgerechnet auf den Sohn des Hauses, Vincent Crabbe jun.
"Meine Lieblingselfe ist ja wieder da. Jetzt hab ich wieder ein Spielzeug."
"Lass mich in Ruhe. Ich muss meinem Herrn das Frühstück bringen."
"Daddy schläft noch. Wir haben also Zeit für ein paar kleine Flüche die ich an dir ausprobieren kann."
"Lass mich in Ruhe."
"Ach komm schon. Nur einen kleinen Schockzauber. Das tut auch gar nicht weh."
In diesem Moment kam Snape aus dem Gästezimmer und nachzusehen, warum das Mädchen solange brauchte.
"Mr. Crabbe, wagen sie es ja nicht, mein Hausmädchen zu verletzten. Sonst werden sie dann ganzen Rest des Schuljahres mit Nachsitzen verbringen."
"Wir haben noch Ferien. Und da kann ich machen was ich will", sagte er trotzig.
"Ich bezweifelte das einen erfolgreichen Stupor- Zauber hinbekommen."
An Pumpkin gewandt, sagte er streng:
"Ab ins Zimmer und richte den Tisch her.
Pumpkin ging an Snape vorbei und richtete ihm das Frühstück her. Dann stellte sie sich wie es sich gehörte in die Ecke. Snape setzte sich an den gedeckten Tisch, wo Pumpkin Kaffee, frische Brötchen, Marmelade und Milch aufgestellt hatte. Sie ließ sich nicht anmerken, dass sie auch Hunger hatte. Das gehörte sich in Anwesenheit des Herrn nicht.
"Wie ist dein richtige Name?", wollte Snape wissen.
"Pumpkin", sagte sie, das sie es nicht besser wusste. "Oder man nennt mich Drecksbastard, dummes Gör. Einfallspinsel. Suchen Sie sich einen Namen aus."
"Ich werde dir einen neuen Namen geben. Von nun an bist du Luna. Hast du das verstanden?"
"Ja. Ein schöner Name, Herr. Aber wir kommen sie darauf."
"Dein Muttermal."
Luna lief rot an, aber nicht nur ihr Gesicht, sondern auch ihrer Haare färben sich gleich mit dunkelrot.
"Und deine Haare kannst du auch gleich so lassen."
Luna lief zum Spiegel und sah erstaunt auf ihre neue Haarfarbe. Sie erkannte sich kaum wieder im Spiegel. War sie wirklich das hübsche Mädchen, das ihr da entgegen blickte.
"Du bist ein Metamorphmagi. Du kannst dein Aussehen verändern, so wie du willst", sagte Snape gelangweilt.
Wusste dieses Kind denn überhaupt etwas über die magische Welt.
"Ist ja auch egal. Du packst meine Sachen, während ich mich von der Familie verabschiede. Wir werden nach Spinner's End reisen und da alles für das kommende Schuljahr errichten. In zwei Monaten reisen wir nach Hogwarts.“
"Die Zauberschule."
"Zumindest weißt du was Hogwarts ist."
"Der Sohn des ehemaligen Herren besucht die Schule."
"Wie alt bist du eigentlich?", wollte Snape wissen.
"Ich bin sechzehn."
Snape hatte sie viel jünger eingeschätzt, aber das lag wohl daran, dass sie so erschreckend dünn war
Spinner's End
Snape verließ das Zimmer und ging nach unten, um sich von den Gastgebern zu verabschieden. Währenddessen begann Luna, sie musste sich erst mal daran gewöhnen, dass sie jetzt einen richtigen Namen hatte, die restlichen Sachen des Herrn einzupacken. Es würde einfacher gehen, wenn sie ihrer Kräfte benutzen dürfte, doch das war ihr nicht gestattet. Manchmal viel es ihr schwer, alles per Hand zu erledigen. Sie war ganz in Gedanken versunken, als es plötzlich plopp machte. Dinky stand vor ihr und hielt eine kleine Schachtel in der Hand.
"Was ist das?", fragte Luna erstaunt.
"Ein Abschiedsgeschenk. Ich hab es immer versteckt, damit die Herrin es nicht findet. Das ist der Zauberstab deiner Mutter."
Die Elfe reichte ihr die Schachtel. Vorsichtig öffnete Luna die Schachtel. Darin lag er. Der Zauberstab ihrer Mutter. Er war wunderschön und sie spürte seine Macht.
"Danke. Eine schöne Erinnerung an Mama", sagte Luna und versuchte ihre Tränen zurückzuhalten.
"Bitte. Pass auf dich auf."
"Das werde ich. Und danke für alles was du je für mich getan hast."
Luna umarmte die kleine Elfe, die danach mit einem leisen Plopp verschwand. Ein paar Augenblicke später kam Professor Snape zurück.
"Ich sehe, du erledigst deine Arbeiten sehr schnell. Gut so. Ich mag keine Faulheit. Dann werden wir aufbrechen."
"Master, wir werden wir reisen?", fragte Luna schüchtern.
Sie kannte nur zwei Wege: Apparieren und mit dem Flopulver. Beides mochte sie nicht besonders.
"Wir werden apparieren", sagte er, als hätte er ihre Gedanken gelesen.
Mit seinen Zauberstab verkleinert er das Gepäck auf Handtaschengröße und reichte sie Luna. Sie hatte ihren kleines Abschiedsgeschenk in ihren Umhang verscheckt, den ihr Snape herbeigezaubert hatte.
"Und wehe du verlierst etwas", sagte er streng.
"Nein, Herr."
Snape hielt ihr seinen rechten Arm hin und zögerlich griff sie danach. Snape fragte nicht einmal, ob sie bereit war, sondern apparierte einfach. Luna hatte dabei die Augen geschlossen und hoffte nur, das einfach schnell vorbei war.
"Mach die Augen auf. Wir sind da."
Langsam öffnete Luna die Augen. Sie standen in einem finsteren Wohnzimmer, das einen vernachlässigten Eindruck machte. Anscheinend lebte Snape hier nicht richtig oder er hatte nie ein Hausmädchen besessen. Herrin Crabbe hätte so einen Zustand in ihrem Haus nie zugelassen. Das einzige Fenster im Zimmer war mit Vorhängen verdeckte, damit man von der Straße nicht in Hausinnere blicken konnte. In der Mitte des Raumes stehen ein alter Sessel und ein zerschlissenes Sofa dicht um einen wackligen Tisch gedrängt. Der kleine Wohnraum wurde mit einer von der Decke hängenden Lampe, in der eine einzelne Kerze steckte, nur schwach beleuchtet. An den Wänden standen Regale mit schwarzen und brauen ledergebunden Büchern bedeckt. Luna hatte noch nie so viele Bücher auf einmal gesehen.
"Dort ist die Tür zur Küche, die andere Türe führt nach oben. Du wirst im zweiten Zimmer rechts schlafen und leben."
"In Ordnung."
"Dann wäre das geklärt. Während ich meine Sachen auspackte, beginnst du mit dem Mittagessen. Ich überlasse es dir, was du kochst. Aber wage es, mich zu vergiften."
"Nein, Sir."
Luna ging zur Tür und trat in die Küche, in der anscheinend seit Jahren niemand mehr gewesen war. Professor Snape hielt sich in die Raum anscheinend nicht viel auf. Luna begann erst mal damit, etwas Ordnung zu schaffen. Sie merkte während ihrer Arbeit nicht, dass sie von Snape beobachtet wurde.
"Du kannst die Blicke nicht von ihr lassen", sagte Lily's Stimme in seinen Kopf.
Manchmal wünschte er sich, sie würde nicht zu allen ihren Kommentar abgeben. Aber tief im inneren wusste er auch, dass sie Recht hatte. Immer wieder beobachtete er sie heimlich, da er sich an ihr nicht statt sehen konnte. Nach einer Weile ging er wieder seiner Arbeit nach und ließ sie weiter arbeiten. Auch er musste sich erst mal daran gewöhnen, wieder eine Frau im Haus zu haben. Es war Jahre her seit seiner Mutter gestorben war. Snape vertiefte sich im Wohnzimmer in eines seiner Zaubertrankbücher und dachte nicht weiter an die Vergangenheit. Erst als es Wohnzimmer nach Essen zu duften anfing, nahm er wieder etwas aus seiner Umgebung war. Es dufte herrlich. Snape stand aus dem schäbigen Sessel auf und ging zur Küche. Luna hatte aus der Küche inzwischen ihr eigenes Reich gezaubert und ihrer eigene Note aufgedrückt. Er erkannte den Raum fast nicht wieder.
"Ah, Professor, sind gerade richtig. Ihr Mittagessen ist fertig."
"Und was hat mir das kleine Mädchen gekocht?"
"Eine Gemüse Minestrone. Mehr konnte ich leider nicht machen. Sie haben nicht viele Lebensmittel zu Verfügung."
"Hier in der Nähe ist jeden Morgen ein Wochenmarkt. Da kannst du Lebensmittel einkaufen. Kannst du mit Muggelgeld umgehen?"
"Ja. Ich musste immer die Lebensmittel holen, weil Dinky das nicht durfte."
"Dann wirst du morgen dort hingehen."
Das Zusammenleben mit Luna war etwas völlig neues für Severus, der sonst jeden Kontakt zu anderen vermied. Aber etwas war an Luna anders. Er erlaubte ihr, seine Bücher mit Rezepten von Zaubertränken zu studieren und schon nach zwei Tagen hatte sie fast die Hälfte davon durch. Er konnte es nicht glauben, denn nebenbei schaffte sie es noch, den Haushalt zu machen, wirkte aber nie erschöpft. Nachdem sich Luna gut eingelebt hatte, begann er sie in Zaubertränke zu unterrichten. Jeden Tag stellte er ihr schwieriger Aufgaben, sie aber jedes Mal zu lösen vermochte. Außerdem half sie ihm bei Zubereiten von Tränken. Snape vertraute ihr sogar soweit, das sie seiner Bestellungen in der Apotheke bei Bobbin holen durfte. Diesen hatte er angedroht, wenn er Luna etwas tun würde, einige Flüche auf den Hals zu jagen. Bobbin hielt sich daran, war Snape doch sein beste Kunde. Luna, die Bobbin nur zu gut kannte, merkte schnell, das Bobbin versuchte, Snape die Ware teuer zu verkaufen und konnte ihn jedes Mal geschickt runter handeln. Ihr Master war beeindruckt von ihrem Können.
Es war weit nach Mitternacht, als Luna von einen Poltern im Wohnzimmer wach wurde. Sie war über dem Buch "Zaubertränke für Fortgeschrittene" eingeschlafen, als sie durch das Poltern erschrocken hochfuhr. Leise schlich sie hinunter ins Wohnzimmer. Leicht metallischer Geruch kam ihr entgegen. Geruch von Blut. Mit einem Wink ihres Zauberstabes erhellte sie die Kerzen im Wohnzimmer. Snape lag am Boden und war ohnmächtig. Als Luna näher kam, erkannte sie, dass er Kopf eine Wunde hatte. Luna kniete sich neben ihren Master und versorgte als erstes die Kopfwunde. Mit ihren Zauberstab fuhr sie über die Wunden, die sich langsam verschloss. Dann untersuchte sie seinen Körper nach weiteren Wunden. Das Hemd war mit Blut durchtränkt. Als sie es öffnete, waren seine Brust mit langen bluten Schnitten versehen. Solche eine Wunde hat sie noch nie gesehen.
"Sectumsempra", sagte Snape mit schwacher Stimme.
Luna erschrak. Man hatte Snape mit seinen eigenen Fluch angegriffen. Zum Glück hatte er ihr beigebracht, wie man die Wunden heilen konnte. Sie hielt ihren Zauberstab über seinen Oberkörper und fing leise an die Formel zu sprechen. Das Snape nun bemerkte, dass sie einen Zauberstab besaß, war ihr in die Moment egal. Seine Leben zu retten war jetzt wichtig. Monoton wiederholte sie immer wieder die Formel, bis auch der letzte Schnitt verheilt war. Mit einem Wingardium Leviosa transportierte sie Snape nach oben in seine Schlafzimmer, wo sie in dann sachte auf das Bett schweben ließ. Danach rannte sie nach unten in sein Labor um eine Phiole mit Blutbildender Trank zu holen. Als sie wieder in sein Schlafzimmer kam, war Snape wieder bei Bewusstsein. Er hatte sich leicht aufgerichtet.
"Herr, was ist passiert?", fragte sie und die Angst stand ihr immer noch im Gesicht geschrieben.
"Eine kleine Meinungsverschiedenheit mit Lestrange."
"Wer ist das?"
"Ich glaube es wird Zeit die zu erzählen, was ich so mache, wenn ich das Haus verlasse. Komm setzt dich."
Luna setzte sich schüchtern neben ihm aufs Bett und reichte ihm den Trank. Nachdem er ihn geschluckt hatte, begann er zu erzählen. Wie er als junger Mann in die Kreise von "Er, dessen Name nicht genannt werden darf "geriet und einer seiner Anhänger wurde. Wie versuchte, den Tod einer Freundin aus Schultagen zu verhindern, aber es nicht schaffte und wie er nach ihren Tod auf die Seite des Guten wechselte und seitdem als Spion für beiden Seiten fungierte. Und am heutigen Abend waren es wieder zu einer Auseinandersetzung zwischen ihm und der Todesserin Bellatrix Lestrange gekommen.
"Diese Frau, die mit anderen ausgebrochen ist?", fragte Luna.
"Ja, woher weißt du das?"
"Hab es im Tagespropheten gelesen."
"Nun ja, sie ist fanatisch. Besessen vom Dunklen Lord. Und sie sieht es nicht gerne, dass ich ihm so nahe stehe. Sie traut mir einfach nicht mehr."
"Wollte sie euch umbringen?"
"Nein, nur einen Denkzettel verpassen. Sie würde es nie wagen, dem engsten Vertrauten ihres Herrn zu schaden."
"Aber sie hat euch schwer verletzt. Wenn ich euch nicht gehört hätte, wärt ihr da unten verblutet."
"Woher wusstest du den Gegenfluch? Und welchen Zauberstab hast du benutzt."
"Von dem Gegenfluch habe ich einen Buch von euch gelesen, Master. Der Zauberstab war ein Geschenk von Dinky. Er gehörte meiner Mutter. Er hat mich als neue Besitzerin akzeptiert."
"Danke", sagte Snape fast sanft.
"Geh nun schlafen. Du musst heute Morgen nichts machen. Schlaf dich aus."
"Danke Herr."
Luna stand auf und verließ das Schlafzimmer. Snape löschte im einen Schwenk seines Stabes die Lichter im Zimmer. Er schloss die Augen und dachte über das eben gesehene nach. Ohne ihre schnelle Hilfe wäre er in seinem Wohnzimmer verblutet. In dieser kleinen Hexe steckte viel mehr als er erwartet hatte. Nicht ihr Talent für das Brauen von Zaubertränke, sondern auch ihrer schnelle Auffassungsgabe war beindruckend. Für Snape war klar, dass er sie mit nach Hogwarts nehmen würde und sie dort heimlich unterrichten. Es war nur zu hoffen, dass Dumbledore ihre Anwesenheit nicht mitbekam.
Du siehst in ihr viel mehr
Warum konnte seine innere Stimme nicht einmal ihre Klappe halten.
Du hast schon Gefühle für sie entwickelt, Sev
Hatte die Stimme Recht. Sah er schon mehr in dem Mädchen als eine einfache Dienerin. Wenn er ehrlich zu sich war, sah er in ihr eine Art Lehrling.
Hogwarts
Durch Lunas Pflege erholte sich Snape recht schnell von seinen Verletzungen. Bevor die Ferien zu Ende waren, war er wieder der Alte. Er hatte beschlossen, Luna mit nach Hogwarts zu nehmen, der er sie alleine nicht in Spinners Ende lassen wollte, weil Pettigrew bei ihm leben sollte. Es war der Wunsch des Dunklen Lord. Snape würde sein Hausmädchen nie mit dem schleimigen Abschaum, der Pettigrew war, alleine lassen. Seine einzige Sorge war, das Dumbledore entdecken könnte, das er Luna heimlich mit ins Schloss gebracht hatte. Aber Snape wagte den Versuch.
Luna freute sich riesig, als Snape ihr mitteilte, das er sie mit nach Hogwarts mitnehmen würde. Sie hatte schon viel von Hogwarts gelesen und gehört. Sie hatte sich immer gefragt, in welches Haus sie wohl gekommen wäre, wenn es ihr erlaubt gewesen wäre, die magische Schule zu besuche. Aber so bekam sie die Möglichkeit weiterhin bei Snape ihr Wissen in Brauen von Zaubertränken zu erweitern. Kurz vor der Abreise hatte Snape ihr noch Kleider besorgt, die den Schuluniformen von Hogwarts ähnlich sahen.
Ein paar Tage bevor das neue Schuljahr anbrechen würde, reisten sie nach Hogwarts. Wieder wählte Professor Snape das Seit-an-Seit-Reparieren als Reisemittel. Inzwischen hatte Luna sich halbwegs daran gewöhnt, als wenn ihr inzwischen das Reisen mit Flohpulver angenehmer war. Snape disapparierte nicht weit weg von Hogwarts, da das Apparieren ins Schloss nicht möglich war. Mit Hilfe eines Desillusionierungszauber schaffte es Snape, seinen Schützling unbemerkt in Schloss zu schmuggeln.
Als Luna das Büro von Snape betrat, fingen ihrer Augen an zu leuchten. In zwei Schränken bewahrte er Kräuter, kleine Tierchen, Wurzeln und andere Zutaten auf. Jeder Menge Bücher füllten zwei Regale an den Wänden.
"Hier ist alles was du brauchen wirst, um eine der besten Zaubertrankbrauer alle Zeiten zu Werden. Ich erwartete das du wirklich die Schönheit des leisen brodelnden Kessels mit seinen schimmernden Dämpfen zusehen lernst, die zarte Macht der Flüssigkeiten, die durch die menschlichen Venen kriechen, den Kopf verhexen und die Sinne betören. Ich kann dich lehren, wie man Ruhm in Flaschen füllt, Ansehen zusammenbraut, sogar den Tod verkorkt. Ich werde die Tränke beibringen, die ich meinen Schülern nie beibringen würde."
"Aber ist das nicht verboten, Sir", fragte Luna unsicher.
"Ja. Ich dürfte das meinen Schüler nie beibringen. Aber für mich bist du mein Lehrling. Du hast so ein Talent. Das traf am nicht brach liegen lassen."
Severus erkannte sich in diesen Moment selbst nicht wieder. Doch er sah in ihr seine Nachfolgerin.
"Lass uns erst mal in meiner Wohnung gehen. Wir sollten uns ausruhen. Ich werde dann den Direktor einen Besuch abstatten."
"Master, entschuldigt die Frage, aber wo werde ich schlafen? In Spinners End hatte ich ein Zimmer."
"Das wird du hier auch bekommen. Räumst du meine Sachen in den Schrank und werde mich um dein Zimmer kümmern."
"Ja, Master."
Luna nahm den Koffer und zog ihn ins Schlafzimmer. Dann räumte sie die Kleidung von Snape in den Schrank, der in dem kleinen Schlafzimmer stand.
"So dein Zimmer ist fertig. Einrichten kannst du es ja inzwischen selber. Ich werde zu Professor Dumbledore gehen. Wenn ich wieder komme, hast du das Zimmer eingerichtet und wir beginnen mit einer neuer Lektion.
"Jawohl, Sir."
Snape verließ das Schlafzimmer wieder und wenige Sekunden später hörte sie wie die Wohnungstür sich wieder schloss. Luna räumte noch den Koffer auf und ging dann zurück ins Wohnzimmer. Neben den gemütlichen Kamin war eine weitere Tür erschienen. Luna ging auf die Tür zu und öffnete sie langsam.
Es war weit nach Mitternacht, als Dumbledore Snape wieder entließ. Er hatte ihm alle Ereignisse des Sommers geschildert, ihn in die Pläne des Dunklen Lords eingeweiht. Dumbledore war zufrieden mit seinen Bericht gewesen. Mit etwas schlechter Laune machte er sich auf den Weg zurück zu seiner Wohnung. Luna war bestimmt schon längst im Bett. Als er sein Wohnzimmer betrat, brannte noch das Feuer im Kamin. Auf dem Sesseln lagen noch einige Bücher. Luna hatte wahrscheinlich wieder gelernt. Die Türe zu ihren Zimmer war leicht angelehnt. Leise ging Snape zur Tür. Das einzige Licht im Zimmer kam von einer Kerze auf den Nachtisch neben einen Himmelbett. Snape zog seinen Zauberstab und erleuchte mit einen Lumos das kleine Zimmer. Luna war es tatsächlich gelungen das Zimmer komplett einzurichten. Nichts schien zu fehlen. Es war ein großer Kleiderschrank aus Eiche da, das Himmelbett. Eine kleiner Schreibtisch, darüber ein Regal. Luna lag eingeschlafen auf einen Buch und ihr rotes Haar lag wie ein Schleier auf ihren Rücken. Mit einen Schwung seines Zauberstabes löschte Snape die Kerze auf den Nachtisch und verließt das Zimmer wieder.
Wenn sie nicht gerade lernen musste, vertrieb sie sich die Zeit damit, das Schloss auf eigene Faust zu erkunden. Meist tat sie dies Nachts, da sie da nicht entdeckte werden konnte. Noch immer wusste niemand, das Severus ein Mädchen in seinen privaten Räumen versteckte. Er hatte Luna eingebläut, immer vorsichtig zu sein, hatte ihr extra eine Slytherin- Uniform besorgt, um sie zu schützen. Aber Albus Dumbledore waren Gerüchte zu Ohr gekommen, das sich Severus seit neusten ein extra Frühstück in sein Büro kommen ließ und die Schüler, die nachsitzen mussten, dies im Unterrichtsraum machen mussten. Außerdem ließ er sich nicht mehr so schnell von seinen Schülern reizen. Auch an Severus selbst gab es Veränderungen zu erkennen. Er sah etwas gepflegte aus und seine Kleidung sah nicht mehr so verschlissen aus.
Auch Dumbledore pflegte nachts durchs Schloss zu streifen, wenn er wieder mal den Kopf zu voll hatte oder nicht schlafen konnte. Und auf einen dieser Nachtspaziergänge sah er das erste Mal Luna. Ihm war sofort bewusst dass sie keine Schülerin von Hogwarts war, denn trotz seines Alters von 106 Jahren kannte er noch jeden seiner Schüler. Aber wie kam diese Mädchen ins Schloss. Sie konnte es doch unmöglich durch die strengen Sicherheitsschranken geschafft haben, und das ohne Hilfe.
Unauffällig folgte er dem hübschen Mädchen durchs Schloss, um herauszufinden, woher sie kam. Umso mehr war er überrascht, als ihr Weg direkt in den Kerker führte, hin zu den privaten Räumen von Severus Snape. Was wollte sie so spät nachts in seinen Räumen. Sie war doch nicht etwa eine Prostituierte. Nein, das konnte nicht sein, dafür war sie viel zu jung. Dumbledore beschloss der Sache sofort auf den Grund zu gehen. Er ging zu Bürotür des Zaubertranklehrers und klopfte laut an die Tür.
"Herein", sagte Severus und klang dabei grimmig.
So spät hatte er keinen Besuch mehr erwartet. Er war gerade dabei gewesen, sich für die Nacht herzurichten, nachdem Luna von ihren nächtlichen Rundgang zukehrt war. Dumbledore betrat das Büro. Ihn hatte er um diese Uhrzeit nicht erwartet.
"Guten Abend, Severus", sagte er gut gelaunt.
Er sah sich verstohlen um, als würde er jemand suchen.
"Was kann ich für sie tun, Schulleiter?", fragte Severus grimmig.
"Nun", sagte er und kam gleich zum Thema. "Sie könnten mir erklären, warum ein junges Mädchen um zwei Uhr nachts in ihrem Büro verschwindet."
Er merkte sofort, dass er Severus bei etwas ertappt hatte.
"Welches Mädchen. Hier ist keine Schülerin."
"Severus. Ich hab sie gesehen. Rotes Haar, schlank und engelsgleich. Ja so würde ich sie beschreiben."
"Vielleicht haben wir einen neuen Geist bekommen."
"Das glaube ich kaum. Rücken sie mit der Sprache raus. Wer ist das Mädchen?"
"Luna", sagte Severus. "Ihr Name ist Luna."
"Und woher kommt sie?"
"Sie ist mein Hausmädchen. Ich hab sie mitgebracht."
"Wie lange ist sie schon im Schloss?", wollte Dumbledore wissen.
"Seit Ende August."
"Wie konnten sie das so lange verheimlichen?"
"Wir waren sehr vorsichtig."
"Aber woher haben sie das Mädchen denn? Ist sie ihnen etwa zugelaufen?"
"Nein. Ich habe sie Crabbe abgekauft."
"Ausgerechnet Sie lassen sich auf Sklavenhandel ein. Severus."
"Nein. Ich hab Luna dadurch das Leben gerettet. Bei mir hatte sie es viel besser als bei Crabbe. Ich hab das Mädchen nie geschlagen, unsittlich berührt. Ich bringe ihr das Brauen von Zaubertränken bei."
"Severus. Das hätte ich nie von euch gedacht."
"Ich glaube sie wurde mir geschickt."
Als könnte Dumbledore Gedanken lesen, fragte er:
"Sie glauben also, Lily hat Ihnen die Mädchen geschickt."
"Ja."
"Severus, sind Sie etwa in das Mädchen verliebt?"
"Nein, Sir."
Aber Dumbledore wusste es besser. Er konnte es in Severus Gesicht lesen.
"Aber sie können das Mädchen nicht ewig verstecken. Es muss lernen und leben. Sie muss sich frei bewegen können. Die Welt entdecken."
"Die Welt die sie so misshandelt hat", sagte Severus verächtlich.
In diesen Moment kam Luna aus ihrem kleinen Zimmer.
"Professor, soll ich euch..."
Luna erschrak, als sie Dumbledore sah. Nun war ihr Geheimnis gelüftet worden. Ängstlich sah sie Severus an.
"DU hast keine Schuld. Wir konnten es nicht ewig verheimlichen, Luna."
"Es tut mir Leid, Professor. Ich hätte nicht auf meine nächtlichen Spaziergänge bestehen sollen."
"Schon gut Luna. Ich hatte es dir schließlich erlaubt."
Dumbledore sah sich Luna genauer an. In der Tat sah sie aus wie eine Elfe. Und sie ähnelte in gewisser Weise Lily Potter. Luna trug nur ein weißes Nachthemd, das fast durchsichtig war und die Rundungen ihres Körpers umspielte. Dumbledore schätzte das Mädchen auf knapp 15 Jahre, nicht älter.
"Hallo Luna. Ich bin Albus Dumbledore, der Schulleiter."
"Guten Abend, Professor. Ich bin Luna", sagte Luna freundlich.
"Wir alt bist du denn, wenn ich fragen darf?"
"Ich bin Januar 16 geworden."
"Und wer sind deine Eltern?", wollte Dumbledore wissen.
"Mein Vater ist ein Todesser. Meine Mutter ist Tod. Zur Strafe dass ich geboren wurde, biss sie ein Werwolf und danach verspeiste er sie."
"Ich schätze es war Greyback. Bei Vater bin ich mir nicht sicher, aber ich habe Anhaltspunkte, wer es sein könnte", erklärte Severus.
"Professor, ist es recht, wenn ich wieder zu Bett gehe. Ich bin müde."
"Sicher Luna, legt dich wieder schlafen."
"Gute Nacht. Professoren."
Luna ließ die beiden alleine und ging wieder in ihr Zimmer.
"Ich werde jetzt auch wieder zu Bett gehen. Und für Luna werde ich mir eine Lösung einfallen lassen. Dass sie hier bei ihnen lebt, kann nicht so weiter gehen."
Dann verließ er das Büro.
Snape gelang es in dieser einfach nicht, zu schlafen. Immer wieder sah er nach Luna, ob sie noch schlief und nicht heimlich weggebrachte wurde. Irgendwie hatte er Angst. Angst, Luna zu verlieren, den einzigen Menschen der ihm inzwischen etwas bedeutete. Dieses Mädchen, hatte ihn ohne dass es ihm bewusst gewesen war, verändert. Sie war die einzige, die sein wahres Gesicht kannte und sie nicht davor fürchtete. Sie wusste von seiner dunklen Vergangenheit, von den schlimmen Dingen, die er getan hatte. Und sie bliebt bei ihm, obwohl er ein Todesser war, obwohl er sie manchmal anschrie, seine schlechte Laune an ihr ausließ. Sie bliebt.
Als Luna am nächsten Morgen aufwachte, versuchte Severus sich nichts anmerken zu lassen, was ihm aber nur schwer gelang, da er wieder strenger mit ihr war und sie das sofort merkte. Luna konnte sich das nicht erklären, weshalb sie nachfragte.
"Professor, was habe ich falsch gemacht. War der Kaffee zu stark. Oder haben sie schlecht geschlafen."
"Nein, alles in Ordnung, Luna."
"Warum sind sie dann so streng mit mir. Sie waren schon lange nicht mehr böse zu mir."
"Tut mir Leid, Luna. Ich wollte meinen Ärger nicht an dir auslassen. Geh jetzt deinen Studien nach. Ich habe noch einen Termin mit Dumbledore."
"In Ordnung."
Luna zog sich in ihr Zimmer zurück um ihren täglichen Studium der Zaubertränke zu widmen. Snape machte sich auf den Weg zu Dumbledore Büro.
"Zitronenkirchen von Bertie Botts Bohnen."
Wie sehr er die Passwörter von Dumbledore hasste. Immer dieser Süßkram. Als er die Stufen zum Büro hochging, kam ihm das vor wie der Gang zur Folterbank. Als er das Büro betrat, unterhielt sich Professor Minerva McGonagall mit Dumbledore. Als er Snape erblickte, kam er gleich zum Thema.
"Wir haben eine Entscheidung wegen des Mädchens getroffen. Und das viel uns nicht leicht"
"Und die wäre?", fragte Snape verächtlich.
"Luna wird ein Prüfung ablegen um zu sehen, wie viel sie schon weiß und dann wird sie einen Haus zugeteilt", erklärte ihm Dumbledore.
"Sie braucht einfach den Kontakt zu gleichaltrigen. Natürlich können sie ihr auch weiterhin Privatstunden geben, aber sie sollte endlich eine Schule besuchen."
"Sie wollen sie mir wegnehmen. Wie damals Potter, als er mir Lily wegnahm."
"Niemand nimmt ihnen Luna weg. Sie werden sie weiterhin sehen, aber nur das sie jetzt nicht mehr mit ihnen leben wird, sondern in einen der Häusern."
"Sie wird mich nicht verlassen."
"Aber es ist besser so. Wenn Voldemort herausfindet, das sie einen wunden Punkt haben, wird das gegen sie verwenden, wenn sie einen Fehler machen. Erklären sie Luna, dass ihr Kontakt auch weiterhin bestehen bleibt."
"Geben sie Luna eine Chance, ihre eigenen Erfahrungen zu machen. Das verweigern sie ihr gerade", sagte McGonagall energisch.
Severus stand in der Tür zu ihren Zimmer und beobachte sie, wie sie gerade über einer Aufgabe brütete, die er ihr gegeben hatte. Sie bemerkte ihn gar nicht, war total vertieft in ihre Arbeit. Heute hatte sich entschieden ihre Haare in einen dunkelrot zu tragen.
"Wie war ihr Gespräch?", fragte Luna.
"Für mich nicht erfreulich."
"Muss ich gehen."
"Sie wollen dass du am Unterricht teilnimmst und in eins der Häuser kommst."
"Ist das so schlimm, Professor?", fragte sie unsicher.
"Wir werden getrennt."
Luna legte ihren Sachen zur Seite, stand auf und kam auf Snape zu. Dann schlang sie ihre Arme um ihn.
"Nichts kann uns trennen. Ich werde immer da sein, wenn sie brauchen."
Sie sah ihn liebevoll an.
"Danke, mein Kleine", sagte Snape liebevoll und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn.
Die Wahrheit des Sprechenden Hutes
Am nächsten Tag hatte Professor Dumbledore die beiden in sein Büro gebeten. Noch einmal in Ruhe erklärte er Luna, was nun passieren würde. Einerseits freute sie sich, dass sie nun die Chance bekam, endlich eine Schule besuchen zu können. Aber es war ihr klar, dass sie Snape weniger sehen würde, nicht mehr bei ihm leben durfte.
"Severus, lassen sie mich bitte kurz alleine mit Miss Luna."
"Aber", wollte er etwas einwerfen.
"Severus, ich werde ihr schon nichts tun."
"Es ist in Ordnung, Sir", sagte Luna lächelnd.
Severus verließ mürrisch das Büro des Direktors. Der setzte sich an seinen Schreibtisch und bat, Luna sich davor zu setzen. Nur zögernd nahm Luna Platz. Irgendwie viel es ihr noch schwer unter fremden Menschen zu sein. Sie war nur die Anwesenheit von Professor Snape gewohnt.
"Hast du Angst vor mir?", fragte Dumbledore freundlich.
"Ein bisschen. Viele Menschen haben mir schlimmes angetan."
"Willst du mir davon erzählen?"
"Nein, Sir."
"Hast du das verarbeitet?", wollte Dumbledore wissen.
"Ja. Der Professor hat mir dabei geholfen."
"Ihr seht euch sehr nah, du und Professor Snape". stellte Dumbledore fest.
"Wir haben einander gerettet", sagte sie nur.
"Luna liebst du den Professor?", fragte Dumbledore nun direkt.
"Ja", hauchte sie kaum hörbar.
In diesen Moment klopfte es an der Tür.
"Das wird Professor McGonagall sein. Es wird Zeit, das der Sprechende Hut dich in ein Haus einteilt...Minerva kommen sie rein."
Die Tür öffnete sich und eine große Hexe kam herein. Sie hatte schwarze Haare und einen smaragdgrünen Umhang um. Ihr strenges Gesicht machte Luna ein wenig Angst. Die schwarzen Haare waren zu einem strengen Dutt gebunden. Die trug eine Brille und sah Luna neugierig an.
"Darf ich dir die junge Miss Luna vorstellen", sagte Dumbledore.
"Miss Luna...?
"Ich weiß meinen Nachnamen nicht, Madam."
"Darüber wird uns sicher der Hut Auskunft geben", meinte Dumbledore.
Mit einem Wink ihres Zauberstabes schwebte der besagte Hut von einen hohen Regal auf Lunas Kopf.
Ahh....welche eine Ehre. Eine Erbin...die Linie der Rawenclaws ist also nicht ausgestorben...und dann noch eine Black dazu. Eine sehr interessante Mischung. Wobei die Linie der Rawenclaws stärker ist...und Wieder ein Black, den ich nicht nach Slytherin schicken kann...Eine Erbin gehört natürlich in ihr Haus. RAVENCLAW"
Nachdem der Hut ihr Haus laut ausgerufen hatte, nahm McGonagall ihr den Hut wieder vom Kopf. Luna sah zu Professor Dumbledore, der etwas irritiert aussah.
"Eine Black, wie seltsam."
"Ich bin verwirrt, Albus. Ich dachte die Linie der Rawenclaws wäre ausgestorben mit Helena."
"Nun, unsere liebe Luna beweist das Gegenteil. Aber eine Black. Wer könnte den da in Frage kommen?"
"Eigentlich nur einer: Regulus", sagte Minerva.
"Vielleicht da her auch die Gabe", meinte Albus.
Luna räusperte sich.
"Professoren, darf ich gehen?"
"Ja, natürlich. Sei morgen früh bitte hier, dann werden wir deine Prüfung starten. Ich erwarte dich um 10 Uhr hier."
"Ja, Direktor."
Luna stand auf und ließ die beiden alleine. Als sie die Türe zum Büro hinter sich schloss, konnte sie immer noch hören wie sie diskutieren. Als sie wieder in den Gang vor Dumbledors Büro kam, stand Professor Snape etwas abseits und hatte anscheinend auf sie gewartet.
"Und wie war es?"
"Ich lebe noch", sagte Luna lächelnd.
"Und welches Haus wirst du besuchen?", wollte der Professor wissen.
"Ravenclaw. Der Hut meinte, ich wäre eine Erbin."
"Interessant...interessant", murmelte Snape.
"Morgen werde ich eine Prüfung machen."
"Sie wollen sehen, wie weit du bereits bist. Oder möchtest du mit den Erstklässlern lernen", sagte er und ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen.
"Sehe ich da eines ihrer seltenen Lächeln?", fragte Luna frech.
"Werde nicht frech, junges Fräulein. Lass uns verschwinden, in wenigen Minuten ist Unterrichtswechsel. Die werden dich noch früh genug zu sehen bekommen."
Die beiden beeilten sich, noch vor den Unterrichtswechseln hinunter in den Kerker zu kommen. Sobald sie in den Privaträumen waren, trug Snape Luna auf, sich gewissenhaft auf die Prüfung vorzubereiten, während er in aller Eile seine Sachen für seinen Unterricht zusammenzupacken.
Das Feuer im Kamin prasselte, Kerzen tauchten den Raum in wohlig warmes Licht. Bücher und Pergamente lagen auf den Boden von dem Sesseln, die dem die schlafende Luna lag. Sie musste den ganzen Tag gelernt haben. Leise schlich Snape in sein Schlafzimmer.
Am nächsten Morgen wurde Luna durch den Geruch von frischen Kaffee geweckt. Snape saß bereits am Frühstückstisch und aß. Luna steckte sich um die Müdigkeit aus den Knochen zu bekommen.
"Guten Morgen, Luna."
"Guten Morgen, Professor."
Sie stand auf und setzte sich an den gedeckten Tisch. Sie griff nach den frischen Croissants, während ihr der Professor ihren Kaffee einschenkte.
"Meinen sie ich werde die Prüfung schaffen?"
"Bestimmt. Ich wäre zumindest enttäuscht wenn du in Zaubertränke versagen würdest."
"Dort werde ich mit Sicherheit am besten sein."
Plötzlich war ein Plopp zu hören und eine Hauselfe erschien im Wohnzimmer. In der Hand trug sie ein Bündel Kleidung.
"Professor Flitwick schickt mich um ihnen die Schuluniform zu bringen. Außerdem lässt er ausrichten, dass ein Bett im Mädchenschlafsaal für sie hergerichtet wurde."
"Unsere Trennung steht also bevor", sagte Snape.
Der Elf legte das Bündel auf den Couchtisch und verschwand wieder mit einem leisen Plopp.
"Wir werden uns doch sehen. Dumbledore hat gesagt, ich darf weiterhin Unterricht bei ihnen in Zaubertränke nehmen."
"Du wirst aber in nächster Zeit kaum Zeit dafür haben."
Die Uhr über den Kamin schlug und zeigte den Anwesenden, das es bereits halb zehn War.
"Du solltest dich fertig machen. Du weißt den Weg zum Büro des Direktors?"
"Ja."
"Gut. Ich habe jetzt Unterricht."
Snape stand auf und ging zu Luna.
"Viel Glück, Kleine. Ich werde an dich denken."
Er nahm ihr Gesicht in die Hände und küsste sie auf die Stirn. Dann verschwand er mit wehenden Umhang auf. Luna aß zuende und ging dann mit dem Bündel Kleidung in ihr Zimmer um sich umzuziehen. Die Uniform gefiel ihr. Auf der Brust prangte das Rawenclaw Wappen. Wenn sie die Zeit fand, würde sie den Geist von Rowena Rawenclaw suchen um mehr über ihre Vorwahren zu informieren.
Prüfungen und Schlangen
Professor Dumbledore wartete bereits zusammen mit seinen Kollegin McGonagall vor dem Wasserspeier, hinter dem sich die geheime Treppe zu seinem Büro verbarg. Als Luna näher kam, waren die beiden sichtlich überrascht, dass sie bereits die Rawenclaw Uniform trug. Außerdem hatte sie sich entschieden ihre Haare heute schwarz zu tragen.
"Guten Morgen, Miss Rawenclaw. Ich war so frei und habe sie unter diesen Namen im Ministerium gemeldet."
"Guten Morgen Professor Dumbledore. Auch ihnen einen schönen guten Morgen, Professor McGonagall."
"Heute werden wir erst mal den theoretischen Teil deiner Prüfung beginnen. Wir haben sechs Pergamente mit Fragen zusammengestellt. Morgen werden wir dich das praktisch prüfen."
"Ich hoffe sie sind gut vorbereitet, Miss Rawenclaw?", fragte Professor McGonagall.
"Ja, ich glaube schon.""
"Gut, dann lassen sie uns gehen. Wir haben ein leeres Klassenzimmer gewählt. Dort können sie in Ruhe arbeiten."
Luna folgte den beiden durch die Flure von Hogwarts. Nachdem sie zehn Minuten gelaufen waren, kamen sie am Klassenzimmer an. Dumbledore hob ihr die Tür auf und bat Luna, einzutreten. Mit im Raum stand ein einzelner Tisch, der Rest der Bänke war an der Wand gestapelt. Luna setzte sich an den Tisch und wartete.
"Sie haben drei Stunden Zeit für die Arbeit. Die Schreibfeder werden wir ihnen geben. Sollten sie vorher fertig werden, ist da auch in Ordnung. Professor McGonagall wird die erste Stunde hier bleiben und sie beaufsichtigen.
Danach wird ein anderer Lehrer kommen."
Luna lächelte, dachte sie doch, dass sie Professor Snape vielleicht schon vor den Abendessen sehen würde.
"Tut mir leid, aber Professor Snape wird sie nicht beaufsichtigen. Er wäre vielleicht voreingenommen. So sie dürfen nun beginnen", sagte Dumbledore.
"Viel Glück."
Auf ihren Tisch erschienen die sechs Pergamente, die darüber entscheiden sollte, welche Klasse sie besuchen würde. Luna drehte das erste Pergament um und begann zu lächeln. Es ging um Zaubertränke. Darin war sie unschlagbar. Dement entsprechend schnell hatte sie die Fragen beantwortet. Als nächste war Zauberkunst dran, auch die Fragen empfand sie nicht als schwer. Nun kam es ihr zugute, dass sie heimlich die Bücher von Vincent gelesen hatte. Sie war so auf ihre Arbeit konzentriert, dass sie nicht mal bemerkte, wie Professor McGonagall näher kam. Erst ihre Frage riss sie aus ihrer Konzentration.
"Hier Miss Rawenclaw. Eine kleine Erfrischung."
Professor McGonagall stellte ihr ein Glas mit frisch gepressten Orangensaft auf den Tisch.
"Dankeschön, Professor."
Luna trank einen Schluck und vertiefte sich dann wieder in ihre Arbeit. Alles ging ihr leicht von der Hand, an einigen Fragen hing sie eine Weile fest, doch als sie endlich fertig war mit den sechs Pergamenten waren gerade mal zwei Stunden vergangen.
"Fertig", sagte sie zufrieden und blickte auf. Vor ihr stand nicht mehr Professor McGonagall sondern eine andere Lehrerin.
"Schön, so schnell sind nur die wenigsten. Ich bin Professor Vektor."
"Luna..eh... Rawenclaw. Welches Fach unterrichten sie?"
" Arithmantik."
"Leider habe ich dieses Fach nicht in der Prüfung gehabt."
"Welche Beruf wollen sie den erlernen?", fragte die Professorin.
"Heilerin oder Zaubertrankbrauerin. Ich bin noch unentschlossen."
"Da hat wohl Professor Snape auf sie abgefärbt."
"Ein bisschen. Aber das Brauen von Tränken macht mir Spaß."
In diesem Moment kam Professor Dumbledore ins Klassenzimmer.
"Sie sind schon fertig, Miss Rawenclaw?", fragte er überrascht.
"Ja."
"Dann Glückwunsch. Morgen um dieselbe Zeit findet die praktische Prüfung. Nun genießen sie den restlichen Tag. Draußen ist wunderschönes Wetter."
Luna stand auf und verließ das Klassenzimmer. Dann machte sie sich auf den Weg nach draußen. Seit ihrer Ankunft waren sie noch nie auf den Ländereien von Hogwarts gewesen. Draußen schien die warme September Sonne. Luna suchte sich ein schattiges Plätzchen unter eine Eiche um zu entspannen. Sie zauberte sich eine kleine Decke herbei und legte sie auf das Gras. Mit den Rücken an die Eiche gelehnt schloss sie die Augen. Nach einer Weile war sie weggenickt. Als sie wieder aufwachte, hatte sie das Gefühl das sie beobachtet wurde. Und tatsächlich. Einige Slytherin stand in 10 Meter Entfernung und beobachten sie misstrauisch. Besonders der blonde Junge, der ihr Anführer zu sein schien. Der Junge musste ungefähr in ihrem Alter sein. Seine Gesichtszüge kamen ihr bekannt vor. Das weißblonde Haar, der hochnäsige Blick. Er musste ein Malfoy sein. Sein Vater hatte ein paar Mal versucht, Luna näher zu kommen, war aber jedes Mal gescheitert. Die Clique um Malfoy kam auf sie zu. Luna stand auf, ließ die Decke mit einem Schwenk ihres Zauberstabs verschwinden. Je näher die Gruppe umso mehr konnte sie die einzeln Gesichter erkennen. Unter ihnen war auch Vincent Crabbe. Der schien sich nicht anmerken lassen zu wollen, dass er sie kannte oder er erkannte sie einfach nicht wieder, weil er nur ein schmutziges Mädchen kannte.
"Bist du die Neue?"
"Kann schon sein. Oder wir sind uns einfach nie über den Weg gelaufen."
Sie ließ sich nicht von diesem blonden Bengel einschüchtern.
"Welches Haus bist du?", wollte er wissen.
"Ähm, blind oder was?", fragte Luna belustigt.
"Rawenclaw. Das ist mein Haus."
Ein Mädchen mit dunklem Haar flüsterte den Blonden etwas ins Ohr. Mit einem Mal änderte sich sein Blick.
"Interessant. DU bist also der neue Lieblings von Snape."
"Was dagegen?", fragte Luna schnippisch.
"Ja. Ich bin sein Liebling. Und keiner klaut mir diesen Titel ungestraft."
Aus dem Augenwinkel sah sie, wie er nach seinen Zauberstab griff. Glaubte er wirklich, er war ihr gewachsen.
"Exp...“, weiter kam er nicht.
Plötzlich hing er Kopfüber in der Luft.
"Was war das...Lass mich runter", schrie er wütend.
"Warum sollte ich. Du wolltest mich angreifen und ich hab mich gewehrt. Und ihr solltet die Finger von den Stäben lassen."
"Miss Rawenclaw, was ist hier los? Machen sie ihr Ärger?"
Professor McGonagall, die anscheinend Aufsicht hatte, kam angerannt.
"Nein, Professor. Er macht Ärger. Ihm passt es nicht, das ich scheinbar der "Liebling" von Professor Snape. Dann wollte er mich angreifen und ich hab ihn eine andere Ansicht verpasst."
"Mr. Malfoy, welche Zauber hat sie verwendet?"
"Keine Ahnung. Ich konnte nichts hören."
"Liberacorpus", sagte McGonagall.
Malfoy kam wieder auf seinen Beinen zu stehen. Wütend blickte er Luna an.
"Sie halten sich voneinander fern. Wenn ich nochmal so was sehe, gibst es Punkteabzug für sie beide, verstanden!"
"Ja Professor", sagte Luna.
"Ja, Professor", sagte Malfoy verbissen.
"Gut. Luna, begleiten sie mich zum Abendessen. Sie dürfen heute am Lehrertisch essen."
"Vielen Dank."
Als Luna zwei Stunden später zurück zu Snape’s privaten Räumen, war dieser gerade dabei, Aufsätze zu kontrollieren.
"Guten Abend, Professor. Sie waren gar nicht beim Essen."
"Ich hatte viel zu tun", antwortete er knapp.
"Ich hatte eine unangenehme Begegnung mit den jungen Malfoy."
Snape sah erstaunt von seinen Pergamenten hoch.
"Von dem solltest du am besten in Zukunft fern halten. Das ist schlechter Umgang."
"Das habe ich auch gemerkt. Naja, ich hab ihn gezeigt, mit wem er es zu tun hat."
"Hast du das?", fragte er neugierig und zog eine Augenbraue nach oben.
"Ja. Ich hab ihm gezeigt, wie man richtig zaubert."
"Und wie zaubert man deine Meinung nach richtig."
"So", sagte Luna und richte ihren Zauberstab auf den Kamin. Dann kam aus der Spitze des Zauberstabes ein Wasserstrahl und löschte das Feuer im Kamin. Snape war überrascht. Er hatte nicht damit gerechnet, dass sie bereits ungesagte Zauber beherrschte.
"Ich habe sämtliche Bücher von Vinnie gelesen und nachts gelernt. Ich wusste, wenn ich alt genug bin, werde ich aus der Hölle fliehen."
Tränen liefen ihr über die Wangen. Mit einem Mal kamen all die schlimmen Erinnerungen in Crabbe Manor wieder hervor.
Plötzlich spürte sie, wie Snape sie in die Arme nahm und an seine Brust drückte.
"Schon gut, Kleines. Nie wieder wird dir jemand wehtun.
Ein wohlig warmes Gefühl breite sich in Luna aus. Sie wünschte dieser Augenblick würde nie vorbei gehen.
Als Luna am nächsten Morgen frisch geduscht und angezogen ins Wohnzimmer kam, stand das Frühstück bereits auf den Tisch. Doch von Snape fehlte jeder Spur. Auch war nur für sie gedeckt worden. Auf den goldenen Frühstückteller lag ein kleines Geschenk. Als sie es öffnete, fand sie darin eine Kette mit drei Anhängern. Einen silbern kleinen Raben, eine Miniatur Stundenglas und ein Medaillon mit der Inschrift:
Bist du geschwind im Denken, gelehrsam auch und Weise, dann machst du dich nach Ravenclaw, so wett ich, auf die Reise.
Darunter lag ein kleiner Zettel. Sie erkannte die feine Schrift von Professor Snape.
"Das soll dir immer Glück bringen. Viel Glück bei deiner heutigen Prüfung."
Luna war gerührt. Sie nahm die Kette und legte sie sich um den Hals. Dann begann sie mit ihren Frühstück. Als sie nach einer halben Stunde die Privatgemächer verließ, waren recht viel Schüler in den Kerker unterwegs als sonst. Sie spürte, dass sie heimlich beobachtet wurde, aber manche der Schüler starrten sie direkt an. Snape hatte ihr mal erzählt, wie gut der Schulfunk lief. Nichts bliebt lange in Hogwarts geheim, vor allen wenn es den meist gehassten Professor betraf. Kaum einer konnte sich vorstellen, dass es jemand so lange in seinen Privaträumen aushielt. Luna ignorierte die Blicke. Als sie noch ein schmutziges Hausmädchen war, wurde sie beim Einkaufen in der Winkelgasse auch immer angestarrt. Ohne weiter darauf zu achten, machte sie sich zu den Klassenzimmer auf, wo ihrer praktischen Prüfungen stattfinden sollte. Auch in den Fluren zog sie die Aufmerksamkeit gleich auf sich, sobald sie näher kam. Luna konnte das Tuscheln hören, es flogen ihr Wortfetzen wie "Erbin von Helena" und "Snape Leibeigene" entgegen. Vor allem die Schüler von Slytherin hielten mit ihren Kommentaren zurück. Besonders der Malfoy-Junge schien etwas gegen sie zu haben. Luna spürte regelrecht seine Blicke auf ihr. Als sie endlich am Klassenzimmer angekommen war, wollte sei gerade die Tür öffnen, als die Tür aufgerissen wurde und sie beinahe nach in Professor McGonagall lief.
"Verzeihen, Professor."
"Schon gut, Miss Ravenclaw. Die Prüfung findet nicht statt. Sie werden am Montag mit am Unterricht der Siebtklässler teilnehmen. Melden sie sich bitte bei Professor Flitwick. Er ist der Hauslehrer von Ravenclaw. Ich werde später veranlassen, dass ihre Sachen in den Schlafsaal gebracht werden."
"In Ordnung, Professor. Wo finde ich den Professor?"
"Ich weiß gerade nicht, wo er sich aufhält."
"Dann werde ich ihn suchen."
"Wir sehen uns bei Abendessen. Einen schönen Tag noch."
Dann verschwand sie mit wehendem Umhang in den Fluren. Luna blieb verdutzt zurück. Warum war die Prüfung plötzlich ausgefallen? Zumindest wusste sie jetzt, welches Schuljahr sie besuchen würde. Schade fand sie es nur, dass man ihr nicht mitgeteilt hatte, wie bei der theoretischen Prüfung abgeschnitten hatte. Luna beschloss zurück in die Kerker zu gehen.
Leise öffnete sie die Türe zu seinem privaten Labor. Professor Snape war tief in seiner Arbeit vertieft. Auf dem großen Holztisch standen drei silberner Kessel in denen leise Tränke vor sich hin brodelten. Es roch nach frischen Kräutern. Professor war anscheinend gerade dabei, einige Tränke für Madame Pomfrey herzustellen. Nebenbei war er über Hefte gebeugt.
"Ich liebe diesen Duft", sagte Luna.
"Und was riechen sie?"
"Salamanderblut und Greifenklauenpulver."
"Sehr gut. Und welche Trank könnte das sein, Luna?"
"Ein Stärkungstrank."
"Sehr gut. Die Quidditch-Saison startet bald wieder", sagte er gequält.
"Die praktische Prüfung findet nicht statt."
"Warum?", fragte Snape überrascht.
"Ich weiß es nicht. Aber heute Abend werde ich bereits in den Ravenclaw-Turm ziehen."
"Das ist vielleicht besser so", sagte Snape nachdenklich.
"Aber mir gefällt es hier bei ihnen besser."
"Daran können wir wohl leider nichts ändern."
Luna stiegen die Tränen in die Augen. Sie wollte nicht weg von ihren Professor. Er gab ihr Geborgenheit und Schutz. Bei ihm hatte sie ein Zuhause gefunden.
"Dann werde ich jetzt gehen, wir sehen uns im Unterricht, Professor."
Luna drehte sich um und verließ das Labor. Inständig hoffe sie, dass der Professor hier folgte, aber er tat es nicht. Wie gelähmt blieb er man Tisch sitzen. Er hatte es geahnt. Sobald der alte Dumbledore Luna entdecken würde, würde er sie ihr wegnehmen. Und nun war es gesehen. Severus ging nach nebenan in seine Privaträume und in Lunas Zimmer. Ihrer Sachen war bereits verschwunden. Aber noch immer roch es in ihren Zimmer nach ihr. Eine kleine Prise Vanille und der Tonkabohne. Severus verließ das Zimmer und versiegelte es mit einem Zauber.
Sobald sie die Tür hinter sich geschlossen hatte, rannte sie los bis sie mit jemand zusammenstieß.
"Kannst du nicht aufpassen", sagte der Angestoßene wütend.
"Entschuldige bitte", sagte Luna und blickte nach oben.
Vor ihr stand ein anderer Schüler, der die gleiche Uniform wie sie trug. Er war bestimmt einen Kopf größer als sie und hatte strahlend blaue Augen. Ein paar Strähnen seines dunklen Haares fielen ihm ins Gesicht.
"Du bist die Neue?", fragte er neugierig.
"Ja, Luna Ravenclaw."
"Freut mich Luna. Ich bin Edward Miller."
"Hallo Edward. Kannst du mir den Weg zum unseren Gemeinschaftsraum zeigen. Eigentlich sollte ich mich ja bei Professor Flitwick melden."
"Komm mit, ich zeige dir sein Büro."
"Danke."
Luna folgte ihren neuen Mitschüler durch die Flure.
"Wusstest du dass du einen Erbin von Rowena Ravenclaw bist?", fragte er neugierig.
"Nein. Ich weiß sehr wenig über meine Familie."
"Bist du Waise?"
"Ja. Meine Eltern sind beide tot."
"Und warum kommst du erst so spät nach Hogwarts?"
"Das erzähle ich dir später mal."
Professor Flitwick wartete bereits auf Luna und war erfreut, dass sie bereits jemanden gefunden hatte, der sich ihrer angenommen hatte. Er gab Edward den Auftrag, sich die erste Tage um Luna zu kümmern und ihr alles zu zeigen.
"Das machte ich gerne, Professor."
"Der Schuleiter hat genehmigt, das sie auch weiterhin ihrer Privatstunden bei Professor Snape vorsetzten dürfen, aber nur in Freistunden oder am Wochenende. Ihren Stundenplan finden sie auf ihrem Zimmer. Und jetzt genießen sie das restliche Wochenende."
"Danke Professor."
Die beiden verließen das Büro des zu klein geratenen Professors und ließen weiter zum Gemeinschaftsraum der Ravenclaws.
"Wieso bekommst du Privatunterricht und ausgerechnet bei Snape, der ollen Fledermaus?", wollte Edward wissen.
"Er lehrt mich das Brauen. Er fördert mein Talent."
"Ich bin immer froh, wenn die Zaubertrankstunde zuende ist. Niemand würde freiwillig bei der Fledermaus noch mehr Unterricht nehmen."
"Ich schon. Er ist streng, aber bei ihm lerne ich unheimlich viel", sagte Luna trotzig.
Sie hatte schon bemerkt, dass die Schüler nicht gerade gut von Professor Snape sprachen. Sie wusste dass sein Unterricht streng war und er gefürchtet war. Doch ihr gegenüber verhielt er sich nicht so. Als sie am Turm ankamen, mussten sie erst mal eine spiralförmige Treppe hochsteigen und blieben vor einer Tür stehen, an der ein Türklopfer in Adlerform zu sehen war.
"Wir möchten herein", sagte Edward.
"Ihr begehrt Einlass. Dann antwortet auf meine Frage: Was ist das: Es hat immer Hunger, stirbt aber, wenn es alles gefressen hat", sagte der Türknauf plötzlich.
"Weißt du die Antwort?", fragte Edward.
"Das Feuer", sagte Luna und eine unsichtbare Türe öffnete sich.
"Tritt ein, schlauer Gast."
Die Türe verschwand auf und die beiden konnten den Gemeinschaftsraum betreten. Luna war beeindruckt. Die Wände waren mit seidenen blauen und bronzenen Tüchern behangen. Die Zimmerdecke war gewölbte und mit leuchteten Sterne verziert. Es standen vier große Tische in einer Ecke des Raumes, wo einige Schüler lernten. Es gab viele Regale, die volle Bücher waren. Doch die meiste Aufmerksamkeit zog die Statur von Rowena Ravenclaw auf sich, die in weißen Mamor erstrahlte. Ihr Blick schien auf ihrer Schüler gerichtet zu sein, die sie gütig anblickte. Luna trat an eines der Bogenfenster und blickte aus dem Fenster. Man hatte einen atemberauenden Blick auf Schloßgelände und den großen See.
"Gefällt es dir?", fragte Edward, der plötzlich neben ihr stand.
"Wow, mehr kann ich dazu nicht sagen."
"Dann heiße ich dich offiziell in Ravenclaw willkommen."
Luna war recht schnell in die Ravenclaw Gemeinschaft aufgenommen worden. Die Schüler waren stolz eine Erbin unter sich zu haben, die noch dazu besser war als die Gryffindor-Schülerin Hermione Granger, Mitglieder des goldenen Trios, wie die Clique um den berühmten Harry Potter hieß. Luna fand das komisch, dass er nur berühmt war, weil er als Baby den Angriff eines bösen Magiers überlebt hatte. Professor Snape hatte sie gebeten, sich von den drei fern zu halten. Doch sie hatte sowieso nur Kontakt mit Mitschülern aus ihrem Haus, vor allem mit Eddie, wie Edward gerne genannt wurde. Nur selten wich er ihr von der Seite. Er hatte sich zu ihren persönlichen Beschützer erkoren um sie vor den Angriffen der Malfoy-Clique zu beschützen, die es auf Luna abgesehen hatten, weil sie als Professor Snape's Liebling galt. Sie bekam als einzige Schüler Ravenclaws Hauspunkte von ihm. Am Wochenende bekam sie ihren Privatunterricht von ihm.
Wie jeder Woche freute sich Luna auch diesmal auf die zwei Stunden VgdK, das es unter der Woche die einzige Möglichkeit war, Snape nahe zu sein. Während Professor Snape seinen Unterricht abhielt, versuchte Eddie immer wieder ihrer Aufmerksamkeit zu erregen, doch Luna konzentrierte sich liebe auf den Unterricht, denn da hatte sie Ruhe vor seinen aufdringlichen Flirtversuchen. Luna war in ihr Buch vertieft und lass den Abschnitt, den sie lesen sollten, um dann Fragen zu beantworten. Sie war fast fertig mit lesen, als neben ihr ein verzauberter Zettel landete. Professor Snape war gerade unaufmerksam. Luna klappte den Zettel auf und lass die kurze Botschaft.
"17 Uhr am Westufer. Warte auf dich. E.M."
Schon wieder wollte er sie alleine sehen. Langsam reichte es ihr. Sie zerknüllte den Zettel und lass weiter. Dann merkte sie, wie es Rosenblätter auf ihr Buch fielen. Als sie sich nach Edward umdrehte, grinste dieser frech. Ein lauter Knall ließ die Klasse aufschrecken.
"Mr. Miller, in meinen Unterricht wird Verteidigung gelernt und nicht wie man Rosenblätter regnen lasst", sagte er streng.
"Ja, Sir", sagte Eddie geknickt.
