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Prag, ČSSR,
23. März 1984 - 30. März 1984


Die wohl schönste Hauptstadt Osteuropas und zugleich gefährlichste errreichte ich gegen Mittag. Vom Bahnhof hlavní nádrazí fuhr ich mit der Metro bis zur Station Muzeum, um direkt im Hotel mein Zimmer zu beziehen. Für Mr. Parker lag bereits eine Nachricht in einem versiegelten Umschlag am Empfang. Nachdem ich die Nachricht gelesen hatte, verbrannte ich sie in der Toilette und spülte die Asche in die Prager Kanalisation. Nach einer ausgiebigen heißen Dusche versah ich die Tür mit dem obligaten 'Bitte nicht stören' und legte mich schlafen. Denn Schlaf und Ruhe waren willkommene Helfer in dieser Branche. Ich schlief zehn Stunden, dann war ich frisch und ausgeruht um meinem Job nachzugehen. Bekleidet mit einem schwarzen Rollkragenpullover, einer schwarzen Baumwollhose und Schuhen mit Kreppsohle und tiefem Rillenmuster in der Sohle verließ ich das Hotel durch den Notausgang.
Ich ging vom Václavské náměstí über Opletalova zurück Richtung Bahnhof, nahm die Metrolinie C fuhr bis zur Endstation Kosmonautů, ging zweimal um den Metrobahnhof, dann Richtung Opatovská, rechts in die Bajkonurská, bis diese die Tatarkova berührte, ging links und war da.
"Hallo Jana. Lang ist's her seit Damaskus."
"Hallo Sascha. Fünf Jahre um genau zu sein. Wie ist das Leben?"
"Schön. Hast Du alles, worum ich gebeten hatte?"
Das hatte sie. Eine MakarovPM, mit vier Ersatzmagazinen, zwei falsche Pässe und bunte Scheine tschechoslowakischen Geldes nahm ich in Empfang.
"Ich denke, ich muss den Empfang nicht quittieren."
"Witzig. Ich erwarte für morgen mehr Informationen über Gheorge Filipescu. Wir treffen uns morgen Abend gegen acht Uhr an der Karlův most, der Karlsbrücke."
Mit diesen Worten verschwand sie im Dunkel.
Dann war ich allein. Die Metro hatte ihren Betrieb eingestellt und ich musste laufen. Durch fast ganz Prag. Großartig!
Ins Hotel gelangte ich auf den gleichen Weg, durch den Notausgang. Schon an diesem Abend begann ich meine Verwandlung.

