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Ich bin nie ein guter Vater gewesen. Um ein guter Vater zu sein, sollte man selbst seinen eigenen Vater kennen, mit ihm gelebt haben. Ich wusste nicht, was das Wort Vater bedeutete. Eventuell Abwesenheit. Sie ist eine der Ursachen für die Krankeheit meines Sohnes. Immer ist irgendetwas abwesend im Leben der Menschen. Bei ihm war zuviel Abwesenheit, ein andauerndes Ausgeliefertsein, ein Gefühl, das sich dann im heranwachsenden Menschen zum Minderwertigkeitsgefühl steigerte. Neben diesem, die zerrütteten Familienverhältnisse, das andauernde Zeuge sein des Sterbens von Menschen, Heimatlosigkeit, Unstetigkeit, die Drogen und schliesslich die Psychose. Ein junger Mann von kaum 20 Jahren, ohne Schulabschluss, mit einem Kopf voller Wahnvorstellungen, der nach aussen vorgibt alles sei in ihm auf dem Weg der Besserung und in Wirklichkeit gilt das immer weiter Sich-Zurückziehen in eine Welt, die keine Beziehung mehr zu der Welt aufbaut, in der wir alle zusammen leben. Ein Mensch, der schon verloren hat, bevor das Leben begann. Eine Ödnis der sozialen Indifferenz. Vielleicht bleibt mir nur die Möglichkeit, aus der Erfahrung ohne Vater aufgewachsen zu sein und deshalb ein schlechter Vater gewesen zu sein, nun ein besserer Vater zu werden. Mit Schuldbeteuerungen ist niemandem geholfen. Denn das einzige, das zählt, ist die Liebe.

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Texte: Maris Sven Sperling Harster
Tag der Veröffentlichung: 31.03.2010

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