"Und unterlassen sie es, Miss Ravenclaw beim Lesen zu stören. Wenigsten einer von ihnen, der etwas in meinen Unterricht lernen will."
Luna drehte sich zu Snape und lächelte.
"Dann werden wir jetzt den Zauber üben, über den sie jetzt gelesen haben. Ich brauche zwei Freiwillige."
Snape sah sich in der Klasse um.
"Wenn nehmen wir denn?", fragte er und lief durch die Bankreihen.
"Mr. Miller, nach vorn mit ihnen."
Eddie stand auf und lief nach vorne.
"Miss Ravenclaw, sie bitte auch."
Luna stand auf und ging ebenfalls nach vorne.
"Miss Ravenclaw, sie werden versuchen, Miller mit dem Flipendo umzustoßen. Miller, ich möchte sehen, wie sie den Protego anwenden."
Luna und Eddie stellten sich gegenüber. Snape wusste, das Luna Eddie von den Beinen hauen würde. Luna richtete ihren Zauberstab auf Eddie und noch bevor er den magischen Schutzschild aufrufen konnte, lag er schon am Boden. Luna war blitzschnell und hatte den Zauber wieder einmal nonverbal benutzt.
"Miller, sie sollten darauf gefasst sein, das ihr Gegner den Nonverbalen Zauber beherrscht."
"Ich war noch nicht bereit", gab Eddie beleidigt zurück.
Luna musste sich ein Lachen verkneifen.
"Glauben sie, ein Todesser wartet erst ab, bis sie bereit für den Kampf sind. Sie sind noch lange nicht auf UTZ-Niveau. Sie sollte Nachhilfe nehmen."
"Gut. Das könnte Luna doch machen."
"Luna mag eine gute Schülerin sein, doch sie wären wohl kaum an ihren Unterricht sondern nur an ihr interessiert.
Einige ihrer Mitschüler konnten sich kaum das Lachen verkneifen und es waren vereinzelte Hustenanfälle zu hören.
"Versuchen es doch bei unserer Schulberühmtheit. Der kann ihn vielleicht helfen", sagte er mit einen finsteren Grinsen.
"Als Hausaufgabe schreiben sie ein Pergament voll, warum nonverbale Zauber bei Duellen so wichtig sind. Sie sind entlassen."
Eilig packten alle ihre Sachen, während Eddie und Luna zu ihren Plätzen zurückgingen. Luna ließ sie beim Einpacken ihrer Bücher und Hefte wie jedes Mal Zeit.
"Luna, beeil dich, sonst isst Oliver alle Puddings weg". sagte er und griff nach ihrer Hand. Empört riss sie ihren Arm weg.
"Rühr mich nicht an. Niemand berührt mich", sagte sie wütend.
Ihre Augen färbten sich schwarz und blickten ihn böse an.
"Was ist denn so schlimm daran?", fragte er unschuldig.
"Ich mag keine Berührungen, hast du das verstanden", fauchte sie ihn wütend an.
Ihr helles rot nahm einen tiefroten Farbton an. Ihre Gefühle lösten die Veränderungen an ihren Körper.
"Bewegen sie nun ihren Hintern aus meinen Klassenzimmer", sagte Snape streng, der das Schauspiel amüsiert beobachtete hatte.
Beleidigt verließ Eddie das Klassenzimmer.
"Impertubatio", sagte Snape und zielte auf die Tür des Klassenzimmers. Er ahnte, dass Edward versuchen würde, an der Tür zu lauschen.
Luna kam auf ihn zu und nahm ihn in die Arme.
"Ich vermisse sie so sehr. So sehr."
"Nicht mehr lange dann sind wir für ein paar Wochen vereint."
"Und wenn Dumbledore mir nicht erlaubt, die Ferien bei ihnen zu verbringen."
"Warum sollte er?", fragte Snape.
"Er beobachtet uns. Er glaubt ich sehe es nicht, aber er tut es, immer bei Essen."
"Warum sollte er dich beobachteten und wenn dann hat es bestimmt einen Grund."
"Vielleich fühle ich mich auch nur verfolgt. Miller geht mir langsam auf die Nerven."
"Man merkt es."
"Wenn er mich nicht bald in Ruhe lässt, erlebt er sein blaues Wunder."
"Als dein Professor muss ich darauf hinweisen, dass es dir nicht erlaubt ist, einen Mitschüler zu verletzten."
"Er wird sich dabei nicht verletzen."
"Aber sage danach nicht, dass ich dich gewarnt habe."
Das Läuten der Schulglocke läutete das Ende ihrer Zweisamkeit ein.
"Du musst gehen, genieß deine frei Stunde."
"Darf ich ihr Labor zum Arbeiten benutzen?", fragte Luna etwas schüchtern.
"Aber natürlich. Das Passwort ist Natter."
"Sie werden nicht mal merken, dass ich dort war."
"Hopp weg mit dir."
"Danke", sagte Luna und drückte ihm ein Küsschen auf die Wange. Dann lief sie zur Tür und hob den Lauschzauber wieder auf. Vor dem Klassenzimmer wartete bereits der sechste Jahrgang. Kaum das Luna das Klassenzimmer verlassen hatte, war ihr Haare wieder dunkelbraun geworden. Nur in Snape Unterricht trug sie ihr Haar flammend rot. Sofort machte sie sich auf den Weg zu den Kerkern, als sie merkte, dass Edward ihr wieder folgte.
"Warte doch mal."
Genervt blieb Luna stehen.
"Was ist denn so wieder?"
"Ich wollte mich entschuldigen. Ich wollte dich nicht anfassen."
"Schon gut. Vielleicht hab ich etwas überreagiert."
"Gehen wir am Wochenende in Madam Puddifoot's Café zu gehen?"
"Die Laden, wo nur Pärchen hingehen?"
"Ja genau der."
"Nein."
"Aber warum nicht? Das wird dir Spaß machen."
"Das ist ein Café für Pärchen und wir sind keines."
"Aber wir könnten vielleicht eines werden."
"In deinen Träumen. Ich hab mein Herz schon verschenkt. Außerdem helfe ich am Wochenende Poppy ein wenig und ich hab meine Privatstunden."
"Warum hast du eigentlich diese blöden Privatstunden."
"Weil ich die einfach brauche. Ich will Heilerin werden. Und ich will mich weiter in Zaubertränke bilden."
"Wie hälts du es bloß bei der Fledermaus aus. Den kann doch keiner leiden."
"Professor Snape bringt mir sehr viel bei. So und nun lass mich in Ruhe."
Luna lief weiter ohne nur eine Antwort abzuwarten weiter zu den Kerkern.
Eddie ließ sie den Rest des Tages in Ruhe. Ihre Ansage hatte ihn anscheinend erstmals abgeschreckt. Aber als sie abends in den Gemeinschaftsraum kam, lief ihr Nelly entdecken, die ein Paket in der Hand hielt.
"Das stand auf dem Tisch und ist an dich adressiert. Nach Schrift zur urteilen ist es von der Nervensäge."
"Na toll. Wenn gib er endlich auf", sagte Luna genervt.
"Bei dir wohl nie", sagte Nelly lachend. "Ich wünschte ich wäre so begehrt."
"SO toll ist das auch nicht. Und glaub mir, du wirst schon noch den richtigen finden, das sieht, was du für einen tollen Charakter hast.
Luna nahm das Paket an sich und setzte sich damit vor dem Kamin auf das gemütliche Sofa. Vorsichtig öffnete sie das Paket. Darin lag eine Kette mit einen Medaillon.
"Wow, das ist ja schön", sagte Nelly.
"An dem Ding ist bestimmt was faul. Ich lass das besser Mal durchchecken."
"Du willst jetzt noch zu Snape. Der dreht dir den Hals um."
"Darauf lasse ich es ankommen."
Snape war gerade dabei die letzten Aufsätze zu korrigieren. Den Aufsatz von Luna wollte er als letztes kontrollieren, damit er wenigsten ein guten Aufsatz zu lesen bekam. Er war überrascht als es plötzlich an der Kerkertür klopfte. Kein Schüler wagte es, ihn so spät noch zu stören.
"Wer ist da?", fragte er wütend.
"Professor, ich bin es, Luna", wurde ihm geantwortet.
"Komm rein, Kleines."
Die Tür wurde geöffnete und Luna kam herein. Wäre sie auf seinen Schreibtisch zukam, nahm ihr Haare wieder den flammend roten Farbton an.
"Du trägst deine Haare nur bei mir Rot", stellte er fest.
"Sie haben mir doch gesagt, dass ich ihnen so am besten gefalle."
"Was führt dich so spät noch hier her?", fragte er neugierig.
"Das hier."
Luna nahm das Medaillon aus ihrer Rocktasche. Sie hatte es zur Vorsicht in ein Taschentuch gewickelt, das sie ahnte, dass irgendwas mit den Medallion nicht stimmte.
"Ein Geschenk von deinen Verehrer?", fragte Snape.
"Wahrscheinlich. Er kapiert es einfach nicht."
"Lass es hier. Ich werde es später untersuchen. Du solltest zurück in deinen Turm."
"Danke, Professor."
"Gute Nacht, Luna."
"Gute Nacht, Professor."
Sie legte das Taschentuch mit dem Medaillon auf den Tisch und verließ das Büro von Professor Snape. Luna bog gerade um die Ecke, als ein leises "Silencio" zu hören war.
Ausbruch der Magie
Bevor sie reagieren konnte, folgte noch Petrificus Totalus.
"Tja, ich bin vielleicht doch nicht so schlecht wie im Unterricht", sagte Edward mit einem finsteren Lachen.
Gelähmt von dem Fluch fiel Luna auf den harten Steinboden. Das Gefühl sich nicht bewegen zu können, versetzte Luna in Panik. Was zum Teufel hatte Edward vor. Edward setze sich auf ihren Schoß und sah sie weiter grinsend an.
"Nun kannst du mir endlich mal zuhören."
Luna blickte ihn finster an.
Edward strich ihr ein paar widerspenstiger Haarsträhnen aus dem Gesicht. Das Gefühl das er sie berührte ließ sie erschaudern.
"Warum erkennst du denn nicht, dass wir so perfekt zusammenpassen."
Edward streichelte ihre Wange.
"Du hast so weiche Haut", sagte er genüsslich. "Ich habe Crabbe von dir reden hören. Dass er dich berühren durfte."
Seine Hände fuhren ihren Hals entlang und entdecken die Kette mit dem Medaillon, ihren Geschenk von Snape.
"Noch einen Verehrer. Warum trägst du bloß meine Kette nicht."
Edward kramte in seiner Umhangtasche nach etwas. Als er schließlich eine kleine Phiole in der Hand hielt, weiteten sich Lunas Augen vor Schreck. Der Inhalt der Phiole glänzte perlmuttartig in allen Regenbogenfarben, besonders heraus stach für sie das dunkelrot. Edward öffnete die Phiole und spiralförmige Dampfschwaden entwichen dem kleinen Glasgefäß. Es war eindeutig Amortentia oder zumindest ein andere Liebestrank. Luna hielt die Luft an. Sie durfte nicht einatmen, obwohl es so verführerisch nach Rosen und Zimt roch.
"Accio Amortentia", sagte eine tiefe Stimme.
Die kleine Phiole wurde Edward aus der Hand gezogen und Professor Snape fing sie gekonnt auf, verschloss sie schnell und ließ sie in seinen Mantel verschwinden.
"Mr. Miller, habe sie dafür eine Erklärung?", fragte er eisig und konnte kaum seine Wut im Zaum halten.
"Ich unterhalte mich mit meiner Freundin", sagte er dreist.
"60 Punkte Abzug wegen Verhexung einer Mitschülerin. Und nun verschwinden sie. Ihr werde mit ihren Hauslehrer reden."
Edward stand auf, warf Snape einen tödlichen Blick zu und verschwand. Snape richtete seinen Zauberstab auf Luna und sagte leise:
"Finite Incantatem."
Luna war erleichtert, als sich endlich die Lähmung legte und sie ihrer Stimme wieder hatte. Snape half ihr auf die Beine.
"Woher wusste sie dass etwas nicht stimmt?"
"Ich hab ein Gegenstück zu deinem Medaillon. Es leuchtet wenn jemand anders als du es berührt.
"Danke", sagte Luna gerührt und schmiegte sich an ihn. Wenn er nicht gekommen, wer weiß, was Edward noch mit ihr angestellt hatte.
"Luna was empfindest du für Mr. Miller?", fragte Snape.
"Warum fragen sie das?"
"Sag es mir einfach."
"Wenn ich ihn erwische, schluck er eine Woche lang Schnecken aus."
"Gut, du hast nichts von dem Trank eingeatmet. Komm bitte mit."
"Aber ich muss zurück in den Turm. Ich bekomme sonst Ärger."
"Du bist bei einem Lehrer. Da wirst du keinen Ärger."
Luna folgte Snape zu seinen Privaträumen. Schon lange war sie nicht mehr da gewesen. Der Unterricht hatte immer in seinem Büro stattgefunden, als wolle er verhindern, dass sie sich wieder zu näher kamen. Als sie das Wohnzimmer betraten, war es eiskalt. Luna nahm ihren Zauberstab und machte erst mal Feuer im Kamin.
"Wie können sie nur in dieser Kälte leben."
"Ich habe mich daran gewöhnt."
"Als ich noch da war, haben sie immer Feuer im Kamin gemacht."
"Weil du zu viel Kälte erlebt hast."
"Professor?"
"Ja, Luna."
Sie kam näher und blickte ihn in die Augen. Sie liebte diese dunklen Augen.
"Ihnen gehört mein Herz und meine Seele."
"Sag so etwas nicht", sagte Snape irritiert.
"Es ist so."
"Ich glaube, du hast doch etwas von den Amortentia eingeatmet."
"Nein. Das ist meine wahren Gefühle."
Snape sah sie erschreckt an. Ihr Geständnis warf ihn komplett aus der Bahn. Er konnte nicht glauben, dass sich dieses schöne Mädchen ihn, den alten, von Narben übersäten Mann lieben konnte.
"Das ist nichts weiter als eine alberne Teenagerschwärmerei, Luna. Das geht vorbei."
"Neeiiiiiiiiiiinnnnnn", schrie Luna plötzlich.
Eine Weinflasche, die auf den kleinen Couchtisch neben den Sofa stand, zerbarst und der Wein lief über die Tischplatte auf den Steinboden.
"Ich..."
Eines der beiden Weingläser zersprang.
"liebe..."
das andere Weinglas zersprang.
"Sie."
Sämtliche Lichter im Wohnzimmer erloschen, das einzige was noch Helligkeit spendete war Luna, die in ein sanftes goldenes Licht gehüllt war. Er hatte von diesen Phänomen schon einmal gehört. "Nullam inferendi". Wenn jemand seine Gefühle nicht mehr kontrollieren konnte, sammelte derjenige alle Magie in sich und ließ sie mit einem Mal frei. Wenn Wut hatte, zerstörte mal alles in der näheren Umgebung. Dass dies auch bei Liebe passierte, war noch nie dokumentiert worden. In diesen Moment klopfte es ausgerechnet noch an der Tür.
"Jetzt nicht", rief Snape ungehalten.
Doch da duldete jemand keinen Widerspruch und die Tür sprang auf. Herein kamen Dumbledore und McGonagall. Beide sahen entsetzt zu Luna, die immer noch in das goldene Licht gehüllt war.
"Severus, wie kam es dazu?", fragte Dumbledore besorgt.
"Sie liebt mich. Und ich hab es als Schwärmerei abgetan. Aber ich glaube das hier ist ein Mischung aus Wut und Liebe."
"Wut auf dich?"
"Mr. Miller. Er hat ihr aufgelauert, verstummen lassen und wollte ihr Amortentia geben."
"Sie hat nichts davon eingeatmet?", fragte nun Minerva.
"Nein."
"Albus, was kann man da tun?"
"Da ihre Wohnung noch heil ist, dann wir es wohl doch nur unerfüllte Liebe sein, die diese Reaktion hervorruft. Wir bringen sie erst mal zu Poppy, die Wirkung sollte bald zuende sein. Dann wird sie erschöpft sein."
"Wie transportieren wir sie?", fragte Severus.
"Nun, sie werden sie tragen. Wir können sie in diesen Zustand nicht anfassen."
Severus ging auf Luna zu, nahm sie in den Arm und hob sie hoch. Luna legte ihren Kopf an seine Schulter und schloss die Augen. Dieses wohlig warme Gefühl kehrte zurück. Sie versuchte seinen Duft einzuatmen. Er roch nach Aftershave und frischen Kräutern. Obwohl er so kalt erschien, strahlte er doch eine unglaubliche Wärme aus. Oder war es das goldene Licht, das sie umschloss. Sie hatte diesen Zustand schon mal erlebt, als Crabbe versucht hatte, sie zu vergewaltigen. Damals hatte sie ganze Bibliothek in Schutt und Asche verwandelte und war zwei Tage ins Koma gefallen.
Als Severus, Albus und Minerva mit der inzwischen bewusstlosen Luna den Krankenflügel betraten, kam Poppy sofort aus ihrem kleinen Büro gerannt.
"Oh mein Gott, was ist mit Luna?"
"Nullam inferendi", sagte Albus.
"Was. Severus, ins Bett mit ihr. Wir müssen verhindern, dass das Koma zu lange dauert."
Severus tat, was Poppy ihm geraten hatte und legte sie ins nächstliegende freie Bett. Für einen Moment öffnete Luna noch einmal die Augen und blickte ihn mit ihren inzwischen dunkelblauen Augen an. Ihr Blick bohrte sich tief in ihn ein. Nun wusste er, dass es keine Schwärmerei war. Luna liebte ihn, ihn die Fledermaus aus dem Kerker.
Er, den niemand leiden konnte, den niemand zu nah kommen wollte.
Er, dessen Leben sich bald den Ende zuneigen würde.
Er, der seine Gefühle vor 16 Jahren tief in sich vergraben hatte.
Doch in diesen Augenblick merkte er, dass Luna angefangen hatte, Steine aus der Mauer zu schlagen, die seine Gefühle schützen.
Oblivate
Ohne noch ein weiteres Wort zu sagen, verließ Snape den Krankenflügel und eilte hinunter zu den Kerkern. Es durfte nicht sein, das sich seine Schülerin in verliebte. Er durfte keine Gefühle zulassen. Gefühle würden alles zerstören, ihn von seinen Weg abbringen. Severus schmiss die Tür hinter sich zu und sah sich um. Auf den Boden lagen die Scherben der Weingläser. Mit einem Schwenk seines Zauberstabes ließ er alle Spuren ihres magischen Ausbruchs verschwinden. Danach ließ er sich auf die Couch fallen. Er lehnte sich nach hinten und schloss die Augen. Vor seinen Augen erschien Lily, so wie er sie in Erinnerung hatte.
Hallo Sev. Wie geht es dir alter Freund?
"Lily, das ist doch nur ein Traum"
Sagen wir so, ich bin dein Gewissen
"Na wie toll. Und was willst du mir sagen."
Gib ihr eine Chance dich zu lieben. Lass es zu.
"Damit sie früher oder später stirbt."
Sie wird nicht sterben. sie hat sich schon oft gegen den Tod gewehrt
"Ich kann es nicht. Ich kann sie nicht lieben."
Weil du mich noch liebst
"Ja. Du bist immer in meinen Herzen."
Zeig mir deinen Patronus
"Was, warum?"
Zeig ihn mir
"Expecto Patronum", sagte er.
Aus seinen Zauberstab schoss silberner Rauch und verwandelte sich in eine Hirschkuh. Sie lief einmal durch den Raum, sprang plötzlich hoch und verwandelte sich in einen Adler.
Na siehst du. Dein Herz sagt was anderes. Du liebst sie.
"Ja", gab er zu.
Siehst ich hatte Recht
"Aber jetzt ist nicht die richte Zeit, es ihr zu sagen."
Severus, was hast du vor?
"Oblivate."
Das darfst du hier nicht antun.
"Es muss sein. Ich muss sie schützen. Weiß du wir schwer es ist, den Geist vor Voldemort zu verschließen und ihn nur das sehen zu lassen, was er soll. Er ist ein ausgezeichneter Okklumentiker."
Du stehst ihm in nichts nach
"Und trotzdem muss ich sie schützen. Sie soll ein glückliches Leben haben."
Und wenn sie das nur mit dir haben kann?
"Aber jetzt nicht. Es ist Krieg. Er ist noch nicht ausgebrochen, doch das wird er bald."
Ich heiße das nicht gut, Sev.
"Ich werde es tun."
"Was wirst du tun, Severus?", fragte plötzlich die warme Stimme von Dumbledore.
Severus fuhr erschrocken hoch. Albus hatte wieder einmal all seine Schutzzauber für seine Privaträume überlistet.
"Ich will Luna ein ruhiges Leben ermöglich. Ich werde den Oblivate anwenden."
"Und dann. Es wird jeden auffallen, wenn Miss Ravenclaw plötzlich weg ist."
"Dann wird mir schon etwas einfallen."
"Und was?", fragte Dumbledore ungläubig. "Wollen sie der ganzen Schule einen Gedächtniszauber aufhalsen."
"Ich will nicht das sie stirb, nur weil sie mich lieb und ich sie nicht beschützen konnte."
"Nach dem Vorfall mit Mr. Miller könnten wir behaupten, sie hätte die Schule gewechselt. Und wo willst du sie verstecken?"
"Sie wollte Heilerin werden. Ich werde sie nach St. Mungo schicken. Ich kenne einen der Heiler sehr gut. Er wird sie lehren."
"Ich werde den Oblivate durchführen. In deinen Zustand bist du dazu nicht in der Lage."
"Lass mir noch eine Stunde mit ihr."
"Eine Stunde, nicht mehr."
Verwirrt blickte sich Luna um. Wie zum Teufel war sie schon wieder im Krankenflügel gelandet. Sie war doch gerade noch im Kerker gewesen und hatte Severus ihrer Liebe gestanden. Severus, sie liebte es, seinen Namen in Gedanken auszusprechen. In diesen Moment öffnete sie die Tür zum Krankenflügel und Professor Snape kam herein. Er kam direkt auf sie zu und setzte sich zu ihr aufs Bett.
"Luna, wir geht es dir?", wollte er wissen und klang dabei besorgt.
"Ich fühle mich schwach. Warum bin ich hier?", wollte sie wissen.
"DU hattest einen Ausbruch von Magie, und das hat dich sehr geschwächt."
"Ausbruch der Magie?"
"Ja. All deine Magie hat sich gebündelt und ist mit einem Mal ausgebrochen."
"Oh nein. Habe ich sie verletzt?", fragte sie schuldbewusst.
"Nein. Es sind nur ein paar Weingläser zu Bruch gegangen."
"Ich wollte das nicht. Ich wollte nur, dass sie wissen, was ich fühle."
"Das weiß ich jetzt."
"Und was füllen sie, Severus?"
Dieser blickte sie erstaunt an. Luna war selbst überrascht, dass sie ihn bei Vornamen genannt hatte.
"Luna, du bist zu jung für mich und ich zu gefährlich für dich."
"Warum sollten sie gefährlich sein."
"Du weißt warum."
"Aber sie sind nicht so wie die. Sie haben ein gutes Herz."
"Bist du dir da sicher."
"Ja. Sie haben nie so behandelt, wie Crabbe es tat. Ja, ich war ihr Hausmädchen, aber ich fühlte mich nicht so."
"Als ich das erste Mal bei Bobbin sah, wusste ich, das wird meine Nachfolgerin. Sie will ich lehren."
"Ehrlich?", fragte Luna erstaunt.
"Ja. Aber dann entdecke dich Dumbledore und nahm ich dich mir weg. Mein Traum war zerstört."
"Ich kann immer noch ihre Nachfolgerin werden."
"Nicht zu diesen Zeitpunkt."
"Severus, es ist soweit", sagte Albus und kam in den Krankenflügel.
"Was ist soweit?", fragte Luna irritiert und blickte zwischen den beiden Professoren hin und her.
Irgendwas stimmte ihr nicht, das fühlte sie.
"Ich werde dich nie vergessen, Luna", sagte Severus traurig.
"Was ist hier los."
"Es tut mir so leid."
Severus stand auf und verließ den Krankenflügel. Er konnte und wollte nicht mitansehen, wie ihr die Erinnerungen genommen wurden. Dumbledore trat näher an ihr Bett heran und holte aus der Innentasche seines Umhanges seinen Zauberstab.
"Ich hab es ihn versprochen. Es wird alles gut werden."
Er hielt den Zauberstab an Lunas Schläfen und sprach leise:
"OBLIVATE."
Wieder zuhause
Seit einen halben Jahr lernte sie nun schon im St.-Mungo-Hospital für Magische Krankheiten und Verletzungen. Dort arbeitete sie auf der Stadion für Vergiftungen durch Zaubertränke und magische Pflanzen. Ihr Lernheiler war ein netter älter Mann namens Connery, der begeistert war von seinen Lehrling und vor jeden mit ihr angab. Luna hatte sich ein Zimmer im Tropfenden Kessel gemietet, wo sie lebte und ihre knappe Freizeit verbrachte. Oft dachte sie an ihre Zeit in Hogwarts zurück, was für ein zweites Zuhause geworden war. Sie hatte es ihren Professor Severus Snape zu verdanken, dass sie diese Stelle bekommen hatte. Er war ihr Mentor gewesen.
Sie stand in einen Raum. Der Boden war aus Stein, auch die Wand. Im Kamin brannte ein warmes Feuer, doch sie spürte die Wärme kaum. Als sie an sich herunter sah, war sie in warmes goldenes Licht gehüllt. Doch sie war nicht alleine. In einer Ecke stand eine dunkle Geschalt. Es war ein Mann, mehr konnte sie nicht erkennen.
"Es tut mir Leid, Luna. Es tut mir so schrecklich leid", sagte die Geschalt traurig.
"Was tut dir leid. Wer bist du?"
Doch dann verschwand wieder alles in Nebel. Schweißgebadet wachte sie auf. Schon wieder dieser Traum. Seit Wochen hatte diesen Traum schon. Wer war die dunkle Geschalt? Luna konnte sich keinen Reim darauf machen. Luna stand und ging ins Bad um zu duschen. Das warme Wasser weckte ihre Lebensgeister und tat ihr gut. Sie wickelte sich das Handtuch um den Körper und ging zurück in ihr kleines Zimmer. Plötzlich klopfte es an ihren Fenster. Ein kleiner Waldkauz hockte auf dem Fensterbrett und hatte einen Brief am Fuß gebunden. Luna öffnete das Fenster und ließ den Kauz herein.
"Na mein Kleiner, hast du Post für mich."
Der Kauz hüpfte vergnügt auf den Schreibtisch, der neben dem Fenster stand. Luna machte den Brief von den Beinen des Vogels ab und sah ihn sich an. Das Siegel von Hogwarts prangte darauf. Was wollte den jemand aus Hogwarts von ihr. Luna brach das Siegel und öffnete den Brief.
Hallo liebe Luna,
wie ich hörte, machst du dich wunderbar in St. Mungos. Du fragst dich sicherlich, warum ich dir schreibe: Ich möchte das du deine Ausbildung bei mir zuende machst. Du fehlst mir einfach schrecklich und ich möchte dich gerne wieder bei haben. Bitte schreibe mir recht bald zurück
Liebste Grüße
Poppy Pomfrey
Es legte sich ein Lächeln auf Lunas Lippen. Poppy war für sie ein Mutterersatz für sie. Wie sehr hatte sie die ältere Frau vermisst. Luna nahm Pergament und Feder aus dem Schreibtisch und schrieb sofort eine Antwort.
Liebste Poppy,
du kannst dir nicht vorstellen, wie sehr ich dich vermisse. Ja, es gefällt mir im Mungo, aber ich vermisse es auch dir zu helfen. Ich werde morgen nach Hogwarts kommen. Warte doch bitte an der Pforte auf mich. Ich freue mich dich wieder in die Arme zu nehmen. Bis morgen
Liebste Grüße
Luna
Luna rollte das Pergament zusammen und befestigte den Brief am Fuß des Kauzes, der sofort weiterfolg. Vorfreude breitete sich in ihr aus, wenn sie daran dachte, wieder nach Hogwarts zu kommen. Vielleicht schaffte sie es diesmal, alle Geheimnisse des Schlosses zu entschlüsseln. Sie zog sich weiter an und beschloss dann, ihrer freien Tag damit zu verbringen, in der Winkelgasse zu shoppen. Als ich hinunter in den Schrankraum kam, begrüßte Tom, der Wirt zu freundlichen.
"Guten Morgen, Miss Raven."
"Guten Morgen, Tom. Machen sie mir ein Frühstück."
"Gerne doch."
Der Wirt verschwand in die Küche und Luna nahm in einer hinteren Ecke Platz und schnappte sich den Tagesprophet, der auf einen der Tische lag. Obwohl die Zeitung fiel Unsinn schrieb, ab und zu waren ganz interessante Artikel dabei. Eine halbe Stunde später betrat sie durch die Mauer die Winkelgasse. Es war geschäftiges Treiben und Luna beschloss, erst mal Madam Malkins Gewänder für alle Gelegenheiten zu besuchen. Bevor sie nach Hogwarts aufbrach, wollte sie erst mal ihr Garderobe auf Vordermann zu bringen.
"Miss Raven, schön sie zu sehen."
"Madame Malkin. Ich bräuchte ein paar neue Umhänge und ein paar Kleider."
"Sie kommen genau richtig. Ich hab gerade neue Sachen herein bekommen. Die Kleider werden Ihnen gefallen."
Luna folgte ihr in den hinteren Teil des Ladens und kam nach einer Stunde mit drei Tüten voller Kleider und Umhängen wieder hinaus. Dann sah sie noch in Flourish und Blotts um, ob neue Bücher eingetroffen waren. Inzwischen hatte sie sich eine beachtliche Sammlung angehäuft. Die meisten enthielten die neusten Rezepturen für Zaubertränke. Leider konnte sie selber kaum brauen, dass sie kein eigens Labor hatte. Vielleicht würde ihr Professor Snape erlauben. Irgendwie verspürte sie immer ein Kribbeln, wenn sie an ihn dachte. Sie erinnerte sich gerne an die Zeit zurück, die sie bei ihm in Spinners End und in Hogwarts verbracht hatte. Spät abends kehrte sie in den Tropfenden Kessel zurück und bereitete alles für ihre Rückkehr nach Hogwarts vor.
Etwa zur selben Zeit hatte Albus Dumbledore Madam Pomfrey und Severus in sein Büro zitiert. Poppy wusste bereits, warum der Schulleiter sie zu sich gebeten hatte, nur Severus war unwissend.
"Schulleiter, was gib es so wichtiges. Meine Tränke warten", sagte Severus genervt.
"Die kommen auch einen paar Minuten ohne ihren Meister aus."
"Und was ist der Grund, warum du mich von der Arbeit abhältst?", fragte Severus.
"Wir bekommen eine neuen Lehrling der Poppy zugeteilt werden soll."
Severus wurde auf einmal leichenblass, als er ahnte, worauf Albus hinaus wollte.
"Sev, mein Junge, alles in Ordnung mit dir", fragte Poppy besorgt.
"Ich habe sie extra weckt geschickt, damit sie in Sicherheit ist. Und nun holst du sie zurück."
"Ihr Vorgesetzter schrieb mir einen Brief und bat mich darum, dass sie ihre Ausbildung hier zuende machen dürfte."
"Und warum hier?"
"Weil Luna viel bei mir im Krankenflügel war", sagte nun Poppy.
"Severus, sie erinnert sich nicht an ihre Gefühle für dich."
Poppy sah Severus verwundert an.
"Ja, die gute Luna hat sich in unseren Severus verliebt."
"Und er in sie?", fragte Poppy an Albus gewandt.
"Nein", sagte Severus entschieden.
"Doch mein Lieber. Ich hab deinen Patronus gesehen. Die Hirschkuh war etwas schwach. Es sah aus als würde sie jeden Moment verändern wollen."
"Ich habe es dir damals schon gesagt, ich bin eine Gefahr für sie."
"Und ich denke, sie wird die gut tun."
Severus drehte sich plötzlich um.
"Halte sie von mir fern. Sie wird mir nicht verzeihen, dass ich dafür war, den Oblivate anwende."
"DU vergisst, dass sie davon nichts weiß."
"Frag sich nur wie lange."
Mit wehendem Umhang verließ er das Büro.
"Ich glaub es nicht, eine Frau hat es geschafft, sich in sein Herz zu schleichen", sagte Poppy kopfschüttelnd.
In der Nacht quälten sie wieder Alpträume. Wieder war da die dunkle Gestalt die um Vergebung bat.
"Ich habe es aus Liebe getan, Luna. Es tut mir so leid. Verzeih mir."
Luna versuchte die Gestalt zu erkennen, doch es gelang ihr nicht. Doch sie hatte das Gefühl, dass es jemand war, den sie kannte. Morgens war sie schweißgebadet und ging gleich nach dem Aufstehen duschen. Nach dem Anziehen ihres neuen grünen Kleides, ließ sie ihr Gepäck auf Handtaschen schrumpfen und ging nach unten. Sie bezahlte die restliche Miete für ihr Zimmer und betrat dann die morgendliche Charing Cross Road. Sie lief zur Hauptstraße und hielt ihren Zauberstab in die Höhe. Mit einem lauten Knall hielt ein violetter Doppelstockbus neben ihr. Es war das erste Mal, dass sie den Fahrender Ritter benutzte. Sie hatte von einem Bekannten erfahren, dass es nicht grad die gemütlichste Art des Reisens war. Aber es war die schnellste um nach Hogsmeade zu kommen. Der Schaffner stieg aus.
"Hallo, mein Name ist Stan Shunpike und das ist der Fahrender Ritter. Wo möchten sie hin?", fragte ein Mitte zwanzigjährige, picklige Zauberer.
Er trug eine violette Uniform und sah zum Lachen aus mit seinen abstehenden Ohren.
"Ich möchte nach Hogsmeade."
"Das macht zehn Sickel."
Luna gab ihm das Geld und er half ihr beim Einsteigen in den Bus. Der Bus reichte über drei Etagen. An den Fenster standen Sessel, Liegestühle und Barhocker, alles wahllos durcheinander. Luna nahm auf einen der Sessel platzt.
"Ernie, wir können weiter."
Das war anscheinend der Fahrer, den Luna aber nicht sehen konnte. Mit einem weiteren lauten Knall setzte sich der Bus wieder in Bewegung und war in nächsten Moment auf der London Bridge. Dort herrschte Stau, doch der Bus quetschte sich durch die stehenden Autos durch. Mit einen weiteren Knall landeten sie plötzlich auf einen Straße, denn neben dem Meer entlanglief. Luna wurde in jeder Kurve quer durch den Bus geschleudert. Jetzt wusste sie, was ihre Bekannten meinten, dass es nicht sehr gemütlich war, mit den Fahrenden Ritter zu Reisen. Nach drei weiteren Knallen fuhren sie durch die engen Gassen von Hogsmeade. Der Bus hielt vor den Gasthaus "Drei Besen". Vorsichtig rappelte sich Luna auf und schwankte zum Ausgang. Stan war so freundlich und brachte ihr Gepäck nach draußen, ohne zu versuchen, mit ihr zu flirten.
"Lass das. Du bist nicht mein Typ", sagte Luna angewidert.
"Ach komm schon."
"Liebe gehe ich mit einem Werwolf aus."
Luna nahm ihren Koffer und machte sich auf den Weg Richtung Hogwarts. Als sie Schulmauern näher kamen, sah sie bereits, das Poppy auf sie wartete. Sie beschleunigte ihre Schritte und fiel dann der alten Dame in die Arme.
"Ich hab dich so vermisst, Poppy."
"Und ich erst. Aber jetzt bin endlich wieder zuhause."
Die beiden gingen weiter zum Schloss. Luna genoss es, wieder in Hogwarts zu sein. Im Schulhof waren einige Schüler unterwegs, schenken den beiden Frauen aber kaum Beachtung. Luna folgte Poppy in die große Halle. Einige Schüler saßen noch beim Essen und drehten sich nach ihr um, erkannten sie aber anscheinend nicht. Sie hatte nach dem Weggang von Hogwarts ihr Aussehen verändert. Sie trug ihre Haare nun schulterlang und einen brauen Rotton. Ihre Augen strahlten bernsteinbraun aus ihrem immer noch blassen Gesicht. Poppy zeigte ihr ihren neuen Platz am Lehrertisch. Die erste die sie begrüßte war Minerva.
"Miss Ravenclaw, schön sie wieder bei uns willkommen zu heißen."
"Danke, Professor."
"Ach sagen sie Minerva. Wir sind ja jetzt Kollegen."
"Minerva."
"Luna, schön, sie wieder im Schloss zu haben", sagte nun Albus Dumbledore.
"Ich freu mich auch, wieder in Hogwarts zu sein."
Sie setzte sich neben Poppy und an ihren Platz erschien eine Tasse schwarzer Kaffee.
"Poppy hatte schon lange keinen Lehrling mehr", sagte Minerva lächelnd.
"Sie wollen ja immer nur im Mungos lernen", sagte diese enttäuscht.
"Oh, da kommt Severus. Ich dachte er würde heute gar nicht mehr erscheinen, sondern wieder in den Kerker verstecken."
Luna blickte zur Tür, die in die Große Halle führte. Severus Snape war gerade mit wehendem Umhang in die Halle getreten. Ihre Blicke trafen sich trotz der Entfernung. In Luna begann es auf einmal zu kribbeln. Anscheinend war der Grund, der Blick des Professors. Mit einem Mal drehte er sich um und verschwand wieder.
"Er kommt wohl doch nicht", meinte Albus enttäuscht.
Nachdem sie noch ein viertel Stunde gequatscht hatten, zeigte Poppy ihren Lehrling ihre kleine Wohnung, die Dumbledore ihr zugewiesen hatte. Die Wohnung lag in einen der Türme und sie hatte von ihren Wohnzimmern Fenster einen herrlichen Blick über die Ländereien von Hogwarts. Sie ließ sich auf die gemütliche Couch fallen.
"Endlich wieder zuhause", sagte sie glücklich.
Severus schmiss die Türe hinter sich zu und eilte ins Bad. Er blieb vor dem Waschbecken stehen, machte den Wasserhahn an und füllte seinen Hände mit kaltem Wasser, um dann sein Gesicht darin zu tauchen. Warum musste er ihr gleich an ihren ersten Tag hier in Hogwarts begegnen. Er blickte sich im Spiegel an. Das eisige Funkeln in seinen Augen war verschwunden. Als er sie erblickt hatte, hatte alles in ihn zu kribbeln begonnen. Sie war seit ihren Weggang noch schöner geworden. Auch wenn sie ihr Aussehen verändert hatte, sie war immer noch die schönste für ihn. In diesen Moment klopfte es draußen an der Kerkertür.
"Darf ich reinkommen?", fragte ein ihn vertraute Stimme.
Alltag
Nervös stand Luna vor der Tür zu Professor Snape’s Privatgemächern. Wie lange war sie hier nicht mehr gewesen. Zögernd hob sie ihre Hand und klopfte dann.
"Darf ich reinkommen", fragte sie mit fester Stimme.
Eine Weile war nicht zu hören.
"Komm rein."
Luna öffnete die Tür und trat ein. Severus stand im Rahmen der Badezimmertür und blickte sie an. Und wieder spürte sie dieses Kribbeln.
"Ich wollte sie fragen, ob ich vielleicht ab und zu ihr Labor benutzen darf, Sir."
"Wieso?", fragte er und versuchte möglichst kalt zu klingen, was ihm aber nur schwer gelang.
"Ich habe inzwischen eine große Sammlung an Zaubertrankbüchern und würde gerne Tränke brauen und verbessern. Ich werde natürlich die Zutaten selber beschaffen."
"Natürlich kannst du das Labor jederzeit benutzen. Das werde ich meiner besten Schülerin nicht verweigern."
"Ich bin nicht mehr ihre Schülerin. Sozusagen sind wir so was wie Kollegen."
"Stimmt. Irgendwie komisch."
"Ja. Ich werde dann wieder gehen. Ich muss noch in meiner kleinen Wohnung einrichten. Eine schönen Abend noch. Severus."
Sein Herz schlug mehrere Takte schneller, als sie ihn beim Vornamen nannte.
"Gute Nacht, Luna. Ich wünsche dir alles Gute für deinen morgigen Tag."
"Danke, Severus."
Bevor sie das Zimmer verließ, blickte sie noch einmal zur Tür, die in ihr altes Zimmer geführt hatte.
"Soll ich dir die Sachen, die noch drinnen sind, bringen lassen?", fragte er, als er ihren Blick bemerkte.
"Das wäre sehr nett."
Ihre Blicke trafen sich nochmal, dann verließ sie den Kerker. Als sie Tür hinter sich schloss, versiegelte sie Severus sogleich mit Impertubatio. Dann sank er am Rahmen der Tür herunter.
Schmerzt es dich so sehr, dass sie nicht mehr weiß, dass sie dich liebt, Sev
"Ja."
DU hast dich dafür entschieden, sie mit Oblivate belegen zu lassen. Jetzt musst du damit leben, dass sie ihr Herz vielleicht einen anderen schenkt
"Nein. Nein...Kein andere soll sie haben."
Dagegen kannst du nichts tun.
"Lily, ich liebe sie."
Dann sag es ihr verdammt noch mal.
Die nächsten Wochen gingen sie kollegial miteinander um. Severus war froh, dass der Oblivate bei Luna so gut funktionierte. Zwei Mal in der Woche durfte Luna sein Labor benutzen, um an Tränken zu arbeiten und sie zu verbessern. Sie war so gut, hatte noch nicht einmal sein Laborverwüstet. Wenn sie wieder mal neue Ergebnisse hatte, ließ Luna ihn immer eine Nachricht mit ihren Verbesserungen da. Severus ließ sie alleine, wenn sie ihre Forschungen durchführte. Er hielt ihre Nähe nicht aus, hatte Angst, die Kontrolle über seine Gefühle zu verlieren. Meistens ließ er sie in sein Büro, wenn er wieder nach Malfoy Manor musste um einen der Todesser Treffen beizuwohnen.
Irgendwie war die Stimmung an diesen Maitag gedrückt. Es lag etwas in der Luft, das spürte Luna irgendwie. Es war, als würde heute noch etwas passieren. Sie hatte nur mitbekommen, dass der Schulleiter mal wieder nicht zugegen war. Dumbledore war mehr unterwegs, als er das seinen Posten war nahm. Luna kümmerte sich nicht weiter darum, war sie doch mit ihrer Ausbildung beschäftigt. Die Schüler mochten sie. Keiner ihrer ehemaligen Mitschüler hatte sie erkannt. Luna trug ihre Haare immer noch lang, aber schwarz und gelockt. Ihre Augen waren eisblau, wirkten aber dennoch warm. Die jüngeren Schüler mochten sie wegen ihrer ruhigen Art. Vor allem für die Mädchen hatte sie ein offenes Ohr. Sie hatte mit Poppy abgesprochen, den Mädchen eine Beraterin in deren Angelegenheiten zu sein. Die jüngeren Mädchen mochten anscheinend nicht mit einer älteren über den Mädchensachen sprechen, sondern mit jemanden, beim denn die Pubertät noch nicht so lange vorbei war. Einige der älteren Jungs, die nicht in ihren Haus gewesen waren, schienen versuchen, mit ihr zu flirten. Um in ihre Nähe zu sein, schienen die Jungs auf das reichhaltige Sortiment der Weasley Zwillinge zurückzugreifen. Bei jedem Besuch eines Schülers nahm sie ihnen ihre Beute sofort ab. Nach einen Gespräch mit McGonagall wurden dann auch die Pakete nach den Scherzartikel durchsucht.
Luna hatte grade den letzten Liebeskranken, der Kotzpastillen benutzt hatte, aus dem Krankenflügel geschickt, als sie plötzlich komisch fühlte. Mit einem Mal wurde ihr schwarz vor Augen und sie fiel in ihrem kleinen Büro zu Boden.
Sie sah sich mit Severus in seine Privaträume gehen. Es war kalt. Sie nahm ihren Zauberstab und machte ein Feuer im Kamin.
Wie können sie nur in dieser Kälte leben."
"Ich habe mich daran gewöhnt."
"Als ich noch da war, haben sie immer Feuer im Kamin gemacht."
"Weil du zu viel Kälte erlebt hast."
"Professor?"
"Ja, Luna."
Sie kam näher und blickte ihn in die Augen. Sie liebte diese dunklen Augen.
"Ihnen gehört mein Herz und meine Seele."
"Sag so etwas nicht", sagte Snape irritiert.
"Es ist so."
"Ich glaube, du hast doch etwas von den Amortentia eingeatmet."
"Nein. Das ist meine wahren Gefühle."
Snape sah sie erschreckt an. Ihr Geständnis warf ihn komplett aus der Bahn. Er konnte nicht glauben, dass sich dieses schöne Mädchen ihn, den alten, von Narben übersäten Mann lieben konnte.
"Das ist nichts weiter als eine alberne Teenagerschwärmerei, Luna. Das geht vorbei."
"Neeiiiiiiiiiiinnnnnn", schrie Luna plötzlich.
Eine Weinflasche, die auf den kleinen Couchtisch neben den Sofa stand, zerbarst und der Wein lief über die Tischplatte auf den Steinboden.
"Ich..."
Eines der beiden Weingläser zersprang.
"liebe..."
das andere Weinglas zersprang.
"Sie."
Sämtliche Lichter im Wohnzimmer erloschen, das einzige was noch Helligkeit spendete war Luna, die in ein sanftes goldenes Licht gehüllt war. Jemand klopfte und kam ins Büro. Albus und Minerva. Beide sahen erschrocken zu Luna.
Dann verschwamm die Szene.
Sie war im Krankenflügel in einen der Betten. Severus saß an ihrem Bett. Redete mit ihr. Dann kam Dumbledore ans Bett. Luna sah zwischen den beiden hin und her. Severus verschwand, während Dumbledore zurück blieb. Er nahm seinen Zauberstab und drückte ihn sanft an ihre Schläfe. Leise sagte er etwas.
Schlagartig wurde Luna wieder wach. Sie war Opfer des Oblivate geworden. Man hatte sie vergessen lassen, dass sie Severus liebte. Luna stand mühsam auf. Sie war noch etwas wacklig auf den Beinen. So schnell es ihrer wackligen Beine zuließen, lief sie los. Nach ein paar Gängen stand sie plötzlich zwei Todessern gegenüber. Sie erschrak zu Tode. Wie kamen Todesser nach Hogwarts. Geistesgewärtig zog sie ihren Zauberstab und richte ihn auf die beiden. Doch die beiden schienen nicht an ihr interessiert zu sein.
"Los, weiter", rief hinter ihnen eine kreischende weibliche Stimme.
Die beiden stießen sie zur Seite und rannten weiter. Gleich danach kam ein Frau und langen, schwarzen wirren Haaren an ihr vorbei gestürmt.
"Severus, Draco, jetzt kommt schon. Diese blöden Auroren sind hinter uns her."
Wenig später kam der Malfoy Spross angerannt. Gleich dahinter Severus.
"Los, Draco. Ich kümmre mich um sie."
Der blonde Junge rannte weiter.
Luna hielt geschockt ihren Zauberstab auf Severus gerichtet. Er hatte sie verraten. Er hatte dafür gesorgt, dass sie ihre Gefühle für ihn vergaß. Severus kam näher. Eigentlich hätte Luna ihn schocken müssen, doch sie konnte. Sie konnte den Mann den sie liebte, nicht wehtun, auch wenn er ihr wehgetan hatte. Mit einen schneller Griff zog er sie an sich und drückte seine Lippen auf ihre. Luna sah in mit geweiteten Augen an. Dann löste er sich wieder von ihr.
"Vergiss das nie: Ewig dein, ewig mein, ewig uns."
Dann lief er weiter Richtung große Halle.
Der neue Schulleiter
Die ersten Sonnenstrahlen des neuen Tages hatten ihren Weg durch die zugezogenen Vorhänge gefunden. Einzelne Lichtstrahlen waren auf dem großen Himmelbett zu sehen. Nur ein Spalt der Vorhänge war offen und gab den Blick auf die schlafende Person frei. Langes, gewelltes Haar lag wie eine Decke auf den Rücken der jungen Frau. Ihre Brust hob sie sanft auf und ab. Sie schlief seelenruhig. Auf den Nachtisch stand eine kleine Phiole in der noch Reste des Schlaftrunks für traumlosen Schlaf schimmerten. Seit Dumbledore's Tods und Severus Verrat nahm sie den Trank, nachdem sie die erste Nacht immer wieder schreiend aufgewacht war. So gut es ging, war Luna danach ihre Ausbildung nachgegangen. Es hatte eine Woche gedauert, bis sie es geschafft hatte, ein Schritt ins Severus Wohnung zu wagen. Der Raum war mit vielen Schutzzaubern geschützt, den keiner der Lehrer hatten knacken können. Nur Luna war es gelungen, seine Privatgemächer zu betreten. Anscheinend wollte er, dass nur sie dort hinkam. Als sie die vertraute Umgebung betrat, hatte sie überall seine Anwesenheit gespürt. Auf den Wohnzimmertisch lag ein Brief. Als ihn sich ansah, erkannte sie die feine Handschrift von Severus. Sie nahm den Brief an sich und verließ das Zimmer wieder. Gerade noch rechtzeitig, damit niemand sie sah. Nur Poppy wusste, dass sie Severus liebte und sie schwieg eisern. Nach zwei Tagen, den sie den Brief besaß fand sie endlich den Mut, zu lesen, was Severus ihr geschrieben hatte.
Liebste Luna,
wenn du das liest, habe ich Dumbledore getötet. Ich musste es tun. Und das aus zwei Gründen. Zum einen wollte ich die junge Seele von Draco schützen. Zum anderen habe ich den Alten Narren versprochen, ihn zu töten, bevor es der Fluch tut. DU hast seine Hand gesehen. Das war die Auswirkung eines Fluches. Ich konnte ihn einige Monate eindämmen, doch dann hat er sich ausgebreitet. Durch den Tod von Albus ist deine Erinnerung zurückgekommen. Dadurch dass er geschwächt war, hattest du diese komischen Träume. Ich wusste davon. Ich hab mich mehrmals in deinen Geist geschlichen, was mir leid tut. Deshalb habe ich veranlasst, das du zurück nach Hogwarts kommst, damit ich bei dir bin, wenn die Erinnerung vollkommen zurückkommen. DU wirst mich jetzt hassen, weil mit deinen Gefühlen gespielt habe, doch ich wollte uns schützen. Vor den Todessern. Wenn sie von uns erfahren hätten, wärst du gefoltert worden um mich leiden zu sehen. Meine Rolle in diesen Krieg ist es, zu Spionen. Auf beiden Seiten. Immer in der Angst, das der dunkle Lord mich entlarvt. Ich weiß nicht, ob wir uns je wieder sehen. Du wirst immer in meinen Herzen sein, mein kleine Luna.
In tiefer Liebe Severus.
Seitdem trug sie diesen Brief immer bei sich. Wochenlange hatte sie gehofft, ihn noch einmal zu sehen, um mit ihm sprechen zu können. Doch er war verschwunden, auf der Flucht von den Auroren. Seit seiner Flucht lass sie regelmäßig den Tagespropheten, jeden Tag in der Hoffnung, keine Nachricht zu finden, das er geschnappt wurde. Doch Mitte August hatte sich dann doch eine Schlagzeile über Severus in den Tagespropheten geschlichen. Severus sollte neue Schulleiter werden und Albus Platz einnehmen. Die Meldung versetzte alle in helle Aufregung. Die Professoren waren gleich abgeneigt und sie hörte bei Essen, das man sich Severus mit allen Mitteln widersetzten würde. Für ihn war ein Todesser, der endgültig wieder auf die Seite des Dunklen Lord gewechselt hatte. Doch Luna hoffte, das noch etwas Gutes in Severus war und das alles einen tieferen Sinn hatte. Luna hielt sich mit ihren Äußerungen zurück und sprach nicht viel, seit sie erfahren hatte, das Severus zurück nach Hogwarts kam.
Ein Klacken an ihrem Fenster weckte Luna. Müde sie streckend erhob sie sich. Am Fenster saß eine braune Schleiereule, an deren Fuß ein Brief befestig war. Luna stand auf und ließ den Vogel ins Zimmer. Sie nahm einen Keks und hielt ihn der Eule hin. Während die Eule ihre Belohnung verdrückte, entfernte Luna den Brief von Bein und ging damit zurück ins Bett. Dort öffnete sie den Brief, der ein Siegel von St. Mungo enthielt. Der Brief enthielt die Ergebnisse ihre Zwischenprüfung, die sie im Juni abgelegt hatte. Sie hatte in jedem Fach ein Erwartungen übertroffen. Mit diesen Noten stand eine Karriere als Heilerin nichts mehr im Wege. Sie legte ihren Brief in die Nachtischschublade, stand auf und verschwand ins Bad. Als sie wieder in Zimmer zurückkam, war eine der Hauselfe schon da gewesen, hatte das Bett gemacht und ihr ihr Kleid aus der Wäsche zurück gebracht. Luna nahm sich Unterwäsche aus dem Schrank und zog dann ihr saphirblaues Kleid an. Im Brustbereich war es mit aufwändigen Stickereien verziert. Schon beim ersten Anprobieren hatte sich Luna in dieses Kleid verliebt. Als sie fertig angezogen war, machte sie sich auf den Weg in die Große Haile. Sie genoss es, das noch keine Schüler da waren. So liebte sie das Schloss am meistens, wenn es ruhig war. Als sie in die Große Halle kam, stand nur ein Tisch in der Mitte des Raums, an denen nur Trelawney und Madam Pince saßen. Luna nahm neben Sybille Platz und schon erschien auf ihren Teller frisch Rührei mit Speck und die ihre Tasse füllte sich mit heißen schwarzen Kaffee.
"Haben sie gut geschlafen?", fragte Sybille wie jeden Morgen.
"ja. Angenehm ruhig."
"Ich hab schon wieder von diesen fliegen Taschen geträumt. Was das wohl zu bedeuten hat", sinnierte sie.
Luna konnte aus den Augenwinkeln erkennen, wie Madam Pince die Augen verdrehte. Sybille und ihre Vorhersagen waren einfach nur lächerlich. Sie hatte Luna schon mehrmals den Tod vorhergesagt.
"Ich hoffe ich habe noch ein paar schöne Stunden", sagte Luna träumerisch.
"Meine Liebe, was ist los?", wollte Sybill wissen.
"ich werde heute Mittag vom Astronomieturm stürzen. Wissen sie nicht mehr, das haben sie mir vor zwei Tagen gesagt."
"Luna, du könntest die Zeit bis zu deinen Tod noch in der Bibliothek verbringen und dein Testament verfassen", sagte Irma Pince leicht schmunzelnd.
"Danke für das Angebot, Irma. Aber ich werde mich noch vom Schloss verabschieden."
Inzwischen trudelten auch die anderen Lehrer so langsam zum Frühstück ein. Sybill verschwand, als sie merkte, dass dreizehn Personen am Tisch saßen. Sie darin ein böses Karma.
"Mal sehen, wenn unser neue Schulleiter hier eintrifft", sagte Minerva verächtlich.
Luna versuchte sie nicht anmerken zu lassen, wie sehr sie die Worte der Kollegin verletzten.
"Bis zur Feier wird er wohl da sein. Und unsere neuen Lehrer wohl auch."
Das Kollegium wurde durch zwei neue Lehrer besetzt. Die Geschwister Amycus und seine Schwester Alectro Carrow sollten die Fächer Muggelkunde und das neue Fach Dunkel Künste, was im letzten Jahr noch VgdK war, übernehmen. Beide waren bekennende Todesser. Lund und Poppy waren seit Wochen damit beschäftig, genug Heiltränke zu brauen, denn sie rechneten damit, dass es in die diesen Schuljahr zu fielen Verletzungen kommen würde. In diesem Moment wurde die Türe zur großen Halle aufgestoßen und zwei Personen betraten den Raum. Alle blickten neugierig zur Tür. Zwei schwarz gekleidete Personen betraten den Raum. Schon auf den ersten Blick war klar, dass es sich um die Carrow Geschwister handeltet. Alecto war eine dickliche kleine Hexe und sah ihren Bruder Amycus mit dem farblosen, teigigen Gesicht sehr ähnlich. Beide hatten ein schiefes Lächeln auf dem Gesicht.
"Sie an, Alecto. Wir nett wir begrüßt werden."
Alle blickten die beiden wütend an. Amycus sah in die Runde und sein Blick blieb an Luna hängen. Er schien von oben bis unten zu mustern, leckte sich über die Lippen. Auch ihren Kollegen schien das nicht zu entgehen.
"Ich hab gedacht das Kollegium besteht nur aus alten Säcken, aber dass noch ein junges Ding dabei ist, freut mich."
"Sie werden die Finger von Miss Ravenclaw lassen", sagte Minerva wütend.
"Das werden wir noch sehen. Ich werde den Schulleiter bitten, dass sie mir zu Verfügung steht", lachte er gierig.
Luna wusste, das Severus, auch wenn er böse sein sollte, es niemals zulassen würde, das Amycus sie in die Finger bekam. Luna stand auf.
"Wenn ich mir sucht, ich bin mich von Astronomieturm stürzen. Wir sehen uns dann bei großen Essen."
Luna verließ die Große Halle durch die Tür hinter dem Lehrertisch. Sie bekam noch mit, wie Irma Minerva etwas zuflüsterte. Wahrscheinlich hatte sie erklärt, warum Luna das mit Sturz vom Turm gerade gesagt hatte. Luna entschied sich, einen morgenlichen Spaziergang über die Ländereien zu machen. Dass sie dabei beobachtet wurde, merkte sie nicht.
Der Tag verging recht schnell. Eine Stunde vor Beginn der großen Feier richtete sich Luna her. Heute würde sie Severus das erste Mal seit Wochen wieder sehen. Sie wählte ein blaues Satin-Kleid, mit langen Ärmeln. Das Oberteil war aus dunklem Satin und lag eng an ihre Brust. Der Rock war in einen helleren Blau und mit einem verzierten Saum. Darüber zog sie ihren schwarzen Umhang an. Luna liebte einfach die Farbe Blau. Sie schloss die Augen und schüttelte ihren Kopf. Ihre Haare fielen in sanften Locken blau-schwarz über ihren Rücken. Sie sah sich kurz in Spiegel an und machte sich dann auf den Weg zur Großen Halle. Als sie durch die große Flügeltür trat kam ihr lautes Stimmengewirr entgegen. Luna ließ ihrer Blicke durch die Halle schweifen. Es fiel sofort auf, das es weniger Schüler waren als im Jahr davor. Anscheinend hatten viele ihre Kinder nicht nach Hogwarts geschickt, nachdem bekannt geworden war, dass die Schuler von einem Todesser geleitet wurde und auch zwei Todesser unterrichten würden. Als Luna Blick zum Lehrertisch schweifte, saß dort in der Mitte Severus. Er blickte finster auf die Schüler. Doch Luna erkannte auch eine gewisse Traurigkeit in seinen Augen. Sie lief zum Lehrertisch, nickte ihn kurz freundlich zu und setze sich an der linken Ausseneite neben Poppy.
Severus hatte sie sofort entdeckt als sie die Große Halle betreten hatte. Wie immer stach sie aus der Menschenmenge heraus. Sie trug ein wunderschönes blaues Kleid. Wären sie doch in die Moment nur einfach alleine gewesen. Severus setzte seine gewohnte eiskalte Maske auf. Sie nickte ihm nur kurz zu, als sie neben Poppy setzte.
"Severus, ich hätte eine Bitte an dich", sagte Amycus neben ihm.
"Was willst du? Du hast doch schon die Erlaubnis, praktischen Unterricht mit dunklen Küsten auszuüben."
"Ich will die hübsche Assistentin von der alten Krankenschwester."
Er warf einen gierigen Blick in Richtung Luna.
"Nein."
"Wieso nicht."
"Falls du vergessen hast, ist sie immer noch mein Eigentum. UND ich entscheide, wer Umgang mit meinen Eigentum hat."
"Gut, Severus. Aber ich würde sie nicht aus den Augen lassen", drohte er kühl.
Severus musste einen Weg finden, Luna irgendwie zu schützen. Severus wusste, wie Amycus mit Frauen umzugehen pflegte. Severus war froh als nach einer Stunde alles vorbei war und er sich wieder in sein neues Büro verkriechen konnte. Als er sein neues Büro betrat, umkam ihn wieder diese Gefühl, ihr fehl am Platz zu sein. Eigentlich sollte hier Albus sitzen und nicht er. So sahen es anscheinen auch die anderen. Er sah sich um. Viele der Bilder der ehemaligen Schuleiter waren verlassen. Nur Phineas Nigellus Black war in seinen Bild verblieben.
"Guten Abend, Schuleiter. Endlich wieder wird die Schule von einem Slytherin geführt."
Severus antwortet nicht, sondern setzte sich hinter den Schreibtisch und starrte weiter vor sich.