Am nächsten Morgen setzte ich dann den Plan fort. Ich verwandelte mich in einen alten Mann. Es ist nicht schwer, mit einfachsten Mitteln das Erscheinungsbild zu ändern. Glücklicherweise lebte und arbeitete ich ja im Nichtsozialistischen Wirtschaftsbereich, deshalb fiel es mir nicht schwer, Färbungen und Tönungen für meine Haare zu bekommen. Nach zwei Stunden waren diese dann graumeliert. Ich hatte mich seit drei Tagen nicht rasiert, nun rasierte ich mich, als ob ich ein alter Mann wäre. Ich ließ einige Stellen aus und schnitt mich recht häufig. Alte, aber gepflegte Schuhe, ein dunkelblauer Anzug, weißes Hemd und schwarze Krawatte vervollständigten das Bild. Obenauf thronte ein weicher Filzhut. Ich übte zwei Stunden lang den Gang eines vom Alter gezeichneten Mannes. Nach vorn gebeugt und mit schlurfendem Schritt drehte ich einige Runden im Hotelzimmer. Bis ich dann mit dem Ergebnis zufrieden war. Letzer Schritt war das Auftragen brauner Theaterschminke zur Darstellung von Altersflecken. Da ich noch ungefährt vier Stunden bis zum Treffen mit Jana Hudolenková hatte, setzte ich alles in die Praxis um.
Es klappte alles, natürlich. Ich hatte sowohl im Bus, als auch in der Metro einen Sitzplatz, dann erreichte ich gegen sieben Uhr die Karlsbrücke. In diesem Geschäft ist es immer besser, sich mit der Umgebung und den Gegebenheiten frühzeitig vertraut zu machen. Das vermeidet böse Überraschungen. Daher konnte ich auch feststellen, dass der Státní bezpečnost, der tschechoslowakische Sicherheitsdienst, mit vier Mitarbeitern bereits Stellung bezogen hatte. Sollte Jana mich verraten haben, gab es diesmal kein Erbarmen. Egal was auch immer in Damaskus und Kairo passiert war!
Dann kam sie. Sie kam pünktlich, sie kam in Begleitung. Jana war ausgebildete Agentin, also musste sie ihre Beschatter bemerkt haben, oder mit ihnen in Verbindung stehen. Es waren an ihr auch keine äußerlichen Merkmale ersichtlich. Sie trug das Haar zum Knoten gebunden und ihre Uhr am linken Handgelenk. Wären ihre Haare von einem Kopftuch verdeckt und die Uhr am rechten Handgelenk gewesen, hätte unsere Begegnung eine Stunde später am Wenzelsplatz stattgefunden.
Sie ging am ersten Agenten vorbei und machte diesem mit Daumen und Zeigefinger ein Zeichen. Er entfernte sich Richtung anderes Ufer, genauer Richtung Kří¸ovnická. Man musste kein heller Kopf sein, um zu erraten auf wen er da wohl wartete. Also drehte ich mich um und ging genau in diese Richtung. Natürlich beachtete er den alten Mann nicht, der an ihm vorbei ging. Um Jana und den Rest nicht zu warnen, ließ ich ihn am Leben und schlurfte in mein Hotel.
Dort wechselte ich das Outfit des alten Mannes mit dem von gestern Abend und fuhr mit der Metro zu Jana, untersuchte ihre Tür auf versteckte Zeichen, fand keine, öffnete ihre Tür und wartete im Dunkeln darauf, dass sie irgendwann nach Hause kam. Jana Hudolenková war die Einzige neben Oberstleutnant Khulov, die alles über mich wusste. Arbeitete man mit Jana, hatte man alle Informationen über mich und den Schlüssel zu mir in der Hand. Das musste ich vermeiden. Deshalb musste ich Jana zuerst haben.

Eine dreiviertel Stunde später versuchte sich jemand am Türschloss. Jana war es nicht, denn die hatte einen Schlüssel. Offenbar wartete ich nicht allein auf sie. Ich wechselte vom Sessel direkt auf die Couch. Die stand schräg zur Tür, also war das Überraschungsmoment auf meiner Seite. Ich entsicherte meine Makarov, legte meine rechte Hand, die die Pistole hielt, in den Schoß und legte die linke Hand darüber. Dann ging die Wohnungstür auf und drei Herren standen in der Wohnung. Sie machten natürlich kein Licht. Ihr Weg führte sie geradewegs in das Wohnzimmer. Die Tür öffnete sich, alle drei traten herein - und ich schoss genau dreimal. Einmal Herz, zweimal Kopf. Beim letzten war ich etwas langsam, denn der erwischte mich in der Schulter.
Fabelhaft.
Jetzt gab es nur noch einen einzigen Weg für mich.
Nämlich nám. Pod Kastany 1. Sitz der sowjetischen Botschaft in Prag.
Ich musste mich beeilen, denn der Schmerz in der Schusswunde war langsam unerträglich. Ich spürte, wie eine erlösende Müdigkeit von mir Besitz ergreifen wollte. Also los. Die Botschaft befand sich im äußersten Norden von Prag, ich aber war im äußersten Süden. Ich war verwundet und musste irgendwie meinen Kontakt erreichen. Ich fand eine Telefonzelle und rief in der Botschaft an. Als die Telefonistin sich meldete, sagte ich nur ein Wort.
"Orion rot." Orion war mein Deckname und rot bedeutete, dass ich in ernsthaften Schwierigkeiten steckte und sofort Hilfe brauchte.
"Rufen Sie in neunzig Sekunden wieder an!" Klick und die Leitung war tot.
Neunzig Sekunden später: "Bleiben Sie genau an der Telefonzelle. Ein blauer Skoda ist in drei Minuten bei ihnen. Er fragt nur Bahnhof und Sie antworten grünes Licht."
Wäre ich nicht am Ende meiner Kräfte gewesen, hätte ich mich gefragt, wer sich nur solch einen Schwachsinn ausdachte.
Kurze Zeit später kam besagter Skoda gefährlich um die Ecke gesegelt, nach Austausch des Codes ging es halsbrecherisch in die Botschaft. Dort brachte man mich dann ins Botschaftskrankenhaus und operierte mich.


