Alles Liebe zum Geburtstag
Mein Spätzle
Wünsche dir ein schönes
Lesevergnügen…
Wie verabredet man sich wohl aus einer wochenlang anhaltenden platonischen Korrespondenz am besten. In dem man bereits aus den aller ersten Zeilen sich darauf verständigte ironischer weise alles andere als ein paar werden zu können, da sie dazu neigt Beziehung relativ schnell wieder aufzulösen und ihm nicht weniger das gesunde Misstrauen buchstäblich ins Gesicht geschrieben stand. Aber man gleichzeitig ebenfalls noch in der aller ersten Korrespondenz liegend wiederum auch von ihr ausgehend nachdem sie ihn fragte, wo er es sich am liebsten vorstellen könnte eine Frau zu treffen, sogleich darin ein Arrangement festhielt mit den eigentlichen Worten „na bitte da haben wir es ja am Marktplatz um 9:30 Uhr bei den grünen gurken“. Doch bis dahin sollte es noch eine lange weitere Zeit auf sich warten lassen mit den gedenken daran ein erstes kennen lern treffen stattfinden lassen zu können. Und es sollte sich zwischenzeitlich auch hin und wieder der Verlagerungs- ort im gegenseitigen austauschend sich gelegentlich auch hin und her gewogen haben, sei es zum einem Feierabend Sparziergang nach der arbeit, einem blühendes barock mit Schlossbesichtigung und einem nicht weniger Aufmerksamkeit zu teil werden lassen einer Begegnung die immer wieder an und ausgesprochen wurde und scheinbar immer weitere Konturen an sich reißen lassen wollte. Und so kam es dann auch das dieser beider kennen lernen von Jane und Sven ausschließlich wie darauf geeinigt im Herbst statt finden zu lassen und man doch auch einen Drachen gemeinsam steigen lassen könnte unter den man sich hindurch tanzt mit dem wind zu spielen vermag und diese kleine gemeinsame zeit in den Reichtum einer Erinnerung an einen wunderschönen tag für sich auf ewig festzuhalten.
Der wind steht gar nicht mal so günstig scherzte Sven leichtfertig noch mit sich selber der etwas früher zum vereinbarten Zeitpunkt eingetroffen ist. Aber sogleich reiste er auch mit einem mulmigem Bauchgefühl an und der Tatsache das er Jane noch nie ein Foto hat von sich preis gegeben. Er aber bereits schon 4 von ihr an seiner Pinwand hat hängen lassen die sie egal zu welcher Tageszeit und Lichteinstrahlung immer für ihn wie ein lieblicher Engel hat aussehen lassen. Ob Jane sich noch daran erinnern würde dachte sich Sven insgeheim als er ihr einen schönen Flug bescheren wollte ihr dafür alles Gute wünschte auf ihren Besuch zu einer alten Freundin nach Ungarn. Würde sie sich also jetzt in diesem Moment noch ganz genau an den Schirm erinnern mit dem er versucht hat sie zwischen den Zeilen zu lenken wie sehr er auf ihr aufpassen würde bei Sonne, Wind und Wetter. Und ob sie womöglich den Schirm einmal je genauer unter die Lupe genommen hatte weil er doch tatsächlich ein kleines Abbild von sich selbst ihr auf den Schirm hinterlassen hat.
Das mulmige Bauchgefühl von Sven blieb dennoch hartnäckig in seinem doch eher feinfühligen argen stecken. Würde ihr nicht einmal der schirm gefallen, so dachte sich Sven wäre er doch glatt geliefert und runzelte sich seinen Gedanken nachhängend mit Daumen und Zeigefinger an seine Kinnspitze. Ein blick auf die Uhr verriet ihm noch viel früher als vereinbart erschienen zu sein und versuchte auch die letzten noch verbliebenen 20 min seines Wartens mit ausschweifenden blicken um sich herum sie zu verkürzen suchend.