Luna war ihn heimlich gefolgt, als er die Halle verlassen hatte. Sie war vorsichtig, er sollte nicht merken, dass sie ihm hinterher schlich. Vor dem Wasserspeier blieb er stehen und sagte das Passwort. Als der Wasserspeier zur Seite sprang und den Weg zur Wendeltreppe frei gab, betrat Severus die Treppe, die ihn hinauf zum Büro trug. Als der Wasserspeier wieder an Ort und Stelle stand, kam Luna aus ihrem Versteck. Sie lief zum Speier und blieb stehen. Sie hatte das Passwort nicht gehört. Mist, wie kam sie nun ins Büro.
"Komm lass mich ohne Passwort rein. Ich werde denn Professor schon nichts tun."
Doch nichts geschah. Der Wasserspeier gab den Weg nicht frei.
"Verdammt noch mal. Ich muss mit ihm reden. Bitte lass mich zur Severus. Bitte."
Wieder nichts.
"Verdammt noch mal. Was könnte das Passwort sein. Todesser? Verräter? Reinblut?"
Nichts geschah.
"Bei Dumbledore war es einfacher. Da war es irgendwas mit Zitrone."
Auf einmal sprang der Speier zur Seite.
"Dumbledore?", sagte Luna nochmal.
Dann begann sie die Wendeltreppe zu bewegen. Luna sprang auf die letzte Stufe und drehte sich mit der Treppe nach oben. Oben angekommen blieb sie vor der Tür stehen. Der Türklopfer in Form eines Greifs hing immer noch da. Sollte sie ihn berühren. Doch sie wusste, das Severus seinen Privaträume immer schützte. Sie streckte die Hand aus und spürte die magische Barriere.
"Na toll."
Doch plötzlich öffnete sich die Tür und gab den Weg frei in das große Runde Büro. Luan trat ein. Severus saß am Schreibtisch und sein Kopf lag auf den Tisch. Hinter ihr schloss sie leise die Tür.
"Muffliato", sagte Luna in Gedanken.
Sie wusste wie neugierig die Schulleiterporträts waren. Mit einem Schwung ihres Zauberstabes verhüllt sie die Porträts noch. Keiner sollte wissen, von wem der neue Schulleiter Besuch bekam. Langsam ging Luna zum Schreibtisch.
Liebe, Vertrauen und Wut
Severus merkte nicht, das jemand das Büro betreten hatte. Als Luna jedoch auf eine Diele trat, die laut quietschte, herrschte er sie an.
"Raus hier"
Er sah nicht mal auf, wenn er da anschrie.
"Ich bleibe."
Severus hob den Kopf und blickte in Luna wütende Augen. Sie waren dunkel wie die Nacht geworden und funkelten gefährlich.
"Ich bleibe so lange, bis ich fertig bin, mit dem was ich dir zu sagen habe. Und du wirst zuhören."
Severus blickte sie anstaunt an. Sie hatte sich den letzten Monaten sehr verändert.
"Wie konntest du, wir könntet ihr es wagen, mein Erinnerungen zu verändern. Und dann einfach wegschicken. Tagelang habe ich geweint, weil ich dachte, das ist eine Bestrafung, so kam es mir nämlich vor. Ich wollte nie im St. Mungos lernen. Ich wollte nie von Hogwarts weg. Du und auch Dumbledore hab mich aus meinem Zuhause verbannt. Und ihr habt mir meine Gefühle genommen.
"Es tut mir leid", sagte Severus leise.
"Warum? Warum darf ich dich nicht lieben?"
"Du weißt was ich bin. Ein Todesser. Mehr nicht. Alle dort draußen denken das."
"Für mich bis du ein Mann, der jeden Tag sein Leben riskiert. Du warst damals dumm von der Macht geblendet. Aber du hast dich geändert. Für eine Frau. Und ich weiß auch, dass ich gegen eine Tode nicht ankomme. Das dein Herz ihr ewig gehören wird. So wie mein Herz dir ewig gehören wird. Ich bin kein Teenager mehr. Ich hab vielleicht nicht die Erfahrung wie andere Mädchen in meinem Alter, aber ich weiß was wahre liebe ist."
"Luna, ich will dich doch nur beschützen. Ja, ich habe Lily Potter lange Zeit geliebt. Aber dann bist zu in mein Leben gestolpert. Und als ich merkte, dass ich mich verliebte, hatte ich die Angst, dich genauso zu verlieren. Ich hab Lily damals verraten. Ich hab den Dunklen Lord anfleht, ihr Leben zu verschonen. Er tat es nicht. Und so wendete ich mich wieder den Guten zu. Albus hat mich aufgenommen und mir sein Vertrauen geschenkt.
"Severus. Ich weiß davon."
"Was?"
"Ja. Ich bekam nach seinen Tod einem Brief von ihm. Dort stand alles. Was du getan hast. Warum du es getan hast."
"Ich bin immer noch seine Schachfigur. Der dunkle Lord hat an mir gezweifelt, das konnte ich spüren. Ich spürte, dass ich die Mauer in meinen Kopf bröckelte, je öfter er versuchte, an meinen wahren Gedanken heran zu kommen. Und diesen Gedanken bist du vorgekommen. Aber mit den Tod Dumbledore hat er mir wieder vollkommen vertraut, sonst würde ich nicht hier sitzen."
"Du hast wirklich Gefühle mich?"
Severus nahm seinen Zauberstab und murmelte etwas. Aus der Spitze seines Zauberstabes trat etwas Silbernes hervor. Seine Patronus. Erst war es eine Hirschkuh.
"Das war ihr Patronus", sagte er leise.
Keine Minute später wandelte sich die Hirschkuh in einen mächtigen Adler, flog ein paar Runden im Büro und verschwand dann in einen silbrigen Nebel.
"Ein Patronus wird von unseren Gefühlen beeinflusst."
"Meine Fähigkeiten werden auch von Gefühlen beeinflusst. Jeder sah, dass es mir nicht gut ging. Wer sonst läuft freiwillig mit schneeweißen Haaren herum. Außer natürlich der alte Narr."
Sie ging auf Severus zu und setzte sich auf seinen Schoß. Luna nahm seinen Kopf in ihre Hände und zwang ihn so, ihr in die Augen zu schauen. Sie hatten inzwischen wieder ein dunkles Grün angenommen.
"Ich weiß, du willst mich beschützen und deshalb deine Gefühle verstecken. Aber ich kann mich selber sehr gut beschützen. Ich hab sechszehn Jahre lang einen Todesser und seiner Familie überlebt."
"Er wird dich töten um mich zu foltern."
"Für dich würde ich sterben."
"Nein. Du bist zu jung zum Sterben."
"Und du auch."
"Ich bin ein alter Mann. Alt und gebrochen."
"Ich bin ein junges Mädchen. Und gebrochen."
"Geh. Lass mich alleine. Such dir jemand in deinem Alter."
"Severus, du Narr."
Ehe er sich versah, lagen ihre Lippen auf seinen. Sie hatte wunderbar weiche Lippen. Beim letzten Kuss hatte er darauf nicht geachtet. Diese süßen Lippen schmeckten nach Erdbeeren mit Zimt. Und dann spürte er diese Wärme um sich herum. Als er kurz die Augen öffnete, warum beide von einen goldenen Licht umgeben. Luna löste sich von seinen Lippen.
"Siehst du. Wir sind füreinander bestimmt. Ich werde deine Seele heilen. Und jetzt sag es!"
Er blickte sie an.
"Ich liebe dich, Luna."
Ein Lächeln legte sich ihre Lippen.
"Und ich liebe dich, Severus."
Es folgte ein leidenschaftlicher Kuss.
Luna verließ das Büro erst am nächsten Morgen, kurz nachdem sie Sonne aufgegangen war und das Schloss noch im Schlaf lag. Ein Lächeln lag auf ihren Lippen wenn sie an die Nacht dachte. Sie hatte sich ausgesprochen, in seinem Bett gelegen und sich einfach nur im Arm gehalten, die Nähe des anderen gebraucht. Es sollte ihr Geheimnis bleiben. Luna ging zu ihren Gemächern, um sie auf ihren Arbeitstag vorzubereiten. Sie ahnte, dass er anstrengend werden würde wenn zwei Todesser unterrichten würden. Als sie sich Frühstück wieder aus ihrer Wohnung begab, war es ungewöhnlich still in den Gängen. Ansonsten waren überall Stimmen der Schüler zu hören. Als Luna die große Halle betrat, bemerkte sie die einschneidenden Veränderungen. Es waren deutliche weniger Schüler, aber das war ihr schon am Vorabend aufgefallen. Die verzaubernde Decke, die so sehr liebte, zeigte einem wolkenverhangenen Himmel. Die Schüler saßen schweigend an ihren Haustischen und aßen zu Frühstück. Luna ging langsam zum Lehrertisch. Severus war nicht da, sie wusste dass er sein Frühstück in seinem Büro einnehmen würde. Sie spürte sofort die unangenehmen Blicke von Amycus Carrow, die sie gierig beobachteten. Severus hatte sie von ihm gewarnt. Luna setzte sich neben Poppy an ihren Platz. Kaum hatte sie gesetzt, erschien ihr Essen. Viel Rührei mit Speck. Die Tasse füllte sich mit wunderbar duften heißen Kaffee. Luna nahm einen kräftigen Schluck, den die Nacht hatte sie nicht wirklich schlafend verbracht. Poppy merkte sofort die Veränderung.
"Luna, was ist heut Nacht gesehen?", fragte sie leise, das nur Luna es hören konnte.
"Ich hab ihm meine Meinung gesagt."
"Und? Spann mich nicht so auf die Folter."
"Er lebt noch. Mehr kann ich dir nicht sagen."
"Verstehe. Du weißt was du tust?"
"Ja. Ich habe Gefühle für einen Todesser."
"Bitte sei vorsichtig."
"Ja, Poppy."
Poppy ahnte dass Luna noch ein Geheimnis vor ihr hatte. Aber sie bohrte nicht weiter.
"Mal sehen, wie viel Schüler wir heute bekommen. Soweit ich gesehen habe, haben heut zwei Klassen "Dunkle Künste".
"Wahrscheinlich die ganze Klasse", sagte Luna düster.
Und sie sollte Recht behalten. Nach Carrow erste Stunde kam die halbe sechste Klasse mit mittelschweren Fluchverletzungen. Die meisten von ihnen waren muggelstammige Schüler, die die Schule noch besuchen durften. Poppy und Luna versuchten so gut sie konnten, alle Wunden zu heilen. Als Luna zum Mittagessen erschien, hatte sie schwer damit zu kämpfen, ihre Wut auch körperlich zu verbergen.
"Unser schöne Krankenschwester", sagte Amycus, als sich an den Lehrertisch setzte.
"Lassen sie mich in Ruhe", sagte Luna angewidert.
"Oh, sie ist wütend."
Poppy legte ihr sanft die Hand auf den Unterarm und strich ein paar Mal darüber, was Luna ruhiger machte.
"Vorsichtig. Deine Haarspitzen waren schon dunkelrot."
Plötzlich machte es Plopp neben ihr und eine kleine Hauselfe erschien.
"Madam Ravenclaw, ich habe eine Brief für sie."
"Ähm, danke...?"
"Mein Name ist Lexie."
"Danke Lexie. Solltest du gleich mit einer Antwort zurückkommen."
"Nein, Madam."
"Es reicht vollkommen, wenn du Miss sagst."
"In Ordnung, Miss."
Luna nahm ihr den Brief ab und Luna ließ ihn in ihren Umhang verschwinden.
"Hat unsere schöne Krankenschwester einen heimlichen Verehrer?", sagte Amycus lachend.
"Was dagegen?"
"Jaaaaaa. Aber ich werde dich schon bekommen", sagte er drohend.
"Vergessen sie nicht, wer immer noch mein Herr ist. Und ich weiß, wie sehr er auf sein Eigentum aufpasst."
"Snape kann nicht immer da sein. So als Schulleiter hat er viel zu tun. Nimm dich in Acht. Du weißt nie, wo ich bin."
Luna stand auf und verließ ohne ihr Mittagessen angerührt zu haben mit wehendem Mantel die große Halle. Ihr Abgang erinnerte schwer an Professor Snape.
"Sie war zu lange bei ihm in Keller", sagte McGonagall leise zu Poppy.
Kaum war sie aus der großen Halle, verschwand sie hinter einen der großen Vorhänge. Sie nahm den Brief aus ihren Umhang und überflog ihn.
"Nimm dich in Acht vor Amycus. Lexie wird in deiner Nähe sein, um sich vor ihm zu schützen. Wenn du zu mir willst, das wird sie dich bringen.
in Liebe Severus."
Luna steckte den Brief zurück in ihren Umhang und machte sich auf den Weg zurück zum Krankenflügel. Auch den Nachmittag über kamen immer wieder Schüler mit Fluchverletzungen, die Poppy und Luna so gut es ging versorgten. Gegen 19 Uhr schickte Poppy ihre Schülerin in den wohlverdienten Feierabend. Nachdem Luna den Krankenflügel verlassen hatte, sagte sie leise:
"Lexie."
Sofort erschien die weibliche Elfe mit einem leisen Plopp.
"Da bin ich Miss."
"Bring mich bitte zum Professor."
"Sehr wohl."
Sie nahm die Hand von Luna und apparierte mit ihr ins Schulleiterbüro, wo sie vor der Tür auftauchten.
"Danke."
Lexie verschwand wieder. Noch bevor Luna klopfen konnte, ging die Tür auf und Luna trat ein. Severus saß wie immer am Schreibtisch und las Briefe.
"Hallo, Miss Ravenclaw", sagte die warme Stimme von Dumbledore.
Bei ihren letzten Besuch war er nicht in seinem Porträt gewesen.
"Guten Abend, Professor. Sind sie auch mal da."
"Ja, ich war zu einen kleine Diskussion mit der Fetten Dame gewesen."
"Und worum ging?", fragte Luna neugierig.
"Puh, das habe ich schon wieder vergessen. Sie redete sehr viel. Wahnsinnig viel."
"Und sie etwa nicht?", kam es vom Schreibtisch.
"Es kann ja nicht jeder so schweigsam wie du sein, Severus."
"Ich kann herrliche Gespräche mit ihm führen."
"Und über was?", wollte Dumbledore wissen.
"Zaubertränke. Was sonst?", sagte Luna grinsend und setzte sich zu Severus an den Schreibtisch.
"Muffliato", sagte sie lächelnd.
"Der alte Kauz muss nicht alles wissen."
"Ich glaube du wirst mir immer ähnlicher."
"Ist das so schlimm?"
"Ja, Luna. Hogwarts verträgt nur einen Snape."
Severus schenkte ihr sein seltenes Lächeln. Er schob die Briefe beiseite. Luna setzte sich vor ihm auf den Tisch.
"Ich hab dich den ganzen Tag vermisst."
"Du siehst doch, die Arbeit erschlägt mich."
"Dann wird es Zeit für eine kleine Pause, mein strenger Professor."
Sie beugte sich zu ihm herunter und küsste ihn liebevoll. Danach hatte sie sich den ganzen Tag gesehnt.
Das Fest der Liebe
Langsam neigte sich der Sommer dem Ende zu und der Herbst hielt Einkehr in Hogwarts. Das Wetter wurde schlechter, Stürme und dauernder Regen schlugen auch auf die Gemüter der Schlossbewohner, deren Launen sowieso nicht bester Stimmung waren. Die Carrow Geschwister hielten das Zepter in der Hand, während Severus hinter deren Rücken weitestgehend Schadensbegrenzung betrieb. Anstatt die Schüler bei Amycus nachsitzen zu lassen, schickte er sie zu Hagrid, da sie dort keine Bestrafung zu erwarten hatten. Severus ließ sich selten unten im Schloss blicken, sondern versteckte sich in seinem Büro. Inzwischen war auch wieder die Widerstandsgruppe "Dumbledore’s Armee" aktiviert und machten den beiden Todessern das Leben zu Hölle. Sie schafften es, Scherzartikel der Weasley- Zwillinge ins Schloss zu schmuggeln, ob die Post durchsucht wurde. Mehrmals am Tag explodieren irgendwo in den Gängen Instant-Finsternispulver oder Bluffknaller. Die Wände wurden beschmiert mit "ES LEBE DUMBLEDORE'S ARMEE". Als Anfang Dezember der erste Schnee Hogwarts mit einen weißen Kleid bedeckte, tauchten immer wieder Schneestürme in den Fluren auf, wenn Amycus und Alecto ihre Runden machten. Luna bewegte sich meist mit Hilfe von Abkürzungen und Geheimgängen durchs Schloss um ja nicht auf Amycus zu treffen. Noch immer hatte er nicht aufgeben, sie in die Finger zu bekommen. Aber sie stand nicht nur unter den Schutz von Severus und Lexie. Nein, auch die Lehrer gaben auf sie Acht. Um ihre lästigen Verfolger nicht so oft zu sehen, verbrachte sie die meiste Zeit bei Severus. Die anderen fanden es seltsam, doch sie wussten, dass die beiden eine seltsame Beziehung zueinander hatten. Doch keiner von ihnen, außer Poppy, wussten, dass sie ein Paar waren. Wahrscheinlich hätte es auch niemand gemerkt. Als auf Weihnachten zuging, was das Schloss trostloser denn je. Niemand hatte es weihnachtlich geschmückt, kein schöner Tannenbaum schmückte die große Halle. Alle Schüler fuhren über Weihnachten nach Hause und auch die Lehrer verließen das Schloss. Sogar die beiden Carrow-Geschwister. Zurück blieben nur Severus und Luna. Luna genoss, nach so lange Zeit, endlich einmal ohne Angst durch das Schloss zu wandern. Manchmal konnte sie sogar Severus dazu überreden, sie zu begleiten.
Sie saßen vor dem warmen Kamin und Severus war in eines seiner Bücher vertieft. Luna saß ihm gegenüber im Sessel und sah ihm einfach nur zu. Mit einen leisen Flopp erschien Lexie im Raum.
"Sir, eine Einladung wurde für sie abgeben."
"Gib sie mir", sagte Luna und nahm ihr den Brief ab.
Lexie verbeugte sich und verschwand wieder.
"Lass mich raten. Die übliche Weihnachtseinladung von Malfoy", sagte Severus genervt.
Luna drehte den Brief um und erkannte das Siegel von Lucius Malfoy.
"Ja."
"Gott, selbst im Krieg muss er noch protzen."
"Du musst wohl hingehen. Um den Schein zu wahren."
"Leider, viel lieber würde ich bei dir bleiben."
"Du musst die Malfoys Geprotze ja nicht lange antun. Sag einfach du musst noch wichtige Sachen erledigen oder so was."
"Ich kann es versuchen. Ich gehe da eigentlich nur wegen Draco und Narcissa hin."
"Sag muss ich einfach süchtig sein?"
Severus sah Luna erstaunt an.
"Bist du es denn?"
"Auf jede Frau, die mehr Zeit mit dir verbringen kann als ich."
"Narcissa ist eine Freundin und mehr nicht. Meine süße kleine Luna, du musst nicht eifersüchtig sein. Komm her."
Luna stand auf und setzte sich auf seinen Schoss. Severus nahm ihr Gesicht in seine Hände und blickte sie liebevoll an.
"DU bist die einzige Frau in meinen Leben. Du hast das kalte Herz hier drinnen wieder zu schlagen gebracht."
Severus legte ihre Hand auf sein Herz und spürte es schnell schlagen.
"Ich liebe dich Luna, nur dich alleine.
"Und ich liebe dich."
Sie küssten sich liebevoll.
"Ich schreibe Malfoy, das du "liebend gern" kommst."
"Mach das", sagte Severus grinsend.
Luna saß zusammengesunken im Sessel, das Buch in dem sie gelesen hatte, lag aufgeschlagen vor dem Ohrensessel. Lexie hatte dafür gesorgt, dass das Feuer nicht ausging. Sie hielt vor der Tür des Büros Wache, wie es Severus es ihr auftragen hatte. Er wusste das Carrow nur auf einen Augenblick wartete, an Luna heran zu kommen. Es war weit nach Mitternacht als Severus die Tür zu Büro aufstieß. Achtlos warf er seinen Reisemantel auf den Boden. Mit einem Schutzzauber verschloss er die Tür hinter sich. Heute wollte er niemanden mehr sehen. Schon gar nicht irgendeinen Todesser. Er ging die Treppen hinter dem großen Schreibtisch hinauf und fand Luna schlafend im Sessel vor. Ihretwegen wollte er eigentlich schon vor Stunden zurück sein, doch Lucius hatte ihn einfach nicht ziehen lassen. Er hatte sogar versucht, ihn mit einer der anwesenden Damen zu verkuppeln, die noch frei waren. Zum Glück hatte Narcissa ihn immer wieder aus ausweglosen Situationen gerettet. Jetzt war er einfach nur glücklich wieder bei seiner Liebsten zu sein, die so schön aussah, wenn sie schlief. Vorsichtig hob er sie hoch und trug sie zum großen Bett wo er sie sachte auf die weiche Matratze legte. Er verschwand im Badzimmer, das an das Schlafzimmer angrenzte. Luna wachte auf, als sie Wasser rauschen hörte. Ein Blick ins Büro zeigte ihr, das Severus zurück war. Dieser kam gerade aus dem Bad und hatte sich seinen Pyjama angezogen.
"Endlich bist du zurück."
"Es tut mir leid, dass es so spät geworden ist. Lucius ist der Meinung, dass ich eine Frau brauche."
"Sag nicht, er wollte dich verkuppeln."
"Doch. Zum Glück hat Narcissa mich vor den weiblichen Anhängseln bewahrt."
Luna Augen funkelten kurz auf. Sie konnte ihre Eifersucht einfach nicht verbergen.
"DU bist süß wenn du eifersüchtig bist."
Er kam zu ihr ins Bett, zog sie an sich und küsste sie liebevoll.
"Ich hab noch ein Geschenk für dich."
"Du weißt doch da sich keine Geschenke mag", sagte er grimmig.
"Ja weiß ich. Es ist auch nicht kitschig. Du bekommst schon keine Socken von mir."
"Ich bin nicht Albus", empörte sich Severus.
"Der wäre mir viel zu alt", sagte Luna lachend.
"Und was ist mein Geschenk?", wollte Severus wissen.
"Dafür das du keine Geschenk magst, bist aber sehr neugierig", sagte sie lächelnd. "Mach die Augen zu."
Severus schloss die Augen, versuchte aber zu spitzeln.
"Hey."
Sie zauberte ihm eine Augenbinde um. Er merkte wie sie vom Bett aufstand, dann hörte er ein Rascheln. Als er merkte, dass die Augenbinde wieder verschwand, öffnete er vorsichtig die Augen. Luna stand vor ihm. Splitternackt. Nur ihre langen Haare verdeckten ihre Brüste.
"Ich bin dein Geschenk. Ich will, dass du mich zur Frau machst. Ich will das kostbarste von mir schenken."
Luna hatte es geschafft ihn sprachlos zu machen. Er stand wie in Trance auf und ging auf sie zu. Sie blickte ihn aus ihren dunkelblauen Augen an. Severus beugte sich zu ihr herunter und küsste sie leidenschaftlich. Es erregte ihn zunehmend ihre weichen, warmen Lippen zu spüren. Ohne Gegenwehr ließ sie seine Zunge in ihren Mund und begann einen kleinen Kampf mit ihr. Sie spürte wie seine Hände ihr Rücken entlang fuhren und dabei ein Kribbeln hinließen. dann spürte sie seine Hände an ihren PO. Mit einer Leichtigkeit hob er sie hoch und trug sie zum Bett, wo er sie sachte auf die Decke legte. Er sah sie eine Weile an und Luna dachte, er würde einen Rückzieher machen, doch dann legte er sich neben sie.
"DU bist so wunderschön", sagte er leise und küsste sie erneut. Mit einer Hand fuhr er ihren Brustkorb entlang, der sie langsam hob und senkte. Mit den Fingerspitzen umkreiste er ihre rosa Brustwarzen bevor er seinen Mund darauf senkte. Luna stöhnte leise auf, als er mit seiner Zunge ihre Warzen umkreise und daran saugte. Mit der anderen Hand massierte er die andere Brust, bevor er sich dieser widmete. Luna hatte die Augen geschlossen und genoss seine Liebkosungen. Dann wanderte mit seinen Mund küssend bis zum Bauchnabel, wo seine Zunge kreisen ließ.
"Oh, Gott. Das fühlte sich toll an."
Luna spürte das Pochen zwischen ihren Beinen, das sie nie vorher gespürt hatte. Sanft drückte Severus ihre Beine auseinander und fuhr mit der Zunge auf und ab. Luna krallte sich mit den Nägeln in die Matratze. Als sie seine Lippen auf ihre Körpermitte spürte, stöhnte sie laut auf. Tausende kleine Blitze zuckten durch ihre Körper, als er ihre empfindlichste mit seiner Zunge verwöhnte. Luna bäumte sich leicht auf, doch Severus drückte sie sachte wieder aufs Bett.
"Genieße es einfach", sagte er während zwei Küssen.
Dann spürte sie wieder seine Lippen auf ihren. Er hielt einen Moment inne, während der seinen Pyjama auszog und neben das Bett fallen ließ.
"Sieh mich an, Luna."
Luna öffnete ihre Augen und sah in seine dunklen Augen.
"Mach mich zu Frau."
Severus positionierte sich zwischen ihren Schenkeln, hob ihre Hüfte leicht hoch und drang dann vorsichtig in sie ein. Luna spürte einen kurzen Schmerz. Severus verharrte einen Augenblick um Luna die Möglichkeit zu geben, sich an das neue Gefühl zu gewöhnen. Dann begann er sich langsam in ihr zu bewegen. Sie schlang ihre Arme und seinen Hals und zog ihn zu sich herunter. Leidenschaftlich küssten liebte er sie. Ein ihr gänzlich neues Gefühl durchströmte ihren Körper. Stöhnte wand sie sich unter ihr und genoss dieses Kribbeln zwischen ihren Beinen. Langsam steigerte sein Tempo. Inzwischen hatte sie ihre Beine um seine Hüften gelegt um ihn noch intensiver zu spüren. Als er merkte, dass sie ihren ersten Höhepunkt näher kam, stieß er fester zu. Mit einem Schrei fand sie ihre Erlösung. Er folgte ihr kurz danach. Und wieder hüllte sich ein goldenes Licht um die beiden.
"Das war wunderschön", sagte sie atemlos. "Ich liebe dich, Severus."
Sie küsste ihn leidenschaftlich.
"Und ich liebe dich, meine Liebste."
Severus legte sich neben sie, zog die Decke über beide. Luna legte ihren Kopf auf seinen Brustkorb und lauschte seinen schnellen Herzschlag, der langsam wieder sein normales Tempo annahm. Mit einen Lächeln auf den Lippen, gerade ihr erstes Mal erlebt zu haben, schlief sie ein.
Angriffe und Geständnisse
Im neuen Jahr kehrten die Bewohner wieder ins Schloss zurück. Viele Familien hatten anscheinend über die Feiertage beschlossen, ihre Kinder zuhause zu unterrichten, weshalb gut 50 Schüler nicht zum Unterrichtsbeginn erschienen. Viele von ihnen waren Schüler, die besonders unter den Carrow-Geschwister zu leiden hatten. Kaum hatte der Schulalltag wieder begonnen, begann auch die DA wieder damit, den Geschwistern das Leben schwer zu machen. Mehr durch Zufall fand Luna heraus, wer die neue Führung des Widerstands übernommen hatte. Luna bekam immer nur die Reaktionen mit, wenn sie wieder erfolgreich zugeschlagen hatte.
Sie war gerade auf den Weg zu ihrer Wohnung, als sie sah, wie Ginny Weasley und Neville Longbottom kleine Pakete hinter einen Statur verstecken. Sie wollte gerade weitergehen, als sie hörte, das Amycus auf den Weg Richtung der beiden war. Sie rannte auf die beiden zu, die sich erschrocken umdrehten.
"Carrow", flüstere sie leise und die beiden verstanden sofort.
Ohne zu Zögern tippte einen nach dem Anderen auf den Kopf und führte den Desillusionierungszauber. Gerade noch rechtzeitig. Mit wehendem Umhang erschien Amycus.
"Na sieh mal einer an. Severus ehemaliges Hausmädchen."
Luna blickte ihn nur verächtlich an.
"So alleine unterwegs. Niemand der auf dich aufpasst.?"
"Auf mich wird immer aufgepasst."
"Meinst du die kleine lästige Hauselfe. Die liegt besoffen in der Küche."
Luna Augen weiteten sich vor Schreck. Wenn Lexie nicht da war, war sie tatsächlich schutzlos."
"Mir war so, als hätte ich Stimmen von Schülern gehört."
"Das war nur ich. Ich führe gerne Selbstgespräche. Hilft beim Nachdenken."
"Und über was muss dein kleines süßes Köpfchen so nachdenken?"
"Wie ich mir so einen ekelhaften Kotzbocken wie dich von Hals schaffe ohne gleich in Askaban lande", sagte sie.
"Noch eine gute Nacht, Carrow."
Luna musste ihn von den Schülern weglocken. Sie wusste dass er ihr folgen würde. Fest umklammert hielt sie ihren Zauberstab, bereit sich jederzeit zu verteidigen. Doch diesmal war sie zu langsam. Noch bevor sie reagieren konnte, hatte sie Amycus Fluch getroffen und sie sank ohnmächtig zusammen. In diesen Moment fiel auch der Zauber von den beiden Schülern ab und sie konnten noch sehen, wie Luna von Amycus verschleppt wurde.
"Mir müssen es jemanden sagen?", sagte Ginny leise.
"Am besten Poppy", sagte Neville, nahm Ginny Hand und rannte mit ihr zum Krankenflügel.
Atemlos stürmten die beiden durch die Flügeltüren.
"Könnt ihr bitte die Tür ganz lassen", sagte Poppy leicht aufgebracht.
"Entschuldigen sie, Madame Pomfrey. Carrow hat Luna", sagte Ginny.
"Was, wieso?"
"Sie wollte uns beschützen."
Poppy nahm ihren Zauberstab und sprach einen Patronus. Aus der Spitze ihres Zauberstabes floss das silberne Licht und formte sich zu einer Nachtigall.
"Sagt Severus Bescheid, das Carrow anscheinend in den Händen von Carrow ist. Schnell."
Die Nachtigall nickte kurz und verschwand durch die offene Flügeltür.
"Hab ihr gesehen wo er Luna hingebracht hat?"
"Nein."
"Verdammt meine kleine Luna."
Als Luna erwachte nahm sie nur schwachen Kerzenschein war. Sie lag auf etwas weichen, einen Bett. Ihre Hände waren über ihren Kopf an die Stangen des Kopfendes gebunden. Auch ihrer Füße waren gefesselt und neben den Bettrand fixiert. In einen Sessel der in der Nähe des Bettes stand, saß einen dunkler Schatten. Es musste Amycus sein.
"Na schöne, endlich aufwacht. Ich hätte vielleicht einen schwächeren Fluch nehmen sollen. Aber ich habe Geduld bewiesen, wie so oft und hab gewartet bis du wieder wach bist. Ich will spüren, wie du versuchst dich zu wehren."
Luna wollte etwas sagen, doch sie merkte, dass sie stumm war.
"Nein, leider muss ich auf deine Stimme verzichten. Wie wollen doch lange genug ungestört sein."
Luna versuchte die Fesseln weg zu zaubern, doch sie bekam keinen klaren Gedanken. Sie sah wie Amycus auf die zukam. Er trug seine Todesserkluft, die von Severus kannte, doch sie war nicht so reichlich verziert und edel. Anscheinend war er nicht im inneren Zirkel des Dunklen Lord.
"Wie lange musste ich warten, dich zu besitzen. Schade, dass sie schon jemand anders genommen hat. Ich wäre so gern der erste der diese weiche, zarte Haut berührt. Aber anscheinend war Crabbe schneller. Luna konnte ihn nun wütend anfunkeln.
"Obwohl, wenn ich mich recht erinnere, hat er sich immer beschwert, dass du ihn nicht rangelassen hast. Aber war denn dann dein Erster."
Nun stand Amycus neben ihr am Bett und fuhr mit seinen Zauberstab über ihren Körper und ließ ihrer Kleidung verschwinden. Nun war sie im völlig ausgeliefert. Sie spürte seine gierige Blicke auf ihren nackten Körper, konnte deutlich sehen, dass er erregt war.
"Severus, der kleine Schlingel. Ich hab ihn so oft gebeten, dich mir zu überlassen, aber er hat ja immer diese Angst um sein Eigentum. Ich bin noch nicht schlüssig, in welchem Zustand er dich wieder bekommt."
Amycus zog seine Handschuhe aus, setzte sich zur ihr auf Bett und fuhr langsam mit seinen Händen auf ihren Oberkörper hin und her. Seine Berührungen ekelten Luna.
"So weiche Haut...", seufzte er. „Zart wie Seide..."
Luna versuchte ihren Körper von ihm wegzubekommen, doch sie konnte sich kein Stück bewegen.
"Na, na, na. Crucito", sagte er und richtete seinen Zauberstab auf sie. Fürchterliche Schmerzen durchzogen ihrer Körper und soweit es die Fesseln es zuließen, bäumte sie sich auf. Er hielt den Fluch nicht lange aufrecht.
"Das war noch harmlos, Kleines. Ich kann auch anders."
Luna war halb bewusstlos, bekam aber noch mit, wie Amycus ins Bett. dann spürte sie die stechenden Schmerzen, als er sie gewaltsam nahm. Stumme tränen rannen ihre Wangen hinunter.
"Bombarda", rief die tiefe Stimme von Severus. Die Tür, die eigentlich durch einen Zauber geschützt war, flog aus den Angeln.
"Nimm...deine...dreckigen...Finger von Luna", sagte Severus wütend.
Er entwaffnete Amycus schnell und fing seinen Zauberstab.
"Incarcerus"
Aus der Spitze seines Zauberstabes schlossen Seile und fesselten Amycus, der krachend neben das Bett fiel. Poppy quetsche sich an Severus vorbei, rannte zu Bett und ließ mit einen Schwenker ihres Zauberstabes die Fesseln an Armen und Beinen verschwinden.
"Rennervate", sagte sie leise und fuhr sanft mit dem Zauberstab über Luna's Köper. dann entdeckte sie, dass sich ein Blutfleck auf dem weißen Bettlaken bildete. Severus kam ebenfalls ans Bett und entdeckte das Blut zwischen Lunas Beinen.
"Poppy, warum blutet sie?", fragte er entgeistert.
"Ich hab versprochen, nichts zu sagen", sagte Poppy leise.
"Poppy bitte, sag es mir."
"Sie ist schwanger."
Severus sah sie entgeistert an.
"Schnell unternimm was."
"Ginny, geben sie mir die Tasche."
Ginny kam ins Zimmer und reichte Poppy ihre Medizintasche, die sie vorsorglich mitgenommen hatte. Sie suchte nach Tränken, fand den richtigen und gab ihn Luna zu trinken.
"Wir bringen sie in den Krankenflügel", sagte Poppy.
Severus hob Luna vorsichtig hoch nachdem er ihr das Bettlaken gehüllt hatte. Dann eilte er Poppy hinterher. Er merkte, dass Luna in seinen Armen zitterte. Was hatte Carrow ihr nur angetan. Sie war vier Stunden in seiner Gewalt. Der Krankenflügel war leer. Poppy hatte die verletzten und untergetauchten Schüler im Raum der Wünsche versteckt, um sie vor den zwei Todessern zu beschützen. Luna hatte ihn das anvertraut. Severus legte Luna vorsichtig in eines der Betten. Poppy eilte zum Medizin und kam mit Salben und Tränken zurück.
"Ähm, Professor, was sollen wir mit Carrow machen?", fragte Ginny schüchtern.
"Bewacht ihn. Ihn werde ich mir später vorknöpfen."
"Und wenn seine Schwester nach ihm sucht?", fragte nun Poppy.
"Die wacht doch vor Sonnenaufgang nicht auf", sagte Ginny lachend.
"Miss Weasley, holen sich noch Verstärkung von den anderen...Und schauen sie mich nicht so an. ich weiß von ihren Widerstand."
Ginny blickte ihn unsicher an. Wollte er so den Rest der Gruppe entlarven.
"Sie dürfen gerne jeden Fluch an Amycus ausprobieren. Aber lassen sie noch was von mich übrig", sagte er grinsend.
"In Ordnung", sagte sie perplex, verließ aber dann den Krankenflügel um die Bewachung von Amycus zu veranlassen.
"Poppy, ich glaube es wird Zeit, die anderen ins Vertrauen zu ziehen."
"Na endlich. Du kannst nicht ewig dieser Belastung standhalten."
"Ich weiß. Das hier hätte nie passieren dürfen."
Zwei Stunden später war das Lehrerkollegium in Severus Büro versammelt. Alle lauschten dem Porträt von Albus Dumbledore, der seine Lehrer darüber aufklärte, warum Severus gezwungen war, ihn zu töten. Severus saß in dem kleinen Schlafzimmer neben dem Bett in dem Luna nun seelenruhig schlief. Poppy hatte ihre Wunden versorgt, die Carrow ihr zugefügt hatte, als sie ohnmächtig in seiner Gewalt war. Auf ihren Oberkörper waren die Wunden des Sectumsempra noch zu sehen. Carrow hatte sie nur notdürftig geheilt.
"Severus", rief Minerva aus dem Büro.
Der Angesprochene stand auf und ging ins Büro. Minerva kam auf ihn zu und umarmte ihn.
"Es tut mir so leid. Wenn ich gewusst hätte, was du alles auf dich genommen hast.
Sie hielt ihrer Umarmung kurz, dass sie wusste wie Severus Körperkontakt hasste.
"Wie geht es jetzt weiter?", fragte Pomona.
"Wir können nichts unternehmen, solange Potter nicht alle Horkruxe zerstört hat. Und soviel ich weiß, sind es sieben, von denen drei so erledigt sind. Das Medaillon von Salazar Slytherin müsste er inzwischen zerstört haben. Fehlen noch vier", erläuterte Severus.
"Einschließlich sich selbst", sagte Minerva.
"Ich nehme an, die Schlange ist ein Horkrux. Aber was noch?", sagte Filius nachdenklich.
"Nun, das er das Medaillon von Slytherin hatte, sucht er nach anderen Dingen von den Gründern. An das Schwert kann er nicht kommen, aber vielleicht an Sachen von Helga und Rowena."
"Dann dürfte er den Becher von Helga haben. Er war in Besitz von Hepzibah Smith und die ist tot."
"Das Diadem von Rowena. Aber das ist verschwunden", sagte Pomona.
"Vielleich hat er es gefunden", sagte Severus.
"Und wo ist es jetzt?", fragte sich Minerva.
"mal sehen, ob ich etwas beim nächsten Treffen heraus finde", sagte Severus.
"Als nächstes müssten wir besprechen, was wir nun mit unseren beiden Geschwistern machen", sagte Minerva.
"SO schwer das jetzt klingt und es fällt mir schwer, das zu sagen. Wir müssen den Schein waren", sagte sie weiter.
"Da stimme ich mit Minerva leider überein. Es fällt auf, wenn die beiden spurlos verschwinden", meinte nun auch Filius.
"ich bringe die Schüler schon immer bei Hagrid unter, damit sie in Sicherheit sind. Nun unsere DA leistet ja auch gute Arbeit", meinte Severus mit einen fiesen Grinsen.
"Ich werde Amycus mit einem Oblivate belegen. Es wird schwierig, aber dürfte es schaffen", sagte Minerva.
"Danke", sagte Severus leise.
Im Schlafzimmer war ein Stöhnen zu hören. Severus sprang sofort auf um nach Luna zu sehen. Luna schlug wild um sich.
"Weg von mir. Fass mich nicht an", schrie sie hysterisch.
Severus setzte sich aufs Bett und hielt ihre Hände fest.
"Ruhig, Luna. Du bist in Sicherheit.
Er streichelte ihren Handrücken, was eine beruhigende Wirkung auf sie hatte. Luna wehrte sich nicht länger. Ein Blick auf die Uhr sagte ihm, dass es wieder Zeit war, die Wunden mit Diptam-Konzentrat zu beträufeln. Severus nahm die Salbe von Nachttisch und begann mit der Arbeit. Minerva die ihn beobachtete, konnte nicht glauben, wie liebevoll er mit Luna umging. Hier bekam sie den wirklichen Severus zu Gesicht, der sich sonst vor der ganzen Welt verbarg.
Rache-engel
Severus wachte die ganze Nacht an Bett von Luna. Immer wieder wurde sie trotz des Schlaftrunks von Alpträumen geplagt. In den frühen Morgenstunden setzten wieder Blutungen ein. Poppy wurde gerufen, versuchte alles Mögliche, das ungeborene Kind zu retten, war aber machtlos. Luna verlor das Baby. Als Luna wieder in einen tiefen Schlaf gefallen war, verließ Severus das Büro, ging hinunter in seine alten Gemächer. Er löste die Schutzzauber auf und betrat das Wohnzimmer. Er zückte seinen Zauberstab und zielte auf das Bücherregal. Ein roter Strahl verließ die Spitze des Zauberstabs und riss die Bücher aus Regal. In blinder Wut zerstörte er die Zimmereinrichtung. Auch das Schlafzimmer und das Bad blieben nicht unverschont. Irgendwann sank er schöpft an der Badezimmertür zusammen. Im ersten Moment hörte er das Klopfen an der Tür nicht. Erst beim zweiten Mal.
"Verschwinde", rief er aufgebracht.
Alecto kam in den Raum gestürzt.
"Wo ist mein Bruder. Ich hab das ganze Schloss durchsucht."
"Es ist mir verdammt nochmal egal, wo dein dummer Bruder ist. Wahrscheinlich foltert er irgendwo einen Schüler."
"Doch nicht ohne mich", sagte sie aufgebracht.
Severus versuchte ruhig zu bleiben, was ihm bei Alecto nur schwer fiel.
"Du bist der Schulleiter, du musst doch wissen was deine Lehrer tun."
"Alecto, geh und ich sage das nur einmal."
"Warte, du weißt wo er ist, nicht wahr Severus."
Severus griff nach seinen Zauberstab, der neben ihm lag, stand mühsam auf und ging langsam auf Alecto zu.
"Hast du nicht gehört was ich gesagt habe? Nein, kein Wunder bei deiner Dummheit. Ich frage mich immer wieder, warum der Dunkle Lord ausgerechnet euch zwei aus Askaban raus geholt hat. Selbst ein Bündel Stroh ist schlauer als ihr beiden."
"Severus, was ist in dich gefahren."
Ohne zu antworten richtete er seinen Zauberstab auf sie und ein grüner Strahl traf sie mitten in der Brust. Wie ein schwerer Sack fiel sie auf den steinernen Kerkerboden. Severus verließ den Kerker und knallte die Tür hinter sich zu. Dann beschwor er seinen Patronus auf.
"Geh zu Minerva und sag ihr, das Alecto zu Tode gekommen ist."
Die Hirschkuh nickte und verschwand. Manchmal schaffte er es noch, sie erscheinen zu lassen. Dann machte er sich wieder zurück zu seinen Büro, um nach Luna zu sehen.
Wie ein Geist glitt die Gestalt durch die leeren Gänge des Schlosses. Ab und zu blieb sie sehen und sah sich nach allen Seiten um, um sicher zu gehen, dass sie niemand entdeckte. Als sie in den nächsten Gang kam, löschte sie mit einem Schwung ihres Zauberstabes die Fackeln im Gang. Dann lief sie erst weiter. Nur das Schleifen ihres Nachtgewandes war zu hören, als es über die kalten Steine des Bodens raschelte. Nicht mehr lange und sie hatte ihr Ziel erreicht. Sie hatte die anderen flüstern hören, dass er bewacht wurde, weil der Oblivate nicht funktioniert hatte. Und tatsächlich konnte sie vor dem Klassenzimmer, in dem sich Amycus befand, zwei Gestalten vor der Türe entdecken. Sie richtete ihren Zauberstab auf die Gestalten, die kurz darauf ohnmächtig zusammen sanken. Als sie näher kam, erkannte sie, dass es sich um die Professoren Sprout und Sinistra handelte.
"Tut mir leid, Pomona, Aurora", sagte sie leise und ging auf die Tür zu.
Natürlich war diese durch Schutzzauber gesichert. Aber das war für sie kein Hindernis. Schnell hatte sie die Zauber außer Kraft gesetzt und betrat das Klassenzimmer. Amycus Carrow war mit Seilen an den Lehrerstuhl hinter dem Schreibtisch gefesselt und schien zu schlafen. Luna trat ein und schloss die Türe hinter sich. Dann erneuerte sie die Schutzzauber. Sie zielte mit dem Zauberstab auf Amycus, der von einem Strahl Wasser geweckt wurde, der aus der Spitze des Zauberstabes schoss. Verwirrt sah sich Amycus um und entdeckte dann Luna, die wir ein Racheengel vor ihm stand.
"Snape’s kleine Hure."
"Voldemort's dreckiger Abschaum. Nicht mal zum inneren Zirkel gehörst du. Dein Tod wird ihn kaum etwas scheren."
"Du bringst es nicht fertig, mich zu töten."
"Das glaubst du also. Hältst mich für ein schwaches Mädchen."
"Das bist du doch auch", sagte Amycus lachend.
Plötzlich schrie er laut auf vor Schmerzen. Der Cruciatus-Fluch hatte ihn völlig überrascht erwischt. Er hatte anscheinend nicht damit gerechnet, wie gut Luna nonverbale Zauber beherrscht. Nach einer Minute hörten die Schmerzen auf.
"Das nennst du also schwach."
"Ich war abgelenkt durch deine Schönheit."
"Vielleicht bin auch viel stärker als du."
"Ich bin ein Todesser. Ich kann dich jederzeit töten."
"Wer von uns beiden ist hier gefesselt. Du oder ich. Und da du anscheinend die nonverbalen Zauber nicht beherrscht bin ich klar im Vorteil."
Und wieder wurde Carrow von Krämpfen und Schmerzen durchschüttelt. Carrow sollte genauso leiden wie sie. Er sollte die Schmerzen füllen, die er Luna angetan hatte.
"Hör auf du Miststück", schrie er unter Schmerzen.
"Warum sollte ich. Hast du aufgehört. Nein."
Luna merkte nicht, dass sie inzwischen die Kontrolle über ihre Kräfte verlor. Die Seile die Carrow gefesselt hatten, fingen an zu glühen. Amycus schrie vor Schmerzen und es roh nach verbranntem Fleisch.
"Fühlst du es. So fühlt es sich an wenn man einen Teil von sich verliert."
Wie in Trance hob sie ihren Zauberstab und richtete ihn auf den immer noch schreienden Carrow.
"Avada Kedavra", schrie sie.
Der grüne Lichtblitz verließ die Spitze ihres Zauberstabes und traf Carrow mitten in die Brust. Luna entfesselte Magie brauch aus ihr heraus und verwüstete das Klassenzimmer. Sie hingegen sank ohnmächtig zu Boden, während ein Sturm um sie herum zu toben schien.
Als Severus vor das Schulleiterbüro betrat, merkte er sofort, dass etwas nicht stimmte. Es war seltsam leise. Keiner der Porträts schien sich mit den anderen zu reden. dann merkte er, dass alle Porträts verschleiert waren als er hinein trat. Sofort nahm er den Zauber von den Bildern. Albus Dumbledore meldete sich als erstes zu Wort.
"Es war Luna. Finde sie. Ich glaube sie wird eine Dummheit begehen."
Severus machte sofort Kehrt und rannte die Wendeltreppe hinunter. Unten angekommen stieß er mit Minerva zusammen.
"Wo hab ihr Carrow untergebracht?"
"Severus, Rache hat keinen Sinn."
"Luna ist nicht in ihren Bett und ich glaube sie wird sich rächen."
"Schnell folge mir", sagte sie, drehte sich um und rannte los, so schnell es ihr Alter zuließ. Severus folgte ihr. Sie hatten Carrow in einen Klassenzimmer untergebracht, das schon seit Jahren nicht mehr benutzt wurde. Vor der Türe lagen die bewusstlose Pomona und Aurora. Minerva kniete sich neben die beiden und sprach leise "Enervate". Währenddessen versuchte Severus ins Klassenzimmer zu gelangen, doch die Tür war durch stärkere Schutzzauber geschützt.
"Bombarda", rief er, doch nichts tat sich.
Luna hatte die Tür mit sehr starken Zaubern geschützt.
"Reductio".
Die Tür zersprang in feinen Staub. Im Inneren des Klassenraumes schien ein Sturm zu toben und mitten zwischen den Schulbänken lag eine bewusstlose Luna.
"Finite Incantatem."
Sofort hörte der Sturm auf und Severus konnte sich Luna nähern. Auf den ersten Blick schien sie nicht verletzt zu sein.
"Oh mein Gott", rief Minerva entsetzt, als sie sah, was Luna mit Carrow angestellt hatte. Noch immer saß er auf den Stuhl, die Fesseln waren verbrannt und sein Oberkörper stark verkohlt. Sein Gesicht hatte einen entsetzten Blick. Man sah sofort, dass ihn der Todesfluch getroffen hatte.
"Was hat sie nur getan", sagte Minerva sichtlich geschockt.
"Ihn dieselben Schmerzen zugefügt, wie er ihr", sagte Severus.
Vorsichtig hob er Luna hoch. Ihr Körper war eiskalt.
"Ich muss dafür sorgen, dass die Dunkelheit nicht ihre Seele zerfrisst", sagte er und verließ das Klassenzimmer.
Böses Ego
Mit wehender Robe eilte Severus durch die dunklen Gänge des Schlosses. Er musste schnell handeln. Luna hatte einen Menschen getötet, ihre Seele war beschmutzt und die Dunkelheit würde von ihren Körper Besitzt nehmen. Ihre Seele durfte keinen Schaden nehmen. Der Wasserspeier drehte sich bereits, als er näher kam. Eilig sputete er die Wendeltreppe hoch, eilte durch die Bürotür, die offen stand zu seinen privaten Bereich. Sanft legte er Luna auf dem gemeinsamen Bett ab.
"Lexie", sagte er leise.
Mit einem leisen Plopp erschien die kleine Hauselfe.
"Ja, Professor. Was kann ich für sie tun."
"Hole bitte die Kiste über den Kamin in meinem Wohnzimmer. Schnell."
"Jawohl."
Als er wieder zu Luna blickte, waren ihren Augen aufgerissen und blickten starr zum Decke des Himmelbetts.
"Luna, hörst du mich?"
Sie reagierte nicht, blickte weiter starr zu Decke.
"Prinzessin, du musst dagegen kämpfen. Lass die Dunkelheit nicht in dein Herz."
Doch sie schien ihn nicht zu hören. Inzwischen war Lexie wieder mit dem kleinen Kästchen erschienen, das Severus brauchte. Die Hauselfe reichte ihm das Kästchen.
"Hole bitte noch Madame Pomfrey."
"Sehr wohl, Herr."
Severus murmelte etwas und das Kästchen sprang und gab seinen Inhalt preis. Zehn kleine Fläschen mit verschieden Flüssigkeiten unterschiedlicher Farben. Er nahm das Fläschen mit der gelben Flüssigkeit heraus. Er hatte den Trank selber entwickelt. Er würde Luna helfen, gegen die Dunkelheit die in ihren Inneren herrschte, zu kämpfen. Severus setzte sich neben sie aufs Bett, fuhr mit seinen Arm unter ihren Rücken und zog sie zu sich nach oben. Sanft legte er sie an seiner Oberkörper. Er führte das Fläschen an ihren Lippen und zwang sie so, den Trank zu schlucken.
"Er wird dir helfen, Prinzessin."
Sanft legte er sie zurück in die Kissen und legte sich neben sie.
"Legilimens", flüsterte er leise und drang in ihre Gedanken ein.
Alles um sie herum war schwarz, sie sah nicht mal ihre Hände. Sie lag auf kalten Stein, der feucht war. Sie spürte die feuchte unter sich, doch nichts an ihr war nass. Wo zum Teufel war sie? Luna versuchte aufzustehen, doch ihrer Beine fühlten sich taub an.
"Hallo kleiner Mörderin", flüsterte plötzlich jemand.
Luna versuchte herauszufinden, woher die Stimme kam.
"Wer bist du?", rief sie und ihre Worte hallten wie ein Echo.
"Ich bin deine dunkle Seite", sagte die Stimme wieder.
"Dunkle Seite. Ich hab keine dunkle Seite."
"Mädchen, jeder hat eine dunkle Seite. Nur ich war bis immer tief in dir drin, doch jetzt da du Amycus getötet hast, will ich an die Oberfläche."
"Nein", schrie Luna.
"DU hast keine Chance gegen mich. Ich werde mit jedem Augenblick stärker. DU hast keine Kraft gegen mich zu kämpfen."
Mit einem Mal erhellte sich ihre Umgebung. Luna sah sich um. Alles erinnerte den Keller der Crabbes, in dem sie als Kind oft eingesperrt wurde. In einer dunklen Ecke entdeckte sie eine dunkle Gestalt.
"Wie oft hat man dich hier eingesperrt. Deine ganze Kindheit lang. Hast du mich da schon gespürt."
Stundenlang war Luna im Keller eingesperrt gewesen, weil sie sich versucht hatte, gegen Vincent zu wehren. Jede Stunde kam Madame Crabbe hinunter um sie zu verprügeln. Und jedes Mal wurde der Hass gegen sie größer.
"Du warst 14 als du Violett das erste Mal töten wolltest. damals hab ich so gehofft, endlich ans Licht zu kommen."
"Luna", hörte sie plötzlich die vertraute Stimme von Severus.
"Liebster, wo bist du?"
Luna sah sich um, konnte ihn aber nirgends entdecken.
"Sag ihm, er soll gehen. Er wird mich nicht aufhalten."
"Ich bin bei dir. Wir werden gegen die Dunkelheit kämpfen."
Die Gestalt trat aus der Dunkelheit heraus. Luna konnte ihren Augen kaum glauben. Vor ihr stand die selbst. Aber sie ganz anders aus. Nachtschwarzes Haar, dunkle Augen und blasse Haut. Sie trug die Todesserkluft, die sie von Severus kannte.
"Das könntest du auch sein. Sein sowie Severus."
"Er ist nicht so."
"Bist du dir da sicher?"
"Luna, hör nicht auf sie."
"Sei still", rief die "böse" Luna.
"Ich bin bei dir, Liebste."
Neben ihr erschien die Illusion von Severus. Sanft lächelte er sie an.
"Siehst du, ich bin hier bei dir."
Luna fühlte sich gleich wieder besser, da sie wusste, das Severus nun an ihrer Seite war.
"Und nun steh auf und kämpfe gegen sie."
Langsam erhob sich Luna. Noch immer wacklig auf den Beinen.
"Du bist schwach", gifte die böse Luna.
"Schwach und alleine."
"Hör nicht auf sie. Du bist nicht schwach. Du bist stark", sagte Severus.
"Denk an all die schönen Sachen. Wie viel Leidenschaft du beim Brauen entwickelst. Mit welcher Hingabe du das Lernen bei Poppy liebst."
"Du kannst mich nicht vertreiben."
Langsam ging Luna auf ihr "Böses Ich" zu. Mit jedem Schritt wurde ihr Gang fester.
"Ich habe eine Familie voller Todesser überlebt. Einen irren Apotheker. Nein, ich war schwach, aber ich werde es nie wieder sein."
Luna sprach voller Leidenschaft und die "böse Luna" begann plötzlich vor Schmerz das Gesicht zu verziehen. Lichtflecke waren auf den Gesicht zu sehen.
"Hör auf damit. Lass mich mit deinen Gefühlen für diesen Todesser in Ruhe."
Doch Luna dachte weiter an die Stunden, die sie mit Severus verbracht hatte. Als sie an ihr erstes Mal mit Severus dachte, hörte sie plötzlich einen lauten Knall. Ihr Alter Ego war explodiert.
"Das hast du gut gemacht. Und nun komm zu mir zurück", sagte Severus liebevoll.
"Wie?", fragte Luna verwirrt.
Doch Severus begann bereits zu verschwinden.
Langsam zog sich Severus aus Luna's Geist zurück. Nun hieß es warten, ob Luna es schaffte, aus ihrem Koma zu erwachen. Ein gutes Zeichen war es, das es geschafft hatte, ihre dunkle Seite wieder tief in ihr inneres zu verbannen.
"Severus, wie geht es ihr?", fragte Minerva und trat näher.
"Sie musste gegen ihre dunkle Seite kämpfen."
"Hat sie es geschafft?"
"Ja. Jetzt muss sie nur wieder aufwachen."
Plötzlich spürte er das Ziehen in seinen linken Arm. Der Dunkle Lord rief nach seinen Anhängern.
"Minerva bleib bei ihr. Ich muss leider weg."
"Er ruft nach dir."
"Ja. Und so wie das Mal brennt, hat er schlechte Laune."
"Komm heil zurück. Nicht um meinetwegen, aber wegen Luna."
Severus nickte nur, verließ das Schlafgemach und ging in einen Nebenraum, um sich die Todesserkluft anzulegen. Ausgerechnet jetzt, wo es Luna schlecht ging, musste Severus zu einem Treffen. Sobald er die Kleidung angelegt hatte, apparierte Severus sofort nach Malfoy Manor.
Malfoy Manor
Lautlos erschien der schwarze Schatten vor dem mächtigen Eisentor von Malfoy Manor. Wie von Geisterhand öffnete sich das Tor und ließ den Besucher eintreten. Severus spürte die mächtigen Schutzzauber, als er durch das Tor trat. Ein gepflegter Kiesweg führte durch den großen Garten zum Haupthaus des Anwesens. Einige tote Pfauen lagen dort, Spuren von Bisswunden waren an ihnen zu sehen. Anscheinend war Greyback wieder mal hungrig gewesen. Plötzlich ertönen laute Schreie in der Nacht. Es klang nach einem jungen Mädchen. Dann war das laute Knurren von Fenri Greyback zu hören. Der Werwolf ging wieder seiner Lieblingsbeschäftigung nach: Junge Mädchen jagen.
"Komm her, Kleine. Ich werde die bestimmt nicht weh tun", hörte er Greyback rufen.
Severus wusste es besser. Erst würde sie der Werwolf jagen und dann genüsslich verspeisen. Dem weiter keine Beachtung schenkend lief er weiter zum Haupthaus. Mit einem Schwenk seines Zauberstabs öffnete das große Eichenportal und trat in die Empfangshalle. Sofort erschien mit einem leisen Plopp der Hauself der Familie Malfoy.
"Guten Abend, Professor Snape. Darf ich ihnen den Umhang abnehmen?", quiekte der Hauself.
"Wo findet das Treffen statt?", fragte Severus dagegen.
"Die Herrschaften und der Dunkle Lord befinden sich im Blauen Salon."
Ohne einen Dank oder seinen Umhang abzugeben lief er zu großen Treppe, die in das oberste Stockwerk führte, wo der Blauen Salon lag, in dem Lucius sonst seine Gäste empfing. Aber er war inzwischen weit unten in der Todesserrangordnung ankommen, nachdem er den Auftrag im Ministerium vor zwei Jahren versaut hatte. Seit dem sah sich Lord Voldemort als neuer Hausherr. Je näher er kam, umso deutlicher war zu hören, warum Voldemord so wütend war. Anscheinend war Bellatrix Lestrange, der irren Todesserin, ein Fehler unterlaufen. Die Tür zum Salon schwank auf sobald Severus näher trat. Er betrat den Raum, verbeugte sich vor dem Dunklen Lord und nahm neben ihm Platz.
"Sicher hast du schon mitbekommen, was für einen Fehler sich Bellatrix geleistet hat?", fragte Voldemort.
"Sie hat Potter entwischen lassen."
"Wir waren so nah dran, diesen Krieg für uns zu entscheiden. Aber nein, diese Idioten von Greifer und unsere liebe Bellatrix haben Potter entkommen lassen."
"Es tut mir unendlich leid, mein Lord."
"Wie konnte es eine niedrige Kreatur schaffen, dem Trio und meinen Gefangen zur Flucht zu verhelfen, Bellatrix?"
"Diese Biester haben ihre eigene Magie."
"Das ist keine Entschuldigung. Ich bin ernsthaft am überlegen, ob du bei den Angriff auf Hogwarts dabei sein wirst."
"Meister, ich bin eine eurer fähigsten Kämpfer."
"Das hat man im Ministerium gesehen", meinte Severus sarkastisch.
"Halt deine Klappe, Giftmischer", sagte Bellatrix wütend.
"Ruhe, Bellatrix. Snape ist mein treuster Diener."
"Der in Hogwarts hockt, es sich dort gemütlich macht und sein ehemaliges Hausmädchen vögelt."
"Eifersüchtig, Lestrange?", fragte Severus amüsiert.
"Ich hab bestimmt mehr zu bieten als so ein Schlammblut."
"Zu deiner Information: Ich würde nie ein Schlammblut anrühren."
"Du willst es nur nicht zugeben, dass wieder einer solchen Ausgeburt der Hölle verfallen bist."
"Schluss jetzt", sagte Voldemort wütend. "Solange Severus seine Arbeit macht, und das zu meiner voller Zufriedenheit, kann er seine Triebe ausleben, wie es möchte."
"Wurde Potter inzwischen irgendwo gesichtet. Er wird bestimmt nach Hogwarts kommen."
"Seine Freunde haben nichts von ihm gehört. Ich verhöre sie regelmäßig."
"Was ist mit den Schutzbannen?", wollte Voldemort wissen.
"Die meisten konnte ich bereits aus Kraft setzten, doch der Apparierschutz ist schwer zu knacken."