Ich schlief sechsunddreißig Stunden. Irgendwas musste in der Zwischenzeit hier und in Moskau passiert sein. Zum einen lag es daran, dass Oberstleutnant Khulov sein geliebtes Moskau verlassen hatte und an meinem Krankenbett saß, zum anderen sah ich es daran, dass Kashtan hinter ihm stand. Kashtan war Juri Owetschkin. Er war der Experte für wirklich böse Sachen. Dagegen war mein Beruf ein Sandkastenspiel. Ich liquidierte die Verräter am KGB, er liquidierte die Verräter innerhalb des KGB. Er war der Einzige, dem ich nicht in der Nacht begegnen wollte!
"Wie konnte das passieren, Sascha?"
"Das wüsste ich gern von Ihnen, Genosse Oberstleutnant. Ich hatte Moskau noch nicht einmal verlassen, da war's schon vorbei. Wie konnte es ihnen denn entgehen, dass Elena Hagi im Dienste der CIA steht? Warum tauchten hier in Janas Wohnung plötzlich drei Herren auf? Irgendwo ein Loch im System?"
"Deshalb ist Juri ja hier."
"Weswegen? Um das Loch zu finden? Wer hat diesen Einsatz geplant? Sie, dann kommen nur zwei Leute in Frage. Leutnant Kirenkov, oder aber ihre Sekretärin Olga Sarakova. Wer sonst ist in der Lage, Ihnen über ihre Schulter zu gucken? Svetlana Khulova vielleicht noch... Deswegen glaube ich kaum, dass Kashtan hier am richtigen Ort zur richtigen Zeit ist."
"Glauben können Sie in der Kirche, Alexander."
Wenn Juri Owetschkin mal den Mund aufmachte, kam nicht wirklich etwas vernünftiges dabei heraus.
"Ich weiß. Was soll das alles hier?"
"Geben Sie uns einfach die Beschreibung der drei Männer."
"Da gibt es nichts zu beschreiben, sie sind tot. Alle drei."
"Ich sprach von denen auf der Karlsbrücke."
Ich beschrieb also die Männer bis auf die kleinste Einzelheit, hatte abe rnur eine Bitte.
"Ihr könnt den Rest gerne haben, aber Jana Hudolenková gehört mir."
Bei diesem Namen zuckte Kashtan etwas zusammen. Das war die einzige Gefühlsregung, die ich von ihm in den letzten drei Jahren gesehen hatte.
"Was ist mit ihr?"
"Ich habe sie in Verdacht, mein Ableben zu beschleunigen." Dann erzählte ich von der seltsamen Begegnung auf der Karlsbrücke und Janas versteckten Zeichen.
"Waren Sie nicht zusammen mit ihr in Damaskus und Kairo, Sascha?"
"Das war ich, Genosse Oberstleutnant. Es war Ihre Idee, mich in diese trostlose Wüste zu schicken."
"Ich denke, er ist in sie verliebt."
"Red keinen Unsinn, Juri Pawlowitsch!" Es war nicht so, dass wir uns nicht leiden konnten, wir mochten einander sogar, aber wir mussten bei jeder Gelegenheit ersteinmal feststellen, wer hier das Alfatier war. Wir hatten beide dieselbe Meinung von einander. Wir wollten uns niemals als Gegner im Dunkeln begegnen.
"Was ist es dann?"
"Nenn es Rache. Auch wenn man sich von Rache nie leiten lassen sollte, zahle ich ihr das heim!"
Nun war es an Oberstleutnant Khulov, sich in unser Gespräch einzuschalten.
"Ich habe einige Bilder von den in Prag operierenden Sicherheitsdienstlern. Ich möchte, dass Du sie Dir ansiehst und uns dann sagst, ob Du jemanden erkennst." Dann legte er ungefähr fünfzig Fotos auf meine Bettdecke.
Nach dem dreißigsten wurde ich fündig. Ich legte dann vier zur Seite. Offenbar waren die vier Personen unsere Pendanten. Spezialisiert darauf, jeden Mord wie einen Unfall aussehen zulassen.

