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Dichter lieben es

Dichter lieben nicht zu schweigen,
Doch wer hört die Silben sinnen
Wollen sich der Menge zeigen.
Um die Menge zu gewinnen
Lob und Tadel wohlgemerkt!

Soll der Dichter Sternen singen
oder doch in Scheiße beißen
Menschen göttlich Feuer bringen
Wörter sich aus Geiste scheißen
Spott und Speichel sich verehrt

Niemand beichtet gern in Prosa;
Noch erfasst die Formel Herzen
Doch vertraun wir oft im Rosa
In den Lüsten und die Schmerzen
Was den Musen tief bewirkt

Soll der Dichter Straßen zeigen
Suff und Drogen dreckig süchtig
Sich reihend einem Hurenreigen
allem sein und dabei flüchtig
Was dem Tod im Leben wirkt

Jemand sprechend diesem Klang
Ein Pissen auf die roten Rosen
ob Dämon oder einem Engel sang
einsam Kind die Nächte ließen
was tief den Nächten drückt

Soll der Dichter Welten klagen
Seht den Menschen diesen Dreck
Worten schlimmen Dingen sagen
kaltem Himmel diesem Zweck
was wenn alles hier verrückt

Was ich irrte, was ich strebte,
Was ich litt und was ich lebte,
Sind das Rosen oder Dornen;
Und das Alter wie die Jugend,
Und der Fehler wie die Tugend
Nur dem Lied glücken Formen.

Was ich fiel und wie am fallen
Soll man sein oder gefallen
Sind das Aschen oder Licht
Und ich war und wie ich werde
Und dem Tode wie die Blüte
Nur dem Tanze strahlt Gebärde

Dichter hüllen sich in Schweigen
Sinnend heimlich auf erglücken
Heimlich Worte Sinn erreigen
Das einmal das Wort entzücken
Ob dem Zauber Dichtung glückt

Dichter bergen sich im Schreien
Brüllend auf das nächste Wort
Rasend Feuer sich befreien
Selbst zum Preise einem Mord
Ob dem Mund dem Monde pflückt

Jugend sei der Dichtung Knecht
Vorbild sich dem falschen bindet
heuchelt sich als wäre es echt
großen Hals im Scheine kündet
bis die Wahrheit Lügen bricht

Was ich suchte, was ich sehnte
Was ich heimlich mal erwähnte
Sind die Rosen in dem Garten
Und das Laster wie die Weisheit
Und die Unschuld Süße weissagt
Wo mir denn die Musen warten

Am Grabe sich die Raben finden
schenkt mir Wein der Leiche ein
ob ein kalter Stein der Liebe binden
und fickt euch schmutzig Schwein
Und dreht die Musik ganz laut auf

Ob dem Dichter Teufel oder Engel
leckt mich alle meinem Arsch
Ob Brillianz oder ein Bengel
der Poesie ein Feuer Liebe Marsch
Und ob der Welt im Ausverkauf

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 13.08.2011

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
allem und nichts, dem Engel und dem Dämon in mir selbst

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