"Das dürfte für dich doch kein Problem sein, Giftmischer", sagte Bellatrix mit einen fiesen Lächeln.
"Sei still, Lestrange."
"Lord, bis zum Angriff werden die Schutzbahne außer Kraft gesetzt sein."
"Gut. Sobald Potter Hogwarts betritt beginnt der Angriff."
"Severus, du darfst wieder gehen."
"Sehr wohl, Lord."
Severus erhob sich wieder und verließ den Raum. Er merkte, dass ihm jemand folgte. Das Klacken von Stiefeln war zu hören.
"Wohin so schnell, Giftmischer. Ich dachte wir vergnügen uns noch ein bisschen."
"Du kannst denken?", sagte Severus sarkastisch.
"Ich kann dir Sachen zeigen, die dein kleines Hausmädchen nicht kann."
"Du wirst nie in die Nähe meines Bettes kommen."
"Das werden wir noch sehen. Vielleicht statte ich deinen kleinen Flittchen einen kleinen Besuch ab."
"Wenn du es wagst, vor dem Kampf das Schloss zu betreten und so den Plan zu gefährden, wirst du das bitter bereuen", drohte er ihr.
"Droh mir nicht. Und ich würde an deiner Stelle auf deine kleine Hure aufpassen", sagte sie mit schriller Stimme und drehte sich auf den Absatz um. Kaum hatte er das Anwesen der Malfoys hinter sich gelassen, apparierte er zurück nach Hogwarts.
Minerva saß an dem großen Schreibtisch, der aus massivem Eichenholz war und studierte einige Akten, die Severus offen liegen gelassen hatte. Es gab eine Akte mit Namen von Slytherin Schülern, die den Todessern treu ergeben waren und die er als neue Spione ansah. Dann gab es noch einige Schüler aus Slytherin, vor allem waren es meistens Schülerinnen, bei denen er notiert hatte, das sie zwar aus Todesser Familien stammen, aber nicht die Gesinnung ihre Eltern teilte. Auch stellte sie fest, dass er immer wieder dafür gesorgt hatte, das Strafarbeiten bei Hagrid abgehalten wurden, damit die Kinder vor den Folterungen der Carrow-Geschwister in Sicherheit waren.
"Der arme Junge, er hat so viel auf sich genommen. Albus wie konntest du ihm nur so eine Last auf die Schultern legen."
"Es war alles zum Wohl von uns allen."
"Das Wohl von uns allen? Pah. Weißt du was er alles erdulden musste. Seine Liebe heiratete einen anderen und wurde dann getötet. Er musste jahrelang Folterung und Erniedrigung ertragen."
"Bald wird es vorbei sein. Und er hat wieder einen Grund für Frieden zu kämpfen."
"Wenn der Krieg vorbei ist, werde ich dafür sorgen, dass er nie wieder in irgendjemand Schuld stehen muss", sagte Minerva entschlossen.
"Ihm wird nach dem Krieg nicht passieren. Ich hab genug Beweise, dass man ihn vor einen Gericht freisprechen würde."
"Wenigsten daran hast du gedacht."
Minerva widmet sich wieder den Akten. Die anderen Porträts schwatzen wie immer miteinander. Plötzlich war ein lautes Schreien aus dem Schlafzimmer zu hören. Minerva sprang vom Stuhl auf und rannte zu Luna. Wild um sich schlagend lag Luna im Bett und schrie wie am Spies. Minerva kniete sich aufs Bett und versuchte sie festzuhalten, was sich als schwierig erwies, denn Luna hatte enorme Kräfte entwickelte und traf Minerva immer wieder.
"Luna, hör auf, du tut's mir und dir weh. Beruhig dich mein Kind."
Aber Minerva gelang es nicht, sie zu beruhigen. Sie sah als einzigen Weg nur noch, Luna ans Bett zu binden, als sie hörte, wie Severus die Stufen, die zur Aussichtsplattform führten, hinunterkam.
"Severus, schnell beeil dich. Luna schlägt wild um sich."
Severus beschleunigte seine Schritte und lief zu Luna ans Bett. Er versuchte ihre Handgelenke zu greifen, bekam sie schließlich zu fassen und drückte sie fest aufs Bett.
"Ruhig Prinzessin, dir passiert nichts. Ich bin doch wieder da", sagte er mit sanfter Stimme.
Anscheinend half es schon, dass sie seine Stimme hörte um sich wieder zu beruhigen. Ihr hektischer Atem stabilisierte sich wieder. Luna hörte auf sich zu wehren und Severus nahm ihren Oberkörper in die Arme. Sanft wiegte er sie hin und her.
"Ist ja gut, mein Liebling. Ich bin wieder hier. Hier bist du in Sicherheit."
Langsam schlug Luna die Augen auf und sah sich verwirrt um.
"Wo...bin…ich", fragte sie mit schwacher Stimme.
"In unseren Schlafzimmer. Du bist ohnmächtig geworden, nachdem du dich an Amycus gerächt hast."
"DU hast mich geholfen gegen die böse Luna zu kämpfen."
"Ja, ich war an deiner Seite."
"Danke", sagte sie kaum hörbar.
"Schlaf jetzt weiter. Du brauchst viel Ruhe."
"Bleib du bei mir?", fragte sie schwach.
"Ich leg mich zu dir, bis du eingeschlafen bist."
Severus legte sie sanft in die Kissen und legte sich dann neben sie.
"Bald sind wir frei", sagte sie leise.
"Ja. Und dann beginnen wir ein neues Leben."
"Du könntest dich der Forschung widmen...“, kam es leise von ihr.
Luna fiel es schwer, die Augen auf zu halten.
"Schlaf jetzt, Prinzessin. Ich bin in deine Nähe."
Severus legte sanft zurück in die Kissen, deckte sie zu und gab ihr noch einen Kuss auf die Stirn. Dann verließ er das Schlafzimmer.
Minerva saß inzwischen vor dem Kamin, in dem ein Warmes Feuer prasselte und dem großen Büro Wärme spendete. Sie las in einer Akte, die sehr alt aussah. Severus erkannte sie sofort, als er näher kam und den Sessel setzte, der gegenüber von Minervas Sessel stand.
"Phoebe war so ein liebeswertes Mädchen. Eine meiner Lieblinge, obwohl sie nicht in meinen Haus war."
"Erzähl mir von ihr", sagte Severus.
"Sie kam aus einer reinblütigen Familie. Keiner ahnte damals, dass sie seiner Gefolgsleute waren. Meistens war Phoebe in der Bibliothek zu finden."
"Eine zweite Hermine Granger?"
"Nein. Sie hat sich damals nur auf ein Gebiet beschränkt."
"Ich rate jetzt einfach mal? Zaubertränke."
"Ja. Phoebe war in dieser Zeit die beste. Sluggi müsste sich an sie erinnern."
"Ich glaube, Luna würde sich freuen, mehr von ihrer Mutter zu erfahren."
"Bestimmt. Jetzt weißt du auch woher die Leidenschaft für dein Fach kommt."
"Und das hat sie an ihrer Tochter vererbt."
Nachdenklich blickte Severus in die Flammen des Kaminfeuers. Er ließ den Tag in Gedanken Revue passieren. Soviel war passiert. Es war ihm schwer gefallen, ausgerechnet heute nach Malfoy Manor zu müssen, um den Dunklen Lord weiterhin den teuren Diener zu vorzuspielen. Mit alle Mühe war es ihm gelungen, seine Gedanken zu verbergen. Auf keinen Fall durfte er sich jetzt verraten, wo der letzte Kampf so nah bevorstand.
"Ich werde mich jetzt zurückziehen. Morgen ist ein neuer Tag der überstanden werden muss."
Minerva legte die Akte von Luna's Mutter auf den Beistelltisch und erhob sich langsam.
"Guten Nacht, Minerva. Ich hoffe morgen gib es weniger Probleme als heute."
"Im Krieg gib es nie ruhige Tage. Leider."
Dann verließ sie das Büro. Severus blieb noch eine Weile im Sessel sitzen, bevor er sich ebenfalls zur Nachtruhe begab.
Kapitel Bilder:
Die Geschichte beginnt in einer kalten Januarnacht des Jahre 1979. In dieser Nacht bringt die erst achtzehnjährige Phoebe ein kleines Mädchen zur Welt. Seit sie mit 17 Jahren volljährig geworden ist, haben sie ihre Eltern aus Geldnot an die wohlhabenden Famiie Crabbe verkauft. Die Herrschaft behandelt sie genauso graumsam wie ihre Hauselfe Dinky, in der Phoebe eine Freundin gefunden hat. Doch noch weit aus schlimmere Dinge werden von der jungen Frau verlangt, als nur den Haushalt zu schmeissen. Ihr Herr, Vincent Crabbe sr., ist eine berüchtiger Todesser und auf den Anwesen finden immer wieder Versammlungen statt, bei denen Phoebe zur Verfügung stehen muss. Vergewaltigungen sind bei diesen Festen an der Tagesordnung und die junge Frau ist besonders begehrt. Von einen der Todesser wird sie geschwängert. Lange gelingt es Phoebe ihrer Schwangerschaft mit Hilfe von Dinky zu verheimlichen. Doch schon wenigen Stunden nach der Geburt wird das kleine Mädchen von den Hausherren entdeckt. Mrs. Crabbe, die vermutete das ihr Gatte der Vater des Bastards war, lieferte Phoebe an den Werwolf Fenri Greyback aus, der sie noch in derselben Nacht tötet. Doch Dinky konnte das Baby rechtzeitig retten. So gut sie konnte, zog die Elfe das Baby groß, versucht die Mutter zu ersetzen. Als das namenlose Mädchen alt genug ist, wird sie Vincent, der Sohn des Hauses, zum Geburtstag geschenkt, damit er seine Launen nicht mehr am Haushund auslässt. Vincent ist ein Jahr jünger, quält und schlägt die ältere, versucht mehrmals das Mädchen zu töten, was aber Dinky immer wieder verhindert. Schließlich spricht Violett Crabbe ein Machtwort und Vincent muss das Mädchen in Ruhe lassen, weil die Sklavin gebraucht wird. Wie durch ein Wunder überlebt sie Jahr ein, Jahr aus in die Haushalt. Sie wächst zu einer jungen Frau heran, die das Ebenbild ihrer Mutter ist. Je älter sind wird und sich ihr Körper zu dem einer wunderschönen Frau entwickelt, desto mehr gerät sie in den Blickwinkel des Hausherrn. Was natürlich nicht der Herrin des Hauses entgeht. Violett ist das Mädchen schon lang ein Dorn im Auge und jetzt, das sie erkennnt, dass das Mädchen die Aufmerksamkeit der Männer auf sich zieht, will sie das Mädchen, dem sie den verächtlichen Namen „Bumpkin“ gegeben hat, aus dem Haus haben. Aber Crabbe sr. Besteht darauf, das sie bleibt, das Dinky langsam alt wird und sie Arbeit alleine nicht schafft. In Wirklichkeit wartet er auf den Moment, sich endlich das Mädchen zu Eigen zu machen. Aber Violett achtet darauf, das er dem Mädchen nie zu Nahe kommt, das sie weiß, was er von dem Bastard will. Vor allem in Gegenwart der Herrin passieren ihre die meisten Fehler, das sie vor Angst jedes Mal wie gelähmt ist, wenn die Herrin sie alleine sehen will.
An einen warmen Sommertag im Jahr 1995 gelingt ihr endlich die Flucht. Violett ist an diesen Tag außer Haus und so nutzte Vincent sr die Chance, sich endlich Bumpkin zu eigen zu machen. Das Mädchen ist gerade dabei, die Hausaufgaben von Vincent zu erledigen, als er sich das Mädchen packt und in seine Arbeitszimmer zerrt, das er sofort mit Zaubern verschließt, damit niemand sein Vorhaben stört. Doch als er sich auf das Mädchen stürzen will, wird er durch ein magisches Schild daran gehindert und eine Explosion zerstört fast das ganze Arbeitszimmer. Wie durch ein Wunder bleibt Bumpkin unverletzt und Crabbe konnte sich rechtzeitig durch eine Schutzschild retten und muss hilflos mitansehen, wie das Mädchen flieht. Keiner der Flüche, die er ihr hinterschickt, trifft sein Ziel. Und Bumpkin ist endlich frei.
Die erste Nacht in Freiheit verbrachte sie einer Scheune einer verlassenen Farm. Im Heu zu schlafen war tausendmal angenehmer als auf einen kalten Kerkerboden. Frisch ausgeschlafen, das erste Mal in ihren Leben, machte sie sich auf die Suche nach anständiger Kleidung, den sie trug nur mehrere zusammengenähte Küchentücher, die sie von Dinky erhalten hatte. Wehmütig dachte sie an Dinky, die sie hatte zurücklassen müssen. Doch Dinky war an die Crabbe's gebunden. So viel hatte sie der Elfe zu verdanken. Sie hatte ihr das Lesen beigebracht mit Hilfe von Büchern, die immer heimlich Vincent entwendete hatte. Violet war sich ja zu fein, ihr das beizubringen. Später nutzte es Vincent aus, damit sie in den Ferien seine Hausaufgaben machte, weil sie viel intelligenter als er war, auch wenn sie nicht die Schule ging. Dinky hatte ihr erzählt, das sie dies von ihrer Mutter haben musste, die ebenfalls sehr schlau gewesen war und bestimmt einen tollen Beruf ergriffen hätte, wäre sie nicht an die Crabbes verkauf worden.
Sie stand an einen alten Pferdekrug und wusch sich mit den kalten Wasser, als es plötzlich neben ihr ploppte und Dinky vor ihr stand.
"Dinky, was machst du hier?", fragte Bumpkin erstaunt.
"Sie suchen nach dir und sind ganz in der Nähe. Ich werde dich nach London bringen. Da werden sie dich nicht finden."
Dinky hielt ihr die Hand hin. So schnell sie konnte, zog Bumpkin ihre neuen Sachen an, eine Latzhose mit vielen Löchern und eine rosa T-Shirt. Schuhe hatte sie leider keine gefunden.
"Mach schon. Sie sind bald da."
Bumpkin nahm ihrer Hand und zusammen apparieten die beiden. Dinky apparierte direkt in die Nokturn Gasse.
"Ich muss jetzt wieder gehen. Pass bitte auf dich auf."
"Das mache ich und danke für alles."
Dann verschwand die Hauselfe mit einem lauten Knall wieder. Viele Zauberer waren an diesen Tag nicht unterwegs. Die wenigen, denen sie begegnete, sahen sie verächtlich an. Sie wusste, sie konnte hier nur überleben, wenn sie so schnell wie möglich einen Job fand. Und zu ihrem großen Glück fand sie recht schnell einen Arbeitsplatz. Der Inhaber der Apotheke hatte Mitleid mit ihr und gab ihr einen Job. Und schon nach wenigen Tagen bei ihm, entdeckte er, welch ein Talent in den Gör lag. Sie war geradezu meisterhaft im Brauen von Zaubertränken und Mixturen. Bumpkin lernte recht schnell und schon nach einen Monat kannte sie alle Rezepte der Tränke und Mixturen, die Barry Bobbin im Laden verkaufte. So ließ er sie dann alleine in seinem Kellerlabor die Artikel seines Geschäftes alleine brauen, während er sich um die Kundschaft kümmerte. Schnell sprach sich in der Nokturngasse und auch in der Winkelgasse herum, wie günstig und ausgezeichnet seine Tränke waren. Die Einnahmen seines Ladens schnellten in die Höhe. Bumpkin bekam davon nichts mit, das sie nur eine Galleone im der Woche als Lohn bekam. Eisern sparte sie das Geld um sich davon ein Buch mit neuen Rezepturen zu kaufen. Keiner der Kunden wusste, das Bobbin nicht selbst seine Tränke braute, den Bumpkin durfte während der Geschäftszeiten keinen Fuß in den Laden setzen. Bobbin war sich sicher, dass niemand merken würde, das er nicht selbst der Braumeister war. Doch einen Zauberer fiel das sofort auf, war Bobbin vor Jahren doch ein Schüler von ihm gewesen. Und zu dieser Zeit war Bobbin eine totale Niete gewesen, obwohl er aus einer Familie voller talentierter Braumeister stammte.
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Professor Severus Snape ließ sich an diesen Tag viel Zeit mit seinen Einkäufen und wartete bis auch der letzte Kunde den kleinen Laden verlassen hatte. Das viel natürlich auch Bobbin auf.
"Sie haben sich heute aber viel Zeit gelassen, Professor."
"Ich wollte mit ihnen über ihrer Tränke sprechen. Sie sind deutlich besser geworden."
"Sind sie damit nicht zufrieden?", fragte Bobbin und wurde sichtlich nervöser. Er kam sich wieder vor wieder Schüler, erwartete eine Standpauke und Nachsitzen. Aber er war kein Schüler mehr und musste auch nicht mehr nachsitzen.
"Sie haben und Ach und Krach meiner Kurs geschafft. Wenn ich mich recht erinnere hatten sie nur ein Annehmbar."
"Ja, Sir. Aber ich habe mich fortgebildet."
"Lügen sie mich nicht an, das konnten sie noch nie, Bobbin. Das können nicht ihre Mixturen sein. Sie tragen nicht ihre Handschrift."
"Es sind meine Tränke."
Snape holte seinen Zauberstab aus seinen Umhang und zielte damit auf Bobbin.
"Raus mit der Sprache, wer macht ihrer Tränke."
"Ein Mädchen."
"Das Mädchen, das hier öfter gesehen wird, wie es durch die Gassen schleicht."
"Welches Mädchen?"
"Du fängst wieder schon wieder mit Lügen an. Ich hab das Mädchen gesehen. Wie sie in deinen Laden ging. Und das war ganz sicher keiner Nutte. Dafür war sie zu jung."
"Bumpkin", rief er durch den Laden. "Komm her. Mach schon."
"Aber Herr, ich kann den Trank jetzt nicht alleine lassen. Sonst gelingt er nicht."
"Hörst du nicht, du dummes Gör. Komm nach vorne", sagte Bobbin wütend. Hinten aus dem Laden kam ein junges Mädchen, das kaum sechzehn Jahre alt war. Ihr Haar war kunterbunt und sie trug dreckige Kleidung. Sie wirkte total verwahrlost, aber Snape erkannte sofort ihrer Schönheit.
"Ist sie nicht schön, Sev", hörte er Lily's Stimme in seinen Kopf.
Severus ignorierte die Stimme, denn sie rief schmerzliche Erinnerungen an eine unerfüllte Liebe in ihm wach. Aber er konnte nicht ignorieren, dass das Mädchen trotz ihrer äußeren Erscheinung wunderschön war. Und tief in seinen Inneren spürte er eine ihm lange verwehrte Wärme. Aber er konnte kaum glauben, dass diese Mädchen, das so aussah, als hätte sie nie eine Schule besucht, tatsächlich solche Tränke brauen konnte.
"Bobbin, du lügst mich an. Diese Mädchen kann unmöglich solch einen perfekten Trank zubereiten, wie du ihn mir verkauft hast."
"Doch mein Herr. Soll ich Ihnen einen Trank machen?", fragte sie schüchtern.
"Nein, aber du kannst mir ein paar Fragen beantworten."
Dann stellte er die Fragen, die er seine Erstklässler im deren ersten Unterrichtsstunde abfragte.
"Was bekomme ich, wenn ich einen Wemutaufguss geriebene Affodilwurzel hinzufüge", fragte mit öliger Stimme.
Doch anders als seine Schüler zeigte sie nicht eine Spur von Angst.
"Sie bekommen einen Schlaftrunk, auch der Trank der Lebenden Toten genannt."
Das war richtig. Snape war erstaunt.
"Wo würdest du einen Bezoar suchen?"
"Im Magen einer Ziege."
Auch diesmal wusste sie die richtige Antwort.
"Was ist der Unterschied zwischen Eisenhut und Wolfswurz?"
"Es gib einen, Sir. Beides ist die gleiche Pflanze, aber ich sage dazu Aconitum."
"Stehen sie, sie hat ihren Test bestanden."
"Das heißt gar nichts. Das haben ich ihnen in der ersten Klasse auch beigebracht, Bobbin."
"Glauben sie mir nicht, Sir?", fragte Bumpkin schüchtern, aber keine Angst zeigend.
"Nein, er schiebt dich nur vor, um seinen wahren Braumeister zu verstecken.
„Dann kann ich ja weiter an dem Vielsafttrank arbeiten. Wenn ich jetzt nicht weitermache, kann ich wieder einen Monat warten."
Bumpkin ging zurück in ihrer kleines Kämmerchen in dem sie lebte und schlief, um weiter am Trank zu brauen. Sie war gerade dabei Baumschlangenhaut klein zu schneiden. Snape folgte ihr und sah ihr bei der Arbeit zu. Was er da zu sehen bekam, erstaunte ihn. Nirgends war ein Buch zu sehen, sie lass nirgends etwas ab, obwohl Snape bezweifelte, ob sie auch wirklich lesen konnte. Bumpkin, wer hatte ihr diesen fürchterlichen Namen verpasst, ging sehr geschickt um, schnitt de Baumschlagenhaut in feine Streifen. Sie wandte eine Schneidetechnik an, die er noch nie gesehen hatte, aber die durchaus erfolgreich aussah und als sie fertig war, schüttete sie die Streifen in den Kessel vor sich. Für Snape bestand in diesem Moment kein Zweifel mehr, das es tatsächlich das Mädchen war, das die Tränke herstellte. Und ihm wuchs der Wunsch, sich das Talent dieses Mädchen anzueignen. Unbemerkte verließ er den kleinen Raum wieder.
"Bobbin, wie viel kostest sie?", fragte Snape mit öliger Stimme.
"Sir, sie ist nicht zu verkaufen."
"Wie viel Galeonen kostet sie", fragte Severus erneut, als hätte Bobbin's Antwort bewusst überhört.
"Sir sie ist unverkäuflich."
Snape war mit dieser Antwort unzufrieden.
"Ich komme morgen wieder und bis dahin hast du dir einen Preis überlegt."
Severus nahm seinen Einkauf und verließ den Laden, in der Vorfreude, das ihm morgen das Mädchen und deren Talent gehörte.
"Du willst doch mehr als ihr Talent, Sev. Du willst sie", sagte wieder Lily's Stimme in seinen Kopf.
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Kaum hatte Snape den Laden verlassen, schloss Bobbin die Ladentüre ab und zog die Vorhänge zu. Er wütend darüber, dass Bumpkin nicht einfach ihr Talent verschwiegen hatte. Niemals würde er Snape das Mädchen verkaufen. Sie war seine Entdeckung, der Schlüssel zu seinen neuen Reichtum. Unten hörte er das Polten des großen Kessel. Bobbin ging nach unten in den Keller, wob dieses dumme Gör gerade dabei war, ihren Arbeitsplatz sauber zu machen und den Trank mit den Vielsafttrank in den Vorratsraum zu bringen. In nächsten Vollmondzyklus würde sie ihn endlich zuende bringen können. Sie bemerkte nicht, das Bobbin zu ihr in den Keller gekommen war.
"Konntest du dich nicht einfach dumm stellen. Musstest du seine Fragen richtig beantworten."
"Herr, es tut mir leid", sagte sie unterwürfig.
"DU DUMMES DING", schrie er laut.
Er zog den Gürtel aus seiner Hose. Bumpkin, die ahnte, was er vorher hatte, wich zurück. Doch Bobbin wollte nicht über sie herfallen, sondern schlug kräftig mit den Gürtel zu. Er traf sie auf den Rücken, wobei sie laut aufschrie.
"SEI STILL. Das ist die Strafe für deinen Fehler."
Wieder traf sie ein Schlag. Diesmal gelang es ihr, den Schmerzensschrei zu unterdrücken. Blind vor Wut schlug Bobbin auf das wehrloses Mädchen ein. Bumpkin wimmerte lautlos, so schlimm die Schmerzen auch waren, sie wussten wenn sie schreien würde, trafen sie seine Schläge noch härter. Dann mit einem Mal gab es einen lauten Knall und Bobbin riss es von den Füßen, der knallte gegen die Wand des kleinen Zimmers und blieb bewusstlos liegen. Bumpkin nutzte den Augenblick und floh. Doch weit kam sie nicht, denn schon in der nächsten Gasse lief sie geradewegs Vincent Crabbe Sr. in die Arme.
"Meister Crabbe", sagte sie unterwürfig und ging sofort auf die Knie, so wie man es ihr beigebracht hatte.
"Wenn haben wir denn da? Unsere dumme Bumpkin. Ich dachte, du bist inzwischen tot."
Mehr bekam sie nicht mehr mit, den Crabbe hatte ihr einen Fluch auf den Hals gejagt und sie spürte nur noch Schmerzen, die erst aufhörten, als sie ohnmächtig zur Seite fiel. Als sie wieder langsam zu Bewusstsein kam, lag sie auf etwas kalten. Als sie ihre Augen wieder richtig aufbekam, erkannte sie weißen Mamor. Sie war wieder bei den Crabbes. Das weiße Mamormuster würde sie überall erkennen, so oft sie hatte putzen müssen. Plötzlich hörte sie, wie Schritte näher kamen. Es waren zwei Personen, die sich auf die zu bewegten, eine davon war weiblich.
"Nein, dieser Bastard kommt mir nicht mehr ins Haus", schrie Violett Crabbe mit schriller Stimme, entsetzt darüber, als sie Bumpkin auf den Boden liegen sah.
"Aber Weib, sie gehört immer noch uns. Sie hat immer gute Dienste verrichtet und die alte Dinky schafft es nicht mehr alleine."
"Dann schaffen wir uns eine neue Elfe an und lassen die andere töten. Aber das dreckige Ding kommt mir nicht mehr ins Haus. Es reicht, dass sie ein verdammter Bastard ist. Ich weiß genau, was du immer mit ihr angestellt hast. Und wenn ich wieder Pech habe, bekommt sie auch einen Bastard, so wie ihrer Mutter."
"Ich werde sie nicht mehr anrühren", versprach Crabbe Sr.
"Du bist nur ein Mann mit seinen abartigen Trieben, die du bereits an ihre Mutter ausgelebt hast."
Das laute Geschrei der Eheleute war bis zum Salon vorgedrungen, wo die Abendgesellschaft sich nach den Abendessen zurückgezogen hatte. Einige Gäste kamen aus dem Zimmer um den Schauspiel beizuwohnen. Jeder wollte sehen, was der Grund für den heftigen Streit der Eheleute war. Unter ihnen war auch Professor Snape. Er war überrascht, das Mädchen aus Bobbin Laden hier zu sehen. Er hatte nicht gewusst, dass sie in Crabbes Dienst gestanden hatte.
"Ich will sie nicht mehr", schrie Violett Crabbe immer wieder.
"Wenn ich mich einmischen darf", sagte Snape mit seiner öligen Stimme und hatte sofort die Aufmerksamkeit der zankten Eheleute.
"Verkauft sie. Dann bekommt ihr noch Geld."
Violetts Augen begannen zu leuchten, als sie daran dachte, noch Geld für das dreckige Mädchen zu bekommen. Doch Crabbe Sr. war andere Meinung. Er zog seinen Zauberstab aus seiner Umhanginnentasche und zielte auf das verängstige Mädchen. Bumpkins sah nur eine Chance ihr Leben zu retten. Sie kroch zu der Stimme, die vorgeschlagen hatte, sie zu verkaufen.
"Herr, ich kann putzen, kochen und waschen. Ich bin sehr fleißig und verschwiegen. Ich werde ihnen keine Schande machen."
Als erst sie nach oben blickte, sah sie direkt in die dunklen und eiskalten Augen von Professor Snape. Dieser sah seine Chance, das große Talent des Mädchens anzueignen.
"Crabbe, was willst du für sie haben?", fragte er.
"3000 Galeonen", sagte Violett Crabbe gierig.
"Einverstanden", sagte Snape. Er hatte sie billiger bekommen, als er dachte. Aber anscheinend wussten die Crabbes nicht, was für ein Talent ihr Hausmädchen war. Snape kramte in seinen Umhanginnentaschen nach etwas. Als er es gefunden hatte, warf er es Crabbe Sr. zu.
"Eine kleine Anzahlung. In den nächsten Tagen bekommst du den Rest."
Crabbe fing den Beutel, doch seine Frau riss ihm die Münzen sofort aus den Händen.
"Viel Spaß mit der kleinen dumme Göre", sagte sie lachend.
"Nachdem das nun geklärt ist, können wir ja wieder den restlichen Abend genießen", sagte sie und die Abendgesellschaft folgte ihr zurück in den großen Salon. Dankbar ihr Leben gerettet zu haben, küsste Bumpkin seinen schwarzen Mantel.
"Danke Herr, Ihr werdet euren Kauf nicht bereuen. Ich bin jede Galleone wert."
"Sei still. Geh nach oben und richtet mein Zimmer her. Und bereite alles für meine Abreise morgen früh vor. Ich werde in einer Stunde nach oben kommen und möchte dass alles zu meiner Zufriedenheit gesehen ist.
"Ja, Meister", sagte Bumpkin und senkte den Kopf nach unten.
Sie quälte sich unter Schmerzen auf die Beine und wankte zur Treppe. Jeder Schritt tat ihr weh, doch sie bis die Zähne zusammen und ging nach oben. Sie hatte schon schlimmere Schmerzen durchgestanden. Als sie zum Gästezimmer kam, das Snape bewohnte, öffnete sie langsam die Türe und schlüpfte hinein. Sofort begann sie mit ihrer Arbeit. Sie nahm den großen Koffer, stellte sie auf das Bett und räumte sorgfältig die Sachen des Professors in den Koffer. Als sie damit fertig war, hievte sie den Koffer vom Bett und stellte ihn neben die Tür, danach richtete sie das Bett her. Mit einem Mal als sie das Bett herrichtete wurde ihr klar, das Snape wahrscheinlich auch noch mehr wollte. Bumpkin würde sich dem Schicksal beugen müssen, den sie hatte ihn ihr Leben zu verdanken.
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Pünktlich nach einer Stunde kehrte Snape aus dem Salon zurück. Als er das Zimmer betrat war er zufrieden, denn das Mädchen hatte ihre Arbeit verrichtet. Sie lag in einer dunklen Ecke und schlief. Als er sie sich näher ansah, konnte er eine gewisse Ähnlichkeit mit seiner großen Liebe entdecken. Selbst unter diesem verwahrlosten Äußern war zu erkennen, dass sie eine Schönheit sein musste. Er bereute es nicht, so viel Galeonen für sie ausgeben zu haben. Zu sehen, wie sie einen Zaubertrank zubereitete faszinierte ihn. Obwohl sie keine Ausbildung hatte, ging sie äußerst geschickt um. Anscheinend war sie ein Reinblut, obwohl er noch nichts Magisches an ihr entdeckt hatte. Das einzige was er wusste war, das sie ein Metamorphmagus war, da ihr Haar so kunterbunt aussah und ihrer Augen inzwischen dunkelschwarz gefärbt waren. Als er sie das erste Mal gesehen hatte, waren sie grün gewesen. Snape kniete sich hin und hob das schlafende Mädchen vorsichtig hoch. Er hätte auch einen Zauber benutzen können, doch irgendwie hatte er das Verlangen, ihr nah zu sein. Vorsichtig legte er sie ins Bett, wo sie kurz aufstöhnte. Erst jetzt bemerkte er, dass sie Wunden auf den Rücken hatte. Mit dem Zauberstab tippte er sachte auf ihrer Schultern und das Kleid, das mehr aus Fetzen bestand, verschwand. Ihr junger Körper war über und über mit Narben versehen. Viele waren verheilt, doch die Striemen auf den Rücken waren frisch. Sie waren ihr wahrscheinlich von Bobbin zugefügt worden. Neben der linken Brust entdeckte er ein Muttermal, das die Form eines Mondes hatte. Snape deckte sie zu und beschloss, am nächsten Morgen ihrer Wunden zu versorgen. Er verließ leise das Zimmer und ging hinüber in das kleine Wohnzimmer, um dort die Nach auf der Couch zu verbringen.
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Als Bumpkin am nächsten Morgen erwachte, merkte sie sofort, dass sie auf dem Bett des Meisters lag. Wie war sie auf das Bett gekommen. Es war ihr nicht erlaubt, im Bett zu schlafen. So schnell sie konnte stand sie auf, machte das Bett, damit nicht auffiel, das sie darin genächtet hatte. Erst dann viel ihr auf, das sie völlig nackt war. War er im Schlaf über sie hergefallen. Bumpkin suchte nach ihrem Kleid, konnte es aber nicht finden. Nun ein weißes Kleid, das auf den Stuhl neben dem Bett lag. Sie wollte es gerade anziehen, als eine ölige Stimme sagte:
"Nichts da. Das Kleid bleibt aus. Ich werde deine Wunden reinigen. Ein Dienstmädchen mit Schmerzen kann ich nicht gebrauchen."
Erschrocken drehte sie sich um und sah in seine kalten Augen.
"Los, leg dich aufs Bett."
Doch Bumpkin zögerte. Sie wollte sich ihn nicht völlig ausliefern.
"Jetzt legt sich aufs Bett. Ich werde schon nicht über dich herfallen."
"Das würde ihnen nicht gelingen, Meister."
"Glaubst du", sagte er und seine Augen funkelten böse.
"Die Werte Herrin hatte Unrecht. Der Herr konnte mich nie berühren, wo wie er es wollte."
"Du hast deine Kräfte angewandt?"
"Nur weil ich keine Schule wie Master Vincent besucht habe, weiß ich doch wie man zaubert."
Snape sah sie erstaunt an. In diesen Mädchen schien noch viel mehr zu stecken.
"Jetzt legt dich hin. Ich werde nur die Wunden versorgen. Und du erzählst mir alles."
Bumpkin legte sich das das seidenen Bettlagen, das ihre Wunden ein wenig kühlte. Nie hatte sich jemand um ihrer Wunden gesorgt. Snape zauberte eine Schlüssel mit lauwarmem Wasser herbei und reinigte sie erst mal vom Schmutz, dann begann er, ihrer Wunden mit einer gelben Flüssigkeit zu benetzen. Es war Murtlap-Essenz, das konnte sie am Geruch erkennen. Obwohl sie wusste wie die Essenz hergestellt wurde, hatte ihr Bobbin nie erlaubt, um ihren Wunden und Narben selber zu versorgen.
"Dinky hat mich großgezogen. Irgendwann wurde das Geburtstagsgeschenk für Master Vincent, damit er sich nicht mehr an den Hund vergriff. Sie hat mich auch davor gerettet, von ihm umgebracht zu werden. Die Herrin verbot ihn darauf hin, sich mir zu nähern, damit er mich nicht umbrachte. Ich wurde ja als Hilfe gebraucht. Als er in die Schule kam, brachte mir Dinky mir das Lesen bei, in dem sie sie heimlich die Bücher von ihm entwendete. Als die Herrin merkte, das ich inzwischen lesen konnte, zwang sie mich, die Hausaufgaben von Vincent zu machen, damit ihr Liebling immer die besten Noten bekam, obwohl er ja nicht der klügste ist. Als er nach Hogwarts kam, war ich froh, aber auch traurig, das er nun zaubern lernen durfte. Wenn wieder heimkam, sollten seine Bücher, die ja für das kommende Schuljahr brauchte, weggeschmissen werden, aber Dinky stahl sie und gab sie mir. So lernte ich heimlich. Das Haus ist so geschützt das ich hier zaubern kann, ohne Schwierigkeiten zu bekommen.“
„Deshalb waren also seine Hausaufgaben nach den Ferien immer so gut“, meinte Severus wissend.
„Ich durfte jeden neuen Zauberspruch den er lernte, am eigenen Leib erfahren. Besonders gut war er mit den Flüchen.“
"Naja, meine Meinung ist Crabbe nicht sehr begabt mit Flüchen."
"Das stimmt, die seines Vaters sind schlimmer."
Snape konnte sich das ganz gut vorstellen, wenn man die vielen Narben an ihren Körper betrachtete. Als er fertig war, ihre Wunden zu versorgen, schickte er sie ins Bad, wo sich das erste Mal seit langen wusch. Sie merkte, dass das weiße Kleid ins Badezimmer geschwebt kam und sich auf einen Stuhl niederließ. Nach dem Waschen zog sie sich an und ging ins Wohnzimmer.
"Gehe in die Küche und hole mein Frühstück. Verstanden."
"Haben sie besondere Wünsche, Master?“
„Eine Kanne Kaffee, ein kleines Kähnchen Sahne, Zucker. Leicht gebräunten Toast und eine kleine Käseplatte. Leicht gekühlte Butter. Und ein Glas Orangensaft, frisch gepresst.“
„Jaowhl Herr.“
Bumpkin verließ das Gästezimmer und rannte hinunter in die Küche und war froh niemanden aus der Familie Crabbe über den Weg zu laufen. In der Küche herrschte bereits reges Treiben. Dinky war gerade dabei, einer neuen Hauselfe beizubringen, wie der Tagesablauf der Herrschaft aussah. Dinky freute sich ihre alte Freundin wiederzusehen.
"Es ist so schön, dich wieder zu sehen. Ich dachte du hast die Freiheit nicht überlebt", sagte sie mit weinerlicher Stimme.
"Hätte ich auch beinahe nicht. Aber mein neuer Herr hat mich gerettet."
"Du hast einen neuen Herrn?"
"Ja. Professor Snape . Ich hab aber keine Zeit zu plaudern. Er möchte sein Frühstück.“
"Ist gleich fertig", sagte die andere Hauselfe.
"Das ist Dottie. Gott ich muss ihr noch so viel beibringen. Sie kam erst heute Nacht und muss noch die Gepflogenheiten des Hauses lernen."
"Du wirst das schon schaffen. Du bist eine gute Lehrerin. Du hast mir auch alles beigebracht.."
Die Elfen wussten anscheinend was der Professor gerne zum Frühstück hatte. Alles flog vorsichtig auf das Tablett.
„Es fehlt noch ein Glas Orangensaft“, sagte Bumpkin, rannte in die Vorratskammer und suchte dort nach frischen Orangen. Sie fand noch zwei, die für ein Glas reichen würden. Dinky hatte ihr Glas aufs Tablett gestellt. Bumpkin schnitt die Orangen in zwei Hälfen und presste dann den Saft ins Glas. Noch schnell das Glas von außen sauber gemacht, damit der Master keine klebrigen Finger bei Trinken bekam, dann konnte sie wieder nach oben. Bumpkin nahm das Tablett und machte sich auf den Weg zurück zum Gästezimmer. Doch unterwegs traf sie ausgerechnet auf den Sohn des Hauses, Vincent Crabbe jun.
"Meine Lieblingselfe ist ja wieder da. Jetzt hab ich wieder ein Spielzeug."
"Lass mich in Ruhe. Ich muss meinem Herrn das Frühstück bringen."
"Daddy schläft noch. Wir haben also Zeit für ein paar kleine Flüche die ich an dir ausprobieren kann."
"Lass mich in Ruhe."
"Ach komm schon. Nur einen kleinen Schockzauber. Das tut auch gar nicht weh."
In diesem Moment kam Snape aus dem Gästezimmer und nachzusehen, warum das Mädchen solange brauchte.
"Mr. Crabbe, wagen sie es ja nicht, mein Hausmädchen zu verletzten. Sonst werden sie dann ganzen Rest des Schuljahres mit Nachsitzen verbringen."
"Wir haben noch Ferien. Und da kann ich machen was ich will", sagte er trotzig.
"Ich bezweifelte das einen erfolgreichen Stupor- Zauber hinbekommen."
An Bumpkin gewandt, sagte er streng:
"Ab ins Zimmer und richte den Tisch her.“
Bumpkin ging an Snape vorbei und richtete ihm das Frühstück her. Dann stellte sie sich wie es sich gehörte in die Ecke. Snape setzte sich an den gedeckten Tisch, wo Bumpkin alles in Reichweite seiner Hände gestellt hatte. Sie selbst stand in Ecke und blickte zu Boden, damit sie nicht auf das leckere Essen sehen mussten. Der Master durfte nicht merken, das sie ebenfalls Hunger hatte.
"Wie ist dein richtige Name?", wollte Snape wissen.
"Bumpkin", sagte sie, dass sie es nicht besser wusste. "Oder man nennt mich Drecksbastard, dummes Gör. Einfallspinsel. Suchen Sie sich einen Namen aus."
"Ich werde dir einen neuen Namen geben. Von nun an bist du Luna. Hast du das verstanden?"
"Ja. Ein schöner Name, Herr. Aber wir kommen sie darauf."
"Dein Muttermal."
Luna lief rot an, aber nicht nur ihr Gesicht, sondern auch ihrer Haare färben sich gleich mit dunkelrot.
"Und deine Haare kannst du auch gleich so lassen."
Luna lief zum Spiegel und sah erstaunt auf ihre neue Haarfarbe. Sie erkannte sich kaum wieder im Spiegel. War sie wirklich das hübsche Mädchen, das ihr da entgegen blickte.
"Du bist ein Metamorphmagi. Du kannst dein Aussehen verändern, so wie du willst", sagte Snape gelangweilt.
Wusste dieses Kind denn überhaupt etwas über die magische Welt.
"Ist ja auch egal. Du packst meine Sachen, während ich mich von der Familie verabschiede. Wir werden nach Spinner's End reisen und da alles für das kommende Schuljahr errichten. In zwei Monaten reisen wir nach Hogwarts.“
Er sah wie die Augen des Mädchen immer größer wurden.
"Wie alt bist du eigentlich?", wollte Snape wissen.
"Ich bin sechzehn."
Snape hatte sie viel jünger eingeschätzt, aber das lag wohl daran, dass sie so erschreckend dünn war. Auch kam ihn seltsam vor, das sie nie einen Brief aus Hogwarts erhalten hatten, denn es bestand kein Zweifel daran, das sie magisch war. 1. Prolog (Update: 9. Nov. 17)2. Der Meister der Zaubertränke (Update: 9. Nov 17)3. Ein neuer Meister (Update 11. Nov)4. Spinner's End5. Hogwarts6. Die Wahrheit des Sprechenden Huts7. Prüfungen und Schlangen8. Willkommen in Ravenclaw9. Nervensäge Eddie10. Ausbruch der Magie11. Oblivate12. Wieder zuhause13. Alltag14. Der neue Schulleiter15. Liebe, Vertrauen und Wut16. Das Fest der Liebe17. Angriffe und Geständnisse18. Rache-Engel19. Böses Ego20. Malfoy Manor21. Ordenstreffen22. Nightingale Cottage23. Nacht voller Leidenschaft24. Auf in den Kampf25. Back to Hogwarts26. Letzte Offenbahrungen
Snape verließ das Zimmer und ging nach unten, um sich von den Gastgebern zu verabschieden. Währenddessen begann Luna, sie musste sich erst mal daran gewöhnen, dass sie jetzt einen richtigen Namen hatte, die restlichen Sachen des Herrn einzupacken. Es würde einfacher gehen, wenn sie ihrer Kräfte benutzen dürfte, doch das war ihr nicht gestattet. Manchmal viel es ihr schwer, alles per Hand zu erledigen. Sie war ganz in Gedanken versunken, als es plötzlich plopp machte. Dinky stand vor ihr und hielt eine kleine Schachtel in der Hand.
"Was ist das?", fragte Luna erstaunt.
"Ein Abschiedsgeschenk. Ich hab es immer versteckt, damit die Herrin es nicht findet. Das ist der Zauberstab deiner Mutter."
Die Elfe reichte ihr die Schachtel. Vorsichtig öffnete Luna die Schachtel. Darin lag er. Der Zauberstab ihrer Mutter. Er war wunderschön und sie spürte seine Macht.
"Danke. Eine schöne Erinnerung an Mama", sagte Luna und versuchte ihre Tränen zurückzuhalten.
"Bitte. Pass auf dich auf."
"Das werde ich. Und danke für alles was du je für mich getan hast."
Luna umarmte die kleine Elfe, die danach mit einem leisen Plopp verschwand. Ein paar Augenblicke später kam Professor Snape zurück.
"Ich sehe, du erledigst deine Arbeiten sehr schnell. Gut so. Ich mag keine Faulheit. Dann werden wir aufbrechen."
"Master, wir werden wir reisen?", fragte Luna schüchtern.
Sie kannte nur zwei Wege: Apparieren und mit dem Flopulver. Beides mochte sie nicht besonders.
"Wir werden apparieren", sagte er, als hätte er ihre Gedanken gelesen.
Mit seinen Zauberstab verkleinert er das Gepäck auf Handtaschengröße und reichte sie Luna. Sie hatte ihren kleines Abschiedsgeschenk in ihren Umhang verscheckt, den ihr Snape herbeigezaubert hatte.
"Und wehe du verlierst etwas", sagte er streng.
"Nein, Herr."
Snape hielt ihr seinen rechten Arm hin und zögerlich griff sie danach. Snape fragte nicht einmal, ob sie bereit war, sondern apparierte einfach. Luna hatte dabei die Augen geschlossen und hoffte nur, das einfach schnell vorbei war.
"Mach die Augen auf. Wir sind da."
Langsam öffnete Luna die Augen. Sie standen in einem finsteren Wohnzimmer, das einen vernachlässigten Eindruck machte. Anscheinend lebte Snape hier nicht richtig oder er hatte nie ein Hausmädchen besessen. Herrin Crabbe hätte so einen Zustand in ihrem Haus nie zugelassen. Das einzige Fenster im Zimmer war mit Vorhängen verdeckte, damit man von der Straße nicht in Hausinnere blicken konnte. In der Mitte des Raumes stehen ein alter Sessel und ein zerschlissenes Sofa dicht um einen wackligen Tisch gedrängt. Der kleine Wohnraum wurde mit einer von der Decke hängenden Lampe, in der eine einzelne Kerze steckte, nur schwach beleuchtet. An den Wänden standen Regale mit schwarzen und brauen ledergebunden Büchern bedeckt. Luna hatte noch nie so viele Bücher auf einmal gesehen.
"Dort ist die Tür zur Küche, die andere Türe führt nach oben. Du wirst im zweiten Zimmer rechts schlafen und leben."
"In Ordnung."
"Dann wäre das geklärt. Während ich meine Sachen auspackte, beginnst du mit dem Mittagessen. Ich überlasse es dir, was du kochst. Aber wage es, mich zu vergiften."
"Nein, Sir."
Luna ging zur Tür und trat in die Küche, in der anscheinend seit Jahren niemand mehr gewesen war. Professor Snape hielt sich in die Raum anscheinend nicht viel auf. Luna begann erst mal damit, etwas Ordnung zu schaffen. Sie merkte während ihrer Arbeit nicht, dass sie von Snape beobachtet wurde.
"Du kannst die Blicke nicht von ihr lassen", sagte Lily's Stimme in seinen Kopf.
Manchmal wünschte er sich, sie würde nicht zu allen ihren Kommentar abgeben. Aber tief im inneren wusste er auch, dass sie Recht hatte. Immer wieder beobachtete er sie heimlich, da er sich an ihr nicht statt sehen konnte. Nach einer Weile ging er wieder seiner Arbeit nach und ließ sie weiter arbeiten. Auch er musste sich erst mal daran gewöhnen, wieder eine Frau im Haus zu haben. Es war Jahre her seit seiner Mutter gestorben war. Snape vertiefte sich im Wohnzimmer in eines seiner Zaubertrankbücher und dachte nicht weiter an die Vergangenheit. Erst als es Wohnzimmer nach Essen zu duften anfing, nahm er wieder etwas aus seiner Umgebung war. Es dufte herrlich. Snape stand aus dem schäbigen Sessel auf und ging zur Küche. Luna hatte aus der Küche inzwischen ihr eigenes Reich gezaubert und ihrer eigene Note aufgedrückt. Er erkannte den Raum fast nicht wieder.
"Ah, Professor, sind gerade richtig. Ihr Mittagessen ist fertig."
"Und was hat mir das kleine Mädchen gekocht?"
"Eine Gemüse Minestrone. Mehr konnte ich leider nicht machen. Sie haben nicht viele Lebensmittel zu Verfügung."
"Hier in der Nähe ist jeden Morgen ein Wochenmarkt. Da kannst du Lebensmittel einkaufen. Kannst du mit Muggelgeld umgehen?"
"Ja. Ich musste immer die Lebensmittel holen, weil Dinky das nicht durfte."
"Dann wirst du morgen dort hingehen."
Das Zusammenleben mit Luna war etwas völlig neues für Severus, der sonst jeden Kontakt zu anderen vermied. Aber etwas war an Luna anders. Er erlaubte ihr, seine Bücher mit Rezepten von Zaubertränken zu studieren und schon nach zwei Tagen hatte sie fast die Hälfte davon durch. Er konnte es nicht glauben, denn nebenbei schaffte sie es noch, den Haushalt zu machen, wirkte aber nie erschöpft. Nachdem sich Luna gut eingelebt hatte, begann er sie in Zaubertränke zu unterrichten. Jeden Tag stellte er ihr schwieriger Aufgaben, sie aber jedes Mal zu lösen vermochte. Außerdem half sie ihm bei Zubereiten von Tränken. Snape vertraute ihr sogar soweit, das sie seiner Bestellungen in der Apotheke bei Bobbin holen durfte. Diesen hatte er angedroht, wenn er Luna etwas tun würde, einige Flüche auf den Hals zu jagen. Bobbin hielt sich daran, war Snape doch sein beste Kunde. Luna, die Bobbin nur zu gut kannte, merkte schnell, das Bobbin versuchte, Snape die Ware teuer zu verkaufen und konnte ihn jedes Mal geschickt runter handeln. Ihr Master war beeindruckt von ihrem Können.
Es war weit nach Mitternacht, als Luna von einen Poltern im Wohnzimmer wach wurde. Sie war über dem Buch "Zaubertränke für Fortgeschrittene" eingeschlafen, als sie durch das Poltern erschrocken hochfuhr. Leise schlich sie hinunter ins Wohnzimmer. Leicht metallischer Geruch kam ihr entgegen. Geruch von Blut. Mit einem Wink ihres Zauberstabes erhellte sie die Kerzen im Wohnzimmer. Snape lag am Boden und war ohnmächtig. Als Luna näher kam, erkannte sie, dass er Kopf eine Wunde hatte. Luna kniete sich neben ihren Master und versorgte als erstes die Kopfwunde. Mit ihren Zauberstab fuhr sie über die Wunden, die sich langsam verschloss. Dann untersuchte sie seinen Körper nach weiteren Wunden. Das Hemd war mit Blut durchtränkt. Als sie es öffnete, waren seine Brust mit langen bluten Schnitten versehen. Solche eine Wunde hat sie noch nie gesehen.
"Sectumsempra", sagte Snape mit schwacher Stimme.
Luna erschrak. Man hatte Snape mit seinen eigenen Fluch angegriffen. Zum Glück hatte er ihr beigebracht, wie man die Wunden heilen konnte. Sie hielt ihren Zauberstab über seinen Oberkörper und fing leise an die Formel zu sprechen. Das Snape nun bemerkte, dass sie einen Zauberstab besaß, war ihr in die Moment egal. Seine Leben zu retten war jetzt wichtig. Monoton wiederholte sie immer wieder die Formel, bis auch der letzte Schnitt verheilt war. Mit einem Wingardium Leviosa transportierte sie Snape nach oben in seine Schlafzimmer, wo sie in dann sachte auf das Bett schweben ließ. Danach rannte sie nach unten in sein Labor um eine Phiole mit Blutbildender Trank zu holen. Als sie wieder in sein Schlafzimmer kam, war Snape wieder bei Bewusstsein. Er hatte sich leicht aufgerichtet.
"Herr, was ist passiert?", fragte sie und die Angst stand ihr immer noch im Gesicht geschrieben.
"Eine kleine Meinungsverschiedenheit mit Lestrange."
"Wer ist das?"
"Ich glaube es wird Zeit die zu erzählen, was ich so mache, wenn ich das Haus verlasse. Komm setzt dich."
Luna setzte sich schüchtern neben ihm aufs Bett und reichte ihm den Trank. Nachdem er ihn geschluckt hatte, begann er zu erzählen. Wie er als junger Mann in die Kreise von "Er, dessen Name nicht genannt werden darf "geriet und einer seiner Anhänger wurde. Wie versuchte, den Tod einer Freundin aus Schultagen zu verhindern, aber es nicht schaffte und wie er nach ihren Tod auf die Seite des Guten wechselte und seitdem als Spion für beiden Seiten fungierte. Und am heutigen Abend waren es wieder zu einer Auseinandersetzung zwischen ihm und der Todesserin Bellatrix Lestrange gekommen.
"Diese Frau, die mit anderen ausgebrochen ist?", fragte Luna.
"Ja, woher weißt du das?"
"Hab es im Tagespropheten gelesen."
"Nun ja, sie ist fanatisch. Besessen vom Dunklen Lord. Und sie sieht es nicht gerne, dass ich ihm so nahe stehe. Sie traut mir einfach nicht mehr."
"Wollte sie euch umbringen?"
"Nein, nur einen Denkzettel verpassen. Sie würde es nie wagen, dem engsten Vertrauten ihres Herrn zu schaden."
"Aber sie hat euch schwer verletzt. Wenn ich euch nicht gehört hätte, wärt ihr da unten verblutet."
"Woher wusstest du den Gegenfluch? Und welchen Zauberstab hast du benutzt."
"Von dem Gegenfluch habe ich einen Buch von euch gelesen, Master. Der Zauberstab war ein Geschenk von Dinky. Er gehörte meiner Mutter. Er hat mich als neue Besitzerin akzeptiert."
"Danke", sagte Snape fast sanft.
"Geh nun schlafen. Du musst heute Morgen nichts machen. Schlaf dich aus."
"Danke Herr."
Luna stand auf und verließ das Schlafzimmer. Snape löschte im einen Schwenk seines Stabes die Lichter im Zimmer. Er schloss die Augen und dachte über das eben gesehene nach. Ohne ihre schnelle Hilfe wäre er in seinem Wohnzimmer verblutet. In dieser kleinen Hexe steckte viel mehr als er erwartet hatte. Nicht ihr Talent für das Brauen von Zaubertränke, sondern auch ihrer schnelle Auffassungsgabe war beindruckend. Für Snape war klar, dass er sie mit nach Hogwarts nehmen würde und sie dort heimlich unterrichten. Es war nur zu hoffen, dass Dumbledore ihre Anwesenheit nicht mitbekam.
Du siehst in ihr viel mehr
Warum konnte seine innere Stimme nicht einmal ihre Klappe halten.
Du hast schon Gefühle für sie entwickelt, Sev
Hatte die Stimme Recht. Sah er schon mehr in dem Mädchen als eine einfache Dienerin. Wenn er ehrlich zu sich war, sah er in ihr eine Art Lehrling.
Durch Lunas Pflege erholte sich Snape recht schnell von seinen Verletzungen. Bevor die Ferien zu ende waren, war er wieder der Alte. Er hatte beschlossen, Luna mit nach Hogwarts zu nehmen, der er sie alleine nicht in Spinners Ende lassen wollte, weil Pettigrew bei ihm leben sollte. Es war der Wunsch des Dunklen Lord. Snape würde sein Hausmädchen nie mit dem schleimigen Abschaum, der Pettigrew war, alleine lassen. Seine einzige Sorge war, das Dumbledore entdecken könnte, das er Luna heimlich mit ins Schloss gebracht hatte. Aber Snape wagte den Versuch.
Luna freute sich riesig, als Snape ihr mitteilte, das er sie mit nach Hogwarts mitnehmen würde. Sie hatte schon viel von Hogwarts gelesen und gehört. Sie hatte hatte sich immer gefragt, in welches Haus sie wohl gekommen wäre, wenn es ihr erlaubt gewesen wäre, die magische Schule zu besuche. Aber so bekam sie die Möglichkeit weiterhin bei Snape ihr Wissen in Brauen von Zaubertränken zu erweitern. Kurz vor der Abreise hatte Snape ihr noch Kleider besorgt, die den Schuluniformen von Hogwarts ähnlich sahen.
Ein paar Tage bevor das neue Schuljahr anbrechen würde, reisten sie nach Hogwarts. Wieder wählte Professor Snape das Seit-an-Seit-Reparieren als Reisemittel. Inzwischen hatte Luna sich halbwegs daran gewöhnt, als wenn ihr inzwischen das Reisen mit Flohpulver angenehmer war. Snape disapparierte nicht weit weg von Hogwarts, da das Apparieren ins Schloss nicht möglich war. Mit Hilfe eines Desillusionierungszauber schaffte es Snape, seinen Schützling unbemerkt in Schloss zu schmuggeln.
Als Luna das Büro von Snape betrat, fingen ihrer Augen an zu leuchten. In zwei Schränken bewahrte er Kräuter, kleine Tierchen, Wurzeln und andere Zutaten auf. Jeder Menge Bücher füllten zwei Regale an den Wänden.
"Hier ist alles was du brauchen wirst, um eine der besten Zaubertrankbrauer alle Zeiten zu werden.Ich erwartete das du wirklich die Schönheit des leisen brodelnden Kessels mit seinen schimmernden Dämpfen zusehen lernst, die zarte Macht der Flüssigkeiten, die durch die menschlichen Venen kriechen, den Kopf verhexen und die Sinne betören. Ich kann dich lehren, wie man Ruhm in Flaschen füllt, Ansehen zusammenbraut, sogar den Tod verkorkt. Ich werde die Tränke beibringen, die ich meinen Schülern nie beibringen würde."
"Aber ist das nicht verboten, Sir", fragte Luna unsicher.
"Ja. Ich dürfte das meinen Schüler nie bei bringen. Aber für mich bist du mein Lehrling. Du hast so ein Talent. Das traf am nicht brach liegen lassen."
Severus erkannte sich in diesen Moment selbst nicht wieder. Doch er sah in ihr seine Nachfolgerin.
"Lass uns erst mal in meiner Wohnung gehen. Wir sollten uns ausruhen. Ich werde dann den Direktor einen Besuch abstatten."
"Master, entschuldigt die Frage, aber wo werde ich schlafen? In Spinners End hatte ich ein Zimmer."
"Das wird du hier auch bekommen. Räumst du meine Sachen in den Schrank und werde mich um dein Zimmer kümmern."
"Ja, Master."
Luna nahm den Koffer und zog ihn ins Schlafzimmer. Dann räumte sie die Kleidung von Snape in den Schrank, der in dem kleinen Schlafzimmer stand.
"So dein Zimmer ist fertig. Einrichten kannst du es ja inzwischen selber. Ich werde zu Professor Dumbledore gehen. Wenn ich wieder komme, hast du das Zimmer eingerichtet und wir beginnen mit einer neuer Lektion.
"Jawohl, Sir."
Snape verließ das Schlafzimmer wieder und wenige Sekunden später hörte sie wie die Wohnungstür sich wieder schloss. Luna räumte noch den Koffer auf und ging dann zurück ins Wohnzimmer. Neben den gemütlichen Kamin war eine weitere Tür erschienen. Luna ging auf die Tür zu und öffnete sie langsam.
Es war weit nach Mitternacht, als Dumbledore Snape wieder entließ. Er hatte ihm alle Ereignisse des Sommers geschildert, ihn in die Pläne des Dunklen Lords eingeweiht. Dumbledore war zufrieden mit seinen Bericht gewesen. Mit etwas schlechter Laune machte er sich auf den Weg zurück zu seiner Wohnung. Luna war bestimmt schon längst im Bett. Als er sein Wohnzimmer betrat, brannte noch das Feuer im Kamin. Auf dem Sesseln lagen noch einige Bücher. Luna hatte wahrscheinlich wieder gelernt. Die Türe zu ihren Zimmer war leicht angelehnt. Leise ging Snape zur Tür. Das einzige Licht im Zimmer kam von einer Kerze auf den Nachtisch neben einen Himmelbett. Snape zog seinen Zauberstab und erleuchte mit einen Lumos das kleine Zimmer. Luna war es tatsächlich gelungen das Zimmer komplett einzurichten. Nichts schien zu fehlen. Es war ein großer Kleiderschrank aus Eiche da, das Himmelbett. Eine kleiner Schreibtisch, darüber ein Regal. Luna lag eingeschlafen auf einen Buch und ihr rotes Haar lag wie ein Schleier auf ihren Rücken. Mit einen Schwung seines Zauberstabes löschte Snape die Kerze auf den Nachtisch und verließt das Zimmer wieder.
Wenn sie nicht gerade lernen musste, vertrieb sie sich die Zeit damit, das Schloss auf eigene Faust zu erkunden. Meist tat sie dies Nachts, da sie da nicht entdeckte werden konnte. Noch immer wusste niemand, das Severus ein Mädchen in seinen privaten Räumen versteckte. Er hatte Luna eingebläut, immer vorsichtig zu sein, hatte ihr extra eine Slytherin- Uniform besorgt, um sie zu schützen. Aber Albus Dumbledore waren Gerüchte zu Ohr gekommen, das sich Severus seit neusten ein extra Frühstück in sein Büro kommen ließ und die Schüler, die nachsitzen mussten, dies im Unterrichtsraum machen mussten. Außerdem ließ er sich nicht mehr so schnell von seinen Schülern reizen. Auch an Severus selbst gab es Veränderungen zu erkennen. Er sah etwas gepflegte aus und seine Kleidung sah nicht mehr so verschlissen aus.