Jiři Houdek.
Miroslav Vyborny.
Vaclav Pavlik.
David Strba.

"Diese Herren sind euer Ziel. Ich will, dass ihr erst Fragen stellt und dann tötet. Je eher, desto besser!"
Warum nur hatte ich den Verdacht, dass Jana hier die große Unbekannte war. Die Vier aufzuspühren, ihnen eine Falle zu stellen und ihnen dann das Lebenslicht auszublasen, war nicht zu schwer. Aber was war das mit Jana?
"Warum nur die Vier? Was ist mit Jana? Warum sollten wir sie schonen? In meinen Augen ist sie die Verantwortliche."
"Ganz einfach, ihr seid hier, die Vier sind hier..." Dann machte er eine Pause und sah uns an.
"...aber Jana nicht mehr?!" vervollständigte Juri den Satz. Keine Antwort ist auch eine, keine besonders gute, aber eine klare Antwort.
"Sagen Sie mir jetzt nicht, dass ihr sie verloren habt. Das ist nun schon das zweite Mal. Erst dieser Rumäne, jetzt Jana. Wissen Sie eigentlich, was das für die westlichen Dienste bedeutete? Sie ist der Goldesel! Sie weiß mehr, als der Rest."
"Deshalb einen Schritt nach dem Anderen! Informationsgewinnung steht im Vordergrund."
"Schwachsinn. Wenn wir diesen Leuten mehr und immer mehr Zeit geben, dann verlasse ich zwar diese Botschaft, aber ich bin mir nicht so sicher, dass ich noch lebend die nächste Querstraße erreiche! Deshalb sollten wir den Genossen schnellstens ihre Grenzen aufzeigen. Denn das entwickelt sich hier zu einer kleinen Privatfehde. Alexander Iwanowitsch Worobjew, alias Orion, gegen alle Sicherheitsdienste Osteuropas. Ich dachte, wir wären alle Brüder und Schwestern im sozialistischen Geist. Oder sehe ich das falsch? Warum wird von seiten des KGB nichts getan? Bin ich nun auch verbrannt und Sie haben Kashtan gleich mitgebracht? Oder sind hier soviele Löcher im Netz und die Rumänen und Tschechoslowaken können ihre Stube nicht sauberhalten? Was kommt als nächstes? Peter Schmidt aus Ostberlin? Ich wurde hierher geschickt, um Informationen über Ion Filipescu zu sammeln, ihn zu finden und ihm seine Strafe zu überbringen. Jetzt liege ich hier. Ich sage Ihnen was Genosse Oberstleutnant: Von nun an liegt an alle Dienste eine Kriegserklärung vor. Ich werde untertauchen, nicht einmal Sie finden mich dann noch, dann mach ich das Licht aus und mache das, wofür ich ausgebildet wurde! Ich weiß wie es geht, ihr alle kennt das Ergebnis meiner Arbeit. Falls Juri noch nichts vorhat in den nächsten vier Wochen, nehme ich ihn mit. Was das heißt, wissen Sie auch! Oder Sie entschließen sich endlich mal den Mund aifzumachen!"

