man will uns jetzt die elitemoral der politiker und banker insinuieren. dazu schreckt man auch vor alten kirchenlügen nicht zurück.
doch es ist ganz anders. lügen macht erpressbar. und andere gegenargumente.
1. lügen sind unökonomisch
man muß sich merken, was man zu wem gesagt hat.
2. lügen dauern zu lange.
sie verhindern direkte und schnelle wege.
kommunikation, produktion und dienstleistungen benötigen schnelle und richtige entscheidungen. scheinlösungen, die von mehreren gedeckt werden, richten da nur schaden an.
3. lügen sind zutiefst unpolitisch. denn sie halten die scheinpolitik mit ihren scheinlösungen an der macht und decken dort kriminelles verhalten.
4. lügen machen erpressbar.
die mitwisser der lügen haben den lügner in der hand und können ihn leicht manipulieren.
5. lügen machen ängstlich.
die furcht vor entdeckung wird dauerzustand.
6. lügen machen unglaubwürdig.
es können situationen kommen, in denen man verzweifelt darauf angewiesen ist, daß einem jemand glaubt.
7. lügen gewinnen nur falsche freunde.
man verbringt zu viel zeit mit menschen, die nicht zu einem passen.
8. lügen machen unfrei. man bleibt an sie gebunden, statt einfach sagen zu können: "gestern habe ich das so gesehen, heute sehe ich es anders, weil ich bessere einsicht habe." ist man gezwungen, sie aufrechtzuerhalten.
9. lügen machen mißtrauisch.
man schließt von sich auf andere.
10. lügen machen depressiv, denn eine welt, die einen nur belügt, macht einen zum objekt.
11. lügen verletzen.
der jahrelang vorgespielte orgasmus. der beste freund, der einen monatelang an feinde verriet.
dagegen ist ein rechtzeitiges: "du arsch!" wesentlich heilsamer und auf dauer weniger verletzend, als ein verlogen geführtes leben.
12. lügen entmündigen und bevormunden den anderen.
er kann seine entscheidungen nicht mehr frei treffen, da er von falschen vorgaben ausgeht.
13. lügen sind karrierekiller
aufgedeckte lügner sind beruflich (ruf!) erledigt. die vernetzung der bosse intern und die möglichkeiten der datengewinnung übers netz.
die illegalität.
14. lügen stehlen lebenszeit.
die man mit echten freunden und geliebten, visionärer berufung und in freiheit und leichtigkeit und freude verbringen könnte.
lügen haben einen angestammten platz, an den sie gehören: die phantasie in der kunst. dort verliert ihre bezeichnung aber das gegengewicht an wahrheitsmakel: er hat im roman gelogen, oder in der sonate oder in seinem gemälde - das sind schlicht unsinnige sätze.
es ist jedem unbenommen zu lügen. er steht damit in bester gesellschaft. es ist nur so - lügen macht tasächlich häßlich und erpressbar. soll das clever sein? machen zu müssen, was ein anderer will?
Tag der Veröffentlichung: 08.03.2009
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