Auch Dumbledore pflegte nachts durchs Schloss zu streifen, wenn er wieder mal den Kopf zu voll hatte oder nicht schlafen konnte. Und auf einen dieser Nachtspaziergänge sah er das erste Mal Luna. Ihm war sofort bewusst dass sie keine Schülerin von Hogwarts war, denn trotz seines Alters von 106 Jahren kannte er noch jeden seiner Schüler. Aber wie kam diese Mädchen ins Schloss. Sie konnte es doch unmöglich durch die strengen Sicherheitsschranken geschafft haben, und das ohne Hilfe.
Unauffällig folgte dem hübschen Mädchen durchs Schloss, um herauszufinden, woher sie kam. Umso mehr war er überrascht, als ihr Weg direkt in den Kerker führte, hin zu den privaten Räumen von Severus Snape. Was wollte sie so spät nachts in seinen Räumen. Sie war doch nicht etwa eine Prostituierte. Nein, das konnte nicht sein, dafür war sie viel zu jung. Dumbledore beschloss der Sache sofort auf den Grund zu gehen. Er ging zu Bürotür des Zaubertranklehrers und klopfte laut an die Tür.
"Herein", sagte Severus und klang dabei grimmig.
So spät hatte er keinen Besuch mehr erwartet. Er war gerade dabei gewesen, sich für die Nacht herzurichten, nachdem Luna von ihren nächtlichen Rundgang zukehrt war. Dumbledore betrat das Büro. Ihn hatte er um diese Uhrzeit nicht erwartet.
"Guten Abend, Severus", sagte er gut gelaunt.
Er sah sich verstohlen um, als würde er jemand suchen.
"Was kann ich für sie tun, Professor?", fragte Severus grimmig.
"Nun", sagte er und kam gleich zum Thema. "Sie könnten mir erklären, warum ein junges Mädchen um zwei Uhr nachts in ihrem Büro verschwindet."
Er merkte sofort, dass er Severus bei etwas ertappt hatte.
"Welches Mädchen. Hier ist keine Schülerin."
"Severus. Ich hab sie gesehen. Rotes Haar, schlank und engelsgleich. Ja so würde ich sie beschreiben."
"Vielleicht haben wir einen neuen Geist bekommen."
"Das glaube ich kaum. Rücken sie mit der Sprache raus. Wer ist das Mädchen?"
"Luna", sagte Severus. "Ihr Name ist Luna."
"Und woher kommt sie?"
"Sie ist mein Hausmädchen. Ich hab sie mitgebracht."
"Wie lange ist sie schon im Schloss?", wollte Dumbledore wissen.
"Seit Ende August."
"Wie konnten sie das so lange verheimlichen?"
"Wir waren sehr vorsichtig."
"Aber woher haben sie das Mädchen denn? Ist sie ihnen etwa zugelaufen?"
"Nein. Ich habe sie Crabbe abgekauft."
"Ausgerechnet Sie lassen sich auf Sklavenhandel ein. Severus."
"Nein. Ich hab Luna dadurch das Leben gerettet. Bei mir hatte sie es viel besser als bei Crabbe. Ich hab das Mädchen nie geschlagen, unsittlich berührt. Ich bringe ihr das Brauen von Zaubertränken bei."
"Severus. Das hätte ich nie von euch gedacht."
"Ich glaube sie wurde mir geschickt."
Als könnte Dumbledore Gedanken lesen, fragte er:
"Sie glauben also, Lily hat Ihnen die Mädchen geschickt."
"Ja."
"Severus, sind Sie etwa in das Mädchen verliebt?"
"Nein, Sir."
Aber Dumbledore wusste es besser. Er konnte es in Severus Gesicht lesen.
"Aber sie können das Mädchen nicht ewig verstecken. Es muss lernen und leben. Sie muss sich frei bewegen können. Die Welt entdecken."
"Die Welt die sie so misshandelt hat", sagte Severus verächtlich.
In diesen Moment kam Luna aus ihrem kleinen Zimmer.
"Professor, soll ich euch..."
Luna erschrak, als sie Dumbledore sah. Nun war ihr Geheimnis gelüftet worden. Ängstlich sah sie Severus an.
"DU hast keine Schuld. Wir konnten es nicht ewig verheimlichen, Luna."
"Es tut mir Leid, Professor. Ich hätte nicht auf meine nächtlichen Spaziergänge bestehen sollen."
"Schon gut Luna. Ich hatte es dir schließlich erlaubt."
Dumbledore sah sich Luna genauer an. In der Tat sah sie aus wie eine Elfe. Und sie ähnelte in gewisser Weise Lily Potter. Luna trug nur ein weißes Nachthemd, das fast durchsichtig war und die Rundungen ihres Körpers umspielte. Dumbledore schätzte das Mädchen auf knapp 15 Jahre, nicht älter.
"Hallo Luna. Ich bin Albus Dumbledore, der Schulleiter."
"Guten Abend, Professor. Ich bin Luna", sagte Luna freundlich.
"Wir alt bist du denn, wenn ich fragen darf?"
"Wir wissen es nicht genau. Ich bin Januar 16 geworden."
"Und wer sind deine Eltern?", wollte Dumbledore wissen.
"Mein Vater ist ein Todesser. Meine Mutter ist Tod. Zur Strafe dass ich geboren wurde, biss sie ein Werwolf und danach verspeiste er sie."
"Ich schätze es war Greyback. Bei Vater bin ich mir nicht sicher, aber ich habe Anhaltspunkte, wer es sein könnte", erklärte Severus.
"Professor, ist es recht, wenn ich wieder zu Bett gehe. Ich bin müde."
"Sicher Luna, legt dich wieder schlafen."
"Gute Nacht. Professoren."
Luna ließ die beiden alleine und ging wieder in ihr Zimmer.
"Ich werde jetzt auch wieder zu Bett gehen. Und für Luna werde ich mir eine Lösung einfallen lassen. Dass sie hier bei ihnen lebt, kann nicht so weiter gehen."
Dann verließ er das Büro.
Snape gelang es in dieser einfach nicht, zu schlafen. Immer wieder sah er nach Luna, ob sie noch schlief und nicht heimlich weggebrachte wurde. Irgendwie hatte er Angst. Angst, Luna zu verlieren, den einzigen Menschen der ihm inzwischen etwas bedeutete. Dieses Mädchen, hatte ihn ohne dass es ihm bewusst gewesen war, verändert. Sie war die einzige, die sein wahres Gesicht kannte und sie nicht davor fürchtete. Sie wusste von seiner dunklen Vergangenheit, von den schlimmen Dingen, die er getan hatte. Und sie bliebt bei ihm, obwohl er ein Todesser war, obwohl er sie manchmal anschrie, seine schlechte Laune an ihr ausließ. Sie bliebt.
Als Luna am nächsten Morgen aufwachte, versuchte Severus sich nichts anmerken zu lassen, was ihm aber nur schwer gelang, da er wieder strenger mit ihr war und sie das sofort merkte. Luna konnte sich das nicht erklären, weshalb sie nachfragte.
"Professor, was habe ich falsch gemacht. War der Kaffee zu stark. Oder haben sie schlecht geschlafen."
"Nein, alles in Ordnung, Luna."
"Warum sind sie dann so streng mit mir. Sie waren schon lange nicht mehr böse zu mir."
"Tut mir Leid, Luna. Ich wollte meinen Ärger nicht an dir auslassen. Geh jetzt deinen Studien nach. Ich habe noch einen Termin mit Dumbledore."
"In Ordnung."
Luna zog sich in ihr Zimmer zurück um ihren täglichen Studium der Zaubertränke zu widmen. Snape machte sich auf den Weg zu Dumbledore Büro.
"Zitronenkirchen von Bertie Botts Bohnen."
Wie sehr er die Passwörter von Dumbledore hasste. Immer dieser Süßkram. Als er die Stufen zum Büro hochging, kam ihm das vor wie der Gang zur Folterbank. Als er das Büro betrat, unterhielt sich Professor Minerva McGonagall mit Dumbledore. Als er Snape erblickte, kam er gleich zum Thema.
"Wir haben eine Entscheidung wegen des Mädchens getroffen. Und das viel uns nicht leicht"
"Und die wäre?", fragte Snape verächtlich.
"Luna wird ein Prüfung ablegen um zu sehen, wie viel sie schon weiß und dann wird sie einen Haus zugeteilt", erklärte ihm Dumbledore.
"Sie braucht einfach den Kontakt zu gleichaltrigen. Natürlich können sie ihr auch weiterhin Privatstunden geben, aber sie sollte endlich eine Schule besuchen."
"Sie wollen sie mir wegnehmen. Wie damals Potter, als er mir Lily wegnahm."
"Niemand nimmt ihnen Luna weg. Sie werden sie weiterhin sehen, aber nur das sie jetzt nicht mehr mit ihnen leben wird, sondern in einen der Häusern."
"Sie wird mich nicht verlassen."
"Aber es ist besser so. Wenn Voldemort herausfindet, das sie einen wunden Punkt haben, wird das gegen sie verwenden, wenn sie einen Fehler machen. Erklären sie Luna, das ihr Kontakt auch weiterhin bestehen bleibt."
"Geben sie Luna eine Chance, ihre eigenen Erfahrungen zu machen. Das verweigern sie ihr gerade", sagte McGonagall energisch.
Severus stand in der Tür zu ihren Zimmer und beobachte sie, wie sie gerade über einer Aufgabe brütete, die er ihr gegeben hatte. Sie bemerkte ihn gar nicht, war total vertieft in ihre Arbeit. Heute hatte sich entschieden ihre Haare in einen dunkelrot zu tragen.
"Wie war ihr Gespräch?", fragte Luna.
"Für mich nicht erfreulich."
"Muss ich gehen."
"Sie wollen das du am Unterricht teilnimmst und in eins der Häuser kommst."
"Ist das so schlimm, Professor?", fragte sie unsicher.
"Wir werden getrennt."
Luna legte ihren Sachen zur Seite, stand auf und kam auf Snape zu. Dann schlang sie ihre Arme um ihn.
"Nichts kann uns trennen. Ich immer da sein, wenn sie brauchen."
Sie sah ihn liebevoll an.
"Danke, mein Kleine", sagte Snape liebevoll und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn. 1. Prolog (Update: 9. Nov. 17)2. Der Meister der Zaubertränke (Update: 9. Nov 17)3. Ein neuer Meister (Update 11. Nov)4. Spinner's End5. Hogwarts6. Die Wahrheit des Sprechenden Huts7. Prüfungen und Schlangen8. Willkommen in Ravenclaw9. Nervensäge Eddie10. Ausbruch der Magie11. Oblivate12. Wieder zuhause13. Alltag14. Der neue Schulleiter15. Liebe, Vertrauen und Wut16. Das Fest der Liebe17. Angriffe und Geständnisse18. Rache-Engel19. Böses Ego20. Malfoy Manor21. Ordenstreffen22. Nightingale Cottage23. Nacht voller Leidenschaft24. Auf in den Kampf25. Back to Hogwarts26. Letzte Offenbahrungen
Am nächsten Tag hatte Professor Dumbledore die beiden in sein Büro gebeten. Noch einmal in Ruhe erklärte er Luna, was nun passieren würde. Einerseits freute sie sich, dass sie nun die Chance bekam, endlich eine Schule besuchen zu können. Aber es war ihr klar, dass sie Snape weniger sehen würde, nicht mehr bei ihm leben durfte.
"Severus, lassen sie mich bitte kurz alleine mit Miss Luna."
"Aber", wollte er etwas einwerfen.
"Severus, ich werde ihr schon nichts tun."
"Es ist in Ordnung, Sir", sagte Luna lächelnd.
Severus verließ mürrisch das Büro des Direktors. Der setzte sich an seinen Schreibtisch und bat, Luna sich davor zu setzen. Nur zögernd nahm Luna Platz. Irgendwie viel es ihr noch schwer unter fremden Menschen zu sein. Sie war nur die Anwesenheit von Professor Snape gewohnt.
"Hast du Angst vor mir?", fragte Dumbledore freundlich.
"Ein bisschen. Viele Menschen haben mir schlimmes angetan."
"Willst du mir davon erzählen?"
"Nein, Sir."
"Hast du das verarbeitet?", wollte Dumbledore wissen.
"Ja. Der Professor hat mir dabei geholfen."
"Ihr seht euch sehr nah, du und Professor Snape". stellte Dumbledore fest.
"Wir haben einander gerettet", sagte sie nur.
"Luna liebst du den Professor?", fragte Dumbledore nun direkt.
"Ja", hauchte sie kaum hörbar.
In diesen Moment klopfte es an der Tür.
"Das wird Professor McGonagall sein. Es wird Zeit, das der Sprechende Hut dich in ein Haus einteilt...Minerva kommen sie rein."
Die Tür öffnete sich und eine große Hexe kam herein. Sie hatte schwarze Haare und einen smaragdgrünen Umhang um. Ihr strenges Gesicht machte Luna ein wenig Angst. Die schwarzen Haare waren zu einem strengen Dutt gebunden. Die trug eine Brille und sah Luna neugierig an.
"Darf ich dir die junge Miss Luna vorstellen", sagte Dumbledore.
"Miss Luna...?
"Ich weiß meinen Nachnamen nicht, Madam."
"Darüber wird uns sicher der Hut Auskunft geben", meinte Dumbledore.
Mit einem Wink ihres Zauberstabes schwebte der besagte Hut von einen hohen Regal auf Lunas Kopf.
"Ahh....welche eine Ehre. Eine Erbin...die Linie der Rawenclaws ist also nicht ausgestorben...und dann noch eine Black dazu. Eine sehr interessante Mischung. Wobei die Linie der Rawenclaws stärker ist...und Wieder ein Black, den ich nicht nach Slytherin schicken kann...Eine Erbin gehört natürlich in ihr Haus.. RAWENCLAW"
Nachdem der Hut ihr Haus laut ausgerufen hatte, nahm McGonagall ihr den Hut wieder vom Kopf. Luna sah zu Professor Dumbledore, der etwas irritiert aussah.
"Eine Black, wie seltsam."
"Ich bin verwirrt, Albus. Ich dachte die Linie der Rawenclaws wäre ausgestorben mit Helena."
"Nun, unsere liebe Luna beweist das Gegenteil. Aber eine Black. Wer könnte den da in Frage kommen?"
"Eigentlich nur einer: Regulus", sagte Minerva.
"Vielleicht da her auch die Gabe", meinte Albus.
Luna räusperte sich.
"Professoren, darf ich gehen?"
"Ja, natürlich. Sei morgen früh bitte hier, dann werden wir deine Prüfung starten. Ich erwarte dich um 10 Uhr hier."
"Ja, Direktor."
Luna stand auf und ließ die beiden alleine. Als sie die Türe zum Büro hinter sich schloss, konnte sie immer noch hören wie sie diskutieren. Als sie wieder in den Gang vor Dumbledors Büro kam, stand Professor Snape etwas abseits und hatte anscheinend auf sie gewartet.
"Und wie war es?"
"Ich lebe noch", sagte Luna lächelnd.
"Und welches Haus wirst du besuchen?", wollte der Professor wissen.
"Rawenclaw. Der Hut meinte, ich wäre eine Erbin."
"Interessant...interessant", murmelte Snape.
"Morgen werde ich eine Prüfung machen."
"Sie wollen sehen, wie weit du bereits bist. Oder möchtest du mit den Erstklässlern lernen", sagte er und ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen.
"Sehe ich da eines ihrer seltenen Lächeln?", fragte Luna frech.
"Werde nicht frech, junges Fräulein. Lass uns verschwinden, in wenigen Minuten ist Unterrichtswechsel. Die werden dich noch früh genug zu sehen bekommen."
Die beiden beeilten sich, noch den Unterrichtswechseln hinunter in den Kerker zu kommen. Sobald sie in den Privaträumen waren, trug Snape Luna auf, sich gewissenhaft auf die Prüfung vorzubereiten, während er in aller Eile seine Sachen für seinen Unterricht zusammenzupacken.
Das Feuer im Kamin prasselte, Kerzen tauchten den Raum in wohlig warmes Licht. Bücher und Pergamente lagen auf den Boden von dem Sesseln, die dem die schlafende Luna lag. Sie musste den ganzen Tag gelernt haben. Leise schlich Snape in sein Schlafzimmer.
Am nächsten Morgen wurde Luna durch den Geruch von frischen Kaffee geweckt. Snape saß bereits am Frühstückstisch und aß. Luna steckte sich um die Müdigkeit aus den Knochen zu bekommen.
"Guten Morgen, Luna."
"Guten Morgen, Professor."
Sie stand auf und setzte sich an den gedeckten Tisch. Sie griff nach den frischen Croissants, während ihr der Professor ihren Kaffee einschenkte.
"Meinen sie ich werde die Prüfung schaffen?"
"Bestimmt. Ich wäre zumindest enttäuscht wenn du in Zaubertränke versagen würdest."
"Dort werde ich mit Sicherheit am besten sein."
Plötzlich war ein Plopp zu hören und eine Hauselfe erschien im Wohnzimmer. In der Hand trug sie ein Bündel Kleidung.
"Professor Flitwick schickt mich um ihnen die Schuluniform zu bringen. Außerdem lässt er ausrichten, dass ein Bett im Mädchenschlafsaal für sie hergerichtet wurde."
"Unsere Trennung steht also bevor", sagte Snape.
Der Elf legte das Bündel auf den Couchtisch und verschwand wieder mit einem leisen Plopp.
"Wir werden uns doch sehen. Dumbledore hat gesagt, ich darf weiterhin Unterricht bei ihnen in Zaubertränke nehmen."
"Du wirst aber in nächster Zeit kaum Zeit dafür haben."
Die Uhr über den Kamin schlug und zeigte den Anwesenden, das es bereits halb zehn War.
"Du solltest dich fertig machen. Du weißt den Weg zum Büro des Direktors?"
"Ja."
"Gut. Ich habe jetzt Unterricht."
Snape stand auf und ging zu Luna.
"Viel Glück, Kleine. Ich werde an dich denken."
Er nahm ihr Gesicht in die Hände und küsste sie auf die Stirn. Dann verschwand er mit wehenden Umhang auf. Luna aß zuende und ging dann mit dem Bündel Kleidung in ihr Zimmer um sich umzuziehen. Die Uniform gefiel ihr. Auf der Brust prangte das Rawenclaw Wappen. Wenn sie die Zeit fand, würde sie den Geist von Rowena Rawenclaw suchen um mehr über ihre Vorwahren zu informieren.
Professor Dumbledore wartete bereits zusammen mit seinen Kollegin McGonagall vor dem Wasserspeier, hinter dem sich die geheime Treppe zu seinem Büro verbarg. Als Luna näher kam, waren die beiden sichtlich überrascht, dass sie bereits die Ravenclaw Uniform trug. Außerdem hatte sie sich entschieden ihre Haare heute schwarz zu tragen.
"Guten Morgen, Miss Ravenclaw. Ich war so frei und habe sie unter diesen Namen im Ministerium gemeldet."
"Guten Morgen Professor Dumbledore. Auch ihnen einen schönen guten Morgen, Professor McGonagall."
"Heute werden wir erst mal den theoretischen Teil deiner Prüfung beginnen. Wir haben sechs Pergamente mit Fragen zusammengestellt. Morgen werden wir dich das praktisch prüfen."
"Ich hoffe sie sind gut vorbereitet, Miss Rawenclaw?", fragte Professor McGonagall.
"Ja, ich glaube schon.""
"Gut, dann lassen sie uns gehen. Wir haben ein leeres Klassenzimmer gewählt. Dort können sie in Ruhe arbeiten."
Luna folgte den beiden durch die Flure von Hogwarts. Nachdem sie zehn Minuten gelaufen waren, kamen sie am Klassenzimmer an. Dumbledore hob ihr die Tür auf und bat Luna, einzutreten. Mit im Raum stand ein einzelner Tisch, der Rest der Bänke war an der Wand gestapelt. Luna setzte sich an den Tisch und wartete.
"Sie haben drei Stunden Zeit für die Arbeit. Die Schreibfeder werden wir ihnen geben. Sollten sie vorher fertig werden, ist da auch in Ordnung. Professor McGonagall wird die erste Stunde hier bleiben und sie beaufsichtigen. Danach wird ein anderer Lehrer kommen."
Luna lächelte, dachte sie doch, dass sie Professor Snape vielleicht schon vor den Abendessen sehen würde.
"Tut mir leid, aber Professor Snape wird sie nicht beaufsichtigen. Er wäre vielleicht voreingenommen. So sie dürfen nun beginnen", sagte Dumbledore.
"Viel Glück."
Auf ihren Tisch erschienen die sechs Pergamente, die darüber entscheiden sollte, welche Klasse sie besuchen würde. Luna drehte das erste Pergament um und begann zu lächeln. Es ging um Zaubertränke. Darin war sie unschlagbar. Dement entsprechend schnell hatte sie die Fragen beantwortet. Als nächste war Zauberkunst dran, auch die Fragen empfand sie nicht als schwer. Nun kam es ihr zugute, dass sie heimlich die Bücher von Vincent gelesen hatte. Sie war so auf ihre Arbeit konzentriert, dass sie nicht mal bemerkte, wie Professor McGonagall näher kam. Erst ihre Frage riss sie aus ihrer Konzentration.
"Hier Miss Rawenclaw. Eine kleine Erfrischung."
Professor McGonagall stellte ihr ein Glas mit frisch gepressten Orangensaft auf den Tisch.
"Dankeschön, Professor."
Luna trank einen Schluck und vertiefte sich dann wieder in ihre Arbeit. Alles ging ihr leicht von der Hand, an einigen Fragen hing sie eine Weile fest, doch als sie endlich fertig war mit den sechs Pergamenten waren gerade mal zwei Stunden vergangen.
"Fertig", sagte sie zufrieden und blickte auf. Vor ihr stand nicht mehr Professor McGonagall sondern eine andere Lehrerin.
"Schön, so schnell sind nur die wenigsten. Ich bin Professor Vektor."
"Luna..eh... Rawenclaw. Welches Fach unterrichten sie?"
" Arithmantik."
"Leider habe ich dieses Fach nicht in der Prüfung gehabt."
"Welche Beruf wollen sie den erlernen?", fragte die Professorin.
"Heilerin oder Zaubertrankbrauerin. Ich bin noch unentschlossen."
"Da hat wohl Professor Snape auf sie abgefärbt."
"Ein bisschen. Aber das Brauen von Tränken macht mir Spaß."
In diesem Moment kam Professor Dumbledore ins Klassenzimmer.
"Sie sind schon fertig, Miss Rawenclaw?", fragte er überrascht.
"Ja."
"Dann Glückwunsch. Morgen um dieselbe Zeit findet die praktische Prüfung. Nun genießen sie den restlichen Tag. Draußen ist wunderschönes Wetter."
Luna stand auf und verließ das Klassenzimmer. Dann machte sie sich auf den Weg nach draußen. Seit ihrer Ankunft waren sie noch nie auf den Ländereien von Hogwarts gewesen. Draußen schien die warme September Sonne. Luna suchte sich ein schattiges Plätzchen unter eine Eiche um zu entspannen. Sie zauberte sich ein kleine Decke herbei und legte sie auf das Gras. Mit den Rücken an die Eiche gelehnt schloss sie die Augen. Nach einer Weile war sie weggenickt. Als sie wieder aufwachte, hatte sie das Gefühl das sie beobachtet wurde. Und tatsächlich. Einige Slytherin stand in 10 Meter Entfernung und beobachten sie misstrauisch. Besonders der blonde Junge, der ihr Anführer zu sein schien. Der Junge musste ungefähr in ihren Alter sein. Seine Gesichtszüge kamen ihr bekannt vor. Das weißblonde Haar, der hochnäsige Blick. Er musste ein Malfoy sein. Sein Vater hatte ein paar Mal versucht, Luna näher zu kommen, war aber jedes Mal gescheitert. Die Clique um Malfoy kam auf sie zu. Luna stand auf, ließ die Decke mit einem Schwenk ihres Zauberstabs verschwinden. Je näher die Gruppe umso mehr konnte sie die einzeln Gesichter erkennen. Unter ihnen war auch Vincent Crabbe. Der schien sich nicht anmerken lassen zu wollen, dass er sie kannte oder er erkannte sie einfach nicht wieder, weil er nur ein schmutziges Mädchen kannte.
"Bist du die Neue?"
"Kann schon sein. Oder wir sind uns einfach nie über den Weg gelaufen."
Sie ließ sich nicht von diesem blonden Bengel einschüchtern.
"Welches Haus bist du?", wollte er wissen.
"Ähm, blind oder was?", fragte Luna belustigt.
"Ravenclaw. Das ist mein Haus."
Ein Mädchen mit dunklem Haar flüsterte den Blonden etwas ins Ohr. Mit einen Mal änderte sich sein Blick.
"Interessant. DU bist also der neue Liebling von Snape."
"Was dagegen?", fragte Luna schnippisch.
"Ja. Ich bin sein Liebling. Und keiner klaut mir diesen Titel ungestraft."
Aus dem Augenwinkel sah sie, wie er nach seinen Zauberstab griff. Glaubte er wirklich, er war ihr gewachsen.
"Exp...“, weiter kam er nicht.
Plötzlich hing er Kopfüber in der Luft.
"Was war das...Lass mich runter", schrie er wütend.
"Warum sollte ich. Du wolltest mich angreifen und ich hab mich gewehrt. Und ihr solltet die Finger von den Stäben lassen."
"Miss Ravenclaw, was ist hier los? Machen sie ihr Ärger?"
Professor McGonagall, die anscheinend Aufsicht hatte, kam angerannt.
"Nein, Professor. Er macht Ärger. Ihm passt es nicht, das ich scheinbar der "Liebling" von Professor Snape. Dann wollte er mich angreifen und ich hab ihn eine andere Ansicht verpasst."
"Mr. Malfoy, welche Zauber hat sie verwendet?"
"Keine Ahnung. Ich konnte nichts hören."
"Liberacorpus", sagte McGonagall.
Malfoy kam wieder auf seinen Beinen zu stehen. Wütend blickte er Luna an.
"Sie halten sich voneinander fern. Wenn ich nochmal so was sehe, gibst es Punkteabzug für sie beide, verstanden!"
"Ja Professor", sagte Luna.
"Ja, Professor", sagte Malfoy verbissen.
"Gut. Luna, begleiten sie mich zum Abendessen. Sie dürfen heute am Lehrertisch essen."
"Vielen Dank."
Als Luna zwei Stunden später zurück zu Snape’s privaten Räumen, war dieser gerade dabei, Aufsätze zu kontrollieren.
"Guten Abend, Professor. Sie waren gar nicht beim Essen."
"Ich hatte viel zu tun", antwortete er knapp.
"Ich hatte eine unangenehme Begegnung mit den jungen Malfoy."
Snape sah erstaunt von seinen Pergamenten hoch.
"Von dem solltest du am besten in Zukunft fern halten. Das ist schlechter Umgang."
"Das habe ich auch gemerkt. Naja, ich hab ihn gezeigt, mit wem er es zu tun hat."
"Hast du das?", fragte er neugierig und zog eine Augenbraue nach oben.
"Ja. Ich hab ihm gezeigt, wie man richtig zaubert."
"Und wie zaubert man deine Meinung nach richtig."
"So", sagte Luna und richte ihren Zauberstab auf den Kamin. Dann kam aus der Spitze des Zauberstabes ein Wasserstrahl und löschte das Feuer im Kamin. Snape war überrascht. Er hatte nicht damit gerechnet, dass sie bereits ungesagte Zauber beherrschte.
"Ich habe sämtliche Bücher von Vinnie gelesen und nachts gelernt. Ich wusste, wenn ich alt genug bin, werde ich aus der Hölle fliehen."
Tränen liefen ihr über die Wangen. Mit einen Mal kamen all die schlimmen Erinnerungen in Crabbe Manor wieder hervor.
Plötzlich spürte sie, wie Snape sie in die Arme nahm und an seine Brust drückte.
"Schon gut, Kleines. Nie wieder wird dir jemand wehtun."
Ein wohlig warmes Gefühl breite sich in Luna aus. Sie wünschte dieser Augenblick würde nie vorbei gehen.
Als Luna am nächsten Morgen frisch geduscht und angezogen ins Wohnzimmer kam, stand das Frühstück bereits auf den Tisch. Doch von Snape fehlte jeder Spur. Auch war nur für sie gedeckt worden. Auf den goldenen Frühstückteller lag ein kleines Geschenk. Als sie es öffnete, fand sie darin eine Kette mit drei Anhängern. Einen silbern kleinen Raben, eine Miniatur Stundenglas und ein Medaillon mit der Inschrift:
Bist du geschwind im Denken, gelehrsam auch und Weise, dann machst du dich nach Ravenclaw, so wett ich, auf die Reise.
Darunter lag ein kleiner Zettel. Sie erkannte die feine Schrift von Professor Snape.
"Das soll dir immer Glück bringen. Viel Glück bei deiner heutigen Prüfung."
Luna war gerührt. Sie nahm die Kette und legte sie sich um den Hals. Dann begann sie mit ihren Frühstück. Als sie nach einer halben Stunde die Privatgemächer verließ, waren recht viel Schüler in den Kerker unterwegs als sonst. Sie spürte, dass sie heimlich beobachtet wurde, aber manche der Schüler starrten sie direkt an. Snape hatte ihr mal erzählt, wie gut der Schulfunk lief. Nichts bliebt lange in Hogwarts geheim, vor allen wenn es den meist gehassten Professor betraf. Kaum einer konnte sich vorstellen, dass es jemand so lange in seinen Privaträumen aushielt. Luna ignorierte die Blicke. Als sie noch ein schmutziges Hausmädchen war, wurde sie beim Einkaufen in der Winkelgasse auch immer angestarrt. Ohne weiter darauf zu achten, machte sie sich zu den Klassenzimmer auf, wo ihrer praktischen Prüfungen stattfinden sollte. Auch in den Fluren zog sie die Aufmerksamkeit gleich auf sich, sobald sie näher kam. Luna konnte das Tuscheln hören, es flogen ihr Wortfetzen wie "Erbin von Helena" und "Snape Leibeigene" entgegen. Vor allem die Schüler von Slytherin hielten mit ihren Kommentaren zurück. Besonders der Malfoy-Junge schien etwas gegen sie zu haben. Luna spürte regelrecht seine Blicke auf ihr. Als sie endlich am Klassenzimmer angekommen war, wollte sei gerade die Tür öffnen, als die Tür aufgerissen wurde und sie beinahe nach in Professor McGonagall lief.
"Verzeihen, Professor."
"Schon gut, Miss Ravenclaw. Die Prüfung findet nicht statt. Sie werden am Montag mit am Unterricht der Siebtklässler teilnehmen. Melden sie sich bitte bei Professor Flitwick. Er ist der Hauslehrer von Ravenclaw. Ich werde später veranlassen, dass ihre Sachen in den Schlafsaal gebracht werden."
"In Ordnung, Professor. Wo finde ich den Professor?"
"Ich weiß gerade nicht, wo er sich aufhält."
"Dann werde ich ihn suchen."
"Wir sehen uns bei Abendessen. Einen schönen Tag noch."
Dann verschwand sie mit wehendem Umhang in den Fluren. Luna blieb verdutzt zurück. Warum war die Prüfung plötzlich ausgefallen? Zumindest wusste sie jetzt, welches Schuljahr sie besuchen würde. Schade fand sie es nur, dass man ihr nicht mitgeteilt hatte, wie bei der theoretischen Prüfung abgeschnitten hatte. Luna beschloss zurück in die Kerker zu gehen.
Leise öffnete sie die Türe zu seinem privaten Labor. Professor Snape war tief in seiner Arbeit vertieft. Auf dem großen Holztisch standen drei silberner Kessel in denen leise Tränke vor sich hin brodelten. Es roch nach frischen Kräutern. Professor war anscheinend gerade dabei, einige Tränke für Madame Pomfrey herzustellen. Nebenbei war er über Hefte gebeugt.
"Ich liebe diesen Duft", sagte Luna.
"Und was riechen sie?"
"Salamanderblut und Greifenklauenpulver."
"Sehr gut. Und welche Trank könnte das sein, Luna?"
"Ein Stärkungstrank."
"Sehr gut. Die Quidditch-Saison startet bald wieder", sagte er gequält.
"Die praktische Prüfung findet nicht statt."
"Warum?", fragte Snape überrascht.
"Ich weiß es nicht. Aber heute Abend werde ich bereits in den Ravenclaw-Turm ziehen."
"Das ist vielleicht besser so", sagte Snape nachdenklich.
"Aber mir gefällt es hier bei ihnen besser."
"Daran können wir wohl leider nichts ändern."
Luna stiegen die Tränen in die Augen. Sie wollte nicht weg von ihren Professor. Er gab ihr Geborgenheit und Schutz. Bei ihm hatte sie ein Zuhause gefunden.
"Dann werde ich jetzt gehen, wir sehen uns im Unterricht, Professor."
Luna drehte sich um und verließ das Labor. Inständig hoffe sie, dass der Professor hier folgte, aber er tat es nicht. Wie gelähmt blieb er man Tisch sitzen. Er hatte es geahnt. Sobald der alte Dumbledore Luna entdecken würde, würde er sie ihr wegnehmen. Und nun war es gesehen. Severus ging nach nebenan in seine Privaträume und in Lunas Zimmer. Ihrer Sachen war bereits verschwunden. Aber noch immer roch es in ihren Zimmer nach ihr. Eine kleine Prise Vanille und der Tonkabohne. Severus verließ das Zimmer und versiegelte es mit einem Zauber.
Sobald sie die Tür hinter sich geschlossen hatte, rannte sie los bis sie mit jemand zusammenstieß.
"Kannst du nicht aufpassen", sagte der Angestoßene wütend.
"Entschuldige bitte", sagte Luna und blickte nach oben.
Vor ihr stand ein anderer Schüler, der die gleiche Uniform wie sie trug. Er war bestimmt einen Kopf größer als sie und hatte strahlend blaue Augen. Ein paar Strähnen seines dunklen Haares fielen ihm ins Gesicht.
"Du bist die Neue?", fragte er neugierig.
"Ja, Luna Ravenclaw."
"Freut mich Luna. Ich bin Edward Miller."
"Hallo Edward. Kannst du mir den Weg zum unseren Gemeinschaftsraum zeigen. Eigentlich sollte ich mich ja bei Professor Flitwick melden."
"Komm mit, ich zeige dir sein Büro."
"Danke."
Luna folgte ihren neuen Mitschüler durch die Flure.
"Wusstest du dass du einen Erbin von Rowena Ravenclaw bist?", fragte er neugierig.
"Nein. Ich weiß sehr wenig über meine Familie."
"Bist du Waise?"
"Ja. Meine Eltern sind beide tot."
"Und warum kommst du erst so spät nach Hogwarts?"
"Das erzähle ich dir später mal."
Professor Flitwick wartete bereits auf Luna und war erfreut, dass sie bereits jemanden gefunden hatte, der sich ihrer angenommen hatte. Er gab Edward den Auftrag, sich die erste Tage um Luna zu kümmern und ihr alles zu zeigen.
"Das machte ich gerne, Professor."
"Der Schuleiter hat genehmigt, das sie auch weiterhin ihrer Privatstunden bei Professor Snape vorsetzten dürfen, aber nur in Freistunden oder am Wochenende. Ihren Stundenplan finden sie auf ihrem Zimmer. Und jetzt genießen sie das restliche Wochenende."
"Danke Professor."
Die beiden verließen das Büro des zu klein geratenen Professors und ließen weiter zum Gemeinschaftsraum der Ravenclaws.
"Wieso bekommst du Privatunterricht und ausgerechnet bei Snape, der ollen Fledermaus?", wollte Edward wissen.
"Er lehrt mich das Brauen. Er fördert mein Talent."
"Ich bin immer froh, wenn die Zaubertrankstunde zuende ist. Niemand würde freiwillig bei der Fledermaus noch mehr Unterricht nehmen."
"Ich schon. Er ist streng, aber bei ihm lerne ich unheimlich viel", sagte Luna trotzig.
Sie hatte schon bemerkt, dass die Schüler nicht gerade gut von Professor Snape sprachen. Sie wusste dass sein Unterricht streng war und er gefürchtet war. Doch ihr gegenüber verhielt er sich nicht so. Als sie am Turm ankamen, mussten sie erst mal eine spiralförmige Treppe hochsteigen und blieben vor einer Tür stehen, an der ein Türklopfer in Adlerform zu sehen war.
"Wir möchten herein", sagte Edward.
"Ihr begehrt Einlass. Dann antwortet auf meine Frage: Was ist das: Es hat immer Hunger, stirbt aber, wenn es alles gefressen hat", sagte der Türknauf plötzlich.
"Weißt du die Antwort?", fragte Edward.
"Das Feuer", sagte Luna und eine unsichtbare Türe öffnete sich.
"Tritt ein, schlauer Gast."
Die Türe verschwand auf und die beiden konnten den Gemeinschaftsraum betreten. Luna war beeindruckt. Die Wände waren mit seidenen blauen und bronzenen Tüchern behangen. Die Zimmerdecke war gewölbte und mit leuchteten Sterne verziert. Es standen vier große Tische in einer Ecke des Raumes, wo einige Schüler lernten. Es gab viele Regale, die volle Bücher waren. Doch die meiste Aufmerksamkeit zog die Statur von Rowena Ravenclaw auf sich, die in weißen Mamor erstrahlte. Ihr Blick schien auf ihrer Schüler gerichtet zu sein, die sie gütig anblickte. Luna trat an eines der Bogenfenster und blickte aus dem Fenster. Man hatte einen atemberauenden Blick auf Schloßgelände und den großen See.
"Gefällt es dir?", fragte Edward, der plötzlich neben ihr stand.
"Wow, mehr kann ich dazu nicht sagen."
"Dann heiße ich dich offiziell in Ravenclaw willkommen."
Luna war recht schnell in die Ravenclaw Gemeinschaft aufgenommen worden. Die Schüler waren stolz eine Erbin unter sich zu haben, die noch dazu besser war als die Gryffindor-Schülerin Hermione Granger, Mitglieder des goldenen Trios, wie die Clique um den berühmten Harry Potter hieß. Luna fand das komisch, dass er nur berühmt war, weil er als Baby den Angriff eines bösen Magiers überlebt hatte. Professor Snape hatte sie gebeten, sich von den drei fern zu halten. Doch sie hatte sowieso nur Kontakt mit Mitschülern aus ihrem Haus, vor allem mit Eddie, wie Edward gerne genannt wurde. Nur selten wich er ihr von der Seite. Er hatte sich zu ihren persönlichen Beschützer erkoren um sie vor den Angriffen der Malfoy-Clique zu beschützen, die es auf Luna abgesehen hatten, weil sie als Professor Snape's Liebling galt. Sie bekam als einzige Schüler Ravenclaws Hauspunkte von ihm. Am Wochenende bekam sie ihren Privatunterricht von ihm.
Wie jeder Woche freute sich Luna auch diesmal auf die zwei Stunden VgdK, das es unter der Woche die einzige Möglichkeit war, Snape nahe zu sein. Während Professor Snape seinen Unterricht abhielt, versuchte Eddie immer wieder ihrer Aufmerksamkeit zu erregen, doch Luna konzentrierte sich liebe auf den Unterricht, denn da hatte sie Ruhe vor seinen aufdringlichen Flirtversuchen. Luna war in ihr Buch vertieft und lass den Abschnitt, den sie lesen sollten, um dann Fragen zu beantworten. Sie war fast fertig mit lesen, als neben ihr ein verzauberter Zettel landete. Professor Snape war gerade unaufmerksam. Luna klappte den Zettel auf und lass die kurze Botschaft.
"17 Uhr am Westufer. Warte auf dich. E.M."
Schon wieder wollte er sie alleine sehen. Langsam reichte es ihr. Sie zerknüllte den Zettel und lass weiter. Dann merkte sie, wie es Rosenblätter auf ihr Buch fielen. Als sie sich nach Edward umdrehte, grinste dieser frech. Ein lauter Knall ließ die Klasse aufschrecken.
"Mr. Miller, in meinen Unterricht wird Verteidigung gelernt und nicht wie man Rosenblätter regnen lasst", sagte er streng.
"Ja, Sir", sagte Eddie geknickt.
"Und unterlassen sie es, Miss Ravenclaw beim Lesen zu stören. Wenigsten einer von ihnen, der etwas in meinen Unterricht lernen will."
Luna drehte sich zu Snape und lächelte.
"Dann werden wir jetzt den Zauber üben, über den sie jetzt gelesen haben. Ich brauche zwei Freiwillige."
Snape sah sich in der Klasse um.
"Wenn nehmen wir denn?", fragte er und lief durch die Bankreihen.
"Mr. Miller, nach vorn mit ihnen."
Eddie stand auf und lief nach vorne.
"Miss Ravenclaw, sie bitte auch."
Luna stand auf und ging ebenfalls nach vorne.
"Miss Ravenclaw, sie werden versuchen, Miller mit dem Flipendo umzustoßen. Miller, ich möchte sehen, wie sie den Protego anwenden."
Luna und Eddie stellten sich gegenüber. Snape wusste, das Luna Eddie von den Beinen hauen würde. Luna richtete ihren Zauberstab auf Eddie und noch bevor er den magischen Schutzschild aufrufen konnte, lag er schon am Boden. Luna war blitzschnell und hatte den Zauber wieder einmal nonverbal benutzt.
"Miller, sie sollten darauf gefasst sein, das ihr Gegner den Nonverbalen Zauber beherrscht."
"Ich war noch nicht bereit", gab Eddie beleidigt zurück.
Luna musste sich ein Lachen verkneifen.
"Glauben sie, ein Todesser wartet erst ab, bis sie bereit für den Kampf sind. Sie sind noch lange nicht auf UTZ-Niveau. Sie sollte Nachhilfe nehmen."
"Gut. Das könnte Luna doch machen."
"Luna mag eine gute Schülerin sein, doch sie wären wohl kaum an ihren Unterricht sondern nur an ihr interessiert.
Einige ihrer Mitschüler konnten sich kaum das Lachen verkneifen und es waren vereinzelte Hustenanfälle zu hören.
"Versuchen es doch bei unserer Schulberühmtheit. Der kann ihn vielleicht helfen", sagte er mit einen finsteren Grinsen.
"Als Hausaufgabe schreiben sie ein Pergament voll, warum nonverbale Zauber bei Duellen so wichtig sind. Sie sind entlassen."
Eilig packten alle ihre Sachen, während Eddie und Luna zu ihren Plätzen zurückgingen. Luna ließ sie beim Einpacken ihrer Bücher und Hefte wie jedes Mal Zeit.
"Luna, beeil dich, sonst isst Oliver alle Puddings weg". sagte er und griff nach ihrer Hand. Empört riss sie ihren Arm weg.
"Rühr mich nicht an. Niemand berührt mich", sagte sie wütend.
Ihre Augen färbten sich schwarz und blickten ihn böse an.
"Was ist denn so schlimm daran?", fragte er unschuldig.
"Ich mag keine Berührungen, hast du das verstanden", fauchte sie ihn wütend an.
Ihr helles rot nahm einen tiefroten Farbton an. Ihre Gefühle lösten die Veränderungen an ihren Körper.
"Bewegen sie nun ihren Hintern aus meinen Klassenzimmer", sagte Snape streng, der das Schauspiel amüsiert beobachtete hatte.
Beleidigt verließ Eddie das Klassenzimmer.
"Impertubatio", sagte Snape und zielte auf die Tür des Klassenzimmers. Er ahnte, dass Edward versuchen würde, an der Tür zu lauschen.
Luna kam auf ihn zu und nahm ihn in die Arme.
"Ich vermisse sie so sehr. So sehr."
"Nicht mehr lange dann sind wir für ein paar Wochen vereint."
"Und wenn Dumbledore mir nicht erlaubt, die Ferien bei ihnen zu verbringen."
"Warum sollte er?", fragte Snape.
"Er beobachtet uns. Er glaubt ich sehe es nicht, aber er tut es, immer bei Essen."
"Warum sollte er dich beobachteten und wenn dann hat es bestimmt einen Grund."
"Vielleich fühle ich mich auch nur verfolgt. Miller geht mir langsam auf die Nerven."
"Man merkt es."
"Wenn er mich nicht bald in Ruhe lässt, erlebt er sein blaues Wunder."
"Als dein Professor muss ich darauf hinweisen, dass es dir nicht erlaubt ist, einen Mitschüler zu verletzten."
"Er wird sich dabei nicht verletzen."
"Aber sage danach nicht, dass ich dich gewarnt habe."
Das Läuten der Schulglocke läutete das Ende ihrer Zweisamkeit ein.
"Du musst gehen, genieß deine frei Stunde."
"Darf ich ihr Labor zum Arbeiten benutzen?", fragte Luna etwas schüchtern.
"Aber natürlich. Das Passwort ist Natter."
"Sie werden nicht mal merken, dass ich dort war."
"Hopp weg mit dir."
"Danke", sagte Luna und drückte ihm ein Küsschen auf die Wange. Dann lief sie zur Tür und hob den Lauschzauber wieder auf. Vor dem Klassenzimmer wartete bereits der sechste Jahrgang. Kaum das Luna das Klassenzimmer verlassen hatte, war ihr Haare wieder dunkelbraun geworden. Nur in Snape Unterricht trug sie ihr Haar flammend rot. Sofort machte sie sich auf den Weg zu den Kerkern, als sie merkte, dass Edward ihr wieder folgte.
"Warte doch mal."
Genervt blieb Luna stehen.
"Was ist denn so wieder?"
"Ich wollte mich entschuldigen. Ich wollte dich nicht anfassen."
"Schon gut. Vielleicht hab ich etwas überreagiert."
"Gehen wir am Wochenende in Madam Puddifoot's Café zu gehen?"
"Die Laden, wo nur Pärchen hingehen?"
"Ja genau der."
"Nein."
"Aber warum nicht? Das wird dir Spaß machen."
"Das ist ein Café für Pärchen und wir sind keines."
"Aber wir könnten vielleicht eines werden."
"In deinen Träumen. Ich hab mein Herz schon verschenkt. Außerdem helfe ich am Wochenende Poppy ein wenig und ich hab meine Privatstunden."
"Warum hast du eigentlich diese blöden Privatstunden."
"Weil ich die einfach brauche. Ich will Heilerin werden. Und ich will mich weiter in Zaubertränke bilden."
"Wie hälts du es bloß bei der Fledermaus aus. Den kann doch keiner leiden."
"Professor Snape bringt mir sehr viel bei. So und nun lass mich in Ruhe."
Luna lief weiter ohne nur eine Antwort abzuwarten weiter zu den Kerkern.
Eddie ließ sie den Rest des Tages in Ruhe. Ihre Ansage hatte ihn anscheinend erstmals abgeschreckt. Aber als sie abends in den Gemeinschaftsraum kam, lief ihr Nelly entdecken, die ein Paket in der Hand hielt.
"Das stand auf dem Tisch und ist an dich adressiert. Nach Schrift zur urteilen ist es von der Nervensäge."
"Na toll. Wenn gib er endlich auf", sagte Luna genervt.
"Bei dir wohl nie", sagte Nelly lachend. "Ich wünschte ich wäre so begehrt."
"SO toll ist das auch nicht. Und glaub mir, du wirst schon noch den richtigen finden, das sieht, was du für einen tollen Charakter hast.
Luna nahm das Paket an sich und setzte sich damit vor dem Kamin auf das gemütliche Sofa. Vorsichtig öffnete sie das Paket. Darin lag eine Kette mit einen Medaillon.
"Wow, das ist ja schön", sagte Nelly.
"An dem Ding ist bestimmt was faul. Ich lass das besser Mal durchchecken."
"Du willst jetzt noch zu Snape. Der dreht dir den Hals um."
"Darauf lasse ich es ankommen."
Snape war gerade dabei die letzten Aufsätze zu korrigieren. Den Aufsatz von Luna wollte er als letztes kontrollieren, damit er wenigsten ein guten Aufsatz zu lesen bekam. Er war überrascht als es plötzlich an der Kerkertür klopfte. Kein Schüler wagte es, ihn so spät noch zu stören.
"Wer ist da?", fragte er wütend.
"Professor, ich bin es, Luna", wurde ihm geantwortet.
"Komm rein, Kleines."
Die Tür wurde geöffnete und Luna kam herein. Wäre sie auf seinen Schreibtisch zukam, nahm ihr Haare wieder den flammend roten Farbton an.
"Du trägst deine Haare nur bei mir Rot", stellte er fest.
"Sie haben mir doch gesagt, dass ich ihnen so am besten gefalle."
"Was führt dich so spät noch hier her?", fragte er neugierig.
"Das hier."
Luna nahm das Medaillon aus ihrer Rocktasche. Sie hatte es zur Vorsicht in ein Taschentuch gewickelt, das sie ahnte, dass irgendwas mit den Medallion nicht stimmte.
"Ein Geschenk von deinen Verehrer?", fragte Snape.
"Wahrscheinlich. Er kapiert es einfach nicht."
"Lass es hier. Ich werde es später untersuchen. Du solltest zurück in deinen Turm."
"Danke, Professor."
"Gute Nacht, Luna."
"Gute Nacht, Professor."
Sie legte das Taschentuch mit dem Medaillon auf den Tisch und verließ das Büro von Professor Snape. Luna bog gerade um die Ecke, als ein leises "Silencio" zu hören war.
Bevor sie reagieren konnte, folgte noch "Petrificus Totalus".
"Tja, ich bin vielleicht doch nicht so schlecht wie im Unterricht", sagte Edward mit einem finsteren Lachen.
Gelähmt von dem Fluch fiel Luna auf den harten Steinboden. Das Gefühl sich nicht bewegen zu können, versetzte Luna in Panik. Was zum Teufel hatte Edward vor. Edward setze sich auf ihren Schoß und sah sie weiter grinsend an.
"Nun kannst du mir endlich mal zuhören."
Luna blickte ihn finster an.
Edward strich ihr ein paar widerspenstiger Haarsträhnen aus dem Gesicht. Das Gefühl das er sie berührte ließ sie erschaudern.
"Warum erkennst du denn nicht, dass wir so perfekt zusammenpassen."
Edward streichelte ihre Wange.
"Du hast so weiche Haut", sagte er genüsslich. "Ich habe Crabbe von dir reden hören. Dass er dich berühren durfte."
Seine Hände fuhren ihren Hals entlang und entdecken die Kette mit dem Medaillon, ihren Geschenk von Snape.
"Noch einen Verehrer. Warum trägst du bloß meine Kette nicht."
Edward kramte in seiner Umhangtasche nach etwas. Als er schließlich eine kleine Phiole in der Hand hielt, weiteten sich Lunas Augen vor Schreck. Der Inhalt der Phiole glänzte perlmuttartig in allen Regenbogenfarben, besonders heraus stach für sie das dunkelrot. Edward öffnete die Phiole und spiralförmige Dampfschwaden entwichen dem kleinen Glasgefäß. Es war eindeutig Amortentia oder zumindest ein andere Liebestrank. Luna hielt die Luft an. Sie durfte nicht einatmen, obwohl es so verführerisch nach Rosen und Zimt roch.
"Accio Amortentia", sagte eine tiefe Stimme.
Die kleine Phiole wurde Edward aus der Hand gezogen und Professor Snape fing sie gekonnt auf, verschloss sie schnell und ließ sie in seinen Mantel verschwinden.
"Mr. Miller, habe sie dafür eine Erklärung?", fragte er eisig und konnte kaum seine Wut im Zaum halten.
"Ich unterhalte mich mit meiner Freundin", sagte er dreist.
"60 Punkte Abzug wegen Verhexung einer Mitschülerin. Und nun verschwinden sie. Ihr werde mit ihren Hauslehrer reden."
Edward stand auf, warf Snape einen tödlichen Blick zu und verschwand. Snape richtete seinen Zauberstab auf Luna und sagte leise:
"Finite Incantatem."
Luna war erleichtert, als sich endlich die Lähmung legte und sie ihrer Stimme wieder hatte. Snape half ihr auf die Beine.
"Woher wusste sie dass etwas nicht stimmt?"
"Ich hab ein Gegenstück zu deinem Medaillon. Es leuchtet wenn jemand anders als du es berührt.
"Danke", sagte Luna gerührt und schmiegte sich an ihn. Wenn er nicht gekommen, wer weiß, was Edward noch mit ihr angestellt hatte.
"Luna was empfindest du für Mr. Miller?", fragte Snape.
"Warum fragen sie das?"
"Sag es mir einfach."
"Wenn ich ihn erwische, schluck er eine Woche lang Schnecken aus."
"Gut, du hast nichts von dem Trank eingeatmet. Komm bitte mit."
"Aber ich muss zurück in den Turm. Ich bekomme sonst Ärger."
"Du bist bei einem Lehrer. Da wirst du keinen Ärger."
Luna folgte Snape zu seinen Privaträumen. Schon lange war sie nicht mehr da gewesen. Der Unterricht hatte immer in seinem Büro stattgefunden, als wolle er verhindern, dass sie sich wieder zu näher kamen. Als sie das Wohnzimmer betraten, war es eiskalt. Luna nahm ihren Zauberstab und machte erst mal Feuer im Kamin.
"Wie können sie nur in dieser Kälte leben."
"Ich habe mich daran gewöhnt."
"Als ich noch da war, haben sie immer Feuer im Kamin gemacht."
"Weil du zu viel Kälte erlebt hast."
"Professor?"
"Ja, Luna."
Sie kam näher und blickte ihn in die Augen. Sie liebte diese dunklen Augen.
"Ihnen gehört mein Herz und meine Seele."
"Sag so etwas nicht", sagte Snape irritiert.
"Es ist so."
"Ich glaube, du hast doch etwas von den Amortentia eingeatmet."
"Nein. Das ist meine wahren Gefühle."
Snape sah sie erschreckt an. Ihr Geständnis warf ihn komplett aus der Bahn. Er konnte nicht glauben, dass sich dieses schöne Mädchen ihn, den alten, von Narben übersäten Mann lieben konnte.
"Das ist nichts weiter als eine alberne Teenagerschwärmerei, Luna. Das geht vorbei."
"Neeiiiiiiiiiiinnnnnn", schrie Luna plötzlich.
Eine Weinflasche, die auf den kleinen Couchtisch neben den Sofa stand, zerbarst und der Wein lief über die Tischplatte auf den Steinboden.
"Ich..."
Eines der beiden Weingläser zersprang.
"liebe..."
das andere Weinglas zersprang.
"Sie."
Sämtliche Lichter im Wohnzimmer erloschen, das einzige was noch Helligkeit spendete war Luna, die in ein sanftes goldenes Licht gehüllt war. Er hatte von diesen Phänomen schon einmal gehört. "Nullam inferendi". Wenn jemand seine Gefühle nicht mehr kontrollieren konnte, sammelte derjenige alle Magie in sich und ließ sie mit einem Mal frei. Wenn Wut hatte, zerstörte mal alles in der näheren Umgebung. Dass dies auch bei Liebe passierte, war noch nie dokumentiert worden. In diesen Moment klopfte es ausgerechnet noch an der Tür.
"Jetzt nicht", rief Snape ungehalten.
Doch da duldete jemand keinen Widerspruch und die Tür sprang auf. Herein kamen Dumbledore und McGonagall. Beide sahen entsetzt zu Luna, die immer noch in das goldene Licht gehüllt war.
"Severus, wie kam es dazu?", fragte Dumbledore besorgt.
"Sie liebt mich. Und ich hab es als Schwärmerei abgetan. Aber ich glaube das hier ist ein Mischung aus Wut und Liebe."
"Wut auf dich?"
"Mr. Miller. Er hat ihr aufgelauert, verstummen lassen und wollte ihr Amortentia geben."
"Sie hat nichts davon eingeatmet?", fragte nun Minerva.
"Nein."
"Albus, was kann man da tun?"
"Da ihre Wohnung noch heil ist, dann wir es wohl doch nur unerfüllte Liebe sein, die diese Reaktion hervorruft. Wir bringen sie erst mal zu Poppy, die Wirkung sollte bald zuende sein. Dann wird sie erschöpft sein."
"Wie transportieren wir sie?", fragte Severus.
"Nun, sie werden sie tragen. Wir können sie in diesen Zustand nicht anfassen."
Severus ging auf Luna zu, nahm sie in den Arm und hob sie hoch. Luna legte ihren Kopf an seine Schulter und schloss die Augen. Dieses wohlig warme Gefühl kehrte zurück. Sie versuchte seinen Duft einzuatmen. Er roch nach Aftershave und frischen Kräutern. Obwohl er so kalt erschien, strahlte er doch eine unglaubliche Wärme aus. Oder war es das goldene Licht, das sie umschloss. Sie hatte diesen Zustand schon mal erlebt, als Crabbe versucht hatte, sie zu vergewaltigen. Damals hatte sie ganze Bibliothek in Schutt und Asche verwandelte und war zwei Tage ins Koma gefallen.
Als Severus, Albus und Minerva mit der inzwischen bewusstlosen Luna den Krankenflügel betraten, kam Poppy sofort aus ihrem kleinen Büro gerannt.
"Oh mein Gott, was ist mit Luna?"
"Nullam inferendi", sagte Albus.
"Was. Severus, ins Bett mit ihr. Wir müssen verhindern, dass das Koma zu lange dauert."
Severus tat, was Poppy ihm geraten hatte und legte sie ins nächstliegende freie Bett. Für einen Moment öffnete Luna noch einmal die Augen und blickte ihn mit ihren inzwischen dunkelblauen Augen an. Ihr Blick bohrte sich tief in ihn ein. Nun wusste er, dass es keine Schwärmerei war. Luna liebte ihn, ihn die Fledermaus aus dem Kerker.
Er, den niemand leiden konnte, den niemand zu nah kommen wollte.
Er, dessen Leben sich bald den Ende zuneigen würde.
Er, der seine Gefühle vor 16 Jahren tief in sich vergraben hatte.
Doch in diesen Augenblick merkte er, dass Luna angefangen hatte, Steine aus der Mauer zu schlagen, die seine Gefühle schützen.
Ohne noch ein weiteres Wort zu sagen, verließ Snape den Krankenflügel und eilte hinunter zu den Kerkern. Es durfte nicht sein, das sich seine Schülerin in verliebte. Er durfte keine Gefühle zulassen. Gefühle würden alles zerstören, ihn von seinen Weg abbringen. Severus schmiss die Tür hinter sich zu und sah sich um. Auf den Boden lagen die Scherben der Weingläser. Mit einem Schwenk seines Zauberstabes ließ er alle Spuren ihres magischen Ausbruchs verschwinden. Danach ließ er sich auf die Couch fallen. Er lehnte sich nach hinten und schloss die Augen. Vor seinen Augen erschien Lily, so wie sie in Erinnerung hatte.
Hallo Sev. Wie geht es dir alter Freund?
"Lily, das ist doch nur ein Traum"
Sagen wir so, ich bin dein Gewissen
"Na wie toll. Und was willst du mir sagen."
Gib ihr eine Chance dich zu lieben. Lass es zu.
"Damit sie früher oder später stirbt."
Sie wird nicht sterben. sie hat sich schon oft gegen den Tod gewehrt
"Ich kann es nicht. Ich kann sie nicht lieben."
Weil du mich noch liebst
"Ja. Du bist immer in meinen Herzen."
Zeig mir deinen Patronus
"Was, warum?"
Zeig ihn mir
"Expecto Patronum", sagte er.
Aus seinen Zauberstab schoss silberner Rauch und verwandelte sich in eine Hirschkuh. Sie lief einmal durch den Raum, sprang plötzlich hoch und verwandelte sich in einen Adler.
Na siehst du. Dein Herz sagt was anderes. Du liebst sie.
"Ja", gab er zu.
Siehst ich hatte Recht
"Aber jetzt ist nicht die richte Zeit, es ihr zu sagen."
Severus, was hast du vor?
"Oblivate."
Das darfst du hier nicht antun.
"Es muss sein. Ich muss sie schützen. Weiß du wir schwer es ist, den Geist vor Voldemort zu verschließen und ihn nur das sehen zu lassen, was er soll. Er ist ein ausgezeichneter Okklumentiker."
Du stehst ihm in nichts nach
"Und trotzdem muss ich sie schützen. Sie soll ein glückliches Leben haben."
Und wenn sie das nur mit dir haben kann?
"Aber jetzt nicht. Es ist Krieg. Er ist noch nicht ausgebrochen, doch das wird er bald."
Ich heiße das nicht gut, Sev.
"Ich werde es tun."
"Was wirst du tun, Severus?", fragte plötzlich die warme Stimme von Dumbledore.
Severus fuhr erschrocken hoch. Albus hatte wieder einmal all seine Schutzzauber für seine Privaträume überlistet.
"Ich will Luna ein ruhiges Leben ermöglich. Ich werde den Oblivate anwenden."
"Und dann. Es wird jeden auffallen, wenn Miss Ravenclaw plötzlich weg ist."
"Dann wird mir schon etwas einfallen."
"Und was?", fragte Dumbledore ungläubig. "Wollen sie der ganzen Schule einen Gedächtniszauber aufhalsen."
"Ich will nicht das sie stirb, nur weil sie mich lieb und ich sie nicht beschützen konnte."
"Nach dem Vorfall mit Mr. Miller könnten wir behaupten, sie hätte die Schule gewechselt. Und wo willst du sie verstecken?"
"Sie wollte Heilerin werden. Ich werde sie nach St. Mungo schicken. Ich kenne einen der Heiler sehr gut. Er wird sie lehren."