Dann erzählte er. Er erzählte vier Stunden lang. Was er sagte, war ungeheuerlich. Die amerikanische Central Intelligence Agency, der britische MI5, der Bundesnachrichtendienst und die französische Direction Générale de la Sécurité Extérieure hatten in einer großen Offensive versucht sämtliche Sicherheitsdienste des Ostblocks zu unterwandern. Ausgerechnet bei Securitate und StB hatten sie Erfolg. Ihr Ziel war es, alle Topagenten aus dem Verkehr zu ziehen, nach Möglichkeit umzudrehen (das heißt, dass diese Agenten dann für den feindlichen Dienst arbeiteten), oder zu beseitigen. Ich stand ganz ganz oben auf der Liste.
Oberstleutnant Khulov hatte sich aber seine eigenen Gedanken gemacht. Er hatte eigenen Strategien entwickelt und mit Hilfe von den befreundeten Diensten einen Gegenplan ausgearbeitet. Ion Filipescu stand auf der Gehaltsliste der CIA. Elena Hagi ebenfalls. Jana Hudolenková auch. Jiři Houdek, Miroslav Vyborny, Vaclav Pavlik, David ¦trba. Die Liste wurde länger und länger. Deshalb waren wir hier. Orion und Kashtan sollten mit aller Härte und aller Gewalt zurückschlagen. Leider ließ es sich nicht vermeiden, dass da einer von beiden unwissentlich den Köder spielen musste.

"Ich werde Sie vielleicht enttäuschen, Genosse Oberstleutnant, aber die Tatsachen sind mir bekannt. Ion Filipescu und Elena Hagi arbeiten seit zwei Jahren für die Gegenseite. Ich mache meine Hausaufgaben. Nur leider blieb mir hier in Prag nicht soviel Zeit für Gründlichkeit! Warum ließen die Rumänen denn beide am Leben? Nur weil ein gewisser Herr aus Moskau das so wollte. Wieso musste ich eigentlich den Köder spielen? Hatten Sie da niemanden mehr in Ihrem Geheimfach? Wie konnte es sein, dass es eine groß angelegte Operation gibt? Ich dachte alle Agenten des Ostens wurden als erstes auf ihre Linientreue untersucht."
"Nicht alle Sascha. Du solltest das am besten wissen."
"Lange Rede, kurzer Sinn, wir müssen das beenden und eine deutliche Warnung an den Westen schicken. Womöglich gewinnen die das Spiel sonst noch und ich bin ein sehr schlechter Verlierer."
"Wir sind in der Phase des Beendens."
"Ich will das auf meine Weise beenden. Ich will hier ein Exempel statuieren. Wer mich haben will, soll kommen. Persönlich. Als erstes sind die vier Tschechoslowaken dran, dann besuche ich Ions Bruder, der ist der Nächste, mit seinen Informationen komme ich an seinen Bruder, dann gehe ich zurück nach Bukarest und gebe Elena Hagi die letzte Ehre. Dann wird zwischen Washington, London, Paris und Bonn nichts mehr wie es mal war."
"Wie willst Du das anstellen?"
Ich erläuterte meinen Plan fünfundsiebzig Minuten lang, danach waren alle Fragen geklärt.
"Ich muss nur zurück nach Moskau, mit dieser gewünschten Person reden, grünes Licht von Tschebrikow holen und von Tschernenkow natürlich."
Denn das war eine nasse Operation, deswegen musste sie vom Staatsoberhaupt der Sowjetunion unterschrieben werden. Da machte ich mir bei Tschernenkow keine Sorgen. Der konnte ohne Hilfe nicht mal mehr essen. Wenn das so weiter geht, dann sind die ersten Punkte auf der Tagesordnung bei der nächsten Sitzung des Politbüros folgende:
1. Hereintragen des Staatsoberhaupts,
2. Anschließen des Staatsoberhaupts an seine Maschinen,
3. Heraustragen des Staatsoberhaupts.

Ich war in diesen Tagen des März neunzehnhundertundvierundachtzig der Meinung, dass es nicht schaden konnte, einen frischen und dynamischen Generalsekretär der Weltöffentlichkeit zu präsentierten.
Ich verbrachte vier weitere Tage mit meiner Genesung, dann flog ich in einer Sondermaschine zurück nach Moskau.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 02.09.2009

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