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... wie kurz Ihr Leben ist?
Echt? Und?
Warum machen Sie die ganze Zeit nur Scheiße?

Sagen wir mal, dass es uns im Durchschnitt nach siebzig Jahren hinwegrafft.
Darf ich noch mal wiederholen? Siebzig. Jahre. Das ist im Zweifel alles.
Siebzig mal einen Sommer, Winter, Frühling und Herbst.
Im Durschnitt sind die ersten paar dutzend Jahre für den Arsch.
Erst können wir gar nichts. Wir sind darauf angewiesen, das andere auf uns aufpassen, uns den Arsch abwischen, füttern, usw.
Danach wird es etwas besser. Wir können uns zwar langsam artikulieren und frei bewegen, sind aber trotzdem auf das Wohlwollen unserer Eltern angewiesen. Jetzt können wir wenigstens "spielen" und nutzen diesen Vorteil, um als erstes dem Spielkameraden das Schäufelchen zu klauen und beim Nachmaulen über den Schädel zu ziehen.
Dann kommen Schule, Lehre. Zig-Jahre, wo andere Leute uns sagen, was wir zu tun und zu lassen haben.

Endlich fertig. Arbeit. Job. Minimum zwanzig Jahre sind den Bach runter. Weg. Kriegen Sie nie wieder.
Es geht weiter. Klassenkampf. Jeden gegen jeden im Büro, man sieht die Sonne nicht mehr, weil der eigene Kopf bis zum Anschlag im Arsch des jeweiligen Vorgesetzten steckt.
Mit viel Glück, mit fünfundfünfzig oder sechzig Jahren in Frührente. Dazwischen den Arsch abgearbeitet, an allem gespart, inklusive Heizen und Toilettenpapier, damit man seiner maulenden Familie wenigstens zwei Wochen Amrum im Jahr spendieren konnte.
Mit Eintritt der Rente steigt die Chance, am nächsten Tag den Arsch zuzukneifen, immens.
Genießen Sie ihre Restwochen ...

Jetzt hätten wir noch die andere Klientel.
Die Sorte, die die Köpfe der anderen selber im Arsch verspüren.
Jede Menge Kohle, eigene Company oder aber zumindest einen vernünftigen, leitenden Posten in einer Firma.
Morgens als erster kommen und abends als erster gehen, um die Angestellten zu überwachen. Irgendeiner könnte einen ja bescheißen, gelle. Ist ein Konkurrent besser, wird er fertig gemacht.

Morgens als erster kommen und abends als letzter gehen, um den Chef zu zeigen, dass man für die Firma wichtig ist, Konkurrenten ausstechen. Wenn nötig, mit Lügen und Intrigen. Jeden Monat das doppelte der nötigen Stundenzahl arbeiten, dann die Hälfte streichen. Hey, wir sind für die Firma da.

Wir alle versuchen über Jahrzehnte zu gewinnen.
Und merken nicht, dass wir täglich verlieren.
Regen uns lieber über Kleinigkeiten auf, versauen uns und unseren Mitmenschen die Laune. Mit Leben

hat das nichts zu tun.

Viel Spaß mit euren paar Jahren.
Euer erlebender
Sveste

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 24.03.2010

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Gewidmet den Glücklichen, die nicht mitkriegen, was sie so tun ...

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