"Ich werde den Oblivate durchführen. In deinen Zustand bist du dazu nicht in der Lage."
"Lass mir noch eine Stunde mit ihr."
"Eine Stunde, nicht mehr."
Verwirrt blickte sich Luna um. Wie zum Teufel war sie schon wieder im Krankenflügel gelandet. Sie war doch gerade noch im Kerker gewesen und hatte Severus ihrer Liebe gestanden. Severus, sie liebte es, seinen Namen in Gedanken auszusprechen. In diesen Moment öffnete sie die Tür zum Krankenflügel und Professor Snape kam herein. Er kam direkt auf sie zu und setzte sich zu ihr aufs Bett.
"Luna, wir geht es dir?", wollte er wissen und klang dabei besorgt.
"Ich fühle mich schwach. Warum bin ich hier?", wollte sie wissen.
"DU hattest einen Ausbruch von Magie, und das hat dich sehr geschwächt."
"Ausbruch der Magie?"
"Ja. All deine Magie hat sich gebündelt und ist mit einem Mal ausgebrochen."
"Oh nein. Habe ich sie verletzt?", fragte sie schuldbewusst.
"Nein. Es sind nur ein paar Weingläser zu Bruch gegangen."
"Ich wollte das nicht. Ich wollte nur, dass sie wissen, was ich fühle."
"Das weiß ich jetzt."
"Und was füllen sie, Severus?"
Dieser blickte sie erstaunt an. Luna war selbst überrascht, dass sie ihn bei Vornamen genannt hatte.
"Luna, du bist zu jung für mich und ich zu gefährlich für dich."
"Warum sollten sie gefährlich sein."
"Du weißt warum."
"Aber sie sind nicht so wie die. Sie haben ein gutes Herz."
"Bist du dir da sicher."
"Ja. Sie haben nie so behandelt, wie Crabbe es tat. Ja, ich war ihr Hausmädchen, aber ich fühlte mich nicht so."
"Als ich das erste Mal bei Bobbin sah, wusste ich, das wird meine Nachfolgerin. Sie will ich lehren."
"Ehrlich?", fragte Luna erstaunt.
"Ja. Aber dann entdecke dich Dumbledore und nahm ich dich mir weg. Mein Traum war zerstört."
"Ich kann immer noch ihre Nachfolgerin werden."
"Nicht zu diesen Zeitpunkt."
"Severus, es ist soweit", sagte Albus und kam in den Krankenflügel.
"Was ist soweit?", fragte Luna irritiert und blickte zwischen den beiden Professoren hin und her.
Irgendwas stimmte ihr nicht, das fühlte sie.
"Ich werde dich nie vergessen, Luna", sagte Severus traurig.
"Was ist hier los."
"Es tut mir so leid."
Severus stand auf und verließ den Krankenflügel. Er konnte und wollte nicht mitansehen, wie ihr die Erinnerungen genommen wurden. Dumbledore trat näher an ihr Bett heran und holte aus der Innentasche seines Umhanges seinen Zauberstab.
"Ich hab es ihn versprochen. Es wird alles gut werden."
Er hielt den Zauberstab an Lunas Schläfen und sprach leise:
"OBLIVATE."
Seit einen halben Jahr lernte sie nun schon im St.-Mungo-Hospital für Magische Krankheiten und Verletzungen. Dort arbeitete sie auf der Stadion für Vergiftungen durch Zaubertränke und magische Pflanzen. Ihr Lernheiler war ein netter älter Mann namens Connery, der begeistert war von seinen Lehrling und vor jeden mit ihr angab. Luna hatte sich ein Zimmer im Tropfenden Kessel gemietet, wo sie lebte und ihre knappe Freizeit verbrachte. Oft dachte sie an ihre Zeit in Hogwarts zurück, was für ein zweites Zuhause geworden war. Sie hatte es ihren Professor Severus Snape zu verdanken, dass sie diese Stelle bekommen hatte. Er war ihr Mentor gewesen.
Sie stand in einen Raum. Der Boden war aus Stein, auch die Wand. Im Kamin brannte ein warmes Feuer, doch sie spürte die Wärme kaum. Als sie an sich herunter sah, war sie in warmes goldenes Licht gehüllt. Doch sie war nicht alleine. In einer Ecke stand eine dunkle Geschalt. Es war ein Mann, mehr konnte sie nicht erkennen.
"Es tut mir Leid, Luna. Es tut mir so schrecklich leid", sagte die Geschalt traurig.
"Was tut dir leid. Wer bist du?"
Doch dann verschwand wieder alles in Nebel. Schweißgebadet wachte sie auf. Schon wieder dieser Traum. Seit Wochen hatte diesen Traum schon. Wer war die dunkle Geschalt? Luna konnte sich keinen Reim darauf machen. Luna stand und ging ins Bad um zu duschen. Das warme Wasser weckte ihre Lebensgeister und tat ihr gut. Sie wickelte sich das Handtuch um den Körper und ging zurück in ihr kleines Zimmer. Plötzlich klopfte es an ihren Fenster. Ein kleiner Waldkauz hockte auf dem Fensterbrett und hatte einen Brief am Fuß gebunden. Luna öffnete das Fenster und ließ den Kauz herein.
"Na mein Kleiner, hast du Post für mich."
Der Kauz hüpfte vergnügt auf den Schreibtisch, der neben dem Fenster stand. Luna machte den Brief von den Beinen des Vogels ab und sah ihn sich an. Das Siegel von Hogwarts prangte darauf. Was wollte den jemand aus Hogwarts von ihr. Luna brach das Siegel und öffnete den Brief.
Hallo liebe Luna,
wie ich hörte, machst du dich wunderbar in St. Mungos. Du fragst dich sicherlich, warum ich dir schreibe: Ich möchte das du deine Ausbildung bei mir zuende machst. Du fehlst mir einfach schrecklich und ich möchte dich gerne wieder bei haben. Bitte schreibe mir recht bald zurück.
Liebste Grüße
Poppy Pomfrey
Es legte sich ein Lächeln auf Lunas Lippen. Poppy war für sie ein Mutterersatz für sie. Wie sehr hatte sie die ältere Frau vermisst. Luna nahm Pergament und Feder aus dem Schreibtisch und schrieb sofort eine Antwort.
Liebste Poppy,
du kannst dir nicht vorstellen, wie sehr ich dich vermisse. Ja, es gefällt mir im Mungo, aber ich vermisse es auch dir zu helfen. Ich werde morgen nach Hogwarts kommen. Warte doch bitte an der Pforte auf mich. Ich freue mich dich wieder in die Arme zu nehmen. Bis morgen
Liebste Grüße Luna
Luna rollte das Pergament zusammen und befestigte den Brief am Fuß des Kauzes, der sofort weiterfolg. Vorfreude breitete sich in ihr aus, wenn sie daran dachte, wieder nach Hogwarts zu kommen. Vielleicht schaffte sie es diesmal, alle Geheimnisse des Schlosses zu entschlüsseln. Sie zog sich weiter an und beschloss dann, ihrer freien Tag damit zu verbringen, in der Winkelgasse zu shoppen. Als ich hinunter in den Schrankraum kam, begrüßte Tom, der Wirt zu freundlichen.
"Guten Morgen, Miss Raven."
"Guten Morgen, Tom. Machen sie mir ein Frühstück."
"Gerne doch."
Der Wirt verschwand in die Küche und Luna nahm in einer hinteren Ecke Platz und schnappte sich den Tagesprophet, der auf einen der Tische lag. Obwohl die Zeitung fiel Unsinn schrieb, ab und zu waren ganz interessante Artikel dabei. Eine halbe Stunde später betrat sie durch die Mauer die Winkelgasse. Es war geschäftiges Treiben und Luna beschloss, erst mal Madam Malkins Gewänder für alle Gelegenheiten zu besuchen. Bevor sie nach Hogwarts aufbrach, wollte sie erst mal ihr Garderobe auf Vordermann zu bringen.
"Miss Raven, schön sie zu sehen."
"Madame Malkin. Ich bräuchte ein paar neue Umhänge und ein paar Kleider."
"Sie kommen genau richtig. Ich hab gerade neue Sachen herein bekommen. Die Kleider werden Ihnen gefallen."
Luna folgte ihr in den hinteren Teil des Ladens und kam nach einer Stunde mit drei Tüten voller Kleider und Umhängen wieder hinaus. Dann sah sie noch in Flourish und Blotts um, ob neue Bücher eingetroffen waren. Inzwischen hatte sie sich eine beachtliche Sammlung angehäuft. Die meisten enthielten die neusten Rezepturen für Zaubertränke. Leider konnte sie selber kaum brauen, dass sie kein eigens Labor hatte. Vielleicht würde ihr Professor Snape erlauben. Irgendwie verspürte sie immer ein Kribbeln, wenn sie an ihn dachte. Sie erinnerte sich gerne an die Zeit zurück, die sie bei ihm in Spinners End und in Hogwarts verbracht hatte. Spät abends kehrte sie in den Tropfenden Kessel zurück und bereitete alles für ihre Rückkehr nach Hogwarts vor.
Etwa zur selben Zeit hatte Albus Dumbledore Madam Pomfrey und Severus in sein Büro zitiert. Poppy wusste bereits, warum der Schulleiter sie zu sich gebeten hatte, nur Severus war unwissend.
"Schulleiter, was gib es so wichtiges. Meine Tränke warten", sagte Severus genervt.
"Die kommen auch einen paar Minuten ohne ihren Meister aus."
"Und was ist der Grund, warum du mich von der Arbeit abhältst?", fragte Severus.
"Wir bekommen eine neuen Lehrling der Poppy zugeteilt werden soll."
Severus wurde auf einmal leichenblass, als er ahnte, worauf Albus hinaus wollte.
"Sev, mein Junge, alles in Ordnung mit dir", fragte Poppy besorgt.
"Ich habe sie extra weckt geschickt, damit sie in Sicherheit ist. Und nun holst du sie zurück."
"Ihr Vorgesetzter schrieb mir einen Brief und bat mich darum, dass sie ihre Ausbildung hier zuende machen dürfte."
"Und warum hier?"
"Weil Luna viel bei mir im Krankenflügel war", sagte nun Poppy.
"Severus, sie erinnert sich nicht an ihre Gefühle für dich."
Poppy sah Severus verwundert an.
"Ja, die gute Luna hat sich in unseren Severus verliebt."
"Und er in sie?", fragte Poppy an Albus gewandt.
"Nein", sagte Severus entschieden.
"Doch mein Lieber. Ich hab deinen Patronus gesehen. Die Hirschkuh war etwas schwach. Es sah aus als würde sie jeden Moment verändern wollen."
"Ich habe es dir damals schon gesagt, ich bin eine Gefahr für sie."
"Und ich denke, sie wird die gut tun."
Severus drehte sich plötzlich um.
"Halte sie von mir fern. Sie wird mir nicht verzeihen, dass ich dafür war, den Oblivate anwende."
"DU vergisst, dass sie davon nichts weiß."
"Frag sich nur wie lange."
Mit wehendem Umhang verließ er das Büro.
"Ich glaub es nicht, eine Frau hat es geschafft, sich in sein Herz zu schleichen", sagte Poppy kopfschüttelnd.
In der Nacht quälten sie wieder Alpträume. Wieder war da die dunkle Gestalt die um Vergebung bat.
"Ich habe es aus Liebe getan, Luna. Es tut mir so leid. Verzeih mir."
Luna versuchte die Gestalt zu erkennen, doch es gelang ihr nicht. Doch sie hatte das Gefühl, dass es jemand war, den sie kannte. Morgens war sie schweißgebadet und ging gleich nach dem Aufstehen duschen. Nach dem Anziehen ihres neuen grünen Kleides, ließ sie ihr Gepäck auf Handtaschen schrumpfen und ging nach unten. Sie bezahlte die restliche Miete für ihr Zimmer und betrat dann die morgendliche Charing Cross Road. Sie lief zur Hauptstraße und hielt ihren Zauberstab in die Höhe. Mit einem lauten Knall hielt ein violetter Doppelstockbus neben ihr. Es war das erste Mal, dass sie den Fahrender Ritter benutzte. Sie hatte von einem Bekannten erfahren, dass es nicht grad die gemütlichste Art des Reisens war. Aber es war die schnellste um nach Hogsmeade zu kommen. Der Schaffner stieg aus.
"Hallo, mein Name ist Stan Shunpike und das ist der Fahrender Ritter. Wo möchten sie hin?", fragte ein Mitte zwanzigjährige, picklige Zauberer.
Er trug eine violette Uniform und sah zum Lachen aus mit seinen abstehenden Ohren.
"Ich möchte nach Hogsmeade."
"Das macht zehn Sickel."
Luna gab ihm das Geld und er half ihr beim Einsteigen in den Bus. Der Bus reichte über drei Etagen. An den Fenster standen Sessel, Liegestühle und Barhocker, alles wahllos durcheinander. Luna nahm auf einen der Sessel platzt.
"Ernie, wir können weiter."
Das war anscheinend der Fahrer, den Luna aber nicht sehen konnte. Mit einem weiteren lauten Knall setzte sich der Bus wieder in Bewegung und war in nächsten Moment auf der London Bridge. Dort herrschte Stau, doch der Bus quetschte sich durch die stehenden Autos durch. Mit einen weiteren Knall landeten sie plötzlich auf einen Straße, denn neben dem Meer entlanglief. Luna wurde in jeder Kurve quer durch den Bus geschleudert. Jetzt wusste sie, was ihre Bekannten meinten, dass es nicht sehr gemütlich war, mit den Fahrenden Ritter zu Reisen. Nach drei weiteren Knallen fuhren sie durch die engen Gassen von Hogsmeade. Der Bus hielt vor den Gasthaus "Drei Besen". Vorsichtig rappelte sich Luna auf und schwankte zum Ausgang. Stan war so freundlich und brachte ihr Gepäck nach draußen, ohne zu versuchen, mit ihr zu flirten.
"Lass das. Du bist nicht mein Typ", sagte Luna angewidert.
"Ach komm schon."
"Liebe gehe ich mit einem Werwolf aus."
Luna nahm ihren Koffer und machte sich auf den Weg Richtung Hogwarts. Als sie Schulmauern näher kamen, sah sie bereits, das Poppy auf sie wartete. Sie beschleunigte ihre Schritte und fiel dann der alten Dame in die Arme.
"Ich hab dich so vermisst, Poppy."
"Und ich erst. Aber jetzt bin endlich wieder zuhause."
Die beiden gingen weiter zum Schloss. Luna genoss es, wieder in Hogwarts zu sein. Im Schulhof waren einige Schüler unterwegs, schenken den beiden Frauen aber kaum Beachtung. Luna folgte Poppy in die große Halle. Einige Schüler saßen noch beim Essen und drehten sich nach ihr um, erkannten sie aber anscheinend nicht. Sie hatte nach dem Weggang von Hogwarts ihr Aussehen verändert. Sie trug ihre Haare nun schulterlang und einen brauen Rotton. Ihre Augen strahlten bernsteinbraun aus ihrem immer noch blassen Gesicht. Poppy zeigte ihr ihren neuen Platz am Lehrertisch. Die erste die sie begrüßte war Minerva.
"Miss Ravenclaw, schön sie wieder bei uns willkommen zu heißen."
"Danke, Professor."
"Ach sagen sie Minerva. Wir sind ja jetzt Kollegen."
"Minerva."
"Luna, schön, sie wieder im Schloss zu haben", sagte nun Albus Dumbledore.
"Ich freu mich auch, wieder in Hogwarts zu sein."
Sie setzte sich neben Poppy und an ihren Platz erschien eine Tasse schwarzer Kaffee.
"Poppy hatte schon lange keinen Lehrling mehr", sagte Minerva lächelnd.
"Sie wollen ja immer nur im Mungos lernen", sagte diese enttäuscht.
"Oh, da kommt Severus. Ich dachte er würde heute gar nicht mehr erscheinen, sondern wieder in den Kerker verstecken."
Luna blickte zur Tür, die in die Große Halle führte. Severus Snape war gerade mit wehendem Umhang in die Halle getreten. Ihre Blicke trafen sich trotz der Entfernung. In Luna begann es auf einmal zu kribbeln. Anscheinend war der Grund, der Blick des Professors. Mit einem Mal drehte er sich um und verschwand wieder.
"Er kommt wohl doch nicht", meinte Albus enttäuscht.
Nachdem sie noch ein viertel Stunde gequatscht hatten, zeigte Poppy ihren Lehrling ihre kleine Wohnung, die Dumbledore ihr zugewiesen hatte. Die Wohnung lag in einen der Türme und sie hatte von ihren Wohnzimmern Fenster einen herrlichen Blick über die Ländereien von Hogwarts. Sie ließ sich auf die gemütliche Couch fallen.
"Endlich wieder zuhause", sagte sie glücklich.
Severus schmiss die Türe hinter sich zu und eilte ins Bad. Er blieb vor dem Waschbecken stehen, machte den Wasserhahn an und füllte seinen Hände mit kaltem Wasser, um dann sein Gesicht darin zu tauchen. Warum musste er ihr gleich an ihren ersten Tag hier in Hogwarts begegnen. Er blickte sich im Spiegel an. Das eisige Funkeln in seinen Augen war verschwunden. Als er sie erblickt hatte, hatte alles in ihn zu kribbeln begonnen. Sie war seit ihren Weggang noch schöner geworden. Auch wenn sie ihr Aussehen verändert hatte, sie war immer noch die schönste für ihn. In diesen Moment klopfte es draußen an der Kerkertür.
"Darf ich reinkommen?", fragte ein ihn vertraute Stimme.
Nervös stand Luna vor der Tür zu Professor Snape’s Privatgemächern. Wie lange war sie hier nicht mehr gewesen. Zögernd hob sie ihre Hand und klopfte dann.
"Darf ich reinkommen", fragte sie mit fester Stimme.
Eine Weile war nicht zu hören.
"Komm rein."
Luna öffnete die Tür und trat ein. Severus stand im Rahmen der Badezimmertür und blickte sie an. Und wieder spürte sie dieses Kribbeln.
"Ich wollte sie fragen, ob ich vielleicht ab und zu ihr Labor benutzen darf, Sir."
"Wieso?", fragte er und versuchte möglichst kalt zu klingen, was ihm aber nur schwer gelang.
"Ich habe inzwischen eine große Sammlung an Zaubertrankbüchern und würde gerne Tränke brauen und verbessern. Ich werde natürlich die Zutaten selber beschaffen."
"Natürlich kannst du das Labor jederzeit benutzen. Das werde ich meiner besten Schülerin nicht verweigern."
"Ich bin nicht mehr ihre Schülerin. Sozusagen sind wir so was wie Kollegen."
"Stimmt. Irgendwie komisch."
"Ja. Ich werde dann wieder gehen. Ich muss noch in meiner kleinen Wohnung einrichten. Eine schönen Abend noch. Severus."
Sein Herz schlug mehrere Takte schneller, als sie ihn beim Vornamen nannte.
"Gute Nacht, Luna. Ich wünsche dir alles Gute für deinen morgigen Tag."
"Danke, Severus."
Bevor sie das Zimmer verließ, blickte sie noch einmal zur Tür, die in ihr altes Zimmer geführt hatte.
"Soll ich dir die Sachen, die noch drinnen sind, bringen lassen?", fragte er, als er ihren Blick bemerkte.
"Das wäre sehr nett."
Ihre Blicke trafen sich nochmal, dann verließ sie den Kerker. Als sie Tür hinter sich schloss, versiegelte sie Severus sogleich mit Impertubatio. Dann sank er am Rahmen der Tür herunter.
Schmerzt es dich so sehr, dass sie nicht mehr weiß, dass sie dich liebt, Sev
"Ja."
DU hast dich dafür entschieden, sie mit Oblivate belegen zu lassen. Jetzt musst du damit leben, dass sie ihr Herz vielleicht einen anderen schenkt
"Nein. Nein...Kein andere soll sie haben."
Dagegen kannst du nichts tun.
"Lily, ich liebe sie."
Dann sag es ihr verdammt noch mal.
Die nächsten Wochen gingen sie kollegial miteinander um. Severus war froh, dass der Oblivate bei Luna so gut funktionierte. Zwei Mal in der Woche durfte Luna sein Labor benutzen, um an Tränken zu arbeiten und sie zu verbessern. Sie war so gut, hatte noch nicht einmal sein Laborverwüstet. Wenn sie wieder mal neue Ergebnisse hatte, ließ Luna ihn immer eine Nachricht mit ihren Verbesserungen da. Severus ließ sie alleine, wenn sie ihre Forschungen durchführte. Er hielt ihre Nähe nicht aus, hatte Angst, die Kontrolle über seine Gefühle zu verlieren. Meistens ließ er sie in sein Büro, wenn er wieder nach Malfoy Manor musste um einen der Todesser Treffen beizuwohnen.
Irgendwie war die Stimmung an diesen Maitag gedrückt. Es lag etwas in der Luft, das spürte Luna irgendwie. Es war, als würde heute noch etwas passieren. Sie hatte nur mitbekommen, dass der Schulleiter mal wieder nicht zugegen war. Dumbledore war mehr unterwegs, als er das seinen Posten war nahm. Luna kümmerte sich nicht weiter darum, war sie doch mit ihrer Ausbildung beschäftigt. Die Schüler mochten sie. Keiner ihrer ehemaligen Mitschüler hatte sie erkannt. Luna trug ihre Haare immer noch lang, aber schwarz und gelockt. Ihre Augen waren eisblau, wirkten aber dennoch warm. Die jüngeren Schüler mochten sie wegen ihrer ruhigen Art. Vor allem für die Mädchen hatte sie ein offenes Ohr. Sie hatte mit Poppy abgesprochen, den Mädchen eine Beraterin in deren Angelegenheiten zu sein. Die jüngeren Mädchen mochten anscheinend nicht mit einer älteren über den Mädchensachen sprechen, sondern mit jemanden, beim denn die Pubertät noch nicht so lange vorbei war. Einige der älteren Jungs, die nicht in ihren Haus gewesen waren, schienen versuchen, mit ihr zu flirten. Um in ihre Nähe zu sein, schienen die Jungs auf das reichhaltige Sortiment der Weasley Zwillinge zurückzugreifen. Bei jedem Besuch eines Schülers nahm sie ihnen ihre Beute sofort ab. Nach einen Gespräch mit McGonagall wurden dann auch die Pakete nach den Scherzartikel durchsucht.
Luna hatte grade den letzten Liebeskranken, der Kotzpastillen benutzt hatte, aus dem Krankenflügel geschickt, als sie plötzlich komisch fühlte. Mit einem Mal wurde ihr schwarz vor Augen und sie fiel in ihrem kleinen Büro zu Boden.
Sie sah sich mit Severus in seine Privaträume gehen. Es war kalt. Sie nahm ihren Zauberstab und machte ein Feuer im Kamin.
Wie können sie nur in dieser Kälte leben."
"Ich habe mich daran gewöhnt."
"Als ich noch da war, haben sie immer Feuer im Kamin gemacht."
"Weil du zu viel Kälte erlebt hast."
"Professor?"
"Ja, Luna."
Sie kam näher und blickte ihn in die Augen. Sie liebte diese dunklen Augen.
"Ihnen gehört mein Herz und meine Seele."
"Sag so etwas nicht", sagte Snape irritiert.
"Es ist so."
"Ich glaube, du hast doch etwas von den Amortentia eingeatmet."
"Nein. Das ist meine wahren Gefühle."
Snape sah sie erschreckt an. Ihr Geständnis warf ihn komplett aus der Bahn. Er konnte nicht glauben, dass sich dieses schöne Mädchen ihn, den alten, von Narben übersäten Mann lieben konnte.
"Das ist nichts weiter als eine alberne Teenagerschwärmerei, Luna. Das geht vorbei."
"Neeiiiiiiiiiiinnnnnn", schrie Luna plötzlich.
Eine Weinflasche, die auf den kleinen Couchtisch neben den Sofa stand, zerbarst und der Wein lief über die Tischplatte auf den Steinboden.
"Ich..."
Eines der beiden Weingläser zersprang.
"liebe..."
das andere Weinglas zersprang.
"Sie."
Sämtliche Lichter im Wohnzimmer erloschen, das einzige was noch Helligkeit spendete war Luna, die in ein sanftes goldenes Licht gehüllt war. Jemand klopfte und kam ins Büro. Albus und Minerva. Beide sahen erschrocken zu Luna.
Dann verschwamm die Szene.
Sie war im Krankenflügel in einen der Betten. Severus saß an ihrem Bett. Redete mit ihr. Dann kam Dumbledore ans Bett. Luna sah zwischen den beiden hin und her. Severus verschwand, während Dumbledore zurück blieb. Er nahm seinen Zauberstab und drückte ihn sanft an ihre Schläfe. Leise sagte er etwas.
Schlagartig wurde Luna wieder wach. Sie war Opfer des Oblivate geworden. Man hatte sie vergessen lassen, dass sie Severus liebte. Luna stand mühsam auf. Sie war noch etwas wacklig auf den Beinen. So schnell es ihrer wackligen Beine zuließen, lief sie los. Nach ein paar Gängen stand sie plötzlich zwei Todessern gegenüber. Sie erschrak zu Tode. Wie kamen Todesser nach Hogwarts. Geistesgewärtig zog sie ihren Zauberstab und richte ihn auf die beiden. Doch die beiden schienen nicht an ihr interessiert zu sein.
"Los, weiter", rief hinter ihnen eine kreischende weibliche Stimme.
Die beiden stießen sie zur Seite und rannten weiter. Gleich danach kam ein Frau und langen, schwarzen wirren Haaren an ihr vorbei gestürmt.
"Severus, Draco, jetzt kommt schon. Diese blöden Auroren sind hinter uns her."
Wenig später kam der Malfoy Spross angerannt. Gleich dahinter Severus.
"Los, Draco. Ich kümmre mich um sie."
Der blonde Junge rannte weiter.
Luna hielt geschockt ihren Zauberstab auf Severus gerichtet. Er hatte sie verraten. Er hatte dafür gesorgt, dass sie ihre Gefühle für ihn vergaß. Severus kam näher. Eigentlich hätte Luna ihn schocken müssen, doch sie konnte. Sie konnte den Mann den sie liebte, nicht wehtun, auch wenn er ihr wehgetan hatte. Mit einen schneller Griff zog er sie an sich und drückte seine Lippen auf ihre. Luna sah in mit geweiteten Augen an. Dann löste er sich wieder von ihr.
"Vergiss das nie: Ewig dein, ewig mein, ewig uns."
Dann lief er weiter Richtung große Halle.
Die ersten Sonnenstrahlen des neuen Tages hatten ihren Weg durch die zugezogenen Vorhänge gefunden. Einzelne Lichtstrahlen waren auf dem großen Himmelbett zu sehen. Nur ein Spalt der Vorhänge war offen und gab den Blick auf die schlafende Person frei. Langes, gewelltes Haar lag wie eine Decke auf den Rücken der jungen Frau. Ihre Brust hob sie sanft auf und ab. Sie schlief seelenruhig. Auf den Nachtisch stand eine kleine Phiole in der noch Reste des Schlaftrunks für traumlosen Schlaf schimmerten. Seit Dumbledore's Tods und Severus Verrat nahm sie den Trank, nachdem sie die erste Nacht immer wieder schreiend aufgewacht war. So gut es ging, war Luna danach ihre Ausbildung nachgegangen. Es hatte eine Woche gedauert, bis sie es geschafft hatte, ein Schritt ins Severus Wohnung zu wagen. Der Raum war mit vielen Schutzzaubern geschützt, den keiner der Lehrer hatten knacken können. Nur Luna war es gelungen, seine Privatgemächer zu betreten. Anscheinend wollte er, dass nur sie dort hinkam. Als sie die vertraute Umgebung betrat, hatte sie überall seine Anwesenheit gespürt. Auf den Wohnzimmertisch lag ein Brief. Als ihn sich ansah, erkannte sie die feine Handschrift von Severus. Sie nahm den Brief an sich und verließ das Zimmer wieder. Gerade noch rechtzeitig, damit niemand sie sah. Nur Poppy wusste, dass sie Severus liebte und sie schwieg eisern. Nach zwei Tagen, den sie den Brief besaß fand sie endlich den Mut, zu lesen, was Severus ihr geschrieben hatte.
Liebste Luna,
wenn du das liest, habe ich Dumbledore getötet. Ich musste es tun. Und das aus zwei Gründen. Zum einen wollte ich die junge Seele von Draco schützen. Zum anderen habe ich den Alten Narren versprochen, ihn zu töten, bevor es der Fluch tut. DU hast seine Hand gesehen. Das war die Auswirkung eines Fluches. Ich konnte ihn einige Monate eindämmen, doch dann hat er sich ausgebreitet. Durch den Tod von Albus ist deine Erinnerung zurückgekommen. Dadurch dass er geschwächt war, hattest du diese komischen Träume. Ich wusste davon. Ich hab mich mehrmals in deinen Geist geschlichen, was mir leidtun. Deshalb habe ich veranlasst, das du zurück nach Hogwarts kommst, damit ich bei dir bin, wenn die Erinnerung vollkommen zurückkommen. DU wirst mich jetzt hassen, weil mit deinen Gefühlen gespielt habe, doch ich wollte uns schützen. Vor den Todessern. Wenn sie von uns erfahren hätten, wärst du gefoltert worden um mich leiden zu sehen. Meine Rolle in diesen Krieg ist es, zu Spionen. Auf beiden Seiten. Immer in der Angst, das der dunkle Lord mich entlarvt. Ich weiß nicht, ob wir uns je wieder sehen. Du wirst immer in meinen Herzen sein, mein kleine Luna.
In tiefer Liebe Severus.
Seitdem trug sie diesen Brief immer bei sich. Wochenlange hatte sie gehofft, ihn noch einmal zu sehen, um mit ihm sprechen zu können. Doch er war verschwunden, auf der Flucht von den Auroren. Seit seiner Flucht lass sie regelmäßig den Tagespropheten, jeden Tag in der Hoffnung, keine Nachricht zu finden, das er geschnappt wurde. Doch Mitte August hatte sich dann doch eine Schlagzeile über Severus in den Tagespropheten geschlichen. Severus sollte neue Schulleiter werden und Albus Platz einnehmen. Die Meldung versetzte alle in helle Aufregung. Die Professoren waren gleich abgeneigt und sie hörte bei Essen, das man sich Severus mit allen Mitteln widersetzten würde. Für ihn war ein Todesser, der endgültig wieder auf die Seite des Dunklen Lord gewechselt hatte. Doch Luna hoffte, das noch etwas Gutes in Severus war und das alles einen tieferen Sinn hatte. Luna hielt sich mit ihren Äußerungen zurück und sprach nicht viel, seit sie erfahren hatte, das Severus zurück nach Hogwarts kam.
Ein Klacken an ihrem Fenster weckte Luna. Müde sie streckend erhob sie sich. Am Fenster saß eine braune Schleiereule, an deren Fuß ein Brief befestig war. Luna stand auf und ließ den Vogel ins Zimmer. Sie nahm einen Keks und hielt ihn der Eule hin. Während die Eule ihre Belohnung verdrückte, entfernte Luna den Brief von Bein und ging damit zurück ins Bett. Dort öffnete sie den Brief, der ein Siegel von St. Mungo enthielt. Der Brief enthielt die Ergebnisse ihre Zwischenprüfung, die sie im Juni abgelegt hatte. Sie hatte in jedem Fach ein Erwartungen übertroffen. Mit diesen Noten stand eine Karriere als Heilerin nichts mehr im Wege. Sie legte ihren Brief in die Nachtischschublade, stand auf und verschwand ins Bad. Als sie wieder in Zimmer zurückkam, war eine der Hauselfe schon da gewesen, hatte das Bett gemacht und ihr ihr Kleid aus der Wäsche zurück gebracht. Luna nahm sich Unterwäsche aus dem Schrank und zog dann ihr saphirblaues Kleid an. Im Brustbereich war es mit aufwändigen Stickereien verziert. Schon beim ersten Anprobieren hatte sich Luna in dieses Kleid verliebt. Als sie fertig angezogen war, machte sie sich auf den Weg in die Große Haile. Sie genoss es, das noch keine Schüler da waren. So liebte sie das Schloss am meistens, wenn es ruhig war. Als sie in die Große Halle kam, stand nur ein Tisch in der Mitte des Raums, an denen nur Trelawney und Madam Pince saßen. Luna nahm neben Sybille Platz und schon erschien auf ihren Teller frisch Rührei mit Speck und die ihre Tasse füllte sich mit heißen schwarzen Kaffee.
"Haben sie gut geschlafen?", fragte Sybille wie jeden Morgen.
"ja. Angenehm ruhig."
"Ich hab schon wieder von diesen fliegen Taschen geträumt. Was das wohl zu bedeuten hat", sinnierte sie.
Luna konnte aus den Augenwinkeln erkennen, wie Madam Pince die Augen verdrehte. Sybille und ihre Vorhersagen waren einfach nur lächerlich. Sie hatte Luna schon mehrmals den Tod vorhergesagt.
"Ich hoffe ich habe noch ein paar schöne Stunden", sagte Luna träumerisch.
"Meine Liebe, was ist los?", wollte Sybill wissen.
"ich werde heute Mittag vom Astronomieturm stürzen. Wissen sie nicht mehr, das haben sie mir vor zwei Tagen gesagt."
"Luna, du könntest die Zeit bis zu deinen Tod noch in der Bibliothek verbringen und dein Testament verfassen", sagte Irma Pince leicht schmunzelnd.
"Danke für das Angebot, Irma. Aber ich werde mich noch vom Schloss verabschieden."
Inzwischen trudelten auch die anderen Lehrer so langsam zum Frühstück ein. Sybill verschwand, als sie merkte, dass dreizehn Personen am Tisch saßen. Sie darin ein böses Karma.
"Mal sehen, wenn unser neue Schulleiter hier eintrifft", sagte Minerva verächtlich.
Luna versuchte sie nicht anmerken zu lassen, wie sehr sie die Worte der Kollegin verletzten.
"Bis zur Feier wird er wohl da sein. Und unsere neuen Lehrer wohl auch."
Das Kollegium wurde durch zwei neue Lehrer besetzt. Die Geschwister Amycus und seine Schwester Alectro Carrow sollten die Fächer Muggelkunde und das neue Fach Dunkel Künste, was im letzten Jahr noch VgdK war, übernehmen. Beide waren bekennende Todesser. Lund und Poppy waren seit Wochen damit beschäftig, genug Heiltränke zu brauen, denn sie rechneten damit, dass es in die diesen Schuljahr zu fielen Verletzungen kommen würde. In diesem Moment wurde die Türe zur großen Halle aufgestoßen und zwei Personen betraten den Raum. Alle blickten neugierig zur Tür. Zwei schwarz gekleidete Personen betraten den Raum. Schon auf den ersten Blick war klar, dass es sich um die Carrow Geschwister handeltet. Alecto war eine dickliche kleine Hexe und sah ihren Bruder Amycus mit dem farblosen, teigigen Gesicht sehr ähnlich. Beide hatten ein schiefes Lächeln auf dem Gesicht.
"Sie an, Alecto. Wir nett wir begrüßt werden."
Alle blickten die beiden wütend an. Amycus sah in die Runde und sein Blick blieb an Luna hängen. Er schien von oben bis unten zu mustern, leckte sich über die Lippen. Auch ihren Kollegen schien das nicht zu entgehen.
"Ich hab gedacht das Kollegium besteht nur aus alten Säcken, aber dass noch ein junges Ding dabei ist, freut mich."
"Sie werden die Finger von Miss Ravenclaw lassen", sagte Minerva wütend.
"Das werden wir noch sehen. Ich werde den Schulleiter bitten, dass sie mir zu Verfügung steht", lachte er gierig.
Luna wusste, das Severus, auch wenn er böse sein sollte, es niemals zulassen würde, das Amycus sie in die Finger bekam. Luna stand auf.
"Wenn ich mir sucht, ich bin mich von Astronomieturm stürzen. Wir sehen uns dann bei großen Essen."
Luna verließ die Große Halle durch die Tür hinter dem Lehrertisch. Sie bekam noch mit, wie Irma Minerva etwas zuflüsterte. Wahrscheinlich hatte sie erklärt, warum Luna das mit Sturz vom Turm gerade gesagt hatte. Luna entschied sich, einen morgenlichen Spaziergang über die Ländereien zu machen. Dass sie dabei beobachtet wurde, merkte sie nicht.
Der Tag verging recht schnell. Eine Stunde vor Beginn der großen Feier richtete sich Luna her. Heute würde sie Severus das erste Mal seit Wochen wieder sehen. Sie wählte ein blaues Satin-Kleid, mit langen Ärmeln. Das Oberteil war aus dunklem Satin und lag eng an ihre Brust. Der Rock war in einen helleren Blau und mit einem verzierten Saum. Darüber zog sie ihren schwarzen Umhang an. Luna liebte einfach die Farbe Blau. Sie schloss die Augen und schüttelte ihren Kopf. Ihre Haare fielen in sanften Locken blau-schwarz über ihren Rücken. Sie sah sich kurz in Spiegel an und machte sich dann auf den Weg zur Großen Halle. Als sie durch die große Flügeltür trat kam ihr lautes Stimmengewirr entgegen. Luna ließ ihrer Blicke durch die Halle schweifen. Es fiel sofort auf, das es weniger Schüler waren als im Jahr davor. Anscheinend hatten viele ihre Kinder nicht nach Hogwarts geschickt, nachdem bekannt geworden war, dass die Schuler von einem Todesser geleitet wurde und auch zwei Todesser unterrichten würden. Als Luna Blick zum Lehrertisch schweifte, saß dort in der Mitte Severus. Er blickte finster auf die Schüler. Doch Luna erkannte auch eine gewisse Traurigkeit in seinen Augen. Sie lief zum Lehrertisch, nickte ihn kurz freundlich zu und setze sich an der linken Ausseneite neben Poppy.
Severus hatte sie sofort entdeckt als sie die Große Halle betreten hatte. Wie immer stach sie aus der Menschenmenge heraus. Sie trug ein wunderschönes blaues Kleid. Wären sie doch in die Moment nur einfach alleine gewesen. Severus setzte seine gewohnte eiskalte Maske auf. Sie nickte ihm nur kurz zu, als sie neben Poppy setzte.
"Severus, ich hätte eine Bitte an dich", sagte Amycus neben ihm.
"Was willst du? Du hast doch schon die Erlaubnis, praktischen Unterricht mit dunklen Küsten auszuüben."
"Ich will die hübsche Assistentin von der alten Krankenschwester."
Er warf einen gierigen Blick in Richtung Luna.
"Nein."
"Wieso nicht."
"Falls du vergessen hast, ist sie immer noch mein Eigentum. UND ich entscheide, wer Umgang mit meinen Eigentum hat."
"Gut, Severus. Aber ich würde sie nicht aus den Augen lassen", drohte er kühl.
Severus musste einen Weg finden, Luna irgendwie zu schützen. Severus wusste, wie Amycus mit Frauen umzugehen pflegte. Severus war froh als nach einer Stunde alles vorbei war und er sich wieder in sein neues Büro verkriechen konnte. Als er sein neues Büro betrat, umkam ihn wieder diese Gefühl, ihr fehl am Platz zu sein. Eigentlich sollte hier Albus sitzen und nicht er. So sahen es anscheinen auch die anderen. Er sah sich um. Viele der Bilder der ehemaligen Schuleiter waren verlassen. Nur Phineas Nigellus Black war in seinen Bild verblieben.
"Guten Abend, Schuleiter. Endlich wieder wird die Schule von einem Slytherin geführt."
Severus antwortet nicht, sondern setzte sich hinter den Schreibtisch und starrte weiter vor sich.
Luna war ihn heimlich gefolgt, als er die Halle verlassen hatte. Sie war vorsichtig, er sollte nicht merken, dass sie ihm hinterher schlich. Vor dem Wasserspeier blieb er stehen und sagte das Passwort. Als der Wasserspeier zur Seite sprang und den Weg zur Wendeltreppe frei gab, betrat Severus die Treppe, die ihn hinauf zum Büro trug. Als der Wasserspeier wieder an Ort und Stelle stand, kam Luna aus ihrem Versteck. Sie lief zum Speier und blieb stehen. Sie hatte das Passwort nicht gehört. Mist, wie kam sie nun ins Büro.
"Komm lass mich ohne Passwort rein. Ich werde denn Professor schon nichts tun."
Doch nichts geschah. Der Wasserspeier gab den Weg nicht frei.
"Verdammt noch mal. Ich muss mit ihm reden. Bitte lass mich zur Severus. Bitte."
Wieder nichts.
"Verdammt noch mal. Was könnte das Passwort sein. Todesser? Verräter? Reinblut?"
Nichts geschah.
"Bei Dumbledore war es einfacher. Da war es irgendwas mit Zitrone."
Auf einmal sprang der Speier zur Seite.
"Dumbledore?", sagte Luna nochmal.
Dann begann sie die Wendeltreppe zu bewegen. Luna sprang auf die letzte Stufe und drehte sich mit der Treppe nach oben. Oben angekommen blieb sie vor der Tür stehen. Der Türklopfer in Form eines Greifs hing immer noch da. Sollte sie ihn berühren. Doch sie wusste, das Severus seinen Privaträume immer schützte. Sie streckte die Hand aus und spürte die magische Barriere.
"Na toll."
Doch plötzlich öffnete sich die Tür und gab den Weg frei in das große Runde Büro. Luan trat ein. Severus saß am Schreibtisch und sein Kopf lag auf den Tisch. Hinter ihr schloss sie leise die Tür.
"Muffliato", sagte Luna in Gedanken.
Sie wusste wie neugierig die Schulleiterporträts waren. Mit einem Schwung ihres Zauberstabes verhüllt sie die Porträts noch. Keiner sollte wissen, von wem der neue Schulleiter Besuch bekam. Langsam ging Luna zum Schreibtisch.
Severus merkte nicht, das jemand das Büro betreten hatte. Als Luna jedoch auf eine Diele trat, die laut quietschte, herrschte er sie an.
"Raus hier"
Er sah nicht mal auf, wenn er da anschrie.
"Ich bleibe."
Severus hob den Kopf und blickte in Luna wütende Augen. Sie waren dunkel wie die Nacht geworden und funkelten gefährlich.
"Ich bleibe so lange, bis ich fertig bin, mit dem was ich dir zu sagen habe. Und du wirst zuhören."
Severus blickte sie anschauend an. Sie hatte sich den letzten Monaten sehr verändert.
"Wie konntest du, wir könntet ihr es wagen, mein Erinnerungen zu verändern. Und dann einfach wegschicken. Tagelang habe ich geweint, weil ich dachte, das ist eine Bestrafung, so kam es mir nämlich vor. Ich wollte nie im St. Mungos lernen. Ich wollte nie von Hogwarts weg. Du und auch Dumbledore hab mich aus meinem Zuhause verbannt. Und ihr habt mir meine Gefühle genommen.
"Es tut mir leid", sagte Severus leise.
"Warum? Warum darf ich dich nicht lieben?"
"Du weißt was ich bin. Ein Todesser. Mehr nicht. Alle dort draußen denken das."
"Für mich bis du ein Mann, der jeden Tag sein Leben riskiert. Du warst damals dumm von der Macht geblendet. Aber du hast dich geändert. Für eine Frau. Und ich weiß auch, dass ich gegen eine Tode nicht ankomme. Das dein Herz ihr ewig gehören wird. So wie mein Herz dir ewig gehören wird. Ich bin kein Teenager mehr. Ich hab vielleicht nicht die Erfahrung wie andere Mädchen in meinem Alter, aber ich weiß was wahre liebe ist."
"Luna, ich will dich doch nur beschützen. Ja, ich habe Lily Potter lange Zeit geliebt. Aber dann bist zu in mein Leben gestolpert. Und als ich merkte, dass ich mich verliebte, hatte ich die Angst, dich genauso zu verlieren. Ich hab Lily damals verraten. Ich hab den Dunklen Lord anfleht, ihr Leben zu verschonen. Er tat es nicht. Und so wendete ich mich wieder den Guten zu. Albus hat mich aufgenommen und mir sein Vertrauen geschenkt.
"Severus. Ich weiß davon."
"Was?"
"Ja. Ich bekam nach seinen Tod einem Brief von ihm. Dort stand alles. Was du getan hast. Warum du es getan hast."
"Ich bin immer noch seine Schachfigur. Der dunkle Lord hat an mir gezweifelt, das konnte ich spüren. Ich spürte, dass ich die Mauer in meinen Kopf bröckelte, je öfter er versuchte, an meinen wahren Gedanken heran zu kommen. Und diesen Gedanken bist zu vorgekommen. Aber mit den Dumbledore hat mir wieder vollkommen vertraut, sonst würde ich nicht hier sitzen."
"Du hast wirklich Gefühle mich?"
Severus nahm seinen Zauberstab und murmelte etwas. Aus der Spitze seines Zauberstabes trat etwas Silbernes hervor. Seine Patronus. Erst war es eine Hirschkuh.
"Das war ihr Patronus", sagte er leise.
Keine Minute später wandelte sich die Hirschkuh in einen mächtigen Adler, flog ein paar Runden im Büro und verschwand dann in einen silbrigen Nebel.
"Ein Patronus wird von unseren Gefühlen beeinflusst."
"Meine Fähigkeiten werden auch von Gefühlen beeinflusst. Jeder sah, dass es mir nicht gut ging. Wer sonst läuft freiwillig mit schneeweißen Haaren herum. Außer natürlich der alte Narr."
Sie ging auf Severus zu und setzte sich auf seinen Schoß. Luna nahm seinen Kopf in ihre Hände und zwang ihn so, ihr in die Augen zu schauen. Sie hatten inzwischen wieder ein dunkles Grün angenommen.
"Ich weiß, du willst mich beschützen und deshalb deine Gefühle verstecken. Aber ich kann mich selber sehr gut beschützen. Ich hab sechszehn Jahre lang mit einen Todesser und seiner Familie überlebt."
"Er wird dich töten um mich zu foltern."
"Für dich würde ich sterben."
"Nein. Du bist zu jung zum Sterben."
"Und du auch."
"Ich bin ein alter Mann. Alt und gebrochen."
"Ich bin ein junges Mädchen. Und gebrochen."
"Geh. Lass mich alleine. Such dir jemand in deinem Alter."
"Severus, du Narr."
Ehe er sich versah, lagen ihre Lippen auf seinen. Sie hatte wunderbar weiche Lippen. Beim letzten Kuss hatte er darauf nicht geachtet. Diese süßen Lippen schmeckten nach Erdbeeren mit Zimt. Und dann spürte er diese Wärme um sich herum. Als er kurz die Augen öffnete, warum beide von einen goldenen Licht umgeben. Luna löste sich von seinen Lippen.
"Siehst du. Wir sind füreinander bestimmt. Ich werde deine Seele heilen. Und jetzt sag es!"
Er blickte sie an.
"Ich liebe dich, Luna."
Ein Lächeln legte sich ihre Lippen.
"Und ich liebe dich, Severus."
Es folgte ein leidenschaftlicher Kuss.
Luna verließ das Büro erst am nächsten Morgen, kurz nachdem sie Sonne aufgegangen war und das Schloss noch im Schlaf lag. Ein Lächeln lag auf ihren Lippen wenn sie an die Nacht dachte. Sie hatte sich ausgesprochen, in seinem Bett gelegen und sich einfach nur im Arm gehalten, die Nähe des anderen gebraucht. Es sollte ihr Geheimnis bleiben. Luna ging zu ihren Gemächern, um sie auf ihren Arbeitstag vorzubereiten. Sie ahnte, dass er anstrengend werden würde wenn zwei Todesser unterrichten würden. Als sie sich Frühstück wieder aus ihrer Wohnung begab, war es ungewöhnlich still in den Gängen. Ansonsten waren überall Stimmen der Schüler zu hören. Als Luna die große Halle betrat, bemerkte sie die einschneidenden Veränderungen. Es waren deutliche weniger Schüler, aber das war ihr schon am Vorabend aufgefallen. Die verzaubernde Decke, die so sehr liebte, zeigte einem wolkenverhangenen Himmel. Die Schüler saßen schweigend an ihren Haustischen und aßen zu Frühstück. Luna ging langsam zum Lehrertisch. Severus war nicht da, sie wusste dass er sein Frühstück in seinem Büro einnehmen würde. Sie spürte sofort die unangenehmen Blicke von Amycus Carrow, die sie gierig beobachteten. Severus hatte sie von ihm gewarnt. Luna setzte sich neben Poppy an ihren Platz. Kaum hatte sie gesetzt, erschien ihr Essen. Viel Rührei mit Speck. Die Tasse füllte sich mit wunderbar duften heißen Kaffee. Luna nahm einen kräftigen Schluck, den die Nacht hatte sie nicht wirklich schlafend verbracht. Poppy merkte sofort die Veränderung.
"Luna, was ist heut Nacht gesehen?", fragte sie leise, das nur Luna es hören konnte.
"Ich hab ihm meine Meinung gesagt."
"Und? Spann mich nicht so auf die Folter."
"Er lebt noch. Mehr kann ich dir nicht sagen."
"Verstehe. Du weißt was du tust?"
"Ja. Ich habe Gefühle für einen Todesser."
"Bitte sei vorsichtig."
"Ja, Poppy."
Poppy ahnte dass Luna noch ein Geheimnis vor ihr hatte. Aber sie bohrte nicht weiter.
"Mal sehen, wie viel Schüler wir heute bekommen. Soweit ich gesehen habe, haben heut zwei Klassen "Dunkle Künste".
"Wahrscheinlich die ganze Klasse", sagte Luna düster.
Und sie sollte Recht behalten. Nach Carrow erste Stunde kam die halbe sechste Klasse mit mittelschweren Fluchverletzungen. Die meisten von ihnen waren muggelstammige Schüler, die die Schule noch besuchen durften. Poppy und Luna versuchten so gut sie konnten, alle Wunden zu heilen. Als Luna zum Mittagessen erschien, hatte sie schwer damit zu kämpfen, ihre Wut auch körperlich zu verbergen.
"Unser schöne Krankenschwester", sagte Amycus, als sich an den Lehrertisch setzte.
"Lassen sie mich in Ruhe", sagte Luna angewidert.
"Oh, sie ist wütend."
Poppy legte ihr sanft die Hand auf den Unterarm und strich ein paar Mal darüber, was Luna ruhiger machte.
"Vorsichtig. Deine Haarspitzen waren schon dunkelrot."
Plötzlich machte es Plopp neben ihr und eine kleine Hauselfe erschien.
"Madam Ravenclaw, ich habe eine Brief für sie."
"Ähm, danke...?"
"Mein Name ist Lexie."
"Danke Lexie. Solltest du gleich mit einer Antwort zurückkommen."
"Nein, Madam."
"Es reicht vollkommen, wenn du Miss sagst."
"In Ordnung, Miss."
Luna nahm ihr den Brief ab und Luna ließ ihn in ihren Umhang verschwinden.
"Hat unsere schöne Krankenschwester einen heimlichen Verehrer?", sagte Amycus lachend.
"Was dagegen?"
"Jaaaaaa. Aber ich werde dich schon bekommen", sagte er drohend.
"Vergessen sie nicht, wer immer noch mein Herr ist. Und ich weiß, wie sehr er auf sein Eigentum aufpasst."
"Snape kann nicht immer da sein. So als Schulleiter hat er viel zu tun. Nimm dich in Acht. Du weißt nie, wo ich bin."
Luna stand auf und verließ ohne ihr Mittagessen angerührt zu haben mit wehendem Mantel die große Halle. Ihr Abgang erinnerte schwer an Professor Snape.
"Sie war zu lange bei ihm in Keller", sagte McGonagall leise zu Poppy.
Kaum war sie aus der großen Halle, verschwand sie hinter einen der großen Vorhänge. Sie nahm den Brief aus ihren Umhang und überflog ihn.
"Nimm dich in Acht vor Amycus. Lexie wird in deiner Nähe sein, um sich vor ihm zu schützen. Wenn du zu mir willst, das wird sie dich bringen.
in Liebe Severus."
Luna steckte den Brief zurück in ihren Umhang und machte sich auf den Weg zurück zum Krankenflügel. Auch den Nachmittag über kamen immer wieder Schüler mit Fluchverletzungen, die Poppy und Luna so gut es ging versorgten. Gegen 19 Uhr schickte Poppy ihre Schülerin in den wohlverdienten Feierabend. Nachdem Luna den Krankenflügel verlassen hatte, sagte sie leise:
"Lexie."
Sofort erschien die weibliche Elfe mit einem leisen Plopp.
"Da bin ich Miss."
"Bring mich bitte zum Professor."
"Sehr wohl."
Sie nahm die Hand von Luna und apparierte mit ihr ins Schulleiterbüro, wo sie vor der Tür auftauchten.
"Danke."
Lexie verschwand wieder. Noch bevor Luna klopfen konnte, ging die Tür auf und Luna trat ein. Severus saß wie immer am Schreibtisch und las Briefe.
"Hallo, Miss Ravenclaw", sagte die warme Stimme von Dumbledore.
Bei ihren letzten Besuch war er nicht in seinem Porträt gewesen.
"Guten Abend, Professor. Sind sie auch mal da."
"Ja, ich war zu einen kleine Diskussion mit der Fetten Dame gewesen."
"Und worum ging?", fragte Luna neugierig.
"Puh, das habe ich schon wieder vergessen. Sie redete sehr viel. Wahnsinnig viel."
"Und sie etwa nicht?", kam es vom Schreibtisch.
"Es kann ja nicht jeder so schweigsam wie du sein, Severus."
"Ich kann herrliche Gespräche mit ihm führen."
"Und über was?", wollte Dumbledore wissen.
"Zaubertränke. Was sonst?", sagte Luna grinsend und setzte sich zu Severus an den Schreibtisch.
"Muffliato", sagte sie lächelnd.
"Der alte Kauz muss nicht alles wissen."
"Ich glaube du wirst mir immer ähnlicher."
"Ist das so schlimm?"
"Ja, Luna. Hogwarts verträgt nur einen Snape."
Severus schenkte ihr sein seltenes Lächeln. Er schob die Briefe beiseite. Luna setzte sich vor ihm auf den Tisch.
"Ich hab dich den ganzen Tag vermisst."
"Du siehst doch, die Arbeit erschlägt mich."
"Dann wird es Zeit für eine kleine Pause, mein strenger Professor."
Sie beugte sich zu ihm herunter und küsste ihn liebevoll. Danach hatte sie sich den ganzen Tag gesehnt.
Langsam neigte sich der Sommer dem Ende zu und der Herbst hielt Einkehr in Hogwarts. Das Wetter wurde schlechter, Stürme und dauernder Regen schlugen auch auf die Gemüter der Schlossbewohner, deren Launen sowieso nicht bester Stimmung waren. Die Carrow Geschwister hielten das Zepter in der Hand, während Severus hinter deren Rücken weitestgehend Schadensbegrenzung betrieb. Anstatt die Schüler bei Amycus nachsitzen zu lassen, schickte er sie zu Hagrid, da sie dort keine Bestrafung zu erwarten hatten. Severus ließ sich selten unten im Schloss blicken, sondern versteckte sich in seinem Büro. Inzwischen war auch wieder die Widerstandsgruppe "Dumbledore’s Armee" aktiviert und machten den beiden Todessern das Leben zu Hölle. Sie schafften es, Scherzartikel der Weasley- Zwillinge ins Schloss zu schmuggeln, ob die Post durchsucht wurde. Mehrmals am Tag explodieren irgendwo in den Gängen Instant-Finsternispulver oder Bluffknaller. Die Wände wurden beschmiert mit "ES LEBE DUMBLEDORE'S ARMEE". Als Anfang Dezember der erste Schnee Hogwarts mit einen weißen Kleid bedeckte, tauchten immer wieder Schneestürme in den Fluren auf, wenn Amycus und Alecto ihre Runden machten. Luna bewegte sich meist mit Hilfe von Abkürzungen und Geheimgängen durchs Schloss um ja nicht auf Amycus zu treffen. Noch immer hatte er nicht aufgeben, sie in die Finger zu bekommen. Aber sie stand nicht nur unter den Schutz von Severus und Lexie. Nein, auch die Lehrer gaben auf sie Acht. Um ihre lästigen Verfolger nicht so oft zu sehen, verbrachte sie die meiste Zeit bei Severus. Die anderen fanden es seltsam, doch sie wussten, dass die beiden eine seltsame Beziehung zueinander hatten. Doch keiner von ihnen, außer Poppy, wussten, dass sie ein Paar waren. Wahrscheinlich hätte es auch niemand gemerkt. Als auf Weihnachten zuging, was das Schloss trostloser denn je. Niemand hatte es weihnachtlich geschmückt, kein schöner Tannenbaum schmückte die große Halle. Alle Schüler fuhren über Weihnachten nach Hause und auch die Lehrer verließen das Schloss. Sogar die beiden Carrow-Geschwister. Zurück blieben nur Severus und Luna. Luna genoss, nach so lange Zeit, endlich einmal ohne Angst durch das Schloss zu wandern. Manchmal konnte sie sogar Severus dazu überreden, sie zu begleiten.
Sie saßen vor dem warmen Kamin und Severus war in eines seiner Bücher vertieft. Luna saß ihm gegenüber im Sessel und sah ihm einfach nur zu. Mit einen leisen Flopp erschien Lexie im Raum.
"Sir, eine Einladung wurde für sie abgeben."
"Gib sie mir", sagte Luna und nahm ihr den Brief ab.
Lexie verbeugte sich und verschwand wieder.
"Lass mich raten. Die übliche Weihnachtseinladung von Malfoy", sagte Severus genervt.
Luna drehte den Brief um und erkannte das Siegel von Lucius Malfoy.
"Ja."
"Gott, selbst im Krieg muss er noch protzen."
"Du musst wohl hingehen. Um den Schein zu wahren."
"Leider, viel lieber würde ich bei dir bleiben."
"Du musst die Malfoys Geprotze ja nicht lange antun. Sag einfach du musst noch wichtige Sachen erledigen oder so was."
"Ich kann es versuchen. Ich gehe da eigentlich nur wegen Draco und Narcissa hin."
"Sag muss ich einfach süchtig sein?"
Severus sah Luna erstaunt an.
"Bist du es denn?"
"Auf jede Frau, die mehr Zeit mit dir verbringen kann als ich."
"Narcissa ist eine Freundin und mehr nicht. Meine süße kleine Luna, du musst nicht eifersüchtig sein. Komm her."
Luna stand auf und setzte sich auf seinen Schoss. Severus nahm ihr Gesicht in seine Hände und blickte sie liebevoll an.
"DU bist die einzige Frau in meinen Leben. Du hast das kalte Herz hier drinnen wieder zu schlagen gebracht."
Severus legte ihre Hand auf sein Herz und spürte es schnell schlagen.
"Ich liebe dich Luna, nur dich alleine.
"Und ich liebe dich."
Sie küssten sich liebevoll.
"Ich schreibe Malfoy, das du "liebend gern" kommst."
"Mach das", sagte Severus grinsend.
Luna saß zusammengesunken im Sessel, das Buch in dem sie gelesen hatte, lag aufgeschlagen vor dem Ohrensessel. Lexie hatte dafür gesorgt, dass das Feuer nicht ausging. Sie hielt vor der Tür des Büros Wache, wie es Severus es ihr auftragen hatte. Er wusste das Carrow nur auf einen Augenblick wartete, an Luna heran zu kommen. Es war weit nach Mitternacht als Severus die Tür zu Büro aufstieß. Achtlos warf er seinen Reisemantel auf den Boden. Mit einem Schutzzauber verschloss er die Tür hinter sich. Heute wollte er niemanden mehr sehen. Schon gar nicht irgendeinen Todesser. Er ging die Treppen hinter dem großen Schreibtisch hinauf und fand Luna schlafend im Sessel vor. Ihretwegen wollte er eigentlich schon vor Stunden zurück sein, doch Lucius hatte ihn einfach nicht ziehen lassen. Er hatte sogar versucht, ihn mit einer der anwesenden Damen zu verkuppeln, die noch frei waren. Zum Glück hatte Narcissa ihn immer wieder aus ausweglosen Situationen gerettet. Jetzt war er einfach nur glücklich wieder bei seiner Liebsten zu sein, die so schön aussah, wenn sie schlief. Vorsichtig hob er sie hoch und trug sie zum großen Bett wo er sie sachte auf die weiche Matratze legte. Er verschwand im Badzimmer, das an das Schlafzimmer angrenzte. Luna wachte auf, als sie Wasser rauschen hörte. Ein Blick ins Büro zeigte ihr, das Severus zurück war. Dieser kam gerade aus dem Bad und hatte sich seinen Pyjama angezogen.
"Endlich bist du zurück."
"Es tut mir leid, dass es so spät geworden ist. Lucius ist der Meinung, dass ich eine Frau brauche."
"Sag nicht, er wollte dich verkuppeln."
"Doch. Zum Glück hat Narcissa mich vor den weiblichen Anhängseln bewahrt."
Luna Augen funkelten kurz auf. Sie konnte ihre Eifersucht einfach nicht verbergen.
"DU bist süß wenn du eifersüchtig bist."
Er kam zu ihr ins Bett, zog sie an sich und küsste sie liebevoll.
"Ich hab noch ein Geschenk für dich."