Immer mit dem einen Lied im kopf ging Sven die Seitenstraßen ab und weiter entlang. Um sich zuerst daran heran zu tasten von wem es noch einmal gesungen wurde. Lag es ihm zum mitsingen doch bereits auf der Zunge mit dem Namen des Songs „For You“, doch der Lärm vom gegenüber liegenden Markplatz übertonte die Fähigkeit sich eindringlicher konzentrieren zu können. Es war eine diese Art von Lärmform in der zum Handel übliches Marktgeschäft sich der eine über die Stimme und seine Schreihalsangebote des anderen zu überbieten versuchte um ebenso gehört zu werden. So erfuhr Sven ganz beiläufig, dass die Kürbis Saison dieses Jahr besonders gute Qualität enthielt und sie für alle üblichen Zubereitungsformen von Gerichten und Speisen sich hervorragend dazu eignete. Sven nahm sich wenige Augenblicke um sich von seinen Gedanken zu erholen und als es schon wieder deutlich ruhiger schien und er sich noch einmal umsah, ob Jane vielleicht ebenso hätte früher erscheinen können und er sich die noch verbleibende Wartezeit sehr gut im Kopf behielt ging Sven bereits am Schuster vorbei weiter geradeaus, ohne sein eigentliches Ziel zu kennen.
Als ihm ein kleiner laden aus seiner Entfernung nicht so recht einzuschätzen war was er alles beherbergen würde seine meiste Aufmerksamkeit bekam. Er ging ein paar Schritte auf ihn zu und blieb vor einem Schaufenster stehen in dem ein kleines Sortiment an Geschenkartikel von selbst Hand geschnitzelten Weinfässern preisgab neben weiteren Artikeln und Weine die die Besucher ganz bestimmt weiter anlocken würden. Er machte sich den Spaß mit seiner hand die vor ihm noch verschlossene Tür auf zu stoßen und mit einem einrastenden klingeln sie wieder hinter sich schließen zu lassen. Mit zwei weiteren Schritten in den Raum eintretend bemerkte er jedoch niemanden und nahm förmlich diese kleine unausgesprochene Einladung dankend an sich etwas näher um her zu sehen und sich diesem Raum vertrauensvoll zu nähern. Seine blicke verfolgten nun jede Weinflasche in den ausgelegten Regalen. Wie alt sie nun schon gewesen ist aus welchen land sie abstammte und nicht zu letzt nicht ohne ein blick auf das Verkaufschild hier und da die Augen braunen zu heben wie teuer erst denn dazu wohl das dazu gehörige essen und Dinner wohl dann sein müsste. Sven war alles andere als ein ausgewiesener Weinexperte oder dergleichen aber es war der allgemeine Reiz und der Selbstversuch einen Geschmack nachempfinden zu wollen der lange reifen müsse und um den man lange hat mit sehr viel Zuneigung hat reifen lassen. Und schon kam ihm im selben Gedanken wieder seine Jane in den Sinn vor der er gleich höchst persönlich vor ihr treten würde. Nun wurde es recht an der Zeit seine kleine Nervosität in ihm mit wenigstens etwas Humor zu überspielen und erinnerte sich als Jane über sich erzählte, das sie schüchtern sei. Das Gedankensspiel faszinierte Sven wie man es wohl anstellen könnte Janes Gesellschaft für sich zu gewinnen, wenn dies wohl ebenso auch auf ihn zutraf schüchtern zu sein. Zur Ablenkung und ohne baldiges Ergebnis seines aufgestellten Problem zählte Sven nur noch jede 9. Flasche Wein aus jedem Regal ab jeweils die von links und jene von recht um sich diese dann aus der nähe mit ihr näher Freundschaft schließen zu wollen.
Um die ecke schlug sich als Vorbote ein Riesen großer schatten der nichts Unheiles im Schilde zu führen drohte voraus und sich übergroß in den Raum bereits aufstellte, als sich wenige schritte später eine kleine alte Frau ins Tageslicht stellte die so zerbrechlich schien, als könne sie kaum mehr eigenständig sich versorgen. Als urplötzlich die Besitzerin mit leicht gebückten Gang sehr Missmutig wie aus dem nichts vor mir stand sie nicht einmal gehört zu haben und es Sven ein wenig unheimlich schauerte in ihren Blick zu sehen als würde sie ihn in den Keller sperren wollen zum mästen dachte sich Sven noch scherzhaft. Sie war es auch von der zuerst das gebrochenes Schweigen ausging und sich in die Luft des Raumes erhob in einer Sprache so schien es ihm die er alles andere als verstehen konnte. Madre erwiderte Sven „Bitte helfen sie mir verehrte Dame ich habe überall nach diesen Jahrgang 79 gesucht“ - überall entgegnete Sven ihr mit gesenkten Haupt und etwas resignierend. „So, so überall“ gab die alte Dame auf eine leicht ironische weise von sich und nun in der Sprache die auch Sven verstehen konnte.
