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das fünfte tor
allgeheimnis des schweigens


1. pfeiler

die leere rune
die zeit unserer größten entfernung
vertrauen in überfülle
alles alte lassen wir sterben
tod in uns und uns!
dein gesicht ohne züge
bildet sich unter der haut neu
dir ganz
dir zuinnerst
dir eigen wie noch niemals zuvor
laß los!
und wir lassen voneinander
wirken weiter
springen schließlich
ab in die vollkommene leere
in einen raum von stille


2. pfeiler

das unwißbare
weiß für uns
alle potenz an die grenze geführt
mehr sind wir nicht
werden wir nicht sein
waren wir alle träume
im leeren raum
alle schatten uns
wir wissen nicht mehr voneinander
wie ausgelöscht die bestimmungen
mit denen wir uns bestimmten
über das wissen
trugbilder zeigen sich
locken süß, warm wie der kamelien weiße blüten
den trauermantel legten wir ab
wie das wollen und können nicht mehr
werden wir sein?
werden wir?
nichts antwortet uns aus der stille
als verlust


3. pfeiler

die schwangerschaft
im nichts ballen sich die potenzen
im nichtmehr werden wir klar
unschuldig geht unser silberner stern auf
und schwaden von schnee reißen auf
in ein klares rein
dort bist du
kernchen, stäubchen von grau
punkt am nichtort
nichtwort am nichtwort
reiner klang der mir ruft
mir ohren bildet
anker findet
aleph
ein hauch von imaginärem hafen
gedankengespinste zu geflochtenen blößen
die anlegen dort und nackt krieche ich landein
wortein und bringe mich dort unter schmerzen zur welt
und wie ich die augen aufschlage
bin ich ein tierlein
taste die nabelschnur ab
finde dich anderen endes
und beiße sie durch
mit einer glückshaube kommst du
auf eine neue welt
die bin ich
aus dir
noch sagen wir nichts
sehen uns an
schweigend und fremd

***

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 17.03.2009

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