"Du weißt doch da sich keine Geschenke mag", sagte er grimmig.
"Ja weiß ich. Es ist auch nicht kitschig. Du bekommst schon keine Socken von mir."
"Ich bin nicht Albus", empörte sich Severus.
"Der wäre mir viel zu alt", sagte Luna lachend.
"Und was ist mein Geschenk?", wollte Severus wissen.
"Dafür das du keine Geschenk magst, bist aber sehr neugierig", sagte sie lächelnd. "Mach die Augen zu."
Severus schloss die Augen, versuchte aber zu spitzeln.
"Hey."
Sie zauberte ihm eine Augenbinde um. Er merkte wie sie vom Bett aufstand, dann hörte er ein Rascheln. Als er merkte, dass die Augenbinde wieder verschwand, öffnete er vorsichtig die Augen. Luna stand vor ihm. Splitternackt. Nur ihre langen Haare verdeckten ihre Brüste.
"Ich bin dein Geschenk. Ich will, dass du mich zur Frau machst. Ich will das kostbarste von mir schenken."
Luna hatte es geschafft ihn sprachlos zu machen. Er stand wie in Trance auf und ging auf sie zu. Sie blickte ihn aus ihren dunkelblauen Augen an. Severus beugte sich zu ihr herunter und küsste sie leidenschaftlich. Es erregte ihn zunehmend ihre weichen, warmen Lippen zu spüren. Ohne Gegenwehr ließ sie seine Zunge in ihren Mund und begann einen kleinen Kampf mit ihr. Sie spürte wie seine Hände ihr Rücken entlang fuhren und dabei ein Kribbeln hinließen. dann spürte sie seine Hände an ihren PO. Mit einer Leichtigkeit hob er sie hoch und trug sie zum Bett, wo er sie sachte auf die Decke legte. Er sah sie eine Weile an und Luna dachte, er würde einen Rückzieher machen, doch dann legte er sich neben sie.
"DU bist so wunderschön", sagte er leise und küsste sie erneut. Mit einer Hand fuhr er ihren Brustkorb entlang, der sie langsam hob und senkte. Mit den Fingerspitzen umkreiste er ihre rosa Brustwarzen bevor er seinen Mund darauf senkte. Luna stöhnte leise auf, als er mit seiner Zunge ihre Warzen umkreise und daran saugte. Mit der anderen Hand massierte er die andere Brust, bevor er sich dieser widmete. Luna hatte die Augen geschlossen und genoss seine Liebkosungen. Dann wanderte mit seinen Mund küssend bis zum Bauchnabel, wo seine Zunge kreisen ließ.
"Oh, Gott. Das fühlte sich toll an."
Luna spürte das Pochen zwischen ihren Beinen, das sie nie vorher gespürt hatte. Sanft drückte Severus ihre Beine auseinander und fuhr mit der Zunge auf und ab. Luna krallte sich mit den Nägeln in die Matratze. Als sie seine Lippen auf ihre Körpermitte spürte, stöhnte sie laut auf. Tausende kleine Blitze zuckten durch ihre Körper, als er ihre empfindlichste mit seiner Zunge verwöhnte. Luna bäumte sich leicht auf, doch Severus drückte sie sachte wieder aufs Bett.
"Genieße es einfach", sagte er während zwei Küssen.
Dann spürte sie wieder seine Lippen auf ihren. Er hielt einen Moment inne, während der seinen Pyjama auszog und neben das Bett fallen ließ.
"Sieh mich an, Luna."
Luna öffnete ihre Augen und sah in seine dunklen Augen.
"Mach mich zu Frau."
Severus positionierte sich zwischen ihren Schenkeln, hob ihre Hüfte leicht hoch und drang dann vorsichtig in sie ein. Luna spürte einen kurzen Schmerz. Severus verharrte einen Augenblick um Luna die Möglichkeit zu geben, sich an das neue Gefühl zu gewöhnen. Dann begann er sich langsam in ihr zu bewegen. Sie schlang ihre Arme und seinen Hals und zog ihn zu sich herunter. Leidenschaftlich küssten liebte er sie. Ein ihr gänzlich neues Gefühl durchströmte ihren Körper. Stöhnte wand sie sich unter ihr und genoss dieses Kribbeln zwischen ihren Beinen. Langsam steigerte sein Tempo. Inzwischen hatte sie ihre Beine um seine Hüften gelegt um ihn noch intensiver zu spüren. Als er merkte, dass sie ihren ersten Höhepunkt näher kam, stieß er fester zu. Mit einem Schrei fand sie ihre Erlösung. Er folgte ihr kurz danach. Und wieder hüllte sich ein goldenes Licht um die beiden.
"Das war wunderschön", sagte sie atemlos. "Ich liebe dich, Severus."
Sie küsste ihn leidenschaftlich.
"Und ich liebe dich, meine Liebste."
Severus legte sich neben sie, zog die Decke über beide. Luna legte ihren Kopf auf seinen Brustkorb und lauschte seinen schnellen Herzschlag, der langsam wieder sein normales Tempo annahm. Mit einen Lächeln auf den Lippen, gerade ihr erstes Mal erlebt zu haben, schlief sie ein.
Im neuen Jahr kehrten die Bewohner wieder ins Schloss zurück. Viele Familien hatten anscheinend über die Feiertage beschlossen, ihre Kinder zuhause zu unterrichten, weshalb gut 50 Schüler nicht zum Unterrichtsbeginn erschienen. Viele von ihnen waren Schüler, die besonders unter den Carrow-Geschwister zu leiden hatten. Kaum hatte der Schulalltag wieder begonnen, begann auch die DA wieder damit, den Geschwistern das Leben schwer zu machen. Mehr durch Zufall fand Luna heraus, wer die neue Führung des Widerstands übernommen hatte. Luna bekam immer nur die Reaktionen mit, wenn sie wieder erfolgreich zugeschlagen hatte.
Sie war gerade auf den Weg zu ihrer Wohnung, als sie sah, wie Ginny Weasley und Neville Longbottom kleine Pakete hinter einen Statur verstecken. Sie wollte gerade weitergehen, als sie hörte, das Amycus auf den Weg Richtung der beiden war. Sie rannte auf die beiden zu, die sich erschrocken umdrehten.
"Carrow", flüstere sie leise und die beiden verstanden sofort.
Ohne zu Zögern tippte einen nach dem Anderen auf den Kopf und führte den Desillusionierungszauber. Gerade noch rechtzeitig. Mit wehendem Umhang erschien Amycus.
"Na sieh mal einer an. Severus ehemaliges Hausmädchen."
Luna blickte ihn nur verächtlich an.
"So alleine unterwegs. Niemand der auf dich aufpasst.?"
"Auf mich wird immer aufgepasst."
"Meinst du die kleine lästige Hauselfe. Die liegt besoffen in der Küche."
Luna Augen weiteten sich vor Schreck. Wenn Lexie nicht da war, war sie tatsächlich schutzlos."
"Mir war so, als hätte ich Stimmen von Schülern gehört."
"Das war nur ich. Ich führe gerne Selbstgespräche. Hilft beim Nachdenken."
"Und über was muss dein kleines süßes Köpfchen so nachdenken?"
"Wie ich mir so einen ekelhaften Kotzbocken wie dich von Hals schaffe ohne gleich in Askaban lande", sagte sie.
"Noch eine gute Nacht, Carrow."
Luna musste ihn von den Schülern weglocken. Sie wusste dass er ihr folgen würde. Fest umklammert hielt sie ihren Zauberstab, bereit sich jederzeit zu verteidigen. Doch diesmal war sie zu langsam. Noch bevor sie reagieren konnte, hatte sie Amycus Fluch getroffen und sie sank ohnmächtig zusammen. In diesen Moment fiel auch der Zauber von den beiden Schülern ab und sie konnten noch sehen, wie Luna von Amycus verschleppt wurde.
"Mir müssen es jemanden sagen?", sagte Ginny leise.
"Am besten Poppy", sagte Neville, nahm Ginny Hand und rannte mit ihr zum Krankenflügel.
Atemlos stürmten die beiden durch die Flügeltüren.
"Könnt ihr bitte die Tür ganz lassen", sagte Poppy leicht aufgebracht.
"Entschuldigen sie, Madame Pomfrey. Carrow hat Luna", sagte Ginny.
"Was, wieso?"
"Sie wollte uns beschützen."
Poppy nahm ihren Zauberstab und sprach einen Patronus. Aus der Spitze ihres Zauberstabes floss das silberne Licht und formte sich zu einer Nachtigall.
"Sagt Severus Bescheid, das Luna anscheinend in den Händen von Carrow ist. Schnell."
Die Nachtigall nickte kurz und verschwand durch die offene Flügeltür.
"Hab ihr gesehen wo er Luna hingebracht hat?"
"Nein."
"Verdammt meine kleine Luna."
Als Luna erwachte nahm sie nur schwachen Kerzenschein war. Sie lag auf etwas weichen, einen Bett. Ihre Hände waren über ihren Kopf an die Stangen des Kopfendes gebunden. Auch ihrer Füße waren gefesselt und neben den Bettrand fixiert. In einen Sessel der in der Nähe des Bettes stand, saß einen dunkler Schatten. Es musste Amycus sein.
"Na schöne, endlich aufwacht. Ich hätte vielleicht einen schwächeren Fluch nehmen sollen. Aber ich habe Geduld bewiesen, wie so oft und hab gewartet bis du wieder wach bist. Ich will spüren, wie du versuchst dich zu wehren."
Luna wollte etwas sagen, doch sie merkte, dass sie stumm war.
"Nein, leider muss ich auf deine Stimme verzichten. Wie wollen doch lange genug ungestört sein."
Luna versuchte die Fesseln weg zu zaubern, doch sie bekam keinen klaren Gedanken. Sie sah wie Amycus auf die zukam. Er trug seine Todesserkluft, die von Severus kannte, doch sie war nicht so reichlich verziert und edel. Anscheinend war er nicht im inneren Zirkel des Dunklen Lord.
"Wie lange musste ich warten, dich zu besitzen. Schade, dass sie schon jemand anders genommen hat. Ich wäre so gern der erste der diese weiche, zarte Haut berührt. Aber anscheinend war Crabbe schneller. Luna konnte ihn nun wütend anfunkeln.
"Obwohl, wenn ich mich recht erinnere, hat er sich immer beschwert, dass du ihn nicht rangelassen hast. Aber war denn dann dein Erster."
Nun stand Amycus neben ihr am Bett und fuhr mit seinen Zauberstab über ihren Körper und ließ ihrer Kleidung verschwinden. Nun war sie im völlig ausgeliefert. Sie spürte seine gierige Blicke auf ihren nackten Körper, konnte deutlich sehen, dass er erregt war.
"Severus, der kleine Schlingel. Ich hab ihn so oft gebeten, dich mir zu überlassen, aber er hat ja immer diese Angst um sein Eigentum. Ich bin noch nicht schlüssig, in welchem Zustand er dich wieder bekommt."
Amycus zog seine Handschuhe aus, setzte sich zur ihr auf Bett und fuhr langsam mit seinen Händen auf ihren Oberkörper hin und her. Seine Berührungen ekelten Luna.
"So weiche Haut...", seufzte er. „Zart wie Seide..."
Luna versuchte ihren Körper von ihm wegzubekommen, doch sie konnte sich kein Stück bewegen.
"Na, na, na. Crucito", sagte er und richtete seinen Zauberstab auf sie. Fürchterliche Schmerzen durchzogen ihrer Körper und soweit es die Fesseln es zuließen, bäumte sie sich auf. Er hielt den Fluch nicht lange aufrecht.
"Das war noch harmlos, Kleines. Ich kann auch anders."
Luna war halb bewusstlos, bekam aber noch mit, wie Amycus ins Bett. dann spürte sie die stechenden Schmerzen, als er sie gewaltsam nahm. Stumme tränen rannen ihre Wangen hinunter.
"Bombarda", rief die tiefe Stimme von Severus. Die Tür, die eigentlich durch einen Zauber geschützt war, flog aus den Angeln.
"Nimm...deine...dreckigen.Finger.von Luna", sagte Severus wütend.
Er entwaffnete Amycus schnell und fing seinen Zauberstab.
"Incarcerus"
Aus der Spitze seines Zauberstabes schlossen Seile und fesselten Amycus, der krachend neben das Bett fiel. Poppy quetsche sich an Severus vorbei, rannte zu Bett und ließ mit einen Schwenker ihres Zauberstabes die Fesseln an Armen und Beinen verschwinden.
"Rennervate", sagte sie leise und fuhr sanft mit dem Zauberstab über Luna's Köper. dann entdeckte sie, dass sich ein Blutfleck auf dem weißen Bettlaken bildete. Severus kam ebenfalls ans Bett und entdeckte das Blut zwischen Lunas Beinen.
"Poppy, warum blutet sie?", fragte er entgeistert.
"Ich hab versprochen, nichts zu sagen", sagte Poppy leise.
"Poppy bitte, sag es mir."
"Sie ist schwanger."
Severus sah sie entgeistert an.
"Schnell unternimm was."
"Ginny, geben sie mir die Tasche."
Ginny kam ins Zimmer und reichte Poppy ihre Medizintasche, die sie vorsorglich mitgenommen hatte. Sie suchte nach Tränken, fand den richtigen und gab ihn Luna zu trinken.
"Wir bringen sie in den Krankenflügel", sagte Poppy.
Severus hob Luna vorsichtig hoch nachdem er ihr das Bettlaken gehüllt hatte. Dann eilte er Poppy hinterher. Er merkte, dass Luna in seinen Armen zitterte. Was hatte Carrow ihr nur angetan. Sie war vier Stunden in seiner Gewalt. Der Krankenflügel war leer. Poppy hatte die verletzten und untergetauchten Schüler im Raum der Wünsche versteckt, um sie vor den zwei Todessern zu beschützen. Luna hatte ihn das anvertraut. Severus legte Luna vorsichtig in eines der Betten. Poppy eilte zum Medizin und kam mit Salben und Tränken zurück.
"Ähm, Professor, was sollen wir mit Carrow machen?", fragte Ginny schüchtern.
"Bewacht ihn. Ihn werde ich mir später vorknöpfen."
"Und wenn seine Schwester nach ihm sucht?", fragte nun Poppy.
"Die wacht doch vor Sonnenaufgang nicht auf", sagte Ginny lachend.
"Miss Weasley, holen sich noch Verstärkung von den anderen...Und schauen sie mich nicht so an. ich weiß von ihren Widerstand."
Ginny blickte ihn unsicher an. Wollte er so den Rest der Gruppe entlarven.
"Sie dürfen gerne jeden Fluch an Amycus ausprobieren. Aber lassen sie noch was von mich übrig", sagte er grinsend.
"In Ordnung", sagte sie perplex, verließ aber dann den Krankenflügel um die Bewachung von Amycus zu veranlassen.
"Poppy, ich glaube es wird Zeit, die anderen ins Vertrauen zu ziehen."
"Na endlich. Du kannst nicht ewig dieser Belastung standhalten."
"Ich weiß. Das hier hätte nie passieren dürfen."
Zwei Stunden später war das Lehrerkollegium in Severus Büro versammelt. Alle lauschten dem Porträt von Albus Dumbledore, der seine Lehrer darüber aufklärte, warum Severus gezwungen war, ihn zu töten. Severus saß in dem kleinen Schlafzimmer neben dem Bett in dem Luna nun seelenruhig schlief. Poppy hatte ihre Wunden versorgt, die Carrow ihr zugefügt hatte, als sie ohnmächtig in seiner Gewalt war. Auf ihren Oberkörper waren die Wunden des Sectumsempra noch zu sehen. Carrow hatte sie nur notdürftig geheilt.
"Severus", rief Minerva aus dem Büro.
Der Angesprochene stand auf und ging ins Büro. Minerva kam auf ihn zu und umarmte ihn.
"Es tut mir so leid. Wenn ich gewusst hätte, was du alles auf dich genommen hast.
Sie hielt ihrer Umarmung kurz, dass sie wusste wie Severus Körperkontakt hasste.
"Wie geht es jetzt weiter?", fragte Pomona.
"Wir können nichts unternehmen, solange Potter nicht alle Horkruxe zerstört hat. Und soviel ich weiß, sind es sieben, von denen drei so erledigt sind. Das Medaillon von Salazar Slytherin müsste er inzwischen zerstört haben. Fehlen noch vier", erläuterte Severus.
"Einschließlich sich selbst", sagte Minerva.
"Ich nehme an, die Schlange ist ein Horkrux. Aber was noch?", sagte Filius nachdenklich.
"Nun, das er das Medaillon von Slytherin hatte, sucht er nach anderen Dingen von den Gründern. An das Schwert kann er nicht kommen, aber vielleicht an Sachen von Helga und Rowena."
"Dann dürfte er den Becher von Helga haben. Er war in Besitz von Hepzibah Smith und die ist tot."
"Das Diadem von Rowena. Aber das ist verschwunden", sagte Pomona.
"Vielleich hat er es gefunden", sagte Severus.
"Und wo ist es jetzt?", fragte sich Minerva.
"mal sehen, ob ich etwas beim nächsten Treffen heraus finde", sagte Severus.
"Als nächstes müssten wir besprechen, was wir nun mit unseren beiden Geschwistern machen", sagte Minerva.
"SO schwer das jetzt klingt und es fällt mir schwer, das zu sagen. Wir müssen den Schein waren", sagte sie weiter.
"Da stimme ich mit Minerva leider überein. Es fällt auf, wenn die beiden spurlos verschwinden", meinte nun auch Filius.
"ich bringe die Schüler schon immer bei Hagrid unter, damit sie in Sicherheit sind. Nun unsere DA leistet ja auch gute Arbeit", meinte Severus mit einen fiesen Grinsen.
"Ich werde Amycus mit einem Oblivate belegen. Es wird schwierig, aber dürfte es schaffen", sagte Minerva.
"Danke", sagte Severus leise.
Im Schlafzimmer war ein Stöhnen zu hören. Severus sprang sofort auf um nach Luna zu sehen. Luna schlug wild um sich.
"Weg von mir. Fass mich nicht an", schrie sie hysterisch.
Severus setzte sich aufs Bett und hielt ihre Hände fest.
"Ruhig, Luna. Du bist in Sicherheit.
Er streichelte ihren Handrücken, was eine beruhigende Wirkung auf sie hatte. Luna wehrte sich nicht länger. Ein Blick auf die Uhr sagte ihm, dass es wieder Zeit war, die Wunden mit Diptam-Konzentrat zu beträufeln. Severus nahm die Salbe von Nachttisch und begann mit der Arbeit. Minerva die ihn beobachtete, konnte nicht glauben, wie liebevoll er mit Luna umging. Hier bekam sie den wirklichen Severus zu Gesicht, der sich sonst vor der ganzen Welt verbarg.
Severus wachte die ganze Nacht an Bett von Luna. Immer wieder wurde sie trotz des Schlaftrunks von Alpträumen geplagt. In den frühen Morgenstunden setzten wieder Blutungen ein. Poppy wurde gerufen, versuchte alles Mögliche, das ungeborene Kind zu retten, war aber machtlos. Luna verlor das Baby. Als Luna wieder in einen tiefen Schlaf gefallen war, verließ Severus das Büro, ging hinunter in seine alten Gemächer. Er löste die Schutzzauber auf und betrat das Wohnzimmer. Er zückte seinen Zauberstab und zielte auf das Bücherregal. Ein roter Strahl verließ die Spitze des Zauberstabs und riss die Bücher aus Regal. In blinder Wut zerstörte er die Zimmereinrichtung. Auch das Schlafzimmer und das Bad blieben nicht unverschont. Irgendwann sank er schöpft an der Badezimmertür zusammen. Im ersten Moment hörte er das Klopfen an der Tür nicht. Erst beim zweiten Mal.
"Verschwinde", rief er aufgebracht.
Alecto kam in den Raum gestürzt.
"Wo ist mein Bruder. Ich hab das ganze Schloss durchsucht."
"Es ist mir verdammt nochmal egal, wo dein dummer Bruder ist. Wahrscheinlich foltert er irgendwo einen Schüler."
"Doch nicht ohne mich", sagte sie aufgebracht.
Severus versuchte ruhig zu bleiben, was ihm bei Alecto nur schwer fiel.
"Du bist der Schulleiter, du musst doch wissen was deine Lehrer tun."
"Alecto, geh und ich sage das nur einmal."
"Warte, du weißt wo er ist, nicht wahr Severus."
Severus griff nach seinen Zauberstab, der neben ihm lag, stand mühsam auf und ging langsam auf Alecto zu.
"Hast du nicht gehört was ich gesagt habe? Nein, kein Wunder bei deiner Dummheit. Ich frage mich immer wieder, warum der Dunkle Lord ausgerechnet euch zwei aus Askaban raus geholt hat. Selbst ein Bündel Stroh ist schlauer als ihr beiden."
"Severus, was ist in dich gefahren."
Ohne zu antworten richtete er seinen Zauberstab auf sie und ein grüner Strahl traf sie mitten in der Brust. Wie ein schwerer Sack fiel sie auf den steinernen Kerkerboden. Severus verließ den Kerker und knallte die Tür hinter sich zu. Dann beschwor er seinen Patronus auf.
"Geh zu Minerva und sag ihr, das Alecto zu Tode gekommen ist."
Die Hirschkuh nickte und verschwand. Manchmal schaffte er es noch, sie erscheinen zu lassen. Dann machte er sich wieder zurück zu seinen Büro, um nach Luna zu sehen.
Wie ein Geist glitt die Gestalt durch die leeren Gänge des Schlosses. Ab und zu blieb sie sehen und sah sich nach allen Seiten um, um sicher zu gehen, dass sie niemand entdeckte. Als sie in den nächsten Gang kam, löschte sie mit einem Schwung ihres Zauberstabes die Fackeln im Gang. Dann lief sie erst weiter. Nur das Schleifen ihres Nachtgewandes war zu hören, als es über die kalten Steine des Bodens raschelte. Nicht mehr lange und sie hatte ihr Ziel erreicht. Sie hatte die anderen flüstern hören, dass er bewacht wurde, weil der Oblivate nicht funktioniert hatte. Und tatsächlich konnte sie vor dem Klassenzimmer, in dem sich Amycus befand, zwei Gestalten vor der Türe entdecken. Sie richtete ihren Zauberstab auf die Gestalten, die kurz darauf ohnmächtig zusammen sanken. Als sie näher kam, erkannte sie, dass es sich um die Professoren Sprout und Sinistra handelte.
"Tut mir leid, Pomona, Aurora", sagte sie leise und ging auf die Tür zu.
Natürlich war diese durch Schutzzauber gesichert. Aber das war für sie kein Hindernis. Schnell hatte sie die Zauber außer Kraft gesetzt und betrat das Klassenzimmer. Amycus Carrow war mit Seilen an den Lehrerstuhl hinter dem Schreibtisch gefesselt und schien zu schlafen. Luna trat ein und schloss die Türe hinter sich. Dann erneuerte sie die Schutzzauber. Sie zielte mit dem Zauberstab auf Amycus, der von einem Strahl Wasser geweckt wurde, der aus der Spitze des Zauberstabes schoss. Verwirrt sah sich Amycus um und entdeckte dann Luna, die wir ein Racheengel vor ihm stand.
"Snape’s kleine Hure."
"Voldemort's dreckiger Abschaum. Nicht mal zum inneren Zirkel gehörst du. Dein Tod wird ihn kaum etwas scheren."
"Du bringst es nicht fertig, mich zu töten."
"Das glaubst du also. Hältst mich für ein schwaches Mädchen."
"Das bist du doch auch", sagte Amycus lachend.
Plötzlich schrie er laut auf vor Schmerzen. Der Cruciatus-Fluch hatte ihn völlig überrascht erwischt. Er hatte anscheinend nicht damit gerechnet, wie gut Luna nonverbale Zauber beherrscht. Nach einer Minute hörten die Schmerzen auf.
"Das nennst du also schwach."
"Ich war abgelenkt durch deine Schönheit."
"Vielleicht bin auch viel stärker als du."
"Ich bin ein Todesser. Ich kann dich jederzeit töten."
"Wer von uns beiden ist hier gefesselt. Du oder ich. Und da du anscheinend die nonverbalen Zauber nicht beherrscht bin ich klar im Vorteil."
Und wieder wurde Carrow von Krämpfen und Schmerzen durchschüttelt. Carrow sollte genauso leiden wie sie. Er sollte die Schmerzen füllen, die er Luna angetan hatte.
"Hör auf du Miststück", schrie er unter Schmerzen.
"Warum sollte ich. Hast du aufgehört. Nein."
Luna merkte nicht, dass sie inzwischen die Kontrolle über ihre Kräfte verlor. Die Seile die Carrow gefesselt hatten, fingen an zu glühen. Amycus schrie vor Schmerzen und es roh nach verbranntem Fleisch.
"Fühlst du es. So fühlt es sich an wenn man einen Teil von sich verliert."
Wie in Trance hob sie ihren Zauberstab und richtete ihn auf den immer noch schreienden Carrow.
"Avada Kedavra", schrie sie.
Der grüne Lichtblitz verließ die Spitze ihres Zauberstabes und traf Carrow mitten in die Brust. Luna entfesselte Magie brauch aus ihr heraus und verwüstete das Klassenzimmer. Sie hingegen sank ohnmächtig zu Boden, während ein Sturm um sie herum zu toben schien.
Als Severus vor das Schulleiterbüro betrat, merkte er sofort, dass etwas nicht stimmte. Es war seltsam leise. Keiner der Porträts schien sich mit den anderen zu reden. dann merkte er, dass alle Porträts verschleiert waren als er hinein trat. Sofort nahm er den Zauber von den Bildern. Albus Dumbledore meldete sich als erstes zu Wort.
"Es war Luna. Finde sie. Ich glaube sie wird eine Dummheit begehen."
Severus machte sofort Kehrt und rannte die Wendeltreppe hinunter. Unten angekommen stieß er mit Minerva zusammen.
"Wo hab ihr Carrow untergebracht?"
"Severus, Rache hat keinen Sinn."
"Luna ist nicht in ihren Bett und ich glaube sie wird sich rächen."
"Schnell folge mir", sagte sie, drehte sich um und rannte los, so schnell es ihr Alter zuließ. Severus folgte ihr. Sie hatten Carrow in einen Klassenzimmer untergebracht, das schon seit Jahren nicht mehr benutzt wurde. Vor der Türe lagen die bewusstlose Pomona und Aurora. Minerva kniete sich neben die beiden und sprach leise "Enervate". Währenddessen versuchte Severus ins Klassenzimmer zu gelangen, doch die Tür war durch stärkere Schutzzauber geschützt.
"Bombarda", rief er, doch nichts tat sich.
Luna hatte die Tür mit sehr starken Zaubern geschützt.
"Reductio".
Die Tür zersprang in feinen Staub. Im Inneren des Klassenraumes schien ein Sturm zu toben und mitten zwischen den Schulbänken lag eine bewusstlose Luna.
"Finite Incantatem."
Sofort hörte der Sturm auf und Severus konnte sich Luna nähern. Auf den ersten Blick schien sie nicht verletzt zu sein.
"Oh mein Gott", rief Minerva entsetzt, als sie sah, was Luna mit Carrow angestellt hatte. Noch immer saß er auf den Stuhl, die Fesseln waren verbrannt und sein Oberkörper stark verkohlt. Sein Gesicht hatte einen entsetzten Blick. Man sah sofort, dass ihn der Todesfluch getroffen hatte.
"Was hat sie nur getan", sagte Minerva sichtlich geschockt.
"Ihn dieselben Schmerzen zugefügt, wie er ihr", sagte Severus.
Vorsichtig hob er Luna hoch. Ihr Körper war eiskalt.
"Ich muss dafür sorgen, dass die Dunkelheit nicht ihre Seele zerfrisst", sagte er und verließ das Klassenzimmer.
Mit wehender Robe eilte Severus durch die dunklen Gänge des Schlosses. Er musste schnell handeln. Luna hatte einen Menschen getötet, ihre Seele war beschmutzt und die Dunkelheit würde von ihren Körper Besitzt nehmen. Ihre Seele durfte keinen Schaden nehmen. Der Wasserspeier drehte sich bereits, als er näher kam. Eilig sputete er die Wendeltreppe hoch, eilte durch die Bürotür, die offen stand zu seinen privaten Bereich. Sanft legte er Luna auf dem gemeinsamen Bett ab.
"Lexie", sagte er leise.
Mit einem leisen Plopp erschien die kleine Hauselfe.
"Ja, Professor. Was kann ich für sie tun."
"Hole bitte die Kiste über den Kamin in meinem Wohnzimmer. Schnell."
"Jawohl."
Als er wieder zu Luna blickte, waren ihren Augen aufgerissen und blickten starr zum Decke des Himmelbetts.
"Luna, hörst du mich?"
Sie reagierte nicht, blickte weiter starr zu Decke.
"Prinzessin, du musst dagegen kämpfen. Lass die Dunkelheit nicht in dein Herz."
Doch sie schien ihn nicht zu hören. Inzwischen war Lexie wieder mit dem kleinen Kästchen erschienen, das Severus brauchte. Die Hauselfe reichte ihm das Kästchen.
"Hole bitte noch Madame Pomfrey."
"Sehr wohl, Herr."
Severus murmelte etwas und das Kästchen sprang und gab seinen Inhalt preis. Zehn kleine Fläschen mit verschieden Flüssigkeiten unterschiedlicher Farben. Er nahm das Fläschen mit der gelben Flüssigkeit heraus. Er hatte den Trank selber entwickelt. Er würde Luna helfen, gegen die Dunkelheit die in ihren Inneren herrschte, zu kämpfen. Severus setzte sich neben sie aufs Bett, fuhr mit seinen Arm unter ihren Rücken und zog sie zu sich nach oben. Sanft legte er sie an seiner Oberkörper. Er führte das Fläschen an ihren Lippen und zwang sie so, den Trank zu schlucken.
"Er wird dir helfen, Prinzessin."
Sanft legte er sie zurück in die Kissen und legte sich neben sie.
"Legilimens", flüsterte er leise und drang in ihre Gedanken ein.
Alles um sie herum war schwarz, sie sah nicht mal ihre Hände. Sie lag auf kalten Stein, der feucht war. Sie spürte die feuchte unter sich, doch nichts an ihr war nass. Wo zum Teufel war sie? Luna versuchte aufzustehen, doch ihrer Beine fühlten sich taub an.
"Hallo kleiner Mörderin", flüsterte plötzlich jemand.
Luna versuchte herauszufinden, woher die Stimme kam.
"Wer bist du?", rief sie und ihre Worte hallten wie ein Echo.
"Ich bin deine dunkle Seite", sagte die Stimme wieder.
"Dunkle Seite. Ich hab keine dunkle Seite."
"Mädchen, jeder hat eine dunkle Seite. Nur ich war bis immer tief in dir drin, doch jetzt da du Amycus getötet hast, will ich an die Oberfläche."
"Nein", schrie Luna.
"DU hast keine Chance gegen mich. Ich werde mit jedem Augenblick stärker. DU hast keine Kraft gegen mich zu kämpfen."
Mit einem Mal erhellte sich ihre Umgebung. Luna sah sich um. Alles erinnerte den Keller der Crabbes, in dem sie als Kind oft eingesperrt wurde. In einer dunklen Ecke entdeckte sie eine dunkle Gestalt.
"Wie oft hat man dich hier eingesperrt. Deine ganze Kindheit lang. Hast du mich da schon gespürt."
Stundenlang war Luna im Keller eingesperrt gewesen, weil sie sich versucht hatte, gegen Vincent zu wehren. Jede Stunde kam Madame Crabbe hinunter um sie zu verprügeln. Und jedes Mal wurde der Hass gegen sie größer.
"Du warst 14 als du Violett das erste Mal töten wolltest. damals hab ich so gehofft, endlich ans Licht zu kommen."
"Luna", hörte sie plötzlich die vertraute Stimme von Severus.
"Liebster, wo bist du?"
Luna sah sich um, konnte ihn aber nirgends entdecken.
"Sag ihm, er soll gehen. Er wird mich nicht aufhalten."
"Ich bin bei dir. Wir werden gegen die Dunkelheit kämpfen."
Die Gestalt trat aus der Dunkelheit heraus. Luna konnte ihren Augen kaum glauben. Vor ihr stand die selbst. Aber sie ganz anders aus. Nachtschwarzes Haar, dunkle Augen und blasse Haut. Sie trug die Todesserkluft, die sie von Severus kannte.
"Das könntest du auch sein. Sein sowie Severus."
"Er ist nicht so."
"Bist du dir da sicher?"
"Luna, hör nicht auf sie."
"Sei still", rief die "böse" Luna.
"Ich bin bei dir, Liebste."
Neben ihr erschien die Illusion von Severus. Sanft lächelte er sie an.
"Siehst du, ich bin hier bei dir."
Luna fühlte sich gleich wieder besser, da sie wusste, das Severus nun an ihrer Seite war.
"Und nun steh auf und kämpfe gegen sie."
Langsam erhob sich Luna. Noch immer wacklig auf den Beinen.
"Du bist schwach", gifte die böse Luna.
"Schwach und alleine."
"Hör nicht auf sie. Du bist nicht schwach. Du bist stark", sagte Severus.
"Denk an all die schönen Sachen. Wie viel Leidenschaft du beim Brauen entwickelst. Mit welcher Hingabe du das Lernen bei Poppy liebst."
"Du kannst mich nicht vertreiben."
Langsam ging Luna auf ihr "Böses Ich" zu. Mit jedem Schritt wurde ihr Gang fester.
"Ich habe eine Familie voller Todesser überlebt. Einen irren Apotheker. Nein, ich war schwach, aber ich werde es nie wieder sein."
Luna sprach voller Leidenschaft und die "böse Luna" begann plötzlich vor Schmerz das Gesicht zu verziehen. Lichtflecke waren auf den Gesicht zu sehen.
"Hör auf damit. Lass mich mit deinen Gefühlen für diesen Todesser in Ruhe."
Doch Luna dachte weiter an die Stunden, die sie mit Severus verbracht hatte. Als sie an ihr erstes Mal mit Severus dachte, hörte sie plötzlich einen lauten Knall. Ihr Alter Ego war explodiert.
"Das hast du gut gemacht. Und nun komm zu mir zurück", sagte Severus liebevoll.
"Wie?", fragte Luna verwirrt.
Doch Severus begann bereits zu verschwinden.
Langsam zog sich Severus aus Luna's Geist zurück. Nun hieß es warten, ob Luna es schaffte, aus ihrem Koma zu erwachen. Ein gutes Zeichen war es, das es geschafft hatte, ihre dunkle Seite wieder tief in ihr inneres zu verbannen.
"Severus, wie geht es ihr?", fragte Minerva und trat näher.
"Sie musste gegen ihre dunkle Seite kämpfen."
"Hat sie es geschafft?"
"Ja. Jetzt muss sie nur wieder aufwachen."
Plötzlich spürte er das Ziehen in seinen linken Arm. Der Dunkle Lord rief nach seinen Anhängern.
"Minerva bleib bei ihr. Ich muss leider weg."
"Er ruft nach dir."
"Ja. Und so wie das Mal brennt, hat er schlechte Laune."
"Komm heil zurück. Nicht um meinetwegen, aber wegen Luna."
Severus nickte nur, verließ das Schlafgemach und ging in einen Nebenraum, um sich die Todesserkluft anzulegen. Ausgerechnet jetzt, wo es Luna schlecht ging, musste Severus zu einem Treffen. Sobald er die Kleidung angelegt hatte, apparierte Severus sofort nach Malfoy Manor.
Lautlos erschien der schwarze Schatten vor dem mächtigen Eisentor von Malfoy Manor. Wie von Geisterhand öffnete sich das Tor und ließ den Besucher eintreten. Severus spürte die mächtigen Schutzzauber, als er durch das Tor trat. Ein gepflegter Kiesweg führte durch den großen Garten zum Haupthaus des Anwesens. Einige tote Pfauen lagen dort, Spuren von Bisswunden waren an ihnen zu sehen. Anscheinend war Greyback wieder mal hungrig gewesen. Plötzlich ertönen laute Schreie in der Nacht. Es klang nach einem jungen Mädchen. Dann war das laute Knurren von Fenri Greyback zu hören. Der Werwolf ging wieder seiner Lieblingsbeschäftigung nach: Junge Mädchen jagen.
"Komm her, Kleine. Ich werde die bestimmt nicht weh tun", hörte er Greyback rufen.
Severus wusste es besser. Erst würde sie der Werwolf jagen und dann genüsslich verspeisen. Dem weiter keine Beachtung schenkend lief er weiter zum Haupthaus. Mit einem Schwenk seines Zauberstabs öffnete das große Eichenportal und trat in die Empfangshalle. Sofort erschien mit einem leisen Plopp der Hauself der Familie Malfoy.
"Guten Abend, Professor Snape. Darf ich ihnen den Umhang abnehmen?", quiekte der Hauself.
"Wo findet das Treffen statt?", fragte Severus dagegen.
"Die Herrschaften und der Dunkle Lord befinden sich im Blauen Salon."
Ohne einen Dank oder seinen Umhang abzugeben lief er zu großen Treppe, die in das oberste Stockwerk führte, wo der Blauen Salon lag, in dem Lucius sonst seine Gäste empfing. Aber er war inzwischen weit unten in der Todesserrangordnung ankommen, nachdem er den Auftrag im Ministerium vor zwei Jahren versaut hatte. Seit dem sah sich Lord Voldemort als neuer Hausherr. Je näher er kam, umso deutlicher war zu hören, warum Voldemord so wütend war. Anscheinend war Bellatrix Lestrange, der irren Todesserin, ein Fehler unterlaufen. Die Tür zum Salon schwank auf sobald Severus näher trat. Er betrat den Raum, verbeugte sich vor dem Dunklen Lord und nahm neben ihm Platz.
"Sicher hast du schon mitbekommen, was für einen Fehler sich Bellatrix geleistet hat?", fragte Voldemort.
"Sie hat Potter entwischen lassen."
"Wir waren so nah dran, diesen Krieg für uns zu entscheiden. Aber nein, diese Idioten von Greifer und unsere liebe Bellatrix haben Potter entkommen lassen."
"Es tut mir unendlich leid, mein Lord."
"Wie konnte es eine niedrige Kreatur schaffen, dem Trio und meinen Gefangen zur Flucht zu verhelfen, Bellatrix?"
"Diese Biester haben ihre eigene Magie."
"Das ist keine Entschuldigung. Ich bin ernsthaft am überlegen, ob du bei den Angriff auf Hogwarts dabei sein wirst."
"Meister, ich bin eine eurer fähigsten Kämpfer."
"Das hat man im Ministerium gesehen", meinte Severus sarkastisch.
"Halt deine Klappe, Giftmischer", sagte Bellatrix wütend.
"Ruhe, Bellatrix. Snape ist mein treuster Diener."
"Der in Hogwarts hockt, es sich dort gemütlich macht und sein ehemaliges Hausmädchen vögelt."
"Eifersüchtig, Lestrange?", fragte Severus amüsiert.
"Ich hab bestimmt mehr zu bieten als so ein Schlammblut."
"Zu deiner Information: Ich würde nie ein Schlammblut anrühren."
"Du willst es nur nicht zugeben, dass wieder einer solchen Ausgeburt der Hölle verfallen bist."
"Schluss jetzt", sagte Voldemort wütend. "Solange Severus seine Arbeit macht, und das zu meiner voller Zufriedenheit, kann er seine Triebe ausleben, wie es möchte."
"Wurde Potter inzwischen irgendwo gesichtet. Er wird bestimmt nach Hogwarts kommen."
"Seine Freunde haben nichts von ihm gehört. Ich verhöre sie regelmäßig."
"Was ist mit den Schutzbannen?", wollte Voldemort wissen.
"Die meisten konnte ich bereits aus Kraft setzten, doch der Apparierschutz ist schwer zu knacken."
"Das dürfte für dich doch kein Problem sein, Giftmischer", sagte Bellatrix mit einen fiesen Lächeln.
"Sei still, Lestrange."
"Lord, bis zum Angriff werden die Schutzbahne außer Kraft gesetzt."
"Gut. Sobald Potter Hogwarts betritt beginnt der Angriff."
"Severus, du darfst wieder gehen."
"Sehr wohl, Lord."
Severus erhob sich wieder und verließ den Raum. Er merkte, dass ihm jemand folgte. Das Klacken von Stiefeln war zu hören.
"Wohin so schnell, Giftmischer. Ich dachte wir vergnügen uns noch ein bisschen."
"Du kannst denken?", sagte Severus sarkastisch.
"Ich kann dir Sachen zeigen, die dein kleines Hausmädchen nicht kann."
"Du wirst nie in die Nähe meines Bettes kommen."
"Das werden wir noch sehen. Vielleicht statte ich deinen kleinen Flittchen einen kleinen Besuch ab."
"Wenn du es wagst, vor dem Kampf das Schloss zu betreten und so den Plan zu gefährden, wirst du das bitter bereuen", drohte er ihr.
"Droh mir nicht. Und ich würde an deiner Stelle auf deine kleine Hure aufpassen", sagte sie mit schriller Stimme und drehte sich auf den Absatz um. Kaum hatte er das Anwesen der Malfoys hinter sich gelassen, apparierte er zurück nach Hogwarts.
Minerva saß an dem großen Schreibtisch, der aus massivem Eichenholz war und studierte einige Akten, die Severus offen liegen gelassen hatte. Es gab eine Akte mit Namen von Slytherin Schülern, die den Todessern treu ergeben waren und die er als neue Spione ansah. Dann gab es noch einige Schüler aus Slytherin, vor allem waren es meistens Schülerinnen, bei denen er notiert hatte, das sie zwar aus Todesser Familien stammen, aber nicht die Gesinnung ihre Eltern teilte. Auch stellte sie fest, dass er immer wieder dafür gesorgt hatte, das Strafarbeiten bei Hagrid abgehalten wurden, damit die Kinder vor den Folterungen der Carrow-Geschwister in Sicherheit waren.
"Der arme Junge, er hat so viel auf sich genommen. Albus wie konntest du ihm nur so eine Last auf die Schultern legen."
"Es war alles zum Wohl von uns allen."
"Das Wohl von uns allen? Pah. Weißt du was er alles erdulden musste. Seine Liebe heiratete einen anderen und wurde dann getötet. Er musste jahrelang Folterung und Erniedrigung ertragen."
"Bald wird es vorbei sein. Und er hat wieder einen Grund für Frieden zu kämpfen."
"Wenn der Krieg vorbei ist, werde ich dafür sorgen, dass nie wieder in irgendjemand Schuld stehen muss", sagte Minerva entschlossen.
"Ihm wird nach dem Krieg nicht passieren. Ich hab genug Beweise, dass man ihn vor einen Gericht freisprechen würde."
"Wenigsten daran hast du gedacht."
Minerva widmet sich wieder den Akten. Die anderen Porträts schwatzen wie immer miteinander. Plötzlich war ein lautes Schreien aus dem Schlafzimmer zu hören. Minerva sprang vom Stuhl auf und rannte zu Luna. Wild um sich schlagend lag Luna im Bett und schrie wie am Spies. Minerva kniete sich aufs Bett und versuchte sie festzuhalten, was sich als schwierig erwies, den Luna hatte enorme Kräfte entwickelte und trag Minerva immer wieder.
"Luna, hör auf, du tut's mir und dir weh. Beruhig dich mein Kind."
Aber Minerva gelang es nicht, sie zu beruhigen. Sie sah als einzigen Weg nur noch, Luna ans Bett zu binden, als sie hörte, wie Severus die Stufen, die zur Aussichtsplattform führten, hinunterkam.
"Severus, schnell beeil dich. Luna schlägt wild um sich."
Severus beschleunigte seine Schritte und lief zu Luna ans Bett. Er versuchte ihre Handgelenke zu greifen, bekam sie schließlich zu fassen und drückte sie fest aufs Bett.
"Ruhig Prinzessin, dir passiert nichts. Ich bin doch wieder da", sagte er mit sanfter Stimme.
Anscheinend half es schon, dass sie seine Stimme hörte um sich wieder zu beruhigen. Ihr hektischer Atem stabilisierte sich wieder. Luna hörte auf sich zu wehren und Severus nahm ihren Oberkörper in die Arme. Sanft wiegte er sie hin und her.
"Ist ja gut, mein Liebling. Ich bin wieder hier. Hier bist du in Sicherheit."
Langsam schlug Luna die Augen auf und sah sich verwirrt um.
"Wo...bin.ich", fragte sie mit schwacher Stimme.
"In unseren Schlafzimmer. Du bist ohnmächtig geworden, nachdem du dich an Amycus gerächt hast."
"DU hast mich geholfen gegen die böse Luna zu kämpfen."
"Ja, ich war an deiner Seite."
"Danke", sagte sie kaum hörbar.
"Schlaf jetzt weiter. Du brauchst viel Ruhe."
"Bleib du bei mir?", fragte sie schwach.
"Ich leg mich zu dir, bis du eingeschlafen bist."
Severus legte sie sanft in die Kissen und legte sich dann neben sie.
"Bald sind wir frei", sagte sie leise.
"Ja. Und dann beginnen wir ein neues Leben."
"Du könntest dich der Forschung widmen...“, kam es leise von ihr.
Luna fiel es schwer, die Augen auf zu halten.
"Schlaf jetzt, Prinzessin. Ich bin in deine Nähe."
Severus legte sanft zurück in die Kissen, deckte sie zu und gab ihr noch einen Kuss auf die Stirn. Dann verließ er das Schlafzimmer.
Minerva saß inzwischen vor dem Kamin, in dem ein Warmes Feuer prasselte und dem großen Büro Wärme spendete. Sie las in einer Akte, die sehr alt aussah. Severus erkannte sie sofort, als er näher kam und den Sessel setzte, der gegenüber von Minervas Sessel stand.
"Phoebe war so ein liebeswertes Mädchen. Eine meiner Lieblinge, obwohl sie nicht in meinen Haus war."
"Erzähl mir von ihr", sagte Severus.
"Sie kam aus einer reinblütigen Familie. Keiner ahnte damals, dass sie seiner Gefolgsleute waren. Meistens war Phoebe in der Bibliothek zu finden."
"Eine zweite Hermine Granger?"
"Nein. Sie hat sich damals nur auf ein Gebiet beschränkt."
"Ich rate jetzt einfach mal? Zaubertränke."
"Ja. Phoebe war in dieser Zeit die beste. Sluggi müsste sich an sie erinnern."
"Ich glaube, Luna würde sich freuen, mehr von ihrer Mutter zu erfahren."
"Bestimmt. Jetzt weißt du auch woher die Leidenschaft für dein Fach kommt."
"Und das hat sie an ihrer Tochter vererbt."
Nachdenklich blickte Severus in die Flammen des Kaminfeuers. Er ließ den Tag in Gedanken Revue passieren. Soviel war passiert. Es war ihm schwer gefallen, ausgerechnet heute nach Malfoy Manor zu müssen, um den Dunklen Lord weiterhin den teuren Diener zu vorzuspielen. Mit alle Mühe war es ihm gelungen, seine Gedanken zu verbergen. Auf keinen Fall durfte er sich jetzt verraten, wo der letzte Kampf so nah bevorstand.
"Ich werde mich jetzt zurückziehen. Morgen ist ein neuer Tag der überstanden werden muss."
Minerva legte die Akte von Luna's Mutter auf den Beistelltisch und erhob sich langsam.
"Guten Nacht, Minerva. Ich hoffe morgen gib es weniger Probleme als heute."
"Im Krieg gib es nie ruhige Tage. Leider."
Dann verließ sie das Büro. Severus blieb noch eine Weile im Sessel sitzen, bevor er sich ebenfalls zur Nachtruhe begab.
Stück für Stück erkämpfte sich die Morgensonne ihren Weg durch die halbverschlossenen Vorhänge des Schlafzimmers. Severus lag halb sitzend im Bett und starrte auf einen Punkt an der gegenüberliegenden Wand. Luna, deren Kopf und ihr langes Haar auf seiner Brust lagen, schlief noch. Sie war während der Nacht immer wieder von Alpträumen heimgesucht worden. Severus hatte jedes Mal beruhigend auf sie eingeredet bis sie wieder in einen sanften Schlaf gefallen war. Ihn hielten jedoch die Worte von Lestrange bei Todessertreffen wach. Er war sich sicher, dass Bellatrix' Worte nicht nur daher gesagt war, es war eine deutliche Drohung gewesen. Sie war neidisch, dass der Dunkle Lord ihn mehr vertraute als ihr, seiner treusten Anhängerin. Vorerst war Luna noch in Sicherheit, aber wenn es bald zum Kampf um Hogwarts kommen würde, war Luna in Gefahr.
"Guten Morgen, Sev", hauchte sie leise und riss ihn somit aus seinen Gedanken.
"Guten Morgen, Prinzessin."
Er beugte sich zu ihr herunter und küsste sie liebevoll. Ihre sonst so weichen Lippen waren rau und rissig.
"Hast du gut geschlafen?", fragte er liebevoll.
"Es waren weniger Alpträume. Sie kam nicht wieder."
"Du hast sie tief in deinen Inneren verbannt."
"Ich fühle mich so leer."
Severus wusste, dass sie von Lust des gemeinsamen Kindes sprach. Er fühlte sich genauso leer. Bei beiden saß der Verlust tief. Er hatte Poppy nicht einmal gefragt, wie weit Luna gewesen war.
"Ich hatte Angst es dir zu sagen", gab sie leise zu.
Severus sah sie erstaunt an.
"Warum?"
"Ich weiß nicht, wie es passieren konnte, den ich hab immer deinen Trank genommen."
"Die Magie in uns hat ihre eigenen Gesetze."
Eine Weile lagen sie einfach so da. Luna hatte sich noch näher an ihn gekuschelt und ließ gedankenverloren ihren Finger um seinen Bauchnabel kreisen.
"Willst du Kinder?", fragte sie plötzlich.
Sie hatte oft genug sein Launen erlebt, wenn er sich bei ihren Besuchen über ihrer dummen Mitschüler aufgeregt hatte.
"Es gab eine Zeit, das konnte ich es mir nicht vorstellen. Aber seit du in mein Leben getreten bist. Ich finde die Vorstellung, dass du unser Kind einmal in deinen Armen halten wirst, wunderschön."
"Es war ein Junge. Ich war Ende des vierten Monats, deswegen hat man noch nicht viel gesehen."
"Wenn dieser unsinnige Krieg vorbei ist, dann bauen wir uns ein neues Leben auf."
"Du kannst nur noch forschen und musst nicht mehr unterrichten, außer du willst es?"
"Irgendjemand muss doch den Gören etwas beibringen", meinte er sarkastisch.
"Dann machen wir eine Auszeit. Kannst du das denn? Einfach mal nichts tun?", fragte Luna.
"Ja."
"Lügner", sagte sie lachend und begann ihn zu kitzeln. Sie liebte es wenn er lachte, seine entspannten Gesichtszüge dabei. Nur ihr zeigte er diese Seite von sich.
"Ich liebe dein Lachen. Du wirkst dann ein paar Jahre jünger."
Sie setzte sich auf seinen Schoss und blickte ihn liebevoll an. Ein paar Haarsträhnen, die ihm ins Gesicht hingen, strich sie liebevoll zu Seite. Sie nahm seine Haare und fixierte sie mit einem stummen Zauber zu einem im nackten gebundenen Zopf.
"Ich möchte immer dein Gesicht sehen."
Luna beugte sich zum ihm herunter und küsste ihn sanft. Seine Lippen schmeckten nach Feuerwhiskey. Mit der Zunge stupste sie an seine Lippen und bat um Einlass, den er ihr nur zu gerne gewährte. Ihre Zungen begannen einen leidenschaftlichen Kampf. Luna spürte, wie sehr ihn dieser Kuss erregte. Sie löste ihre Lippen von seinen.
"Lass dich einfach fallen, Severus."
Kuss für Kuss wanderten sie mit ihren Lippen nach unten zu seinen Lustzentrum. Sie zog seine Boxershorts bis zu den Kniekehlen und setzte sich dann auf seine Waden. Als er ihre Lippen auf seine empfindsamen Spitze, stöhnte er lustvoll auf. Liebevoll begann Luna, ihn oral zu verwöhnen. Sie liebte es, wenn er ab und zu die Kontrolle abgab. Seine Hände lagen auf den Bettlagen und krallten sich hinein. Laut schrie er seinen Höhepunkt heraus. Luna schluckte so viel sie konnte von seinen Samen.
"Das hättest du nicht machen müssen. Ich weiß wie sehr es dich ekelt."
"Nicht bei dir. Dir kann ich vertrauen."
"Bist du schon bereit für mehr?"
Sie schüttelte den Kopf und wagte es nicht, ihn anzusehen.
"Tut mir leid, Severus."
"Dir muss nichts leidtun. Ich gebe dir alle Zeit der Welt, meine Prinzessin."
In diesen Moment klopfte er zaghaft an der Tür zu Schlafzimmer.
"Master, ich hab das Frühstück serviert", sagte Lexie mit ihren piepsigen Stimme.
"Danke, Lexie."
Sie hörten ein leise "Plopp".
"Lass uns aufstehen. Du brauchst wieder ein anständiges Frühstück, sonst köpft mich Poppy womöglich noch."
"Oha. Der finstere Kerkermeister hat Angst vor der Krankenschwester."
"Sag das aber niemanden weiter. Sonst wäre mein Ruf ruiniert."
"Ich werde mich hüten. So wie du jetzt bist, bekomme nur ich dich zusehen. Das ist alleine mir vorbehalten."
Sie küsste ihn liebevoll, stand mit leicht wackligen Beinen auf und ging nach nebenan ins Bad. Als sie frisch geduscht aus dem Bad kam, stand Severus neben der Tür und hüllte sie ihn seinen Morgenmantel. Luna schmiegte sich in den samtenen Stoff und zog den Duft seines Besitzers ein. Der Mantel roch nach Kräutern, seinen Aftershave und Severus. Sie liebte diesen berauschenden Geruch.
Eine halbe Stunde später saßen sie zusammen am Frühstückstisch und genossen die Leckereien, die Lexie ihnen gebracht hatte. Luna aß so viel, als hätte sie tagelang nichts bekommen.
"Schön dass dein Appetit wieder da ist."
"Es ist so lecker. Ich wünschte, ich könnte so kochen, wie es die Elfen können."
"Mir schmeckte das, was du mir immer gekocht hast."
"Das sagst du jetzt nur, damit nicht nicht beleidigt bin."
Luna legte ihren Toast beiseite und kletterte auf seinen Schoss.
"Na lieber Kerkermeister, wer kocht nun besser? Ich oder die Elfen? Und nicht lügen, ich sehe das."
"Du, meine Prinzessin."
Er küsste sie liebevoll. Ihre weichen Lippen schmeckten nach Erdbeermarmelade. Das Zischen der Flammen im Kamin beendete ihren romantischen Kuss.
"Guten Morgen ihr zwei", sagte der schwebende Kopf von Poppy.
"Guten Morgen Poppy", sagte Luna fröhlich.
"Wie geht's dir?"
"Gut. Hatte heute keine Alpträume."
"Darf ich kommen und dich untersuchen?"
"Ja."
Weniger Sekunden später stieg die Hogwarts-Krankenschwester aus dem Kamin und klopfte sich einigen Ruß von ihrer Schwesternkleidung. Luna lud sich gerade die dritte Portion Rührei auf ihren goldenen Teller.
"Wie ich sehe, ist dein Hunger wieder da."
"Ja."
"Du solltest dir ein Beispiel an ihr nehmen, mein Junge. Du isst viel zu wenig."
"Nach einem Besuch bei dem Monster hättest du auch keinen Hunger."
"Das sagst du jedes Mal. Aber du brauchst Kraft für das alles. Also iss."
Mit einem Wink ihres Zauberstabes lud Poppy Severus eine weitere Portion Rührei auf den Teller. Luna versuchte alles, um ein Lachen zu verhindern, doch es gelang ihr nur schwer.
"Luna, fällst du mir etwa in den Rücken?"
"Aber natürlich nicht", versuchte sie ernsthaft zu sein.
"Essen und zwar ohne Widerrede."
Mürrisch begann Severus zu essen. Währenddessen sprach Poppy einige Diagnosezauber über Luna. Sie hatte die Augen geschlossen, wollte nicht sehen, was man ihren Körper angetan hatte.
"Dein Körper erholt sich erstaunlich gut."
"Ähm...kann ich noch?", fragte Luna ängstlich.
"Ja, du kannst später noch Kinder bekommen. Aber lasst euch mindestens ein halbes Jahr Zeit. Dein Körper braucht diese Zeit."
Luna war erleichtert. So sehr hatte sie sich darauf gefreut, Mutter zu werden.
"Und Severus, dein Verhütungstrank ist in Ordnung. Luna hat eine besondere Magie in sich, die den Trank unwirksam gemacht hat.
"Luna hat ja schon bewiesen, wie stark ihre Magie ist", sagte er und schob dann seinen leeren Teller auf die Seite.
"Minnie hat mir heute beim Frühstück erzählt, dass das Scheusal dich sehen wollte."
"Ich habe keine Verletzungen. Er war sauer auf Lestrange."
"Kann er sie in einen seiner Wutanfälle nicht einfach umbringen. Ein Todesser weniger."
"Naja, wenn seine Pläne weiterhin so schlecht ausgeführt werden, wird er seinen Anhänger nicht durch das Licht verlieren."
Eine Weile saßen sie einfach nur schweigend am Tisch und hingen ihren Gedanken nach, als ein lauter Knall sie alle erschrocken zusammenfahren ließ. Zwei Elfen standen im Raum und eine hielt die andere fest. Es waren Lexie und Dinky.
"Master, ich hab sie im Zimmer von Miss Luna gefunden, wie sie geschnüffelt hat", piepste Lexie aufgeregt."
"Ich hab nicht geschnüffelt", sagte Dinky empört.
"Aber was machst du dann hier, Dinky", fragte Luna.
"Du kennst diese Elfe?", fragte nun Severus.
"Ja. Dinky hat mich aufgezogen", erklärte Luna und wandte sich wieder Dinky zu. "Aber wolltest du in meinen Räumen."
"Nach dir sehen. Ich hab ein Gespräch zwischen der Herrin und Madame Lestrange belauscht. Sie hat der Herrin den Auftrag gegeben, dass Master Vincent sich ein bisschen um dich kümmert, wie es früher getan hat."
Luna wurde mit einem Mal blass. Sie wusste noch genau, was Vincent mit ihr gemacht hatte.
"Pass auf dich auf Luna. Bitte", flehte Dinky mit piepsiger Stimme.
"Ich werde auf sie Acht geben", sagte Severus.
"Ich muss gehen, die Herrin ruft nach mir."
Mit einem Plopp verschwand Dinky wieder.
"Lexie, geh in Miss Luna's Räume und bewache sie."
"Verstanden, Herr."
Auch Lexie verschwand, Luna stand wortlos auf und verließ das Büro.
"Severus, warum ist Lestrange hinter Luna her?", fragte Poppy ernst und sah Severus dabei eindringlich an."
"Bella will immer noch was von mir."
"Du hattest etwas mit Bellatrix Lestrange?", fragte Poppy schockiert.
"Ja. Ich war damals jung und sie war doch noch sehr attraktiv. Und Heute glaubt sie immer noch, ich würde etwas für sie empfinden. Sie versucht durch mich, in eine noch bessere Position bei Dunklen Lord zu kommen."
"Aber wie hat sie von Luna erfahren. Ich dachte du verschließt deine Gedanken?"
"Violett Crabbe hat vielleicht von Luna erzählt oder Alecto. Ich kenne die Gerüchte unter den Slytherins, das ich mein Hausmädchen hart rannehme."
"Hast du ihr ehemals wehgetan, ich meine körperlich?"
"Nein. Ich hab meine Wutausbrüche nie an ihr ausgelassen. Sie durfte hinterher nur das Chaos in der Wohnung beseitigen."
Luna lag in einen Liegestuhl, den sich hergezaubert hatte und blickte gedankenverloren über das weite Gelände von Hogwarts. Hier auf dem Astronomieturm fand sie immer Ruhe zum Nachdenken. Die Türe hatte sie mit Schutzzaubern gesichert, den sie wusste, Vincent würde den Auftrag seiner Mutter sehr ernst nehmen. Er war vielleicht strohdumm, aber wie man jemand mit Zaubern schaden konnte, das wusste er. Wie oft hatte er versucht sie zu verhexen. Ihm war es meistens gelungen, wenn sie nicht damit gerechnet hatte, ansonsten hat ihr magischer Schutzschild sie vor dem schlimmsten bewahrt. Aber warum war ausgerechnet Bellatrix Lestrange hinter ihr her. Sie hatte die Frau nie persönlich kennengelernt, hatte nur über ihre grausamen Taten im Tagesprophten gelesen. Fast zu spät merkte sie, dass jemand versuchte, ihre Schutzbanne zu brechen. Luna sprang vom Stuhl auf, zog ihren Zauberstab aus der Tasche und zielte auf die Türe. In diesen Moment zerbarst die Holztüre und zerfiel in kleine Holzspänne.
"Hab ich dich gefunden, du entkommst mir nicht", sagte die schrille Stimme von Bellatrix.
Luna richtete ihren Zauberstab auf die schwarzhaarige Hexe und wollte ihr einen Fluch an den Hals werfen, doch ihre Lippen verließ kein Wort. Stattdessen rief Bellatrix:
"Avada Kedavra."