Im gleichen Zuge wo Sven sich auf einen gesunden instinktiven Sicherheitsabstand einzuhalten bemühte nahm sie auch schon fest seine Handgelenke, ohne das es ihm an Zeit geblieben wäre, diese rechtzeitig wieder aus ihre Gefahrenzone zu nehmen und drehte sie um. Ihre gebärden fliesten nun in ein mittleres Gemurmel und Sven kam erstmalig zur rechten Zeit der Gedanke er hätte lieber weiter das Schaufenster aus der ferne wohl beobachtet. Je mehr die alte Frau mit ihrem Zeigefinger nun die feinen Linien der Innenseiten seiner Handflächen nachzog, desto sanfter kam ihm ihre stimme das flüstern und Gemurmel vor. Sven ließ sie vorerst gewähren nutze aber nun seine Blickrichtungen in die Winkel des Raumes zu setzten die ihm bislang noch nicht in Augenschein eingeladen haben. Der laden war alles in allen doch recht übersichtlich gehalten und es zierte ihn unter anderem eine sehr alte antike Wanduhr dessen Zeiger sich langsam auf den verabredeten Zeitpunkt mit Jane drauf zu bewegte. Ein Zeichen dafür so in Svens Kopf das doch Jane unmittelbar gleich auftauchen würde. Sie würde ihn ganz bestimmt aus dieser kleinen Misere heraus helfen, denn mit älteren Frauen verstand sie sich schon immer gut, ob sie wohl auch zum Clan der Hexen gehörte die ihren Liebsten am liebsten zu verzaubern versuchte? Nein Sven war jetzt alles andere als zum scherzen zu mute und er durfte auch ganz bestimmt nicht auf Hilfe hoffen, denn niemand wusste von seinem kurz Eintritt in dieses Geschäft. Etwas eröffnete sich vor ihm was ihm bisher unbemerkt geblieben war. Ein kleine verborgener Gang und eine Treppe die nach unten führte. Die alte Dame forderte sehr nachhaltig nun auf ihm folge zu leisten und langsam kam auch Sven die kleine unausgesprochene Neugier empor und folgte ihr nur sehr zaghaft. Oder war es viel mehr einführen, denn sie hielt ihn noch immer an sein Handgelenk fest. Der weg führte zur Treppe die je weiter man in sie hinab stieg mehr und mehr von sich preis gab und sich vor ihnen in ein sehr geräumliches Gewölbe auftat.
Die alte Dame zündete ein paar Wandkerzen an die den gesamten bereich erleuchten ließ und nun das gesamte Innenleben des Raumes vor ihnen zeigte. Vor sich sah Sven ein paar sehr alt schienende Weinfässer die er für sehr kostbar hielt. Nach mehren kleinen schritten befahl die alte Dame Sven an Ort und Stelle stehen zu bleiben und lief selbst auf eine verschlossene kleine Holzschatulle zu. Die ihm noch älter als die Weinfässer erschienen und wahrlich ihm wie eine kleine Schatztruhe in ihrem ganzen aussehen vorkam. Sie nahm diese an sich als würde sie ihr eigenes Herz in den Händen halten. Und öffnete sie erst wieder im zurückgehen bis sie wieder vor ihm stehen blieb. Sie offenbarte das Innenleben der Schatulle in Form einer Flasche eines Weins die sie heraus holte und Sven in seine Hände legte. Es erschien Sven etwas peinlich nicht genau zu wissen was dies bedeuten würde oder womit er es verdient hätte. Holte aber aus reinem Wohlgefallen dieser Gabe seine Geldbörse aus seiner rechten Gesäßtasche hervor und überlegte sich mit wie viel Geld er sich zufrieden stellend erkenntlich hätte zeigen können. Doch dies erschien alles andere als im Interesse der alten Lady zu liegen denn ihre blicke stellten sich gewaltig wie soeben beleidig worden zu sein ihn mitten ins Gesicht. Sven verstand erst spärlich das er ein Geschenk erhalten hat und auch erst als er seine Geldbörse wieder verstaut hatte erweichten sich die blicke der Dame wenn auch nicht vollständig. Sie nahm abermals seine Hand Innenflächen der freien hand und zog einen Halbkreis auf ihnen mit ihren Zeigefinger langsam und sehr konzentriert in Form eines Halbkreises oder eines Buchstabens c womöglich. In dieser Situation schien sie ihm auch nicht mehr als unbedingt eine Hexe zu sein, sondern hatte mehr etwas mütterliches an sich, so als würde vielleicht ein lang verstorbener Geist nun aus ihr zu ihm sprechen wollen und auf einmal veränderte sich auch ihr ganzer blick. Sie lächelte ihn an und nickte ihm zu ohne Worte. Ihre hand legte sich für einen Augenblick an seine Wange was ihm auch nichts aus zu machen schien.