Der grüne Todesstrahl verließ den Zauberstab der Hexe und schoss auf Luna zu, traf sie mitten in die Brust. Ein schrilles Lachen war von Bellatrix zu hören.
"Prinzessin", hörte sie jemanden rufen. "Wach auf."
Schreiend fuhr Luna aus dem Liegestuhl hoch. Severus war über sie gebeugt.
"Es war nur ein Alptraum. Niemand wird dir hier wehtun."
"Sie war hier. Ich habe ihre Anwesenheit gespürt."
"Niemand war hier. Du hast starke Schutzbanne auf die Tür gelegt. Ich konnte erst hindurch, als du in den tiefen Schlaf gefallen bist."
Mit einem Schwung seines Zauberstabes vergrößert er den Liegestuhl und legte sich dann zu ihr.
"Es gibt einen Grund, warum Bellatrix hinter dir her ist. Sie will sich an mir rächen."
"Warum?"
"Ich hatte im ersten Krieg eine Affäre mit ihr. Ich war jung, wollte Lily vergessen und sie war damals sehr attraktiv. Aber als ich mich wieder dem Licht zuwandte, hab ich mich von ihr entfernt. Das hat sie damals gekränkt. Ich war schon damals der Liebling des Dunklen Lord. Sie misstraut mir."
"Ahnt sie etwas von uns?"
"Vielleicht, aber sie hat keine Beweise. Sie kann nicht in meinen Geist eindringen."
"Was bringt ihr den mein Tod."
"Rache. Sie will mich rausfordern. Bella will mich dazu bringen, dass ich Fehler begehe."
"Siehst du mich als Fehler?", fragte Luna.
"Ich will ehrlich sein. Am Anfang ja. Da habe ich mich gewehrt gegen die Gefühle, die ich entwickelt habe. Ich wusste, ich würde dich irgendwann verletzten. Aber nun will ich einfach nur für dich da sein. Bevor ich dich kennen lernte, wusste ich, dass ich diesen Krieg nicht überleben werde. Doch jetzt will ich nicht mehr sterben. Ich will das Ende des Bastards sehen und dann endlich frei sein."
"Bald wird es vorbei sein."
"Luna, ich möchte, dass du das Schloss verlässt, bis alles vorbei ist."
Luna wollte etwas sagen.
"Lass mich ausreden. Ich weiß dass du kämpfen kannst. Das du genauso einen Grund hast, ihn Tod zu sehen. Doch du hast schon so viel erleiden müssen. Lass die anderen diesen Kampf führen. Deswegen bist du nicht feige."
"Nein Severus. Ich werde hierbleiben. Und kämpfen."
Sie sah ihn mit entschlossenem Blick an, der ihm sagte, dass sie davon um nichts in der Welt abhalten würde. Sie konnte ja nicht ahnen, dass er bereits für ihre Sicherheit gesorgt hatte.
"Ich habe für heute ein Treffen des Ordens und der DA anberaumt. Wir müssen den Tod der Geschwister vertuschen."
"Wie? Alecto ist auch tot."
"Ja. Sie hat mich zur Weißglut getrieben."
"Sie hat es verdient, genauso wie es Amycus verdient hat. Niemand wird diesen Abschaum vermissen."
Luna stand von ihren Liegestuhl auf, ließ ihn mit einem Wink ihre Hand verschwinden. Dann harkte sie sich bei Severus unter.
"Wer vom Orden wohl kommen wird?", fragte sie sich laut.
"Nun ich hab sie in Namen von Minerva hergebeten. Dann werden sie wohl vollzählig sein."
"So lerne ich dann wohl meinen reizenden Onkel kennen."
"Auf den streunenden Köter könnte ich verzichten."
"Lass mich mir ein eigenes Bild von ihm machen."
Als sie das Büro betraten und die Gäste auf die beiden aufmerksam wurden, waren sie innerhalb von ein paar Sekunden von zehn Zaubern umgeben, die alle mit ihren Stäben auch Severus zielten. Luna stellte sich schützend vor Severus und blickte die anderen wütend an.
"Runter damit", sagte sie giftig.
"Geh besser aus dem Weg, Mädchen."
"Der Köter", flüsterte Severus.
"Halt die Klappe, Snivellus. Und nun geh zur Seite, Mädchen. Sonst wird es schmerzhaft für dich."
"Wenn du ihn willst, musst du erst an mir vorbei"; sagte Luna energisch und ihre Augen funkelten willensstark. Auch wenn der Mann der ihr gegenüber stand, ihr Onkel war und damit ihre einzige Familie, er würde Severus kein Haar krümmen.
"Komm schon, mach Platz."
"Nein. Ich werde nicht zur Seite gehen. Nimm den Stab runter, sonst wird es für dich schmerzhaft."
Doch Black dachte nicht daran, seinen Zauberstab zu schenken.
"Nimm. den...Stab...runter, Black. Du wirst Severus nicht wehtun."
"Prinzessin, lass es gut sein. Er hört auf niemanden", sagte Severus sanft.
"Auf mich wird er hören. Den ich werde es nicht zulassen, dass er den Mann, dem ich mein Herz geschenkt habe, wehtut."
Alle Ordensmitglieder sahen entgeistert zu Severus und Luna. Sie konnten nicht anscheinend nicht vorstellen, was Luna an Severus lieben konnte.
"Mit welchen Zaubern hat dich der Mistkerl belegt", schrie Black fast.
"Denen, die keiner Magie bedürfen."
"Nenn uns einen Grund, warum wir diesen Verräter nicht bestrafen sollten", sprach nun ein anderer Zauber.
Luna blickte in dessen Richtung, hielt aber weiter Black im Auge.
"Nun?"
"Ich bin Remus Lupin", stellte er sich vor.
"Nun, Remus. Weil ich die Wahrheit weiß. Weil ich ihm vertraue, wie es Albus tat."
"Aber er hat ihn getötet."
"Weil Albus es so wollte."
Remus sah sie entsetzt an.
"Warum sollte sich Albus töten lassen wollen."
"Weil er Opfer eines Fluches geworden ist, der ihn innerhalb eines Jahres sowieso getötet hätte. Außerdem hat er so verhindert, dass eine unschuldige Seele zum Mörder wird."
"Malfoy?", sagte eine weibliche Stimme und kam aus dem Hintergrund getreten. Luna erkannte Ginny Weasley.
"Ja, der junge Malfoy sollte Dumbledore töten. Das war sein Auftrag. "
"Dann war er es mit Katie Bell und meinen Bruder."
"Also durfte ich die Tat ausführen, den meine Seele ist ja noch nicht kaputt genug."
Remus drehte sich plötzlich um und blickte zum Gemälde von Albus. Der saß in seinen Ohrensessel und schien zu schlafen.
"Mach die Augen auf, alter Mann. Keiner glaubt, dass du bei so einen interessanten Gesprächs schläfst."
Fast gemütlich setzte sich Albus auf und blickte alle durch seine Halbmondbrille an.
"Wie konntest du das von ihm verlangen. Dich zu töten."
"Hättest du es gemacht, um mich von meinen Schmerzen zu befreien", sagte Dumbledore mit ungewöhnlich scharfer Stimme.
"Nein."
"Es war die einzige Möglichkeit, das Severus weiterhin spionieren konnte. Riddle wurde langsam misstrauisch und meine Tötung hat Severus wieder zu einen Vertrauen von Riddle gemacht. Das bewies ihm, das Severus ihm weiterhin treu ist."
"Ich traue ihm trotzdem nicht über den Weg", sagte Black. "Einmal Todesser, immer Todesser."
"Nach dem Motto, jeder Black wird einer?", fragte Severus sarkastisch .
"Nein, denn ich habe mir nie was aus diesen Reinblutmist gemacht."
"Und nicht jeder aus dem Haus Slytherin wird gleich nach dem Abschluss ein Todesser. Das sind Vorurteile, die endlich aus der Welt müssen", sagte Remus.
"Können wir uns jetzt darauf einigen, das Severus immer noch für das Licht kämpft?", sagte Minerva.
"Ich will Beweise."
"Ist dir schon mal aufgefallen, das zwei meiner Lehrer fehlen, Flohzirkus."
"Was ist denn mit denen?"
"Alecto hat mich auf den falschen Fuß erwischt und ich hab kurzen Prozess gemacht."
"Und Amycus, wenn hat er auf den falschen Fuß erwischt?", fragte Black gehässig.
"Mich", sagte Luna mit fester Stimme. "Er hat mich gefasst und mir etwas gestohlen. Dafür hab ich ihn leiden lassen."
"Was etwas aus dem Ruder gelaufen ist", ergänzte Severus.
"Ich würde mir also überlegen, ob du dich mit deiner Nichte anlegst."
Sirius blickt verwirrt zu Luna.
"Meine Nichte. Reg hatte nie und nimmer eine Tochter."
"Nun, er hat sicher nicht gewusst, wenn er so alles vergewaltigt hat. Der Sprechende Hut hat uns enthüllt, wer ich wirklich bin. Aber ich glaube, du müsstest meine Mutter kennen. Phoebe Meadows."
"Ich kann mich an sie erinnern", sagte Remus. "Sie war eine Ravenclaw. die beste ihres Jahrganges. Sie gab jüngeren und älteren Nachhilfe in Zaubertränke. Und wenn ich mich recht erinnere, hat sie dich abblitzen lassen, Tatze."
"Sie war eine Streberin. Snivellus, du musst dich doch an sie erinnern können."
"Ich habe mich nicht für meine Mitschüler interessiert. Ich war viel zu beschäftigt damit, mich gegen eure Streiche zu wehren."
"Sind wir deshalb hier? Weil die beiden tot sind und es die Schlange nicht merken soll."
"So ist es. Nichts darf nach draußen dringen", sagte Minerva.
"Dann sperrt doch alle Slytherins in einen der Kerker", sagte Black.
"Und dich dazu", flüsterte Severus laut.
"Wir sollten auf jeden Fall diejenigen Schüler beobachten, deren Eltern Todesser sind oder zumindest mit Riddle sympathisieren."
"Und Tonks könnte sich ab und zu als Alecto sehen lassen."
"Das Aussehen könnte ich hinkriegen, nur das Verhalten."
"Sei einfach dumm wie Stroh, schrei rum, wie sehr du Schlammblüter hasst und drohte jeden eine Crucio an", erklärte ihr Severus.
"Das dürfte glaub ich nicht schwer sein. Schade dass wir keinen zweiten Meta haben", sagte Tonks.
Luna sah etwas zu erschrocken auf und hoffte, dass keiner der Lehrer etwas sagte. Doch ihr eigener Körper war es, der ihr Geheimnis verriet.
"Du bist...auch ein Metamorphmagus", sagte Tonks erstaunt. "Dann kannst du doch..."
"Nein", sagte Severus laut. "Das macht sie nicht. Und keiner wird sie zwingen."
"Ruhig, Severus", sagte Minerva beruhigend. "Er hat Recht. Das werden wir Luna nicht antun. Amycus hat sie brutal vergewaltigt."
"War sie noch Jungfrau?", fragte Remus vorsichtig.
"Das ist nicht das war er mir gestohlen hat", sagte Luna leise.
"Er hat ihr Kind getötet", sagte nun Poppy betroffen. "Es waren zu viele Crucio."
"Das ist meine und Nevilles Schuld", sagte plötzlich Ginny traurig. "Sie hat uns gewarnt, bevor Carrow uns bei einen Aktion überrascht hat. Und dann war sie abgelegt und Carrow hatte leichtes Spiel."
"Ihr seid nicht schuld", sagte Luna. "Ich war unaufmerksam."
Luna ging auf Ginny zu und nahm sie in die Arme.
"Hör mich zu: DU und Neville seid nicht schuld daran, was passiert ist. Ihr hättet mir auch nicht helfen können, den mit diesem Todesser wärt ihr nicht fertig geworden."
"Aber du bist es."
"Weil ich meine Magie nicht unter Kontrolle hatte. Ich wurde von Hass geleitet."
"Luna's Magie wird sehr stark von ihren Gefühlen beeinflußt, mehr noch als bei uns. Wenn ihre Magie unkontrolliert ausbricht, dann kann das jemanden umbringen."
"Ist das schon passiert?", fragte Ginny vorsichtig?"
"Nein. Ich hab Amycus mit den Avada umgebracht."
Ein Raunen ging durch die Reihen der Ordensmitglieder.
"Ich bin nicht gewillt, den Unverzeihlichen nochmal zu verwenden."
Eine Weile war es still im Büro und jeder hing seinen Gedanken nach. Die Idee mit Vielsafttrank war verworfen worden, weil man nichts mehr von Amycus hatte und Severus keinen Trank auf Vorrat hatte. Es war weit nach Mitternacht, als Minerva das Treffen erst mal beendete und auf den nächsten Abend vertagte. Severus wollte sich derweil unter den Todesser umhören, ob das Verschwinden der beiden schon bemerkt worden war. Luna war noch während der Versammlung wieder in ihren privaten Räumen verschwunden. Lexie brachte ihr noch eine warme Schokolade, bevor sich Luna schlafen legte.
Severus saß vor seinen Kamin und starrte gedankenverloren in die Flammen. Mit einem leisen Plopp erschien Lexie vor ihren Herren.
"Sie hat alles getrunken. Das Cottage ist soweit vorbereitet."
"Gut gemacht Lexie. Ich werde noch eine Stunde warten. Dann werde ich sie dorthin bringen."
"Ich habe Maxi in alles eingeweiht, was Miss Luna betrifft."
"Ich hoffe, dass die Elfe mit Luna's zurechtkommt."
"Sir, sie tun das richtige."
"Das hoffe ich."
Mit einem leisen Plopp verschwand die Elfe wieder.
"Chrm, Chrm."
"Nein, alter Mann, sie wird gehen. Ich habe schon eine Frau durch seine Hand verloren."
"Du weißt dass sie stark ist. Sie würde sich nicht einfach töten lassen."
"Lily war auch stark und ist gestorben."
"Ich sage dir: Luna wird sich nicht lange dort fest halten lassen."
"Aber hoffentlich lang genug, bis die Schlacht vorbei ist."
Severus löschte mit einem Wink das Feuer und verließ das Büro. 1. Prolog (Update: 9. Nov. 17)2. Der Meister der Zaubertränke (Update: 9. Nov 17)3. Ein neuer Meister (Update 11. Nov)4. Spinner's End5. Hogwarts6. Die Wahrheit des Sprechenden Huts7. Prüfungen und Schlangen8. Willkommen in Ravenclaw9. Nervensäge Eddie10. Ausbruch der Magie11. Oblivate12. Wieder zuhause13. Alltag14. Der neue Schulleiter15. Liebe, Vertrauen und Wut16. Das Fest der Liebe17. Angriffe und Geständnisse18. Rache-Engel19. Böses Ego20. Malfoy Manor21. Ordenstreffen22. Nightingale Cottage23. Nacht voller Leidenschaft24. Auf in den Kampf25. Back to Hogwarts26. Letzte Offenbahrungen
Nachdem er auf die Holztüre des Astronomieturms Schutz-und Alarmzauber gelegt hatte, ließ er mit einen Schwenk seines Zauberstabes Kerzen auf den Holzboden erscheinen. Er lehnte an dem eisernen Gelände und blickte über die Ländereien von Hogwarts. In Hagrid's Hütte brannte noch Licht, anscheinend war noch einige Ordensmitglieder bei ihm. Der Große Krake schwamm in der Nähe des Ufers. Er spürt ein leichtes Kribbeln, als jemand den Schutzzauber, den er über die Tür gelegt hatte, brach.
"Ich habe nicht umsonst eine Zauber auf die Tür gelegt", sagte er genervt.
"Ich würde gerne mit dir reden", sagte Remus und trat durch die Tür, die er hinter sich schloss.
"Was willst du, Wölfchen?"
"Ich habe einen richtigen Namen, Severus."
"Ich habe auch einen richtigen Namen, nur das ihr ihn anscheinend immer vergesst", knurrte Severus.
"Wir sind keine Teenager mehr."
"Sag das dem Flohträger."
"Du müsstest inzwischen wissen, wir stur Sirius ist."
"Ja, seine Nichte ist es ebenfalls. Liegt eindeutig in der Familie."
"Dafür hat sie ihre Schönheit von ihrer Mutter. Ich glaube nicht, dass du dich nicht an Phoebe erinnern kannst. Sie war neben dir die Beste in Zaubertränke."
"Warum ist das denn auf einmal so wichtig?", fragte Severus genervt.
"Ich hab das Gefühl, du siehst ihrer Mutter in Luna oder sogar Lily."
"Das war anfangs so, dass ich sie mit Lily verglich. Aber das ist vorbei. Sie ist so viel anders als Lily es war."
"Aber sie ist so jung."
"Das weiß ich. Was willst du von mir, Remus?"
"Das du ihr nicht weh tut’s."
"Ich hab versucht sie von mir zu stoßen, es hat nicht geklappt. Aber ich werde nicht zulassen, dass sie in diesen Krieg kämpft. Sie wird noch heute Nacht das Schloss verlassen."
"Wo willst du sie hinbringen?"
"In das Cottage einer Freundin. Sie ist dort in Sicherheit."
Das Kreischen von Möwen weckte Luna am nächsten Morgen recht unsanft. Verwirrt sah sie sich um und stellte fest, dass sie alleine war und weder in ihren Zimmer, noch in Severus Räumen. Sie sah zum Fenster und dort saß eine Möwe. Wie zum Teufel kam eine Möwe nach Hogwarts. Die Nordsee war weit entfernt von den Ländereien Hogwarts. Mühsam quälte sich Luna aus dem Himmelbett und lief zum Fenster. Erschrocken folgt die Möwe davon und Luna blickte auf das dunkelblaue Wasser der Nordsee. Das Haus, in dem sie sich anscheinend befand, stand nah an den Klippen. Unten schlugen die Wellen gegen die steile Felswand.
"Guten Morgen", sagte plötzlich eine weibliche Stimme und Luna schrie kurz auf, bevor sie sich umdrehte. An der gegenüberliegende Wand hing das Porträt eine Frau.
"Guten Morgen", sagte Luna und ging näher an das das Gemälde. Dann erkannte sie ihre Vorfahrin Rowena Ravenclaw.
"Madame Ravenclaw", sagte sie erstaunt.
Normalerweise gab es nur im Gemeinschaftraum und in der Ahnengalerie ein Porträt von ihr.
"Liebste Luna, schön dass du wach bist."
"Wo bin ich?", fragte Luna.
"Nightingale Cottage in Fidra, East Lothian. Es gehört Madame Pomfrey."
"Poppy hat mich also hier hergebracht."
"Nein, das war Professor Snape."
"Aber warum?"
"Du bist immer noch in Gefahr. Die Todesserin Lestrange hat es auf dich abgesehen und eine Versuch unternommen, dich zu töten. Heute Nacht."
"Sie kam ins Schloss?"
"Nein. Sie hat einen ihre Handlange geschickt. Leider gab es auch ein Opfer."
"Severus?", fragte Luna ängstlich.
"Nein, deinen Liebsten geht es gut. Die arme Lexie hat es erwischt. Jemand hat eine giftige Schlange in dein Zimmer geschmuggelt, die Lexie gebissen hat."
"Oh, nein. Lexie war so eine gute Elfe."
Plötzlich erschien mit einen leisen Plopp eine kleine Elfe. Sie trug ein blau-rot kariertes Wischtuch, auf den das Hogwarts-Zeichen zu sehen war.
"Guten Morgen, Miss Luna. Ich bin Maxie und soll mich um sie kümmern", stellte sich die Elfe vor.
"Maxie, bring mich bitte nach Hogwarts zurück."
"Tut mir leid, das darf ich nicht. Master Snape hat es verboten."
"Dann bring Master Snape zum mir", sagte Luna entschieden.
"Der Schulleiter befindet sich zurzeit nicht Hogwarts."
"Er ist bereits seit zwei Tagen beim Ihm."
"Was, ich bin schon seit zwei Tagen hier?", sagte Luna verwirrt.
"Severus hat dir einen starken Schlaftrunk gegeben, nachdem du wieder von Alpträumen geplagt worden bist."
"Ich kann mich an nichts erinnern."
"So wie ich das mitbekommen habe, er hat deine Erinnerungen an den Traum tief in dir verborgen", erklärte ihr Rowena.
"Und es gib kein Lebenszeichen von Severus?"
"Nein, Miss."
Unruhig fing Luna an, auf und ab im Zimmer zu laufen. Die Wut darüber, dass er sie in die Haus gesperrt hatte, war verfolgen. Nun war die Sorge größer, das Severus nicht wieder kam.
"Beruhig dich, Liebes", sagte Rowena. "Ihm wird nichts passieren."
"Rowena, ich kann ohne nicht leben", sagte Luna ernst.
"Er wird zu dir zurückkehren So und nun gehts du nach unten frühstücken."
"Ich kann doch jetzt nicht essen", sagte Luna.
"Runter mit dir", sagte Rowena streng.
Luna griff nach dem Morgenmantel, den sie auf den Stuhl vor dem Schminktisch, der sich ebenfalls im Raum befand und zog ihn sich über. Sofort strömte sein Duft in ihre Nase.
"Er hat ihn für dich dagelassen."
Luna ging zur Tür und öffnete diese vorsichtig. Ihr Zimmer lag am Ende eines Flures, der zu eine Treppe führte. Rechts und links waren jeweils zwei Türen. Auf den Boden lag ein flausiger Teppich, der aus gelben und schwarzen Mustern bestand. Poppy schien anscheinend in Hufflepuff gewesen zu sein. An den Wänden hingen viele Bilder von Kindern. Anscheinend war Poppy mehrfache Großmutter, obwohl sie Luna nie etwas von Kindern erzählt hatte. Als sie das Erdgeschoss betrat, führte wieder vier Türen vom Flur ab. Luna beschloss es bei der ersten Tür links von ihr zu versuchen. Sie öffnete die Tür und der Duft von frischen Kaffee stieg ihr in die Nase. Der Tisch in der Mitte der alten Küche war mit allerlei Leckereien gedeckt. Maxie stand auf einen Hocker und füllte den Kaffee in eine Kanne und ließ ihn dann auf den Tisch schweben. Rowena war Luna durch die Bilder in die Küche gefolgt und ließ sich auf eine Holzbank in einen Landschaftsgemälde nieder.
"Das sieht köstlich aus. Ach Gottchen, was würde ich dafür geben, wenn ich noch essen könnte."
Luna setzte sich an den Tisch und schenkte sich erst mal Kaffee ein. Während sie die ersten Schlucke trank, sah sich in der der Küche um. Was ihr am meisten auffiel, war ein großen Holzschrank mit wunderschönen Verzierungen.
"Der Schrank ist schön", sagte sie.
"Wenn du etwas brauchst, was es hier nicht gib, legst du einen Zettel mit deinen Wünschen hinein und es wird dir gebracht."
Luna Augen begannen auf einmal zu leuchten an. Rowena wusste sofort, woran Luna dachte.
"Tut mir leid, Kleines, aber du kannst dir Severus nicht her wünschen."
"Warum tut er mir das an. Warum schickt er mich fort. Es wird Krieg geben und ich kann kämpfen."
"Sicher kannst du das. Aber er hat Angst um dich."
"Lily", sagte Luna leise. "Er hat Angst dass es mir wie ihr ergeht."
"Lily Potter?"
"Ja, Severus und sie waren in ihrer Kindheit und Jugend Freunde. Aber dann hat er etwas getan und die Freundschaft ist zerbrochen. Er gibt sich die Schuld an ihren Tod."
"Und deshalb will er dich beschützen. Luna so wie du das mir erzählst, muss er dich wahrhaftig lieben."
"Das tut er. Das weiß ich, das spüre ich."
"Na also. Also darfst du ihm nicht böse sein, das sicher sein will, das es dir gut geht und dir nichts geschieht, vor allem, nachdem du dein Engelchen verloren hast."
"Und wenn ich ihn verliere? Das bin ich wieder alleine. Er ist meine Familie."
"Und du seine. Ich glaube, deine Liebe gib ihm die Kraft zu kämpfen. Du bist sein Grund, den Krieg zu überleben."
Luna nippte gedankenverloren an ihren inzwischen lauwarmen Kaffee. Plötzlich fing der Holzschrank an zu wackeln. Erschrocken blickte Luna auf.
"Keine Angst. Da schickt jemand etwas."
An das Wackeln aufhörte, stand Luna auf und öffnete vorsichtig den Schrank. Darin lag ein Pergament und Luna erkannte sofort die Schrift von Poppy. Sie nahm das Pergament aus dem Schrank und setzte sich damit an den Küchentisch. Dann begann sie zu lesen.
"Meine liebste Luna, ich hoffe du hast den Schock inzwischen verkraftet, aber Severus und ich wollten dich in Sicherheit wissen. Wie du sicher schon bemerkt hat, ist es mein Cottage, das ich einst meiner Tochter vererben wollte, doch sie starb im letzten Krieg. Ich sehe in die eine Tochter und so hab ich es vor einen halben Jahr auf dich überschreiben lassen. Hier wirst du sicher sein, solange da draußen ein Krieg tobt. Ich hoffe du verzeihst mir und Severus unsere Entscheidung.
Damit du Beschäftigung hast, haben wir im Keller ein Labor eingerichtet und Severus hat meine kleine Bibliothek mit Büchern ausgestattet, die deinen Bedürfnissen an Literatur dienen. Sobald Mr. Potter sein Ziel erreicht hat und uns von "Du-weißt-schon-wen" erlöst hat, holen wir dich zurück nach Hogwarts.
In Liebe
Poppy
"Von wem ist der Brief?", fragte Rowena.
"Poppy. Severus und sie haben das zusammen ausgeheckt. Sie werden mich holen, wenn alles vorbei ist."
"Sind um dein Wohl besorgt."
"Es gibt ein Labor im Keller und in der Bibliothek sind Bücher von Severus."
"Dann würde ich die Zeit hier nutzen, mich weiterzubilden. Vielleicht kannst du ja deinen Severus übertrumpfen."
"Dafür müsste ich ein Leben lang lernen."
Und so nutze sie die Zeit, die sie im Cottage eingesperrt war, um weiter an neuen Tränken zu forschen. Severus hat das Labor zu ihrer vollsten Zufriedenheit eingerichtet. Er hatte ihr sein Notizbuch zukommen lassen, in den Ideen und Anregung über neue Zaubertränke standen. Nach sechs Tag lag eines Morgens eine Bestellung mit Blutbildungstränken mit Schrank, eine Bestellung von Poppy. In einen kurzen Brief schrieb sie, dass es bald zu Schlacht kommen würde und sie auf alles vorbereitet sein wollte. Luna beschloss, Poppy den verbesserten Trank zu schicken, den sie zusammen mit Severus entwickelt hatte, zu senden.
"Vom wem ist der Brief?", fragte Rowena und setzte sich auf die Bank im Küchenbild.
"Poppy. Sie möchte dass ich ihr Blutbildungstränke schicke. Sie meinte, es wäre bald soweit, dass es zur Schlacht kommt."
"Luna, nicht negativ denken. Dein Severus ist ein starker und mächtiger Zauberer. Er wird den Krieg überlegen."
"Wenn er doch nur einmal herkommen würde. Ich vermisse ihn schrecklich."
"Er wird wohl viel zu tun haben. Muss viel vorbereiten."
"Rowena, weißt du etwas?", fragte Luna.
"Er ist selten in seinem Büro. Dumbledore meinte, der Dunkle Lord holt ihn oft zu sich und entlässt ihn erst Stunden später wieder."
"Rowena, wenn du ihn wieder siehst, sag ihm, das ich ihn sehen will."
"Mache ich, Liebes."
"Danke", sagte Luna. "So, nun an die Arbeit. Poppy erwartet schneller Lieferung."
Luna trank noch ihren Kaffee aus und ging dann hinunter in ihr Labor.
Es war weit nach Mitternacht und Luna lag schlafend über einen ihrer Bücher im Arbeitszimmer, als ein Poltern im Wohnzimmer sie hochschrecken ließ. Schlagartig war sie wach, griff nach ihren Zauberstab und löschte die Kerzen im Zimmer, danach schlich sie Richtung Wohnzimmer. Der Eindringlich war anscheinend über den Bücherstapel, der vor dem Kamin lag, gestolpert. Mit ausgestrecktem Zauberstab ging sie ins Wohnzimmer, wo sich eine dunkle Gestalt gerade vom Boden aufrappelte.
"Du!"
"Prin...", versuchte er zu sagen, doch mit einem nonverbalen Zauber brachte sie ihm zu schweigen.
"Nichts da, Prinzessin. Zwei Wochen lässt du nicht ein einziges Mal blicken und meldest dich. Ich weiß nur duch Poppy und Rowena, das du überhaupt noch lebst. Ich war Krank vor Sorge."
Sie ließ ihren Zauberstab fallen, rannte auf ihn zu und schlug mit ihren kleinen Fäusten auf ihn ein. Wirklich weh tat sie ihm damit nicht, aber irgendwie musste sie ihre Wut auf Severus freien Lauf lassen.
"Rowena hat mir mehrmals erzählt, dass du noch blasser geworden bist und sehr schlecht schläfst. Immer wenn sie von ihren Besuchen bei Dumbledore zurück kam, hatte ich Angst, sie hätte schlechte Nachrichten. Warum musste ich immer von anderen erfahren, wie es dir geht?"
Inzwischen bahnten sich die ersten Tränen über ihre blassen Wangen.
"Luna", versuchte er zu sagen, nachdem er es geschafft hatte, den Schweigezauber von sich zu nehmen.
"Ich bin verdammt sauer auf dich. Ich bin hier eingesperrt. Ich bekomme nicht mal die Haustür auf, muss mich mit den Bilder unterhalten."
"Es tut mir leid."
Er packte ihre Handgelenke, die immer noch auf seine Brust boxten.
"Er hat mich in den letzten zwei Wochen so oft zu sich gerufen und meine Gedanken durchwühlt. Es hat mich all meine Kraft gekostet, dich vor ihm zu verbergen. Deswegen bin ich nicht gekommen. Ich wollte dich nicht Gefahr bringen, wenn er dich in meinen Gedanken sieht."
"Und warum keine Briefe?"
"Unsicher. Auch mit nicht mit den Schrank."
Sie sahen sich lange in die Augen, nahmen ihre Umgebung nicht mehr wahr.
"Wie lange wirst du bleiben?", fragte sie, obwohl sie eigentlich keine Antwort darauf haben wollte.
"Er will morgen Abend um Acht Uhr den ersten Angriff starten."
"Und bist dahin hab ihr quasi frei?", fragte Luna.
"Er meinte wir sollen uns noch eine Hure nehmen und die letzten Stunden nochmal genießen."
"Dann sind das vielleicht unsere letzten Stunden gemeinsam", sagte Luna mit Wehmut in der Stimme.
"Nein, so negativ darfst du nicht denken. Wir werden überleben. Und wenn alles vorbei, werden wir unser Träume verwirklichen."
Severus strich ihr eine verirrte Strähne aus ihrem Gesicht, kam näher und küsste sie liebevoll. Wie sehr hatte sie seine Küsse vermisst. Sie konnte den Hauch von Feuerwhiskey schmecken.
"Ich liebe dich so sehr", nuschelte sie in den Kuss.
"Ich liebe dich auch, meine süße Prinzessin."
Er zog sie in eine feste Umarmung. Sie schmiegte ihre Kopf an seiner Schulter. Wie immer roch er noch Kräutern und seinen Aftershave. Wie sie diesen Duft liebte.
"Lass uns nach oben gehen. Du siehst müde aus."
"Schlafen kann ich später."
Sie blickte ihn mit funkelten Augen an.
"Luna?"
"Poppy hat hier eine sehr interessante Liebesroman Sammlung. Sehr interessant."
"Wie kannst du sowas nur lesen, Luna."
"Langweile."
"Dann sollte ich wohl dieser Langweile aus der Welt schaffen."
"Unbedingt, Sev."
Er hob sie hoch, sie schlang ihr Arme um seinen Nacken.
"Du weißt ja wo das Schlafzimmer ist", sagte sie neckisch.
"Wie könnte ich das vergessen, ich hab es extra eingerichtet."
"Dann sollte ìch mich auch noch für die Matratze bedanken, auf der man so gut schlafen kann."
"Wahrscheinlich kann man darauf noch viel mehr machen", sagte er mit sinnlicher Stimme.
Sich immer wieder küssend liefen sie nach oben ins Schlafzimmer. Eine Handbewegung von Luna und alle Bilder im Zimmer waren verhangen und ein Mufilato sorgte dafür, dass sie auch nichts zu hören bekamen. Severus setzte Luna auf den Rand des Bettes, kniete sich vor sie.
"Ich werde dir eine unvergessliche Nacht bereiten, meine Prinzessin."
Luna beugte sich zum herunter und küsste ihn liebevoll. Schnell wurde der Kuss intensiver, leidenschaftlicher. Langsam schob Sev ihr Nachthemd nach oben. Ihre zartrosa Brustwarzen reckten sich ihm freudig entdecken und begrüßte sich mit seinen Lippen. Luna warf den Kopf in den Nacken und genoss seine Liebkosungen. So lange hatte sie darauf verzichten müssen.
"Du schmeckst so wunderbar", murmelte er.
Er ließ von ihren Brüsten ab und drückte sie sachte auf das weiche Bett,das noch mit der Tagesdecke bedeckt war. Luna schob ich in die Mitte des Bettes und lockte ihn zu sich.
"Komm her und lieb mich."
Nur zu gerne kam er ihrer Aufforderung nach. Langsam entkleidete er sich und kam dann zu seiner Liebsten ins Bett gekrochen. Wie sehr hatte er es vermisst, ihre weiche Haut unter seinen Fingern, ihre Wärme und ihre Liebe zu spüren. Langsam küsste er sich ihren Bauch hinunter, je näher ihrem Lustzentrum kam, um so mehr keuchte Luna. Als sie ihr Becken hob, drückte er es sanft wieder runter. Sanft fuhr er mit seine Händen die Innenflächen ihre Schenkel hoch, hinterließ eine Gänsehaut bei Luna. Federleichte Küsse auf ihre zarte Haut hauchen, näherte er sich immer weiter ihrer empfindliche Mitte. Luna lag mit geschlossenen Augen da und genoss seine Liebkosungen, immer wieder verließen laute Seufzer ihre Lippen. Dieser Mann wusste einfach, wie er eine Frau verwöhnen musste. Ihre Hände krallten sich in die Lagen, als er eine besondere sensible Stelle erwischte und sie beinahe über die Klippe springen ließ. Doch plötzlich waren seine Lippen verschwunden, stattdessen drang er mit einem festen Stoß in sie ein und die Wellen der Lust überrollten sie. Severus verharrte in ihr und wartete, bis ihr Orgasmus verklungen war und begann dann langsam, sich in ihr zu bewegen. Automatisch schlang sie ihre Beine um seine Hüften, um ihn noch tiefer, noch intensiver zu spüren. Als sie ihre Augen öffnete, versank sie sogleich in seinen dunklen Seen. So viele Liebe strahlte ihr entgegen. Sie legte ihren Hand in seinen Nacken und zog ihn zu einem gierigen Kuss an ihre Lippen. Luna konnte gar nicht genug von seinen Küssen bekommen. Immer schneller wurden seiner Bewegungen, ihr lustvolles Stöhnen lauter. Luna Körper kribbelte in jeder Pore und sie spürte diese Gefühl, das sie kurz davor war, um die Klippe zu springen.
"Komm für mich", flüsterte er ihr atemlos ins Ohr.
Sein nächster Stoß katapultierte sie in den siebten Himmeln, Wellen der Lust durchströmten ihren Körper und rissen Severus ebenfalls mit sich. Sie spürt seine Zuckungen in sich. Erschöpft sank er auf sie, bedacht darauf, sie nicht mit seinem Gewicht zu erdrücken. Noch immer miteinander verbunden, genossen sie die Nachbeben ihres gemeinsamen Orgasmus.
"Ich liebe dich so sehr", hauchte sie leise.
"Und ich dich, meine Prinzessin."
Nur ungern löste Severus die Verbindung, ließ sich neben sie fallen und zog sie sofort in seine Arme. Nonverbal sprach er einen Reinigungszauber, zog die dann die Bettdecke über beide.
"Lass uns ein bißchen schlafen."
Luna legte ihren Kopf auf seine nackte Brust und war kurze Zeit später eingeschlafen.
Frische Morgenluft strömte ins Zimmer und das Kreischen der Möwen drang langsam zu ihrem Ohr durch. Langsam öffnete sie die Augen und blicke auf eine leere Bettseite. Sie ließ die Hand über die leere Stelle wandern, spürte die Kälte. Severus war anscheinend schon wach. Sie streckte sich ausgiebig, wickelte das Lagen um ihren nackten Körper und stand auf. Leise lief sie nach unten, wollte Severus erschrecken. Aus der Küche kam Kaffeegeruch und sie hörte das Brutzeln von Essen. Doch als sie die Küche betrat, war dort nur Maxi zu sehen, die Rührei machte. Sie stand auf den Hocker, den Luna ihr gezaubert hatte, damit sie nicht immer neben der Herdplatte stehen musste. Der Tisch war bereits reichlich gedeckt, jedoch nur für eine Person.
"Maxi, wo ist Severus?"
Maxi drehte sich erschrocken um.
"Ähm...er...ist...", stotterte sie.
Langsam wurde Luna ungeduldig.
"Wo ist Severus?"
"Weg. Er-dessen-Name-nicht-genannt-werden-darf hat Master Severus gerufen."
"Wann?"
"Vor einer Stunde. Aber er ist nicht gleich gegangen. Er hat noch einen Brief dagelassen und eine Schatulle."
"Wo?"
"in ihren Arbeitszimmer, Miss."
Luna drehte sich um und lief in ihr Arbeitszimmer und fand dort auf ihren Schreibtisch den Brief und die Schatulle vor. Sie nahm den Brief und begann zu lesen.
"Liebste Luna,
es tut mir so leid, dass ich gehen muss, ohne ein Wort des Abschieds. Ich wusste nicht, dass ich keine Zeit mehr habe um den Morgen mit dir zu genießen. Ich hoffe ich werde dich wieder sehen, das wir gemeinsam unser Freiheit genießen können, unsere Pläne umsetzen können. Doch ich bin auf alles vorbereitet, auch das es vielleicht kein uns geben wird. Deshalb habe ich dir den Inhalt der Schatulle überlassen. Denn ich weiß, du wirst den Gegenstand brauchen, wenn ich das nicht überleben werde. Ich liebe dich mein Engel
Severus"
Vorsichtig öffnete Luna die weiße Schatulle und blickte auf einen verzierten Dolch. Der Griff und auch die Scheide waren mit blauen und grünen Smaragden verziert. Luna zog die Klinge aus der Scheide und blickte auf das glänzende Stahl. Auf die Klingen waren Runen eingeritzt die das Wort "Ravenclaw" ergaben.
"Rowena", rief Luna laut.
Mit den Dolch in der Hand ging sie zu einem der Porträts. Rowena kam gerade ins Bild gerannt.
"Kennst du diesen Dolch?"
Luna hielt ihr den Dolch hin.
"Ja. Er galt eigentlich seit Jahren als vermisst. Das ist der Dolch, der meiner Tochter das Leben nahm."
"Und nun soll ich mich damit töten, wenn Severus nicht überlebt."
Wütend schmiss sie den Dolch Richtung Fenster, wusste sie doch, dass dem Dolch nichts passieren würde. Doch der Dolch blieb in der Scheibe stecken und Risse begannen in der Glasscheibe zu erscheinen. Dann mit einem Mal, zerbrach die Scheibe in tausend kleine Splitter.
"Hast du das gesehen, Rowena?"
"Ja, mein Kind. Aber du solltest ihr bleiben."
"Nein. Ich werde nicht hier rumsitzen, während andere in meinen Alter kämpfen."
Luna hob den Dolch auf und reparierte das kaputte Fenster mittels Magie. Dann lief sie nach oben in ihr Zimmer. Das Bettlaken schmiss sie aufs Bett, öffnete den Schrank und suchte nach passende Sachen. Sie wählte eine enge Hose, in der sie sich aber trotzdem gut bewegen konnte. Ein eng anliegendes Shirt, Unterwäsche und lange Handschuhe. Alles legte sie aufs Bett und nahm ihren Zauberstab. Sie hatte in einem Buch darüber gelesen, das man Kleidung mit Schutzzaubern belegen konnten und das tat sie nun. Sie schütze sich besonders gegen die starken Zauber, die schon von den Todessern erwartete. Als sie fertig war, zog sich an, zauberte sich einen französischen Zopf und fixierte ihn, dann er sich nicht öffnete. Verwirrte Strähnen im Gesicht konnte sie nicht gebrauchen.
"Bitte Luna, lass es. Du bist meine letzte lebende Verwandte."
"Ich muss es tun. Als Erbin von Ravenclaw bin ich stärker als andere."
"Aber ich habe euch zwei so ins Herz geschlossen. Ich will keinen von euch zwei verlieren", sagte Rowena traurig.
"Wir kommen zurück. Gesund und munter", versprach Luna.
Dann verließ sie das Zimmer und ging hinunter in den Keller, um ein paar Tränke zusammen zu suchen, die sie im Kampf brauchen würde. Doch dann entdeckte sie ein Phiole mit roter Flüssigkeit, die nicht von ihr stammte. Verschlossen war die Phiole mit einem Engelskopf, der betete. Auf dem Etikett stand in fein säuberlicher Schrift:
>Gegengift Nagini<
Severus musste es heimlich herbringen lassen.
"Maxi", rief Luna nach der lieben Elfe.
Diese kam sofort angerannt.
"Was kann ich für Miss tun?"
"Diese Phiole", sie zeigte der kleinen Elfe welche sie meinte. "Wenn hat der Master sie gebracht?"
"Ich weiß es nicht. Er war noch im Keller, bevor er ging."
SIe fragte sich, wie er an das Gift von Nagini gekommen war. Lord Voldemort ließ doch bestimmt nicht seine Schlange unbeaufsichtigt. Das würde sie auf jeden Fall mitnehmen. Nagini würde bestimmt im Kampf mitmischen. Auf die Phiolen, die sie mitnahm, legte sie einen Zauber, damit sie nicht zerbrachen. Als sie wieder nach oben kam, hörte sie das leise Schluchzen von Rowena, die ihr wieder du die Bilder gefolgt war.
"Bitte Kind, pass auf dich auf."
"Werde ich Rowena."
Sie nahm den Dolch, ging damit zur Tür und brach diese damit auf. Luna blickte nochmal in den Flur, verabschiedete sich von dem Haus, das ihr in den letzten Wochen doch zu einem Zuhause geworden war. Vielleicht konnte sie später hier leben. Leise schloss sie die Türe und Apparierte.
1 1/2 Stunden früher.
Die ersten Strahlen der Sonne hatten ihn geweckt. Er genoss die innere Ruhe, die in ihm herrschte nach dieser wunderschönen Nacht. Luna lag immer noch schlafend neben ihm, ihre lange dunkelroten Haare lagen wie ein Teppich auf ihren Rücken. Ihre Hüften waren mit der Bettdecke bedeckt. Severus genoss noch einen Augenblick diese wundervolle Stille, dann stand er leise auf, holte einen Morgenmantel aus dem Schrank und ging nach unten. Maxi kam aus der Abstellkammer, in der sie lebte.
"Guten Morgen, Master."
"Guten Morgen, Maxi. Würdest du bitte schon mit dem Frühstück anfangen? Deck reichlich auf. Wir beiden haben Hunger."
"Sehr wohl, Master."
Severus verließ die Küche wieder und ging ins Arbeitszimmer. Im Schlaf war ihm eine Idee gekommen, die er unbedingt aufschreiben wollte. Doch bevor er sich seine Aufgabe widmen konnte, fing sein Mal fürchterlich an zu brennen.
"Nein, nicht jetzt. Verdammt."
Er hatte maximal eine halbe Stunde Zeit, bevor der Dunkle Lord wütend wurde, dass er nicht pünktlich erschien.
"Maxi", rief er nach der Elfe.
Sie erschien sofort.
"Hole mir aus meinen Arbeitszimmer in Hogwarts die weiße Schatulle, die auf den Kamin steht. Sofort."
"Ja, Master."
Mit einen Plopp war die kleine Elfe verschwunden. Mit seinen Zauberstab vollzog er eine schnelle Katzenwäsche und nahm dann am Schreibtisch Platz. Er war gerade mit Schreiben fertig, als Maxi mit der Schatulle zurück kehrte.
"Hier Master."
"Ich danke dir."
Severus legte die Schatulle auf den Brief.
"Richte weiter das Frühstück weiter her und weckte dann Luna."
"Ja, Master."
Die Elfe lief zurück in die Küche. Severus erhob sich und ging langsam in den Flur.
"Wo musst du hin?", fragte plötzlich Rowena, die ins eines der Bilder im Flur gehuscht war.
"Er ruft mich."
"Willst du nicht verabschieden?"
"Es geht nicht. Außerdem kann ich mich so an ihr Lächeln erinnern und nicht an ihre Tränen."
Er drehte dem Bild den Rücken zu und ging zum Wohnzimmer. Er nahm eine Prise Flohpulver, das er versteckt hatte und warf es in den Kamin.
"Hogwarts, Direktorenbüro."
Die grünen Flammen umschlangen ihn und keine Sekunde später war er verschwunden.
Mit wackligen Beinen kam Luna auf den Bahnsteig von Hogsmeade an, um in sekundenschnelle in der Wartehalle zu verschwinden, um nicht von einem der Todesser gesehen zu werden, die anscheinend hier partrolierten. Irgendwie musste sie ins Schloss kommen. Das war wohl nur als Schülerin möglich. Sie nahm eine alte Zeitung aus dem Mülleimer, der in der Wartehalle stand und verwandelte sie in einer Uniform der Ravenclawschüler. Schnell schlüpfte sie hinein, veränderte noch ihres Äußeres, in dem sie die Haare hellblond färbte. Nun hieß es, unbemerkt durch Hogsmeade ins Schloß zu kommen. Sie wusste, es gab einen Geheimgang im Honigtopf, der in den dritten Stock nach Hogwarts führte, doch vielleicht wurde dieser bewacht. Aber das Risiko musste sie eingehen. Vorsichtig schlich sie Richtung "Honigtopf", den Zauberstab vor sich halten und konzentriert darauf, Alarmzauber rechtzeitig zu erkennen. Obwohl es erst kurz vor Mittag war, war niemand auf den Straßen unterwegs. Nur hin und wieder waren kurz Schatten zu sehen. Doch zum Glück schaffte es Luna ungesehen bis zur Hintertür des Honigtopfs. Sie legte einen Unsichtbarkeitszauber auf sich und richtete ihren Zauberstab auf die Türe.
"Alohomora", flüsterte sie leise und mit einen leisen Klick öffnete sich die Türe.
Schnell schlüpfte sie ins Innere und schloss die Türe hinter sich. Der Geheimgang war schnell gefunden. Sie stieg hinab und erhellte dann den Gang, um nicht zu stolpern. Dann lief sie so schnell sie konnte. Am Ausgang war eine Steinrutsche, die den leichten Ausstieg verhinderten. Luna zauberte an ihre Stiefel Steigeisen, mit denen es ihr gelang, nach oben zu kommen. Nachdem sie nach draußen gelangt war, setzte sich erstmal neben der Statue der buckeligen Hexe sitzen, um sich kurz auszuruhen. Doch plötzlich griff eine Hand an ihre Schulter.
"Wenn haben wir denn da? Eine ungezogene Schülern, die den Unterricht schwänzt."
Vor ihr stand Argus Filch, neben ihm seine Katze Mrs. Norris.
"Es wird mir eine Freude sein, dich zum Rektor zu bringen."
"Nein, bitte nicht. Bringen sie mich doch einfach in den Unterricht. Ich hätte jetzt Verwandlung."
"Das hättest du wohl gerne. Wie ist dein Namen, Ravenclaw?"
"Eileen Prince."
Etwas bessere fiel ihr nicht ein. Hoffentlich kannte Filch nicht alle Schüler beim Namen.
"Kommen sie mit, Miller. Der Rektor liebt es, Schüler zu bestrafen."
Ohne Erbarmen zog er sie zum siebten Stock. Sie versuchte ein paar Mal sich zu befreien, aber er war einfach zu stark. Je näher sie den Büro kamen, um so mehr überkam sie die Angst. Was wenn Severus nicht alleine war? Wenn der Dunkle Lord bei ihm war? Ohne zu klopfen betrat Filch mit ihr das Büro.
"Herr Direktor, ich hab hier eine Schulschwänzerin erwischt. Ihr Name ist..."
"Prince, Eileen. Ravenclaw."
Severus blickte wütend von seinem Schreibtisch auf. Er war zum Glück alleine.
"Welcher Jahrgang?", fragte Severus kalt.
"Letzter", sagte Luna mit zitterten Stimme.
"Verschwinden sie Filch."
"Ja, Direktor."
Schnell wie ein Wiesel verließ er das Büro, aber immer noch glücklich, wieder einmal einen Schüler erwischt zu haben.
Mit einen Wink seines Zauberstabs schloss Severus die Tür hinter ihm und belegte sie mit einigen starken Zaubern. Dann verhängte er die Porträts und verhängte zusätzlich noch einen Muffliato.
"So, Miss Prince", sprach er sie an.
"Sie sind also im letzten Schuljahr. Wie kommt es,dass ich mich nicht an sie erinnere? Das letzte Mal das eine Eileen Prince diese Schule besuchte ist 50 Jahre her?"
Er hatte sie schnell durchschaut.
"Luna."
Er kam hinter seinem Schreibtisch hervor und zog sie in seine Arme. In diesen Moment ließ sie ihre Tarnung fallen.
"Warum bist du hier? Es ist viel zu gefährlich."
"Ich will kämpfen. Du kannst mich nicht einsperren und dich selbst der Gefahr aussetzen."
"Wie bist du aus dem Haus gekommen?"
"Daran bist du selber Schuld. Dein Dolch war in der Lage, den Schutzzauber zu zerbrechen."
"Das wusste ich nicht. Nur das er dir gehört, als letzte der Ravenclaws."
"Ich habe es aus Wut gegen das Fenster geschmiss und es ist zerbrochen. Das ist mir vorher nicht mal mit dem stärksten Fluch gelungen."
"Trotzdem solltest du nicht hier sein."
"Vergiss es gleich. Ich gehe nicht zurück."
"Na schön. Dann begibt dich bitte zu Minerva und den anderen von Orden. An meiner Seite bist du zur Zeit nur in Gefahr."
"In Ordnung."
Sie war froh, das er nicht versuchte, sie wieder ins Haus zu schicken. Luna war bereit, sich den Lord und den Todessern zu stellen. Wollte das Böse aus dem Zauberwelt schaffen.
Severus löste sich aus der Umarmung und ging zum Kamin, um nach Minerva zu rufen, die zwei Minuten später aus dem Kamin trat.
"Miss Ravenclaw, ich dachte sie haben Urlaub?"
"Urlaub nennst du das?", fragte sie ironisch an Severus gewandt.
"Es tut mir leid. Ich hatte Luna versteckt, damit sie in Sicherheit ist und habe ihr unbewusst den Schlüssel zukommen lassen, damit sich befreien kann."
"Eine Adlerin kann man eben nicht einsperren", sagte Minerva mit einem leichten Lächeln.
"Ich kümmere mich um sie. Keine Sorge, wir Lehrer werden auf sie achten."
"Danke, Minerva."
Minerva trat wieder Richtung Kamin, ließ den Beiden noch den Moment des Abschiedsnehmen.
"Bitte Severus, pass auf dich auf."
"Werde ich. Genauso wie du auf dich aufpasst."
Sie legte ihren Arm um seinen Nacken und zog ihn zu ihren Lippen. Es war ein verzweifelter Kuss, der ein bißchen nach endgültigen Abschied schmeckte.
"Ich liebe dich", hauchte sie mit Tränen in den Augen.
"Ich dich noch mehr, Prinzessin."
Severus fiel es mit jeden Augenblick schwerer, seine Maske aufrecht zu erhalten.
"Nimm sie mit", sagte mit brüchiger Stimme und Minerva merkte sofort, wenn Luna noch einen Augenblick länger blieb, das Severus sie nicht mehr gehen lassen würde. Minerva reichte Luna ihre Hand und zog sie, nachdem sie den Kamin aktiviert hatte, in die grünen Flammen, die beide direkt in den Raum der Wünsche brachte.
Wenn erfanden Zauber endlich eine vernünftige Art zu reisen. Entnervt klopfte sich Luna die kalte Asche von der Kleidung und sah sich dann um. Überall standen Feldbetten herum, Hängematten waren ebenfalls zu finden und viel Schüler saßen in kleinen Gruppen zusammen. Viele kannte Luna durch ihre Arbeit bei Poppy, die just in diesem Moment angerannt kam und Luna in den Arm nahm.
"Meine Kleine, was machst du nur hier?"
"Ich will kämpfen."
"Wie bist du entkommen?", wollte sie wissen.
"Mit der Hilfe eines Familienerbstückes. Der Dolch der Helena umbrachte."
"Wie bist du an den gekommen. Er gilt doch als verschwunden."
"Ich habe ihn von Severus."
"Er war wohl kaum begeistert, das du hier bist."
"Nein, aber er hat es akzeptiert."
Plötzlich wurde es unruhig unter den Schülern und eine Traube bildet sich um ein Porträt. Dann rief jemand laut "Harry". Der-Junge-der-immer-noch-lebt war angekommen. Das goldene Trio war in Hogwarts um sich den Dunklen Lord zu stellen. McGonagall informierte sofort Severus. Harry musste eingeweiht werden. Luna würde ihm beistehen, denn sie ahnte, dass Harry nicht begeistert auf Severus reagieren würde. So war es dann auch, als Severus aus dem Kamin trat. Sobald Harry Severus entdeckt hatte, kam er mit gezückten Zauberstab auf Severus zugestürmt.
"Sie! Wagen es hier zu sein?"
"Potter, nehmen sie den Zauberstab runter", sagte Severus gefährlich ruhig.
Luna war sofort an seiner Seite und zielte ihrerseits auf Harry. Ein Raunen ging durch die Menge, weil jemand es wagte, Harry zu bedrohen.
"Spinnst du? Warum verteidigst du ihn?", fragte Harry fassungslos.
"Weil ich die Wahrheit kenne."
"Welche Wahrheit? Dass er Dumbledore skrupellos getötet hat",schrie Harry.
"Es hatte alles seinen Grund", sprach Luna ruhig.
"Albus wäre ohne Severus zutun gestorben."
"Du duzt ihn?", fragte Hermine nun verwirrt.
"Ich duze ihn, ich küsse ihn und liebe ihn."
"Ich würde gerne die Wahrheit wissen", sprach sie nun.
"Aber Hermine", empörte sich Ron.
"Ron! Ich möchte es hören und dann entscheiden."
"Sehr gute Entscheidung, Miss Granger. Wollen wir das in Direktorenbüro besprechen. Dann kann Albus sich ebenfalls am Gespräch beteiligen."
"Ich bin einverstanden", sagte Harry jetzt wieder ruhiger.
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Zehn Minuten später saßen sie zusammen im Büro. Die Stimmung war irgendwie merkwürdig. Severus hatte dem Trio erstmal was zu Essen bringen lassen, worauf sie sich gierig stürzten. Luna saß auf seinen Schoss und schaute schmunzelnd zu. Hermine war als erstes fertig und stellte die erste Frage.
"Warum haben die Prof. Dumbledore getötet?"
"Ich muss dazu etwas weiter ausholen. Albus war auf der Suche nach den Horkruxen, hatte den Ring gefunden, der dem Großvater vom Dunklen Lord gehörte. Er zerstörte den Ring mit dem Schwert, war aber so dumm, den Ring danach anzuprobieren. Doch der Ring war verflucht. Der Fluch griff sofort seine Hand an."
"Die schwarze Hand ist mir aufgefallen", sagte Harry leise. "Ich dachte mir nichts dabei."
"Ich konnte den Fluch in die Hand einsperren, ihn etwas mehr Zeit verschaffen. Aber er wäre gestorben, so oder so."
"Ich bat Severus darum mich zu töten. Damit die Seele von Mr. Malfoy rein bleibt", mischte sich nun auch das Porträt von Dumbledore ein.
"Und um Tom davon zu überzeugen, dass Severus voll und ganz auf seiner Seite steht. Was er aber nicht tut. Er kämpft für uns. Von Anfang an."
"Inzwischen haben sich meine Prioritäten etwas geändert", erwiderte Severus und blickte Luna an.
"Was hat sie damit zu tun?", fragte Ron, der anscheinend immer noch nichts verstanden hatte.
"Ron, ich bitte dich. Die beiden sind zusammen", erklärte Hermine, die die Blicke zwischen den Beiden richtig gedeutet hatte.
"Sie und die Kellerassel."
"Klappe, Weasley", empörte sich Luna.
"Du musst nicht verstehen, was ich an Severus finde."
"Also nochmal? Was hast du damit zu tun."
"Eigentlich nichts. Ich bin nur die Erbin der Ravenclaws. Und eine Black."
Erstaunt sah Harry sie an. Er konnte es nicht glauben.
"Dein Pate ist mein Onkel. Ich bin die Tochter von Regulus."
Harry starrte sie weiter sprachlos an. Sie war ein Teil Familie.
"Kommen wir wieder zum eigentlich Thema. Wie viele Horkruxe gibt es noch?", wollte Severus wissen.
"Das Diadem von Rowena Ravenclaw, die Schlange und wir müssen noch den Kelch zerstören. Das waren alle."
"Das waren noch nicht alle", sagte Dumbledore.
Alle sahen zum Porträt
"Was könnte noch ein Horcrux sein?", fragte Hermine.
"Harry", sprach Dumbledore leise.
"Was!!!", sprachen Ron, Hermine, Harry und auch Severus synchron.
"Tom hat dich aber nicht freiwillig zum Horkrux gemacht. Damals, als der Fluch an dir abgeprallt ist und ihn darf, suchte seine Seele sich das einzig lebendige Wesen im Raum. Und das warst du", erklärte Albus ruhig. "Und der einzige Weg ist, dich von ihm töten zu lassen."
Harry wurde weiß wie Kreide. Er sollte sich freiwillig töten lassen. Luna sah das Mienenspiel auf seinem Gesicht, die Erkenntnis, dass sein Tod das Ende der Schreckensherrschaft von Lord Voldemort bedeutete. Plötzlich zischte Severus auf und griff nach seinen linken Arm.
"Er ruft nach dir", flüsterte Luna leise.
"Ja."
"Du gehts nicht?"
"Nein. Das wäre mein Tod. Ich bleibe hier und halte Potter der Rücken frei. Wie es seit Jahren tue."
"Wieso?", fragte Harry.
"Ich sage ihnen dies nur einmal. Danach sprechen sie mich darauf nie wieder an. Verstanden?"
Stumm nickte Harry, bespannt darauf, was Snape Beweggründe waren.
"Ich liebte ihre Mutter. Ich habe das alles für Lily getan. Als Wiedergutmachung, für das was ich getan hatte. Sie haben es gesehen.In meinen Gedanken haben ich Frieden mit ihr gemacht und denke, sie hat mir verziehen."
In diesen Moment ging ein Alarm an, den Severus eingerichtet hatte.
"Die Todesser haben das Gelände betreten. Sie werden aber eine Weile an den Schutzzaubern zu knabbern haben", erklärte Minerva.
"Potter, finden sie die letzten Horkruxe."
"Und wie sollen wie sie zerstören? Das Schwert ist verschwunden."
"Ron und ich werden in die Kammer herunter klettern und Zähne besorgen. Du suchst nach den Diadem."
"Und wo?"
"Bei den Ravenclaws, Harry!"
"Dann werden wir noch zusätzlich die Schutzzauber verstärken", sprach Minerva.
"Ich schicke Poppy eine Nachricht, die Schülern nun zu evakuieren."
"Dann auf in die Schlacht", meinte Hermine, zerrte Ron und Harry mit sich. Zurück blieben Luna und Severus.
"Am liebsten würde ich dich nun hier einsperren. Er wird wissen, dass du ihn verraten hast."
"Hauptsache Potter schafft es, ihn endgültig zu vernichten."
Severus lehnte seinen Kopf an ihre Schulter.
"Bald ist es vorbei", murmelte Severus.
"Und wir steuern jetzt dazu bei, dass es nicht mehr lange dauert. Komm, wir helfen den anderen."
Severus blickte sie an und küsste sie voller Sehnsucht.
"Ich liebe dich", sagte er voller Liebe.
"Und ich dich noch viel mehr", flüsterte sie an seine Lippen.
“Lass uns gehen. Wir haben eine Schlacht zu schlagen.
Sie stand auf, nahm seine Hand und zog ihn aus dem Büro.
Die letzte Schlacht konnte beginnen.
Texte: Figuren gehören der Autorin J.K.Rowling, ausser der die meine Fantasie entspringen. Danke an J.K.Rowling für diese wundervollen Charaktere. Letztes Update: 12 Oktober 2013 bis ...
Tag der Veröffentlichung: 29.11.2012
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Ich widme dieses Buch allen Severus Snape`s Fans, die ihn genau so lieben wie ich und die über seinen Tod betrübt waren