Beim zurückgehen und wieder aufstieg der Holzwendeltreppe die ein zweites Mal wie im gleichen Rhythmus zuvor unter ihnen ein wenig nachzugeben schien und ihr mit seinen Tritten ihr knarrendes Gesang entlockte bis beide nun wieder im Verkaufsraum standen und sich Sven unaufgefordert sich von Madre zur Tür geleiten ließ. Gerne würde er ihr ein paar Worte des Dankes hinterlassen haben wollen, aber ihr Blick kam ihm bereits zuvor und gab ihm zu verstehen!
Beim hinausgehen und überqueren der Türschwelle war es nicht das schrille Glocken der Tür die Sven ohne an sie gedacht zu haben nun in seine Glieder fuhr, sondern sein Drachen den er unter seinem Arm trug und dieser nun von einer Windbö so erfasst wurde, dass dieser sich löste und so wiederum Sven zuerst ins trudeln dann zum stolpern und letzten Endes unweigerlich und unaufhaltsam auf den Boden der Realität brachte und viel auf den selbigen wie ein kleiner Tollpatsch auf das Steinpflaster. Seine Flasche in seiner Hand löste sich wie von selbst ganz unkontrolliert und wohl niemand vermochte es sie vor den Sturz hätte schützen zu können. So auch Sven nicht. Die Flasche knallte laut auf das Steinpflaster auf. Und an das aller erste woran sich Sven noch vor den aller ersten Gedanken über sein großes Missgeschick erinnerte war nun der Song der ihm zuerst nicht einfallen wollte von wem er denn gewesen sei und ganz spontan hörte er sich leise sagen „Bradley Adams“ und grinste ein wenig dabei. Der köstliche rote Saft im ganzen Inhalt aber löste sich wie ein Schwall mit einem lauten Glasscherbenknall vor sich aus und spritze über ein paar bunte Socken die wie aus dem nichts plötzlich vor ihm standen. Auf die er langsam scheinbar wie in Zeitlupe von der Sohle über die weinbedeckten bunten Socken weiter hinauf seine Blicke erhob über die 1,60m langen Beine die eine Jeans zierten, eine um die Schulter gehängte sehr schöne braune Ledertasche bis weiter hinauf in das Gesicht von Jane anschauend.
Jetzt bin ich geliefert durchzog es Sven durch und durch!
Erst als Sven wieder vollständig die Situation erfassen konnte was eigentlich geschehen war viel sein blick zurück auf seinen Drachen der Auslöser allen Zustandes gewesen ist in der sich Sven nun befand und für die es ihm keine Entschuldigung zu geben schien. Auch sein Drache hatte mehr abbekommen als zuerst angenommen und sah auf einem Wein getränktes Papier das sich in Form eines lächelnden Gesichtes zu erkennen gab. Das heiterte Sven an gute Mine zum bösen spiel zu machen und kopierte dieses lächeln sehr verlegen und mit Demut sich langsam aufrichten. Auch Jane erwiderte sehr zum erstaunen von Sven aber mehr noch der Freude über in sein schönes lächeln zu blicken. Du bist also der Clown äh ich meine Sven hörte Sven Jane erzählen. Das löste nun endgültig die Situation und beide lachten als könnte es keine schönere Begrüßung jemals gegeben haben.
Ende
Fortsetzung Folgt…
Texte: Copyright © 2011 by Sven Krüger
Bitte achten Sie das Uhrheberrecht
Buch Cover: Christiane Cinka
Illustrationen: Christiane Cinka
Tag der Veröffentlichung: 28.10.2011
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Dieses buch widme ich einer wundervollen Frau zum heutigen Namenstag auf das ihr diese kleine mir ausgedachte Geschichte ihr herz erfreuen möge.